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Die Teams 2011/2012<br />

+++ INTERVIEW MICHAEL TARNAT +++PORTRAIT STEFAN MAIERHOFER +++<br />

DEZEMBER 2011, 11. JAHRGANG, FC BAYERN JUNIOR TEAM-MAGAZIN EUR 1,–


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Impressum<br />

Das Jugendmagazin des FC Bayern München<br />

Inhaber und Verleger:<br />

FC Bayern München AG, Säbener Str. 51–57, 81547 München,<br />

Tel. 0 89/699 31-0, Fax 089/64 41 65<br />

Redaktionsleitung und Konzept:<br />

Max Breitner (verantwortlich), Säbener Str. 51–57, 81547 München<br />

Redaktion: Reinhard Hübner<br />

Anzeigenmarketing:<br />

junior team, FC Bayern München, Säbener Straße 51–57, 81547 München<br />

Gestaltung:<br />

g24 | wehrs graphik design werbung<br />

Liebe Leser des junior team Magazins,<br />

Vorwort<br />

würde man die Halbzeitbilanz des junior teams in der Saison 2011/12 mit Schulnoten<br />

bewerten müssen, wäre wahrscheinlich eine 3+ die gerechteste Bewertung. Dass die Bilanz<br />

nur zufriedenstellend, nicht gut ausfällt, liegt in erster Linie an der U23, die nach einem<br />

kurzen Zwischenhoch im Oktober doch nicht zu der von uns allen erhofften Konstanz gefunden<br />

hat. Zu unterschiedlich waren Leistungen und Ergebnisse, Ziel kann nur noch sein,<br />

sich spielerisch weiter zu verbessern und eine ordentlich Rückrunde zu spielen, bevor wir<br />

dann in der nächsten Saison in der neuen Regionalliga Bayern die Rückkehr in die 3. Liga<br />

anstreben müssen.<br />

Schade, dass unsere U19 die letzten drei Spiele vor der Winterpause nicht mehr gewinnen<br />

konnte. Dass die Truppe von Trainer Kurt Niedermayer trotzdem noch in Schlagdistanz<br />

zur Tabellenspitze ist, zeigt, dass sie insgesamt doch eine richtig gute Hinrunde gespielt und<br />

bewiesen hat, dass sie noch mitmischen kann um den Platz in der Endrunde zur Deutschen<br />

Meisterschaft. Ich traue es der Mannschaft noch immer zu, wir haben hier eine gute Mischung<br />

aus älteren und jüngeren A-Junioren gefunden, die spielerisch fast allen Gegnern<br />

überlegen waren. Vor allem gibt es einige große Talente, die durchaus das Zeug haben, in<br />

den Profibereich aufzusteigen. Und genau darum geht es ja bei unserer Arbeit.<br />

Besonders freut mich, dass unsere U17 in die Erfolgsspur zurückgefunden hat. Und<br />

das nach einer schwarzen Serie im September und Oktober, als sechs von sieben Spielen<br />

verloren wurden. Doch die Mannschaft von Trainer Stephan Beckenbauer hat bewiesen,<br />

dass sie doch Charakter hat, hat sich eindrucksvoll zurückgemeldet, tolle Spiele gezeigt und<br />

hat nun sogar wieder Chancen auf den zweiten Platz, mit dem sie sich noch für die Meisterschaftsendrunde<br />

qualifizieren könnte.<br />

Noch erfreulicher ist das Abschneiden unserer U15, die sich trotz der hohen Belastungen,<br />

die diese Regionalliga für C-Junioren mit sich bringt, prächtig akklimatisiert und eine<br />

hervorragende Hinrunde hingelegt hat. Neun Siege in zwölf Spielen sind eine tolle Bilanz<br />

für Harald Cernys Team. Und da sich auch die U16 und mit Abstrichen die U14 als jüngerer<br />

Jahrgang in ihren Ligen richtig gut schlagen, sollten wir doch ganz zufrieden in die Winterpause<br />

gehen können, auch wenn wir wissen, dass wir alle auch im Neuen Jahr hart arbeiten<br />

müssen, um den Ansprüchen eines FC Bayern gerecht werden zu können.<br />

Wir vom junior team des FC Bayern wünschen Ihnen allen ein friedliches, besinnliches<br />

Weihnachtsfest und ein gutes, gesundes und erfolgreiches Neues Jahr.<br />

Mit freundlichen Grüßen,<br />

Werner Kern<br />

Leiter junior team<br />

Digitale Druckvorstufe:<br />

dmk | digital media kontor jansen, münchen<br />

Gesamtherstellung:<br />

Agentur W. Beckenbauer<br />

Druck:<br />

Offsetdruck Dersch GmbH & Co., Erdinger Str. 13, 85457 Hörlkofen<br />

Copyright:<br />

Soweit nicht anders vermerkt, bei der Redaktion.<br />

Redaktionsschluss dieser Ausgabe: Mitte Dezember 2011.<br />

Die Fotos in diesem „Junior Team-Magazin“ sind von: Archiv FC Bayern,<br />

Getty-Images, Reinhard Hübner, Christian Kaufmann, imago, Philippe Ruiz.<br />

Titelseite: Christian Kaufmann<br />

4|11 JUNIORTEAM-Magazin 3


Interview<br />

„DIE JUNGS HABEN SCHON EINEN FULLTIME-JOB“<br />

MICHAEL TARNAT ÜBER SEINE AUFGABEN ALS SPORTLICHER LEITER, DIE BILANZ DER<br />

HINRUNDE, AUSBILDUNG, ZIELE UND DIE ZUNEHMENDE BELASTUNG DURCH DIE SCHULE<br />

Michael Tarnat, wie fällt für Sie als sportlicher Leiter die Bilanz<br />

des junior teams nach der Vorrunde aus?<br />

Ich denke, dass wir mit unserer U19 recht gut dastehen, sind nur<br />

zwei Punkte hinter dem Tabellenführer. Die Leistung der Mannschaft<br />

hat mich total überzeugt. Ich denke, wenn sich keiner schwerer verletzt<br />

und sogar der eine oder andere Verletzte zurückkommt, haben<br />

wir gute Chancen, Erster in der Liga zu werden. Das muss unser Anspruch<br />

sein mit dieser Mannschaft.<br />

Leider qualifiziert sich ja in dieser Saison nur der Erste für<br />

die Endrunde um die Deutsche Meisterschaft.<br />

Ja, deswegen schauen wir auch auf den ersten Platz. Und ich<br />

denke, das können wir schaffen. Ich habe jetzt fast alle Konkurrenten<br />

gesehen, bis auf die Mainzer, die das sehr gut gemacht haben gegen<br />

uns, waren wir immer das bessere Team, das stimmt mich positiv.<br />

Nicht ganz so gut sieht es bei der U17 aus.<br />

Ich denke, die Mannschaft hat sich jetzt gefangen, die letzten<br />

Spiele sehr gut gespielt. Mit den Erfolgen ist auch das Selbstvertrauen<br />

gewachsen. Wir haben ein überragendes Spiel gegen Stuttgart gesehen,<br />

dann ein 1:1 in Mainz geholt, da können wir noch einiges für die<br />

Rückrunde erwarten.<br />

Warum hat die Mannschaft zwischenzeitlich so enttäuschende<br />

Ergebnisse erzielt?<br />

Wir hatten Pech mit Verletzten, wichtige Spieler sind ausgefallen,<br />

wir mussten umstellen. Dadurch kam Unruhe in die Mannschaft und<br />

das war meiner Meinung nach der Hauptgrund, dass wir nicht die<br />

Ergebnisse erzielt haben, die wir uns erhofft hatten. Und dann geht<br />

man nicht mit breiter Brust in die Spiele, das ist aber normal, wir<br />

reden von Jugendlichen, die das nicht so einfach wegstecken. Jetzt<br />

sind alle Spieler fit, dadurch haben wir einen großen Konkurrenzkampf,<br />

der sich positiv auswirkt. Nun muss jeder Gas geben, im Training<br />

und im Spiel, weil er weiß, dass sonst ein anderer seinen Platz<br />

einnimmt.<br />

Wie wichtig wäre es Ihnen, mit der U19 oder U17 die Endrunde<br />

zu erreichen?<br />

Ich habe mal nachgeschaut, wir haben in den letzten 24 Jahren<br />

drei Deutsche Meisterschaften mit der U19, vier mit der U17 geholt.<br />

Das ist nicht allzu viel für einen FC Bayern. Wenn man gute Mannschaften<br />

hat und gut arbeitet, will man natürlich auch um die Meis -<br />

terschaft spielen, das muss unser Anspruch sein. Natürlich geht es<br />

darum, gut auszubilden und die guten Spieler nach oben zu bringen,<br />

aber ich sage auch, wenn der Kader gut ist und die Spieler gut sind,<br />

hat man auch die Möglichkeit, um die Titel zu spielen. Und wenn<br />

man die Chance hat, sollte man sie nützen.<br />

4 JUNIORTEAM-Magazin 4|11<br />

In den letzten Jahren hat vor allem die U19 enttäuscht, dieses<br />

Jahr ist sie deutlich stärker. Hat man einen besseren<br />

Jahrgang oder nur weniger Verletzungspech?<br />

Ich denke schon, dass wir mit den 93ern sehr, sehr gute Spieler<br />

haben, dazu kommen richtig starke 94er. Das sind zwei gute Jahrgänge,<br />

das wussten wir, deshalb war ich auch vor der Saison schon<br />

sehr positiv und habe geahnt, dass wir gute Chancen haben, um Tabellenplatz<br />

eins mitzuspielen. Ich denke, in diesem Jahr stimmt die<br />

Mischung, wir haben viele ältere Spieler in der Mannschaft, die Leis -<br />

tungsträger sind, aber auch viele jüngere dazubekommen, die letztes<br />

Jahr Leistungsträger in der B-Jugend waren und nun das umsetzen,<br />

was wir von ihnen erwarten.<br />

Gibt es Spieler in der U19, denen Sie sofort den Sprung zu<br />

den Bayern-Profis zutrauen?<br />

Ich gehe davon aus, dass einige dieser Spieler in den nächsten<br />

ein, zwei Jahren den Sprung in den Profikader schaffen, die Frage ist,<br />

ob sie es bei uns schaffen. Aber auch dafür sehe ich bei einigen durchaus<br />

das Potenzial.<br />

Spieler, die aus der U19 nicht gleich in den Profikader kommen,<br />

spielen künftig in der Regionalliga Bayern gegen Rosenheim,<br />

Eltersdorf und Ismaning. Wird das ein Problem?<br />

Natürlich wäre es uns lieber, in der 3. Liga spielen zu können.<br />

Nun aber müssen wir erst einmal in eine sportlich abgewertete Regionalliga.<br />

Unser Ziel muss sein, dass wir mit eigenen Jugendspielern<br />

im nächsten Jahr eine schlagkräftige U23 zusammenstellen, die um<br />

den Aufstieg mitspielt. Denn die 3. Liga ist für die jungen Spieler doch<br />

ein wesentlich besseres Sprungbrett in den Profibereich als die neue<br />

Regionalliga.<br />

Die Ligenreform ist für den FC Bayern zum ungünstigsten<br />

Zeitpunkt gekommen?<br />

Ja, es ist alles ungünstig gelaufen, erst der Abstieg, dann diese<br />

schwierige Saison und nun die Reform der Ligen, die die Regionalliga<br />

zu einer besseren Bayernliga macht.<br />

Gibt es Möglichkeiten, die Spieler zusätzlich zu fordern, wenn<br />

sie in der Liga unterfordert sind?<br />

Ob sie unterfordert sind, wird sich zeigen. Es sind ja doch einige<br />

2. Mannschaften wie die des 1. FC Nürnberg oder der SpVgg<br />

Greuther Fürth dabei. Aber die Spieler werden auch im Training gefordert<br />

sein, einige haben ja schon dieses Jahr bei den Profis mittrainiert<br />

und ich hoffe, dass das im kommenden Jahr so weitergeht. Wir<br />

arbeiten da ganz eng mit Hermann Gerland und Peter Hermann zusammen,<br />

die beiden Co-Trainer erkundigen sich nach jedem Wochenende<br />

genau über Spiele und Spieler der A- und B-Junioren.<br />

Interview<br />

4|11 JUNIORTEAM-Magazin 5


Interview<br />

Sie sind Gerlands Nachfolger als sportlicher Leiter des junior<br />

teams. Haben Sie strukturell etwas geändert?<br />

Da musste man nicht viel ändern, die bestehenden Strukturen<br />

waren schon gut. Ich bin auch noch nicht so lange dabei, muss erst<br />

meine Eindrücke sammeln. Die wesentlichste Änderung war, Hermann<br />

Hummels vom Jugendscout zum Scout für die Amateure zu<br />

machen. Denn da bekamen wir in den letzten Jahren Probleme, als<br />

wir nicht mehr das Glück hatten, viele gute junge Leute aus der eigenen<br />

A-Jugend rekrutieren zu können. Deshalb mussten wir unser<br />

Auge auch auf gute Spieler aus anderen Vereinen richten.<br />

Worauf legen Sie bei der Ausbildung den Schwerpunkt?<br />

6 JUNIORTEAM-Magazin 4|11<br />

Für mich ist zunächst einmal wichtig, dass Fußball und Schule<br />

zusammen gut laufen. Im Fußball liegt die Priorität auf einer technisch<br />

und taktisch so guten Ausbildung, dass wir Spieler entwickeln, die<br />

für den Profibereich in Frage kommen. Im Grundlagenbereich bilden<br />

wir zunächst fußballerisch und technisch so aus, dass die Jungs mit<br />

beiden Beinen arbeiten können, das wird dann sukzessive gesteigert.<br />

Wenn es aufs Großfeld geht, kommt das Taktische dazu und wir<br />

schauen, welche Positionen die Spieler spielen können. Dann werden<br />

sie positionsbezogen ausgebildet.<br />

Was zählt in Ihrer Ausbildungsphilosophie mehr: Die Mannschaft<br />

oder die Entwicklung des Einzelnen?<br />

Ein einzelner Spieler wird nie ein Spiel entscheiden können, man<br />

braucht dafür immer die Mannschaft. Wenn die Mannschaft intakt<br />

ist, wird man mehr Spiele gewinnen können als mit einem herausragenden<br />

Spieler. Ich lege großen Wert auf den Teamspirit. Natürlich<br />

soll das große Talent individuell entwickelt werden, aber jeder, der<br />

beim FC Bayern ist, ist ein hervorragender Fußballer. Er kann aber<br />

nicht allein spielen, sondern nur mit der Mannschaft. Ich jedenfalls<br />

habe in meiner ganzen Karriere noch nicht erlebt, dass ein einziger<br />

Spieler sich übers ganze Feld gedribbelt und das Tor geschossen hat.<br />

Ich weiß, dass man die neun Feldspieler daneben genauso braucht,<br />

deshalb ist es für mich sehr wichtig, dass wir den Mannschaftscharakter<br />

herausstreichen.<br />

Wie sieht eine individuelle Förderung eines Spielers aus?<br />

Konsequent individuell mit den Jungs zu arbeiten, ist schwer geworden,<br />

wegen der hohen Belastung durch die Schule. Mit den Spielern,<br />

die auf der Eliteschule sind, können wir das, wenn wir sie schon<br />

vormittags hier haben. Da trainiert mal eine Gruppe mit Pascal Wunderlich<br />

im Kraftbereich, eine mit Valentin Sötz im Schnelligkeitsbereich,<br />

dazu schulen unsere hauptamtlichen Trainer den technischen<br />

und taktischen Bereich. Da wird für jeden ein spezielles Programm<br />

erarbeitet, das auf individuelle Stärken und Schwächen zugeschnitten<br />

ist.<br />

Der FC Bayern zählt zu den besten Talentschmieden, dennoch<br />

holt der DFB nicht allzu viele Ihrer Spieler in seine Nationalteams.<br />

Stört Sie das?<br />

Ich glaube, dass wir in den nächsten Jahren wieder mehr Nationalspieler<br />

haben werden, aus der U15 waren jetzt fünf Spieler bei<br />

DFB-Lehrgängen. In den höheren Altersstufen haben wir sicher auch<br />

gute Spieler, da ist es aber schwer, noch in die Nationalteams reinzukommen.<br />

Gerade beim Jahrgang 1994, der in diesem Jahr EM und<br />

WM gespielt hat, da ist es nicht einfach. Da haben wir im Moment<br />

den Patrick Weihrauch, natürlich auch Emre Can, der aber bei uns<br />

schon U23 spielt, also eigentlich für uns kein Jugendspieler mehr ist.<br />

Sie haben die U15 angesprochen, die spielt eine Klassesaison<br />

in der Regionalliga. Ist die Mannschaft nur körperlich robuster<br />

als letztes Jahr?<br />

Da passt beides. Körperlich und fußballerisch ist das eine sehr,<br />

sehr gute Mannschaft. Da stimmt die Mischung. Ich habe viele Spiele<br />

der U15 gesehen, in denen sie fußballerisch und auch körperlich gut<br />

dagegengehalten hat. Sie hat das Potenzial, um an der Tabellenspitze<br />

mitspielen zu können.<br />

Die Liga ist nicht unumstritten, weil sehr früh großer Druck<br />

aufgebaut wird. Inwieweit hat die neue Spielklasse Einfluss<br />

Interview<br />

„ICH GLAUBE, DASS WIR IN DEN NÄCHSTEN JAHREN AUCH WIEDER MEHR<br />

NATIONALSPIELER HABEN WERDEN ...“<br />

auf das Scouting genommen?<br />

Der Druck ist größer geworden, das stimmt. Letzten Sommer ist<br />

1860 in die Bayernliga abgestiegen, wo sie jetzt jedes Spiel haushoch<br />

gewinnen, keinen adäquaten Gegner mehr haben. Deshalb sollte man<br />

oben dabei sein. Nun müssen wir eben schon in der U12, U13 die talentierten<br />

Spieler zu Bayern München holen, weil man eine schlagkräftige<br />

Mannschaft für die U15 formen muss. Wenn man nichts<br />

macht, gerät man schnell in den Abstiegsstrudel, das will keiner. Also<br />

müssen wir früher die Besten holen.<br />

Die Besten heißt in dem Fall die körperlich Stärksten?<br />

Nein, ich bin kein Freund der Methode, vier, fünf körperlich<br />

Starke mit 1,80 m zu holen, die uns zwar momentan helfen, die man<br />

dann aber nach ein, zwei Jahren wieder wegschickt. Ich bin überzeugt,<br />

mit einem guten Teamgeist kann man auch mit schmächtigeren Spielern<br />

eine gute Saison spielen. Das sieht man jetzt an unserer U14, die<br />

in der Bayernliga zwar körperlich unterlegen ist, nach anfänglichen<br />

Schwierigkeiten aber nun gut mithält, weil sie einen guten Teamgeist<br />

hat. Ich bin überzeugt, wenn die Mischung aus fußballerischer Qualität<br />

und gutem Charakter passt, kann man auch mit retardierten Spielern<br />

Erfolg haben.<br />

Dennoch haben es die Kleineren immer schwerer ...<br />

Natürlich brauchen sie die richtige Einstellung, die Mentalität.<br />

Sie müssen sicher mehr investieren als die Großen, die manches mit<br />

ihrem Körper wettmachen. Die aber dürfen sich nicht darauf ausruhen,<br />

sondern müssen genauso hart arbeiten, um ihre Schwächen zu<br />

beheben. Der kleinere Spieler weiß, dass er die Ellbogen benutzen<br />

muss, sich nicht auf seine fußballerischen Fähigkeiten verlassen kann,<br />

sondern dagegenhalten muss. Wir verlangen aber auch von den<br />

Größeren die Bereitschaft, ständig dazulernen zu wollen.<br />

Aber besteht nicht die Gefahr, dass die Kleineren ihr Selbstvertrauen<br />

verlieren?<br />

Die Gefahr besteht, das sehen wir bei der U14 in der Bayernliga.<br />

Es ist nicht einfach, wenn man gut mitspielt, Torchancen hat, aber<br />

nach 60 Minuten platt ist und das Spiel noch verliert, obwohl man<br />

spielerisch die bessere Mannschaft war. Da muss der Trainer immer<br />

versuchen, die Jungs bei Laune zu halten, sie immer wieder zu motivieren.<br />

Das hat unser U14-Trainer Peter Wenninger in diesem Jahr<br />

super hingekriegt. Man sieht schon jetzt eine riesige Entwicklung nach<br />

vorne. Sie haben das Körperliche angenommen, versuchen aber trotzdem<br />

weiterhin, guten Fußball zu spielen. Aber dafür brauchen sie das<br />

Vertrauen des Trainers.<br />

Der auch ein guter Psychologe sein muss ...<br />

Ja, es ist nicht einfach, wenn sie nach einem verlorenen Spiel vom<br />

4|11 JUNIORTEAM-Magazin 7


Interview<br />

Platz trotten, jeder klopft ihnen auf die Schulter und sagt, gut gespielt.<br />

Aber sie haben wieder verloren. Da braucht man einen, der ihnen absolut<br />

glaubwürdig erklärt, Jungs, ihr packt das schon.<br />

Die D-Junioren spielen in dieser Saison erstmals mit Neun<br />

gegen Neun auf verkleinertem Spielfeld. Sind Sie ein Freund<br />

dieser Maßnahme?<br />

Beim Übergang von der U11 zur U12 finde ich das sehr gut, aber<br />

ab der U13 denke ich sollte man im Hinblick auf die U14 in der Bayernliga<br />

Elf gegen Elf spielen, denn der Sprung ist sonst zu groß. Für<br />

die Nachwuchsleistungszentren, die mit der U14 schon hochklassig<br />

spielen, ist das ein Problem, wenn man erst in der U14 anfängt, taktische<br />

Dinge wie die Viererkette zu schulen.<br />

Sie haben die große Belastung angesprochen: Sind die Eliteschulen<br />

des Fußballs ein probates Mittel, Fußball und Schule<br />

unter einen Hut zu bekommen?<br />

Wir sind nicht unzufrieden, auch wenn man noch vieles verbessern<br />

kann.<br />

Ein kaum zu lösendes Problem ist sicher das bayerische<br />

Schulsystem ...<br />

Ja, das ist natürlich sehr hart. Wir haben an den bayerischen Eliteschulen<br />

41 Schulstunden pro Woche, in Baden-Württemberg sind<br />

es 32. Das ist für unsere Schüler schon sehr hart. Die gehen ab 8 Uhr<br />

morgens meist bis 16.15 Uhr in die Schule, essen ein bisschen, gehen<br />

dann ins Training und sind teilweise erst ab 20 Uhr, 20.30 Uhr zuhause.<br />

Das ist ein Fulltime-Job, da muss man den Hut vor den Jungs<br />

ziehen, dass die das so hinkriegen. Aber wir müssen aufpassen, dass<br />

sie nicht irgendwann die Lust am Fußball verlieren, weil das schon<br />

ein extrem hartes Brot ist. Da muss man einen Mittelweg finden, der<br />

8 JUNIORTEAM-Magazin 4|11<br />

beide Parteien zufrieden stellt, die Schule und den Fußball. Ich wundere<br />

mich schon oft, wie die Jungs das packen, sehe es aber auch mit<br />

etwas Sorge. Das ist teilweise schon Wahnsinn, man nimmt ihnen ein<br />

Stück Kindheit weg.<br />

Durch das G8 wird das Ganze noch verschärft.<br />

Das kommt noch dazu. Man stellt die Kinder ständig unter Stress<br />

und dann wundern wir uns, wenn sie nicht mehr so freudig zum Fußball<br />

kommen. Wir fragen uns, was ist mit dem Jungen, warum bringt<br />

er seine Leistung nicht, dabei können wir uns das selbst beantworten.<br />

Sie stehen halt permanent unter Leistungsdruck.<br />

Dennoch gibt es immer wieder Spieler, die sogar das Abitur<br />

machen. Auch im aktuellen A-Jugend-Kader?<br />

Ja, es gibt schon einige, wir achten auch darauf, dass alle einen<br />

ordentlichen Schulabschluss machen. Auch danach kümmern wir uns<br />

um ihre weitere Ausbildung, setzen uns mit unserem Schulbeauftragten<br />

Florian Cichlar zusammen und überlegen, was der Junge weiter<br />

machen kann. Wir wollen ja nicht, dass einer nur noch auf der Couch<br />

bis 17.30 Uhr wartet, wenn das Training beginnt. Wir wollen schon,<br />

dass er sich sinnvoll beschäftigt, man sollte auch den Geist ein biss -<br />

chen trainieren.<br />

Der FC Bayern setzt weiter auf Österreicher, zur neuen Saison<br />

kamen Oliver Markoutz und Stefan Hager dazu, für die<br />

U23 Toni Vastic. Was haben die Österreicher, was andere<br />

nicht haben?<br />

Man muss schon sagen, dass in Österreich sehr, sehr gut ausgebildet<br />

wird. Mit Markoutz und Hager haben wir zwei Spieler bekommen,<br />

die absolute Leistungsträger in ihren Mannschaften sind. Aber<br />

nichtsdestotrotz haben wir vor, wieder viel mehr bayerische Spieler<br />

zu holen, unser Hauptaugenmerk auf den bayerischen Raum zu legen,<br />

um auch wieder gute bayerische Spieler zu finden. Schweinsteiger,<br />

Lahm und Müller sind alle in Bayern groß geworden, ich denke, unter<br />

12 Millionen Einwohnern müssen noch mehr sehr, sehr talentierte<br />

Spieler sein. Dennoch werden wir auch weiter auf Top-Talente in<br />

ganz Deutschland oder im näheren Ausland schauen. Aber zuerst wollen<br />

wir im bayerischen Raum alles abdecken.<br />

Dafür steht auch das Partner-Projekt des FC Bayern, das<br />

aber auf acht Vereinspartner beschränkt wurde. Hat sich die<br />

neue Struktur bewährt?<br />

Ich denke schon. Mit Udo Bassemir haben wir da einen ganz<br />

fleißigen Mann, der immer wieder bei den Partnervereinen ist, sich<br />

mit Trainern und Verantwortlichen austauscht. Ich denke, es läuft<br />

wesentlich besser als früher. Wenn wir das weiter intensivieren, noch<br />

enger zusammenarbeiten, dann wird es auch fruchten.


U23<br />

KONSTANT INKONSTANT<br />

Dass es aufwärts geht, bewies der dritte Rückrundenspieltag. Die<br />

U23 des FC Bayern gewann beim Karlsruher SC souverän mit 4:1,<br />

das Hinspiel im Grünwalder Stadion hatte sie noch 2:5 verloren. Dennoch,<br />

die Mannschaft steht noch längst nicht da, wo sie eigentlich erwartet<br />

worden war von Experten, wo sie sich auch selbst gesehen<br />

hatte. „Die mangelnde Konstanz“, die Trainer Andries Jonker schon<br />

nach dem schwachen Saisonstart beklagt hatte, zog sich durch den<br />

ganzen Herbst. Dem Tiefpunkt, einem 1:2 im „kleinen Derby“ gegen<br />

den TSV 1860 München, folgten im Oktober vier Siege in Folge, die<br />

Mannschaft schien nun auf einem richtig guten Weg. Es kam aber der<br />

November mit vier sieglosen Spielen, ehe man im Dezember in<br />

Karlsruhe zurückkehrte auf den Weg des Erfolgs.<br />

Jonkers Ziel, eine engagierte Mannschaft zu formen, „die guten<br />

Fußball spielt“, wurde nur phasenweise erreicht, oft vermisste der<br />

Trainer „die Durchschlagskraft.“ Die sofortige Rückkehr in die 3.<br />

Liga, die Jonker eigentlich für „das beste Podium“ hält, „um Spieler<br />

für den Profibereich zu entwickeln“, war schon ziemlich bald kein<br />

Thema mehr. „Im Moment ist die Regionalliga genau die richtige Liga<br />

für uns.“ Aber wird sie das auch in der nächsten Saison sein? „Durch<br />

die Ligenreform wird das Niveau ein bisschen verwässert“, hatte<br />

10 JUNIORTEAM-Magazin 4|11<br />

U23-TRAINER ANDRIES JONKER VERMISST DIE DURCHSCHLAGSKRAFT<br />

Hinten von links: Toni Vastic, Nicolas Jüllich, Koray Altinay, Danny Schwarz, Saer Sene, Deniz Mujic, Dennis Chessa, Rico Strieder. 2. Reihe: David Vrzogic, Niklas Horn,<br />

Antonio Pangallo, Cüneyt Köz, Max Dombrowka, Pascal Reinhardt, Daniel Steimel, Bastian Müller. 3. Reihe: Steffen Tröster (Physiotherapeut) , Stefan Müller (Physiotherapeut),<br />

Dr. Volker Braun (Mannschaftsarzt), Uwe Speidel (Athletiktrainer), Andries Jonker (Cheftrainer), Gerd Müller (Assistenztrainer), Rainer Ulrich (Assistenztrainer), Walter Junghans<br />

(Torwarttrainer), Heinz Plank (Betreuer), Heinz Andres (Betreuer). Vorne: Manuel Fischer, Sebastian Dreier, Dale Jennings, Daniel Müller, Maximilian Riedmüller, Rouven Sattelmaier,<br />

Boy Deul, Anduele Pryor und Timothy van der Meulen.<br />

Nachwuchschef Werner Kern schon nach der Proklamation einer<br />

„Regionalliga Bayern“ befürchtet. Ab kommenden Sommer also wird<br />

der FC Bayern mit seiner U23 in einer Spielklasse antreten, in der ausschließlich<br />

bayerische Vereine spielen. Zu den derzeit sechs bayerischen<br />

Regionalligisten kommen mindestens neun Bayernligisten dazu,<br />

vielleicht sogar über die Relegation bis zu drei Teams, die momentan<br />

noch in der Landesliga kicken. Aus der Hessenliga wird wohl die Viktoria<br />

aus Aschaffenburg kommen, die es in den bayerischen Landesverband<br />

zurückzieht. Die Gegner werden also künftig 1860 Rosenheim<br />

heißen, Bayern Hof, SC Eltersdorf oder TSV Buchbach.<br />

Natürlich nicht mehr das optimale Sprungbrett für künftige Profis.<br />

Für Werner Kern heißt dann „die klare Zielsetzung Aufstieg“,<br />

doch werde der Weg zurück in die 3. Liga „schwer genug, weil man<br />

ja selbst als Meister noch nicht aufgestiegen ist.“ Künftig nämlich<br />

werden die drei Aufsteiger in einer Relegation mit sechs Teilnehmern<br />

ermittelt, mit den Meistern der dann fünf Regionalligen sowie dem<br />

Zweitplatzierten der Regionalliga Südwest. Der Druck, den man in<br />

dieser Saison nicht mehr hat, weil man nicht absteigen kann, wird in<br />

der nächsten Saison also deutlich größer werden.<br />

MINI MAXIMAL<br />

Maximilian Rothenbücher<br />

TROTZ GERINGER KÖRPERGRÖSSE HAT SICH MAXIMILIAN ROTHENBÜCHER<br />

BEI DEN BAYERN BIS ZUR U19 DURCHGEKÄMPFT – UND WILL NUN MEHR<br />

Sie rufen ihn „Mini“. Maxi ist das gewöhnt, seit der E-Jugend<br />

nennen sie ihn so. „Es stört mich nicht, eigenartiger fände ich, sie<br />

würden mich Maxi nennen“, sagt Maximilian Rothenbücher. Und<br />

das sagt schon einiges aus über seine Mentalität. Der 18-Jährige war<br />

zwar immer einer der Kleinsten, ist aber ein großer Kämpfer mit viel<br />

Selbstbewusstsein, der nicht jammert über die Laune der Natur, die<br />

ihn bis heute nur knapp 1,70 Meter hat groß werden lassen. Im Fußball<br />

sieht er sogar Vorteile: „Ich bin wendiger als die Großen, nicht<br />

so leicht ausrechenbar.“ Und weil der „moderne Fußball mehr am<br />

Boden gespielt wird“, nicht Kraft, sondern Technik immer wichtiger<br />

wird, sieht er für sich durchaus Perspektiven. „Natürlich will ich Profi<br />

werden, am liebsten beim FC Bayern.“<br />

Maximilian Rothenbücher ist keiner, der sich selbst bemitleidet,<br />

sich beklagt, wegen seiner fehlenden Größe Nachteile zu haben im<br />

Fußball, er ist einer, der immer gewusst hat, wie er aus seinen Möglichkeiten<br />

das Beste macht. Jahre für Jahr hat er sich durchgesetzt<br />

beim FC Bayern, ist von der U11 durchmarschiert bis zur U19 und<br />

steht jetzt auf dem Sprung zur U23. Und dass er nie eine Rolle gespielt<br />

hat bei den Auswahltrainern des Bayerischen Fußball-Verbandes („da<br />

war ich vielleicht zweimal dabei“) und des DFB, hat ihn auch nicht<br />

verunsichert: „Ich wusste doch, das ist die Meinung eines einzelnen<br />

Trainers. Mir aber war meine eigene Meinung immer wichtiger. Und<br />

ich war überzeugt, dass ich es schaffen kann.“ Das will er nun beweisen.<br />

Auch ohne Berufungen in die Auswahlteams.<br />

Rothenbücher schwärmt vom FC Barcelona, von Mittelfeldspielern<br />

wie Xavi und Iniesta, „die sind auch klein“, orientiert sich an<br />

Vorbildern wie Lionel Messi, „der begeistert mich total.“ Und wenn<br />

er sie spielen sieht, dann sieht er sich in seiner Auffassung bestätigt,<br />

dass große Fußballer nicht an ihrer Körpergröße gemessen werden.<br />

Beispiele gibt es auch in Deutschland, obwohl noch bis vor gut zehn<br />

Jahren der deutsche Fußball als weniger technisch, sondern als körperbetont<br />

galt. Die Deutschen, das waren die Renner und Kämpfer,<br />

die von ihrer Kraft lebten und in England recht martialisch als „Panzer“<br />

verspottet wurden.<br />

Dennoch haben sich immer auch wieder kleinere Spieler durchgesetzt,<br />

Pierre Littbarski, Thomas Häßler, beim FC Bayern Wiggerl<br />

Kögl oder Manni Schwabl. Schwabl ist heute Sportchef und Jugendkoordinator<br />

bei der SpVgg Unterhaching und weiß aus eigener Erfahrung,<br />

dass es die Kleinen schwerer haben: „Trotz guter Leistungen<br />

wurde ich nicht in die Jugendnationalteams berufen. Ich aber war<br />

nicht gefrustet, sondern habe mir geschworen: Denen zeig ich’s.“<br />

Heute schaut er vor allem auf das fußballerische Potenzial und fordert:<br />

„Man muss den Kleineren Zeit geben, die setzen sich schon<br />

durch, weil sie immer gezwungen sind zu kämpfen.“<br />

4|11 JUNIORTEAM-Magazin 11


Maximilian Rothenbücher<br />

Stark am Ball, technisch hervorragend und mit viel Spielintelligenz gesegnet: Maximilian Rothebücher setzt sich durch. Geringere Körpergröße muss kein Nachteil sein: „Dadurch bin ich wendiger, schwerer auszurechnen“, sagt Maximilian Rothenbücher.<br />

So wie Philipp Lahm. „Natürlich war es ein Nachteil“, sagt heute<br />

der Kapitän des FC Bayern. Dafür aber habe er andere Fähigkeiten<br />

entwickelt, „man lernt, sich durchzusetzen, zu antizipieren, Spielsituationen<br />

früher zu erfassen, weil man sonst im Zweikampf gegen robuste<br />

Gegner keine Chance hat.“ Auch wenn er nicht für Auswahlmaßnahmen<br />

berücksichtigt wurde, erst sehr spät in die Juniorenteams<br />

des DFB aufrückte, an seinem Selbstbewusstsein hat das nicht gekratzt,<br />

auch, weil er das Vertrauen im Verein spürte: „Ich wusste ja,<br />

dass man beim FC Bayern auf mich setzt, deshalb war das für mich<br />

halb so wild.“<br />

Auch Rothenbücher verspürt dieses Vertrauen. An seinen fußballerischen<br />

Fähigkeiten konnte es nie Zweifel geben, sein Spiel ist<br />

eine Augenweide. Als seine Stärken nennt er selbst „Technik und Spielintelligenz,<br />

ich kann ein Spiel sehr gut verteilen.“ Und dann überraschende,<br />

teils sensationelle Bälle in die Spitze spielen. Kurt Niedermayer,<br />

seit eineinhalb Jahren sein Trainer in der U19 der Bayern, sieht<br />

jedenfalls gute Chancen: „Der kann sich sogar beim FC Bayern durchsetzen.“<br />

Auch, weil „Mini“ genau weiß, worauf es ankommt: „Es ist auch<br />

eine Charakterfrage, man braucht viel Selbstdisziplin, man muss selbst<br />

dafür sorgen, dass andere von einem überzeugt sind.“ Sein Weg sei<br />

12 JUNIORTEAM-Magazin 4|11<br />

„hart, aber auch richtig schön“ gewesen, erzählt er. Rothenbücher<br />

ist im Alter von einem Jahr aus Mainz nach München gekommen,<br />

schon früh wurde der Ball zu seinem Freund: „Meine Oma hat immer<br />

erzählt, dass ich, seit ich laufen kann, ständig auf Bälle fixiert war.“<br />

Als Grundschüler hat er beim SV Planegg-Krailling gespielt, sich dann<br />

um die Aufnahme in die Fußball-Klasse des Münchner Theodolinden-Gymnasiums,<br />

einer Eilteschule für den Fußball, beworben. Beim<br />

fußballerischen Eignungstest ist er natürlich nicht durch-, sondern<br />

aufgefallen, die Schule hat ihn genommen, die Scouts der Bayern<br />

haben ihn in die U11 geholt.<br />

Schulwechsel, Vereinswechsel, für Rothenbücher begann eine<br />

aufregende Zeit. „Morgens um halb sieben bin ich aufgestanden,<br />

abends meist erst um acht wieder heim nach Pasing gekommen. Da<br />

blieb nicht mehr viel Zeit, ein bisschen Fernsehen, Ausspannen, dann<br />

ins Bett. Nur mittwochs konnte ich mich auch mal mit anderen Dingen<br />

beschäftigen. Aber es war kein Verzicht für mich, ich wusste<br />

immer, wofür ich das mache.“<br />

Mit diesem festen Ziel vor Augen hat er auch schwierige Zeiten<br />

überstanden, die vielen Verletzungen, die ihn immer wieder zurückwarfen:<br />

„Dadurch bin ich ein bisschen fragil geworden“, sagt er, „das<br />

hat meine Entwicklung beeinflusst.“ Immer wieder musste er sich her-<br />

ankämpfen, neu beweisen. Auch deshalb ist er ganz froh, dass ihm,<br />

im Gegensatz zu einigen Teamkollegen, die zusätzliche Belastung<br />

durch Auswahlmaßnahmen erspart geblieben ist: „Es gibt immer<br />

mehrere Wege, die zum Ziel führen“, tröstete er sich. „Und meiner<br />

war wahrscheinlich für mich gar nicht so schlecht.“<br />

Im letzten Sommer hat Rothenbücher sein Abitur gemacht, seitdem<br />

kann er sich ganz auf den Fußball, auf sein großes Ziel konzentrieren.<br />

In der U19 zählte er von Anfang an zum Stamm, hat in seinem<br />

ersten Jahr 16 Spiele absolviert, jetzt, in der zweiten Saison, die ersten<br />

neun, ehe ihn wieder eine Verletzung vorzeitig in die Winterpause<br />

schickte. Er hat viel an seiner Physis gearbeitet, gelernt, sich auch im<br />

Zweikampf mit Gegnern, die fast einen Kopf größer sind, zu behaupten,<br />

seinen Körper einzusetzen. Und man spürt auch als Zuschauer<br />

dieses Selbstvertrauen, das „Mini“ in seiner inzwischen schon neun<br />

Jahre währenden Zeit beim FC Bayern entwickelt hat.<br />

Vielleicht ist es sein Glück gewesen, bei den Bayern spielen zu<br />

können, wo die Verantwortlichen bewiesen haben, dass sie in erster<br />

Linie auf die Perspektive, nicht die momentane Stärke eines Talents<br />

schauen. Wie bei Philipp Lahm: „Der stand nie in Frage“, erinnert<br />

sich Hermann Hummels, „wir waren immer überzeugt von Philipp,<br />

wussten, dass er das Zeug hat.“ Und Peter Wenninger, der als Trainer<br />

Maximilian Rothenbücher<br />

der U15 in der letzten Saison mit einer körperlich deutlich unterlegenen<br />

Mannschaft ein respektables Ergebnis erzielt hat, sagt, wie man<br />

mit diesen Spielern umgeht: „Wir als Trainer müssen die Jungs immer<br />

wieder an ihre Stärken erinnern, ihnen den Glauben an ihr spielerisches<br />

Können geben. Natürlich ist es frustrierend, wenn man merkt,<br />

ich bin zu klein, um einen Gegner einfach mal stehen lassen zu können.<br />

Da muss man ihn aufbauen, ihm klar machen, dass die Körperlichkeit<br />

kommt. Ein akzelerierter Spieler profitiert zwar momentan<br />

von seinem Körper, wird aber wohl nicht mehr die Technik lernen.<br />

Entscheidend ist, wer später die Klasse hat.“<br />

So wie Maximilian Rothenbücher. Er weiß, dass er an seiner Physis<br />

arbeiten muss, tut das auch recht intensiv, um sein großes Ziel zu<br />

erreichen. Nie hat er seine Körpergröße als Alibi gebraucht, immer<br />

als Herausforderung, noch mehr zu tun. „Es gab schon Zeiten, in<br />

denen ich unterschätzt wurde, wo Gegner feixten, was will denn der<br />

Kleine da? Aber das hat mir immer den zusätzlichen Kick gegeben,<br />

denen wollte ich zeigen, dass die Größe nun wirklich nicht entscheidend<br />

ist im Fußball.“<br />

Mit dieser Einstellung lässt sich viel kompensieren. Und sollte jemand<br />

zweifeln, „Mini“ verweist auf Xavi, Iniesta, auf Messi: „Das<br />

sind die Besten der Welt.“ Obwohl sie „mini“ sind, nicht „maxi“.<br />

4|11 JUNIORTEAM-Magazin 13


U19<br />

„BIS ZUM SCHLUSS OBEN DABEI BLEIBEN“<br />

Kurt Niedermayer, nach Problemen in den vergangenen zwei<br />

Jahren präsentiert sich die U19 des FC Bayern in dieser Saison<br />

wieder deutlich stärker. Darf man zufrieden sein?<br />

Ich denke schon, wenn man die letzten drei Spiele mal ausklammert.<br />

Ärgerlich war, dass wir immer, wenn die Möglichkeit da war,<br />

ganz nach vorne zu kommen, einen Aussetzer hatten. Trotzdem kann<br />

man auf eine ganz gute Vorrunde zurückblicken. Wir haben es auch<br />

geschafft, Spieler zu integrieren, die lange verletzt waren, wie Friesenbichler<br />

oder Burusic, die jüngeren Spieler haben sich gut entwickelt,<br />

ich denke, mit dieser Hinrunde kann man insgesamt ganz gut<br />

leben.<br />

Sie sind, anders als in den letzten Jahren, diesmal von Verletzungen<br />

weitgehend verschont geblieben?<br />

Das auch, wir hatten nicht diese wahnsinnige Verletztenmisere<br />

wie in der vergangenen Saison. Diesmal hatten wir, bis runter in die<br />

U17, keine Schambeinentzündungen, keine Rückenprobleme; das war<br />

wohl zuletzt so ein vertracktes Jahr, diese Saison haben wir gar nichts<br />

in dieser Richtung. Davon profitiert auch die Qualität des Trainingsbetriebs,<br />

wenn man nicht nur Fünf gegen Fünf spielen kann, sondern<br />

einen großen Kader zur Verfügung hat, der auch eine Konkurrenzsituation<br />

schafft.<br />

Es gab auch weniger Abstellungen an die U23.<br />

Auch das hat sich positiv ausgewirkt. Dass Emre Can fest zur<br />

U23 gehört, war von vornherein klar, ansonsten war die Mannschaft<br />

immer zusammen, da hat man mehr Kontinuität, die Spieler wussten,<br />

wo ihre Heimat ist.<br />

14 JUNIORTEAM-Magazin 4|11<br />

U19-TRAINER KURT NIEDERMAYER ÜBER EINE GUTE HINRUNDE,<br />

DIE PERSPEKTIVEN UND DIE ERWARTUNGEN FÜR DIE RÜCKRUNDE<br />

Die drei sieglosen Spiele am Ende der Hinrunde trüben die Bilanz.<br />

War der Akku einfach leer?<br />

Es geht schon auch an die Substanz, vor allem bei den Schülern,<br />

die ja gerade in den letzten Wochen mit den vielen Schulaufgaben<br />

noch einer sehr hohen Doppelbelastung ausgesetzt waren. Das kann<br />

mit ein Grund sein, dass wir uns am Ende nicht mehr mit Ruhm bekleckert<br />

haben, da wurden Punkte hergeschenkt. Beim 0:0 in Mannheim<br />

fiel dann auch noch kurzfristig Rankovic aus, Hürzeler musste<br />

nach 20 Minuten verletzt runter, da haben wir schon ein bisschen<br />

Probleme gehabt gegen das Bollwerk der Mannheimer.<br />

Und es fehlte mit Patrick Weihrauch ein wichtiger Spieler, der<br />

mit der Nationalmannschaft in Israel war.<br />

Ja, die Regelung, dass man Spiele nur verlegen kann, wenn man<br />

mindestens zwei Nationalspieler abstellt, finde ich schon eigenartig.<br />

Freiburg konnte sein Spiel absagen, wir nicht. Da muss sich der DFB<br />

schon hinterfragen lassen, ob das nicht so etwas wie Wettbewerbsverzerrung<br />

ist.<br />

Dennoch ist der Rückstand auf Platz eins, der zur Teilnahme<br />

an der Meisterschafts-Endrunde berechtigt, relativ klein geblieben.<br />

Ist die Liga in diesem Jahr so ausgeglichen?<br />

Es scheint so, es ist kein großer Punktabstand zwischen Platz eins<br />

und Platz acht, diese Mannschaften sind alle noch dabei. Daran sieht<br />

man, dass das Niveau der Liga immer besser wird.<br />

Was sind in dieser Saison die besonderen Stärken Ihrer Mannschaft?<br />

Ich denke, die Ausgeglichenheit des Kaders. Wir haben in der<br />

Qualität nicht dieses Auf und Ab. Und es spricht für die jüngeren<br />

Spieler, dass wir trotz des auch heuer recht jungen Kaders vorne mit<br />

dabei sind. Die Probleme, die wir schon mal mit einer so jungen<br />

Mannschaft hatten, haben wir dieses Jahr nicht. In Mannheim haben<br />

wir nach dem Ausscheiden von Hürzeler mit neun Leuten des jüngeren<br />

Jahrgangs gespielt, das darf man auch nicht vergessen.<br />

Hat sie auch Schwächen?<br />

Probleme haben wir im Ausnützen der Chancen, in der Durchschlagskraft<br />

nach vorne. Aber da hoffe ich auf Friesenbichler, dass<br />

der jetzt körperlich stabil bleibt, dann wird sich das bessern. Auch<br />

die Umschaltbewegung kann noch verbessert werden, das Stellungsspiel<br />

bei schneller Gegenbewegung. Ebenso das Kopfballspiel.<br />

Es fehlt wohl auch ein Knipser. Ihre besten Torschützen,<br />

Weihrauch und Burusic, haben jeweils nur vier Tore auf ihrem<br />

Konto?<br />

Ja, den klassischen Torjäger, wie in früheren Jahrgängen Erdal<br />

Obere Reihe von links: Lucas Grill, Ylli Sallahi, Nikola Jelisic, Christian Emerun Ali, Benno Schmitz, Maximilian Eberwein, Fabian Hürzeler, Kevin Friesenbichler. Mitte: Trainer Kurt<br />

Niedermayer, Betreuer Herbert Harbich, Physiotherapeut Wolfgang Gebhardt, Oliver Markoutz, Alessandro Schöpf, Michael Knötzinger, Daniel Wein, Patrick Weihrauch, Marius<br />

Duhnke, Edwin Schwarz, Dominik Burusic, Co-Trainer Kim Lim Teong, Torwarttrainer Walter Junghans, Athletiktrainer Uwe Speidel. Unten: Christian Derflinger, Maximilia Rothenbücher,<br />

Martin Stadler, Leopold Zingerle, Alexander Eiban, Vladimir Rankovic, Alexander Sieghart, Sebastian Mrowca.<br />

Kilicaslan oder Borut Semler, haben wir in den letzten Jahren nicht<br />

mehr. Das hat allerdings auch Vorteile, wenn sich die Tore auf mehrere<br />

Schützen verteilen.<br />

Sehen Sie Spieler in der Mannschaft, die sofort den Sprung<br />

zu den Profis schaffen könnten?<br />

Es waren ja jetzt schon welche bei den Profis im Training dabei,<br />

da bekommen wir immer wieder positive Rückmeldungen. Im Moment<br />

geht es um die älteren Spieler wie Rankovic und Hürzeler, die<br />

schon weiter sind als die Jungspunde. Aber auch von diesen werden<br />

sich noch einige entwickeln. Mit Emre Can haben wir ja noch einen<br />

Kandidaten, mal sehen, wie es bei ihm weitergeht.<br />

Gab es ein Spiel in der Hinrunde, mit dem Sie restlos zufrieden<br />

waren?<br />

Ganz hervorragend war natürlich gleich das erste, das 4:0 gegen<br />

U19<br />

1860. Darauf folgte aber sofort die Niederlage in Unterhaching. Es<br />

gab viele Spiele, die fußballerisch wirklich gut waren und darum geht<br />

es ja im Jugendbereich, auch wenn wir natürlich immer auch gewinnen<br />

wollen.<br />

Welche Niederlage ärgert Sie am meisten?<br />

Jede Niederlage ärgert mich. Besonders bitter ist, wenn man, wie<br />

gegen Freiburg, eigentlich gut spielt, aber nicht belohnt wird. Oder<br />

wenn man in Stuttgart führt und dann durch zwei blöde Fehler noch<br />

verliert.<br />

Was trauen Sie der Mannschaft noch zu in dieser Saison?<br />

Wenn alles gesund bleibt und wir uns noch steigern, können wir<br />

bis zum Schluss oben dabeibleiben. Ob es dann für ganz vorne reicht,<br />

wird man sehen.<br />

4|11 JUNIORTEAM-Magazin 15


U17<br />

MIT HARTER ARBEIT ZURÜCK ZUM ERFOLG<br />

Es sind die Momente, in denen man als Trainer praktisch alles<br />

hinterfragen muss. Es war der 22. Oktober, Stephan Beckenbauers<br />

U17 hatte gerade gegen den 1. FC Nürnberg verloren, 1:2, auf eigenem<br />

Platz. Es ist die vierte Niederlage in Folge gewesen, die sechste<br />

in den letzten sieben Spielen. Und Beckenbauer, schon viele Jahre<br />

Trainer der B-Junioren, ärgerte sich: „Es ist jedes Jahr das Gleiche,<br />

die Jungs brauchen einfach zu lange, um sich umzustellen. In der Bundesliga<br />

wird eben ein anderer Fußball gespielt als in der Bayernliga.“<br />

Diesmal aber hat es besonders lange gedauert. Und erschwerend<br />

war dazugekommen, dass die Umstellung zunächst gar kein Problem<br />

zu sein schien: „Wir hatten eine tolle Vorbereitung, haben zum Abschluss<br />

des Trainingslagers im Trentino sogar gegen Inter Mailand<br />

gewonnen, sind dann in den ersten beiden Punktspielen auf Aufsteiger<br />

getroffen, die wir relativ locker geschlagen haben. Da haben wohl einige<br />

gedacht, es geht alles wie von selbst.“ Ein verhängnisvoller Trugschluss.<br />

Natürlich, sagt Beckenbauer, war auch Pech dabei, „einige Spiele<br />

haben wir unglücklich verloren, in anderen haben wir es dem Gegner<br />

durch teils haarsträubende Fehler sehr leicht gemacht.“ Als Trainer,<br />

sagt Beckenbauer, „kannst du da nicht so viel machen“. Der Ton sei<br />

härter geworden, die Gangart: „Da müssen die Jungs dann durch.“<br />

Schließlich wusste der Trainer, dass er „eine gute Mannschaft“ hat,<br />

die „auf allen Positionen gut besetzt ist. Wir müssen uns vor keinem<br />

Gegner in dieser Liga verstecken.“ Seine Aufgabe war nun, den Spielern<br />

zu vermitteln, dass es gegen gleichwertige Kontrahenten „einfach<br />

nicht reicht, allein mit spielerischen Mitteln zum Erfolg zu kommen.<br />

Da muss man dagegen halten, hundertprozentig konzentriert und bereit<br />

sein, zu kämpfen und zu arbeiten.“<br />

Ist erst einmal „der Schlendrian drin, kommt man schwer wieder<br />

raus“, weiß Beckenbauer. Wusste aber ein Mittel: „Das geht nur mit<br />

harter Arbeit.“ Es sind keine leichten Wochen gewesen für die U17,<br />

aber es kam der Moment, als der Knoten platzte, als sie belohnt<br />

wurde. Ende Oktober, nur sieben Tage nach der deprimierenden<br />

Heimniederlage gegen Nürnberg, reiste man nach Fürth, ging bereits<br />

nach zwei Minuten durch Lennart Ingmann in Führung und ließ sich<br />

nicht mehr abbringen vom Erfolgsweg. Am Ende hatten Green,<br />

Breuer und Markoutz einen souveränen 4:0-Erfolg herausgeschossen.<br />

Und die Mannschaft spürte, die harte Arbeit hatte sich ausgezahlt.<br />

Es folgte ein 3:1 gegen den Karlsruher SC, mit schon recht breiter<br />

Brust fuhr Beckenbauers Truppe dann nach Frankfurt. Die Rollen<br />

schienen klar verteilt, „wir waren Neunter, die waren Erster“, erinnert<br />

sich Beckenbauer. War aber trotzdem überzeugt, dass man auch<br />

beim Spitzenreiter keineswegs chancenlos sei. Merveille Binakadi traf<br />

16 JUNIORTEAM-Magazin 4|11<br />

U17-TRAINER STEPHAN BECKENBAUER HAT SCHWIERIGE WOCHEN HINTER SICH<br />

nach 16 Minuten zur frühen Führung, die man sich nicht mehr nehmen<br />

ließ. „Wir hätten sogar höher gewinnen müssen“, meinte der<br />

Trainer, der nun seine Mannschaft endgültig auf den Erfolgsweg<br />

zurückgeführt hatte.<br />

„Damals waren wir zwölf Punkte hinter Frankfurt, nun sind es<br />

noch vier“, sagte er vor dem letzten Punktspiel des Jahres 2011 nicht<br />

ohne Stolz. „Wir können langsam wieder oben hin schnuppern, sind<br />

fast wieder da, wo wir eigentlich hingehören.“ Beckenbauer wusste<br />

ja um die Probleme mit der Umstellung, zwölf Jahre schon steht er<br />

zu Saisonbeginn immer wieder vor dieser Aufgabe. Doch so schwierig<br />

wie in diesem Jahr war sie noch selten. „Man sagt es ihnen immer<br />

und immer wieder, dass das Fußballerische allein in dieser Spielklasse<br />

nicht mehr reicht. Aber die Jungs glauben einfach, es geht schon. Und<br />

so wird dann das eine oder andere Spiel verloren.“ Als Trainer „explodiert<br />

man da schon mal“, sagt Beckenbauer, aber im Endeffekt<br />

müsse man Ruhe bewahren, weiterarbeiten. Irgendwann platzt dann<br />

schon mal der Knoten. Es wäre halt schön, wenn das mal früher passieren<br />

würde.“<br />

Obere Reihe von links: Adrian Dußler, Julian Green, Merveille Biankadi, Simon Seferings, Maximilian Bauer, Lucas Genkinger. Mite: Trainer Stephan Beckenbauer, Athletiktrainer Pascal<br />

Wunderlich, Betreuer Werner Heidfeld, Thomas Hagn, Stefan Hager, Marvin Sammer, Giuseppe Leo, Co-Trainer Antonio Di Salvo, Physiotherapeut Florian Brandner, Torwarttrainer<br />

Walter Junghans. Unten: Lennart Ingmann, Angelos Oikonomou, Markus Biersack, Adrian-Calvin Körner, Patrick Nothaft, Philipp Breuer, Riccardo Basta, Malcolm Olwa.<br />

Vielleicht fällt einfach manches zu leicht in der Bayernliga, wo<br />

man viele Gegner auch mal mit halber Kraft schlagen kann. Beckenbauers<br />

Aufgabe ist es dann, den Jungs klar zu machen, dass es in der<br />

Bundesliga einfach nicht reicht, „nur das Trikot des FC Bayern zu<br />

tragen und ein bisschen Fußball zu spielen“. Sie müssten sich im Klaren<br />

sein, dass sie damit auch eine gewisse Verantwortung übernehmen,<br />

einen Ruf zu verteidigen haben. Er fordert „Herz und Leidenschaft,<br />

so, wie sich bei den Profis kürzlich der VfB Stuttgart gegen die<br />

Überlegenheit des FC Bayern gewehrt hat, so muss man auftreten.<br />

Das ist etwas, was man Woche für Woche abrufen muss, nicht nur<br />

in einzelnen Spielen, sondern über einen langen Zeitraum. Daran müssen<br />

wir noch arbeiten.“<br />

Beckenbauer ist durchaus optimistisch, dass das gelingt. Den vier<br />

Niederlagen in Folge folgten vier Siege in Folge, die Mannschaft<br />

scheint begriffen zu haben, was der Trainer fordert. Plötzlich ist sogar<br />

U17<br />

der zweite Tabellenplatz wieder in Sichtweite und Beckenbauer sagt:<br />

„Mal sehen, was in der Rückrunde noch alles möglich ist. Er hofft<br />

auf die Rückkehr der Langzeitverletzten, von Brian Gallo und Giuseppe<br />

Leo, die die gesamte Hinrunde ausgefallen sind, auf Max Bauer,<br />

der in den letzten drei Monaten fehlte. „Das täte der Mannschaft gut,<br />

wenn die wieder zurückkämen“, hofft der Coach.<br />

Dann will man nach der Winterpause noch mal richtig angreifen.<br />

Quasi als Aufgalopp gibt es zwei Hallenturniere in Gaildorf und Wiesbaden,<br />

dann steht bereits am 12. Februar schon wieder das erste<br />

Punktspiel des Jahres 2012 auf dem Terminplan. Die Pause ist kurz,<br />

das aber stört Beckenbauer wenig: „Sonst würde es uns ja langweilig“,<br />

scherzt er. Der Spaß jedenfalls ist zurück, nachdem die schwierige<br />

Phase mit einer tollen Serie fast vergessen gemacht wurde.<br />

4|11 JUNIORTEAM-Magazin 17


Tabellen<br />

U23, Regionalliga Süd<br />

1. Stuttgarter Kickers 21 36:17 45<br />

2. SG Sonnenh. Großaspach 21 43:26 42<br />

3. Eintracht Frankfurt II 21 37:22 41<br />

4. VfR Wormatia Worms 21 38:31 37<br />

5. SpVgg Greuther Fürth II 21 33:27 37<br />

6. FC Ingolstadt 04 II 21 35:34 36<br />

7. 1899 Hoffenheim II 21 47:19 33<br />

8. Karlsruher SC II 21 30:26 31<br />

9. SC Freiburg II 21 35:32 30<br />

10. KSV Hessen Kassel 21 32:40 27<br />

11. SV Waldhof Mannheim 21 27:30 25<br />

12. FC Bayern München II 21 30:34 24<br />

13. TSV 1860 München II 21 17:33 22<br />

14. 1. FC Nürnberg II 21 35:42 21<br />

15. FC Memmingen 21 24:33 21<br />

16. FSV Frankfurt U23 21 32:43 20<br />

17. SC Pfullendorf 21 26:44 19<br />

18. FC Bayern Alzenau 21 22:46 17<br />

U19, Bundesliga Süd/Südwest<br />

1. VfB Stuttgart 13 23:17 24<br />

2. SC Freiburg 12 23:11 22<br />

3. Karlsruher SC 13 25:18 21<br />

4. FC Bayern München 13 22:15 21<br />

5. TSV 1860 München 13 21:16 21<br />

6. SpVgg Greuther Fürth 13 21:19 21<br />

7. FSV Mainz 05 12 26:21 20<br />

8. 1. FC Nürnberg 13 25:25 20<br />

9. Eintracht Frankfurt 13 20:25 17<br />

10. SV Waldhof Mannheim 13 15:15 15<br />

11. TSG 1899 Hoffenheim 13 17:21 15<br />

12. 1. FC Kaiserslautern 13 12:18 14<br />

13. SpVgg Unterhaching 12 12:21 13<br />

14. 1. FC Saarbrücken 12 14:34 7<br />

U17, Bundesliga Süd/Südwest<br />

1. 1. FC Nürnberg 15 35:22 33<br />

2. Eintracht Frankfurt 1534;16 29<br />

3. VfB Stuttgart 15 39:17 28<br />

4. 1860 München 15 33:21 27<br />

5. Karlsruher SC 15 24:15 26<br />

6. FC Bayern München 15 31:19 25<br />

7. FSV Mainz 05 15 25:16 24<br />

8. TSG 1899 Hoffenheim 15 29:22 24<br />

9. FC Augsburg 15 23:21 20<br />

10. SC Freiburg 15 32:26 18<br />

11. SpVgg Greuther Fürth 15 22:24 18<br />

12. SpVgg Unterhaching 15 24:39 16<br />

13. SGV Freiberg 15 12:49 3<br />

14. FSV Frankfurt 15 5:61 2<br />

U16, Bayernliga B-Junioren<br />

1. SSV Jahn Regensburg 11 23:9 22<br />

2. FC Bayern München II 11 23:12 20<br />

3. 1. FC Nürnberg II 11 30:13 18<br />

4. FC Ingolstadt 11 16:11 17<br />

5. TSV 1860 München II 11 16:13 16<br />

6. SpVgg Greuther Fürth II 11 15:13 15<br />

7. Wacker Burghausen 11 12:14 15<br />

8. SE Freising 11 11:14 14<br />

9. Viktoria Aschaffenburg 11 16:24 13<br />

10. FC Memmingen 11 14:22 12<br />

11. SG Quelle Fürth 11 10:16 10<br />

12. SpVgg Weiden 2010 11 18:42 6<br />

18 JUNIORTEAM-Magazin 4|11<br />

U15, Regionalliga Süd<br />

1. TSG Hoffenheim 12 34:16 30<br />

2. FC Bayern München 12 35:17 27<br />

3. VfB Stuttgart 12 40:13 26<br />

4. 1. FC Nürnberg 12 32:18 24<br />

5. SC Freiburg 12 28:19 21<br />

6. Stuttgarter Kickers 12 17:14 17<br />

7. Eintracht Frankfurt 12 26:25 17<br />

8. FC Augsburg 12 14:16 16<br />

9. Karlsruher SC 12 15:22 10<br />

10. SpVgg Greuther Fürth 12 11:31 10<br />

11. SpVgg Unterhaching 12 6:40 7<br />

12. FSV Frankfurt 12 10:37 3<br />

U14, Bayernliga C-Junioren<br />

1. TSV 1860 München 10 49:6 30<br />

2. TSG Thannhausen 11 35:10 28<br />

3. TSV 1860 Rosenheim 10 12:14 18<br />

4. Wacker Burghausen 10 16:14 16<br />

5. TSV Nördlingen 10 15:18 15<br />

6. SpVgg GW Deggendorf 10 15:15 14<br />

7. FC Stätzling 11 17:32 14<br />

8. FC Bayern München II 11 19:18 13<br />

9. FC Ingolstadt 04 10 18:14 12<br />

10. FC Augsburg II 11 14:34 9<br />

11. FC Memmingen 11 12:24 8<br />

12. 1. FC Passau 11 10:33 4<br />

U12, Bezirksoberliga D-Junioren<br />

1. SC Fürstenfeldbruck 11 30:3 27<br />

2. TSV 1860 Rosenheim 11 21:5 26<br />

3. TSV 1860 München 11 25:12 24<br />

4. FC Ingolstadt 04 11 23:13 22<br />

5. SV Planegg-Krailling 11 23:14 19<br />

6. Wacker Burghausen 11 12:14 16<br />

7. FC Bayern München II 11 19:14 15<br />

8. JFG TaF Glonntal 11 14:24 15<br />

9. SpVgg Unterhaching 11 14:25 13<br />

10. SpVgg Altenerding 11 10:23 6<br />

11. SE Freising 11 9:30 6<br />

12. JFG Mangfalltal-Maxlrain 11 6:29 1<br />

U11, Gruppe Süd 1<br />

1. SpVgg Unterhaching 9 58:14 27<br />

2. FC Bayern München 9 76:12 21<br />

3. TSV 1860 München 9 33:14 20<br />

4. SV Heimstetten 9 39:20 17<br />

5. ASV Dachau 9 17:25 12<br />

6. DJK München-Pasing 9 28:29 11<br />

7. FC Stern München 9 22:46 10<br />

8. TSV Milbertshofen 9 31:32 6<br />

9. FC Schwabing 9 21:72 6<br />

10. DJK Würmtal Planegg 9 18:79 0<br />

U10, Gruppe Süd 2<br />

1. TSV Moosach-H. 8 33:7 21<br />

2. SC Bajuwaren München 8 33:13 16<br />

3. FC Bayern München II 8 40:22 15<br />

4. SV Planegg-Krailling 8 34:23 12<br />

5. 1906 Haidhausen 8 21:22 12<br />

6. SV 1880 München 8 24:32 9<br />

7. SpVgg Unterhaching II 8 21:39 8<br />

8. SV Olympia-Concordia 8 17:25 5<br />

9. SC München 8 11:51 1<br />

Tabellen<br />

4|11 JUNIORTEAM-Magazin 19


U16<br />

STARK ALS KOLLEKTIV<br />

Auf den ersten Blick ragt Merphie Kwatu heraus. Der Stürmer<br />

hat zehn Tore geschossen in den ersten elf Spielen der U16 in der B-<br />

Jugend-Bayernliga. „Das ist schon eine Marke“, staunt Trainer Sebas -<br />

tian Dremmler. Um aber gleich darauf hinzuweisen, dass Kwatu eigentlich<br />

nur das letzte Glied einer Kette ist: „Die Chancen müssen ja<br />

erst einmal herausgespielt werden“, so Dremmler.<br />

Sebastian Dremmler setzt auf das Kollektiv: „Nur als Mannschaft<br />

haben wir eine Chance, uns gegen die ein Jahr älteren Gegner<br />

in der eingleisigen Bayernliga durchzusetzen“, so der Trainer. „Gerade<br />

am Anfang gegen Regensburg und Burghausen hat man gesehen,<br />

dass man trotz körperlicher Unterlegenheit übers Kollektiv einiges erreichen<br />

kann.“ Beim späteren Herbstmeister Jahn Regensburg hatte<br />

seine Truppe zum Saisonstart ein 2:2 erzielt, dann Wacker Burghausen<br />

3:0 vom Platz geschossen.<br />

Mit einem dreitägigen Turnier in Salzburg, dem Next Generation<br />

Cup, war man in die Saison gestartet. „Wir haben die Tage als Kurztrainingslager<br />

genutzt, in dem wir unsere fünf Neuzugänge bestens<br />

integrieren konnten“, erzählt Dremmler. Anschließend war die U16<br />

in der Punkterunde bis Mitte November ohne Niederlage geblieben,<br />

dann gab es ein 2:3 gegen den FC Ingolstadt und ein ebenso ärgerliches<br />

3:3-Unentschieden in Weiden, beim Tabellenletzten. „Weiden<br />

war eines unserer schlechtesten Spiele“, ärgert sich Dremmler, weiß<br />

aber auch: „Es ist normal, dass man auch mal schlechtere Phasen<br />

20 JUNIORTEAM-Magazin 4|11<br />

DIE U16 VON SEBASTIAN DREMMLER SPIELT<br />

UM DEN TITEL IN DER BAYERNLIGA MIT<br />

Obere Reihe von links: Vitali Blinov, Patrick Zinner, Yannik Demmer, Ralf Schröder, Yannik Günzel, Timo Knull, Keylin Hartwig, Merphie Kwatu Lumbu- Bilive. Mitte: Trainer Sebastian<br />

Dremmler, Co- Trainer Antonio Vatany, Lucas Scholl, Felix Pohl, Milos Pantovic, Lukas Culjak, Michael Eberwein, Marco Hingerl, Torwarttrainer Peter Sirch, Athletiktrainer<br />

Pascal Wunderlich, Betreuer Christian Barth. Unten: Daniel Hägler, Gianluca Gaudino, Mustafa Tayip Sarici, Thomas Zieger, Jannis Sternberg, Kevin- Christopher Flesch, Andreas<br />

Markmüller, Nikolaus Grotz.<br />

hat.“ Und insgesamt könne man doch sehr zufrieden sein mit der Hinrunde.<br />

Als Tabellenzweiter liegt man gut im Rennen und Dremmler<br />

freut besonders, „dass diese Mannschaft nach zwei schwierigen Jahren<br />

mal um die Meisterschaft mitspielen kann. Das hat sie sich verdient.“<br />

Als U14 entgingen die Jungs nur knapp dem Abstieg aus der<br />

Bezirksoberliga, im letzten Jahr waren sie in der neuen Regionalliga<br />

schwer gefordert. Die Erfahrungen, die sie dort gesammelt haben,<br />

kommen ihnen jetzt zugute, glaubt Dremmler: „Sie haben gelernt,<br />

jedes einzelne Spiel mit hoher Konzentration anzugehen. In der Regionalliga<br />

gab es keine einfachen Siege, alle Spiele waren eng. Das hat<br />

sich jetzt als Vorteil erwiesen. Ob die Liga vom Organisatorischen<br />

her sinnvoll ist, ist eine andere Frage.“<br />

Nach dem Winter, in dem die U16 die Hallenturniere in Dettelbach<br />

und Lübbecke bestreitet, ist das Ziel, „die Leistung zu bestätigen<br />

und vielleicht sogar noch einen Platz gutzumachen.“ Dann wäre man<br />

sogar Meister, Dremmler traut das seinem Team durchaus zu: „Wir<br />

sind als Mannschaft sehr geschlossen, haben verschiedene Spielertypen,<br />

unterschiedliche Charaktere, gerade das zeichnet uns aus.“ Und<br />

man hat einen Merphie Kwatu, der in der Rückrunde auch noch Unterstützung<br />

im Sturm bekommt. Von Michael Eberwein, der in der<br />

Hinrunde mit Pfeifferschem Drüsenfieber ausgefallen war. Schöne<br />

Aussichten.<br />

DIE MISCHUNG MACHT’S<br />

DIE U15 VON TRAINER HARALD CERNY ÜBERRASCHT IN DER<br />

SCHWIERIGEN REGIONALLIGA<br />

Obere Reihe von links: Co-Trainer Manuel Schmiedel, Marcel Leib, Kevin Nsimba, Alexander Handle, Vincent Friedrich, Alexander Zetterer, Michael Strein, Trainer Harald Cerny.<br />

Mitte: Co-Trainer Thomas Döllner, Torwarttrainer Peter Sirch, Christian Biersack, Bernard Mwarome, Alexander Gschwendt, Michael Molata, Betreuer Stefan Weckerle, Athletiktrainer<br />

Valentin Sötz. Unten: Chima Okoroji, Luca Marseiler, Julian Reisner, David Hundertmark, Leon Fischhaber, Akin Memetoglou, Skodran Zeqiri, Marco Pfab.<br />

Neun von zwölf Spielen gewonnen, zur Winterpause auf Platz<br />

zwei, nur drei Punkte hinter dem Tabellenführer TSG 1899 Hoffenheim,<br />

damit konnte man nicht unbedingt rechnen. Die Regionalliga<br />

der C-Junioren ist eine ebenso umstrittene wie anspruchsvolle Spielklasse,<br />

die den 14-, 15-Jährigen viel abverlangt. Umso zufriedener ist<br />

Trainer Harald Cerny mit seiner U15: „Bis auf ein, zwei Partien haben<br />

wir richtig gute Spiele abgeliefert. Und was noch wichtiger ist, die<br />

Mannschaft hat sich sehr gut weiterentwickelt.“<br />

Dies lässt sich auch mit Zahlen belegen. Zum Saisonauftakt unterlag<br />

Cernys Truppe 1:4 beim VfB Stuttgart, als die Schwaben zum<br />

letzten Spiel vor der Winterpause in München antraten, wurden sie<br />

mit 3:2 geschlagen. „Anfangs mussten wir uns erst finden, die neuen<br />

Spieler integrieren, dann aber waren wir schnell auf dem richtigen<br />

Weg“, lobt Cerny seine Jungs, denen er auch mal schwächere Auftritte<br />

verzeiht: „Das ist normal in diesem Alter, das gehört zur Entwicklung<br />

dazu. Schließlich ist das auch eine Liga, in der man jedes<br />

Mal das Maximum abrufen muss. Und dazu kommen die weiten<br />

Fahrten, das ist alles neu für die Jungs.“<br />

Trotzdem zeigen sie tolle Spiele, so wie das 4:1 gegen den 1. FC<br />

Nürnberg, das Cerny als das Highlight der Hinrunde einstuft: „Da<br />

waren wir richtig stark, haben über 70 Minuten klar dominiert und<br />

U15<br />

aus dem Spiel heraus keine Torchance zugelassen.“ Aber auch die Begegnung<br />

mit Tabellenführer Hoffenheim, eine körperlich sehr starke<br />

Truppe, hat Cerny gefallen, trotz der 2:3-Niederlage. „Schade, dass<br />

wir da kurz vor Schluss noch das dritte Tor kassiert haben, bis dahin<br />

waren wir wirklich gut.“ Vor allem die Mischung macht die Mannschaft<br />

stark. „Wir haben viele spielerische Typen dabei, andere, die<br />

hinten dicht machen, wir haben Große und Kleine, die sich gut ergänzen.<br />

Und wir sind im Angriff sehr gefährlich.“ Michael Strein und<br />

Michael Molata haben zusammen schon 19 Treffer erzielt, „die machen<br />

immer ihre Kisten“, freut sich Cerny. „Aber wir sind auf jeder<br />

Position gut besetzt.“<br />

Das würdigt auch der DFB, der zuletzt mehrere U15-Spieler der<br />

Bayern zu seinen Lehrgängen eingeladen hat. „Mir bedeutet das weniger“,<br />

sagt zwar Cerny, „aber es zeigt, dass wir in diesem Jahrgang<br />

recht ordentlich aufgestellt sind. Wichtiger ist mir, dass sie im Verein<br />

ihre Leistung bringen, dann kommt alles andere von alleine.“<br />

Noch ist nicht alles Gold was glänzt. So hat sich der Trainer für<br />

die Rückrunde das Ziel gesetzt, die Mannschaft „im taktischen Bereich<br />

weiter zu verbessern“. Nach der Winterpause, in der die U15<br />

noch bei den Hallenturnieren in Unterhaching, Geretsried, Blaustein<br />

und Magdeburg antritt, steht dieser Punkt ganz oben auf Cernys Liste.<br />

4|11 JUNIORTEAM-Magazin 21


U14<br />

DIE GROSSE HERAUSFORDERUNG<br />

PETER WENNINGERS U14 BEHAUPTET SICH ALS JÜNGERER<br />

JAHRGANG IN DER BAYERNLIGA<br />

Obere Reihe von links: Georg Kutter, Marco Friedl, Maxime Awoudja, Daniel Skodic, Ajlan Arifovic, Dominik Hepp, Niklas Lohmann, Christopher Lannert. Mitte: Torwarttrainer Peter<br />

Sirch, Athletiktrainer Valentin Sötz,Co-Trainer Thomas Fischer, Markus Pöllner, Semi Belkahia, Maximilian Pichler, Resul Türkkalesi, Leopold Krüger, Trainer Peter Wenninger, Betreuer<br />

Hattab Khalfallah. Unten: Daniel Krcmar, Fidan Deljiay, Tobias Steer, Maximilian Neu, Christian Janscheck, Tom Zimmerschied, Mario Crnicki, Fabian Benko.<br />

Es läuft die letzte Spielminute. 1:1 steht es zwischen der U15 der<br />

SpVgg Grünweiß Deggendorf und der U14 des FC Bayern München.<br />

Noch einmal gibt es Freistoß für die Bayern. Und der wird verwandelt,<br />

bringt das 2:1 für die jungen Münchner, die Freude ist riesig.<br />

Für Trainer Peter Wenninger war dieser Sieg ein Highlight der bisherigen<br />

Saison: „Weil wir gezeigt haben, dass wir auch richtig fighten<br />

können.“ Spielerisch, da ist sich Wenninger sicher, „sind wir in fast<br />

jedem Spiel dominant.“<br />

Aber nicht immer reicht das zum Sieg, „oft sind es Standardsituationen,<br />

individuelle Fehler, die uns um den Lohn bringen“, sagt<br />

Wenninger, der in jeder einzelnen Partie eine große Herausforderung<br />

sieht, „es ist fast immer eng“. Seine U14 spielt seit dieser Saison in<br />

der Bayernliga, als jüngerer Jahrgang gegen die Erstvertretungen der<br />

Münchner Löwen, des FC Ingolstadt, von Wacker Burghausen und<br />

des FC Memmingen, „hier können wir viel lernen, sammeln Erfahrungen“,<br />

so Wenninger. Die wertvoll sein werden, wenn die Mannschaft<br />

im nächsten Jahr in die U15 aufrückt, in der Regionalliga gefordert<br />

ist. Wenninger kennt die Regionalliga noch gut vom letzten<br />

Jahr, als er den Jahrgang 1996 betreute. Er weiß, dass dort allein mit<br />

spielerischen Mitteln nicht allzu viel zu gewinnen ist. Deshalb freut<br />

er sich über solche Erlebnisse wie in Deggendorf, wo man auch kör-<br />

22 JUNIORTEAM-Magazin 4|11<br />

perlich dagegengehalten, sich den Sieg am Ende auch hart erkämpft<br />

hat. „Diese Truppe hat das Potential, um im nächsten Jahr in der Regionalliga<br />

bestehen zu können“, so der Coach. „Spielerisch sowieso,<br />

die Mannschaft zeigt Spielfreude, ist technisch stark, muss aber körperlich<br />

zulegen.“ Noch sieht er ein paar Schwächen im Abschluss, bei<br />

der Chancenverwertung und der Durchschlagskraft. „Aber manches<br />

geht inzwischen schon leichter.“ Was auch daran liegt, dass die<br />

Mannschaft mehr und mehr zusammenwächst, die Neuen bestens integriert<br />

sind. Ajlan Arifovic etwa, vom SC München gekommen, hat<br />

sich schnell etabliert, ist zum Stammspieler in der Innenverteidigung<br />

geworden. Solche Entwicklungen freuen Wenninger besonders. „Ich<br />

bin auch insgesamt sehr zufrieden, es macht riesigen Spaß mit den<br />

Jungs.“ Als Tabellensiebter geht die U14 in die Winterpause, eine respektable<br />

Leistung für einen jüngeren Jahrgang. „Wenn wir dann wieder<br />

mal gegen Gleichaltrige spielen, wie beim 7:0 gegen Augsburg,<br />

dann sieht man, dass der Entwicklungsstand schon beachtlich ist.“<br />

Nun soll nach dem Winter, in dem die Mannschaft bei vier Hallenturnieren<br />

antritt, die Saison noch gut abgeschlossen werden: „Ein<br />

besonderes Zuckerl wäre natürlich ein Platz im oberen Mittelfeld“,<br />

hofft Wenninger. Und dann beginnt die Vorbereitung auf die Regionalliga.<br />

Eine neue, ganz große Herausforderung.<br />

SCHON FAST ZU DOMINANT<br />

Wer im Internet nach den Ergebnissen der U13 des FC Bayern<br />

sucht, tut sich schwer. Die Resultate dieser Mannschaft sind nicht in<br />

den offiziellen Listen zu finden. Seit dieser Saison spielt die U13, schon<br />

in den letzten Jahren aus dem regulären Spielbetrieb genommen, eine<br />

sogenannte „Testspielrunde“. Mit Elf gegen Elf auf dem Großfeld,<br />

nicht Neun gegen Neun auf verkleinertem Platz, wie neuerdings die<br />

offiziellen Partien der D-Junioren stattfinden. Mit dem SSV Ulm<br />

1846, dem 1. FC Nürnberg, der SpVgg Unterhaching, dem FC Ingolstadt<br />

und Jahn Regensburg geht der FC Bayern nun diesen Weg, um<br />

die Spieler schon frühzeitig und adäquat auf die Herausforderungen<br />

in der C-Jugend vorzubereiten, wo sie dann in den höchsten Ligen,<br />

der Bayernliga und der Regionalliga, antreten müssen.<br />

„Unsere Testspielrunde scheint sich zu etablieren“, sagt Trainer<br />

Stefan Hartl, sehnt sich aber, eigentlich ungewöhnlich für einen Trainer,<br />

wieder mal nach einem Negativerlebnis: „Wir bräuchten mal wieder<br />

eine Niederlage, wir sind in dieser Runde doch ein bisschen zu<br />

dominant.“ Denn Hartl hat „eine ganz starke ausgeglichene Truppe“,<br />

Spieler, die „technisch sehr gut ausgebildet“ sind. Und das durch die<br />

Bank: „Bis zur Nummer 18 gibt es kaum einen Abfall“, lobt Hartl<br />

und weist auf eine Besonderheit hin: „Sieben Spieler sind seit der F-<br />

Jugend bei den Bayern. Und sie sind echte Leistungsträger.“ Ein<br />

U13<br />

U13-TRAINER STEFAN HARTL: „BRÄUCHTEN MAL WIEDER EINE NIEDERLAGE“<br />

Obere Reihe von links: Daniel Müller, Valentin Sponer, Daniel Auer, Maximilian Franzke Vitus Scheithauer, Okan Memetooglou, Lukas Presch. Mitte: Torwarttrainer Peter Sirch, Athletiktrainer<br />

Valentin Sötz, Felix Braun, Leart Sulejami, Adrian Fein, Meritan Shabani, Lino Tempelmann, Trainer Stefan Hartl, Co-Trainer Ringo Taube. Unten: Marc Gricar, Berin Brzovic,<br />

Korbinian Becker, Dominik Koch, Daniel Zivkovic, Fabian Barth.<br />

großes Kompliment, sowohl für die Scoutingabteilung wie auch für<br />

die Trainer im untersten Bereich.<br />

Hartl sieht dennoch auch Spieler, die sogar noch herausragen:<br />

„Zwei, drei Ausnahmekicker sind dabei, die uns bestimmt noch viel<br />

Freude machen werden.“ Macht die Mannschaft auch jetzt schon,<br />

einziges Manko ist vielleicht, „dass wir teilweise körperlich noch nicht<br />

so präsent sind. Aber wir haben eine ganz gute Mischung.“ Hartls<br />

Wunsch, dass die U13 wieder mal richtig gefordert wird, dürfte sich<br />

bald erfüllen. Im Winter warten die großen Hallenturniere in Neubrandenburg,<br />

wo 3500 Zuschauer der Normalfall sind, und in Halle;<br />

eines, das der Stuttgarter Kickers in Neuhausen auf der Fildern, wurde<br />

schon gewonnen, vor großer Konkurrenz mit Borussia Dortmund,<br />

VfB Stuttgart, 1. FC Kaiserslautern, SC Freiburg und Hoffenheim.<br />

Später geht es im Freien zum Cordial Cup in Tirol sowie nach Warschau<br />

und St. Petersburg. „Die Vorgabe bei den Hallenturnieren ist,<br />

mindestens die K.o.-Runden zu erreichen, in der Testspielrunde wollen<br />

wir ohne Punktverlust bleiben“, legt Hartl nun die Messlatte sehr<br />

hoch. Und um den Jungs auch mal wieder die Gelegenheit zu geben,<br />

aus Niederlagen zu lernen, sucht er für das Frühjahr noch „ein paar<br />

gute, spielerisch starke U14- oder U15-Teams.“ Die dann schaffen<br />

sollen, was den Gleichaltrigen kaum gelingt: Die Bayern zu schlagen.<br />

4|11 JUNIORTEAM-Magazin 23


U12<br />

DURCHSETZEN AUF ENGSTEM RAUM<br />

Es ist eine ganz neue Erfahrung. Neun gegen Neun, auf kleinerem<br />

Spielfeld zwischen den Strafräumen, die Räume sind eng geworden,<br />

manchmal zu eng, um sich gegen ältere Kontrahenten entscheidend<br />

durchzusetzen. „Noch“, sagt U12-Trainer Stefan Klos, „ist es zu früh,<br />

über Sinn oder Unsinn dieser neuen Spielform zu urteilen.“ Seit dieser<br />

Saison wird in Deutschland generell im Bereich der D-Junioren auf<br />

diesen kleineren Feldern und auf E-Jugendtore gespielt, bis hinauf in<br />

die Bezirksoberliga, die höchste Spielklasse in dieser Altersstufe.<br />

Dort tritt der FC Bayern mit seiner U12 an, ist also im Schnitt<br />

ein Jahr jünger als der weitaus größte Teil der Konkurrenz. Ein<br />

Manko, das noch gravierender wird durch die kleineren Spielfelder,<br />

die kleineren Tore, findet Klos: „Weil wir nicht, wie die meisten anderen<br />

Mannschaften, unsere Spielphilosophie der neuen Spielform angepasst<br />

haben. Wir versuchen weiter, von hinten heraus zu spielen,<br />

hoch zu verteidigen. Und das birgt momentan noch ein großes Risiko.“<br />

Als Siebter von zwölf Mannschaften geht die U12 der Bayern<br />

in die Winterpause, 15 Punkte hat man geholt aus elf Spielen. An sich<br />

eine gute Quote, doch in dieser Liga steigt man sogar als Neunter ab.<br />

Damit beschäftigt sich Stefan Klos aber nicht. „Es war noch immer<br />

so, dass die Jungs in der Hinrunde viel dazulernen und dann in der<br />

Rückrunde meist mehr Punkte holen“, zeigt er sich zuversichtlich.<br />

24 JUNIORTEAM-Magazin 4|11<br />

U12-TRAINER STEFAN KLOS ÜBER ERSTE ERFAHRUNGEN MIT<br />

DEM KLEINEREN FELD<br />

Obere Reihe von links: Elias Kratzer, Luca Eckerl, Luca Beckenbauer, Alexander Kovacevic, Daniels Ontuzans. Mitte: Trainer Stefan Klos, Torwarttrainer Peter Sirch, Marcel Zylla,<br />

Niclas Lienert, Laurin Demolli, Athletiktrainer Valentin Sötz, Co-Trainer Benjamin Federauer. Unten: Julius Atzinger, Vincent Fons, Michael Wagner, Nick Sibila, Marin Pudic, Daniel<br />

Jelisic.<br />

Zudem sieht er das Potential dieser Mannschaft, die sich zumindest<br />

spielerisch sehr gut behauptet: „Schlechter waren wir nur gegen Fürs -<br />

tenfeldbruck, ansonsten waren wir immer gleichwertig oder sogar<br />

besser.“<br />

In der Rückrunde will der Coach nun vor allem sehen, dass man<br />

sich in der Offensive besser durchsetzt: „Auf allerengstem Raum ist<br />

das für jüngere Spieler noch schwieriger, manchmal sind wir da noch<br />

viel zu kompliziert, nicht kreativ genug.“ Und vielleicht, hofft Klos,<br />

werden die Jungs dann viel mitnehmen können, wenn sie aufs große<br />

Feld wechseln: „Dort wird es für viele sicher einfacher, dann können<br />

sie von der Erfahrung auf dem engen Platz bestimmt profitieren.“<br />

Jetzt aber werden die Felder erst mal noch enger, es geht in die<br />

Halle. Die Mannschaft freut sich auf hochkarätige Turniere wie in<br />

Betzingen, in Traunreut, auf den Flug nach Köln, ehe es dann ab Anfang<br />

März schon wieder in der Liga weitergeht. Klos hat drei große<br />

Ziele: „Die Mannschaft weiterentwickeln, den Einzelnen weiterentwickeln<br />

und die Spielklasse halten.“ Wenn das gelingt, ist der Trainer<br />

rundum zufrieden.<br />

VON STARKEN GEGNERN LERNEN<br />

U11-TRAINER SEBASTIAN BACKER SIND SEINE JUNGS<br />

MANCHMAL NOCH „ZU BRAV“<br />

Obere Reihe von links: Trainer Sebastian Backer, Jahn Herrman, Tizian Rabl, Ilai Bachrach, Linus von Terzi, Kimberly Ezekwem, Marc Koch, Co-Trainer Michael Marseiler.<br />

Vorne: Ikenna Ezeala, Andreo Kuljanac, Angelo Stiller, Michael Heidfeld, Quentin Kehl, Noah Shawn Agbaje.<br />

Ein Spiel gibt es, das wurmt Sebastian Backer noch heute. Es war<br />

der letzte Tag im September, als die U11 des FC Bayern sich in Unterhaching<br />

1:2 geschlagen geben musste. Man hätte nicht verlieren<br />

müssen, denn „eigentlich waren wir mindestens gleichwertig“. Unzufrieden<br />

war der Trainer mit einigen Schiedsrichter-Entscheidungen,<br />

sagt aber auch: „Die Hachinger haben schon eine starke Mannschaft.“<br />

Doch genau diese Spiele will Backer gewinnen, die Spiele<br />

gegen Kontrahenten, die auf ähnlichem Niveau sind. Doch manchmal<br />

fehlt einfach noch der letzte Tick. Backer erinnert an das Turnier zu<br />

Saisonbeginn in Luxemburg, als man im Finale gegen den 1. FC Kaiserslautern<br />

0:1 hinten lag, „super zurückgekommen“ ist, aber schließlich<br />

das Elfmeterschießen verloren hat. „Das war schade, wir waren<br />

die bessere Mannschaft, haben uns nach dem Ausgleich drei, vier richtig<br />

gute Torchancen herausgespielt. Diese aber leider nicht genutzt“,<br />

bedauert Backer.<br />

Aber auch so ist er zufrieden mit dem bisherigen Saisonverlauf,<br />

was ihn stört, sind unnötige Gegentore: „Das Umschalten auf Defensive<br />

muss besser werden, daran arbeiten wir im Training.“ Denn gerade<br />

bei den großen Turnieren lässt sich ein Rückstand in der meist<br />

recht kurzen Spielzeit schwer egalisieren. „Aber das ist auch ganz gut<br />

so, da werden die Jungs richtig gefordert“, während es dem Trainer<br />

U11<br />

in den meisten Punktspielen etwas zu leicht gegangen ist. 17:0 beim<br />

DJK Würmtal, 16:0 beim FC Schwabing, 13:0 gegen den FC Stern –<br />

klingt zwar toll, bringt aber wenig Lerneffekte.<br />

Deshalb liebt es Backer, sich mit den Gleichaltrigen aus den Bundesligaklubs<br />

zu messen, mit Dortmund oder Schalke, „die im Revier-<br />

Cup ständig mit Drucksituationen konfrontiert werden“, während<br />

seine Jungs manchmal noch „zu brav, auch mal ein bisschen naiv“<br />

seien. Da kann man sich dann beim Gegner ein bisschen was abschauen.<br />

Was ihm aber richtig gut gefällt, ist, „dass das eine Mannschaft<br />

ist. Man unterstützt sich, hilft sich gegenseitig, denkt auch an<br />

den anderen. Das geht so weit, dass einer fünf Meter vor dem Tor<br />

nochmal quer spielt statt selbst abzuschließen.“<br />

Nun freut sich Backer auf die großen Hallenturniere wie in Ober -<br />

elchingen, Dessau und Blaustein, wo man auf viele Bundesligisten<br />

trifft und schon mal bei Gasteltern übernachtet, auch eine wertvolle<br />

Erfahrung. Dann, wieder im Freien, folgen Events wie der Cordial<br />

Cup in Tirol, die Mini-EM und schließlich der Merkur Cup. Zweimal<br />

schon hat Sebastian Backer mit seiner U11 dieses weltweit größte Turnier<br />

für E-Junioren gewonnen, nun könnte er den Hattrick schaffen<br />

und damit in die Geschichte dieser Veranstaltung eingehen.<br />

4|11 JUNIORTEAM-Magazin 25


U10<br />

DEN KAMPF ANNEHMEN<br />

Wer das Trikot des FC Bayern trägt, ist schon früh daran gewohnt,<br />

meist zu gewinnen. Deshalb sind auch die Jahre so wichtig,<br />

in denen es die Jungs mit Gegnern zu tun bekommen, die ein Jahr<br />

älter sind. Da gibt es auch mal Phasen, in denen man nicht als Sieger<br />

vom Platz geht. Und das ist eine ganz wichtige Erfahrung, sagt Marco<br />

Toppmöller, der Trainer der U10: „Im letzten Jahr haben sie fast alles<br />

gewonnen, nun müssen sie damit klar kommen, dass das nicht immer<br />

wie von alleine funktioniert.“ Sie müssen lernen, „den Kopf oben zu<br />

behalten, auch bei einem Rückstand nicht aufzugeben, sondern sich<br />

gegen eine Niederlage zu stemmen.“<br />

Das hat Toppmöllers Team richtig gut geschafft. In der Punkterunde<br />

gab es zwar nur eine Niederlage, aber auch harte Wochen im<br />

Oktober, als man viermal in Folge ohne Sieg geblieben ist. Dass die<br />

Mannschaft den Mut nicht verloren, die beiden letzten Spiele vor der<br />

Winterpause wieder ganz klar gewonnen hat, war für Toppmöller ein<br />

sehr positives Zeichen: „Das zeigt, sie haben den Kampf angenommen,<br />

sind zurückgekommen. Das war ganz wichtig.“ Marco Toppmöller<br />

stammt aus einer großen Fußballerfamilie, ist mit dem Fußball<br />

aufgewachsen, hat später selbst höherklassig gespielt, er weiß, worauf<br />

es ankommt. Die Neun-, Zehnjährigen sollen vor allem mit „Spaß<br />

und Freude ins Training kommen“, das steht für Toppmöller ganz<br />

26 JUNIORTEAM-Magazin 4|11<br />

U10-TRAINER MARCO TOPPMÖLLER WILL SEINEM TEAM DAS<br />

MIA-SAN-MIA-GEFÜHL VERMITTELN<br />

Hinten von links: Trainer Marco Toppmöller, Elias Beckenbauer, Antonio Olic, Luis Javeli, Philipp Skodic, Valentin Hueber, David Halbich, Berkant Barin, Co-Trainer Andreas Tecklenburg.<br />

Vorne: Maurice Koller, Luca Geiling, Nikolaus Turtl, Berk-Emre Biter, Karim Maciuela.<br />

weit oben. Als Trainer will er zwar „jedes Spiel gewinnen“, schaut<br />

aber auch darauf, dass alle Spieler in etwa gleiche Einsatzzeiten bekommen.<br />

Damit keiner zu kurz kommt und der Spaß erhalten bleibt.<br />

Toppmöller lobt den „tollen Zusammenhalt“ seiner Jungs: „Die machen<br />

auch privat viel miteinander.“ Das merkt man dann auch auf<br />

dem Platz, das ist ein Team, keine Ansammlung von eigensinnigen<br />

Individualisten. Die Konzentration lässt manchmal noch zu wünschen<br />

übrig, doch Toppmöller weiß: „Das sind Kinder, keine Profis.“ Dennoch<br />

will er ihnen auch schon diese Bayern-Mentalität, dieses „Miasan-mia“-Gefühl<br />

einimpfen und macht ihnen klar: „Es ist eine Ehre,<br />

für den FC Bayern spielen zu dürfen.“<br />

Jetzt, im Winter, misst man sich in der Halle mit Gleichaltrigen<br />

anderer Bundesligaklubs, „da wollen wir uns gut schlagen, das ist ein<br />

echter Gradmesser.“ Toppmöller geht mit einem sehr guten Gefühl<br />

in diese Wochen, er spürt, dass sich die Mannschaft gut entwickelt,<br />

dass sie schon deutlich weiter ist als zu Beginn der Saison. Und auch<br />

akzeptiert hat, dass man, gerade gegen Ältere, nicht immer gewinnen<br />

kann. Aber trotzdem bis zur letzten Sekunde kämpfen muss. Und das<br />

ist eine ganz wichtige Erfahrung.<br />

AUS INDIVIDUALISTEN EIN TEAM FORMEN<br />

U9-TRAINER DANIEL CRNICKI WILL SEINER MANNSCHAFT DAS<br />

TAKTISCHE STELLUNGSSPIEL NAHE BRINGEN<br />

Hinten von links: Trainer Daniel Crnicki, Martin Misovski, Niklas Ortmann, Deniz Haimerl, Sebastian Johnson, Paul Freihaut, Co-Trainer Benjamin Diehl. Vorne: Lennart Staudigl,<br />

David Schmid, Lennart Stieger, Kurmehaj Arian, Paul Müller. Ganz hinten in der Mitte steht Co-Trainer Dominik Beckenbauer.<br />

Daniel Crnicki ist begeistert. „Wir haben fünf, sechs individuell<br />

richtig starke Einzelspieler in der Mannschaft, an die in der ganzen<br />

Region München wohl kaum ein anderer auch nur annähernd heranreicht“,<br />

schwärmt der Trainer der U9 des FC Bayern. Und doch<br />

oder vor allem deshalb sieht Crnicki noch sehr viel Arbeit vor sich:<br />

„Sie müssen nun begreifen, dass sie ihr großes Können in den Dienst<br />

der Mannschaft stellen müssen“, auch andere miteinbeziehen, nicht<br />

links liegen lassen.<br />

Crnicki liebt das saubere Passspiel. Das versucht er nun seinen<br />

Jungs zu vermitteln. „Am Anfang war das schwierig, die Buben kommen<br />

alle aus der U8, wo sie einfach nur spielen, ihren Spaß am Fußball<br />

ausleben sollten.“ Jetzt aber sind sie ein Jahr älter und sollen erste<br />

Erfahrungen im „taktischen Stellungsspiel“ sammeln, wie Crnicki es<br />

ausdrückt: „Und sie lernen Tag für Tag dazu.“ Langsam kristallisiert<br />

sich heraus, wo ein Spieler am besten aufgehoben ist, „wir wechseln<br />

nicht mehr ständig durch, sondern jeder Spieler hat maximal zwei Positionen,<br />

dort muss er seine taktische Aufgabe erfüllen.“ Dennoch,<br />

das freie Spiel kommt nicht zu kurz. Und das Toreschießen, die Lieblingsdisziplin<br />

eines jeden kleinen Ballkünstlers, sowieso nicht. Vier<br />

ihrer acht Verbandsspiele haben Crnickis Jungs zweistellig gewonnen,<br />

Rekord war gleich am ersten Spieltag Mitte September ein 20:0 in<br />

U9<br />

Grünwald. Nur mit dem Spiel gegen Unterhaching war der Trainer<br />

weniger zufrieden: „Da waren wir richtig schlecht drauf.“ Gewonnen<br />

hat seine Mannschaft trotzdem, aber eben „nur“ 3:1. Fast eine kleine<br />

Enttäuschung. Aber das gehört auch dazu und dass man nicht jedes<br />

Spiel zweistellig gewinnen kann, wird die U9 schon noch erfahren,<br />

wenn es nun zu den großen Turnieren der F-Junioren geht. In der<br />

Halle unter anderem nach Bielefeld, dann, wieder im Freien, nach<br />

Wien, Thalkirchdorf und vielleicht sogar nach Amsterdam. Man trifft<br />

auf die Gleichaltrigen der Bundesligisten und internationaler Erstligavereine.<br />

Da dürfte auch mal die Defensive gefordert sein, die mit<br />

Neuzugang David, der vom FC Augsburg kam, hervorragend verstärkt<br />

wurde.<br />

In den Verbandsspielen aber, das fordert Crnicki klipp und klar,<br />

soll der Siegeszug fortgesetzt werden: „Wir wollen in der Region<br />

München weiter ungeschlagen bleiben“, so der Trainer. Vor allem<br />

will er, dass sich die Jungs als echte Mannschaft präsentieren, nicht<br />

nur als individuell herausragende Einzelspieler. Und noch etwas mehr<br />

Aggressivität will Crnicki sehen. Erst dann wird auch er restlos zufrieden<br />

sein mit seiner Truppe, die ihm aber schon jetzt richtig viel<br />

Spaß macht. Aber verbessern lässt sich halt immer was. Und daran<br />

gilt es zu arbeiten.<br />

4|11 JUNIORTEAM-Magazin 27


U8<br />

EIN TEAM MIT CHARAKTER<br />

Eine richtig gute U8 zu bekommen,<br />

erfordert besonders viel Arbeit. Schon im<br />

März haben Trainer Christian Hufnagel,<br />

Co-Trainer Marcel Schneider und Timo<br />

Pauls als Scout begonnen, aus dem engeren<br />

Kreis von 40 Kindern die herauszufiltern,<br />

die als jüngste Mannschaft des FC Bayern<br />

in die Saison gehen sollten. Mit viel Engagement<br />

und Akribie haben sie eine Truppe<br />

zusammengestellt, die schließlich alle Erwartungen<br />

übertroffen hat: „Wir sind<br />

noch erfolgreicher als im letzten Jahr, das<br />

ist überraschend“, sagt Hufnagel. Ein einziges<br />

Verbandsspiel nur haben seine Burschen<br />

verloren, obwohl sie vorwiegend<br />

gegen Ältere gespielt haben. „Aus der G-<br />

Jugend praktisch auf das Niveau einer F1<br />

zu kommen, ist schon ein riesiger Sprung“,<br />

lobt Hufnagel.<br />

Christian Hufnagel arbeitet schon<br />

lange im untersten Bereich, im dritten Jahr<br />

ist er nun U8-Trainer bei den Bayern. Und<br />

sagt: „Jede Mannschaft hat ihren eigenen<br />

Charakter, manchmal sind reine Individualisten<br />

dabei, die auch mal etwas schwierig<br />

sind, diesmal haben wir durch die Bank<br />

sehr sozial eingestellte Kinder, die keinerlei<br />

Probleme machen. Sie passen sehr gut auf,<br />

sind konzentriert, versuchen das, was man<br />

ihnen zeigt, genau nachzumachen. Und sie<br />

sind sehr selbstkritisch, lernen viel dazu<br />

und kommen so weiter.“ Es ist auch eine Mannschaft, die fest zusammenhält,<br />

„das spiegelt sich auf dem Platz wieder.“<br />

Das Mannschaftsspiel lebt auch davon, dass Hufnagel gleich vier<br />

Jungs in seinem Kader hat, „die echte Spielmacherqualitäten haben.<br />

Die spielen Doppelpässe, super Bälle in die Gasse, haben ein klasse<br />

Auge für die Situation und auch, was für dieses Alter ungewöhnlich<br />

ist, den Mut, in engen Situation den Ball zurückzuspielen. Insgesamt<br />

hat die Mannschaft schon eine sehr hohe Spielkultur und Spielintelligenz.“<br />

Dazu einen Torwart, der „unglaublich gut mitspielt“, wie die<br />

Trainer loben. Hannes Heilmair ist schon so etwas wie ein Leader,<br />

der Verantwortung übernimmt, auf angenehme Art führt, „ohne sich<br />

aufzumandeln“. Was nicht nur die Bayern-Coaches anerkennen: Bei<br />

28 JUNIORTEAM-Magazin 4|11<br />

U8-TRAINER CHRISTIAN HUFNAGEL HAT EINE RICHTIG<br />

GUTE TRUPPE ZUSAMMENGESTELLT<br />

Hinten von links: Trainer Christian Hufnagel, Co-Trainer Marcel Schneider. Mitte: Stanley Bublak, Felix Bradbrook, Tim<br />

Beyer, Hannes Heilmair, Quirin Hausdorf, Tim Kloss, Antonius von Gleichenstein. Vorne: Enriko Kranjcec, Luis Hoti, Tom<br />

Simml. Luca Olic und Marius Wöhrl (nicht auf dem Bild).<br />

einem Turnier im Spätsommer mit vielen Bundesligisten in Baden-<br />

Württemberg wurde Hannes zum besten Torhüter des Turniers gewählt.<br />

Dass die Mannschaft auch am Gegner wächst, hat Hufnagel im<br />

letzten Saisonspiel festgestellt: „Gräfelfing hat eine Klassemannschaft,<br />

aber unsere Jungs sind mit so einem Willen, so einer Konzentration<br />

ins Spiel gegangen, dass der Gegner erst in der zweiten Spielhälfte zur<br />

ersten Torchance gekommen ist.“ Bayern gewann 5:1.<br />

Bei den hochkarätigen Hallenturnieren, unter anderem in Bietigheim,<br />

Memmingen und Poing, wird man sich nun vor allem mit<br />

Gleichaltrigen messen: „Da bekommen wir Aufschluss darüber, wo<br />

wir wirklich stehen“, glaubt Hufnagel. Und ist sich sicher, nicht negativ<br />

überrascht zu werden von seiner Truppe.<br />

DER MANN, DER ALLE GRENZEN SPRENGT<br />

Stefan Maierhofer hat gelernt, über den Dingen zu stehen. Nicht,<br />

weil er 2,02 Meter groß, sondern weil er selbstbewusst genug ist,<br />

manch despektierliche Äußerung über sein Talent, seine fußballerische<br />

Begabung mit einem verächtlichen Lächeln zu quittieren. „Und“, fragt<br />

er dann, „was habe ich daraus gemacht?“ Das ist die beste Antwort,<br />

die er all jenen heute geben kann, die ihn einst verspottet, verhöhnt<br />

und des Größenwahns bezichtigt hatten. Dabei gibt er Franz Weber<br />

ja durchaus recht, wenn der sagt: „Es ist schon einzigartig in Europa,<br />

was er mit seinem Talent erreicht hat.“ Irgendwie stimmt das ja, dieser<br />

Maierhofer ist Nationalspieler geworden, hat in der Premier League<br />

gespielt und der deutschen Bundesliga für den FC Bayern.<br />

Maierhofer kennt man inzwischen. Aber wer ist Franz Weber?<br />

Der war Ende der achtziger Jahre zweimal Österreichischer Meister<br />

mit Rapid Wien, dann, 2002, ist er Kapitän der Vienna gewesen, als<br />

sich dort ein gewisser Stefan Maierhofer versuchte. Weber, inzwischen<br />

46, erinnert sich, dass diesem Naturburschen von der Hochram -<br />

alpe im Wienerwald „alle Grundelemente gefehlt“ hätten und er trotz<br />

seiner Größe kaum ein Kopfballduell gewonnen habe. „Deshalb habe<br />

ich ihm auch gesagt, Langer, es ist besser, du spielst Basketball.“<br />

Der aber dachte gar nicht daran, ging von der Vienna erst mal<br />

für zwei Jahre in die vierte österreichische Liga, was vom Niveau her<br />

vielleicht der bayerischen Landesliga entspricht, dann aber zum<br />

FC Bayern. Das ist, als würde ein Schauspieler von der Berchtesgadener<br />

Heimatbühne ins Bayerische Nationaltheater wechseln. Hier,<br />

beim FC Bayern, begann die eigentliche Geschichte des Stefan Maierhofer,<br />

die zu einem wunderbaren Märchen geworden ist, zu einer<br />

Parabel darüber, was man im Leben mit Ehrgeiz, starkem Willen,<br />

Selbstvertrauen und unglaublichem Kampfgeist erreichen, was man<br />

sich erarbeiten kann, auch wenn man vom lieben Gott nicht mit<br />

außergewöhnlichem Talent gesegnet wurde.<br />

Der Zufall wollte es, dass Maierhofer, damals schon 23, über<br />

Umwege Kontakt zu dem Spielerberater Serafino Luzzi bekam, der<br />

viel im Münchner Raum tätig ist. Als Luzzi vom - für einen österreichischen<br />

Viertliga-Spieler doch recht absonderlichen - Wunsch<br />

hörte, ein Probetraining beim FC Bayern absolvieren zu können,<br />

fragte der erst einmal nach der Größe. Luzzi wusste, dass Hermann<br />

Gerland, Talentschmied und U23-Trainer der Bayern, gerade einen<br />

langen Stürmer suchte. Und Maierhofer bekam seine Einladung.<br />

„KANNST DU DIR ÜBERHAUPT DIE SCHUHE BINDEN?“<br />

Viele andere Fußballer dieser Güteklasse hätten nun vielleicht<br />

doch im letzten Moment kalte Füße bekommen, spätestens dann, als<br />

der „Tiger“ Gerland vor dem ersten Training den Probanden mit den<br />

Worten begrüßte: „Woher bist du, aus der vierten Liga? Kannst du<br />

Stefan Maierhofer<br />

BEIM FC BAYERN STARTETE DER ÖSTERREICHER STEFAN MAIERHOFER EINE<br />

UNGLAUBLICHE KARRIERE, DIE ZEIGT, WAS MIT EHRGEIZ, WILLEN UND<br />

KAMPFGEIST ERREICHT WERDEN KANN<br />

Vorerst letzte Station: Red Bull Salzburg: „Da kann ich mich auch in der Europa League<br />

präsentieren“,freute sich Stefan Maierhofer bei seiner Vorstellung.<br />

dir überhaupt die Schuhe binden?“ Doch eine der Eigenschaften von<br />

Stefan Maierhofer ist, dass ihn Hohn und Spott nicht verunsichern,<br />

sondern erst richtig anstacheln. Beim anschließenden Conconi-Test<br />

ist er wie um sein Leben gerannt, hat die meisten seiner Trainingspartner<br />

weit abgehängt, manche überrundet. „Ich wusste zwar, dass<br />

die anderen sauer auf mich sein würden, aber ich habe es ja für mich<br />

4|11 JUNIORTEAM-Magazin 29


Stefan Maierhofer<br />

Zweimal sogar bei den Bayern-Profis<br />

in der Bundesliga eingewechselt:<br />

Stefan Maierhofer löst Claudio<br />

Pizarro ab.<br />

30 JUNIORTEAM-Magazin 4|11<br />

getan.“ Woher er die Kraft hatte? „Ich habe die Woche vorher daheim<br />

mit meinem Vater eine Woche lang Holz gemacht.“<br />

Gerland tobte: „Wollt ihr mich verarschen“, hat er seine Truppe<br />

angebrüllt. „Da kommt so ein Waldmensch aus Österreich und rennt<br />

euch davon.“ Der „Waldmensch“ jedenfalls hatte sein erstes Ziel erreicht,<br />

er durfte auf Probe mit den Bayern-Amateuren ins Trainingslager<br />

nach Bad Harzburg. Und begann, Gerland für sich zu gewinnen,<br />

der ihm anfangs äußerst skeptisch gegenübergestanden hatte. „Ich<br />

dachte mir, was kommt da für einer? Er war im betagten Alter und<br />

unfertig.“ Als dieser lange Schlaks, der ob seiner Länge unbeholfen<br />

wirkte, koordinativ und auch technisch viele Probleme hatte, bei<br />

einem Turnier während des Trainingslagers drei Tore machte, einige<br />

vorbereitete und im Spiel um Platz drei gegen Hertha BSC II, bestückt<br />

mit hochkarätigen Talenten wie Kevin-Prince Boateng, nicht nur<br />

wegen seiner Körpergröße aufgefallen war, kam Berlins Trainer Cars -<br />

ten Heine zu Gerland und meinte: „Wenn ihr den nicht nehmt, nehme<br />

ich ihn.“ Doch Gerland hat ein Gespür für besondere Talente, sein<br />

Bauchgefühl sagte ihm, dass dieser doch recht unkonventionelle Spielertyp<br />

durchaus wertvoll werden könnte. Und schickte ihn nach der<br />

Rückkehr ins Büro von Nachwuchschef Werner Kern zur Vertragsunterzeichnung.<br />

„Ein Traum ist wahr geworden“, sagt Maierhofer. Rückblickend<br />

war es für ihn der Start in eine interessante Karriere, die vor allem in<br />

Österreich für Verwunderung sorgte. „Als ich hörte, er ist bei den<br />

Bayern-Amateuren, hab‘ ich gesagt, ja, als Platzwart vielleicht“, erinnert<br />

sich Franz Weber, der aber in den nächsten Jahren noch mit<br />

weiteren überraschenden Karriereschritten des Stefan Maierhofer<br />

konfrontiert werden sollte. So großen, dass er begann, am Sinn einer<br />

strukturierten, sportwissenschaftlich gestützten Nachwuchsarbeit zu<br />

zweifeln. Denn dieser Stefan Maierhofer schien alles ad absurdum zu<br />

führen.<br />

„Ich hatte keinen Vater, der mich zum Profi machen wollte“, erzählt<br />

Maierhofer. Im Gegenteil, Stefan war zuhause gefordert, in der<br />

Gastwirtschaft der Eltern, der idyllisch gelegenen Hochramalpe mit<br />

großer Terrasse und einem kleinen See, auf dem man mit Holzbooten<br />

zu einer kleinen Insel rudern kann. Dort lässt sich gut träumen, von<br />

vielen schönen Dingen. Stefan Maierhofer hatte auch einen Traum,<br />

den vom Profifußball. Der aber zwischenzeitlich immer unrealistischer<br />

geworden war. Maierhofer absolvierte eine Ausbildung zum Koch<br />

und Restaurantfachmann, zwei Jahre lang konnte er gar nicht mehr<br />

Fußball spielen, weil er daheim den erkrankten Vater zu vertreten<br />

hatte. Maloche von früh bis spät, manchmal 14 Stunden am Tag.<br />

„Das Gastgewerbe“, sagt er, „ist eines der härtesten der Welt. Das<br />

prägt. Ich weiß, woher ich komme.“<br />

Stefan Maierhofer<br />

„ICH WUSSTE, DASS ICH MIR ALLES HART ERARBEITEN MUSS, DASS MIR NICHTS GESCHENKT WIRD.“<br />

Dort aber will er sich auch dieses unglaublich ausgeprägte Selbstbewusstsein<br />

angeeignet haben, das manche schon als Arroganz auslegen.<br />

„Mit 14 musste ich, trotz Pickeln im Gesicht, in der Gastwirtschaft<br />

immer zu den Leuten, zu hübschen Mädels, da musst du selbstbewusst<br />

auftreten, du willst ja was verkaufen.“ Hier hat er gelernt,<br />

sich selbst möglichst gut zu verkaufen, keiner noch so großen Herausforderung<br />

aus dem Weg zu gehen, um seine Ziele zu kämpfen.<br />

Und Ziele hat er sich immer gesetzt, keine utopischen, stets eines nach<br />

dem anderen.<br />

IMMER WIEDER EIN NEUES ZIEL GESETZT<br />

„Ich hatte schon, bevor ich zu Bayern kam diese Mia-san-mia-<br />

Mentalität, dort wurde sie nur noch stärker.“ Als er den Vertrag in<br />

der Tasche hatte, war das nächste Ziel, bei den Profis reinschnuppern<br />

zu dürfen. „Als das erreicht war, wollte ich auch mal auf die Bank.“<br />

Selbst die großen Namen der damaligen Bayern-Stürmer, Roy Makaay,<br />

Claudio Pizarro oder Roque Santa Cruz schreckten ihn nicht.<br />

Unter Chefcoach Felix Magath wurde Stefan Maierhofer sogar zweimal<br />

in der Bundesliga eingewechselt. Und stürzte damit daheim in<br />

Wien den Franz Weber in höchste Gewissensnöte. Der nämlich hatte<br />

angekündigt: „Wenn der Maierhofer jemals in der Bundesliga spielt,<br />

gehe ich nie mehr ins Stadion.“<br />

Es war ja auch eine unglaubliche Geschichte. „In Österreich hat<br />

mir sogar ein Drittligist ein Probetraining verweigert“, erinnert sich<br />

Maierhofer an schwierige Zeiten. Doch auch das hat ihn nicht in seinem<br />

Selbstbewusstsein erschüttert. „Ich wusste, dass ich mir alles hart<br />

erarbeiten muss, dass mir nichts geschenkt wird. Aber ich habe immer<br />

an mich geglaubt.“<br />

Bei den Bayern-Amateuren ist er im zweiten Jahr von Hermann<br />

Gerland zum Kapitän ernannt worden, „eine Riesenehre, das war ja<br />

eine Mannschaft mit Leuten wie Rensing, Lell und Görlitz. Ich habe<br />

das Vertrauen des Trainers mit Leistung zurückgezahlt.“ Elf Tore in<br />

13 Spielen hatte er bis zur Winterpause in der Saison 2006/07 erzielt,<br />

keineswegs alle mit dem Kopf, wie man bei seiner Länge vermuten<br />

könnte. „Ich bin beidfüßig“, betont er, als wolle er damit auf sein<br />

durchaus vorhandenes Gefühl in den Füßen verweisen, „und spiele<br />

sehr mannschaftsdienlich, bereite auch viele Tore vor.“ Allein auf<br />

seine Größe will er sich als Fußballer nicht reduzieren lassen.<br />

Die Regionalliga schien ihm nun nicht mehr die Bühne zu sein,<br />

auf der er sich dem österreichischen Teamchef nachdrücklich empfehlen<br />

konnte. Denn Maierhofer hatte sich schon wieder ein Ziel gesetzt:<br />

Die Euro 2008 im eigenen Land, die Zeit war knapp, um sich<br />

noch in den Team-Kader zu spielen. Also wechselte er in die 2. Liga,<br />

zur TuS Koblenz, zu Trainer Milan Sasic.<br />

4|11 JUNIORTEAM-Magazin 31


Stefan Maierhofer<br />

ZUR PERSON<br />

Stefan Maierhofer, am 16. August 1982 in Gablitz/Nieder -<br />

österreich geboren, wuchs 15 Minuten von Wien entfernt im<br />

Gasthof Hochramalpe bei Gablitz auf, den seine Eltern führten.<br />

Schon früh musste Stefan dort kräftig mit anpacken, so dass<br />

nicht allzu viel Zeit blieb, seinem Hobby Fußball zu frönen. Von<br />

1990 bis 1996 kickte er beim SV Gablitz, von 1996 bis 2002<br />

beim FC Tulln. Nach einer Saison beim Wiener Drittligisten<br />

Vienna ging er zurück in die Viertklassigkeit, zum SV Langenrohr,<br />

für den er zwei Jahre lang spielte. 2005 bewarb er sich<br />

um ein Probetraining beim FC Bayern. Hermann Gerland, damals<br />

Trainer der U23, gab dem 2,02 m langen Stürmer eine<br />

Chance, die dieser nutzte. Nach eineinhalb Jahren bei den Bayern,<br />

für die er in der Saison 2006/07 sogar zwei Bundesliga-<br />

Kurzeinsätze absolvierte, folgten ab Anfang 2007 die Zweitliga-Stationen<br />

TuS Koblenz und Greuther Fürth, ehe Maierhofer<br />

Anfang 2008 zurück nach Österreich ging und mit Rapid Wien<br />

Österreichischer Meister 2008 wurde. Im August 2009 wechselte<br />

er in die englische Premier League zu den Wolverhampton<br />

Wanderers, für die er in acht Spielen ein Tor erzielte. Anfang<br />

2010 wurde Maierhofer zunächst an Bristol, dann im Sommer<br />

an den MSV Duisburg ausgeliehen, mit dem Maierhofer das<br />

DFB-Pokalfinale erreichte. Im Oktober 2011 verpflichtete Red<br />

Bull Salzburg den 19-maligen Nationalspieler, der sein Debüt<br />

im ÖFB-Team am 20. August 2008 unter Trainer Karel Brückner<br />

gegen Italien feiern konnte. Sein erstes Länderspieltor erzielte<br />

Maierhofer am 5. September 2009 gegen die Färöer.<br />

32 JUNIORTEAM-Magazin 4|11<br />

Nicht eben leichten Herzens. Er wusste, „alles, was ich erreicht<br />

habe, habe ich dem FC Bayern, habe ich Hermann Gerland und Werner<br />

Kern zu verdanken.“ Nicht nur Franz Weber, auch viele Experten<br />

in Deutschland hatten sich anfangs gewundert, was den Gerland nur<br />

geritten hatte, als er den viertklassigen Österreicher verpflichtete. Dem<br />

sind bei der Ballannahme die Bälle versprungen, er wirkte staksig, unbeholfen,<br />

völlig unkoordiniert. Aber Gerland erkannte den Typen,<br />

wusste, dass das einer war, der Charakter hat, bereit ist, hart an sich<br />

zu arbeiten, der im Training auch dann Vollgas gibt, wenn er nicht<br />

im Sichtkreis des Trainers ist. „Ich habe es ja für mich, nicht für den<br />

Trainer getan“, sagt Maierhofer. Mit einem Spezialprogramm bei den<br />

Bayern-Physios wurden Defizite weiter minimiert, aus dem langen<br />

Lulatsch wurde ein Fußballer, der, wie er selbst erkannte, bald „eine<br />

richtig gute Figur“ und damit Karriere machte.<br />

AUS ÖSTERREICH DIREKT IN DIE PREMIER LEAGUE<br />

Mit Koblenz wurde der Abstieg verhindert, Maierhofer wechselte<br />

nach Fürth, wo er allerdings, von Verletzungen geplagt, kein allzu<br />

gutes halbes Jahr verlebte. Und weil die Zeit nun eng wurde bis zur<br />

Euro 2008, kehrte er im Winter nach Österreich zurück, zu Rapid<br />

Wien, und als Österreichischer Meister ins Blickfeld des Teamchefs<br />

Josef Hickersberger, der ihn aber trotz seiner Größe geflissentlich<br />

übersah. Maierhofer verpasste die Europameisterschaft, ließ aber<br />

keine allzu große Enttäuschung aufkommen: „Das war die Meinung<br />

eines einzelnen Mannes, ich aber weiß genau, was ich kann.“ Unter<br />

dem Hickersberger-Nachfolger Karel Brückner wurde er im reifen<br />

Alter von 26 zum Nationalspieler. Und sorgte nun international für<br />

Aufsehen.<br />

„Aus der österreichischen Bundesliga direkt in die Premier League,<br />

das schafft auch nur eine Handvoll Leute“, sagt Maierhofer nicht<br />

ohne Stolz über sein Engagement bei den Wolverhampton Wanderes<br />

im August 2009. Nun war er ganz oben angekommen, auch wenn er<br />

nicht allzu oft das Trikot der „Wolves“ überstreifen konnte. Achtmal<br />

durfte er in der Saison 2009/10 in der Premier League ran, wurde ausgeliehen<br />

an Bristol, dann an den MSV Duisburg, mit dem er letzten<br />

Sommer das DFB-Pokalfinale erreichte. Zurück in Wolverhampton<br />

analysierte er seine Situation, entschied, nicht auf der Bank versauern<br />

zu wollen und wechselte zu Red Bull Salzburg. „Das ist ein Verein<br />

mit sehr guten Strukturen, der in der Europa League spielt“, sah er<br />

dort gute Perspektiven.<br />

Auch wenn er anfangs oft nur als Joker auf der Bank saß, den<br />

Glauben an sich verliert ein Maierhofer nie: „Die wollen ja meine<br />

Tore, also werde ich spielen.“ Auch bei der Rückkehr nach Wien<br />

Mitte November, zu seinem Ex-Verein Rapid im ausverkauften<br />

Hanappi-Stadion, musste er sich bis zur 57. Minute gedulden. Die<br />

Fans, die ihn vor drei Jahren noch gefeiert hatten, pfiffen bei seiner<br />

Einwechslung, „das aber stachelt mich erst richtig an“. Er kam, sah<br />

und traf. Zwar nur zum Endstand von 2:4, aber er hat wieder einmal<br />

bewiesen, dass er es kann, dass ihn Hohn und Spott, im Vorfeld der<br />

Partie über ihn ausgegossen, nur zusätzlich motivieren. Wobei er die<br />

Rapid-Fans in Schutz nimmt: „Die haben halt einen Hass auf Red<br />

Bull, weil sie die Strukturen des Vereins nicht kennen.“ Er selbst fühlt<br />

sich aber so wohl, dass ihn seine ungewöhnliche Karriere möglicherweise<br />

auch mal wieder nach Deutschland führen könnte. RB Leipzig,<br />

die Red Bull-Filiale, würde ihn noch reizen, „wenn die nach oben<br />

durchmarschieren. Die haben ein tolles Stadion, da könnte noch was<br />

entstehen.“<br />

Grenzen scheint er nicht zu kennen, zumindest nicht zu sehen.<br />

Den Fußball begreift er als seine große Chance, für die er bereit ist,<br />

Stefan Maierhofer<br />

„AUS DER ÖSTERREICHISCHEN BUNDESLIGA DIREKT IN DIE PREMIER LEAGUE,<br />

DAS SCHAFFT AUCH NUR EINE HANDVOLL LEUTE“<br />

Vorläufiger Gipfel einer ungewöhnlichen Karriere: Stefan Maierhofer im Trikot der Wolverhampton Wanderers in der Premier League.<br />

alles zu geben. „In der Gastronomie legst du auch viele Kilometer<br />

zurück, da laufe ich doch lieber 90 Minuten auf dem Fußballplatz“,<br />

nennt er seinen Antrieb, der ihn auch „über den inneren Schweine -<br />

hund“ gehen lässt. Er erinnert sich an die Zeit bei den Bayern, als<br />

„Gerland uns gnadenlos auch durch den tiefen Schnee hetzte“, als er<br />

immer das Vorbild war an Einstellung und Einsatzbereitschaft, als er<br />

wusste, dass er das, was ihm andere an Talent voraus hatten, mit starkem<br />

Willen wettmachen muss. Damit überzeugte er Gerland, verzieh<br />

ihm auch manchen Spott („für ihn war ich immer der Oberkellner<br />

aus Wien“) und ist ihm heute ungeheuer dankbar: „Wer Gerland<br />

überlebt, hat es geschafft“, sagt er. Und hat sogar seinem schärfsten<br />

Kritiker höchsten Respekt abgerungen: „Was Einstellung, Ehrgeiz<br />

und Selbstvertrauen betrifft, gibt’s keinen Zweiten wie ihn“, sagt<br />

Franz Weber. Und für dieses Lob musste auch der sicher erst mal seinen<br />

inneren Schweinhund besiegen.<br />

4|11 JUNIORTEAM-Magazin 33


Namen und Notizen<br />

Zwei Ex-Bayern mischen die Champions League auf: Basel-Trainer Heiko Vogel (rechts)<br />

und Markus Steinhöfer.<br />

VOGEL AUF HÖHENFLUG<br />

Es war eine der größten Sensationen in der Geschichte der Champions<br />

League – und das junior team des FC Bayern war daran nicht<br />

ganz unbeteiligt: Heiko Vogel, der als Trainer des FC Basel den englischen<br />

Meister Manchester United aus dem Wettbewerb warf, hat<br />

von 1998 bis 2008 seine Trainerkarriere im Nachwuchsbereich der<br />

Bayern begonnen. Vogel hat im junior team als Co-Trainer von Hermann<br />

Hummels bei den B-Junioren begonnen, dann als verantwortlicher<br />

Ausbilder die U10, die U14, die U13 und die U15 betreut, ehe<br />

er für ein halbes Jahr die U17 in der Bundesliga übernahm. Beim Fußballlehrer-Lehrgang<br />

in Köln lernte Vogel Thorsten Fink näher kennen,<br />

der ihn dann Anfang 2008 als seinen Assistenten mit zum damaligen<br />

Drittligisten FC Ingolstadt nahm. Gemeinsam wechselten die beiden<br />

nach dem Aufstieg vor zweieinhalb Jahren zum FC Basel, der Heiko<br />

Vogel nach Finks Wechsel zum Hamburger SV zunächst als Interimstrainer<br />

einsetzte. Mit Heiko Vogel, der nun zum Cheftrainer befördert<br />

werden wird, feierte ein weiterer Ex-Bayer diesen sensationellen<br />

Erfolg gegen Manchester: Markus Steinhöfer spielte seit der B-Jugend<br />

im junior team des FC Bayern, wurde 2004 mit der U19 Deutscher<br />

Meister. Bei Red Bull Salzburg, dem 1. FC Kaiserslautern und Eintracht<br />

Frankfurt sammelte er erste Profi-Erfahrungen, ehe Fink ihn<br />

Anfang dieses Jahres nach Basel holte.<br />

KERN IN CHINA<br />

In China weilte Anfang Dezember Werner Kern. Der Leiter des<br />

junior teams stellte in Peking den FC Bayern Youth Cup vor, eine<br />

weltweite Turnierserie, die im Oktober in Indien gestartet wurde, nun<br />

34 JUNIORTEAM-Magazin 4|11<br />

in China mit dem Solarenergie-Unternehmen Yingli Green Energy<br />

und dem Chinesischen Fußballverband CFA als Partner fortgesetzt<br />

wird und nach weiteren Turnieren in vielen anderen Ländern wie<br />

Österreich, Italien und Deutschland schließlich in das große Weltfinale<br />

im Mai in München mündet. „Mit unserer Begeisterung für den<br />

Fußball möchten wir den Kindern Freude und Hoffnung bringen, besonders<br />

in sozial benachteiligten Gebieten. Wir freuen uns, unser Wissen<br />

und unsere Erfahrung mit Yingli Solar und dem CFA austauschen<br />

zu können, um einen Beitrag zur Förderung des Jugendfußballs in<br />

China zu leisten“, erklärte Kern in Peking. Vom 20. bis 30. März<br />

haben chinesische Talente in Tianjin (Nordchina) und Hainan<br />

(Südchina) die Möglichkeit, sich den Scouts des FC Bayern zu präsentieren.<br />

Die besten werden als „Team China“ im Weltfinale des<br />

FC Bayern Youth Cups in der Allianz Arena auflaufen.<br />

U23 NACH HEIMSTETTEN<br />

Der FC Bayern stärkt weiter seine Kontakte zu den Vereinen in<br />

der Region. Nachdem die U19 seit dieser Saison wieder ihre Heimspiele<br />

in Aschheim austrägt, die U16 in Vaterstetten ihre Punktspiele<br />

in der Bayernliga bestreitet, wird nun wohl ab der nächsten Saison<br />

die U23 Dauergast in Heimstetten sein. Nachdem das Grünwalder<br />

Stadion ab Sommer wegen Umbauarbeiten nicht mehr zur Verfügung<br />

steht, mussten sich die Bayern eine neue Spielstätte suchen. In Heimstetten<br />

scheint man nun fündig geworden zu sein, die dortige Sportanlage<br />

ist modern und sollte nach kleineren Umbauten den Anforderungen<br />

für die neue Regionalliga Bayern genügen. Durchaus möglich,<br />

dass dann künftig zwei Regionalligisten das Stadion nutzen: Der Bayernligist<br />

SV Heimstetten liegt im Kampf um die Qualifikation zur Regionalliga<br />

noch gut im Rennen.

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