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cecilia bartoli - Grand Hotel Bellevue

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<strong>cecilia</strong> <strong>bartoli</strong><br />

One of the world’s best mezzo-sopranos.<br />

Or one of the best sopranos.<br />

Whatever view you take,<br />

she stands in a class of her own.<br />

rolex. a crown for every achievement.<br />

OYSTER PERPETUAL DATEJUST<br />

IN 18 CT WHITE GOLD<br />

SPIRIT The exclusive guest magazine for the SPIRITHOTELS Issue No.7, Spring –Summer 2011<br />

SPIRIT<br />

The exclusive guest magazine for the SPIRITHOTELS No. 7, Spring – Summer 2011<br />

<strong>Grand</strong> <strong>Hotel</strong> <strong>Bellevue</strong> Gstaad | <strong>Grand</strong> <strong>Hotel</strong> Les Trois Rois Basel | Switzerland


Es gibt verschiedene<br />

Formen,<br />

moderne Kunst<br />

zu unterstützen.<br />

Die Bank Sarasin engagiert sich für Gegenwartskunst,<br />

weil sie die Zukunft prägt und mit ihrem Beitrag<br />

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Two houses, one tradition<br />

Dear Guests<br />

We are delighted that such talented chefs hold sway in the kitchens of<br />

our two hotels: Peter Knogl, in charge of the gourmet restaurant Cheval<br />

Blanc in the <strong>Grand</strong> <strong>Hotel</strong> Les Trois Rois, was designated ”Cook of the<br />

Year“ for 2011 and awarded 18 points by GaultMillau. Michelin has<br />

honoured him with two stars. Whether you choose the finest seafood,<br />

exclusive fowl dishes or rare Wagyu beef filet, the blend of tastes and<br />

unaffected sophistication will make your visit to Basel an unforgettable<br />

experience. At the Restaurant Prado in the <strong>Grand</strong> <strong>Hotel</strong> <strong>Bellevue</strong><br />

in Gstaad, it is Urs Gschwend who creates the culinary highlights.<br />

Gschwend, who has received 15 points from GaultMillau and has one<br />

Michelin star, delights guests with his ”simple“, straightforward cuisine.<br />

After your hike through the beautiful Saanenland, his risotto with fresh<br />

porcini, for instance, or his spaghettini and clams, with delicious spices<br />

from our own garden, will put the crowning touch to your holidays in<br />

Gstaad. The two chefs are united by a single artistic credo: to make our<br />

guests happy. We couldn’t agree with them more.<br />

Philip Erne<br />

General Manager<br />

<strong>Grand</strong> <strong>Hotel</strong> <strong>Bellevue</strong><br />

SPIRIT HOTELS<br />

Liebe Gäste<br />

Dass in unseren Häusern begnadete Köche am Herd stehen, erfüllt uns mit<br />

Freude. Peter Knogl, für das Gourmetrestaurant Cheval Blanc im <strong>Grand</strong><br />

<strong>Hotel</strong> Les Trois Rois verantwortlich, ist von GaultMillau mit 18 Punkten<br />

und als «Koch des Jahres 2011» geehrt worden. Michelin würdigt ihn mit<br />

zwei Sternen. Egal, ob mit edelsten Meeresfrüchten oder einem ausgesuchten<br />

Geflügel oder seltenen Wagyu-Rinderfilet, die Geschmacksharmonie<br />

und ungekünstelte Raffinesse der Zubereitung wird Ihren Besuch<br />

in unserer Rheinstadt zusätzlich krönen. Im Restaurant Prado des <strong>Grand</strong><br />

<strong>Hotel</strong> <strong>Bellevue</strong> in Gstaad sorgt Urs Gschwend für kulinarische Höhepunkte.<br />

Dieser Koch, von GaultMillau mit 15 Punkten und von Michelin mit einem<br />

Stern gewürdigt, verführt durch die gradlinige, «einfache» Küche: Sein<br />

Risotto mit frischen Steinpilzen etwa oder die Spaghettini mit Vongole und<br />

Kräutern aus unserem hauseigenen Garten bringen Ihr Feriengefühl nach<br />

einer Wanderung durch das Saanenland weiter zum Klingen. Unsere Gäste<br />

glücklich zu machen, lautet unisono das Credo der beiden Kochkünstler.<br />

Ein Bekenntnis, dem wir uns von Herzen anschliessen.<br />

Reto Kocher<br />

General Manager<br />

<strong>Grand</strong> <strong>Hotel</strong> Les Trois Rois<br />

Céline Kocher<br />

Head of Sales and Rooms Division<br />

<strong>Grand</strong> <strong>Hotel</strong> Les Trois Rois<br />

SPIRIT 7 | 2011 1


4<br />

17<br />

Inhalt | Content<br />

4<br />

17<br />

27<br />

34<br />

No. 7, Spring – Summer 2011<br />

Die Suche nach dem Perfekten<br />

Seit Frühjahr 2007 ist Peter Knogl Küchenchef<br />

des Res taurants Cheval Blanc im <strong>Grand</strong> Ho-<br />

tel Les Trois Rois in Basel. Innert kürzester Zeit<br />

erntete er Erfolg um Erfolg. Nach dem zweiten<br />

Michelin-Stern im 2008 wurde er von Gault-<br />

Millau zum «Koch des Jahres 2011» gewählt.<br />

Seeking perfection Peter Knogl has been the<br />

Chef at the Cheval Blanc in the <strong>Grand</strong> <strong>Hotel</strong><br />

Les Trois Rois in Basel since spring 2007. After<br />

Michelin awarded him the second star, Gault-<br />

Millau chose him as ”Cook of the Year 2011“.<br />

In the realm of the shoe king<br />

The difference between luxury and mass-produced<br />

goods is understatement. True luxury<br />

does not need a label. A visit to the king of<br />

luxury shoes Silvano Lattanzi.<br />

Im Reich des Schuhkönigs Der Unterschied zwischen<br />

Luxus und Masse ist Understatement.<br />

Wahrer Luxus braucht kein Label. Ein Besuch<br />

beim König der Luxusschuhe Silvano Lattanzi.<br />

Der Beutefänger<br />

Andri Pol ist Fotograf. Und als solcher ist er einer,<br />

der seine Beute draussen findet, in der Natur,<br />

im Gelände, in der Provinz, in den Städten. Es<br />

sind Menschen, es sind Orte, es sind Situationen.<br />

The hunter Andri Pol is a photographer. As a<br />

photographer he is out hunting his prey, in nature<br />

or in the city, in the country or in the back<br />

of beyond. His quarry? People or places or situations.<br />

<strong>Grand</strong> <strong>Hotel</strong> <strong>Bellevue</strong><br />

<strong>Grand</strong> <strong>Hotel</strong> Les Trois Rois<br />

Highlights, events, concierge tips<br />

Das Juwel der Meere<br />

Perlen verzaubern nicht nur Frauen, sondern<br />

ziehen seit der Antike auch Männer in ihren<br />

Bann. Zwei Perlenliebhaber unserer Tage sind<br />

Hans und Till Schoeffel aus dem grössten europäischen<br />

Perlenhandelshaus.<br />

Jewels in the sea Jewels not only delight women<br />

but since ancient times they have enchanted<br />

men too. Two modern-day enthusiasts are Hans<br />

and Till Schoeffel from Europe’s largest pearl<br />

trading company.<br />

The future of singing<br />

Together with her mother Silvana Bazzoni Bartoli,<br />

Cecilia Bartoli held a singing master class,<br />

the Gstaad Vocal Academy, at the Menuhin<br />

Festival Gstaad. An interview with the charming<br />

primadonna assoluta.<br />

Die Zukunft des Gesangs Zusammen mit ihrer<br />

Mutter Silvana Bazzoni Bartoli hat Cecilia<br />

Bartoli einen Meisterkurs für Gesang am Menuhin<br />

Festival Gstaad gegeben: die Gstaad Vocal<br />

Academy. Ein Interview mit der sympathischen<br />

Primadonna assoluta.<br />

Wenn Haushaltsmaschinen Kult werden<br />

Die zirka 120 Kilogramm schwere Berkel-Maschine,<br />

die seit vergangenem Sommer in der Mitte<br />

der Brasserie Les Trois Rois steht, kann nichts anderes,<br />

als Fleisch in dünne Tranchen schneiden.<br />

Das jedoch beherrscht sie in Perfektion, obschon<br />

sie beinahe 100 Jahre auf dem Buckel hat.<br />

Cult status for household appliances The Berkel<br />

machine that weighs 120 kilogrammes has<br />

been standing in the middle of the Brasserie Les<br />

Trois Rois since last summer. What does it do?<br />

It cuts meat into thin slices. Nothing else. But<br />

it does that perfectly, even though it’s almost<br />

100 years old.<br />

2 SPIRIT 7 | 2011 SPIRIT 7 | 2011 3<br />

44<br />

54<br />

65<br />

27<br />

44<br />

54


Die Suche nach<br />

dem Perfekten<br />

Seit Frühjahr 2007 ist Peter Knogl Küchenchef des Restaurants<br />

Cheval Blanc im <strong>Grand</strong> <strong>Hotel</strong> Les Trois Rois in<br />

Basel. Innert kürzester Zeit erntete er Erfolg um Erfolg:<br />

Von Michelin erhielt er noch im gleichen Jahr den ersten<br />

und 2008 den zweiten Stern und von GaultMillau<br />

18 Punkte. Gleichzeitig wurde er von GaultMillau zum<br />

«Aufsteiger des Jahres 2009» ernannt. Im vergangenen<br />

Oktober erhielt Peter Knogl die Auszeichnung<br />

«Koch des Jahres 2011».<br />

Autoren | Doris Blum, Rudolf Trefzer Fotos | Stöh Grünig, Andreas Thumm,<br />

Clara Tuma<br />

«Lassen wir uns da nicht verrückt machen, gell!» Der Einwand steht<br />

symptomatisch für die Besonnenheit von Peter Knogl. Trotz der rasanten<br />

Erfolge und des Hochbetriebs, den solche auslösen, bewahrt der<br />

Küchenchef des Cheval Blanc kühlen Kopf. Zumindest nach aussen<br />

hin. Immerhin ist das Restaurant meist auf Wochen ausgebucht und die<br />

ohnehin gefüllte Agenda ziemlich ausgereizt. Wenn der Mann mit dem<br />

letzten Tram in Basel nach Hause fährt, geniesst er die ersten Minuten<br />

Entspannung.<br />

Lehr- und Wanderjahre<br />

Entgegen dem kometenhaften Aufstieg ist Peter Knogl kein Senkrechtstarter.<br />

Nach solider Handwerkertradition absolvierte er seine Lehr­ und<br />

Wanderjahre in stetig anspruchsvolleren Häusern und Positionen und<br />

in wachsender Entfernung zu seiner bayrischen Heimat: Frankreich,<br />

England, Spanien. Als 15­jähriger Lehrling putzte er das Gemüse und<br />

nach Feierabend den russverschmierten Herd. Rund 20 Jahre später<br />

führte er Regie als Executive Chef in 5­Sterne­<strong>Hotel</strong>s wie das Las Dunas<br />

Beach <strong>Hotel</strong> & Spa in Marbella oder das Le Mirador Kempinski in Mont<br />

Pèlerin bei Vevey. In Spanien verdiente er sich auch bereits seinen ersten<br />

Michelin­Stern.<br />

«Man muss sich selber treu bleiben», lautet sein Bekenntnis nach<br />

Jahren der Stilsuche und Erfahrungen bei Dominique Le Stanc in Nizza,<br />

Joël Antunes in London, Gerhard Schwaiger in Mallorca oder Heinz<br />

Winkler in Aschau im Chiemgau. Unterschiedlicher könnten diese Meis­<br />

4 SPIRIT 7 | 2011 SPIRIT 7 | 2011 5<br />

1


ter und ihre Küchen nicht sein. Wobei die<br />

beiden letzteren nachhaltig auf Peter Knogl<br />

einwirkten. Heinz Winkler mit seiner Cuisine<br />

Vitale, Gerhard Schwaiger mit seiner Denkweise<br />

über intakte Natur und deren Produkte.<br />

Auch für den Küchenchef des Cheval Blanc<br />

steht das Produkt im Mittelpunkt. «Wir suchen<br />

konsequent das Beste», sagt er. Im Vordergrund<br />

stehe der natürliche, unverfälschte<br />

Geschmack.<br />

«Man ist nie perfekt»<br />

Pavé von der Entenleber mit gepfefferter Ananas,<br />

gefolgt von Langustine mit Karotten­Ingwer­Espuma<br />

und Zitronengras­Sauce als Auftakt:<br />

Es klingt so einfach. Doch jeder Teller ist<br />

durchkomponiert und nicht nur ein Augenschmaus.<br />

«Ich mag keine Gerichte, die schön<br />

aussehen, aber nicht schmecken», sagt Peter<br />

Knogl entschieden. Werden Mängel entdeckt,<br />

sucht er mit seinen Mitarbeitern nach den Ursachen.<br />

Fehlende Säure? Der falsche Pfeffer?<br />

Solange etwas nicht stimmt, nehmen sie kein<br />

Gericht auf die Speisekarte. «Man ist nie perfekt»,<br />

bedauert der Chef. «Aber wir versuchen<br />

es jeden Tag von neuem.» Das Essen soll für<br />

den Gast ein unvergessliches Erlebnis sein. Es<br />

soll ihn glücklich machen.<br />

Inmitten dieses Gesprächs räumt Peter<br />

Knogl ein, es sei nicht leicht, sich so einem<br />

Druck zu entziehen: den eigenen Erwartungen,<br />

den Erwartungen von aussen. Eigentlich<br />

habe er sich über die Jahre daran gewöhnt<br />

und auch ein Gegenmittel gefunden. Er erzählt<br />

es schmunzelnd: wie gern er auswärts<br />

esse, in gute Restaurants gehe. Wenn er nach<br />

dem Besuch schliesslich feststelle, die Leistungen<br />

des Cheval Blanc hielten einem Vergleich<br />

stand, entspanne er sich. Auch wenn er sich in<br />

Bayern bei seiner Familie aufhalte, seinen Bruder<br />

auf der Jagd begleite, könne er loslassen.<br />

Sonst aber: «Man kann nicht einfach die Arbeit<br />

abschütteln. Die Küche ist nie wirklich weg.»<br />

Verständigung ist ein «Must»<br />

Das harte Arbeiten hat der 43­jährige Küchenchef<br />

von klein auf gelernt. Als Jüngster einer<br />

Bauernfamilie mit fünf Kindern musste er früh schon anpacken. Auch<br />

war die Erziehung streng. Widerrede gab es keine. Schnell lernte er<br />

auf eigenen Beinen zu stehen: in der Lehrzeit oder später im Ausland,<br />

wo er keinen Menschen kannte. Das alles habe ihn widerstandsfähig<br />

gemacht, meint er, und er falle nicht gleich bei jedem Windstoss um.<br />

Dass er schon damals, so jung wie er war, eine Methode gegen Einsamsein<br />

herausfand, spricht für sich. Der Bauernsohn aus Bayern lernte<br />

Sprachen: Französisch, Englisch, Spanisch. Als er zuletzt Brigaden von<br />

bis zu 30 Köchen internationaler Herkunft anführte, lohnte sich diese<br />

Beweglichkeit wieder.<br />

Das Essen soll für den Gast ein unvergessliches Erlebnis sein.<br />

Es soll ihn glücklich machen.<br />

Für Peter Knogl ist es eine Frage des Anstands, dass man sich zumindest<br />

um Verständigung bemüht. Diese Mühe wird von den Mitarbeitenden<br />

anerkannt und geschätzt. Die siebenköpfige Brigade des Cheval Blanc<br />

mag grössenmässig bescheiden wirken, ohne den Zusammenhalt untereinander,<br />

den so genannten «Kitt», kommt sie trotzdem nicht aus.<br />

Ohne gute Mitarbeiter gäbe es den Erfolg nicht, betont der Koch des<br />

Jahres. An jenem denkwürdigen Tag, als er von GaultMillau die grosse<br />

Ehrung erhielt, feierte er denn auch erst richtig hinter den Kulissen mit<br />

diesem «meinem Team» zusammen. «Man muss wissen, wo man sich<br />

zu bedanken hat», spricht er aus Erfahrung.<br />

6 SPIRIT 7 | 2011 SPIRIT 7 | 2011 7<br />

3<br />

2


4<br />

Wallfahrten aus Dankbarkeit<br />

Trotz der Anspannungen und des vergangenen<br />

Drucks möchte Peter Knogl seinen Beruf nicht<br />

missen. Kochen sei unvermindert seine Leidenschaft.<br />

Bei sich privat, so gesteht er, hat er allerdings<br />

genug von raffinierten Zubereitungen.<br />

Am liebsten mischt er sich einen Wurstsalat mit<br />

Käse und Essiggurken. Und dabei darf er sich,<br />

mit Blick auf die Zukunft, durchaus ein bisschen<br />

zurücklehnen: Der Koch freut sich auf das Buch<br />

mit seinen Rezepten, das im Spätsommer erscheinen<br />

wird, und möchte in Basel auch sonst<br />

eine Weile Atem schöpfen. Es gebe noch so<br />

manches zu verbessern.<br />

Wobei Peter Knogl seine eigene Anschauung<br />

über die Zukunft hat: «Planen kann man<br />

immer», meinte er schon in einem früheren<br />

Gespräch. «Doch wie es herauskommt, entscheidet<br />

ein anderer.» Die Äusserung bekundet<br />

das Verwurzeltsein in einer religiösen Kultur,<br />

wie man ihr heutzutage so freimütig nur mehr<br />

selten begegnet. Es mag hip sein, auf dem Jakobsweg<br />

nach Spanien zu pilgern. Der Bayer<br />

wallfahrt nach Altötting, wenn er sich zutiefst<br />

in seinem Innern dankbar fühlt. Wie etwa<br />

nach zwei Michelin­Sternen und der grossen<br />

Preisverleihung 2010 für den «Koch des Jahres<br />

2011». «100 Kilometer zu Fuss. Da braucht<br />

es gutes Schuhwerk!» Der Dankbare sagt es<br />

lachend. Und mit Blick auf die Zukunft bleibt<br />

zu hoffen, dass er sich fit hält. |<br />

1 Seit 2007 verwöhnt Küchenchef Peter Knogl seine<br />

Gäste mit Kreationen aus der mediterranen Haute<br />

Cuisine im Gourmetrestaurant Cheval Blanc. 2 Seezunge<br />

mit rosé Champagner. 3 Amuse­Bouche:<br />

Rindstatar Simmental. 4 Die Weinkarte des Cheval<br />

Blanc bietet rund 700 Positionen. 5 8 9 Das erste<br />

Kochbuch von Peter Knogl erscheint im Spätsommer<br />

2011. Gourmets dürfen sich freuen. 6 Peter Knogl<br />

wird zu Recht auch Saucenkönig genannt. 7 Das<br />

edle Ambiente im Cheval Blanc mit Maître Gregory<br />

Rohmer sorgt für ein unvergessliches Erlebnis.<br />

Weitere Informationen: www.lestroisrois.com<br />

Das erste Kochbuch von Peter Knogl<br />

Im Spätsommer 2011 wird im AT Verlag das erste Kochbuch von<br />

Peter Knogl erscheinen. Auf ca. 240 Seiten gewährt der von Gault-<br />

Millau zum «Koch des Jahres 2011» Gekürte Einblick in seine der<br />

französischen Küchentradition verpflichtete, aber gleichwohl an<br />

kulinarischen Überraschungen reiche Küche.<br />

Neben beliebten Klassikern aus seinem umfassenden Repertoire wie etwa<br />

den gebratenen Jakobsmuscheln mit Wasabi­Sauce, dem Taschenkrebs­<br />

Gelee mit Vichyssoise und Kaviar, der Hummer­Lasagne mit Basilikumsauce<br />

oder dem Kalbsbries mit Artischockencreme und Erdnuss­Krokant<br />

präsentiert der bereits mehrfach ausgezeichnete Küchenchef des Restaurants<br />

Cheval Blanc auch zahlreiche finessenreiche Neukreationen, mit<br />

denen er die Gäste in nächster Zeit zu verwöhnen gedenkt: mit einer<br />

Millefeuille von der Brust der Bresse­Taube mit gebratener Entenleber,<br />

Périgord­Trüffeln und Topinambur beispielsweise, mit einem Entre côte<br />

vom Wagyu­Rind mit Schalotten­Rucola­Kompott und Jus von fünf verschiedenen<br />

Pfeffern oder mit einer Dessertkomposition von Äpfeln,<br />

Nougat­Biscuit, Marshmallow­Sorbet und Gewürzen.<br />

In den rund 100 Rezepten zeigt Peter Knogl, dass er es meisterhaft<br />

versteht, die verwendeten, mithin auch ungewöhnlichen Zutaten<br />

in delikate, harmonisch ausbalancierte Gerichte zu verwandeln. Das<br />

Buch richtet sich an alle Feinschmecker, die geschmackliche Klarheit,<br />

Stilsicherheit und Raffinesse zu schätzen wissen und sich nicht von modischer<br />

Effekthascherei blenden lassen. Reservieren Sie sich Ihr persönlich<br />

signiertes Exemplar von Peter Knogl bis Ende August 2011 per E­Mail<br />

info@lestroisrois.com.<br />

Kochbuch Cheval Blanc; Rezepte: Peter Knogl; Texte: Dr. Rudolf<br />

Trefzer; Fotos: Andreas Thumm; ca. 240 Seiten, Grossformat, gebunden,<br />

mit Schutzumschlag; Preis: CHF 98; erscheint Ende August 2011. |<br />

Atlantik-Messermuscheln mit weisser Balsamico-Vinaigrette<br />

Rezept für 4 Personen<br />

Zutaten<br />

1kg Messermuscheln<br />

10 g feingeschnittene Schalotten<br />

10 g feingeschnittene Karotten<br />

Balsamico-Vinaigrette<br />

10 g Grünes vom Lauch<br />

10 g rosa Pfeffer<br />

2 EL Olivenöl<br />

2 Tropfen Tabasco<br />

1EL weisser Balsamico<br />

Garnitur<br />

Kerbel, Dill, dunkle Balsamico­Reduktion<br />

Zubereitung<br />

Die frischen Muscheln auslösen, das Muschelfleisch in Eiswasser legen<br />

und unter fliessendem Wasser vom Sand befreien. Vom feinen Ende<br />

beginnend, die Muschelkörper in feine Scheiben schneiden, dabei den<br />

letzten Zentimeter nicht verwenden. Die Muschelscheibchen mit feingeschnittenen<br />

Schalotten kurz in gutem Olivenöl anschwitzen und sofort in<br />

eine eisgekühlte Schüssel geben. Kurz, da sonst das Muschelfleisch zäh<br />

wird. Das abgekühlte Muschelfleisch mit den Karotten sowie der Balsamico­Vinaigrette<br />

verrühren und zum gewünschten Aroma abschmecken.<br />

Zubereitung Balsamico-Vinaigrette<br />

Das Grüne vom Lauch mit einem scharfen Messer in ganz feine Würfel<br />

schneiden. Kaltgepresstes Olivenöl dazugeben, ein wenig frischgemahlenen<br />

Pfeffer, Salz, rosa Pfeffer und 2 Tropfen Tabasco. Anschliessend<br />

den weissen Balsamico einrühren.<br />

Fertigstellung<br />

Die gesäuberten Muschelschalen auf ein Bett von angefeuchtetem Meersalz<br />

legen, das Muschelfleisch einfüllen, mit Kerbel, Dill und dunkler<br />

Balsamico­Reduktion ausgarnieren.<br />

8 SPIRIT 7 | 2011 SPIRIT 7 | 2011 9<br />

5<br />

<br />

Guten Appetit!


Seeking perfection<br />

Peter Knogl has been the Chef at the Cheval Blanc in the <strong>Grand</strong><br />

<strong>Hotel</strong> Les Trois Rois in Basel since spring 2007. In the shortest<br />

time he has earned one success after another. In 2007 Michelin<br />

awarded him the first star and in 2008 the second, while GaultMillau<br />

has given him 18 points. At the same time GaultMillau named<br />

him “Newcomer of the Year 2009” and last October chose Peter<br />

Knogl as “Cook of the Year 2011”.<br />

“Let’s not get too excited, OK!” The level­<br />

headedness is typical of Peter Knogl. Despite<br />

his astounding success and the feverish activity<br />

this has triggered, the Cheval Blanc’s chef<br />

has kept his cool. At least outwardly. After all,<br />

the restaurant is usually booked out for weeks<br />

ahead, and there is hardly any room left in his<br />

already busy schedule. Not until he rides home<br />

on the last tram in Basel does Knogl enjoy the<br />

first minutes of relaxation.<br />

Learning the trade<br />

Despite his meteoric rise, Peter Knogl is no<br />

whizz kid. In the best craftsman tradition, he<br />

learned the tools of the trade in ever more<br />

demanding restaurants and positions; moving<br />

further and further from his home in Bavaria,<br />

he worked in France, England and Spain. As a<br />

15­year­old apprentice or commis, he washed<br />

vegetables and, after work, cleaned out the<br />

grimy oven. Twenty years later he was the<br />

6<br />

10 SPIRIT 7 | 2011 SPIRIT 7 | 2011 11


7<br />

Executive Chef in five­star hotels such as Las Dunas Beach <strong>Hotel</strong> & Spa<br />

in Marbella or the Le Mirador Kempinski in Mont Pèlerin near Vevey. He<br />

earned his first Michelin star in Spain.<br />

“You have to remain true to yourself,” is his credo after<br />

years of experience and seeking his own style. He has worked<br />

under very different maîtres de cuisine: Dominique Le Stanc in<br />

Nice, Joël Antunes in London, Gerhard Schwaiger in Mallorca<br />

or Heinz Winkler in Aschau in the Chiemgau. The last two –<br />

Heinz Winkler with his cuisine vitale and Gerhard Schwaiger with his<br />

thoughts on intact nature and its products – have had an important<br />

influence on Peter Knogl. For the Chef of the Cheval Blanc, too, the<br />

product takes pride of place. “We always look for the best,” he says.<br />

That’s one thing. The other is natural and authentic taste.<br />

The meal should be an unforgettable experience for the guest.<br />

“You can never be perfect”<br />

Pavé of duck’s liver with spicy pineapple, followed by langoustine with<br />

carrot­ginger espuma and lemon grass sauce as a starter. It sounds so<br />

simple, but every dish is designed with meticulous attention, and not<br />

only for the eyes. Peter Knogl is very definite: “I don’t like dishes that<br />

look nice but don’t taste of anything.” If shortcomings come to light, he<br />

and his team look for the causes. Not sour enough? The wrong pepper?<br />

They don’t put a dish on the menu until every last detail is just right.<br />

Knogl says with some regret: “You can never be perfect. But we try to<br />

be every day.” The meal should be an unforgettable experience for the<br />

guest. It should make him happy.<br />

In the course of our conversation, Peter Knogl admitted that it<br />

was not easy to withstand the pressure, from one’s own expectations<br />

and the expectations of others. Over the years, though, he has grown<br />

accustomed to it and has found an antidote. With a grin he confesses<br />

that he loves to eat out in good restaurants. Afterwards, when he has<br />

seen that the Cheval Blanc can hold its own against its competitors, he<br />

can relax. He can also unbend when he is at home with his family in<br />

Bavaria and goes hunting with his brother. Otherwise? “You can’t just<br />

shake work off. The kitchen is never really far away.”<br />

Understanding is essential<br />

The 43­year­old Chef learned about hard work even as a youngster. As<br />

the youngest of five children in a farmer’s family, he soon learned to pitch<br />

in. He had a strict upbringing. No talking back. He quickly learned to<br />

stand on his own feet. During his apprenticeship or later abroad, where<br />

he knew not a soul. That toughened him up, he believes, and it takes<br />

a lot to throw him off track. It’s significant that back then, as young as<br />

he was, he had already discovered a method to combat loneliness. The<br />

farmer’s son from Bavaria learned languages: French, English and Spanish.<br />

This flexibility paid off when he later headed brigades de cuisine of<br />

up to 30 cooks of different nationalities.<br />

For Peter Knogl, trying at least to make yourself understood is a<br />

question of common decency. His staff acknowledge and appreciate his<br />

efforts. The seven­person brigade at the Cheval Blanc may be modest<br />

in size, but it couldn’t function without the solidarity that binds them<br />

together as a team. Knogl insists that his success would not be possible<br />

without good people behind him. On that memorable day when he received<br />

the award from GaultMillau, the real celebration began behind<br />

the scenes with “my team”. “You have to know where thanks are due,”<br />

he says from experience.<br />

Pilgrimages out of gratitude<br />

Despite the tension and the recent pressure, Peter Knogl loves his profession.<br />

Cooking is still his passion. At home, he admits, he doesn’t go<br />

12 SPIRIT 7 | 2011 SPIRIT 7 | 2011 13


in for sophisticated dishes. What he likes best is to mix a sausage salad<br />

with cheese and pickles. Looking ahead, Knogl can afford to settle<br />

back a little. He is looking forward to the publication in late summer of<br />

a book of his recipes and would like to make himself at home in Basel<br />

for some time yet. There are lots of things he could improve, he feels.<br />

Peter Knogl in any case has his own view of the future. He once<br />

told me: “You can always lay plans. But it’s someone else who decides<br />

how things work out.” The remark reflects his deep roots in a religious<br />

culture that we seldom encounter so frankly expressed nowadays. It’s<br />

in to do the pilgrimage to Santiago de Compostela in Spain. But Knogl,<br />

Bavarian to the core, makes his pilgrimage to Altötting, when he feels<br />

deeply grateful. For instance, when he received the two Michelin stars or<br />

the nomination as “Cook of the Year” for 2011. “A hundred kilometres<br />

on foot. You need sturdy shoes.” His laughter expresses his gratitude.<br />

Looking to the future, we can only hope he stays fit. |<br />

1 Chef Peter Knogl has been regaling guests since<br />

2007 with Mediterranean haute cuisine creations in<br />

our gourmet restaurant Cheval Blanc. 2 Sole with<br />

pink champagne 3 Amuse­bouche: Steak Tatare<br />

Simmental. 4 The wine list of the Cheval Blanc<br />

offers some 700 wines. 5 8 9 Peter Knogl’s first<br />

cookbook will be out in late summer 2011. Gourmets<br />

are looking forward excitedly. 6 Peter Knogl<br />

is also rightly known as the king of sauces. 7 The<br />

distinguished ambiance with maître d’ Gregory<br />

Rohmer ensures an unforgettable experience.<br />

Further information: www.lestroisrois.com<br />

Peter Knogl’s first cookbook<br />

Peter Knogl’s first cookbook will be published by AT Verlag in late<br />

summer 2011. Peter Knogl, elected “Cook of the Year” for 2011<br />

by GaultMillau, gives us a glimpse of his culinary art, which owes<br />

much to French tradition but yet is rich in gastronomic surprises.<br />

In addition to classic dishes from his wide­ranging repertoire – sautéed<br />

scallops with wasabi sauce, rock crab aspic with vichyssoise and caviar,<br />

lobster lasagne with basil sauce or sweetbreads with artichoke cream<br />

and peanut brittle – the chef of the Cheval Blanc, who has won numerous<br />

awards, also presents a number of refined new creations for demanding<br />

palates: millefeuille of Bresse pigeon breast with sautéed duck<br />

liver, Périgord truffles and Jerusalem artichoke, for instance, or Wagyu<br />

beef entrecote with a shallot­rocket compote and the jus of five different<br />

peppers, or a dessert composition made of apples, nougat biscuit,<br />

marshmallow sorbet and spices.<br />

In a 100 or so recipes, Peter Knogl shows that he masters the art<br />

of transforming the ingredients he uses, some of them unusual, into<br />

exquisite and harmonious dishes. The book is for gourmets who disdain<br />

superficial effects and appreciate clarity of taste, a sense of style<br />

and refined sophistication. You can reserve a copy personally signed by<br />

Peter Knogl by sending an e­mail to info@lestroisrois.com until the end<br />

of August 2011.<br />

Kochbuch Cheval Blanc; recipes: Peter Knogl; text: Dr Rudolf Trefzer;<br />

photos: Andreas Thumm; approx. 240 pages, large format, hardcover,<br />

with dust jacket; price: CHF 98; published end of August 2011. |<br />

Atlantic razor clams with white balsamic vinaigrette<br />

Recipe for 4 persons<br />

Ingredients<br />

1kg Razor clams<br />

10 g Finely chopped shallots<br />

10 g Finely sliced carrot<br />

Balsamic vinaigrette<br />

10 g Green from leeks<br />

10 g Pink pepper<br />

2 tbsp. Olive oil<br />

2 drops Tabasco sauce<br />

1 tbsp. White balsamic<br />

Garnish<br />

Chervil, dill, dark balsamic reduction<br />

Preparation<br />

Remove the clam meat from the shells and place it in ice­cold water.<br />

Remove any sand from the shells under running water. Starting at the<br />

small end, cut the clams into thin slices, discarding the last centimetre.<br />

Briefly sauté the clam slices with finely chopped shallots in olive oil and<br />

immediately place in an ice­cold bowl, only for a moment so that the<br />

clams don’t become rubbery. Toss the cooled clam meat with the carrot<br />

and the balsamic vinaigrette and season to taste.<br />

Preparing the balsamic vinaigrette<br />

With a paring knife, finely dice the green part of the leeks. Add coldpressed<br />

olive oil, a little freshly ground pepper, salt, pink pepper and 2<br />

drops of Tabasco sauce. Then stir in the white balsamic.<br />

Serving suggestion<br />

Place the clean clam shells on a bed of moist sea salt, fill them with the<br />

clam meat and garnish with chervil, dill and dark balsamic reduction.<br />

14 SPIRIT 7 | 2011 SPIRIT 7 | 2011 15<br />

9<br />

8<br />

Bon appétit!


PRIVATE BANKERS FOR 125 YEARS<br />

1886–2011<br />

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1<br />

In the realm of the shoe king<br />

The difference between luxury and mass-produced goods is understatement.<br />

True luxury does not need a label, and the king of luxury shoes is<br />

not Manolo Blahnik or Christian Louboutin but Silvano Lattanzi.<br />

Author | Nadja Knup Photos | Fredi Marcarini, Archive Silvano Lattanzi<br />

SPIRIT 7 | 2011 17


18 SPIRIT 7 | 2011<br />

Tom Cruise, Elton John or Nicolas Sarkozy – all of them stand a few<br />

centimetres taller because of the same man: Silvano Lattanzi. The Italian<br />

shoemaker makes shoes to measure – and discreetly higher heels are the<br />

least of his accomplishments. He is the poet and bard of leather. With<br />

his traditional techniques he fulfils every wish, be it ever so unusual. A<br />

customer once ordered a pair of shoes that was to be colour-coordinated<br />

with his new Ferrari. For his wedding, another client had his personal<br />

love story painted on light-coloured leather. Yet another immortalized a<br />

photograph by having it inserted beneath a transparent sole. There’s no<br />

such thing as “can’t be done”. If a particular wish is not feasible oneto-one,<br />

Silvano Lattanzi does not rest until he has found a satisfactory<br />

solution. The soles of his own shoes, incidentally, are inscribed with “La<br />

famiglia Lattanzi detiene il segreto della fabbricazione e delle finiture di<br />

queste scarpe” (The Lattanzi family knows the secret of the manufacture<br />

and finish of these shoes). What counts is the family and not Silvano<br />

Lattanzi. Zintala, the official company name behind the brand, is a family<br />

business in which everyone helps: Paolo, Silvano’s son, has learned the<br />

trade and knows every step right up to sewing, the supreme discipline<br />

in the art of shoemaking. Daughter Roberta takes care of marketing and<br />

PR, while Signora Lattanzi helps put the finishing touches to the luxury<br />

creations. The most important thing for Silvano is the family. The shoes<br />

come second. Together, they are his whole life.<br />

Aged underground – the Fossa Shoe<br />

Silvano Lattanzi is a shoemaker with a passion. More than a designer,<br />

he combines the skills of a craftsman, experimenter and boss. One of<br />

his most spectacular experiments is the Fossa Shoe, which was inspired<br />

by an old legend. When the body of the Italian poet Giacomo Leopardi<br />

was exhumed on July 21, 1900, 63 years after his death, there were no<br />

bones to be found. It was only possible to confirm his identity by his<br />

shoes – they had survived all those years in the crypt. In 2005, Silvano<br />

Lattanzi decided to put the legend to the test. He buried 50 pairs of<br />

shoes in holes in the earth that he covered with three-centimetre thick<br />

glass plates and left them there in nature for four years. In 2009 two<br />

of the four holes were opened in the presence of a notary, and lo and<br />

behold: The shoes had survived. Once cleaned, polished and resoled,<br />

they boasted an “antiqued” finish that no factory could imitate. The<br />

Fossa Shoe was born. Now, when an order is made, the shoes are left<br />

to age underground for seven months. These genuinely unique items<br />

are cleaned and polished, dried for two weeks and then handed over<br />

to the client.<br />

Working for Silvano Lattanzi is not just a job.<br />

It’s a mission and a philosophy.<br />

A shoe is not a garment<br />

When you enter the Zintala headquarters in Montegranaro, a small<br />

Italian town near Ancona, you can’t imagine that beyond the heavy<br />

wooden doors and the glossy, polished parquet floor of the lobby, with<br />

its leather sofas and flat screens, there is a bustling factory where shoes<br />

are manufactured. It smells of buffed leather, glue and dye. Hundreds<br />

of crocodile hides are piled up beside blue ostrich or glossy black calf-<br />

skins. Innumerable wooden lasts are stacked<br />

neatly on shelves reaching up to the ceiling –<br />

at least one for each customer; shaped by<br />

hand, they fit the individual’s foot precisely,<br />

and are labelled and stored in the factory. Zintala<br />

manufactures no more than 3000 pairs of<br />

shoes a year here. The price: between 5000<br />

and 20,000 euros a pair. The client is not paying<br />

for a flashy logo or a world-famous designer<br />

name, but for 33 hours of traditional craftsmanship<br />

and more than 300 steps in the process.<br />

The focus is on absolute perfection. Each of<br />

the 250 or so pieces of a Silvano Lattanzi shoe<br />

is handmade – cut, buffed, dyed and sewn by<br />

hand. Each employee has his or her place, and<br />

each is an expert in his or her field. “A shoe<br />

is not a garment that you can take in or let<br />

out. It either fits or it doesn’t fit,” says Silvano<br />

Lattanzi. “We can’t afford any mistakes. Our<br />

clients are very wealthy and very demanding –<br />

they are paying for quality, and I have only my<br />

good name to guarantee it.”<br />

The shoe lives and feels<br />

If you think this is just the spin of a shrewd<br />

marketing strategist, you’re wrong. The boss<br />

is the first person in the factory in the morning<br />

and the last out in the evening – every single<br />

pair of shoes goes through his hands. He leans<br />

back in the chair in his elegant but at the same<br />

time lively office and looks thoughtfully into the<br />

future. Silvano Lattanzi is 60 years old. “My<br />

children are the future of the firm, and the<br />

employees their capital. Working for Silvano<br />

Lattanzi is not just a job. It’s a mission and a<br />

philosophy. You know, shoes live and feel – my<br />

people work with their hands on these shoes<br />

and I want them to be happy doing so.” The<br />

firm is Silvano Lattanzi’s life work; he has put<br />

his heart and soul into it. In the beginning, he<br />

recounts, people laughed at him. No one will<br />

wait so long for a pair of shoes and certainly not<br />

pay those prices – his colleagues were certain<br />

of that. But Lattanzi proved it was possible –<br />

the customers do wait. And they pay. The<br />

most expensive shoe costs almost 20,000 euros.<br />

Each of the two shoes uses the perfect<br />

middle section of a single crocodile hide –<br />

the larger the shoe, the higher the production<br />

costs.<br />

Every client is a VIP<br />

Silvano Lattanzi is not a self-important man.<br />

The firm treats its customers the same way.<br />

House & Garden<br />

Wohnraumgestaltung als Gesamtkonzept<br />

Seit 1994 dreht sich bei House & Garden Hamburg alles um massgeschneiderte<br />

Inneneinrichtungen im In- und Ausland. Denn Inhaberin Sigrid Gassmann nimmt sich<br />

viel Zeit, um die persönlichen Gewohnheiten und Ansprüche ihrer Kunden herauszufinden,<br />

und sie erfüllt mit einem Maximum an Kreativität, Leidenschaft und Hingabe sowie<br />

umfassenden Serviceleistungen individuelle Wünsche.<br />

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2<br />

Every customer is equally important. “For us,<br />

every customer is a VIP. We don’t have to show<br />

off with names,” explains Paolo, as he takes us<br />

through the factory museum. “We don’t care<br />

whether Hollywood stars tell the whole world<br />

that they are wearing our shoes on the red<br />

carpet. And we don’t give them gifts to do so<br />

either.” The museum, which takes up several<br />

rooms at company headquarters, houses thousands<br />

of shoes. For every pair that is produced –<br />

even the most unusual custom-made shoes – a<br />

second pair is manufactured. The firm is obviously<br />

not out to maximize profits; this is all<br />

about passion. Even though Lattanzi boutiques<br />

can be found at the best addresses in Milan,<br />

New York, St. Moritz or Shanghai, Silvano Lattanzi<br />

still calls them workshops because the<br />

firm stands for craftsmanship rather than sales.<br />

Nor does he see himself as the man who can<br />

do it all. “I’m a shoemaker – most people have<br />

probably never heard of me.” In the post-war<br />

period in Italy, the young Silvano Lattanzi had<br />

two career choices: electrician or shoemaker.<br />

He explains with a smile: “The high mortality<br />

rate among apprentice electricians and my love<br />

of life made me opt for the second.” Ten years<br />

20 SPIRIT 7 | 2011<br />

later he founded the firm Zintala and in the 1970s designed the first<br />

Zintala moccasin, which has since become a cult object. Silvano Lattanzi<br />

also produ ces women’s shoes, but 80 per cent of his clients are men.<br />

Roberta explains: “Women don’t like to wait. They see a shoe and they<br />

want to wear it that evening.” Women also prefer to have a large selection<br />

to choose from and are more influenced by fashion trends. And<br />

when it comes to shoes, quantity plays a big role for women. That can<br />

be a problem with shoes that cost several thousand euros a pair and<br />

come with a life-long guarantee. Only the soles of Lattanzi shoes have<br />

to be replaced from time to time, otherwise they last a lifetime. Silvano<br />

Lattanzi doesn’t “do” profit maximization. “We are committed only<br />

to our customers, not to marketing consultants, business partners or<br />

shareholders.” A thought that will, we hope, last as long as the shoes<br />

themselves. |<br />

1 Lattanzi shoes – the finest art of shoemaking.<br />

2 Crocodile hides, ostrich and calf skins make up<br />

the exclusive leather range. 3 The Fossa Shoe – the<br />

ultimate in individuality. 4 5 33 hours of traditional<br />

manual labour and more than 300 process steps go<br />

into the manufacture of a Lattanzi shoe. 6 Silvano<br />

Lattanzi, the shoe king and his kingdom. 7 Silvano’s<br />

son and heir Paolo Lattanzi carries on his father’s<br />

philosophy.<br />

Further information: www.silvanolattanzi.com


3<br />

4<br />

Im Reich des Schuhkönigs<br />

Der Unterschied zwischen Luxus und Masse ist Understatement.<br />

Wahrer Luxus braucht kein Label und der König der Luxusschuhe<br />

heisst nicht Manolo Blahnik oder Christian Louboutin, sondern<br />

Silvano Lattanzi.<br />

Tom Cruise, Elton John oder Nicolas Sarkozy –<br />

sie alle verdanken ein paar Zentimeter mehr<br />

Körpergrösse demselben Mann: Silvano Lattanzi.<br />

Der italienische Schuhmacher fertigt Schuhe<br />

nach Mass – diskret höhere Absätze sind seine<br />

kleinste Übung. Er lässt Gedichte und Lieder<br />

in Leder einarbeiten, sorgt mit traditionellen<br />

Techniken dafür, dass die Schuhe die richtigen<br />

Geräusche von sich geben und erfüllt jede noch<br />

so abwegige Idee. Ein Kunde bestellte bei Silvano<br />

Lattanzi einst ein farblich abgestimmtes Paar<br />

Schuhe passend zu seinem neuen Ferrari. Ein<br />

anderer liess sich zur Hochzeit seine persönliche<br />

Liebesgeschichte auf helles Leder malen. Ein<br />

dritter verewigte ein Foto unter einer transparenten<br />

Sohle. Ein Nein gibt es nicht. Wenn ein<br />

Wunsch sich nicht exakt umsetzen lässt, ruht<br />

Silvano Lattanzi nicht, ehe er eine zufriedenstellende<br />

Lösung gefunden hat. In der Sohle<br />

seiner eigenen Schuhe steht übrigens: «La famiglia<br />

Lattanzi detiene il segreto della fabbricazione<br />

e delle finiture di queste scarpe» (zu<br />

Deutsch etwa: Die Familie Lattanzi kennt die<br />

Geheimnisse der Herstellung und Vollendung<br />

dieser Schuhe). Es geht niemals um ihn allein,<br />

es geht immer um die Familie. Zintala, so der<br />

offizielle Firmenname hinter der Marke, ist ein<br />

Familienbetrieb, jeder hilft mit: Sohn Paolo hat<br />

das Schuhmacherhandwerk erlernt und kennt<br />

jeden einzelnen Schritt bis zum Nähen, der Königsdisziplin<br />

der Schuhmacherkunst. Tochter<br />

Roberta kümmert sich um Marketing und PR<br />

und Signora Lattanzi hilft mit, dass die Luxuskreationen<br />

den letzten Schliff erhalten. «La<br />

famiglia» ist ihm das Wichtigste. Das Zweitwichtigste<br />

sind Schuhe – und beides vereint<br />

ist sein ganzes Leben.<br />

Höhlengereifte Schuhe<br />

Silvano Lattanzi ist Schuhmacher aus Leidenschaft,<br />

mehr als ein Designer – eine Mischung<br />

aus Handwerker, Tüftler und Patron. Eines seiner<br />

bisher aufsehenerregendsten Experimente<br />

ist der Fossa Shoe, dessen Inspiration auf eine alte Legende zurückgeht:<br />

Als man am 21. Juli 1900, 63 Jahre nach seinem Tod, den Leichnam des<br />

italienischen Dichters Giacomo Leopardi exhumieren wollte, war kein<br />

Knochen mehr an seinem Platz. Einzig anhand seiner Schuhe liess sich die<br />

Identität bestätigen – sie hatten all die Jahre in der Gruft überdauert. Im<br />

Jahr 2005 machte Silvano Lattanzi die Probe aufs Exempel. Er liess rund<br />

50 Paar Schuhe in mit drei Zentimeter dicken Glasplatten zugedeckten<br />

Erdlöchern vergraben und setzte sie während vier Jahren der Natur aus.<br />

2009 wurden zwei der vier Erdlöcher im Beisein eines Notars geöffnet<br />

und siehe da: Die Schuhe hatten überlebt und wiesen nach Reinigung,<br />

Politur und Neubesohlung ein industriell unnachahmliches Antikfinish<br />

auf. Der Fossa Shoe war geboren. Heute reifen die Modelle bei Bestellung<br />

für sieben Monate unter der Erde, werden anschliessend gepflegt,<br />

während zwei Wochen getrocknet und schliesslich als unvergleichliche<br />

Einzelstücke dem Kunden übergeben.<br />

Jedes der rund 250 Einzelteile eines Silvano-Lattanzi-Schuhs ist handgefertigt –<br />

von Hand geschnitten, geschliffen, gefärbt und genäht.<br />

Ein Schuh ist kein Kleidungsstück<br />

Betritt man den Zintala-Hauptsitz im italienischen Montegranaro, einem<br />

kleinen Ort der Marche-Region nahe Ancona, ahnt man nicht, dass sich<br />

hinter den schweren Holztüren und den auf Hochglanz gewienerten Dielen<br />

eine Fabrik verbirgt. Eben noch inmitten eines luxuriösen Empfangsbereichs<br />

mit Leder-Lounge und Flat Screens, finden wir uns unvermittelt<br />

in einer emsigen Schuhmanufaktur wieder. Es riecht nach geschliffenem<br />

Leder, nach Leim und Farbe. Hunderte Krokodilhäute türmen sich neben<br />

blauem Straussen- oder schwarz glänzendem Kalbsleder. Fein säuberlich<br />

sind in deckenhohen Regalen unzählige Holzleisten aufgestapelt – jeder<br />

Kunde hat mindestens einen, jeder wird von Hand exakt dem Fuss<br />

nachempfunden, beschriftet und in der Fabrik gelagert. Maximal 3000<br />

Paar Schuhe werden hier pro Jahr gefertigt – Preis zwischen 5000 und<br />

20000 Euro pro Paar. Der Kunde zahlt nicht für ein schreierisches Logo<br />

oder einen weltberühmten Designernamen, sondern für 33 Stunden<br />

traditionelle Handarbeit und mehr als 300 Arbeitsschritte. Mal dauert<br />

das etwas länger, mal etwas weniger lang – man richtet seinen Fokus<br />

auf absolute Perfektion. Jedes der rund 250 Einzelteile eines Silvano-<br />

Lattanzi-Schuhs ist handgefertigt – von Hand geschnitten, geschliffen,<br />

gefärbt und genäht. Jeder Mitarbeiter hat seinen Platz, jeder ist ein Experte<br />

auf seinem Gebiet. «Ein Schuh ist kein Kleidungsstück, das man<br />

ändern kann – er passt, oder er passt nicht», erklärt Silvano Lattanzi.<br />

«Wir können uns keine Fehler leisten, unsere Kunden sind sehr reich<br />

und sehr anspruchsvoll – sie zahlen für Qualität und ich habe nichts als<br />

meinen guten Namen, um dafür zu garantieren.»<br />

Der Schuh lebt und fühlt<br />

Wer hinter den Worten einen gewieften Marketingstrategen im feinen<br />

Zwirn vermutet, fehlt: Der Chef ist der Erste, der morgens die Fabrik<br />

betritt und der Letzte, der sie abends verlässt – jedes einzelne Paar<br />

Schuhe geht durch seine Hände. Eine Mitarbeiterin führt uns durch die<br />

22 SPIRIT 7 | 2011<br />

SPIRIT 7 | 2011 23<br />

5


6<br />

Fabrik. Seit 20 Jahren arbeitet sie für Silvano Lattanzi und kennt die<br />

Firma beinahe so gut wie der Patron selbst. Später wird er sich im Stuhl<br />

seines eleganten und ebenso lebendigen Büros zurücklehnen und einen<br />

nachdenklichen Blick in die Zukunft werfen. Silvano Lattanzi ist 60 Jahre<br />

alt. «Meine Kinder sind die Zukunft dieser Firma und die Mitarbeiter ihr<br />

Kapital. Für Silvano Lattanzi zu arbeiten, ist nicht einfach ein Beruf, es<br />

ist eine Mission und eine Philosophie. Wissen Sie, der Schuh lebt und<br />

fühlt – meine Mitarbeiter arbeiten mit ihren Händen daran und sollen<br />

glücklich dabei sein.» Silvano Lattanzis ganzes Herzblut steckt in dieser<br />

Firma, sie ist sein Lebenswerk. Anfangs, so erzählt er, sei er bloss ausgelacht<br />

worden. Niemand würde so lange auf seine Schuhe warten und<br />

dann erst noch so viel dafür bezahlen, waren seine Kollegen überzeugt.<br />

Doch Lattanzi belehrte sie eines Besseren – die Kunden warten. Und<br />

sie bezahlen. Das teuerste Exemplar kostet beinahe 20000 Euro. Für<br />

jeden der beiden Schuhe wird das perfekt gezeichnete Mittelteil einer<br />

einzelnen Krokodilhaut verwendet – je grösser der Schuh, desto höher<br />

die Produktionskosten.<br />

Jeder Kunde ist ein VIP<br />

Silvano Lattanzi ist keiner, der sich wichtig nimmt. Ebenso hält es die<br />

Firma mit ihren Kunden. Ob Arnold Schwarzenegger, der Papst oder<br />

irgendein Unbekannter vor der Tür steht – jeder Kunde ist gleich wichtig.<br />

«Für uns sind all unsere Kunden very important persons. Wir haben<br />

es nicht nötig, mit Namen anzugeben», erklärt Sohn Paolo, als er uns<br />

durch das Museum der Fabrik führt, «wir legen keinen Wert darauf,<br />

dass Hollywoodstars der ganzen Welt erzählen, dass sie unsere Schu-<br />

he auf dem roten Teppich tragen, und wir beschenken<br />

sie auch nicht, damit sie das tun.»<br />

Im Museum, einem mehrere Räume umfassenden<br />

Bereich des Hauptsitzes, lagern tausende<br />

Schuhe. Von jedem Exemplar – auch von jeder<br />

noch so ausgefallenen Spezialanfertigung –<br />

wird ein zweites Paar hergestellt. Spätestens<br />

hier wird klar, dass es der Firma nicht um einen<br />

möglichst grossen Gewinn, sondern um<br />

eine Passion geht. Auch wenn Lattanzis Boutiquen<br />

an bester Lage in Mailand, New York,<br />

St. Moritz oder Shanghai stehen, nennt er sie<br />

«Werkstätten» – es gehe viel mehr um Handwerk<br />

als um Verkauf. Sich selbst mag er denn<br />

auch nicht als grossen Zampano sehen. «Ich<br />

bin ein Schuhmacher – die meisten Leute haben<br />

wahrscheinlich noch nie von mir gehört.»<br />

Im Italien der Nachkriegszeit gab es für den<br />

jungen Silvano Lattanzi zwei Berufsmöglichkeiten:<br />

Elektriker oder Schuhmacher. «Die hohe<br />

Sterblichkeitsrate der Elektrikerlehrlinge und<br />

meine grosse Liebe zum Leben entschieden<br />

für Letzteres», erklärt er lächelnd. Zehn Jahre<br />

später gründete er die Firma Zintala und<br />

entwarf in den Siebzigern seinen ersten Zintala-Mokassin,<br />

der heute Kultstatus hat. Zwar<br />

stellt Silvano Lattanzi auch Damenschuhe her –<br />

80 Prozent der Kunden sind jedoch männlich.<br />

«Frauen warten nicht gerne», begründet Tochter<br />

Roberta, «sie sehen einen Schuh und möchten<br />

ihn am Abend bereits tragen.» Ausserdem<br />

mögen sie die Auswahl und richten sich sehr<br />

viel stärker nach der Mode; für Frauen zählt<br />

beim Thema Schuhe auch Quantität – und die<br />

verträgt sich nicht sonderlich gut mit mehreren<br />

tausend Euro pro Paar und einer lebenslangen<br />

Garantie. Einzig die Sohle muss zwischendurch<br />

ersetzt werden, davon abgesehen<br />

hält ein Lattanzi-Schuh für die Ewigkeit – ein<br />

Aspekt, der sich ebenso wenig mit der heute<br />

gängigen Gewinnoptimierung vereinen lässt.<br />

Aber davon will Silvano Lattanzi nichts wissen:<br />

«Wir sind weder Marketingberatern noch<br />

Geschäftspartnern oder Aktionären, sondern<br />

einzig und allein unseren Kunden verpflichtet.»<br />

Ein Gedanke, der hoffentlich ebenso ewig<br />

währt wie die Schuhe selbst. |<br />

1 Lattanzi-Schuhe – Schuhmacherkunst auf höchstem<br />

Niveau 2 Krokodilhäute, Straussen- und Kalbsleder<br />

gehören zum exklusiven Ledersortiment.<br />

3 Der Fossa Shoe: unvergleichliche Einzelstücke.<br />

4 5 33 Stunden traditionelle Handarbeit und mehr<br />

als 300 Arbeitsschritte sind nötig für die Herstellung<br />

eines Lattanzi-Schuhs. 6 Der Schuhkönig und sein<br />

Reich: Silvano Lattanzi. 7 Sohn und Nachfolger Paolo<br />

Lattanzi trägt die Philosophie seines Vaters weiter.<br />

Weitere Informationen: www.silvanolattanzi.com<br />

24 SPIRIT 7 | 2011 SPIRIT 7 | 2011 25<br />

7


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Inspiration<br />

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Das Juwel verlangt nach ausserordent-<br />

lichem Handwerk. Nach Erfahrung<br />

und Wissen in der Wahl der wertvollsten<br />

Edelsteine. Doch erst die inspirative<br />

Kreation, das Spiel mit Material, Farbe<br />

und Licht schafft die entscheidende<br />

Qualität: Schafft es, dass das grösste<br />

Glanzstück nicht der Schmuck ist.<br />

Sondern Ihr persönlicher Auftritt.<br />

Der Beutefänger<br />

Was man wissen muss: Andri Pol ist Fotograf. Und als<br />

solcher ist er einer, der seine Beute draussen findet, in<br />

der Natur, im Gelände, in der Provinz, in den Städten.<br />

Es sind Menschen, es sind Orte, es sind Situationen.<br />

Autor | Max Küng Fotos | Andri Pol, Tom Haller<br />

Einmal verglich ich Andri Pol mit Jack Bauer, dem ruhelosen Helden der<br />

Fernsehserie «24». Ich finde diesen Vergleich auch heute noch ziemlich<br />

gelungen. Denn wie Jack Bauer ist Andri Pol immer im Dienst, ein Rastloser,<br />

der mit seiner ganzen Energie und seinem ganzen Herzen konsequent<br />

hinter seinem Ziel herjagt. Und das Ziel des Andri Pol ist nur das<br />

eine: das perfekte Bild. Dafür ist ihm kein Einsatz zu hoch.<br />

Mission Japan<br />

Die erste gemeinsame Reise nach Tokyo unternahmen wir 1996. Es war<br />

ein Sommer, der von absurder Hitze war, und rückblickend sehe ich mich<br />

als jungen Mann, der verschwitzt und mit Blasen an den Füssen einem<br />

Mann mit Kamera um den Hals durch eine Stadt folgte. Eine Stadt, die<br />

mir gross vorkam wie eine Welt und fremd wie ein Wald auf einem anderen<br />

Planeten. Der Mann mit der Kamera wandelte zielstrebig hindurch,<br />

traumwandlerisch kam es mir vor. Denn er hatte eine Mission. Ich kam<br />

damals frisch von der Journalistenschule, aber wir hatten zusammen<br />

schon ein paar Geschichten für die «Basler Zeitung» gemacht. Wir verstanden<br />

uns auf Anhieb – und ich wusste, dass ich von ihm und seinem<br />

Bilderhunger lernen konnte. Und so war es denn auch.<br />

Rückblickend weiss ich nicht mehr, wo er all diese Informationen<br />

herhatte, die zu den Bildern führten. Gewisse Sujets fand er, denn sein<br />

Blick ist scharf und seine Sinne sind wach. Ich erinnere mich daran, wie<br />

wir im Zug sassen – ich glaube es war die JR Yamanote Line, die rund um<br />

Tokyo herumfährt in einem nie endenden Kreis – und aus dem Fenster<br />

blickten. Ich sah nichts als das typische Chaos aus Häusern und Reklame<br />

und Stromleitungen vorbeifliegen; er aber sah etwas. Er sagte, er habe<br />

Männer gesehen, mit Angelruten, mitten in der Stadt. Also verliessen<br />

wir an der nächsten Station eilig den Zug, gingen schnurstracks zurück.<br />

Es war eine ganz schön lange Strecke zu Fuss, aber für ein Bild muss<br />

man zeitweise weit gehen, Meilen oder auch gerne etwas weiter. Als wir<br />

den Ort wieder fanden, sassen dort tatsächlich Männer mit Angelruten<br />

um einen künstlichen Teich. Es stellte sich heraus, dass es ein beliebter<br />

Zeitvertreib für Geschäftsmänner war, dort in der Mittagspause in dem<br />

künstlichen Teich zu fischen. Nur war das Licht in dem Moment nicht<br />

gut genug. Es waren zu viele Wolken am Himmel. Oder zu wenige. Ja,<br />

das Licht. Das Licht zwingt den Fotografen dazu, zu unmenschlich früher<br />

Stunde aus dem Bett zu steigen, damit er zu einem bestimmten Zeitpunkt<br />

an einem bestimmten Ort sein kann. Denn das Licht pflegt leider<br />

dann besonders schön zu sein, wenn man nicht vor Ort ist. Also ging er<br />

am nächsten Tag wieder dorthin. Bis das Licht stimmte, die Stimmung<br />

passte, das Bild perfekt war.<br />

Von vielen Dingen hatte er gehört, er hatte darüber gelesen, jemand<br />

hatte es ihm zugetragen. Mit Hartnäckigkeit und einer unglaublichen<br />

bis unheimlichen Energie blieb er an den Projekten, gewann das<br />

Vertrauen von Menschen. Es ist nicht gerade einfach, in Japan einen<br />

Vertreter einer sich mehr oder minder dem Rechtsstaat verpflichtet fühlenden<br />

Organisation davon zu überzeugen, die Hose herunterzulassen,<br />

damit man seine imposante Rückentätowierung fotografieren kann – er<br />

aber hat es geschafft, mehrmals.<br />

Phänomen Japan<br />

Und so durfte ich mit ihm eintauchen in diesen fremden Kosmos: Wir<br />

fuhren im Hochsommer mitten in Tokyo Ski. Wir reisten in die Berge<br />

bei Nagano, wo sich unter der gnadenlosen Sonne erwachsene Männer<br />

als Krieger verkleideten und mit täuschend echten Plastikgewehren<br />

kindliche Schlachten schlugen. Wir besuchten ein Geschäft, welches<br />

er aufgestöbert hatte, einen Laden in einer kleinen Wohnung in einem<br />

unscheinbaren Hochhaus, in dem ein sonderbarer Herr nichts anderes<br />

als gebrauchte Uniformen von Schülerinnen feilbot. Und wir zogen viele<br />

gekühlte Getränkedosen aus den allgegenwärtigen Automaten – und<br />

vor allem assen wir auch viele, viele Sushi.<br />

Japan ist ein sonderbarer Ort. Er ist magisch. Anfangs wollte ich<br />

ihn begreifen. Doch je öfter ich dort war, je mehr ich über ihn erfuhr<br />

und lernte, desto weniger wusste ich Bescheid, denn Japan kann man<br />

nicht wirklich verstehen. Nur mit Bildern ist diesem Phänomen Japan<br />

beizukommen – vielleicht, wenn überhaupt.<br />

Ich weiss nicht, wie oft Andri Pol in Japan war in all den Jahren. Ich<br />

glaube auch, dass er selbst es nicht mehr weiss. Immer wieder zog es<br />

ihn dorthin. Er fuhr im Mietwagen durch das Land, kletterte auf Berge,<br />

streunte durch Städte, er alleine mit seinen Kameras und Objektiven<br />

und Blitzen auf der Suche nach Bildern, von denen er nicht wusste, dass<br />

es sie gab, aber es ahnte. Er spürte die Bilder. Sie mussten dort sein,<br />

irgendwo. Und er jagte sie, bis er sie fand. |<br />

1 Laufband in einem Hundehotel und -fitnesscenter<br />

in Tokyo. 2 Fischen im Zentrum von Tokyo. 3 Schülerin<br />

während der Kirschblütenzeit im Ueno-Park in<br />

Tokyo. 4 Sumoringer in einer Wettkampfpause in<br />

Tokyo. 5 Aussicht auf einen Teil von Shibuya (Quartier<br />

in Tokyo). 6 Tattoostudio in Yokohama: Tattoos<br />

werden nicht maschinell, wie bei uns, sondern von<br />

Hand gestochen, was sehr schmerzhaft ist.<br />

Weitere Informationen: www.andripol.com<br />

SPIRIT 7 | 2011 27


1<br />

2<br />

28 SPIRIT 7 | 2011 SPIRIT 7 | 2011 29<br />

3


The hunter<br />

Let’s make it clear: Andri Pol is a photographer. As a photographer<br />

he is out hunting his prey, in nature or in the city, in the country or<br />

in the back of beyond. His quarry? People or places or situations.<br />

I once compared Andri Pol with Jack Bauer, the indefatigable hero of the<br />

TV series “24”. I still like the comparison even now. Like Jack Bauer, Andri<br />

Pol is always on the job, a restless man who devotes himself heart and<br />

soul, and with all his energy, to achieving his goal. Andri Pol, too, has a<br />

single-minded goal: the perfect picture. And for that he’s willing to put<br />

everything on the line.<br />

Mission Japan<br />

Our first trip together took us to Japan in 1996. It was summer and absurdly<br />

hot. Looking back, I see myself, a young guy, bathed in sweat and<br />

with blisters on his feet, traipsing through a city, following a man with a<br />

camera around his neck. The city seemed to me as enormous as a universe<br />

and as alien as a forest on a strange planet. The man with the camera<br />

walked purposefully, with the sureness of a sleepwalker, I thought. He<br />

had a mission. I was fresh out of journalism school, but we had already<br />

done a few feature articles together for the “Basler Zeitung”. We hit it off<br />

right away – and I knew that I could learn a lot from him and his hunger<br />

for images. And I did.<br />

In retrospect, I no longer know where he got all the information that<br />

led to the pictures. Some subjects he simply found. He has a good eye and<br />

keen senses. I remember how once we were sitting in a train – I think it<br />

was the JR Yamanote Line, which travels in a never-ending circle all around<br />

Tokyo – and were staring out the window. I saw nothing but the typical<br />

chaos of houses and billboards and power lines, but he saw something.<br />

He said he had seen men with fishing rods, in the middle of the city. So,<br />

we hopped off the train at the next station and headed right back. It was<br />

a really long trek on foot, but for a picture you sometimes have to go a<br />

long way – miles and miles or even further. Well, we found the place,<br />

and there were actually men sitting there, fishing in an artificial pond. It<br />

turned out that this was a favourite pastime for businessmen – fishing in<br />

the artificial pond in their lunch break. Unfortunately, the light was not<br />

good enough right then. There were too many clouds. Or too few. Yes,<br />

the light. Light forces the photographer to jump out of bed at inhumanly<br />

early hours so that he can be at a particular place at a particular time of<br />

day. We all know that, unfortunately, the light is always most beautiful<br />

just when you’re not there. So he went back to the pond the next day.<br />

Until the light was right, and the mood and the picture were perfect.<br />

Many of his subjects he had heard about or read about or someone<br />

had told him about them. With persistence and with unbelievable, even<br />

unsettling, energy, he persevered with the projects and won people’s<br />

confidence. In Japan it’s no easy thing to convince a representative of an<br />

organization that is more or less committed to the rule of law to lower<br />

his trousers so that you can photograph the impressive tattoos on his<br />

back – Andri Pol did it, though, and more than once.<br />

30 SPIRIT 7 | 2011<br />

Phenomenon Japan<br />

I was fortunate to plunge into this strange world with him. We went<br />

skiing in Tokyo in the height of summer. We travelled to the mountains<br />

near Nagano where, under a merciless sun, grown men dressed up as<br />

soldiers and fought childish battles with deceptively real-looking plastic<br />

guns. We visited a shop which he had tracked down, a store in a small<br />

apartment located in an inconspicuous building, where a quirky gentleman<br />

sold nothing else but used schoolgirls’ uniforms. We took countless<br />

cans of drinks from the ubiquitous vending machines. And above all we<br />

ate sushi, mountains of sushi.<br />

Japan is a strange place. It’s magical. At first, I thought I could understand<br />

it. But the more often I went there and the more I learned about<br />

Japan, the less I understood it. Japan is not a place that you can really<br />

understand. The only way you can perhaps grasp this phenomenon, if at<br />

all, is through pictures.<br />

I don’t know how many times Andri Pol has been to Japan in all<br />

these years. I think he doesn’t know it himself. He is drawn there time<br />

and again. He has criss-crossed the country in rented cars, climbed up<br />

mountains, roamed about cities, alone, only with his cameras and lenses<br />

and flashes, searching for pictures that he didn’t know were there, though<br />

he suspected it. He felt the pictures. They had to be there, somewhere.<br />

And he hunted them until he found them. |<br />

1 Treadmill in a dog hotel and fitness centre in<br />

Tokyo. 2 Fishing in the centre of Tokyo. 3 Schoolgirl<br />

at cherry blossom time in Ueno Park in Tokyo.<br />

4 Sumo wrestlers taking a break in Tokyo. 5 View of<br />

part of the Shibuya neighbourhood in Tokyo. 6 Tattoo<br />

studio in Yokohama: Tattoos are done by hand<br />

(very painfully) rather than by machine as in Europe.<br />

Further information: www.andripol.com<br />

Ihr Ziel. Unser Plan. Unsere Kompetenz. Ihr Gewinn.<br />

Your aim. Our plan. Our Competence. Your Benefit.


4<br />

32 SPIRIT 7 | 2011 SPIRIT 7 | 2011 33<br />

5<br />

6


<strong>Grand</strong> <strong>Hotel</strong> <strong>Bellevue</strong> Gstaad<br />

Highlights, events<br />

1<br />

3<br />

5<br />

1 Peter Knogl, “Cook of the Year 2011” (18 GaultMillau points, 2 Michelin stars)<br />

will thrill the guests of the <strong>Grand</strong> <strong>Hotel</strong> <strong>Bellevue</strong> during the Davidoff Saveurs Pleasure<br />

Week. | Peter Knogl, «Koch des Jahres 2011» (18 GaultMillau­Punkte, 2 Michelin­<br />

Sterne), verzaubert während der Davidoff­Saveurs­Genusswoche die Gäste des <strong>Grand</strong><br />

<strong>Hotel</strong> <strong>Bellevue</strong>. 2 Against the breathtaking backdrop of the Alps, the world’s best<br />

beach volleyball teams compete to win. | Vor atemberaubender Alpenkulisse spielen<br />

die besten Beachvolleyball­Teams der Welt um den Sieg. 3 During the polo season,<br />

the elegant public turns out to watch the players vie for world ranking points, with<br />

the charming chalet village in the background. | Während der Polosaison tummelt<br />

sich das elegante Publikum vor der heimeligen Chaletdorf­Kulisse und geniesst den<br />

Kampf der Spieler um die begehrten Weltranglistenpunkte. 4 Extraordinary cars drive<br />

along the challenging route through the ever impressive Alpine scenery. Let yourself<br />

be surprised! | Aussergewöhnliche Automobile fahren eine herausfordernde Route<br />

vor eindrücklicher Alpenkulisse. Lassen Sie sich überraschen! 5 Switzerland’s highest<br />

“Schwingfest“ on the Rellerli Alp at 1830 metres above sea level. | Das höchstgelegene<br />

Schwingfest der Schweiz auf der Rellerli Alp findet auf 1830 Metern über Meer statt.<br />

2<br />

4<br />

About ourselves<br />

The opening times are: summer season 2011:<br />

June 24 – September 18, winter season<br />

2011/12: December 9 – April 10. |<br />

Die Öffnungszeiten sind wie folgt: Sommersaison<br />

2011: 24. Juni bis 18. September, Wintersaison<br />

2011/12: 9. Dezember bis 10. April.<br />

34 SPIRIT 7 | 2011 SPIRIT 7 | 2011 35<br />

July<br />

SWATCH FIVB World Tour 2011 – 1to1<br />

energy <strong>Grand</strong> Slam Gstaad<br />

Don’t miss the summery beach atmosphere in<br />

the Alps – the Beach Volleyball <strong>Grand</strong> Slam in<br />

Gstaad. | Erleben Sie sommerliche Beach­Atmosphäre<br />

in den Alpen – am Beach Volleyball<br />

<strong>Grand</strong> Slam in Gstaad.<br />

July 4 –10, 2011<br />

www.beachworldtour.ch<br />

Davidoff Saveurs<br />

Gstaad opens its doors to the big names of culinary<br />

art. A unique event devoted to pure pleasure.<br />

| Gstaad macht Platz für die grossen Namen<br />

der Gastronomie und lässt Genuss zum Programm<br />

der einmaligen Veranstaltung werden.<br />

July 8 –17, 2011<br />

www.davidoffsaveurs.ch<br />

55th Menuhin Festival Gstaad<br />

This year the festival of classical music “Fire<br />

& Sun” will enchant you with approximately<br />

50 concerts in three cycles. | Dieses Jahr verzaubert<br />

das klassische Musikfestival «Fire & Sun»<br />

mit ca. 50 Konzerten in drei Zyklen.<br />

VIP lounge and sponsoring:<br />

<strong>Grand</strong> <strong>Hotel</strong> <strong>Bellevue</strong><br />

July 15 – September 3, 2011<br />

www.menuhinfestivalgstaad.ch<br />

Swiss Open Gstaad<br />

The Swiss Open Gstaad – also known as the<br />

“Alpine Wimbledon” – makes Gstaad the focal<br />

point of men’s tennis. | Das Swiss Open Gstaad –<br />

auch als «Wimbledon der Alpen» bekannt –<br />

macht Gstaad zum Mittelpunkt des Herrentennis.<br />

July 23 – 31, 2011<br />

www.swissopengstaad.ch<br />

August<br />

Swiss National Day<br />

On the evening of Swiss National Day, the Restaurant<br />

Prado serves a traditional Swiss buffet<br />

and you can enjoy traditional Swiss music. |<br />

Am Abend unseres Nationalfeiertags erwartet<br />

Sie im Restaurant Prado ein traditionelles<br />

Schweizer Buffet, umrahmt von einheimischen<br />

Klängen.<br />

August 1, 2011<br />

www.bellevue­gstaad.ch<br />

4th Glacier 3000 Run<br />

The fourth mountain race will start in Gstaad<br />

and pass through a picturesque mountain<br />

landscape up to the Glacier 3000. | Der vierte<br />

Berglauf mit Start in Gstaad führt durch eine<br />

idyllische Berglandschaft hinauf auf den Glacier<br />

3000.<br />

August 6, 2011<br />

www.glacier3000.ch<br />

Hublot Polo Gold Cup Gstaad<br />

Top international players compete for points<br />

in the world ranking of this sport of kings. |<br />

Internationale Topspieler kämpfen beim «königlichen»<br />

Sport um die begehrten Weltranglistenpunkte.<br />

August 18 – 21, 2011<br />

www.pologstaad.ch<br />

Rellerlialp-Schwinget<br />

“Schwingen” – Swiss country wrestling – celebrates<br />

ancient customs and living traditions high<br />

up in the Alps. | Am höchstgelegenen Schwingerfest<br />

der Schweiz lassen sich Brauchtum und<br />

gelebte Tradition hautnah erleben.<br />

August 21, 2011<br />

www.gstaad.ch<br />

Gstaad Classic Audermars Piguet<br />

Vintage car rally with historically important cars<br />

of all leading marques. | Oldtimer­Rally mit historisch<br />

bedeutenden Fahrzeugen aller grossen<br />

Marken.<br />

August 31 – September 4, 2011<br />

www.gstaadclassic.com<br />

September<br />

Country Night Gstaad<br />

Europe’s leading country event brings famous<br />

country stars to Gstaad – Western atmosphere<br />

through and through. | Europas führender<br />

Country­Event holt die berühmten Stars der<br />

Szene auf die Bühne und zelebriert den Westen<br />

durch und durch.<br />

September 9 –11, 2011<br />

www.countrynight­gstaad.ch<br />

Seasonal Offers<br />

<strong>Bellevue</strong> Barbecue<br />

Weather permitting, you are invited to join us on<br />

the <strong>Bellevue</strong> terrace every Saturday for a rendezvous<br />

with juicy meat, light fish, fresh vege tables,<br />

home­made sauces and tasty side dishes. |<br />

Jeden Samstag bei schönem Wetter laden wir<br />

Sie auf der <strong>Bellevue</strong> Terrasse zu einem Rendezvous<br />

mit saftigem Fleisch, leichtem Fisch, marktfrischem<br />

Gemüse, hausgemachten Saucen und<br />

schmackhaften Beilagen ein.<br />

Summer Lunch<br />

Spend your next lunch break on the secluded<br />

<strong>Bellevue</strong> terrace. Enjoy a healthy, summery<br />

3­course menu while appreciating the aweinspiring<br />

mountain scenery. | Verbringen Sie<br />

Ihre nächste Mittagspause auf der lauschigen<br />

<strong>Bellevue</strong> Terrasse. Mit Blick in die fantastische<br />

Bergwelt geniessen Sie ein gesundes, sommerliches<br />

3­Gänge­Menu.<br />

Le Petit Chalet<br />

Our Petit Chalet, with seating for 16 people, is<br />

situated in the grounds of the <strong>Grand</strong> <strong>Hotel</strong> <strong>Bellevue</strong>,<br />

right on the Gstaad promenade. In summer<br />

too we can serve you fondue and raclette<br />

in a rustic chalet environment. | Direkt an der<br />

Gstaader Promenade, eingebettet in den Park<br />

des <strong>Grand</strong> <strong>Hotel</strong> <strong>Bellevue</strong>, befindet sich unser<br />

Petit Chalet mit 16 Sitzplätzen. Auch im Sommer<br />

servieren wir Ihnen hier in einer rustikalen<br />

Ambiance Fondue und Raclette.<br />

Further information:<br />

www.bellevue-gstaad.ch


Concierge Tip<br />

from Andreas Suter, <strong>Grand</strong> <strong>Hotel</strong> <strong>Bellevue</strong> Gstaad<br />

New anti-aging treatment for a radiant and<br />

smooth complexion<br />

Welcome in the summer season with a radiant<br />

complexion.<br />

Beauty treatment without any scalpel or<br />

pain that can give you a radiant and smooth<br />

complexion very quickly?<br />

A wish we can fulfil. Our Beauty Team now<br />

also offers anti­aging treatment with bio radio<br />

frequency or B.R.F. The name stands for a<br />

revolutionary system that combines five basic<br />

technologies in a single device to combat the<br />

signs of skin aging. This new method promotes<br />

the skin cells’ metabolic functions while also<br />

draining moisture from the tissue. The result<br />

is beauty to behold – even after a single treatment:<br />

The skin is visibly younger and firmer<br />

thanks to a marked reduction in wrinkles, increased<br />

moisturizing and an optimum supply<br />

of nutrients and oxygen.<br />

To make your body fit for the summer, we<br />

recommend the “Anti Age B.R.F. Body” treatment<br />

for the neckline and décolleté, the arms<br />

and legs, along with the “Anti Age B.R.F. Beauty”<br />

face treatment.<br />

True to the philosophy of our <strong>Grand</strong> <strong>Hotel</strong>,<br />

our beauticians will rejuvenate you in complete<br />

relaxation. For any questions or reservations,<br />

Andreas Suter and the <strong>Bellevue</strong> SPA Team will be<br />

pleased to assist you. |<br />

Strahlender und straffer Teint durch neues<br />

Anti-Aging Treatment<br />

Heissen Sie die warme Jahreszeit mit einem<br />

strahlenden Teint willkommen!<br />

Eine Beauty­Behandlung ohne Skalpell<br />

und Schmerzen, die innert kürzester Zeit zu<br />

einem strahlenden und straffen Teint verhilft?<br />

Ein Wunsch, den wir erfüllen können:<br />

Neu bietet unser Beauty Team auch Anti­Aging<br />

Treatments mit B.R.F. (Bio Radio Frequency) an.<br />

Dahinter steht ein revolutionäres System das<br />

fünf grundlegende Technologien zur Bekämpfung<br />

der Anzeichen der Hautalterung in einem<br />

einzigen Gerät vereint. Diese neue Methode<br />

fördert die Stoffwechselfunktionen der Hautzellen<br />

und hat ausserdem eine stark entwässernde<br />

Wirkung auf das Gewebe. Das Ergebnis kann<br />

sich sehen lassen – schon nach der ersten Behandlung:<br />

ein sichtbar jüngeres und strafferes<br />

Hautbild dank deutlicher Faltenreduzierung,<br />

erhöhter Durchfeuchtung und optimaler Nährund<br />

Sauerstoffversorgung.<br />

Um Ihren Körper sommerfit zu machen,<br />

empfehlen wir neben der «Anti Age B.R.F.<br />

Beauty»­Gesichtsbehandlung auch die «Anti<br />

Age B.R.F. Body»­Behandlung für den Hals, das<br />

Décolleté, die Arme und Beine.<br />

Ganz nach der Philosophie unseres Hauses verjüngen<br />

Sie unsere Beauty­Experten bei kompletter<br />

Entspannung. Für allfällige Fragen und<br />

Reservationen stehen Ihnen Andreas Suter und<br />

das <strong>Bellevue</strong> SPA Team gerne zur Verfügung. |<br />

Further information:<br />

www.bellevue-gstaad.ch<br />

concierge@bellevue-gstaad.ch<br />

spa@bellevue-gstaad.ch<br />

<strong>Bellevue</strong> & Menuhin Package<br />

The <strong>Grand</strong> <strong>Hotel</strong> <strong>Bellevue</strong> is now the proud sponsor of the Menuhin<br />

Festival Gstaad for the sixth time.<br />

Highlights of one of the great classical music festivals combined with<br />

a delightful stay in our hotel – a true symphony of genuine pleasure<br />

and hospitality.<br />

• One night in a Designer Double Room, sumptuous breakfast,<br />

Chef’s Tasting Menu (5 courses)<br />

• Tickets for concerts during the Menuhin Festival Gstaad 2011<br />

(category and tickets are subject to availability)<br />

• Transfer to and from concerts<br />

• Dessert after the concert – including a glass of champagne or cognac<br />

• Free and unlimited access to the <strong>Bellevue</strong> SPA<br />

• Visitor’s tax, service and VAT<br />

Designer Double Room from CHF 790 (per night, 2 persons)<br />

Designer Double Room from CHF 590 (per night, 1 person)<br />

Package for several nights on request.<br />

Package available from July 15 to September 3, 2011<br />

Mention the booking code “Spirit 7” and benefit from an upgrade<br />

into the next higher room category. This offer is valid subject to<br />

availability.<br />

Bereits zum sechsten Mal ist das <strong>Grand</strong> <strong>Hotel</strong> <strong>Bellevue</strong> stolzer<br />

Sponsor des Menuhin Festival Gstaad.<br />

Höhepunkte der klassischen Musik – kombiniert mit einem genussreichen<br />

Aufenthalt in unserem Haus: Das ist eine wahre Symphonie aus echtem<br />

Genuss und Gastfreundschaft!<br />

• Eine Übernachtung im Design­Doppelzimmer, reichhaltiges Frühstück,<br />

Menu Dégustation (5­Gänge­Menu)<br />

• Tickets für die Konzerte während des Menuhin Festival Gstaad 2011<br />

(Kategorie und Tickets nach Verfügbarkeit)<br />

• Transfer zu den Konzerten und zurück<br />

• Dessert nach dem Konzert – inklusive eines Glases Champagner<br />

oder Cognac<br />

• Freier, unbegrenzter Eintritt ins <strong>Bellevue</strong> SPA<br />

• Kurtaxe, Service und Mehrwertsteuer<br />

Design­Doppelzimmer ab CHF 790 (2 Personen pro Nacht)<br />

Design­Doppelzimmer ab CHF 590 (1 Person pro Nacht)<br />

Package für mehrere Nächte auf Anfrage.<br />

Angebot gültig vom 15. Juli bis 3. September 2011<br />

Bei Erwähnung des Buchungscodes «Spirit 7» profitieren Sie von<br />

einem Upgrade in die nächsthöhere Zimmerkategorie. Dieses<br />

Angebot gilt nach Verfügbarkeit.<br />

Further information:<br />

www.bellevue-gstaad.ch<br />

info@bellevue-gstaad.ch<br />

Tel. +41 33 748 00 00<br />

36 SPIRIT 7 | 2011 SPIRIT 7 | 2011 37


<strong>Grand</strong> <strong>Hotel</strong> <strong>Bellevue</strong> Gstaad<br />

Your new host<br />

Rückkehr mit Ambitionen<br />

Der neue <strong>Bellevue</strong> General Manager heisst<br />

Philip Erne (58) und ist ein international erfahrener<br />

<strong>Hotel</strong>ier. Nach langen Jahren in den<br />

USA und im asiatischen Raum kehrt der gebürtige<br />

Zürcher mit seiner philippinischen<br />

Frau Nancy zurück in die Schweiz.<br />

SPIRIT: Herr Erne, Sie waren in den letz-<br />

ten acht Jahren General Manager im Ho-<br />

tel Equatorial Bangi-Putrajaya in Kuala<br />

Lumpur. Welche Stationen haben Sie in<br />

Ihrer Karriere bis jetzt durchlaufen?<br />

Philip Erne: Nach meinem Abschluss 1978 an der<br />

<strong>Hotel</strong>fachschule in Lausanne bin ich in die Staaten<br />

ausgewandert. Dort habe ich während acht<br />

Jahren meine Sporen in führenden <strong>Hotel</strong>s in San<br />

Francisco, Washington DC, New York City, Beverly<br />

Hills und Palm Springs abverdient.<br />

1986 zog es mich nach Asien, wo ich in leitenden<br />

Positionen für internationale <strong>Hotel</strong>betriebe<br />

in Hongkong, China, auf den Philippinen, in Japan<br />

und Malaysia tätig war.<br />

War für Sie der Schritt in die Topliga<br />

der <strong>Hotel</strong>lerie immer schon ein Berufswunsch?<br />

Tatsächlich war mein Wunsch schon als junger<br />

<strong>Hotel</strong>fachmann, in der internationalen <strong>Hotel</strong>lerie<br />

zu wirken. Ich hatte die einmalige Chance, meine<br />

Karriereschritte ausschliesslich in der Luxushotellerie<br />

aufzubauen.<br />

Was reizt Sie am Wechsel von der Hauptstadt<br />

Malaysias ins Chaletdorf Gstaad?<br />

Ein bisschen Heimweh! Nach so vielen Jahren im<br />

Ausland zieht es mich zurück in die Schweiz. Die<br />

Schweiz ist für mich inzwischen auch viel interessanter<br />

und kosmopolitischer geworden als vor<br />

30 Jahren, als ich sie verlassen habe. Ausserdem<br />

symbolisiert Gstaad die Schweizer Tugenden perfekt:<br />

Schönheit, Sauberkeit, Authentizität und die<br />

weitgehend unberührte Natur.<br />

Welche Ziele haben Sie sich als General<br />

Manager gesetzt und wie wollen Sie<br />

diese erreichen?<br />

Mein Ziel ist es, meine langjährigen Erfahrungen<br />

in der internationalen <strong>Hotel</strong>lerie in das <strong>Grand</strong><br />

<strong>Hotel</strong> <strong>Bellevue</strong> einfliessen zu lassen. Zusammen<br />

mit meiner lebensfrohen asiatischen Frau Nancy<br />

möchte ich dem <strong>Grand</strong> <strong>Hotel</strong> <strong>Bellevue</strong> eine neue<br />

Seele von asiatischer Gastfreundschaft kombiniert<br />

mit schweizerischem Savoir­faire geben.<br />

Was sind für Sie die Highlights im <strong>Grand</strong><br />

<strong>Hotel</strong> <strong>Bellevue</strong>?<br />

Die aussergewöhnliche Schönheit der <strong>Hotel</strong>architektur,<br />

der traumhafte <strong>Hotel</strong>park inmitten von<br />

Gstaad, die grossartige Ausstattung des <strong>Hotel</strong>s<br />

sowie das hohe kulinarische Niveau gepaart mit<br />

der ausgeprägten Professionalität der Mitarbeiter.<br />

Worauf freuen Sie sich in Gstaad be-<br />

sonders?<br />

In einem der schönsten Bergtäler der Schweiz zu<br />

arbeiten und zu leben ist ein ausserordentliches<br />

Privileg. Ich freue mich gemeinsam mit meiner<br />

Frau auf die neue Herausforderung, das <strong>Grand</strong><br />

<strong>Hotel</strong> <strong>Bellevue</strong> als eines der exklusivsten Schweizer<br />

Resorthotels für anspruchsvolle Gäste aus aller<br />

Welt nachhaltig zu positionieren.<br />

Welche Hobbys haben Sie?<br />

Wenn es die Zeit erlaubt: Golfen, Segeln ,Tauchen,<br />

Wandern, Skifahren, klassische und Jazzmusik. |<br />

Returning full of ambition<br />

The new <strong>Bellevue</strong> General Manager is the<br />

58-year-old Philip Erne, a hotel manager<br />

with wide international experience. After<br />

spending many years in the USA and in<br />

Asia, the Zurich-born Erne is returning to<br />

Switzerland with his Philippine wife Nancy.<br />

SPIRIT: Mr Erne, you’ve been General<br />

Manager of the <strong>Hotel</strong> Equatorial Bangi-Putrajaya<br />

in Kuala Lumpur for the<br />

past eight years. Tell us a bit where<br />

your career has taken you so far?<br />

Philip Erne: After my diploma at the <strong>Hotel</strong><br />

Management School in Lausanne in 1978, I<br />

emigrated to the States. I earned my stripes<br />

there, spending eight years at leading hotels in<br />

San Francisco, Washington DC, New York City,<br />

Beverly Hills and Palm Springs.<br />

In 1986 I left for Asia, where I worked in<br />

senior positions for international hotel companies<br />

in Hong Kong, China, the Philippines, Japan<br />

and Malaysia.<br />

Have you always dreamed of man-<br />

aging one of the top hotels in the industry?<br />

Naturally, even as a young man in the profession<br />

I dreamed of a career in an international hotel.<br />

I was fortunate enough to take all my career<br />

steps in the luxury hotel business.<br />

From the capital of Malaysia to the<br />

chalet village Gstaad. What’s the attraction?<br />

A wee bit of homesickness! I’ve been abroad for<br />

a long time, and I miss Switzerland. And Switzerland<br />

has become much more interesting and<br />

cosmopolitan than it was when I left 30 years<br />

ago. What’s more, Gstaad stands for all those<br />

wonderful Swiss virtues: beauty, cleanliness,<br />

authenticity, and a largely untouched nature.<br />

What are your goals as General Manager<br />

and how do you plan to achieve<br />

them?<br />

My main goal is to bring my many years of ex­ <strong>Bellevue</strong> as one of the most exclusive Swiss reperience<br />

in the international hotel business to sort hotels for demanding guests from all over<br />

the <strong>Grand</strong> <strong>Hotel</strong> <strong>Bellevue</strong>. Together with my the world.<br />

lively Asian wife Nancy, I’d like to give the <strong>Grand</strong><br />

<strong>Hotel</strong> <strong>Bellevue</strong> a new soul that combines Asian What are your hobbies?<br />

hospitality with Swiss savoir­faire.<br />

When I’ve got time, I love golfing, surfing, diving,<br />

hiking, skiing, and music – both classical<br />

In your view, what are the highlights and jazz. |<br />

in the <strong>Grand</strong> <strong>Hotel</strong> <strong>Bellevue</strong>?<br />

The hotel’s exceptionally beautiful architecture,<br />

the gorgeous hotel park right in the centre of<br />

Gstaad, the hotel’s outstanding amenities, and<br />

the high culinary level along with the strong<br />

professionalism of the staff.<br />

What are you looking forward to in<br />

Gstaad especially?<br />

Working and living in one of Switzerland’s most<br />

beautiful mountain valleys is an extraordinary<br />

privilege. My wife and I are looking forward to<br />

the challenge of positioning the <strong>Grand</strong> <strong>Hotel</strong><br />

38 SPIRIT 7 | 2011<br />

SPIRIT 7 | 2011 39


<strong>Grand</strong> <strong>Hotel</strong> Les Trois Rois Basel<br />

Highlights, events<br />

1 The Brasserie spoils its guests with delicacies from the Swiss and French cuisine.<br />

| Die Brasserie verwöhnt ihre Gäste mit schweizerischen und französischen<br />

Spezialitäten. 2 Bronze and steel works by the sculptors Constantin Brancusi and<br />

Richard Serra are on show at the Fondation Beyeler’s summer exhibition. | Die<br />

Sommerausstellung der Fondation Beyeler zeigt Werke aus Bronze und Stahl der<br />

Bildhauer Constantin Brancusi und Richard Serra. 3 The very special ambiance<br />

on the Münsterplatz in Basel makes open­air cinema an unforgettable summer<br />

event. | Das einmalige Ambiente auf dem Münsterplatz macht das Kino unter freiem<br />

Himmel zum unvergesslichen Sommerevent. 4 The internationally acclaimed<br />

harpist Florence Sitruk is the new Artistic Head of the “les muséiques” festival. |<br />

Die international gefeierte Harfenistin Florence Sitruk übernimmt neu die künstlerische<br />

Leitung des Festivals «les muséiques».<br />

40 SPIRIT 7 | 2011<br />

1<br />

3<br />

2<br />

4<br />

April<br />

Blickfang Basel<br />

The “Blickfang” Basel fair conquers the threecountry<br />

region around Basel for the second<br />

time. For three days the e­halle in Basel will be<br />

transformed into a designer shopping mall. |<br />

Die Blickfang Basel erobert das Dreiländereck –<br />

und wird zum zweiten Mal die e­halle in Basel<br />

für drei Tage in ein Designkaufhaus verwandeln.<br />

April 8 –10, 2011<br />

www.blickfang.com<br />

Blues Festival Basel<br />

During the blues festival big names of the international<br />

scene guarantee a varied programme<br />

of blues at its best. | Während des Blues­Festivals<br />

sorgen hochkarätige Namen aus der internationalen<br />

Szene für ein abwechslungsreiches<br />

Programm und versprechen Blues vom Allerfeinsten.<br />

April 12–17, 2011<br />

www.blues­festival­basel.ch<br />

“les muséiques”<br />

For several days various museums of Basel will<br />

host classical concerts. | Das Festival, bei dem<br />

während mehreren Tagen in verschiedenen<br />

Basler Museen klassische Konzerte aufgeführt<br />

werden.<br />

April 13 –17, 2011<br />

www.lesmuseiques.ch<br />

Jazz by Off beat<br />

Once a year Basel becomes the focal point of<br />

worldwide jazz thanks to Jazz by Off beat. |<br />

Jazz by Off Beat rückt Basel einmal jährlich in<br />

den Mittelpunkt des weltweiten Jazzinteresses.<br />

April 30 – May 13, 2011<br />

www.jazzfestivalbasel.ch<br />

May<br />

Fondation Beyeler<br />

The summer exhibition is devoted to the<br />

works of the sculptors Constantin Brancusi<br />

(1876–1957) and Richard Serra (*1939). | Die<br />

Sommerausstellung ist dem Schaffen der Bildhauer<br />

Constantin Brancusi (1876–1957) und<br />

Richard Serra (*1939) gewidmet.<br />

May 22 – September 4, 2011<br />

www.fondationbeyeler.com<br />

June<br />

Art 42 Basel<br />

Art Basel shows art of the 20th and 21th centuries<br />

and remains the world’s leading trade fair<br />

for the international art market. | Die Art Basel<br />

bietet Kunst des 20. und 21. Jahrhunderts und<br />

gilt unangefochten als wichtigste Weltmesse<br />

des internationalen Kunstmarktes.<br />

June 15 –19, 2011<br />

www.artbasel.com<br />

July<br />

Finale at the Cheval Blanc<br />

Before the summer holidays, the team of our<br />

gourmet restaurant Cheval Blanc takes leave<br />

with a grand finale, a medley of enticing compositions.<br />

| Vor den Sommerferien verabschiedet<br />

sich die Crew des Gourmetrestaurants Cheval<br />

Blanc mit einem Schlussbouquet, reich an verführerischen<br />

Kompositionen.<br />

July 2, 2011<br />

www.lestroisrois.com<br />

STIMMEN<br />

The STIMMEN music festival in Lörrach, across<br />

the border from Basel, is an exciting mixture of<br />

international stars, original projects and special<br />

themes. | Das Musikfestival STIMMEN in Lörrach<br />

bietet einen spannenden Mix aus internationalen<br />

Topstars und originären Projekten, speziellen<br />

Themen sowie leiseren Tönen.<br />

July 7– 31, 2011<br />

www.stimmen.com<br />

Basel Tattoo<br />

Bagpipes, brass bands and folkloristic dance.<br />

Don’t miss the world’s second­largest military<br />

tattoo. | Dudelsackklänge, Blasmusik und folkloristischer<br />

Tanz: All das erwartet Sie am zweitgrössten<br />

Military Tattoo der Welt.<br />

July 16 – 23, 2011<br />

www.baseltattoo.ch<br />

Swiss National Day<br />

A spectacular fireworks display is held on the<br />

Rhine on the eve of Switzerland’s National Day,<br />

in front of the <strong>Grand</strong> <strong>Hotel</strong> Les Trois Rois. | Direkt<br />

vor dem <strong>Grand</strong> <strong>Hotel</strong> Les Trois Rois findet am<br />

Vorabend des Schweizer Nationalfeiertages ein<br />

spektakuläres Feuerwerk auf dem Rhein statt.<br />

July 31, 2011<br />

www.basel.com<br />

August<br />

Open-Air-Kino<br />

Vacation mood in Basel: The great open­air cinema<br />

event, situated within the spectacular surroundings<br />

of the old city on the Münsterplatz,<br />

ensures exciting evenings. | Ferienstimmung<br />

in Basel: Der grosse Open­Air­Kino­Event vor<br />

prächtiger Altstadtkulisse auf dem Münsterplatz<br />

sorgt für erlebnisreiche Abende.<br />

August 4 – 28, 2011<br />

www.orangecinema.ch<br />

RAID SUISSE – PARIS<br />

Vintage car driving at its finest: Whether you<br />

drive your vintage car, regard the rally as sports<br />

tourism or seek to master the challenges of the<br />

rally sport – RAID is a memorable driving experience<br />

for every participant. | Oldtimerfahren in<br />

schönster Form: Ob Sie den RAID in Ihrem Oldtimer<br />

fahren, sportlich­touristisch angehen oder<br />

in der Kategorie Sport grosse Herausforderungen<br />

meistern wollen – am RAID erwartet Sie<br />

Autofahren als einzigartiges Erlebnis.<br />

Start August 18, 2011<br />

www.raid.ch<br />

Em Bebbi sy Jazz<br />

The traditional jazz festival “Em Bebbi sy Jazz”<br />

turns Basel’s city centre into a pulsating jazz<br />

happening. | Mit dem traditionellen Jazzfestival<br />

«Em Bebbi sy Jazz» wird die Basler Innenstadt<br />

zum Jazzhappening.<br />

August 19, 2011<br />

www.embebbisyjazz.ch<br />

September<br />

Venison season<br />

The hunting season is open! Enjoy the three­ or<br />

four­course venison menus in our Brasserie. | Die<br />

Jagdsaison ist eröffnet! Geniessen Sie «wilde»<br />

3­ und 4­Gänge­Menus in unserer Brasserie.<br />

September 6 – 26, 2011<br />

www.lestroisrois.com<br />

Further information:<br />

www.lestroisrois.com<br />

SPIRIT 7 | 2011 41


Concierge Tip<br />

from Cristina Bally, <strong>Grand</strong> <strong>Hotel</strong> Les Trois Rois Basel<br />

The Basel region in a vintage car with our<br />

Roadbook<br />

What’s the old saying? The journey is the reward.<br />

At the <strong>Grand</strong> <strong>Hotel</strong> Les Trois Rois we’ve put together<br />

the most beautiful excursions in the Basel<br />

region in the form of a small road map we<br />

have dubbed the Roadbook. With the help of this<br />

Roadbook and your vintage car, you can explore<br />

the region in style and comfort. If you’d like to<br />

hire a vintage car, just ask us and we’ll make the<br />

necessary enquiries.<br />

Car enthusiasts will not want to miss a visit<br />

to the Cité de l’Automobile in Mulhouse. This<br />

French national museum houses the Schlumpf<br />

Collection – named after its founder Fritz<br />

Schlumpf – the world’s largest automobile museum<br />

on 25,000 square metres. The museum’s<br />

audioguide will explain the 400 models – luxury<br />

and racing cars – that tell the history of the automobile.<br />

From there, we recommend you drive on to<br />

visit one of Europe’s cheese Meccas, an unparalleled<br />

culinary delight in the dreamy French town<br />

of Vieux­Ferrette where you will find the legendary<br />

Sundgauer Käs­Kaller of Bernard Antony. His<br />

cheeses are sought after by the most illustrious<br />

customers, including members of the Japanese<br />

Imperial Family, the Archduke Otto von Habsburg<br />

and Prince Albert of Monaco. Sometimes a very<br />

special cheese will even be flown in by helicopter.<br />

On the way back, you can stop off for a picnic in a<br />

quiet and secluded spot; our concierge team will<br />

be pleased to prepare a gourmet picnic basket<br />

for you. Enjoy the blue hour with select culinary<br />

delicacies such as Black Forest ham, potato salad,<br />

seasonal petit fours and pastries.<br />

For any questions or reservations, Cristina<br />

Bally and her team will be pleased to assist you. |<br />

Mit Oldtimer und Roadbook durch die<br />

Region<br />

Wie heisst es so schön? Der Weg ist das Ziel.<br />

Unter diesem Motto hat das <strong>Grand</strong> <strong>Hotel</strong> Les<br />

Trois Rois für Sie die schönsten Ausflugsziele<br />

der Region in Form einer kleinen Strassenkarte,<br />

des Roadbooks, zusammengestellt. In Ihrem<br />

eigenen Oldtimer können Sie mit Hilfe des<br />

Roadbooks die Umgebung stilvoll und bequem<br />

erkunden. Wenn Sie einen Oldtimer mieten<br />

möchten, fragen Sie uns, wir treffen gerne die<br />

nötigen Abklärungen.<br />

Für Automobilliebhaber schon fast ein<br />

Must ist der Besuch der Cité de l’Automobile<br />

in Mulhouse. Das Musée National mit der Collection<br />

Schlumpf – benannt nach deren Begründer<br />

Fritz Schlumpf – ist mit einer Fläche<br />

von über 25000 Quadratmetern das grösste<br />

Automobilmuseum der Welt. Entdecken Sie mit<br />

einem Audioguide 400 historische Modelle, Luxus­<br />

oder Rennwagen, welche die Geschichte<br />

des Automobils erzählen.<br />

Nach diesem eindrücklichen Besuch empfehlen<br />

wir Höchstgenuss für Gaumen und Sinne<br />

beim besten Käseveredler Europas. Im verträumten<br />

Städtchen Vieux­Ferrette liegt der<br />

legendäre Sundgauer Käs­Kaller von Bernard<br />

Antony. Seine Käse verführen ausgesuchte Kunden,<br />

darunter sind unter anderem Mitglieder<br />

des japanischen Kaiserhauses, Erzherzog Otto<br />

von Habsburg sowie Fürst Albert von Monaco.<br />

Sein raffinierter Käse wird bei Bedarf sogar mit<br />

dem Helikopter eingeflogen.<br />

Auf der Rückfahrt bietet sich ein Picknick<br />

an einem lauschigen Ort abseits der Autobahn<br />

geradezu an. Dazu stellt Ihnen Ihr Concièrge­<br />

Team gerne einen Gourmet­Picknickkorb zusammen.<br />

Geniessen Sie die «heure bleue» mit<br />

ausgewählten kulinarischen Köstlichkeiten wie<br />

zum Beispiel einer Apéro­Platte mit Schwarzwälder<br />

Schinken, Kartoffelsalat und saisonalen<br />

Petit Fours und Gebäck.<br />

Für allfällige Fragen und Reservationen<br />

stehen Ihnen Cristina Bally und ihr Team gerne<br />

zur Verfügung. |<br />

Further information:<br />

www.lestroisrois.com<br />

concierge@lestroisrois.com<br />

Les Trois Rois Golf Check­up<br />

Golf is enjoying growing popularity among young and old alike.<br />

The 18­hole championship LaLargue course is unique in the three­country<br />

region around Basel. Set in hilly countryside with a view towards the<br />

Vosges of fields and forests, the LaLargue course is a sure bet for relaxation<br />

close to nature. With wildlife and birds all around, no roads<br />

running through the course, and no industrial pollution infecting the<br />

air, LaLargue is pure nature.<br />

The Hirslanden Golfclinic Birshof Basel/Münchenstein offers an extensive<br />

and well­thought­out programme for prevention, biomechanics, performance<br />

diagnostics and more. The cooperation with the Hirslanden<br />

Clinic is designed for customers who already have golfing experience<br />

but would like to improve their handicap and their athletic fitness. Or for<br />

golfers who would like to start golfing again after an accident.<br />

• 2 nights in a luxurious room<br />

• Generous breakfast buffet or continental breakfast in your room<br />

• Fitness check for golfers at the Hirslanden Golfclinic Birshof<br />

(90 minutes)<br />

• Swing analysis with a high­speed camera at the Hirslanden Golfclinic<br />

Birshof (45 minutes)<br />

• 1 green fee for the 18­hole championship LaLargue Golf Course<br />

(par 72)<br />

• Unlimited driving range balls<br />

• Late check­out 6 pm<br />

Double room starting from CHF 1775 (2 nights, 2 persons)<br />

Mention the booking code “Spirit 7” and we’ll welcome you with<br />

a free bottle of champagne in your room.<br />

Golf erfreut sich immer grösserer Beliebtheit bei Jung und Alt.<br />

Der 18­Loch­Championship­Parcours LaLargue ist einzigartig im Dreiländereck.<br />

Eingebettet in hügeliger Landschaft mit Blick über Feld und<br />

Wald zu den Vogesen, ist LaLargue ein Garant für Erholung mit ungestörtem<br />

Naturerlebnis. Vögel und andere Tiere sind zahlreich, keine<br />

Strasse unterbricht den Parcours, keine Industrieabgase belasten die<br />

Luft – LaLargue ist Natur pur.<br />

Die Hirslanden Golfclinic Birshof Basel/Münchenstein bietet ein umfangreiches<br />

und fundiertes Angebot für Prävention, Biomechanik, Leistungsdiagnostik<br />

etc. an. Das in Zusammenarbeit mit der Hirslandenklinik<br />

angebotene Package richtet sich an Kunden, die bereits golfen können,<br />

sich aber im Handicap verbessern bzw. ihre sportliche Leistungsfähigkeit<br />

erhöhen möchten. Oder eben an solche Golfer, welche nach Verletzung<br />

wieder mit dem Golfen beginnen möchten.<br />

• 2 Übernachtungen in einem luxuriösen Zimmer<br />

• Reichhaltiges Frühstücksbuffet oder kontinentales Frühstück in Ihrem<br />

Zimmer<br />

• Golfer­Fitness­Check in der Hirslanden Golfclinic Birshof (90 Minuten)<br />

• Schwunganalyse mit Hochgeschwindigkeitskamera in der Hirslanden<br />

Golfclinic Birshof (45 Minuten)<br />

• 1 Green Fee auf dem 18­Loch­Championship­Parcours Golf LaLargue<br />

(Par 72)<br />

• Unbegrenzt Driving­Range­Bälle<br />

• Late Check­out 18 Uhr<br />

Doppelzimmer ab CHF 1775 (2 Personen für 2 Nächte)<br />

Bei Erwähnung des Buchungscodes «Spirit 7» offerieren wir Ihnen<br />

als Welcome eine Flasche Champagner in Ihrem Zimmer.<br />

Further information:<br />

www.lestroisrois.com<br />

reservation@lestroisrois.com<br />

42 SPIRIT 7 | 2011 SPIRIT 7 | 2011 43


Das Juwel der Meere<br />

Perlen gelten als Inbegriff von Reinheit und Schönheit.<br />

Sie verzaubern nicht nur Frauen, sondern ziehen seit<br />

der Antike auch Männer in ihren Bann. Zwei Perlenliebhaber<br />

unserer Tage sind Hans und Till Schoeffel<br />

aus dem grössten europäischen Perlenhandelshaus.<br />

Autorin | Iris Wimmer-Olbort Fotos | Archiv Schoeffel<br />

Die Welt verändert sich in rasantem Tempo. Moden kommen und gehen,<br />

Trends überholen einander immer schneller. Über all dem stehen wahre<br />

Werte und echte Schönheit. Kein anderes Juwel verkörpert dies in solcher<br />

Vollkommenheit wie die Perle. Doch auch sie hat sich in den vergangenen<br />

Jahrzehnten verändert: Neue und zauberhafte Varianten, Farben, Formen und<br />

Grössen haben die Perle zu einem sehr individuellen und ausdrucksstarken<br />

Schmuckstück gemacht.<br />

Das Perlenhaus Schoeffel<br />

Dies wissen zwei Männer, die die Ausstrahlung der Perle in allen Facetten<br />

kennen und schätzen: Hans und Till Schoeffel, Vater und Sohn, aus Stuttgart;<br />

der eine als ehemaliger Firmenchef der Motor eines grossen Erfolgs, der andere<br />

seit vier Jahren Betriebsnachfolger und Geschäftsführer. Beiden war der<br />

Weg in die Welt der Perle quasi vorbestimmt: Grossvater beziehungsweise<br />

Urgrossvater Wilhelm Schoeffel gründet 1921 das Unternehmen als Perlenund<br />

Edelsteinhandel. Als 1928 sein Sohn Kurt in die Firma eintritt, knüpft<br />

dieser Verbindungen zu japanischen Perlenzüchtern und legt den Grundstein<br />

zu langjährigen Geschäftsbeziehungen. Gerade 25 Jahre alt, übernimmt Hans<br />

Schoeffel 1963 das Geschäft von seinem Vater, der sich aus gesundheitlichen<br />

Gründen zur Ruhe setzt. Als Till Schoeffel in das Familienunternehmen eintritt,<br />

geschieht dies ohne Druck der Familie, auf eigenen Wunsch und angezogen<br />

von der Magie der Perle.<br />

Wenn man Hans und Till Schoeffel zum ersten Mal trifft, begegnet man<br />

zwei scheinbar typischen Schwaben aus Baden-Württemberg. Diese Menschen<br />

gelten als konservativ, zurückhaltend und bodenständig. Entsprechen<br />

Vater und Sohn Schoeffel diesen Erwartungen? Zurückhaltend, ja, das sind<br />

sie auf eine feine und angenehme Art. Aber ihr bescheidenes Auftreten ist<br />

gepaart mit einem deutlichen Sinn für das Schöne und einer ausgeprägten<br />

Weltläufigkeit.<br />

Mit diesen Eigenschaften hat Hans Schoeffel das Unternehmen zum<br />

grössten Perlenhandelshaus in Europa aufgebaut. Der Name Schoeffel steht<br />

dank seiner Geschicklichkeit für feine Perlen und klassischen, luxuriösen sowie<br />

innovativen Perlenschmuck. Dahinter steht nicht nur Passion: «Meine Liebe<br />

zu Perlen war mehr schon eine Obsession», blickt Hans Schoeffel, heute 73<br />

Jahre alt, zurück.<br />

Eine Leidenschaft, die er an seinen Sohn weitergegeben hat. Wenn<br />

Till Schoeffel Besucher durch die Firmenräume in Stuttgart führt, bleibt er<br />

immer wieder stehen, um mit leuchtenden Augen Colliers von einem Tablett<br />

auf einem Schreibtisch zu nehmen. Der 43-Jährige zeigt flache, metallisch<br />

glänzende Perlen in dunklen Farbnuancen, lauscht dem sanften Klicken, das<br />

44 SPIRIT 7 | 2011 SPIRIT 7 | 2011 45<br />

1


2<br />

beim Aufeinandertreffen der Perlen zu hören ist. Und dann schwärmt er von<br />

ihrer Seltenheit, «weil sie in Form und Farbe so aussergewöhnlich sind».<br />

«Perlen verkörpern für mich absolute Ästhetik und es bereitet<br />

mir einfach Freude, sie anzusehen.»<br />

An einem anderen Tisch bleibt er stehen und begutachtet die Arbeit einer<br />

Spezialistin, die so genannte Multicolour-Colliers zusammenstellt: Colliers<br />

aus verschiedenfarbigen Perlen, die mit Kontrast und Harmonie spielen. «Es<br />

ist eine seltene Kunst, solche Farbkompositionen zu schaffen. Dazu benötigt<br />

man viel Fingerspitzengefühl», lobt der Firmenchef.<br />

Ein paar Schritte weiter sind es die geöffneten Schubladen eines deckenhohen<br />

Tresors, die Till Schoeffel anziehen: Hier werden die Kollektionen<br />

der Marke Schoeffel aufbewahrt – feinster Schmuck mit Perlen, entworfen<br />

nach eigenen Vorstellungen. Mal grafisch schlicht und ganz modern, dann<br />

im Zusammenspiel mit floralen Formen oder anmutig leicht. Mal betont<br />

vom Funkeln weisser Diamanten, dann wieder in charmanter Eintracht mit<br />

Farbsteinen.<br />

Natürliche Schönheit aus dem Meer<br />

Im Hause Schoeffel ist die Vielfalt der modernen Perle zu entdecken, von der<br />

vor über 100 Jahren niemand zu träumen wagte. Zu dieser Zeit ist das Juwel<br />

ausschliesslich der Natur vorbehalten: Wenn ein Parasit durch die Schale in<br />

eine Muschel eindringt, wehrt sich diese. Sie umschliesst den Eindringling mit<br />

Haut und bildet Perlmutt um den Fremdkörper. Es<br />

entsteht eine so genannte Natur- oder Orientperle,<br />

die zufällig gefunden werden kann.<br />

Anfang des 20. Jahrhunderts gelingt es dem<br />

Japaner Kokichi Mikimoto, Muscheln zur Erzeugung<br />

von Perlen anzuregen. Das von ihm entwickelte<br />

Prinzip wird bis heute genutzt: Durch einen<br />

geringfügigen Eingriff werden Perlmutt bildende<br />

Zellen ins Innere der Muschel eingesetzt. Meist<br />

zusammen mit einer kleinen, aus Muschelschale<br />

gedrechselten Kugel, die dafür sorgen soll, dass<br />

die Perle möglichst rund wird. So entstanden die<br />

ersten Akoya-Zuchtperlen – stark glänzende,<br />

hochfeine Preziosen.<br />

Heute entstammen fast alle Perlen der<br />

Zucht. Daneben gibt es nach wie vor einen kleinen<br />

Markt für die äusserst seltenen Naturperlen,<br />

die von Perlentauchern in den Tiefen der Ozeane<br />

gesucht werden. Diese Naturperlen werden<br />

überall dort gefunden, wo perlenbildende Austern<br />

vorkommen – von den Küsten des Orients über<br />

Vietnam bis nach Südamerika. Eine optische Unterscheidung,<br />

ob Natur- oder Zuchtperle, ist nicht<br />

möglich. Dazu bedarf es genauer Untersuchungen<br />

zum Beispiel mit einem Röntgengerät, wie sie von<br />

gemmologischen Labors durchgeführt werden.<br />

Faszination Japan<br />

Schoeffel konzentriert sich ganz auf die Pracht und die Ausstrahlung von<br />

Zuchtperlen. Dass es gelingt, die Schönsten von ihnen zu erwerben, verdankt<br />

das Familienunternehmen langjährigen Geschäftsbeziehungen. Schon der<br />

junge Hans Schoeffel reist Anfang der 1960er Jahre nach Japan – damals wie<br />

heute Perlenhandelszentrum Nummer eins. «Japan war bei meinem ersten<br />

Besuch ein weit, weit entferntes, geheimnisvolles Land, in dem alles fremd<br />

war», erinnert sich Hans Schoeffel.<br />

Bereits die Anreise ist mühsam: Kleine Flugzeuge steuern über die<br />

Nordpolroute das ferne Land an, immer wieder unterbrochen von Zwischenlandungen,<br />

um aufzutanken. In Japan angekommen, erliegt der junge Mann<br />

dem Reiz der geheimnisvollen Kultur: «Da gab es noch Welten zu entdecken.<br />

Japan war damals noch keine Industrienation, sondern ein ursprüngliches,<br />

traditionelles Land», erinnert sich Hans Schoeffel.<br />

Mit staunenden Augen sei er durch die japanischen Städte gestreift,<br />

habe sich nicht nur alle Sehenswürdigkeiten, sondern auch die gewöhnlichen<br />

Wohnviertel angesehen, in denen damals dicht an dicht kleine Holzhäuser<br />

gestanden hätten. Nicht weniger fasziniert ist er von den japanischen Gärten<br />

mit ihren fremdartigen Pflanzen und der klaren Gliederung, die Ausdruck<br />

von japanischer Philosophie und Geschichte ist. Und er lernt die japanische<br />

Mentalität zu schätzen, in der Geschäftskontakte auf Zuverlässigkeit und<br />

Langfristigkeit gründen.<br />

Als Till Schoeffel das Perlenhandelshaus übernimmt, kann er auf den<br />

Beziehungen seines Vaters aufbauen. Heute ist er es, der mehrere Male im<br />

Jahr nach Japan oder Hongkong reist, um vor Ort Perlen auszuwählen. Dabei<br />

helfen ihm Erfahrungen, die er bereits in jungen Jahren machte: «Ich habe in<br />

Japan ein halbes Jahr in einem Perlenunternehmen gearbeitet. Zwei Monate<br />

lang habe ich jeden Tag aufs Neue denselben Topf mit Perlen nach anderen<br />

Kriterien sortieren müssen. Nur dies schult das Auge und ergibt ein untrügliches<br />

Gespür für Qualität.» Auch auf einer Perlfarm arbeitete er damals: «Ich<br />

habe wochenlang nichts anderes getan, als die Austern mit einer Spachtel<br />

von schädlichem Bewuchs zu reinigen. Da erkennt man, welcher immense<br />

Einsatz notwendig ist, bis ein Perlencollier entsteht.»<br />

Diese Wertschätzung teilen Vater und Sohn. Für sie gibt es nichts Schöneres<br />

als Perlen: «Sie verkörpern für mich absolute Ästhetik und es bereitet<br />

mir einfach Freude, sie anzusehen», schwärmt Till Schoeffel. Sein Vater Hans<br />

Schoeffel schätzt ihre Individualität und Einzigartigkeit. Vor allem aber hat<br />

er immer wieder beobachtet, welch magische Anziehungskraft vom Juwel<br />

der Meere ausgeht. Wenn Frauen sich davon in den Bann ziehen lassen, ist<br />

das auch für den Experten immer wieder ein ganz besonderer Moment. |<br />

1 Ein Traum von einem Perlencollier mit Südsee-,<br />

Tahiti- und Süsswasser-Zuchtperlen. 2 Frisch geerntete<br />

Akoya-Zuchtperlen, die nach Lüster und Oberfläche<br />

sortiert werden. 3 Akoya-Zuchtperlen in Weissrosé bis<br />

Silberblau. 4 Grosses, luxuriöses Südseeperlencollier.<br />

5 Aus Schoeffels Couture Collection: L’Amazone.<br />

6 Perlenfarm Ago Bay in Japan. 7 Taucher zwischen<br />

Panels (Netzen) mit Perlenaustern. 8 Einsetzen des<br />

Kerns in eine Auster. 9 Präzisionsarbeit: Zusammenstellen<br />

von Colliers. 10 Perlen sind ihre Leidenschaft:<br />

Hans und Till Schoeffel. 11 Tahiti-Zuchtperlen-Collier.<br />

12 Süsswasser-Zuchtperlen-Colliers.<br />

Weitere Informationen: www.schoeffel-pearls.com<br />

46 SPIRIT 7 | 2011 SPIRIT 7 | 2011 47


3<br />

Alles über Zuchtperlen<br />

Von Weiss über Rosé und Gold bis hin zu Grün oder Tiefschwarz:<br />

Perlen haben viele Facetten. Die verführerische Vielfalt ist möglich<br />

dank verschiedener Zuchtperlen, die heute verfügbar sind.<br />

Akoya-Zuchtperle<br />

Als dem Japaner Kokichi Mikimoto zu Beginn des 20. Jahrhunderts die<br />

Perlenzucht gelang, setzte die Akoya-Perle zu ihrem Siegeszug um die<br />

Welt an. Diese Zuchtperlen haben einen besonders intensiven Glanz. In<br />

der Farbe meist weiss bis creme, manchmal mit roséfarbenem, goldenem<br />

oder grünlichem Schimmer, wird sie etwa 2 bis 10 Millimeter gross. Noch<br />

vor 20 Jahren war die Akoya-Perle die klassische Kulturperle.<br />

Südsee-Zuchtperle<br />

Neue und verfeinerte Zuchtmethoden stellten der Akoya-Perle andere<br />

Arten an die Seite. Die kostbarsten und feinsten sind die vornehmlich in<br />

Australien, aber auch in Indonesien gezüchteten Südseeperlen. Allein ihre<br />

Grösse von 10 bis 20 Millimetern Durchmesser macht sie zu besonderen<br />

Prachtexemplaren. Südseeperlen haben eine sehr starke Perlmuttschicht,<br />

die von Weiss über Silber und Creme bis hin ins Goldene reicht.<br />

Tahiti-Zuchtperle<br />

Die Tahiti-Perle ist die dunkle Schwester der Südseeperle und ebenfalls<br />

von ansehnlicher Grösse. Sie erreicht Masse von durchschnittlich 9 bis<br />

16 Millimetern. Sie wird in Französisch-Polynesien gezüchtet und besticht<br />

durch ihre markanten Farbtöne von Grau bis Tiefschwarz, manchmal rot<br />

oder grün überhaucht.<br />

Süsswasser-Zuchtperle<br />

Eine weitere Variante ist die Frischwasser- oder Süsswasserperle. Sie wird<br />

seit über 20 Jahren sehr erfolgreich in China gezüchtet, wo aus den anfänglich<br />

noch kleinen und unregelmässig geformten Exemplaren mittlerweile<br />

bis zu 12 Millimeter grosse, schöne Juwelen in verschiedenfarbigen<br />

Nuancen entstehen. Auch hier sind feine Exemplare begehrt und gesucht.<br />

Grosse und ausgesucht schöne Süsswasserperlen stehen anderen Perlenarten<br />

mittlerweile in nichts mehr nach.<br />

Beurteilung von Perlen<br />

Lüster<br />

Der Lüster ist das wichtigste Qualitätskriterium. Er bezeichnet die Fähigkeit<br />

der Perle, Licht zu reflektieren. Dieser Lüster sollte kraftvoll und tief<br />

wirken. Das spricht für eine starke Perlmuttschicht.<br />

Form<br />

Die Form ergibt sich aus dem Wachstum der Zuchtperle in der Auster.<br />

Besonders beliebt ist eine perfekt runde oder eine schöne Tropfenform.<br />

Völlig unregelmässig gewachsene Exemplare heissen Barockperlen und<br />

werden wegen ihrer Individualität geschätzt.<br />

Oberfläche<br />

Ebenmässigkeit ist das oberste Kriterium: Je weniger Unebenheiten zu<br />

sehen sind, desto besser. Zunehmende Makellosigkeit der Oberfläche<br />

steigert den Wert der Perle.<br />

Grösse<br />

Die Grösse ist ein wesentliches Bewertungskriterium. Bei Akoya-Perlen<br />

sind Grössen über 9 Millimeter selten und entsprechend wertvoll, bei<br />

Tahiti-Perlen sind Exemplare über 16 Millimeter, bei Südseeperlen über<br />

17 Millimeter extrem selten und entsprechend hoch geschätzt. Besondere<br />

Süsswasserperlen sind bis zu 15 Millimeter gross.<br />

Farbe<br />

Bei der Farbe gibt es kaum objektive Kriterien, allerdings beeinflusst ihre<br />

Seltenheit den Wert. Allgemein gilt: Die Farbe sollte möglichst gleichmässig<br />

sein. Besonders beliebt ist ein zartes Weissrosé, sehr selten sind ein<br />

tiefes Gold oder die «Pfauenfederfarbe», ein schimmerndes Grün mit<br />

einem Hauch von Rosé und Violett.<br />

Perlen möchten getragen werden<br />

Perlen sind ein sensibles Naturprodukt, mit dem man pfleglich umgehen<br />

muss. Harte Materialien – Gold oder Platin, Edelsteine sowie deren Fassungen<br />

– können die Oberfläche von Perlen leicht zerkratzen. Deshalb sollte<br />

Perlschmuck zum Beispiel in einem Samtbeutel getrennt von anderem<br />

Schmuck aufbewahrt werden. Auch Hitze oder direkte Sonneneinstrahlung<br />

sind zu vermeiden. Da die Haut stets Feuchtigkeit abgibt, erhält auch<br />

häufiges Tragen von Perlen ihre Schönheit. Durch Parfums, Haarspray oder<br />

Cremes können Perlen matt, gelblich oder fleckig werden. Es ist empfehlenswert,<br />

sie nach dem Tragen mit einem weichen Tuch zu reinigen. |<br />

4<br />

Jewels in the sea<br />

Pearls are considered to be the essence of purity and beauty. Not<br />

only do they delight women but since ancient times they have<br />

enchanted men too. Two modern-day enthusiasts are Hans and<br />

Till Schoeffel from Europe’s largest pearl trading company.<br />

The world is changing fast. Fashions come and go, each trend follows<br />

hot on the heels of the last. But authentic values and genuine beauty are<br />

lasting. No other jewel embodies this authenticity as perfectly as pearls.<br />

Though, in recent years, even they have changed. New and delightful<br />

varieties, colours, shapes and sizes have transformed pearls into a highly<br />

personal and expressive piece of jewellery.<br />

Schoeffel pearls<br />

Two men who know and appreciate the radiance of pearls are well<br />

aware of these changes. Hans and Till Schoeffel, father and son, from<br />

Stuttgart. The father, who built up the firm into a highly successful<br />

business, and the son, who took over at the helm four years ago. One<br />

could almost say they had their paths mapped out for them since the<br />

firm was founded in 1921 by Wilhelm Schoeffel, Hans’s grandfather,<br />

as a pearl and jewellery trading company. Wilhelm’s son Kurt entered<br />

the firm in 1928 and soon developed links with Japanese pearl farmers,<br />

laying the foundation for long-standing business ties. In 1963, at the<br />

young age of 25, Hans Schoeffel took over the<br />

business from his father, who retired for health<br />

reasons. When Till Schoeffel entered the family<br />

firm, it was not because of family pressures but<br />

because he was fascinated by the magic of the<br />

world of pearls.<br />

On first acquaintance, Hans and Till<br />

Schoef fel appear to be two typical Swabians<br />

from Baden-Württemberg. The Swabians are<br />

regarded as conservative, reserved and down to<br />

earth. So, are the Schoeffels typical Swabians?<br />

Well, yes, they are reserved, though in a refined<br />

and pleasant way. But their modest appearance<br />

is coupled with a highly developed sense for<br />

beauty and cosmopolitan sophistication.<br />

These are the characteristics that have<br />

made Hans Schoeffel’s company into Europe’s<br />

largest pearl enterprise. It is thanks to his skills<br />

and his ability that the name Schoeffel today<br />

stands for fine pearls and luxurious, innovative<br />

and classic pearl jewellery. Hans Schoeffel, now<br />

73, says this is not just a passion: “My love for<br />

pearls has been more like an obsession.”<br />

48 SPIRIT 7 | 2011 SPIRIT 7 | 2011 49<br />

5


He has handed down the passion to his son.<br />

pearls, a diversity that was unthinkable 100 years ago or so. At that time,<br />

6 When Till Schoeffel, 43 years of age, takes visi-<br />

pearls were a product of nature only. When a parasite penetrates the shell 8<br />

tors through the company’s premises in Stutt-<br />

of a mussel, the mussel unleashes its defences. It encloses the intruder<br />

gart, he is constantly stopping to pick up a neck-<br />

with a skin, covering it with a coating known as nacre. This is the origin<br />

lace from a tray. His eyes light up as he shows<br />

of natural pearls, which are in fact accidents of nature.<br />

us flat pearls, with a metallic gleam, in dark<br />

At the beginning of the 20th century, the Japanese entrepreneur<br />

nuances of colour, listens to their gentle click<br />

Kokichi Mikimoto succeeded in inducing pearl growth. The principle<br />

as they knock against each other and explains<br />

he developed is used even today: through a minor intervention, cells<br />

enthusiastically that they are rare “because their<br />

that form nacre are inserted into the mussel. A small sphere made of<br />

shape and colour are so exceptional”.<br />

the mussel shell is usually inserted to ensure that the pearl is perfectly<br />

Then he stops at another table to examine<br />

round. This is the origin of the first Akoya cultured pearls – scintillating,<br />

the work of a specialist who is arranging so-<br />

ultra-fine precision.<br />

called multicolour necklaces. These are necklac-<br />

Nowadays, nearly all pearls are cultured. There is, of course, a small<br />

es of different coloured pearls that play on con-<br />

market for the extremely rare natural pearls that pearl divers seek in the<br />

trast and harmony. Schoeffel does not stint with<br />

oceans’ depths. They are found wherever pearl-producing oysters occur<br />

praise: “Creating such colour combin ations is a<br />

in nature – from the coasts of the Far East to Vietnam and South America.<br />

difficult art and you need a very sure instinct.”<br />

It is not possible to distinguish natural from cultured pearls optically. For<br />

A few steps later Till Schoeffel is drawn to<br />

this, gemologists have to carefully examine the pearls, for instance using<br />

the open drawers of a vault reaching the ceiling.<br />

This is where the collections of the Schoef fel<br />

X-ray machines such as used by gemological laboratories.<br />

brand are kept – exquisite jewellery with pearls,<br />

Fascinating Japan<br />

based on original Schoeffel designs. Some are<br />

Schoeffel concentrates on cultured pearls in all their glory and radiance.<br />

graphically simple and very modern; others<br />

Thanks to its long-standing business relationships, it is able to acquire the<br />

decorated with floral patterns or charmingly<br />

finest of these refined jewels. As a young man in the early 1960s, Hans<br />

light. Some are underscored by the glitter of<br />

Schoeffel used to travel to Japan, at that time as today the leading centre<br />

white diamonds, while others meld with col-<br />

of pearl trading. He recalls: “On my first visit, Japan was a far-off, remote<br />

oured stones.<br />

and mysterious country in which everything was strange and unfamiliar.”<br />

Even getting there was no easy matter. Small aircraft flew over the North<br />

Natural beauty from the sea<br />

Pole on long journeys that were interrupted more than once by the need<br />

7<br />

At Schoeffel you discover the variety of modern<br />

to refuel. Once in Japan, Hans Schoeffel succumbed to the charm of 9<br />

50 SPIRIT 7 | 2011 SPIRIT 7 | 2011 51


10<br />

the mysterious culture: “There were still worlds to be discovered. Back<br />

then, Japan was not yet industrialized and retained its traditional and<br />

authentic culture,” he recalls.<br />

The name Schoeffel stands for fine pearls and luxurious,<br />

innovative and classic pearl jewellery.<br />

Wide-eyed, he wandered through the Japanese cities, taking in the usual<br />

sights but also exploring the residential quarters where small wooden<br />

houses still stood in dense proximity. Hans Schoeffel was also fascinated<br />

by Japanese gardens with their unfamiliar plants and clear arrangements,<br />

which are a reflection of Japanese philosophy and history. And he grew<br />

to appreciate the Japanese mentality in which business relations are<br />

based on reliability and long-term attitudes.<br />

When Till Schoeffel took over management of the business, he was<br />

able to build on his father’s relationships. Now it is he who travels to<br />

Japan or Hong Kong several times a year to select fine pearls locally. He<br />

is helped in this by the experience he gained as a young man: “I worked<br />

for half a year in a pearl company in Japan. For two months I had to sort<br />

the same pot of pearls every day according to different criteria. It’s firstrate<br />

training for the eyes and gives you an unerring sense for quality.”<br />

He also worked on a pearl farm: “I did nothing else for weeks on end<br />

than scrape harmful growths off the oysters with a spatula. That’s when<br />

you realize all the work that goes into making a single pearl necklace.”<br />

Father and son share this appreciation. For<br />

them, there is nothing more beautiful than<br />

pearls: “For me, they embody the ultimate aesthetic<br />

experience. I just love to look at them,”<br />

says an enthusiastic Till Schoeffel. His father<br />

Hans Schoeffel values their individuality and<br />

uniqueness. Above all, though, he has time and<br />

again seen the magical attraction that these<br />

jewels from the sea exert. When women succumb<br />

to their beauty, it is also a very special<br />

moment for the expert. |<br />

1 A dream of a pearl necklace made of South Sea,<br />

Tahitian and freshwater pearls. 2 Freshly harvested<br />

Akoya cultured pearls are sorted by lustre and surface<br />

quality. 3 Akoya cultured pearls in whitish pink<br />

to silver blue. 4 Large, luxurious South Sea pearl<br />

necklace. 5 From the Schoeffel Couture Collection:<br />

L’Amazone. 6 Ago Bay pearl farm in Japan. 7 Divers<br />

between panels with pearl-producing oysters.<br />

8 Inserting a core in an oyster. 9 Precision work:<br />

creating a pearl strand. 10 Pearls are their passion:<br />

Hans and Till Schoeffel. 11 Tahitian cultured pearl<br />

necklace. 12 South Sea cultured pearl necklaces.<br />

Further information: www.schoeffel-pearls.com<br />

All about cultured pearls<br />

Pearls have countless facets, ranging in colour from pink to gold<br />

and even green or deep black. This seductive diversity is due to<br />

the wide variety of cultured pearls now available.<br />

Akoya pearls<br />

Kokichi Mikimoto’s technique of culturing pearls, developed in Japan in<br />

the early 20th century, marked the worldwide triumph of Akoya pearls.<br />

These cultured pearls have an especially intense lustre. The colours are<br />

usually white or cream, with hints of pink, gold or green, and the pearls<br />

usually are 2 to 10 millimetres in size. Just 20 years ago, Akoya pearls<br />

were the classic cultured pearls.<br />

South Sea pearls<br />

New and more sophisticated culturing methods have brought other pearls<br />

to the fore. The finest and most expensive are the South Sea pearls cultured<br />

primarily in Australia as well as in Indonesia. Their size alone – 10 to<br />

20 millimetres in diameter – makes them particularly desirable. South Sea<br />

pearls have a very thick nacre layer, which ranges in colour from white to<br />

silver and cream and even to gold.<br />

Tahitian pearls<br />

Tahitian pearls are the dark sisters of the South Sea pearls and also of<br />

considerable size, reaching 9 to16 millimetres on average. They are cultured<br />

in French Polynesia and are remarkable for their unique colours of<br />

grey to dark black, often with a hint of red or green.<br />

Freshwater pearls<br />

Freshwater pearls are yet another type of cultured pearl. Successfully<br />

cultured in China for the past 20 years, they were originally small and<br />

irregular in shape, but producers have learned to make beautiful jewels<br />

in various shades of colour up to 12 millimetres in size. Fine specimens<br />

are coveted and sought after. Large and especially beautiful freshwater<br />

pearls match other pearls in every respect.<br />

Assessing pearls<br />

Lustre<br />

The most important quality criterion is lustre. This is the ability of the<br />

pearl to reflect light. Lustre should be strong and brilliant. This depends<br />

on the thickness of the nacre.<br />

Shape<br />

The shape derives from the growth of the pearl in the oyster. Perfectly<br />

round or “pearl drop” shapes are very popular. Pearls with an irregular<br />

shape are known as baroque pearls and are valued for their individuality.<br />

Surface<br />

The most important criterion is smoothness. The fewer blemishes, the better.<br />

The fewer imperfections on the surface, the higher the pearl’s value.<br />

Size<br />

Size is an essential evaluation criterion. Akoya pearls larger than 9 millimetres<br />

are rare and correspondingly valuable; Tahitian pearls larger than<br />

16 millimetres and South Sea pearls larger than 17 millimetres are extremely<br />

rare and correspondingly highly valued. Special freshwater pearls<br />

are as large as 15 millimetres.<br />

Colour<br />

There are really no objective criteria for colour, though rarity enhances<br />

the pearl’s value. The general rule is that the colour should be as even as<br />

possible. Delicate whitish pink is particularly popular; deep gold or the<br />

shimmer of peacock feathers are very rare, as is a green glimmer with a<br />

hint of pink and magenta.<br />

Pearls are for wearing<br />

Pearls are a product of nature and as such are sensitive; they must be<br />

handled with care. Hard materials such as gold or platinum, jewels or<br />

their settings can cause scratches on the pearl’s surface. Pearls should<br />

therefore be kept in a soft bag separate from other jewellery. They should<br />

also not be exposed to heat or direct sunshine. Perspiration or oils from<br />

the body can also impair their beauty. Perfume, hairspray or creams can<br />

dull their lustre or make them yellowish or spotty. The pearls should be<br />

cleaned with a soft cloth after wearing. |<br />

52 SPIRIT 7 | 2011 SPIRIT 7 | 2011 53<br />

12<br />

11


The future of singing<br />

Together with her mother Silvana Bazzoni Bartoli, Cecilia<br />

Bartoli held a singing master class, the Gstaad<br />

Vocal Academy, at the Menuhin Festival Gstaad. What<br />

will the young voice students take home with them?<br />

And what counts in singing and in life? A snapshot of<br />

the master class and an exclusive interview with the<br />

charming primadonna assoluta, Cecilia Bartoli.<br />

Author | Benjamin Herzog Photos | Romel Janeski, Suzanne Schwiertz<br />

This is where they sang, worked and laughed for a whole week. They honed<br />

their interpretation, their grasp of the roles and their fundamental singing<br />

technique. Seven young women and two men. The Dorabellas and Rosinas,<br />

the Don Giovannis of the future. And, of course, Cecilia Bartoli, since<br />

her debut at the Zurich Opera House in 1988 one of the vocal world’s few<br />

primadonne assolute. Her mother Silvana Bazzoni Bartoli also taught. To<br />

work with the Bartolis is a dream come true for the master class participants.<br />

And a pleasure for the audience of the public Vocal Academy, organized<br />

by the Menuhin Festival Gstaad in August 2010.<br />

Here in the Gstaad parish hall. Warm spruce wood for the floors and<br />

ceiling. Good vibes. Good sound. Spruce radiates warmth, even if this<br />

summer day doesn’t. In the distance, gently rolling mountains in a green<br />

landscape. The spruce trees throw small shadows – a unique atmosphere!<br />

Joie de vivre becomes song<br />

The final concert. Displaying a week’s work to the public. Venturing into the<br />

limelight. Part of a day’s work for these singers. Opera runs in their veins.<br />

On stage, the pianist announces a Zerlina: “Là ci darem la mano.”<br />

If you know Mozart’s “Don Giovanni”, you know that this duet is about<br />

more than holding hands. The peasant girl Zerlina, wooed by Don Giovanni,<br />

ranges in emotion from frightened to bashful to a determined “Andiam!”.<br />

For the soprano Chiara Fiorani, the Bartolis are wonderful teachers: “They<br />

engage you in the music in a very straightforward way.” The impression<br />

is confirmed on stage. Moreover, the diction is crystal clear. Opera intendants<br />

will be pleased.<br />

The students of the Vocal Academy practised six hours a day in the<br />

parish hall. Mornings were devoted to technique. Vocalizing up and down.<br />

Then individual coaching. Some of the singers work on sustained, soft<br />

notes. Others practise octaves.<br />

The main message from Gstaad, says Beatrice Villiger, the only Swiss<br />

in the class, is to know the personality of the role you are singing. Her<br />

Countess from “Le nozze di Figaro” need not shy away from comparison.<br />

The grandeur of this tragic figure grows in Villiger.<br />

54 SPIRIT 7 | 2011 SPIRIT 7 | 2011 55<br />

1


2<br />

Mourad Amirkhanian was thrilled at meeting Cecilia Bartoli before he had<br />

ever left his native Armenia. The inspiration was a CD. His eyes sparkle<br />

with delight at having finally met her. Over and above the hard work, what<br />

counts is the energy that Cecilia Bartoli radiates. Joie de vivre becomes song.<br />

“There’s always a story to be told. With the music and with words.”<br />

The mother for technique, the daughter for interpretation. That’s the di-<br />

vision of labour. Good technique, Silvana Bazzoni Bartoli drums into her<br />

students, is the basis of the art of singing. Her system: Open the throat.<br />

“When the larynx is lowered,” she says, “you can train your muscles like<br />

an athlete.” Daughter Cecilia did this note by note. And her students will<br />

do the same. In Gstaad, where the next Vocal Academy will give young<br />

singers an energy boost in summer 2011.<br />

“Talent will make its way even unaided”<br />

On talented young singers and how to think of the feelings before you sing<br />

them: an interview with Cecilia Bartoli.<br />

SPIRIT: What really matters? What’s most important?<br />

Cecilia Bartoli: My mother always told me that breathing is the most<br />

important thing. You have to open your mouth to produce a great sound.<br />

What about interpretation? What’s your credo?<br />

The words and diction are very important. And the feeling I want to express.<br />

What is the story being told on stage? Is it a love story? Is it about hatred?<br />

Or is it amusing? There’s always a story to be told. With the music and with<br />

words. That’s what we worked on mainly. Singing is feeling.<br />

And how do I put this feeling across?<br />

By thinking ahead. Thinking of the feeling and the notes you are about<br />

to sing.<br />

The class lasts a week. A tiny portion of the singers’ life. Do<br />

the love or hate experienced here play a role for their singing?<br />

Experience helps. Everything that helps a singer grow is important. As we<br />

grow and age, we become inwardly richer.<br />

Can you help your students with their career? For instance, in<br />

finding an engagement in an opera house?<br />

Someone who has talent doesn’t need a recommendation. Talent will make<br />

its way even unaided.<br />

Yo u started singing 30 years ago. How have things changed<br />

in this time?<br />

Nowadays, students are 20 or 25 years old when they begin. And their<br />

career starts even later. But you should start singing as young as 15. And<br />

then off to the Conservatory!<br />

But there are singers who start too young.<br />

That, though, is a problem caused by the agents. Careers no longer last<br />

20 years, as they used to. Very talented singers sometimes disappear after<br />

only five years. That’s a pity. But if your vocal cords have been damaged or<br />

if you’ve had to have them operated on, the voice will always betray you.<br />

Gstaad is beautifully located. What is the impact of the location<br />

on your master class?<br />

The air here is sensational. It’s so rich in oxygen. That’s a huge benefit for<br />

singers. If you can’t breathe well in Gstaad, where can you? This place has<br />

good vibes. The students are motivated, and the festival gives us tremendous<br />

support. Everything here is done well and with loving care.<br />

Yo u live in Switzerland. What is your relationship with the<br />

country?<br />

I owe Switzerland a debt of gratitude. My career began at the Zurich Opera<br />

House. I love Switzerland and I love a Swiss man: my partner.<br />

You’re a very busy singer. How do you relax?<br />

In Gstaad for example. We work hard here, but we also relax. Getting out<br />

into nature is relaxation for me. It may be the mountains. Or the ocean. I<br />

was in Corsica last summer. Fantastic!<br />

D o you have a ritual on the day of a concert?<br />

I rest my vocal cords. I try not to telephone or to speak.<br />

Not at all?<br />

As little as possible. It’s almost impossible for us Italians.<br />

56 SPIRIT 7 | 2011 SPIRIT 7 | 2011 57


3<br />

4<br />

5<br />

I s cheerfulness the secret of good singing?<br />

That’s the secret of life itself! A life without<br />

humour is a terrible thing. We shouldn’t take<br />

things so seriously. Some things of course are<br />

serious. But if you can’t “de-dramatize”, you’re<br />

in trouble.<br />

Can you take singing both seriously<br />

and not seriously?<br />

Let’s say, in music there’s a large range. A brilliant<br />

composer like Rossini wrote a deeply serious<br />

“Otello” with its dramatic highlights at the<br />

same time as he composed operas that brim over<br />

with humour. There are moments in life where<br />

you have to be “laid-back” and others that you<br />

have to take very seriously. Or take Mozart, for<br />

example. He is extraordinarily deep, but he also<br />

has these Mozartian moments.<br />

Such as?<br />

Such as in “Così fan tutte”. In my view, it’s one<br />

of Mozart’s most dramatic operas. Some people<br />

regard it as light-hearted. But in fact it’s both.<br />

That’s how it is with music. It has taught me a lot.<br />

How to live and to understand people.<br />

How so?<br />

Through the roles that I’ve sung. Take Mozart’s<br />

women, Dorabella, Fiordiligi, Despina, Zerlina,<br />

Donna Anna. They’re all so different. And they<br />

all have their own story to tell.<br />

A re you nervous before a final concert<br />

of your students where you don’t even<br />

sing yourself?<br />

Not nervous, no. I’m full of positive energy. |<br />

1 The primadonna assoluta Cecilia Bartoli in an<br />

exclusive interview in the <strong>Grand</strong> <strong>Hotel</strong> <strong>Bellevue</strong> in<br />

Gstaad with SPIRIT journalist Benjamin Herzog. 2 The<br />

final concert of the Vocal Academy in the parish hall<br />

in Gstaad. 3 4 5 Three of the nine Vocal Academy<br />

participants (from top): Chiara Fiorani (Italy),<br />

Beatrice Villiger (Switzerland), Mourad Amirkhanian<br />

(Armenia). 6 For seven weeks every year, about<br />

50 concerts are held in the Menuhin Festival tent.<br />

7 “Semele” is an oratorio in three acts by Georg<br />

Friedrich Händel (1658 –1759). It was premiered<br />

in London on February 19, 1744. Cecilia Bartoli<br />

is singing the title role of Semele. 8 The <strong>Grand</strong><br />

<strong>Hotel</strong> Belle vue has been a co-sponsor of the Menuhin<br />

Festival since 2006.<br />

Further information: www.<strong>cecilia</strong><strong>bartoli</strong>.com<br />

Die Zukunft des Gesangs<br />

Zusammen mit ihrer Mutter Silvana Bazzoni Bartoli hat Cecilia<br />

Bartoli im August 2010 einen Meisterkurs für Gesang am Menuhin<br />

Festival Gstaad gegeben: die Gstaad Vocal Academy. Was<br />

nehmen die jungen Sänger und Sängerinnen davon nach Hause<br />

mit? Und worauf kommt es an: beim Singen, beim Leben? Eine<br />

Momentaufnahme vom Kurs und ein exklusives Interview mit der<br />

sympathischen Primadonna assoluta Cecilia Bartoli.<br />

Hier also haben sie eine Woche lang gesungen, gearbeitet, gelacht. An<br />

ihren Interpretationen geschliffen, am Rollenverständnis und an ganz<br />

primärer Gesangstechnik. Sieben junge Damen, zwei Herren. Die Dorabellas<br />

und Rosinas, die Don Giovannis der Zukunft. Und natürlich Cecilia<br />

Bartoli, seit ihrem Debüt 1988 am Zürcher Opernhaus eine der wenigen<br />

Primadonne assolute der Gesangswelt. Mit dabei ist die Mutter Silvana<br />

Bazzoni Bartoli. Mit den Bartolis zu arbeiten, ist ein Traum für die Kursteilnehmer.<br />

Und eine Freude für die Zuhörer der öffentlichen Vocal Academy,<br />

organisiert vom Menuhin Festival Gstaad im August 2010.<br />

Hier, im Kirchgemeindehaus Gstaad. Im Saal warmes Fichtenholz.<br />

Der Boden, die Decke. Vibriert gut. Klingt gut. Strahlt Wärme aus, auch<br />

wenn der Sommer draussen mal nicht so will. Weit hinter den Fenstern<br />

wölben sich die Berge sanft im Grün. Die Fichten zeichnen kleine Schatten<br />

– ein einmaliges Ambiente!<br />

Gesang gewordene Lebensfreude<br />

Das Abschlusskonzert. Eine Woche Arbeit dem<br />

Publikum zeigen. Sich herauswagen ins Rampenlicht.<br />

Für die Academy-Teilnehmer normal.<br />

Da pocht Opernblut.<br />

Auf der Bühne kündigt der Pianist eine<br />

Zerlina an: «Là ci darem la mano.» Wer Mozarts<br />

«Don Giovanni» kennt, weiss, dass es hier<br />

um mehr geht als Händchenhalten. Die junge<br />

Bäuerin Zerlina singt denn auch die ganze Palette,<br />

von Angst über Schüchternheit bis zum<br />

entschlossenen «Andiam!». Für Chiara Fiorani,<br />

die hier singt, sind die Bartolis fantastische Lehrerinnen.<br />

«Sie können einen auf sehr einfache<br />

Art in die Musik hineinbringen.» Der Eindruck<br />

bestätigt sich auf der Bühne. Überdies versteht<br />

man jedes Wort dieser Zerlina. Darauf dürften<br />

sich Opernintendanten freuen.<br />

Sechs Stunden täglich haben die Studenten<br />

im Kirchgemeindehaus trainiert. Am Morgen<br />

Technik. Vokalisen hoch und runter. Dann Individualcoaching.<br />

Einige arbeiten an lange gehaltenen,<br />

leisen Tönen. Andere üben Oktavsprünge.<br />

58 SPIRIT 7 | 2011 SPIRIT 7 | 2011 59<br />

6


7<br />

Zu wissen, welche Figur sie beim Singen darstelle, sei die zentrale Bot-<br />

schaft, sagt Beatrice Villiger, die einzige Schweizerin – aus Gstaad. Ihre<br />

Gräfin aus «Le nozze di Figaro» kann sich in der Konkurrenz hören lassen.<br />

Die Grösse dieser tragischen Figur wächst in Villiger heran.<br />

Auf eine Begegnung mit Cecilia Bartoli hat Mourad Amirkhanian<br />

bereits in seiner Heimat Armenien hingefiebert. Eine CD war der Auslöser.<br />

Glücklich, ihr endlich begegnet zu sein, sprühen seine Augen jetzt.<br />

Neben der ganzen Arbeit, zählt eben auch die Energie, die Cecilia Bartoli<br />

ausströmt. Gesang gewordene Lebensfreude.<br />

«Alles, was einem Sänger beim Wachsen hilft, ist wichtig.»<br />

Mutter Bartoli fürs Technische, die Tochter für den Interpretenschliff. So<br />

ist die Aufteilung. Eine gute Technik, das bläut Silvana Bazzoni Bartoli<br />

ihren Studenten ein, ist die Grundlage des Singens. Ihr System: Kehle<br />

öffnen. «Wenn der Kehlkopf mal unten ist», sagt sie, «kann man die<br />

Muskeln wie ein Athlet trainieren.» So hat sich Tochter Cecilia Note für<br />

Note erarbeitet. Und so werden das ihre Studenten machen. In Gstaad,<br />

wo im Sommer 2011 die nächste Vocal Academy dem Nachwuchs einen<br />

Energieschub gibt.<br />

«Talent findet seinen Weg auch ohne Hilfe»<br />

Zum Sängernachwuchs und wie man an die Gefühle denkt, bevor man<br />

sie singt: Cecilia Bartoli im Interview.<br />

SPIRIT: Auf was kommt es an, oder was ist das Wichtigste?<br />

Cecilia Bartoli: Meine Mutter hat mir immer gesagt, dass die Atmung das<br />

Wichtigste sei. Man muss den Mund öffnen, damit die Töne gut herauskommen.<br />

Zur Interpretation – haben Sie da einen Kernsatz?<br />

Text und Aussprache sind sehr wichtig. Und das Gefühl, das ich ausdrücken<br />

will. Welche Geschichte wird da gerade erzählt auf der Bühne? Ist es eine<br />

Liebesgeschichte, geht es um Hass, ist es lustig? Es gibt immer eine Geschichte<br />

zu erzählen. Mit der Musik und mit dem Wort. Daran haben wir<br />

am meisten gearbeitet. Gesang ist Gefühl.<br />

Und wie bringe ich das Gefühl über die Bühnenrampe?<br />

Indem Sie vorher denken. An das Gefühl und an die Noten, die Sie gleich<br />

singen werden.<br />

Der Kurs dauert eine Woche. Ein winziges Stückchen Lebenszeit.<br />

Spielen die gelebte Liebe, der gelebte Hass für das Singen<br />

auch eine Rolle?<br />

Die Erfahrungen helfen. Alles, was einem Sänger beim Wachsen hilft, ist<br />

wichtig. Wir werden grösser, älter und zugleich innerlich reicher.<br />

Können Sie Ihren Studenten bei der künftigen Arbeit helfen?<br />

Zum Beispiel, ein Engagement an einem Opernhaus zu finden?<br />

Jemand, der Talent hat, braucht keine Empfehlung. Das Talent findet seinen<br />

Weg auch ohne Hilfe.<br />

Sie haben vor 30 Jahren zu singen angefangen. Welche Unterschiede<br />

sehen Sie zu heute?<br />

Die Studenten fangen heute erst mit 20, 25 Jahren an. Und die Karriere<br />

folgt noch später. Singen sollte man aber schon mit 15. Und dann – hopp! –<br />

ans Konservatorium.<br />

E s gibt auch Sänger, die zu früh zu viel singen.<br />

Das ist aber ein Problem, das die Agenten verursachen. Heute dauert eine<br />

Karriere nicht mehr 20 Jahre wie früher. Sänger mit grossem Talent verschwinden<br />

manchmal schon nach fünf Jahren. Das ist schade. Aber wenn<br />

die Stimmbänder einmal gelitten haben, wenn sie sogar operiert werden<br />

mussten, wird man das der Stimme immer anhören.<br />

Gstaad liegt wunderschön. Welchen Einfluss hat der Ort auf<br />

Ihren Kurs?<br />

Die Luft ist sensationell hier. So reich an Sauerstoff. Das hilft einem als Sänger<br />

enorm. Wenn man in Gstaad nicht gut atmen kann, wo denn sonst? Es gibt<br />

hier eine gute Energie. Die Studenten sind motiviert, und das Festival unterstützt<br />

uns sehr gut. Ich sehe, dass man hier alles gut macht und mit viel Liebe.<br />

Sie leben in der Schweiz. Welche Beziehung haben Sie zum<br />

Land?<br />

Ich verdanke der Schweiz sehr viel. Meine Karriere begann am Opernhaus<br />

Zürich. Ich liebe die Schweiz und ich liebe einen Schweizer: meinen Lebensgefährten.<br />

60 SPIRIT 7 | 2011 SPIRIT 7 | 2011 61


Sie sind eine sehr beschäftigte Sängerin. Wie erholen Sie sich?<br />

In Gstaad zum Beispiel. Wir arbeiten hier viel, aber wir erholen uns auch.<br />

Hinaus in die Natur zu gehen, das ist für mich Erholung. Das können die<br />

Berge sein. Oder das Meer. Im Sommer war ich in Korsika. Herrlich!<br />

Haben Sie ein Ritual am Tag eines Konzertes?<br />

Ich schone meine Stimmbänder. Ich versuche nicht zu telefonieren, nicht<br />

zu sprechen.<br />

Gar nicht?<br />

So wenig wie möglich. Für uns Italiener ist das fast nicht möglich.<br />

Ist das Geheimnis guten Singens die Fröhlichkeit?<br />

Das ist das Geheimnis für das Leben überhaupt! Ein Leben ohne Humor ist<br />

doch schrecklich. Man sollte nicht alles so ernst nehmen. Gewisse Dinge<br />

schon, aber wer nicht «entdramatisieren» kann, lebt schlecht.<br />

Kann man denn Gesang ernst und zugleich unernst nehmen?<br />

Sagen wir es so: In der Musik gibt es alles. Ein grossartiger Komponist wie<br />

Rossini, der einen tiefernsten «Otello» geschrieben hat voller dramatischer<br />

Momente und daneben Opern, die voller Humor sind. So gibt es auch Momente<br />

im Leben, wo man locker sein muss und andere, die man sehr ernst<br />

nehmen muss. Oder nehmen Sie einen Komponisten wie Mozart, der so<br />

ausserordentlich tief ist, und dann diese «mozartianischen» Momente hat.<br />

Zum Beispiel?<br />

Zum Beispiel in «Così fan tutte». Für mich ist das eine der dramatischsten<br />

Opern Mozarts. Andere sehen darin das Vergnügen. Tatsächlich gibt es beides<br />

darin. So ist das mit der Musik. Sie hat mir vieles beigebracht. Zu leben<br />

und die Menschen zu verstehen.<br />

Wie denn?<br />

Durch die Figuren, die ich gesungen habe. Nehmen Sie Mozarts Frauen, die<br />

Dorabella, Fiordiligi, Despina, Zerlina, Donna Anna. Sie sind alle so verschieden.<br />

Und haben alle ihre eigene Geschichte, die sie erzählen.<br />

Sind Sie nervös vor einem Abschlusskonzert Ihrer Studenten,<br />

wo Sie selbst ja gar nicht singen?<br />

Nervös nicht. Ich bin voller positiver Energie. |<br />

1 Die Primadonna assoluta Cecilia Bartoli beim exklusiven<br />

Interview mit SPIRIT Journalist Benjamin<br />

Herzog im <strong>Grand</strong> <strong>Hotel</strong> <strong>Bellevue</strong> in Gstaad. 2 Das<br />

Abschlusskonzert der Vocal Academy im Kirchgemeindehaus<br />

in Gstaad. 3 4 5 Drei von neun TeilnehmerInnen<br />

(v.o.) der Vocal Academy: Chiara Fiorani<br />

(Italien), Beatrice Villiger (Schweiz), Mourad Amirkhanian<br />

(Armenien). 6 Im Menuhin-Festival-Zelt finden<br />

alljährlich während sieben Wochen ca. 50 Konzerte<br />

statt. 7 «Semele» ist ein Oratorium in drei Akten<br />

von Georg Friedrich Händel (1658 –1759). Die Uraufführung<br />

fand in London am 19. Februar 1744 statt.<br />

Cecilia Bartoli singt die Titelrolle der Tochter Semele.<br />

8 Das <strong>Grand</strong> <strong>Hotel</strong> <strong>Bellevue</strong> ist Sponsor des Menuhin<br />

Festivals seit 2006.<br />

Weitere Informationen: www.<strong>cecilia</strong><strong>bartoli</strong>.com<br />

62 SPIRIT 7 | 2011<br />

8<br />

18 – 25 AUGUST 2010, GSTAAD / SWITZERLAND<br />

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Wenn Haushaltsmaschinen<br />

Kult werden<br />

Die zirka 120 Kilogramm schwere Maschine, die seit vergangenem Sommer<br />

in der Mitte der Brasserie Les Trois Rois steht, kann nichts anderes,<br />

als Fleisch in dünne Tranchen schneiden. Das jedoch beherrscht sie in<br />

Perfektion, obschon sie beinahe 100 Jahre auf dem Buckel hat.<br />

Autor | Timm Delfs Fotos | Peter Hauck<br />

1<br />

Tranchiermaschinen der holländischen Marke<br />

Berkel gehören zum Besten, was es gibt. Sie<br />

sind so robust gebaut, dass sie bei guter Pflege<br />

über Generationen tadellos funktionieren.<br />

Weil sie so formschön sind und ihre Qualität<br />

über jeden Zweifel erhaben ist, sind alte Berkel<br />

das Objekt der Begierde eines auserwählten<br />

Kreises von Gourmands und Sammlern. Eine<br />

antike Berkel-Maschine zu besitzen, ist allerdings<br />

etwas so Exklusives, dass das Sammeln<br />

von Oldtimern und teuren Uhren bereits ein<br />

wenig profan anmutet. So ist denn das Wissen<br />

um diese ehrwürdigen Samurai der Küche einem<br />

handverlesenen Kreis von Kennern vorbehalten,<br />

und die meisten davon geben sich mit<br />

einem einzigen Exemplar zufrieden. Richtige<br />

Freude bereitet das Gerät nämlich nur dann,<br />

wenn es auch benutzt wird.<br />

Die scharfe Erfindung eines Holländers<br />

Erfunden wurde die Aufschnittmaschine vom<br />

Niederländer Wilhelmus Adrianus van Berkel<br />

Ende des 19. Jahrhunderts. Als Fleischermeister<br />

wusste er sehr wohl, dass bestimmte Fleischsorten<br />

ihr volles Geschmacksvolumen erst entfalten,<br />

wenn man sie in hauchdünne Tranchen<br />

schneidet. Wiederholt ärgerte er sich über<br />

seine herkömmlichen Messer, mit denen die<br />

Scheiben, je nach Tagesform, mal dicker, mal<br />

dünner ausfielen und die ständig wieder neu<br />

geschliffen werden mussten. Seine Patentidee<br />

musste ihm beim Vorbeigehen an einer Sägerei<br />

gekommen sein. Da beobachtete er, wie das<br />

Blatt einer Kreissäge sich mühelos durch einen<br />

Stamm frass, der auf einem fahrbaren Schlitten<br />

zugeführt wurde. Wenn er so etwas für seine<br />

Metzgerei realisieren könnte…<br />

Als findiger Geschäftsmann hatte van<br />

Berkel nicht nur an seiner Idee gefeilt und einen<br />

ersten Prototyp fertiggestellt, sondern den<br />

Apparat auch gleich zum Patent angemeldet.<br />

SPIRIT 7 | 2011 65


Er investierte sein kleines Vermögen und startete<br />

am 12. Oktober 1898 mit der Fabrikation<br />

der weltweit ersten Aufschnittmaschine. Sie<br />

machte Schluss mit Messerwetzen und ungleichmässigen<br />

Tranchen. An die Stelle des herkömmlichen<br />

Fleischermessers war eine schnell<br />

rotierende, 35 Zentimeter grosse, konisch geformte<br />

Scheibe getreten, deren Rand so scharf<br />

war, dass sie geräucherten Schinken wie Butter<br />

durchschnitt. Angetrieben wurde die Scheibe<br />

durch eine Handkurbel mit Schwungrad, deren<br />

Drehung über ein Stirnrad und eine Übersetzung<br />

übertragen wurde. Doch damit nicht<br />

genug: Der Kurbelantrieb setzte auch den<br />

Schlitten in Bewegung, auf dem der Schinken<br />

fest eingespannt war, sodass die Finger nie in<br />

die Nähe des gefährlichen Messers gelangen<br />

konnten. Ein Hebelmechanismus bewegte den<br />

Schlitten hin und her und schob das Fleischstück<br />

mit jedem Mal um eine Tranchendicke<br />

vor. Diese konnte über ein Rastrad vorgewählt<br />

werden. In der Stellung 1 ermöglichte van<br />

Berkels Maschine hauchdünne Tranchen, wie<br />

sie zuvor nicht für möglich gehalten worden<br />

waren.<br />

Im ersten Jahr seiner Geschäftstätigkeit<br />

produzierte van Berkel bereits 84 Maschinen,<br />

die reissenden Absatz fanden. Der Erfolg war<br />

so gross, dass seine Firma, die er der Einfachheit<br />

halber Berkel nannte, ab 1907 bereits ins<br />

Ausland lieferte. 1908 produzierte Berkel 2734<br />

Einheiten für das In- und Ausland. 1909 wurde<br />

bei Chicago eine zweite Manufaktur gegründet,<br />

um der Nachfrage in den USA gerecht zu<br />

werden und natürlich um die Einfuhrzölle zu<br />

vermeiden. Als Praktiker verbesserte van Berkel<br />

seine Maschinen laufend, sodass Konkurrenz<br />

gar nicht erst aufkommen konnte. Die Marke<br />

Berkel produzierte bis in die neunziger Jahre<br />

des 20. Jahrhunderts Aufschnittmaschinen.<br />

Eine kleine Werkstatt in Varese<br />

Heutzutage sind frühe Berkel-Maschinen eine<br />

gesuchte Rarität. Noch rarer sind Exemplare,<br />

die noch funktionieren. Und Leute, die solche<br />

Maschinen fachgerecht restaurieren können,<br />

muss man suchen wie die legendäre Nadel<br />

im Heuhaufen. Das <strong>Grand</strong> <strong>Hotel</strong> Les Trois Rois<br />

wurde auf seiner Suche nach der perfekten<br />

Aufschnittmaschine in einer kleinen Werkstatt<br />

im norditalienischen Varese fündig.<br />

Seit über 20 Jahren widmet sich der Feinmechaniker<br />

Marco aus dem Varesotto dem<br />

Rolls-Royce der Aufschnittmaschinen. Vorwie-<br />

2<br />

gend in den Berkel-Farben Rot und Schwarz. In<br />

Italien wird der roten Farbe wegen die Berkel<br />

auch liebvoll «Metzger-Ferrari» genannt.<br />

Restauriert wird erst, wenn der Auftrag<br />

erteilt worden ist, so Marco. Sein grosses Lager<br />

an alten – zum Teil uralten – Berkel-Maschinen<br />

ist beeindruckend. Die originalgetreue Restauration<br />

ist für ihn eine Herausforderung. So werden<br />

die Verzierungen mit grossem Aufwand<br />

von Hand gemalt. Sämtliche Teile werden geputzt,<br />

revidiert und wenn nötig dem Original<br />

nachgebaut. Für eine Totalrestauration einer<br />

Maschine benötigt der Restaurator ca. fünf bis<br />

sechs Wochen. Lediglich die Schleifsteine sowie<br />

das Schnittblatt werden neu eingebaut.<br />

Beim Prachtexemplar, das seit letztem Jahr<br />

die Brasserie Les Trois Rois ziert, handelt es sich<br />

um das Modell 3, das von 1918 bis 1922 produziert<br />

wurde. Die Maschine ist in einem 1-a-<br />

Zustand und äusserst selten, da sie schwarz lackiert<br />

ist statt wie üblich rot. Die goldfarbenen<br />

Zierlinien und Schriftzüge hat der italienische<br />

Restaurator mit viel Liebe und Sachkenntnis<br />

von Hand nachgezogen.<br />

Welche bewegte Geschichte die Maschine<br />

mit den aussagekräftigen Plaketten hinter<br />

sich hat, in welchen Restaurants, <strong>Hotel</strong>s oder Fleischereien sie einst Dienst<br />

tat, verschliesst sich der Kenntnis des Chronisten. Eines jedoch ist sicher:<br />

Sie wird noch mindestens so lange im Les Trois Rois Dienst tun, wie sie<br />

das bisher getan hat. Bewunderung, Anerkennung und fachkundige<br />

Pflege sind ihr mit dem erfahrenen Team gewiss.<br />

Angebote im <strong>Grand</strong> <strong>Hotel</strong> Les Trois Rois<br />

Versuchen Sie die aktuellen Spezialitäten – z.B. Culatello, das Herzstück<br />

des Parmaschinkens oder einen feinen Pata-Negra-Schinken – in unserer<br />

Brasserie Les Trois Rois. |<br />

66 SPIRIT 7 | 2011 SPIRIT 7 | 2011 67<br />

3<br />

1 Die Berkel-Maschine ist der Rolls-Royce unter den<br />

Aufschnittmaschinen. 2 Der Feinmechaniker Marco<br />

restauriert seit 20 Jahren mit grosser Leidenschaft<br />

Berkel-Maschinen. 3 In einem Vorort von Varese<br />

hat Marco seine kleine Werkstatt mit unzähligen<br />

Berkel-Teilen eingerichtet. 4 Die goldenen Zierlinien<br />

und Schriftzüge sind von Hand nachgezogen.<br />

5 Schmuckstück in der Brasserie des <strong>Grand</strong> <strong>Hotel</strong><br />

Les Trois Rois. 6 Das Modell 3 wurde von 1918 bis<br />

1922 produziert. 7 Ein Genuss, die köstlichen Schinkenspezialitäten<br />

in der Brasserie.


Cult status for household appliances<br />

The machine weighs 120 kilogrammes and has been standing in<br />

the middle of the Brasserie Les Trois Rois since last summer. What<br />

does it do? It cuts meat into thin slices. Nothing else. But it does<br />

that perfectly, even though it’s almost 100 years old.<br />

Meat slicers from the Dutch firm Berkel are top<br />

of the range. They are so robust that, if properly<br />

cared for, they work perfectly for generations.<br />

Beautifully designed and of unimpeachable<br />

quality, old Berkel slicers are eagerly sought<br />

after by a select group of gourmands and<br />

collectors. Owning an antique Berkel slicer is<br />

so exclusive that collecting vintage cars and<br />

watches seems slightly pedestrian by comparison.<br />

So only a hand-picked happy few know<br />

about this elegant and choice brand, and most<br />

of them are satisfied to have one such machine<br />

in their possession. After all, the real joy of a<br />

Berkel lies in using it.<br />

A Dutchman’s sharp discovery<br />

The slicer was invented by the Dutchman Wilhelmus<br />

Adrianus van Berkel at the end of the<br />

19th century. As a master butcher, he well<br />

knew that the flavour of certain types of meat<br />

only really comes out when the meat is cut into<br />

wafer-thin slices. He was often annoyed by slices<br />

that were of varying thickness and by knives<br />

that had to be sharpened time and again. He<br />

probably had his brilliant idea one day while<br />

walking by a sawmill, where he noticed how<br />

the saw blade effortlessly cut through a tree<br />

trunk, moving on a carriage. If only he could<br />

invent something similar for his business…<br />

As an innovative businessman, van Berkel<br />

not only perfected his idea and produced the<br />

first prototype but also filed a patent for his<br />

machine. Having invested a small fortune, he<br />

started manufacturing the world’s first meat<br />

slicer on October 12, 1898. Gone were the<br />

days of sharpening knife blades and uneven<br />

slices. Instead of the traditional butcher’s knife,<br />

van Berkel developed a fast-rotating, 35-centimetre<br />

conical slicer whose edge was so sharp<br />

that it cut through smoked hams as if they<br />

were butter. The slicer blade was driven by<br />

a hand wheel with a flywheel which moved<br />

a set of gears. At the same time, the hand<br />

wheel moved the carriage on which the ham<br />

was clamped. This innovation meant that the<br />

operator’s fingers never came near the dangerous<br />

blade. A lever moved the carriage back and<br />

4<br />

68 SPIRIT 7 | 2011 SPIRIT 7 | 2011 69


forth, each time advancing the piece of meat by the thickness of a slice.<br />

The thickness was selected in advance by means of a ratchet wheel. On<br />

position 1, van Berkel’s slicer cut razor-thin slices that were not possible<br />

to achieve by hand.<br />

In his first year of business, van Berkel manufactured 84 machines,<br />

and they went like hot cakes. Berkel, as the firm was known, was so<br />

successful that it began selling machines abroad as early as 1907, and<br />

in 1908 it delivered 2734 units to the Dutch and foreign markets. In<br />

1909 it opened a second manufacturing plant, near Chicago, to meet<br />

demand in the USA and, of course, to avoid import duties. As a tinkerer,<br />

van Berkel was continually improving his machines so that there was<br />

never any serious competition. The Berkel brand continued producing<br />

slicers into the nineties of the 20th century.<br />

A small workshop in Varese<br />

Nowadays, early Berkel machines are a coveted rarity. The machines<br />

that still work are even rarer. And finding people who can professionally<br />

restore these machines is like looking for the proverbial needle in a<br />

haystack. The <strong>Grand</strong> <strong>Hotel</strong> Les Trois Rois was seeking the perfect meat<br />

slicer and discovered one in a small workshop in Varese in northern Italy.<br />

Marco, a mechanic from the Varese region, has devoted more than<br />

20 years to working on this Rolls-Royce of slicers. Mainly in the Berkel<br />

colours red and black. Owing to the red colour, the Berkel is known in<br />

Italy as the Ferrari of meat slicers.<br />

Marco tells us that he restores the machines to order. He has an<br />

impressive stock of old, and some very old, Berkel slicers. He enjoys the<br />

challenge of accurate restoration. Meticulously, he paints the decorations<br />

by hand. He cleans and fixes all the parts and, if necessary, faithfully<br />

reproduces original parts. Marco needs about five to six weeks for the<br />

complete restoration of a slicer. Only the whetstones and blade are new.<br />

The fine specimen that now adorns the Brasserie Les Trois Rois is a<br />

Model 3, which was produced between 1918 and 1922. The machine is<br />

in perfect working order and extremely rare because it is painted black<br />

rather than the usual red. The Italian restorer has repainted by hand the<br />

golden decorative lines and lettering lovingly and with great expertise.<br />

Although the machine’s turbulent history – the restaurants,<br />

hotels or butcher shops where it has done duty in the course of the<br />

past century – is now a closed book, one thing is certain: It will serve in<br />

Les Trois Rois at least as long as it has in the past. From the experienced<br />

team there it can expect admiration, recognition and professional care.<br />

Specials at the <strong>Grand</strong> <strong>Hotel</strong> Les Trois Rois<br />

Try one of the current specialities – for instance Culatello, a refined<br />

var iety of prosciutto di Parma or an excellent Pata Negra ham – in our<br />

Brasserie Les Trois Rois. |<br />

1 The Berkel machine is the Rolls-Royce of meat<br />

slicers. 2 Marco is a mechanic who has been restoring<br />

Berkel slicers with passion for the past 20 years.<br />

3 Marco has his small workshop with innumerable<br />

Berkel parts in a suburb of Varese, Italy. 4 The golden<br />

decorative lines and lettering are drawn by hand.<br />

5 Gem in the Brasserie of the <strong>Grand</strong> <strong>Hotel</strong> Les Trois<br />

Rois. 6 The Model 3 was manufactured from 1918<br />

to 1922. 7 The delicious ham specialities in the<br />

Brasserie are a delight.<br />

70 SPIRIT 7 | 2011<br />

5<br />

6<br />

7<br />

SIGHT-<br />

SEEING.<br />

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72 SPIRIT 7 | 2011<br />

Preview No. 8 | Autumn – Winter 2011/12<br />

Cashmere king Alfredino Zappa<br />

Alfredino Zappa is the undisputed cashmere king from Italy. SPIRIT<br />

was captivated in Oggiono by the delicate materials. | Kaschmirkönig<br />

Alfredino Zappa Alfredino Zappa ist der unbestrittene Kaschmirkönig<br />

aus Italien. SPIRIT liess sich in Oggiono von den edlen Materialien<br />

verführen.<br />

Character actor Sebastian Koch<br />

Sebastian Koch is one of Germany’s most successful actors. SPIRIT talked<br />

to the multifaceted performer about his new film and theatre projects. |<br />

Charakterdarsteller Sebastian Koch Sebastian Koch ist einer der<br />

erfolgreichsten Schauspieler deutscher Sprache. SPIRIT traf den vielseitigen<br />

Darsteller zum Gespräch über seine neuen Film- und Theaterprojekte.<br />

Fotografien von René Burri<br />

Mit seinem Bild von Che Guevara wurde René Burri weltbekannt. Burris<br />

Bilder historischer, politischer und kultureller Ereignisse prägten die Fotografiegeschichte<br />

des 20. Jahrhunderts. SPIRIT zeigt eine kleine Auswahl der<br />

einzigartigen Arbeiten des legendären Schweizer Magnum-Fotografen. |<br />

Photos by René Burri His photo of Che Guevara made René Burri worldfamous.<br />

René Burri’s photos of major political, historical and cultural<br />

events shaped the photo history of the 20th century. SPIRIT will show<br />

a small selection of the unique works of the legendary Swiss Magnum<br />

photographer.<br />

Publishing information<br />

Publisher: Spirithotels | Editorial board: Ursula Straumann-Jung (Editor), Beat Fleischmann,<br />

Caroline Jenny, Reto Kocher, Regula Matzek, Géraldine Zimmermann, Markus<br />

Zimmermann | Concept, content and layout: ipw Marketing AG ASW, Basel | Authors:<br />

Doris Blum, Timm Delfs, Benjamin Herzog, Nadja Knup, Max Küng, Devina<br />

Solanki, Rudolf Trefzer, Iris Wimmer-Olbort | Proofreading: Lektorama, Zurich | Translation:<br />

Mitchell Bornstein, Basel | Photos: Archiv Schoeffel, Archiv Silvano Lattanzi,<br />

Marco Borggreve, Felix Frey, Stöh Grünig, Gstaad Saanenland Tourismus, Tom Haller,<br />

Peter Hauck, Hublot Polo Gold Cup Gstaad, Stefan Korte, Romel Janeski, Fredi<br />

Marcarini, Andri Pol, Sport Events Gstaad, Suzanne Schwiertz, Andreas Thumm,<br />

Clara Tuma | Works of art: Constantin Brancusi, La muse endormie (1913),<br />

© 2011, Prolitteris, Zürich | Advertising sales: ipw Marketing AG, Contact: info@ipw.ch |<br />

Photolithos: Schwabe AG, Muttenz | Printed by: Schwabe AG, Muttenz | Appears<br />

twice a year: Spring – Summer, Autumn – Winter | Circulation: 8000 copies | The use<br />

of texts and photos requires written authori zation. Contact: info@spirithotels.com<br />

<strong>Grand</strong> <strong>Hotel</strong><br />

<strong>Bellevue</strong><br />

CH-3780 Gstaad Switzerland<br />

Phone +41 33 748 00 00<br />

Fax +41 33 748 00 01<br />

www.bellevue-gstaad.ch<br />

info@bellevue-gstaad.ch<br />

A SPIRIT HOTEL<br />

<strong>Grand</strong> <strong>Hotel</strong><br />

Les Trois Rois<br />

Blumenrain 8<br />

CH-4001 Basel Switzerland<br />

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