Folien M. Dietlein
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Degenerative<br />
Wirbelsäulenerkrankungen<br />
Dr. med. Matthias <strong>Dietlein</strong><br />
Facharzt für diagnostische Radiologie
Kosten im Gesundheitssystem<br />
• USA: 250.000 Operationen jährlich<br />
• 18 ‐ 56 Milliarden Dollar Kosten für therapeutische Maßnahmen<br />
• 85% der Kosten entstehen durch Folgekosten durch Invalidisierung und<br />
Rentenansprüche
Degenerative Bandscheibenerkrankungen<br />
• Keine einheitliche Nomenklatur speziell bei Bandscheibenvorfällen:<br />
• Fokal/ breitbasig<br />
• Fingerförmig, kleinbogig, circulär etc.<br />
• Sequestriert, umgeschlagen, luxiert...<br />
• Lage: medial, mediorechts/mediolinkslateral, lateral, foraminal, extrafroaminal
Degenerative Bandscheibenerkrankungen<br />
• Amerikanische Nomenklatur Lendenwirbelsäule<br />
(www.asnr.org/spine_nomenclature):<br />
• Bulge: symmetrisch / asymmetrisch<br />
• Annulus Fibrosus Einriss<br />
• Discusprolaps: breitbasig oder focal:<br />
• Protrusion<br />
• Extrusion<br />
• Extrusion mit freiem Fragment (Sequester)
Disc Bulging: Nomenklatur<br />
Links: symmetrisch<br />
Rechts: assymmetrisch
Disc Bulging<br />
mehrsegmentales Disc‐Bulging<br />
bei einem 77 Jahre alten Mann
Anulus fibrosus Einriss<br />
• Findet sich typischer Weise bei degenerativ veränderten Bandscheiben, aber auch<br />
bei 25% der Patienten unter 20 Jahren<br />
• Häufig assoziiert mit Protrusionen und Bandscheibenvorfällen<br />
• Betrifft alle Schichten des hinteren Faserrings<br />
• Präsentiert sich meist mit Lumbago bzw. radiculären Schmerzen<br />
• Im MR: 1‐2 mm messendes hyperintenses Band (High Intensity Zone =HIZ)
Anulus fibrosus Einriss<br />
HIZ: siehe<br />
Pfeilmarkierung
Bandscheibenvorfälle: Klassifizierung<br />
fokal<br />
breit basig<br />
Protrusion<br />
Extrusion
Bandscheibenvorfälle: Klassifizierung
Discusprolaps<br />
Mediolinkslateraler Discusprolaps LWK5/SWK1,<br />
Abhebung der Nervenwurzel S1 links. Die gesunde<br />
Nervenwurzel S1 rechts wurde gekennzeichnet
Discusprolaps<br />
Nach kaudal umschlagene Discus‐Extrusion (Discusprolaps), Migration und Tailierung<br />
im Sinne einer beginnenden Sequestrierung
Frischer (in T2w hyperintenser) nach kaudal<br />
luxierter Sequester LWK4/5.<br />
Es besteht keine<br />
Verbindung mehr zum Discus LWK4/5<br />
Discusprolaps
Degenerative discovertebrale<br />
Veränderungen: Klassifikation nach Modic<br />
• Type I: Fibrovasculäre Veränderungen in den Wirbelkörperendplatten.<br />
Ödematöse Enplattenreaktion, z.T. auch des Discus intervertebralis<br />
• Type II: Bandförmige fettige Markraumkonversion entlang der Endplatten<br />
• Type III: Reaktive Sklerosierung
Typ I: Endplattenreaktion nach Modic<br />
• Vascularisiertes Ödem, hypointens in T1w und hyperintens in T2w
Typ II: Endplattenreaktion nach Modic<br />
Fettgewebsproliferation in den Endplatten und<br />
Fettmarkskonversion im angrenzenden Wirbelkörper.<br />
Hyperintenses Signal sowohl in der T1 als auch in der<br />
T2 Wichtung
Typ III: Endplattenreaktion nach Modic<br />
Reaktive Endplattensklerosierung.<br />
Hypointenses Signal sowohl in der T1 als<br />
auch in der T2 Wichtung
Arthrose der Facettengelenke<br />
Effekte der lumbalen<br />
Spondylarthrose: Die Nerven‐<br />
Wurzel wird nach kranial verlagert<br />
und verlässt das Neuroforamen<br />
im superioren Anteil
Arthrose der Facettengelenke<br />
Multisegmentale degenerative<br />
Wirbelsäulenerkrankung. Hochgradige<br />
vorwiegend ossär bedingte Einengung des<br />
Neuroforamens LWK1/2 durch eine<br />
Kombination aus hypertropher<br />
Spondylarthrose (Lig. Flava) und foraminaler<br />
Protrusion
Facettengelenkszysten<br />
• Intraspinale juxtaarticuläre synoviale Zysten sind selten<br />
• Die meisten synovialen Zysten sind assoziiert mit einer Facettengelenksarthrose<br />
• Am häufigsten in der unteren Lendenwirbelsäule, vor allem im<br />
SegmentLWK5/SWK1<br />
• Neben der degenerativen Genese ist auch eine posttraumatische Genese möglich<br />
• Meist unspezifische Klinik und Anamnese<br />
• Häufig wandständige Verkalkungen (CT)
Facettengelenkszysten<br />
• MRT: Zystische hyper‐ bzw. isointense dem Facettengelenk adhärente<br />
Formation<br />
• DD Ganglionzyste (kommuniziert nicht mit dem Gelenk)
Facettengelenkszysten<br />
Synoviale Zysten: Die Zyste komprimiert den<br />
Duralsack von posterolateral. In dieser<br />
Lokalisation sind Bandscheibensequester selten
Failed Back Surgery Syndrom (FBSS)<br />
•Bei 10 ‐ 40% der Patienten<br />
•Postoperativ therapieresistente Schmerzen
Failed Back Surgery Syndrom (FBSS)<br />
• Differentialdiagnostische Überlegungen beinhalten:<br />
• Rest‐/Rezidivdiscushernie<br />
• Postoperative Infektionen<br />
• „Second Level Disease“<br />
• Facettengelenkserkrankungen<br />
• Arachnoiditis<br />
• Neuritis<br />
• Epidurale Fibrose (SCAR)
FBSS: Rezidivdiscushernie
FBSS: Type I Arachnoiditis<br />
Type I Arachnoiditis:<br />
Kontrastmittelaufnehmende<br />
Verbackene Nervenwurzeln<br />
im Duralsack
FBSS: Type II Arachnoiditis<br />
Die Nervenwurzeln werden an den Rand des Duralsackes gedrückt und<br />
hinterlassen den Eindruck eines leeren Duralsackes (empty apperance)
Spinalkanalstenosierung<br />
erworbene zervikale<br />
Spinalkanalstenosierung:<br />
Knöchern gedeckte<br />
Protrusionen und<br />
Hypertropie der Lig.<br />
Flava führen zu einer<br />
wirksamen<br />
Spinalkanalstenose mit<br />
assoziierter Myelopathie<br />
des Halsmarks
Vielen Dank für die Aufmerksamkeit!