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24 Weihnachtsgeschichten, die das Leben schrieb

24 Menschen, 24 Schicksale, 24 Weihnachtsgeschichten: Die hat jetzt die Webseite Schicksal.com im Rahmen eines Wettbewerbs online gestellt. Es handelt sich bei den Weihnachtsgeschichten nicht etwa um Märchen oder Fiktion - zu lesen sind wahre Geschichten, die das Leben schrieb. Und zwar zu Weihnachten. Mehr auf https://www.schicksal.com/Esoterik/Magazin/Weihnachten

24 Menschen, 24 Schicksale, 24 Weihnachtsgeschichten: Die hat jetzt die Webseite Schicksal.com im Rahmen eines Wettbewerbs online gestellt. Es handelt sich bei den Weihnachtsgeschichten nicht etwa um Märchen oder Fiktion - zu lesen sind wahre Geschichten, die das Leben schrieb. Und zwar zu Weihnachten.

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und sah dabei mich an. Ich bemühte<br />

mich, ihrem Blick standzuhalten.<br />

»Wir würden gerne<br />

bleiben.« Jahrelange Wiederholungen<br />

hatten <strong>die</strong>sem einen<br />

Satz eine Monotonie verliehen,<br />

<strong>die</strong> zumindest in meinen Ohren<br />

nicht zu überhören war und<br />

schwer in der Luft lag. »Es tut<br />

uns leid, wir wollen doch mit dir<br />

Weihnachten feiern«, fügte ich<br />

hinzu und strich meiner Mutter<br />

über <strong>das</strong> ergraute Haar. Es war<br />

reiner Automatismus. Jasmin<br />

wiederholte weinend meine<br />

Worte. Ich war ihr dankbar, weil<br />

sie meiner Aussage im Nachhinein<br />

eine Glaubwürdigkeit verliehen<br />

hatte, <strong>die</strong> ich nicht mehr<br />

bieten konnte.<br />

Irgendwann!, dachte ich und<br />

in mir loderte <strong>die</strong> kleine Flamme<br />

des Hasses hoch, <strong>die</strong> im Laufe<br />

der Jahre immer wüster geworden<br />

war. Noch war <strong>die</strong> Angst zu<br />

übermächtig. Ich bezweifelte,<br />

<strong>das</strong>s es jemals anders werden<br />

könnte. Undenkbar. Allein daran<br />

zu denken, war undenkbar.<br />

Und doch dachte ich es an <strong>die</strong>sem<br />

Tag als ich Jasmins Tränen<br />

sah und ihre Verzweiflung, ihren<br />

ausgemergelten Körper, der so<br />

zerbrechlich aussah, <strong>das</strong>s es mir<br />

innerlich weh tat, sie anzusehen.<br />

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Mutter beruhigte sich, ihre Wut<br />

wandelte sich in herablassende<br />

Genugtuung, in der sie sich sinnlich<br />

sonnte. Wenigstens schien<br />

<strong>die</strong> Sonne an <strong>die</strong>sem Tag nicht.<br />

Ich hätte sie nicht ertragen.<br />

Wir schmückten gemeinsam<br />

den Christbaum, den Mutter<br />

schon zwei Wochen zuvor aus<br />

dem benachbarten Wald geholt<br />

hatte, deckten den Tisch, schnitten<br />

Gemüse für <strong>das</strong> Abendmahl<br />

und hörten dabei Tracy Chapman.<br />

Das Verschwinden von Lydia<br />

stand weiterhin im Raum<br />

wie eine unbeantwortete Frage,<br />

aber selbst Mutter war inzwischen<br />

wohl klar geworden,<br />

<strong>das</strong>s sie zumindest momentan<br />

nichts daran ändern konnte,<br />

denn Lydia weigerte sich beharrlich<br />

heimzukehren. Zu dem<br />

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