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Bikini-Infoflyer (Studentinnenarbeit) - Volker-Andreas Wehmeyer

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<strong>Bikini</strong><br />

-Welt


Geschichte des <strong>Bikini</strong><br />

Der <strong>Bikini</strong> ist eine zweiteilige Badebekleidung für<br />

Frauen. Sie sind unter anderem Bauch und<br />

Bauchnabel unbedeckt.<br />

Altertum<br />

Frühes 20. Jahrhundert<br />

Nach dem Zweiten Welt-<br />

krieg<br />

1960er Jahre<br />

Gegenwart<br />

1


Altertum<br />

Dem heutigen <strong>Bikini</strong> ähnliche Zweiteiler gab es schon<br />

lange. Dies belegen antike Wandmalereien und ein<br />

antikes Mosaik aus dem 4. Jahrhundert nach Christus<br />

in der Villa Romana del Casale im sizilianischen Berg<br />

städtchen Piazza Armerina.<br />

Neun von ursprünglich zehn dargestellten römi-<br />

schen Sportschönheiten trugen <strong>Bikini</strong>s.<br />

2


Frühes 20. Jahrhundert<br />

Der Freiburger Valentin Lehr kreiert um 1900 zweitei-<br />

lige Bademode, die Brust und Scham bedecken. Sie wur-<br />

den ausschließlich von Anhängern der Freikörperkul-<br />

tur getragen. Um 1920 werden Damenbadeanzüge aus<br />

Jersey-, Trikot- und Seidenstoffen hergestellt. Frauen,<br />

die in der Öffentlichkeit zu viel nackte Haut zeigten,<br />

wurden am Strand verhaftet. Der Trend wandelte sich<br />

in den 1930er Jahren von der „vornehmen Blässe“ zur<br />

„gesunden“ Bräune. In Deutschland wurde der amerika-<br />

nische Zweiteiler „Palm-Beach-Combination“ zunehmend<br />

populär. Das Unterteil war ein kurzer Rock oder eine<br />

miederartige Hose, das Oberteil ähnelte einem BH. 1932<br />

wurde der Zwickelerlass vom Preußischen Reichskom-<br />

missar und dem Innenminister Franz Bracht verhängt.<br />

Er untersagte das Tragen eines<br />

Zweiteilers in der Öffentlich-<br />

keit. Die Nationalsozialisten<br />

verschärften die Normen der<br />

3


Nach dem<br />

Zweiten Weltkrieg<br />

1946 erfand Louis Réard<br />

den <strong>Bikini</strong>, wie wir ihn<br />

heute kennen. Der Name<br />

<strong>Bikini</strong> stammt von einer<br />

Marshallinsel, einem nuk-<br />

learen Atomtestgebiet der<br />

Amerikaner. 1946 explo-<br />

dierten dort Atombomben,<br />

im gleichen Jahr detonier-<br />

te ebenfalls eine „Bombe“<br />

in Europa: Réards Zweitei-<br />

ler, genannt <strong>Bikini</strong>. Der<br />

Erfinder Louis Réard prä-<br />

sentierte am 5. Juli 1946<br />

im Pariser Nobelbad „Moli-<br />

tor“ den ersten <strong>Bikini</strong> den<br />

Medien. Dazu musste er die<br />

Nackttänzerin Micheline<br />

Bernardini engagieren, da<br />

sich kein Mannequin trau-<br />

te, die sehr knappen Bade-<br />

kleider anzuziehen. In den<br />

ersten Jahren konnte sich<br />

das neue Kleidungsstück<br />

4


noch nicht durchsetzen, da es als schamlos und skan-<br />

dalös galt und es an vielen Badeorten verboten war,<br />

u. a. in Italien, Spanien und Portugal. Paradoxerweise<br />

wurde es 1949 von der französischen Polizeipräfektur<br />

am Mittelmeer erlaubt, aber gleichzeitig an der fran-<br />

zösischen Atlantikküste verboten. Auch in den USA<br />

wurde der <strong>Bikini</strong> verboten, besonders in Hollywood-<br />

filmen, die den ungeschriebenen „Moralgesetzen“ des<br />

Hays Codes unterlagen, ebenso in Schönheitswettbe-<br />

werben.<br />

1953 sorgte Marilyn Monroe im <strong>Bikini</strong> für Furore.<br />

Ebenso zeigte sich 1953 die damals noch relativ unbe-<br />

kannte Brigitte Bardot in einem rosa karierten <strong>Bikini</strong><br />

auf dem Filmvestival von Cannes. Brian Hyland widmete<br />

1960 dem <strong>Bikini</strong> den Schlager Itsy Bitsy Teenie Weenie<br />

Yellow Polka Dot <strong>Bikini</strong>, der weltberühmt wurde und<br />

u. a. von Dalida unter dem<br />

Titel „Itsi bitsi petit biki-<br />

ni“ gecovert wurde.<br />

5


1960er Jahre<br />

1962 bemühte sich die Zeitschrift Freun-<br />

din um ein Comeback des <strong>Bikini</strong>s: „Zwei<br />

Jahre lang hat man den <strong>Bikini</strong> totgesagt,<br />

mit Erfolg, dass er in diesem Jahr noch<br />

häufiger und verführerischer auf-<br />

taucht“. Ursula Andress verschuf dem<br />

<strong>Bikini</strong> wieder Popularität, weil sie im<br />

James-Bond-Film James Bond jagt Dr. No<br />

im <strong>Bikini</strong> bekleidet auftrat; ihr Dr. No<br />

<strong>Bikini</strong> wurde 2001 auf einer Auktion für<br />

etwa 60.000 $ an einen Sammler verkauft<br />

und wurde das bis dato teuerste Stück<br />

Badebekleidung aller Zeiten. Auch das<br />

neue Kinogenre der Strandfilme „warb“<br />

um den <strong>Bikini</strong>. Er wurde häufig als dra-<br />

maturgisches Accessoire eingesetzt: „Brave Mädchen<br />

trugen einen Badeanzug und die weniger braven traten<br />

im <strong>Bikini</strong> auf“. 1963 erlosch die <strong>Bikini</strong>-Euphorie erneut.<br />

Er wurde durch Badeanzüge verdrängt, die die Zweitei-<br />

ligkeit vortäuschten. Ihre Oberteile waren andersfar-<br />

big oder anders gemustert als ihre Unterteile, zusätz-<br />

lich verstärkte ein Gürtel die optische Täuschung der<br />

Zweiteiligkeit.<br />

6


Gegenwart<br />

In der Gegenwart gibt es unterschiedliche Modeströ-<br />

mungen. Einerseits werden vor allem in den USA und<br />

Lateinamerika sogenannte Microkinis beliebter - aus-<br />

gesprochen knapp geschnittene <strong>Bikini</strong>s, die gerade<br />

noch die Schamlippen bedecken. Zum anderen werden<br />

weitere Formen der Badebekleidung entworfen, die<br />

dem zunehmenden Anteil muslimischer Bevölkerung<br />

in westlichen Ländern gerecht werden. So wird neu-<br />

erdings in Australien ein Burkini (aus „Burka“ und<br />

„<strong>Bikini</strong>“) angeboten, der islamischen Frauen die Teil-<br />

nahme am Strandleben ermöglichen soll.<br />

Das Wort „<strong>Bikini</strong>“ hat auf vielfache Weise Eingang in<br />

die deutsche Sprache gefunden, indem es in Wortzu-<br />

sammensetzungen wie <strong>Bikini</strong>zone, <strong>Bikini</strong> Waxing oder<br />

<strong>Bikini</strong>figur auftaucht.<br />

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