Das Schulprogramm - Meldorfer Gelehrtenschule
Das Schulprogramm - Meldorfer Gelehrtenschule
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Die Geschichte<br />
der Schule<br />
Meldorf war lange Zeit die einzige Stadt<br />
in Dithmarschen und geistiger Mittelpunkt der<br />
Region. <strong>Das</strong> Anfang des 14. Jahrhunderts gegründete<br />
Dominikanerkloster unterhielt eine Schule<br />
nach dem Kanon der „Sieben freien Künste“ 1 ,<br />
zur Vorbildung des kirchlichen Nachwuchses.<br />
Dithmarschen war bereits im späten Mittelalter<br />
ein selbstständiger Staat, eine Bauernrepublik.<br />
Der Regentenrat, die „48er“ stiftete dem Land<br />
Dithmarschen am<br />
15. Juni 1540 eine<br />
Lateinschule. Zur<br />
Finanzierung von<br />
Schulen nutzte<br />
man zu dieser<br />
Zeit das Eigentum<br />
der ehemaligen<br />
Klöster, das ihnen<br />
im Zuge der Reformation<br />
entzogen<br />
worden war.<br />
Bei der Gründung<br />
der <strong>Meldorfer</strong><br />
Schule ging es<br />
dem Regentenrat<br />
wohl weniger um die Bildung der „Joget des<br />
gantzen Landes“ als um die Ausbildung einer<br />
Führungsschicht und den Erhalt der politischen<br />
und wirtschaftlichen Position der führenden<br />
Familien Dithmarschens. Eigentlicher Initiator der<br />
Gründung der Lateinschule war Nikolaus Boje,<br />
Propst in Meldorf und Anhänger der Lehre<br />
Luthers. Im Mittelpunkt des damaligen Unterrichts<br />
standen Latein und religiöse Erziehung.<br />
1<br />
Unterrichtsfächer:<br />
Grammatik, Rhetorik,<br />
Dialektik, Arithmetik,<br />
Geometrie, Astronomie<br />
und Musik.<br />
Die <strong>Meldorfer</strong><br />
<strong>Gelehrtenschule</strong> heute<br />
An den Anlagen.<br />
8 9<br />
Im Jahre 1777 wurden an der <strong>Meldorfer</strong><br />
<strong>Gelehrtenschule</strong> in allen Klassen zusammen ca.<br />
40 Schüler in Alten Sprachen, Religion, Logik,<br />
Philosophie, Rechnen, Geometrie, Mechanik,<br />
Astronomie und Naturlehre unterrichtet. Nur dem<br />
ehemaligen Schüler Christian Bütje ist es zu<br />
verdanken, dass die <strong>Meldorfer</strong> <strong>Gelehrtenschule</strong><br />
im 19. Jahrhundert weiterhin bestehen konnte,<br />
denn dank seiner finanziellen Unterstützung<br />
hatte die Schule nun die Möglichkeit, eine der<br />
höchstdotierten des Landes zu werden, weshalb<br />
die Allgemeine Schulordnung die Schule<br />
unmöglich schließen lassen konnte.<br />
Ab 1848 bereitete die wachsende Schülerzahl<br />
zunehmend Probleme, weil einfach nicht mehr<br />
genug Platz für die verschiedenen Klassen vorhanden<br />
war. Am 10. November 1859 wurde der<br />
Neubau – ein Teil des heutigen Dithmarscher<br />
Landesmuseums – eingeweiht. <strong>Das</strong> Schulhaus<br />
umfasste mehrere Klassenräume, einen<br />
Raum für naturwissenschaftlichen<br />
Unterricht, eine<br />
Bibliothek und eine<br />
Aula. Auch dieses<br />
Schulhaus erwies sich<br />
schon bald als zu klein,<br />
jedoch wurden Baumaßnahmen<br />
– aufgrund der<br />
Wirren der Zeit – bis 1962<br />
aufgeschoben.<br />
Die Schule stand im Laufe<br />
ihrer Geschichte mehrmals kurz<br />
vor ihrer Schließung, die jedoch<br />
immer wieder verhindert werden<br />
konnte.<br />
Zum Beispiel kam es 1939 zur<br />
schrittweisen Zusammenlegung des<br />
humanistischen Gymnasiums mit der<br />
Töchterschule, da man für eine höhere<br />
Schule eine gewisse Anzahl von Schülern<br />
brauchte.