cecilia bartoli - Grand Hotel Bellevue
cecilia bartoli - Grand Hotel Bellevue
cecilia bartoli - Grand Hotel Bellevue
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<strong>cecilia</strong> <strong>bartoli</strong><br />
One of the world’s best mezzo-sopranos.<br />
Or one of the best sopranos.<br />
Whatever view you take,<br />
she stands in a class of her own.<br />
rolex. a crown for every achievement.<br />
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SPIRIT The exclusive guest magazine for the SPIRITHOTELS Issue No.7, Spring –Summer 2011<br />
SPIRIT<br />
The exclusive guest magazine for the SPIRITHOTELS No. 7, Spring – Summer 2011<br />
<strong>Grand</strong> <strong>Hotel</strong> <strong>Bellevue</strong> Gstaad | <strong>Grand</strong> <strong>Hotel</strong> Les Trois Rois Basel | Switzerland
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Two houses, one tradition<br />
Dear Guests<br />
We are delighted that such talented chefs hold sway in the kitchens of<br />
our two hotels: Peter Knogl, in charge of the gourmet restaurant Cheval<br />
Blanc in the <strong>Grand</strong> <strong>Hotel</strong> Les Trois Rois, was designated ”Cook of the<br />
Year“ for 2011 and awarded 18 points by GaultMillau. Michelin has<br />
honoured him with two stars. Whether you choose the finest seafood,<br />
exclusive fowl dishes or rare Wagyu beef filet, the blend of tastes and<br />
unaffected sophistication will make your visit to Basel an unforgettable<br />
experience. At the Restaurant Prado in the <strong>Grand</strong> <strong>Hotel</strong> <strong>Bellevue</strong><br />
in Gstaad, it is Urs Gschwend who creates the culinary highlights.<br />
Gschwend, who has received 15 points from GaultMillau and has one<br />
Michelin star, delights guests with his ”simple“, straightforward cuisine.<br />
After your hike through the beautiful Saanenland, his risotto with fresh<br />
porcini, for instance, or his spaghettini and clams, with delicious spices<br />
from our own garden, will put the crowning touch to your holidays in<br />
Gstaad. The two chefs are united by a single artistic credo: to make our<br />
guests happy. We couldn’t agree with them more.<br />
Philip Erne<br />
General Manager<br />
<strong>Grand</strong> <strong>Hotel</strong> <strong>Bellevue</strong><br />
SPIRIT HOTELS<br />
Liebe Gäste<br />
Dass in unseren Häusern begnadete Köche am Herd stehen, erfüllt uns mit<br />
Freude. Peter Knogl, für das Gourmetrestaurant Cheval Blanc im <strong>Grand</strong><br />
<strong>Hotel</strong> Les Trois Rois verantwortlich, ist von GaultMillau mit 18 Punkten<br />
und als «Koch des Jahres 2011» geehrt worden. Michelin würdigt ihn mit<br />
zwei Sternen. Egal, ob mit edelsten Meeresfrüchten oder einem ausgesuchten<br />
Geflügel oder seltenen Wagyu-Rinderfilet, die Geschmacksharmonie<br />
und ungekünstelte Raffinesse der Zubereitung wird Ihren Besuch<br />
in unserer Rheinstadt zusätzlich krönen. Im Restaurant Prado des <strong>Grand</strong><br />
<strong>Hotel</strong> <strong>Bellevue</strong> in Gstaad sorgt Urs Gschwend für kulinarische Höhepunkte.<br />
Dieser Koch, von GaultMillau mit 15 Punkten und von Michelin mit einem<br />
Stern gewürdigt, verführt durch die gradlinige, «einfache» Küche: Sein<br />
Risotto mit frischen Steinpilzen etwa oder die Spaghettini mit Vongole und<br />
Kräutern aus unserem hauseigenen Garten bringen Ihr Feriengefühl nach<br />
einer Wanderung durch das Saanenland weiter zum Klingen. Unsere Gäste<br />
glücklich zu machen, lautet unisono das Credo der beiden Kochkünstler.<br />
Ein Bekenntnis, dem wir uns von Herzen anschliessen.<br />
Reto Kocher<br />
General Manager<br />
<strong>Grand</strong> <strong>Hotel</strong> Les Trois Rois<br />
Céline Kocher<br />
Head of Sales and Rooms Division<br />
<strong>Grand</strong> <strong>Hotel</strong> Les Trois Rois<br />
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Inhalt | Content<br />
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No. 7, Spring – Summer 2011<br />
Die Suche nach dem Perfekten<br />
Seit Frühjahr 2007 ist Peter Knogl Küchenchef<br />
des Res taurants Cheval Blanc im <strong>Grand</strong> Ho-<br />
tel Les Trois Rois in Basel. Innert kürzester Zeit<br />
erntete er Erfolg um Erfolg. Nach dem zweiten<br />
Michelin-Stern im 2008 wurde er von Gault-<br />
Millau zum «Koch des Jahres 2011» gewählt.<br />
Seeking perfection Peter Knogl has been the<br />
Chef at the Cheval Blanc in the <strong>Grand</strong> <strong>Hotel</strong><br />
Les Trois Rois in Basel since spring 2007. After<br />
Michelin awarded him the second star, Gault-<br />
Millau chose him as ”Cook of the Year 2011“.<br />
In the realm of the shoe king<br />
The difference between luxury and mass-produced<br />
goods is understatement. True luxury<br />
does not need a label. A visit to the king of<br />
luxury shoes Silvano Lattanzi.<br />
Im Reich des Schuhkönigs Der Unterschied zwischen<br />
Luxus und Masse ist Understatement.<br />
Wahrer Luxus braucht kein Label. Ein Besuch<br />
beim König der Luxusschuhe Silvano Lattanzi.<br />
Der Beutefänger<br />
Andri Pol ist Fotograf. Und als solcher ist er einer,<br />
der seine Beute draussen findet, in der Natur,<br />
im Gelände, in der Provinz, in den Städten. Es<br />
sind Menschen, es sind Orte, es sind Situationen.<br />
The hunter Andri Pol is a photographer. As a<br />
photographer he is out hunting his prey, in nature<br />
or in the city, in the country or in the back<br />
of beyond. His quarry? People or places or situations.<br />
<strong>Grand</strong> <strong>Hotel</strong> <strong>Bellevue</strong><br />
<strong>Grand</strong> <strong>Hotel</strong> Les Trois Rois<br />
Highlights, events, concierge tips<br />
Das Juwel der Meere<br />
Perlen verzaubern nicht nur Frauen, sondern<br />
ziehen seit der Antike auch Männer in ihren<br />
Bann. Zwei Perlenliebhaber unserer Tage sind<br />
Hans und Till Schoeffel aus dem grössten europäischen<br />
Perlenhandelshaus.<br />
Jewels in the sea Jewels not only delight women<br />
but since ancient times they have enchanted<br />
men too. Two modern-day enthusiasts are Hans<br />
and Till Schoeffel from Europe’s largest pearl<br />
trading company.<br />
The future of singing<br />
Together with her mother Silvana Bazzoni Bartoli,<br />
Cecilia Bartoli held a singing master class,<br />
the Gstaad Vocal Academy, at the Menuhin<br />
Festival Gstaad. An interview with the charming<br />
primadonna assoluta.<br />
Die Zukunft des Gesangs Zusammen mit ihrer<br />
Mutter Silvana Bazzoni Bartoli hat Cecilia<br />
Bartoli einen Meisterkurs für Gesang am Menuhin<br />
Festival Gstaad gegeben: die Gstaad Vocal<br />
Academy. Ein Interview mit der sympathischen<br />
Primadonna assoluta.<br />
Wenn Haushaltsmaschinen Kult werden<br />
Die zirka 120 Kilogramm schwere Berkel-Maschine,<br />
die seit vergangenem Sommer in der Mitte<br />
der Brasserie Les Trois Rois steht, kann nichts anderes,<br />
als Fleisch in dünne Tranchen schneiden.<br />
Das jedoch beherrscht sie in Perfektion, obschon<br />
sie beinahe 100 Jahre auf dem Buckel hat.<br />
Cult status for household appliances The Berkel<br />
machine that weighs 120 kilogrammes has<br />
been standing in the middle of the Brasserie Les<br />
Trois Rois since last summer. What does it do?<br />
It cuts meat into thin slices. Nothing else. But<br />
it does that perfectly, even though it’s almost<br />
100 years old.<br />
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Die Suche nach<br />
dem Perfekten<br />
Seit Frühjahr 2007 ist Peter Knogl Küchenchef des Restaurants<br />
Cheval Blanc im <strong>Grand</strong> <strong>Hotel</strong> Les Trois Rois in<br />
Basel. Innert kürzester Zeit erntete er Erfolg um Erfolg:<br />
Von Michelin erhielt er noch im gleichen Jahr den ersten<br />
und 2008 den zweiten Stern und von GaultMillau<br />
18 Punkte. Gleichzeitig wurde er von GaultMillau zum<br />
«Aufsteiger des Jahres 2009» ernannt. Im vergangenen<br />
Oktober erhielt Peter Knogl die Auszeichnung<br />
«Koch des Jahres 2011».<br />
Autoren | Doris Blum, Rudolf Trefzer Fotos | Stöh Grünig, Andreas Thumm,<br />
Clara Tuma<br />
«Lassen wir uns da nicht verrückt machen, gell!» Der Einwand steht<br />
symptomatisch für die Besonnenheit von Peter Knogl. Trotz der rasanten<br />
Erfolge und des Hochbetriebs, den solche auslösen, bewahrt der<br />
Küchenchef des Cheval Blanc kühlen Kopf. Zumindest nach aussen<br />
hin. Immerhin ist das Restaurant meist auf Wochen ausgebucht und die<br />
ohnehin gefüllte Agenda ziemlich ausgereizt. Wenn der Mann mit dem<br />
letzten Tram in Basel nach Hause fährt, geniesst er die ersten Minuten<br />
Entspannung.<br />
Lehr- und Wanderjahre<br />
Entgegen dem kometenhaften Aufstieg ist Peter Knogl kein Senkrechtstarter.<br />
Nach solider Handwerkertradition absolvierte er seine Lehr und<br />
Wanderjahre in stetig anspruchsvolleren Häusern und Positionen und<br />
in wachsender Entfernung zu seiner bayrischen Heimat: Frankreich,<br />
England, Spanien. Als 15jähriger Lehrling putzte er das Gemüse und<br />
nach Feierabend den russverschmierten Herd. Rund 20 Jahre später<br />
führte er Regie als Executive Chef in 5Sterne<strong>Hotel</strong>s wie das Las Dunas<br />
Beach <strong>Hotel</strong> & Spa in Marbella oder das Le Mirador Kempinski in Mont<br />
Pèlerin bei Vevey. In Spanien verdiente er sich auch bereits seinen ersten<br />
MichelinStern.<br />
«Man muss sich selber treu bleiben», lautet sein Bekenntnis nach<br />
Jahren der Stilsuche und Erfahrungen bei Dominique Le Stanc in Nizza,<br />
Joël Antunes in London, Gerhard Schwaiger in Mallorca oder Heinz<br />
Winkler in Aschau im Chiemgau. Unterschiedlicher könnten diese Meis<br />
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1
ter und ihre Küchen nicht sein. Wobei die<br />
beiden letzteren nachhaltig auf Peter Knogl<br />
einwirkten. Heinz Winkler mit seiner Cuisine<br />
Vitale, Gerhard Schwaiger mit seiner Denkweise<br />
über intakte Natur und deren Produkte.<br />
Auch für den Küchenchef des Cheval Blanc<br />
steht das Produkt im Mittelpunkt. «Wir suchen<br />
konsequent das Beste», sagt er. Im Vordergrund<br />
stehe der natürliche, unverfälschte<br />
Geschmack.<br />
«Man ist nie perfekt»<br />
Pavé von der Entenleber mit gepfefferter Ananas,<br />
gefolgt von Langustine mit KarottenIngwerEspuma<br />
und ZitronengrasSauce als Auftakt:<br />
Es klingt so einfach. Doch jeder Teller ist<br />
durchkomponiert und nicht nur ein Augenschmaus.<br />
«Ich mag keine Gerichte, die schön<br />
aussehen, aber nicht schmecken», sagt Peter<br />
Knogl entschieden. Werden Mängel entdeckt,<br />
sucht er mit seinen Mitarbeitern nach den Ursachen.<br />
Fehlende Säure? Der falsche Pfeffer?<br />
Solange etwas nicht stimmt, nehmen sie kein<br />
Gericht auf die Speisekarte. «Man ist nie perfekt»,<br />
bedauert der Chef. «Aber wir versuchen<br />
es jeden Tag von neuem.» Das Essen soll für<br />
den Gast ein unvergessliches Erlebnis sein. Es<br />
soll ihn glücklich machen.<br />
Inmitten dieses Gesprächs räumt Peter<br />
Knogl ein, es sei nicht leicht, sich so einem<br />
Druck zu entziehen: den eigenen Erwartungen,<br />
den Erwartungen von aussen. Eigentlich<br />
habe er sich über die Jahre daran gewöhnt<br />
und auch ein Gegenmittel gefunden. Er erzählt<br />
es schmunzelnd: wie gern er auswärts<br />
esse, in gute Restaurants gehe. Wenn er nach<br />
dem Besuch schliesslich feststelle, die Leistungen<br />
des Cheval Blanc hielten einem Vergleich<br />
stand, entspanne er sich. Auch wenn er sich in<br />
Bayern bei seiner Familie aufhalte, seinen Bruder<br />
auf der Jagd begleite, könne er loslassen.<br />
Sonst aber: «Man kann nicht einfach die Arbeit<br />
abschütteln. Die Küche ist nie wirklich weg.»<br />
Verständigung ist ein «Must»<br />
Das harte Arbeiten hat der 43jährige Küchenchef<br />
von klein auf gelernt. Als Jüngster einer<br />
Bauernfamilie mit fünf Kindern musste er früh schon anpacken. Auch<br />
war die Erziehung streng. Widerrede gab es keine. Schnell lernte er<br />
auf eigenen Beinen zu stehen: in der Lehrzeit oder später im Ausland,<br />
wo er keinen Menschen kannte. Das alles habe ihn widerstandsfähig<br />
gemacht, meint er, und er falle nicht gleich bei jedem Windstoss um.<br />
Dass er schon damals, so jung wie er war, eine Methode gegen Einsamsein<br />
herausfand, spricht für sich. Der Bauernsohn aus Bayern lernte<br />
Sprachen: Französisch, Englisch, Spanisch. Als er zuletzt Brigaden von<br />
bis zu 30 Köchen internationaler Herkunft anführte, lohnte sich diese<br />
Beweglichkeit wieder.<br />
Das Essen soll für den Gast ein unvergessliches Erlebnis sein.<br />
Es soll ihn glücklich machen.<br />
Für Peter Knogl ist es eine Frage des Anstands, dass man sich zumindest<br />
um Verständigung bemüht. Diese Mühe wird von den Mitarbeitenden<br />
anerkannt und geschätzt. Die siebenköpfige Brigade des Cheval Blanc<br />
mag grössenmässig bescheiden wirken, ohne den Zusammenhalt untereinander,<br />
den so genannten «Kitt», kommt sie trotzdem nicht aus.<br />
Ohne gute Mitarbeiter gäbe es den Erfolg nicht, betont der Koch des<br />
Jahres. An jenem denkwürdigen Tag, als er von GaultMillau die grosse<br />
Ehrung erhielt, feierte er denn auch erst richtig hinter den Kulissen mit<br />
diesem «meinem Team» zusammen. «Man muss wissen, wo man sich<br />
zu bedanken hat», spricht er aus Erfahrung.<br />
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3<br />
2
4<br />
Wallfahrten aus Dankbarkeit<br />
Trotz der Anspannungen und des vergangenen<br />
Drucks möchte Peter Knogl seinen Beruf nicht<br />
missen. Kochen sei unvermindert seine Leidenschaft.<br />
Bei sich privat, so gesteht er, hat er allerdings<br />
genug von raffinierten Zubereitungen.<br />
Am liebsten mischt er sich einen Wurstsalat mit<br />
Käse und Essiggurken. Und dabei darf er sich,<br />
mit Blick auf die Zukunft, durchaus ein bisschen<br />
zurücklehnen: Der Koch freut sich auf das Buch<br />
mit seinen Rezepten, das im Spätsommer erscheinen<br />
wird, und möchte in Basel auch sonst<br />
eine Weile Atem schöpfen. Es gebe noch so<br />
manches zu verbessern.<br />
Wobei Peter Knogl seine eigene Anschauung<br />
über die Zukunft hat: «Planen kann man<br />
immer», meinte er schon in einem früheren<br />
Gespräch. «Doch wie es herauskommt, entscheidet<br />
ein anderer.» Die Äusserung bekundet<br />
das Verwurzeltsein in einer religiösen Kultur,<br />
wie man ihr heutzutage so freimütig nur mehr<br />
selten begegnet. Es mag hip sein, auf dem Jakobsweg<br />
nach Spanien zu pilgern. Der Bayer<br />
wallfahrt nach Altötting, wenn er sich zutiefst<br />
in seinem Innern dankbar fühlt. Wie etwa<br />
nach zwei MichelinSternen und der grossen<br />
Preisverleihung 2010 für den «Koch des Jahres<br />
2011». «100 Kilometer zu Fuss. Da braucht<br />
es gutes Schuhwerk!» Der Dankbare sagt es<br />
lachend. Und mit Blick auf die Zukunft bleibt<br />
zu hoffen, dass er sich fit hält. |<br />
1 Seit 2007 verwöhnt Küchenchef Peter Knogl seine<br />
Gäste mit Kreationen aus der mediterranen Haute<br />
Cuisine im Gourmetrestaurant Cheval Blanc. 2 Seezunge<br />
mit rosé Champagner. 3 AmuseBouche:<br />
Rindstatar Simmental. 4 Die Weinkarte des Cheval<br />
Blanc bietet rund 700 Positionen. 5 8 9 Das erste<br />
Kochbuch von Peter Knogl erscheint im Spätsommer<br />
2011. Gourmets dürfen sich freuen. 6 Peter Knogl<br />
wird zu Recht auch Saucenkönig genannt. 7 Das<br />
edle Ambiente im Cheval Blanc mit Maître Gregory<br />
Rohmer sorgt für ein unvergessliches Erlebnis.<br />
Weitere Informationen: www.lestroisrois.com<br />
Das erste Kochbuch von Peter Knogl<br />
Im Spätsommer 2011 wird im AT Verlag das erste Kochbuch von<br />
Peter Knogl erscheinen. Auf ca. 240 Seiten gewährt der von Gault-<br />
Millau zum «Koch des Jahres 2011» Gekürte Einblick in seine der<br />
französischen Küchentradition verpflichtete, aber gleichwohl an<br />
kulinarischen Überraschungen reiche Küche.<br />
Neben beliebten Klassikern aus seinem umfassenden Repertoire wie etwa<br />
den gebratenen Jakobsmuscheln mit WasabiSauce, dem Taschenkrebs<br />
Gelee mit Vichyssoise und Kaviar, der HummerLasagne mit Basilikumsauce<br />
oder dem Kalbsbries mit Artischockencreme und ErdnussKrokant<br />
präsentiert der bereits mehrfach ausgezeichnete Küchenchef des Restaurants<br />
Cheval Blanc auch zahlreiche finessenreiche Neukreationen, mit<br />
denen er die Gäste in nächster Zeit zu verwöhnen gedenkt: mit einer<br />
Millefeuille von der Brust der BresseTaube mit gebratener Entenleber,<br />
PérigordTrüffeln und Topinambur beispielsweise, mit einem Entre côte<br />
vom WagyuRind mit SchalottenRucolaKompott und Jus von fünf verschiedenen<br />
Pfeffern oder mit einer Dessertkomposition von Äpfeln,<br />
NougatBiscuit, MarshmallowSorbet und Gewürzen.<br />
In den rund 100 Rezepten zeigt Peter Knogl, dass er es meisterhaft<br />
versteht, die verwendeten, mithin auch ungewöhnlichen Zutaten<br />
in delikate, harmonisch ausbalancierte Gerichte zu verwandeln. Das<br />
Buch richtet sich an alle Feinschmecker, die geschmackliche Klarheit,<br />
Stilsicherheit und Raffinesse zu schätzen wissen und sich nicht von modischer<br />
Effekthascherei blenden lassen. Reservieren Sie sich Ihr persönlich<br />
signiertes Exemplar von Peter Knogl bis Ende August 2011 per EMail<br />
info@lestroisrois.com.<br />
Kochbuch Cheval Blanc; Rezepte: Peter Knogl; Texte: Dr. Rudolf<br />
Trefzer; Fotos: Andreas Thumm; ca. 240 Seiten, Grossformat, gebunden,<br />
mit Schutzumschlag; Preis: CHF 98; erscheint Ende August 2011. |<br />
Atlantik-Messermuscheln mit weisser Balsamico-Vinaigrette<br />
Rezept für 4 Personen<br />
Zutaten<br />
1kg Messermuscheln<br />
10 g feingeschnittene Schalotten<br />
10 g feingeschnittene Karotten<br />
Balsamico-Vinaigrette<br />
10 g Grünes vom Lauch<br />
10 g rosa Pfeffer<br />
2 EL Olivenöl<br />
2 Tropfen Tabasco<br />
1EL weisser Balsamico<br />
Garnitur<br />
Kerbel, Dill, dunkle BalsamicoReduktion<br />
Zubereitung<br />
Die frischen Muscheln auslösen, das Muschelfleisch in Eiswasser legen<br />
und unter fliessendem Wasser vom Sand befreien. Vom feinen Ende<br />
beginnend, die Muschelkörper in feine Scheiben schneiden, dabei den<br />
letzten Zentimeter nicht verwenden. Die Muschelscheibchen mit feingeschnittenen<br />
Schalotten kurz in gutem Olivenöl anschwitzen und sofort in<br />
eine eisgekühlte Schüssel geben. Kurz, da sonst das Muschelfleisch zäh<br />
wird. Das abgekühlte Muschelfleisch mit den Karotten sowie der BalsamicoVinaigrette<br />
verrühren und zum gewünschten Aroma abschmecken.<br />
Zubereitung Balsamico-Vinaigrette<br />
Das Grüne vom Lauch mit einem scharfen Messer in ganz feine Würfel<br />
schneiden. Kaltgepresstes Olivenöl dazugeben, ein wenig frischgemahlenen<br />
Pfeffer, Salz, rosa Pfeffer und 2 Tropfen Tabasco. Anschliessend<br />
den weissen Balsamico einrühren.<br />
Fertigstellung<br />
Die gesäuberten Muschelschalen auf ein Bett von angefeuchtetem Meersalz<br />
legen, das Muschelfleisch einfüllen, mit Kerbel, Dill und dunkler<br />
BalsamicoReduktion ausgarnieren.<br />
8 SPIRIT 7 | 2011 SPIRIT 7 | 2011 9<br />
5<br />
<br />
Guten Appetit!
Seeking perfection<br />
Peter Knogl has been the Chef at the Cheval Blanc in the <strong>Grand</strong><br />
<strong>Hotel</strong> Les Trois Rois in Basel since spring 2007. In the shortest<br />
time he has earned one success after another. In 2007 Michelin<br />
awarded him the first star and in 2008 the second, while GaultMillau<br />
has given him 18 points. At the same time GaultMillau named<br />
him “Newcomer of the Year 2009” and last October chose Peter<br />
Knogl as “Cook of the Year 2011”.<br />
“Let’s not get too excited, OK!” The level<br />
headedness is typical of Peter Knogl. Despite<br />
his astounding success and the feverish activity<br />
this has triggered, the Cheval Blanc’s chef<br />
has kept his cool. At least outwardly. After all,<br />
the restaurant is usually booked out for weeks<br />
ahead, and there is hardly any room left in his<br />
already busy schedule. Not until he rides home<br />
on the last tram in Basel does Knogl enjoy the<br />
first minutes of relaxation.<br />
Learning the trade<br />
Despite his meteoric rise, Peter Knogl is no<br />
whizz kid. In the best craftsman tradition, he<br />
learned the tools of the trade in ever more<br />
demanding restaurants and positions; moving<br />
further and further from his home in Bavaria,<br />
he worked in France, England and Spain. As a<br />
15yearold apprentice or commis, he washed<br />
vegetables and, after work, cleaned out the<br />
grimy oven. Twenty years later he was the<br />
6<br />
10 SPIRIT 7 | 2011 SPIRIT 7 | 2011 11
7<br />
Executive Chef in fivestar hotels such as Las Dunas Beach <strong>Hotel</strong> & Spa<br />
in Marbella or the Le Mirador Kempinski in Mont Pèlerin near Vevey. He<br />
earned his first Michelin star in Spain.<br />
“You have to remain true to yourself,” is his credo after<br />
years of experience and seeking his own style. He has worked<br />
under very different maîtres de cuisine: Dominique Le Stanc in<br />
Nice, Joël Antunes in London, Gerhard Schwaiger in Mallorca<br />
or Heinz Winkler in Aschau in the Chiemgau. The last two –<br />
Heinz Winkler with his cuisine vitale and Gerhard Schwaiger with his<br />
thoughts on intact nature and its products – have had an important<br />
influence on Peter Knogl. For the Chef of the Cheval Blanc, too, the<br />
product takes pride of place. “We always look for the best,” he says.<br />
That’s one thing. The other is natural and authentic taste.<br />
The meal should be an unforgettable experience for the guest.<br />
“You can never be perfect”<br />
Pavé of duck’s liver with spicy pineapple, followed by langoustine with<br />
carrotginger espuma and lemon grass sauce as a starter. It sounds so<br />
simple, but every dish is designed with meticulous attention, and not<br />
only for the eyes. Peter Knogl is very definite: “I don’t like dishes that<br />
look nice but don’t taste of anything.” If shortcomings come to light, he<br />
and his team look for the causes. Not sour enough? The wrong pepper?<br />
They don’t put a dish on the menu until every last detail is just right.<br />
Knogl says with some regret: “You can never be perfect. But we try to<br />
be every day.” The meal should be an unforgettable experience for the<br />
guest. It should make him happy.<br />
In the course of our conversation, Peter Knogl admitted that it<br />
was not easy to withstand the pressure, from one’s own expectations<br />
and the expectations of others. Over the years, though, he has grown<br />
accustomed to it and has found an antidote. With a grin he confesses<br />
that he loves to eat out in good restaurants. Afterwards, when he has<br />
seen that the Cheval Blanc can hold its own against its competitors, he<br />
can relax. He can also unbend when he is at home with his family in<br />
Bavaria and goes hunting with his brother. Otherwise? “You can’t just<br />
shake work off. The kitchen is never really far away.”<br />
Understanding is essential<br />
The 43yearold Chef learned about hard work even as a youngster. As<br />
the youngest of five children in a farmer’s family, he soon learned to pitch<br />
in. He had a strict upbringing. No talking back. He quickly learned to<br />
stand on his own feet. During his apprenticeship or later abroad, where<br />
he knew not a soul. That toughened him up, he believes, and it takes<br />
a lot to throw him off track. It’s significant that back then, as young as<br />
he was, he had already discovered a method to combat loneliness. The<br />
farmer’s son from Bavaria learned languages: French, English and Spanish.<br />
This flexibility paid off when he later headed brigades de cuisine of<br />
up to 30 cooks of different nationalities.<br />
For Peter Knogl, trying at least to make yourself understood is a<br />
question of common decency. His staff acknowledge and appreciate his<br />
efforts. The sevenperson brigade at the Cheval Blanc may be modest<br />
in size, but it couldn’t function without the solidarity that binds them<br />
together as a team. Knogl insists that his success would not be possible<br />
without good people behind him. On that memorable day when he received<br />
the award from GaultMillau, the real celebration began behind<br />
the scenes with “my team”. “You have to know where thanks are due,”<br />
he says from experience.<br />
Pilgrimages out of gratitude<br />
Despite the tension and the recent pressure, Peter Knogl loves his profession.<br />
Cooking is still his passion. At home, he admits, he doesn’t go<br />
12 SPIRIT 7 | 2011 SPIRIT 7 | 2011 13
in for sophisticated dishes. What he likes best is to mix a sausage salad<br />
with cheese and pickles. Looking ahead, Knogl can afford to settle<br />
back a little. He is looking forward to the publication in late summer of<br />
a book of his recipes and would like to make himself at home in Basel<br />
for some time yet. There are lots of things he could improve, he feels.<br />
Peter Knogl in any case has his own view of the future. He once<br />
told me: “You can always lay plans. But it’s someone else who decides<br />
how things work out.” The remark reflects his deep roots in a religious<br />
culture that we seldom encounter so frankly expressed nowadays. It’s<br />
in to do the pilgrimage to Santiago de Compostela in Spain. But Knogl,<br />
Bavarian to the core, makes his pilgrimage to Altötting, when he feels<br />
deeply grateful. For instance, when he received the two Michelin stars or<br />
the nomination as “Cook of the Year” for 2011. “A hundred kilometres<br />
on foot. You need sturdy shoes.” His laughter expresses his gratitude.<br />
Looking to the future, we can only hope he stays fit. |<br />
1 Chef Peter Knogl has been regaling guests since<br />
2007 with Mediterranean haute cuisine creations in<br />
our gourmet restaurant Cheval Blanc. 2 Sole with<br />
pink champagne 3 Amusebouche: Steak Tatare<br />
Simmental. 4 The wine list of the Cheval Blanc<br />
offers some 700 wines. 5 8 9 Peter Knogl’s first<br />
cookbook will be out in late summer 2011. Gourmets<br />
are looking forward excitedly. 6 Peter Knogl<br />
is also rightly known as the king of sauces. 7 The<br />
distinguished ambiance with maître d’ Gregory<br />
Rohmer ensures an unforgettable experience.<br />
Further information: www.lestroisrois.com<br />
Peter Knogl’s first cookbook<br />
Peter Knogl’s first cookbook will be published by AT Verlag in late<br />
summer 2011. Peter Knogl, elected “Cook of the Year” for 2011<br />
by GaultMillau, gives us a glimpse of his culinary art, which owes<br />
much to French tradition but yet is rich in gastronomic surprises.<br />
In addition to classic dishes from his wideranging repertoire – sautéed<br />
scallops with wasabi sauce, rock crab aspic with vichyssoise and caviar,<br />
lobster lasagne with basil sauce or sweetbreads with artichoke cream<br />
and peanut brittle – the chef of the Cheval Blanc, who has won numerous<br />
awards, also presents a number of refined new creations for demanding<br />
palates: millefeuille of Bresse pigeon breast with sautéed duck<br />
liver, Périgord truffles and Jerusalem artichoke, for instance, or Wagyu<br />
beef entrecote with a shallotrocket compote and the jus of five different<br />
peppers, or a dessert composition made of apples, nougat biscuit,<br />
marshmallow sorbet and spices.<br />
In a 100 or so recipes, Peter Knogl shows that he masters the art<br />
of transforming the ingredients he uses, some of them unusual, into<br />
exquisite and harmonious dishes. The book is for gourmets who disdain<br />
superficial effects and appreciate clarity of taste, a sense of style<br />
and refined sophistication. You can reserve a copy personally signed by<br />
Peter Knogl by sending an email to info@lestroisrois.com until the end<br />
of August 2011.<br />
Kochbuch Cheval Blanc; recipes: Peter Knogl; text: Dr Rudolf Trefzer;<br />
photos: Andreas Thumm; approx. 240 pages, large format, hardcover,<br />
with dust jacket; price: CHF 98; published end of August 2011. |<br />
Atlantic razor clams with white balsamic vinaigrette<br />
Recipe for 4 persons<br />
Ingredients<br />
1kg Razor clams<br />
10 g Finely chopped shallots<br />
10 g Finely sliced carrot<br />
Balsamic vinaigrette<br />
10 g Green from leeks<br />
10 g Pink pepper<br />
2 tbsp. Olive oil<br />
2 drops Tabasco sauce<br />
1 tbsp. White balsamic<br />
Garnish<br />
Chervil, dill, dark balsamic reduction<br />
Preparation<br />
Remove the clam meat from the shells and place it in icecold water.<br />
Remove any sand from the shells under running water. Starting at the<br />
small end, cut the clams into thin slices, discarding the last centimetre.<br />
Briefly sauté the clam slices with finely chopped shallots in olive oil and<br />
immediately place in an icecold bowl, only for a moment so that the<br />
clams don’t become rubbery. Toss the cooled clam meat with the carrot<br />
and the balsamic vinaigrette and season to taste.<br />
Preparing the balsamic vinaigrette<br />
With a paring knife, finely dice the green part of the leeks. Add coldpressed<br />
olive oil, a little freshly ground pepper, salt, pink pepper and 2<br />
drops of Tabasco sauce. Then stir in the white balsamic.<br />
Serving suggestion<br />
Place the clean clam shells on a bed of moist sea salt, fill them with the<br />
clam meat and garnish with chervil, dill and dark balsamic reduction.<br />
14 SPIRIT 7 | 2011 SPIRIT 7 | 2011 15<br />
9<br />
8<br />
Bon appétit!
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1<br />
In the realm of the shoe king<br />
The difference between luxury and mass-produced goods is understatement.<br />
True luxury does not need a label, and the king of luxury shoes is<br />
not Manolo Blahnik or Christian Louboutin but Silvano Lattanzi.<br />
Author | Nadja Knup Photos | Fredi Marcarini, Archive Silvano Lattanzi<br />
SPIRIT 7 | 2011 17
18 SPIRIT 7 | 2011<br />
Tom Cruise, Elton John or Nicolas Sarkozy – all of them stand a few<br />
centimetres taller because of the same man: Silvano Lattanzi. The Italian<br />
shoemaker makes shoes to measure – and discreetly higher heels are the<br />
least of his accomplishments. He is the poet and bard of leather. With<br />
his traditional techniques he fulfils every wish, be it ever so unusual. A<br />
customer once ordered a pair of shoes that was to be colour-coordinated<br />
with his new Ferrari. For his wedding, another client had his personal<br />
love story painted on light-coloured leather. Yet another immortalized a<br />
photograph by having it inserted beneath a transparent sole. There’s no<br />
such thing as “can’t be done”. If a particular wish is not feasible oneto-one,<br />
Silvano Lattanzi does not rest until he has found a satisfactory<br />
solution. The soles of his own shoes, incidentally, are inscribed with “La<br />
famiglia Lattanzi detiene il segreto della fabbricazione e delle finiture di<br />
queste scarpe” (The Lattanzi family knows the secret of the manufacture<br />
and finish of these shoes). What counts is the family and not Silvano<br />
Lattanzi. Zintala, the official company name behind the brand, is a family<br />
business in which everyone helps: Paolo, Silvano’s son, has learned the<br />
trade and knows every step right up to sewing, the supreme discipline<br />
in the art of shoemaking. Daughter Roberta takes care of marketing and<br />
PR, while Signora Lattanzi helps put the finishing touches to the luxury<br />
creations. The most important thing for Silvano is the family. The shoes<br />
come second. Together, they are his whole life.<br />
Aged underground – the Fossa Shoe<br />
Silvano Lattanzi is a shoemaker with a passion. More than a designer,<br />
he combines the skills of a craftsman, experimenter and boss. One of<br />
his most spectacular experiments is the Fossa Shoe, which was inspired<br />
by an old legend. When the body of the Italian poet Giacomo Leopardi<br />
was exhumed on July 21, 1900, 63 years after his death, there were no<br />
bones to be found. It was only possible to confirm his identity by his<br />
shoes – they had survived all those years in the crypt. In 2005, Silvano<br />
Lattanzi decided to put the legend to the test. He buried 50 pairs of<br />
shoes in holes in the earth that he covered with three-centimetre thick<br />
glass plates and left them there in nature for four years. In 2009 two<br />
of the four holes were opened in the presence of a notary, and lo and<br />
behold: The shoes had survived. Once cleaned, polished and resoled,<br />
they boasted an “antiqued” finish that no factory could imitate. The<br />
Fossa Shoe was born. Now, when an order is made, the shoes are left<br />
to age underground for seven months. These genuinely unique items<br />
are cleaned and polished, dried for two weeks and then handed over<br />
to the client.<br />
Working for Silvano Lattanzi is not just a job.<br />
It’s a mission and a philosophy.<br />
A shoe is not a garment<br />
When you enter the Zintala headquarters in Montegranaro, a small<br />
Italian town near Ancona, you can’t imagine that beyond the heavy<br />
wooden doors and the glossy, polished parquet floor of the lobby, with<br />
its leather sofas and flat screens, there is a bustling factory where shoes<br />
are manufactured. It smells of buffed leather, glue and dye. Hundreds<br />
of crocodile hides are piled up beside blue ostrich or glossy black calf-<br />
skins. Innumerable wooden lasts are stacked<br />
neatly on shelves reaching up to the ceiling –<br />
at least one for each customer; shaped by<br />
hand, they fit the individual’s foot precisely,<br />
and are labelled and stored in the factory. Zintala<br />
manufactures no more than 3000 pairs of<br />
shoes a year here. The price: between 5000<br />
and 20,000 euros a pair. The client is not paying<br />
for a flashy logo or a world-famous designer<br />
name, but for 33 hours of traditional craftsmanship<br />
and more than 300 steps in the process.<br />
The focus is on absolute perfection. Each of<br />
the 250 or so pieces of a Silvano Lattanzi shoe<br />
is handmade – cut, buffed, dyed and sewn by<br />
hand. Each employee has his or her place, and<br />
each is an expert in his or her field. “A shoe<br />
is not a garment that you can take in or let<br />
out. It either fits or it doesn’t fit,” says Silvano<br />
Lattanzi. “We can’t afford any mistakes. Our<br />
clients are very wealthy and very demanding –<br />
they are paying for quality, and I have only my<br />
good name to guarantee it.”<br />
The shoe lives and feels<br />
If you think this is just the spin of a shrewd<br />
marketing strategist, you’re wrong. The boss<br />
is the first person in the factory in the morning<br />
and the last out in the evening – every single<br />
pair of shoes goes through his hands. He leans<br />
back in the chair in his elegant but at the same<br />
time lively office and looks thoughtfully into the<br />
future. Silvano Lattanzi is 60 years old. “My<br />
children are the future of the firm, and the<br />
employees their capital. Working for Silvano<br />
Lattanzi is not just a job. It’s a mission and a<br />
philosophy. You know, shoes live and feel – my<br />
people work with their hands on these shoes<br />
and I want them to be happy doing so.” The<br />
firm is Silvano Lattanzi’s life work; he has put<br />
his heart and soul into it. In the beginning, he<br />
recounts, people laughed at him. No one will<br />
wait so long for a pair of shoes and certainly not<br />
pay those prices – his colleagues were certain<br />
of that. But Lattanzi proved it was possible –<br />
the customers do wait. And they pay. The<br />
most expensive shoe costs almost 20,000 euros.<br />
Each of the two shoes uses the perfect<br />
middle section of a single crocodile hide –<br />
the larger the shoe, the higher the production<br />
costs.<br />
Every client is a VIP<br />
Silvano Lattanzi is not a self-important man.<br />
The firm treats its customers the same way.<br />
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Seit 1994 dreht sich bei House & Garden Hamburg alles um massgeschneiderte<br />
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2<br />
Every customer is equally important. “For us,<br />
every customer is a VIP. We don’t have to show<br />
off with names,” explains Paolo, as he takes us<br />
through the factory museum. “We don’t care<br />
whether Hollywood stars tell the whole world<br />
that they are wearing our shoes on the red<br />
carpet. And we don’t give them gifts to do so<br />
either.” The museum, which takes up several<br />
rooms at company headquarters, houses thousands<br />
of shoes. For every pair that is produced –<br />
even the most unusual custom-made shoes – a<br />
second pair is manufactured. The firm is obviously<br />
not out to maximize profits; this is all<br />
about passion. Even though Lattanzi boutiques<br />
can be found at the best addresses in Milan,<br />
New York, St. Moritz or Shanghai, Silvano Lattanzi<br />
still calls them workshops because the<br />
firm stands for craftsmanship rather than sales.<br />
Nor does he see himself as the man who can<br />
do it all. “I’m a shoemaker – most people have<br />
probably never heard of me.” In the post-war<br />
period in Italy, the young Silvano Lattanzi had<br />
two career choices: electrician or shoemaker.<br />
He explains with a smile: “The high mortality<br />
rate among apprentice electricians and my love<br />
of life made me opt for the second.” Ten years<br />
20 SPIRIT 7 | 2011<br />
later he founded the firm Zintala and in the 1970s designed the first<br />
Zintala moccasin, which has since become a cult object. Silvano Lattanzi<br />
also produ ces women’s shoes, but 80 per cent of his clients are men.<br />
Roberta explains: “Women don’t like to wait. They see a shoe and they<br />
want to wear it that evening.” Women also prefer to have a large selection<br />
to choose from and are more influenced by fashion trends. And<br />
when it comes to shoes, quantity plays a big role for women. That can<br />
be a problem with shoes that cost several thousand euros a pair and<br />
come with a life-long guarantee. Only the soles of Lattanzi shoes have<br />
to be replaced from time to time, otherwise they last a lifetime. Silvano<br />
Lattanzi doesn’t “do” profit maximization. “We are committed only<br />
to our customers, not to marketing consultants, business partners or<br />
shareholders.” A thought that will, we hope, last as long as the shoes<br />
themselves. |<br />
1 Lattanzi shoes – the finest art of shoemaking.<br />
2 Crocodile hides, ostrich and calf skins make up<br />
the exclusive leather range. 3 The Fossa Shoe – the<br />
ultimate in individuality. 4 5 33 hours of traditional<br />
manual labour and more than 300 process steps go<br />
into the manufacture of a Lattanzi shoe. 6 Silvano<br />
Lattanzi, the shoe king and his kingdom. 7 Silvano’s<br />
son and heir Paolo Lattanzi carries on his father’s<br />
philosophy.<br />
Further information: www.silvanolattanzi.com
3<br />
4<br />
Im Reich des Schuhkönigs<br />
Der Unterschied zwischen Luxus und Masse ist Understatement.<br />
Wahrer Luxus braucht kein Label und der König der Luxusschuhe<br />
heisst nicht Manolo Blahnik oder Christian Louboutin, sondern<br />
Silvano Lattanzi.<br />
Tom Cruise, Elton John oder Nicolas Sarkozy –<br />
sie alle verdanken ein paar Zentimeter mehr<br />
Körpergrösse demselben Mann: Silvano Lattanzi.<br />
Der italienische Schuhmacher fertigt Schuhe<br />
nach Mass – diskret höhere Absätze sind seine<br />
kleinste Übung. Er lässt Gedichte und Lieder<br />
in Leder einarbeiten, sorgt mit traditionellen<br />
Techniken dafür, dass die Schuhe die richtigen<br />
Geräusche von sich geben und erfüllt jede noch<br />
so abwegige Idee. Ein Kunde bestellte bei Silvano<br />
Lattanzi einst ein farblich abgestimmtes Paar<br />
Schuhe passend zu seinem neuen Ferrari. Ein<br />
anderer liess sich zur Hochzeit seine persönliche<br />
Liebesgeschichte auf helles Leder malen. Ein<br />
dritter verewigte ein Foto unter einer transparenten<br />
Sohle. Ein Nein gibt es nicht. Wenn ein<br />
Wunsch sich nicht exakt umsetzen lässt, ruht<br />
Silvano Lattanzi nicht, ehe er eine zufriedenstellende<br />
Lösung gefunden hat. In der Sohle<br />
seiner eigenen Schuhe steht übrigens: «La famiglia<br />
Lattanzi detiene il segreto della fabbricazione<br />
e delle finiture di queste scarpe» (zu<br />
Deutsch etwa: Die Familie Lattanzi kennt die<br />
Geheimnisse der Herstellung und Vollendung<br />
dieser Schuhe). Es geht niemals um ihn allein,<br />
es geht immer um die Familie. Zintala, so der<br />
offizielle Firmenname hinter der Marke, ist ein<br />
Familienbetrieb, jeder hilft mit: Sohn Paolo hat<br />
das Schuhmacherhandwerk erlernt und kennt<br />
jeden einzelnen Schritt bis zum Nähen, der Königsdisziplin<br />
der Schuhmacherkunst. Tochter<br />
Roberta kümmert sich um Marketing und PR<br />
und Signora Lattanzi hilft mit, dass die Luxuskreationen<br />
den letzten Schliff erhalten. «La<br />
famiglia» ist ihm das Wichtigste. Das Zweitwichtigste<br />
sind Schuhe – und beides vereint<br />
ist sein ganzes Leben.<br />
Höhlengereifte Schuhe<br />
Silvano Lattanzi ist Schuhmacher aus Leidenschaft,<br />
mehr als ein Designer – eine Mischung<br />
aus Handwerker, Tüftler und Patron. Eines seiner<br />
bisher aufsehenerregendsten Experimente<br />
ist der Fossa Shoe, dessen Inspiration auf eine alte Legende zurückgeht:<br />
Als man am 21. Juli 1900, 63 Jahre nach seinem Tod, den Leichnam des<br />
italienischen Dichters Giacomo Leopardi exhumieren wollte, war kein<br />
Knochen mehr an seinem Platz. Einzig anhand seiner Schuhe liess sich die<br />
Identität bestätigen – sie hatten all die Jahre in der Gruft überdauert. Im<br />
Jahr 2005 machte Silvano Lattanzi die Probe aufs Exempel. Er liess rund<br />
50 Paar Schuhe in mit drei Zentimeter dicken Glasplatten zugedeckten<br />
Erdlöchern vergraben und setzte sie während vier Jahren der Natur aus.<br />
2009 wurden zwei der vier Erdlöcher im Beisein eines Notars geöffnet<br />
und siehe da: Die Schuhe hatten überlebt und wiesen nach Reinigung,<br />
Politur und Neubesohlung ein industriell unnachahmliches Antikfinish<br />
auf. Der Fossa Shoe war geboren. Heute reifen die Modelle bei Bestellung<br />
für sieben Monate unter der Erde, werden anschliessend gepflegt,<br />
während zwei Wochen getrocknet und schliesslich als unvergleichliche<br />
Einzelstücke dem Kunden übergeben.<br />
Jedes der rund 250 Einzelteile eines Silvano-Lattanzi-Schuhs ist handgefertigt –<br />
von Hand geschnitten, geschliffen, gefärbt und genäht.<br />
Ein Schuh ist kein Kleidungsstück<br />
Betritt man den Zintala-Hauptsitz im italienischen Montegranaro, einem<br />
kleinen Ort der Marche-Region nahe Ancona, ahnt man nicht, dass sich<br />
hinter den schweren Holztüren und den auf Hochglanz gewienerten Dielen<br />
eine Fabrik verbirgt. Eben noch inmitten eines luxuriösen Empfangsbereichs<br />
mit Leder-Lounge und Flat Screens, finden wir uns unvermittelt<br />
in einer emsigen Schuhmanufaktur wieder. Es riecht nach geschliffenem<br />
Leder, nach Leim und Farbe. Hunderte Krokodilhäute türmen sich neben<br />
blauem Straussen- oder schwarz glänzendem Kalbsleder. Fein säuberlich<br />
sind in deckenhohen Regalen unzählige Holzleisten aufgestapelt – jeder<br />
Kunde hat mindestens einen, jeder wird von Hand exakt dem Fuss<br />
nachempfunden, beschriftet und in der Fabrik gelagert. Maximal 3000<br />
Paar Schuhe werden hier pro Jahr gefertigt – Preis zwischen 5000 und<br />
20000 Euro pro Paar. Der Kunde zahlt nicht für ein schreierisches Logo<br />
oder einen weltberühmten Designernamen, sondern für 33 Stunden<br />
traditionelle Handarbeit und mehr als 300 Arbeitsschritte. Mal dauert<br />
das etwas länger, mal etwas weniger lang – man richtet seinen Fokus<br />
auf absolute Perfektion. Jedes der rund 250 Einzelteile eines Silvano-<br />
Lattanzi-Schuhs ist handgefertigt – von Hand geschnitten, geschliffen,<br />
gefärbt und genäht. Jeder Mitarbeiter hat seinen Platz, jeder ist ein Experte<br />
auf seinem Gebiet. «Ein Schuh ist kein Kleidungsstück, das man<br />
ändern kann – er passt, oder er passt nicht», erklärt Silvano Lattanzi.<br />
«Wir können uns keine Fehler leisten, unsere Kunden sind sehr reich<br />
und sehr anspruchsvoll – sie zahlen für Qualität und ich habe nichts als<br />
meinen guten Namen, um dafür zu garantieren.»<br />
Der Schuh lebt und fühlt<br />
Wer hinter den Worten einen gewieften Marketingstrategen im feinen<br />
Zwirn vermutet, fehlt: Der Chef ist der Erste, der morgens die Fabrik<br />
betritt und der Letzte, der sie abends verlässt – jedes einzelne Paar<br />
Schuhe geht durch seine Hände. Eine Mitarbeiterin führt uns durch die<br />
22 SPIRIT 7 | 2011<br />
SPIRIT 7 | 2011 23<br />
5
6<br />
Fabrik. Seit 20 Jahren arbeitet sie für Silvano Lattanzi und kennt die<br />
Firma beinahe so gut wie der Patron selbst. Später wird er sich im Stuhl<br />
seines eleganten und ebenso lebendigen Büros zurücklehnen und einen<br />
nachdenklichen Blick in die Zukunft werfen. Silvano Lattanzi ist 60 Jahre<br />
alt. «Meine Kinder sind die Zukunft dieser Firma und die Mitarbeiter ihr<br />
Kapital. Für Silvano Lattanzi zu arbeiten, ist nicht einfach ein Beruf, es<br />
ist eine Mission und eine Philosophie. Wissen Sie, der Schuh lebt und<br />
fühlt – meine Mitarbeiter arbeiten mit ihren Händen daran und sollen<br />
glücklich dabei sein.» Silvano Lattanzis ganzes Herzblut steckt in dieser<br />
Firma, sie ist sein Lebenswerk. Anfangs, so erzählt er, sei er bloss ausgelacht<br />
worden. Niemand würde so lange auf seine Schuhe warten und<br />
dann erst noch so viel dafür bezahlen, waren seine Kollegen überzeugt.<br />
Doch Lattanzi belehrte sie eines Besseren – die Kunden warten. Und<br />
sie bezahlen. Das teuerste Exemplar kostet beinahe 20000 Euro. Für<br />
jeden der beiden Schuhe wird das perfekt gezeichnete Mittelteil einer<br />
einzelnen Krokodilhaut verwendet – je grösser der Schuh, desto höher<br />
die Produktionskosten.<br />
Jeder Kunde ist ein VIP<br />
Silvano Lattanzi ist keiner, der sich wichtig nimmt. Ebenso hält es die<br />
Firma mit ihren Kunden. Ob Arnold Schwarzenegger, der Papst oder<br />
irgendein Unbekannter vor der Tür steht – jeder Kunde ist gleich wichtig.<br />
«Für uns sind all unsere Kunden very important persons. Wir haben<br />
es nicht nötig, mit Namen anzugeben», erklärt Sohn Paolo, als er uns<br />
durch das Museum der Fabrik führt, «wir legen keinen Wert darauf,<br />
dass Hollywoodstars der ganzen Welt erzählen, dass sie unsere Schu-<br />
he auf dem roten Teppich tragen, und wir beschenken<br />
sie auch nicht, damit sie das tun.»<br />
Im Museum, einem mehrere Räume umfassenden<br />
Bereich des Hauptsitzes, lagern tausende<br />
Schuhe. Von jedem Exemplar – auch von jeder<br />
noch so ausgefallenen Spezialanfertigung –<br />
wird ein zweites Paar hergestellt. Spätestens<br />
hier wird klar, dass es der Firma nicht um einen<br />
möglichst grossen Gewinn, sondern um<br />
eine Passion geht. Auch wenn Lattanzis Boutiquen<br />
an bester Lage in Mailand, New York,<br />
St. Moritz oder Shanghai stehen, nennt er sie<br />
«Werkstätten» – es gehe viel mehr um Handwerk<br />
als um Verkauf. Sich selbst mag er denn<br />
auch nicht als grossen Zampano sehen. «Ich<br />
bin ein Schuhmacher – die meisten Leute haben<br />
wahrscheinlich noch nie von mir gehört.»<br />
Im Italien der Nachkriegszeit gab es für den<br />
jungen Silvano Lattanzi zwei Berufsmöglichkeiten:<br />
Elektriker oder Schuhmacher. «Die hohe<br />
Sterblichkeitsrate der Elektrikerlehrlinge und<br />
meine grosse Liebe zum Leben entschieden<br />
für Letzteres», erklärt er lächelnd. Zehn Jahre<br />
später gründete er die Firma Zintala und<br />
entwarf in den Siebzigern seinen ersten Zintala-Mokassin,<br />
der heute Kultstatus hat. Zwar<br />
stellt Silvano Lattanzi auch Damenschuhe her –<br />
80 Prozent der Kunden sind jedoch männlich.<br />
«Frauen warten nicht gerne», begründet Tochter<br />
Roberta, «sie sehen einen Schuh und möchten<br />
ihn am Abend bereits tragen.» Ausserdem<br />
mögen sie die Auswahl und richten sich sehr<br />
viel stärker nach der Mode; für Frauen zählt<br />
beim Thema Schuhe auch Quantität – und die<br />
verträgt sich nicht sonderlich gut mit mehreren<br />
tausend Euro pro Paar und einer lebenslangen<br />
Garantie. Einzig die Sohle muss zwischendurch<br />
ersetzt werden, davon abgesehen<br />
hält ein Lattanzi-Schuh für die Ewigkeit – ein<br />
Aspekt, der sich ebenso wenig mit der heute<br />
gängigen Gewinnoptimierung vereinen lässt.<br />
Aber davon will Silvano Lattanzi nichts wissen:<br />
«Wir sind weder Marketingberatern noch<br />
Geschäftspartnern oder Aktionären, sondern<br />
einzig und allein unseren Kunden verpflichtet.»<br />
Ein Gedanke, der hoffentlich ebenso ewig<br />
währt wie die Schuhe selbst. |<br />
1 Lattanzi-Schuhe – Schuhmacherkunst auf höchstem<br />
Niveau 2 Krokodilhäute, Straussen- und Kalbsleder<br />
gehören zum exklusiven Ledersortiment.<br />
3 Der Fossa Shoe: unvergleichliche Einzelstücke.<br />
4 5 33 Stunden traditionelle Handarbeit und mehr<br />
als 300 Arbeitsschritte sind nötig für die Herstellung<br />
eines Lattanzi-Schuhs. 6 Der Schuhkönig und sein<br />
Reich: Silvano Lattanzi. 7 Sohn und Nachfolger Paolo<br />
Lattanzi trägt die Philosophie seines Vaters weiter.<br />
Weitere Informationen: www.silvanolattanzi.com<br />
24 SPIRIT 7 | 2011 SPIRIT 7 | 2011 25<br />
7
guebelin.ch<br />
Inspiration<br />
made by Gübelin.<br />
Das Juwel verlangt nach ausserordent-<br />
lichem Handwerk. Nach Erfahrung<br />
und Wissen in der Wahl der wertvollsten<br />
Edelsteine. Doch erst die inspirative<br />
Kreation, das Spiel mit Material, Farbe<br />
und Licht schafft die entscheidende<br />
Qualität: Schafft es, dass das grösste<br />
Glanzstück nicht der Schmuck ist.<br />
Sondern Ihr persönlicher Auftritt.<br />
Der Beutefänger<br />
Was man wissen muss: Andri Pol ist Fotograf. Und als<br />
solcher ist er einer, der seine Beute draussen findet, in<br />
der Natur, im Gelände, in der Provinz, in den Städten.<br />
Es sind Menschen, es sind Orte, es sind Situationen.<br />
Autor | Max Küng Fotos | Andri Pol, Tom Haller<br />
Einmal verglich ich Andri Pol mit Jack Bauer, dem ruhelosen Helden der<br />
Fernsehserie «24». Ich finde diesen Vergleich auch heute noch ziemlich<br />
gelungen. Denn wie Jack Bauer ist Andri Pol immer im Dienst, ein Rastloser,<br />
der mit seiner ganzen Energie und seinem ganzen Herzen konsequent<br />
hinter seinem Ziel herjagt. Und das Ziel des Andri Pol ist nur das<br />
eine: das perfekte Bild. Dafür ist ihm kein Einsatz zu hoch.<br />
Mission Japan<br />
Die erste gemeinsame Reise nach Tokyo unternahmen wir 1996. Es war<br />
ein Sommer, der von absurder Hitze war, und rückblickend sehe ich mich<br />
als jungen Mann, der verschwitzt und mit Blasen an den Füssen einem<br />
Mann mit Kamera um den Hals durch eine Stadt folgte. Eine Stadt, die<br />
mir gross vorkam wie eine Welt und fremd wie ein Wald auf einem anderen<br />
Planeten. Der Mann mit der Kamera wandelte zielstrebig hindurch,<br />
traumwandlerisch kam es mir vor. Denn er hatte eine Mission. Ich kam<br />
damals frisch von der Journalistenschule, aber wir hatten zusammen<br />
schon ein paar Geschichten für die «Basler Zeitung» gemacht. Wir verstanden<br />
uns auf Anhieb – und ich wusste, dass ich von ihm und seinem<br />
Bilderhunger lernen konnte. Und so war es denn auch.<br />
Rückblickend weiss ich nicht mehr, wo er all diese Informationen<br />
herhatte, die zu den Bildern führten. Gewisse Sujets fand er, denn sein<br />
Blick ist scharf und seine Sinne sind wach. Ich erinnere mich daran, wie<br />
wir im Zug sassen – ich glaube es war die JR Yamanote Line, die rund um<br />
Tokyo herumfährt in einem nie endenden Kreis – und aus dem Fenster<br />
blickten. Ich sah nichts als das typische Chaos aus Häusern und Reklame<br />
und Stromleitungen vorbeifliegen; er aber sah etwas. Er sagte, er habe<br />
Männer gesehen, mit Angelruten, mitten in der Stadt. Also verliessen<br />
wir an der nächsten Station eilig den Zug, gingen schnurstracks zurück.<br />
Es war eine ganz schön lange Strecke zu Fuss, aber für ein Bild muss<br />
man zeitweise weit gehen, Meilen oder auch gerne etwas weiter. Als wir<br />
den Ort wieder fanden, sassen dort tatsächlich Männer mit Angelruten<br />
um einen künstlichen Teich. Es stellte sich heraus, dass es ein beliebter<br />
Zeitvertreib für Geschäftsmänner war, dort in der Mittagspause in dem<br />
künstlichen Teich zu fischen. Nur war das Licht in dem Moment nicht<br />
gut genug. Es waren zu viele Wolken am Himmel. Oder zu wenige. Ja,<br />
das Licht. Das Licht zwingt den Fotografen dazu, zu unmenschlich früher<br />
Stunde aus dem Bett zu steigen, damit er zu einem bestimmten Zeitpunkt<br />
an einem bestimmten Ort sein kann. Denn das Licht pflegt leider<br />
dann besonders schön zu sein, wenn man nicht vor Ort ist. Also ging er<br />
am nächsten Tag wieder dorthin. Bis das Licht stimmte, die Stimmung<br />
passte, das Bild perfekt war.<br />
Von vielen Dingen hatte er gehört, er hatte darüber gelesen, jemand<br />
hatte es ihm zugetragen. Mit Hartnäckigkeit und einer unglaublichen<br />
bis unheimlichen Energie blieb er an den Projekten, gewann das<br />
Vertrauen von Menschen. Es ist nicht gerade einfach, in Japan einen<br />
Vertreter einer sich mehr oder minder dem Rechtsstaat verpflichtet fühlenden<br />
Organisation davon zu überzeugen, die Hose herunterzulassen,<br />
damit man seine imposante Rückentätowierung fotografieren kann – er<br />
aber hat es geschafft, mehrmals.<br />
Phänomen Japan<br />
Und so durfte ich mit ihm eintauchen in diesen fremden Kosmos: Wir<br />
fuhren im Hochsommer mitten in Tokyo Ski. Wir reisten in die Berge<br />
bei Nagano, wo sich unter der gnadenlosen Sonne erwachsene Männer<br />
als Krieger verkleideten und mit täuschend echten Plastikgewehren<br />
kindliche Schlachten schlugen. Wir besuchten ein Geschäft, welches<br />
er aufgestöbert hatte, einen Laden in einer kleinen Wohnung in einem<br />
unscheinbaren Hochhaus, in dem ein sonderbarer Herr nichts anderes<br />
als gebrauchte Uniformen von Schülerinnen feilbot. Und wir zogen viele<br />
gekühlte Getränkedosen aus den allgegenwärtigen Automaten – und<br />
vor allem assen wir auch viele, viele Sushi.<br />
Japan ist ein sonderbarer Ort. Er ist magisch. Anfangs wollte ich<br />
ihn begreifen. Doch je öfter ich dort war, je mehr ich über ihn erfuhr<br />
und lernte, desto weniger wusste ich Bescheid, denn Japan kann man<br />
nicht wirklich verstehen. Nur mit Bildern ist diesem Phänomen Japan<br />
beizukommen – vielleicht, wenn überhaupt.<br />
Ich weiss nicht, wie oft Andri Pol in Japan war in all den Jahren. Ich<br />
glaube auch, dass er selbst es nicht mehr weiss. Immer wieder zog es<br />
ihn dorthin. Er fuhr im Mietwagen durch das Land, kletterte auf Berge,<br />
streunte durch Städte, er alleine mit seinen Kameras und Objektiven<br />
und Blitzen auf der Suche nach Bildern, von denen er nicht wusste, dass<br />
es sie gab, aber es ahnte. Er spürte die Bilder. Sie mussten dort sein,<br />
irgendwo. Und er jagte sie, bis er sie fand. |<br />
1 Laufband in einem Hundehotel und -fitnesscenter<br />
in Tokyo. 2 Fischen im Zentrum von Tokyo. 3 Schülerin<br />
während der Kirschblütenzeit im Ueno-Park in<br />
Tokyo. 4 Sumoringer in einer Wettkampfpause in<br />
Tokyo. 5 Aussicht auf einen Teil von Shibuya (Quartier<br />
in Tokyo). 6 Tattoostudio in Yokohama: Tattoos<br />
werden nicht maschinell, wie bei uns, sondern von<br />
Hand gestochen, was sehr schmerzhaft ist.<br />
Weitere Informationen: www.andripol.com<br />
SPIRIT 7 | 2011 27
1<br />
2<br />
28 SPIRIT 7 | 2011 SPIRIT 7 | 2011 29<br />
3
The hunter<br />
Let’s make it clear: Andri Pol is a photographer. As a photographer<br />
he is out hunting his prey, in nature or in the city, in the country or<br />
in the back of beyond. His quarry? People or places or situations.<br />
I once compared Andri Pol with Jack Bauer, the indefatigable hero of the<br />
TV series “24”. I still like the comparison even now. Like Jack Bauer, Andri<br />
Pol is always on the job, a restless man who devotes himself heart and<br />
soul, and with all his energy, to achieving his goal. Andri Pol, too, has a<br />
single-minded goal: the perfect picture. And for that he’s willing to put<br />
everything on the line.<br />
Mission Japan<br />
Our first trip together took us to Japan in 1996. It was summer and absurdly<br />
hot. Looking back, I see myself, a young guy, bathed in sweat and<br />
with blisters on his feet, traipsing through a city, following a man with a<br />
camera around his neck. The city seemed to me as enormous as a universe<br />
and as alien as a forest on a strange planet. The man with the camera<br />
walked purposefully, with the sureness of a sleepwalker, I thought. He<br />
had a mission. I was fresh out of journalism school, but we had already<br />
done a few feature articles together for the “Basler Zeitung”. We hit it off<br />
right away – and I knew that I could learn a lot from him and his hunger<br />
for images. And I did.<br />
In retrospect, I no longer know where he got all the information that<br />
led to the pictures. Some subjects he simply found. He has a good eye and<br />
keen senses. I remember how once we were sitting in a train – I think it<br />
was the JR Yamanote Line, which travels in a never-ending circle all around<br />
Tokyo – and were staring out the window. I saw nothing but the typical<br />
chaos of houses and billboards and power lines, but he saw something.<br />
He said he had seen men with fishing rods, in the middle of the city. So,<br />
we hopped off the train at the next station and headed right back. It was<br />
a really long trek on foot, but for a picture you sometimes have to go a<br />
long way – miles and miles or even further. Well, we found the place,<br />
and there were actually men sitting there, fishing in an artificial pond. It<br />
turned out that this was a favourite pastime for businessmen – fishing in<br />
the artificial pond in their lunch break. Unfortunately, the light was not<br />
good enough right then. There were too many clouds. Or too few. Yes,<br />
the light. Light forces the photographer to jump out of bed at inhumanly<br />
early hours so that he can be at a particular place at a particular time of<br />
day. We all know that, unfortunately, the light is always most beautiful<br />
just when you’re not there. So he went back to the pond the next day.<br />
Until the light was right, and the mood and the picture were perfect.<br />
Many of his subjects he had heard about or read about or someone<br />
had told him about them. With persistence and with unbelievable, even<br />
unsettling, energy, he persevered with the projects and won people’s<br />
confidence. In Japan it’s no easy thing to convince a representative of an<br />
organization that is more or less committed to the rule of law to lower<br />
his trousers so that you can photograph the impressive tattoos on his<br />
back – Andri Pol did it, though, and more than once.<br />
30 SPIRIT 7 | 2011<br />
Phenomenon Japan<br />
I was fortunate to plunge into this strange world with him. We went<br />
skiing in Tokyo in the height of summer. We travelled to the mountains<br />
near Nagano where, under a merciless sun, grown men dressed up as<br />
soldiers and fought childish battles with deceptively real-looking plastic<br />
guns. We visited a shop which he had tracked down, a store in a small<br />
apartment located in an inconspicuous building, where a quirky gentleman<br />
sold nothing else but used schoolgirls’ uniforms. We took countless<br />
cans of drinks from the ubiquitous vending machines. And above all we<br />
ate sushi, mountains of sushi.<br />
Japan is a strange place. It’s magical. At first, I thought I could understand<br />
it. But the more often I went there and the more I learned about<br />
Japan, the less I understood it. Japan is not a place that you can really<br />
understand. The only way you can perhaps grasp this phenomenon, if at<br />
all, is through pictures.<br />
I don’t know how many times Andri Pol has been to Japan in all<br />
these years. I think he doesn’t know it himself. He is drawn there time<br />
and again. He has criss-crossed the country in rented cars, climbed up<br />
mountains, roamed about cities, alone, only with his cameras and lenses<br />
and flashes, searching for pictures that he didn’t know were there, though<br />
he suspected it. He felt the pictures. They had to be there, somewhere.<br />
And he hunted them until he found them. |<br />
1 Treadmill in a dog hotel and fitness centre in<br />
Tokyo. 2 Fishing in the centre of Tokyo. 3 Schoolgirl<br />
at cherry blossom time in Ueno Park in Tokyo.<br />
4 Sumo wrestlers taking a break in Tokyo. 5 View of<br />
part of the Shibuya neighbourhood in Tokyo. 6 Tattoo<br />
studio in Yokohama: Tattoos are done by hand<br />
(very painfully) rather than by machine as in Europe.<br />
Further information: www.andripol.com<br />
Ihr Ziel. Unser Plan. Unsere Kompetenz. Ihr Gewinn.<br />
Your aim. Our plan. Our Competence. Your Benefit.
4<br />
32 SPIRIT 7 | 2011 SPIRIT 7 | 2011 33<br />
5<br />
6
<strong>Grand</strong> <strong>Hotel</strong> <strong>Bellevue</strong> Gstaad<br />
Highlights, events<br />
1<br />
3<br />
5<br />
1 Peter Knogl, “Cook of the Year 2011” (18 GaultMillau points, 2 Michelin stars)<br />
will thrill the guests of the <strong>Grand</strong> <strong>Hotel</strong> <strong>Bellevue</strong> during the Davidoff Saveurs Pleasure<br />
Week. | Peter Knogl, «Koch des Jahres 2011» (18 GaultMillauPunkte, 2 Michelin<br />
Sterne), verzaubert während der DavidoffSaveursGenusswoche die Gäste des <strong>Grand</strong><br />
<strong>Hotel</strong> <strong>Bellevue</strong>. 2 Against the breathtaking backdrop of the Alps, the world’s best<br />
beach volleyball teams compete to win. | Vor atemberaubender Alpenkulisse spielen<br />
die besten BeachvolleyballTeams der Welt um den Sieg. 3 During the polo season,<br />
the elegant public turns out to watch the players vie for world ranking points, with<br />
the charming chalet village in the background. | Während der Polosaison tummelt<br />
sich das elegante Publikum vor der heimeligen ChaletdorfKulisse und geniesst den<br />
Kampf der Spieler um die begehrten Weltranglistenpunkte. 4 Extraordinary cars drive<br />
along the challenging route through the ever impressive Alpine scenery. Let yourself<br />
be surprised! | Aussergewöhnliche Automobile fahren eine herausfordernde Route<br />
vor eindrücklicher Alpenkulisse. Lassen Sie sich überraschen! 5 Switzerland’s highest<br />
“Schwingfest“ on the Rellerli Alp at 1830 metres above sea level. | Das höchstgelegene<br />
Schwingfest der Schweiz auf der Rellerli Alp findet auf 1830 Metern über Meer statt.<br />
2<br />
4<br />
About ourselves<br />
The opening times are: summer season 2011:<br />
June 24 – September 18, winter season<br />
2011/12: December 9 – April 10. |<br />
Die Öffnungszeiten sind wie folgt: Sommersaison<br />
2011: 24. Juni bis 18. September, Wintersaison<br />
2011/12: 9. Dezember bis 10. April.<br />
34 SPIRIT 7 | 2011 SPIRIT 7 | 2011 35<br />
July<br />
SWATCH FIVB World Tour 2011 – 1to1<br />
energy <strong>Grand</strong> Slam Gstaad<br />
Don’t miss the summery beach atmosphere in<br />
the Alps – the Beach Volleyball <strong>Grand</strong> Slam in<br />
Gstaad. | Erleben Sie sommerliche BeachAtmosphäre<br />
in den Alpen – am Beach Volleyball<br />
<strong>Grand</strong> Slam in Gstaad.<br />
July 4 –10, 2011<br />
www.beachworldtour.ch<br />
Davidoff Saveurs<br />
Gstaad opens its doors to the big names of culinary<br />
art. A unique event devoted to pure pleasure.<br />
| Gstaad macht Platz für die grossen Namen<br />
der Gastronomie und lässt Genuss zum Programm<br />
der einmaligen Veranstaltung werden.<br />
July 8 –17, 2011<br />
www.davidoffsaveurs.ch<br />
55th Menuhin Festival Gstaad<br />
This year the festival of classical music “Fire<br />
& Sun” will enchant you with approximately<br />
50 concerts in three cycles. | Dieses Jahr verzaubert<br />
das klassische Musikfestival «Fire & Sun»<br />
mit ca. 50 Konzerten in drei Zyklen.<br />
VIP lounge and sponsoring:<br />
<strong>Grand</strong> <strong>Hotel</strong> <strong>Bellevue</strong><br />
July 15 – September 3, 2011<br />
www.menuhinfestivalgstaad.ch<br />
Swiss Open Gstaad<br />
The Swiss Open Gstaad – also known as the<br />
“Alpine Wimbledon” – makes Gstaad the focal<br />
point of men’s tennis. | Das Swiss Open Gstaad –<br />
auch als «Wimbledon der Alpen» bekannt –<br />
macht Gstaad zum Mittelpunkt des Herrentennis.<br />
July 23 – 31, 2011<br />
www.swissopengstaad.ch<br />
August<br />
Swiss National Day<br />
On the evening of Swiss National Day, the Restaurant<br />
Prado serves a traditional Swiss buffet<br />
and you can enjoy traditional Swiss music. |<br />
Am Abend unseres Nationalfeiertags erwartet<br />
Sie im Restaurant Prado ein traditionelles<br />
Schweizer Buffet, umrahmt von einheimischen<br />
Klängen.<br />
August 1, 2011<br />
www.bellevuegstaad.ch<br />
4th Glacier 3000 Run<br />
The fourth mountain race will start in Gstaad<br />
and pass through a picturesque mountain<br />
landscape up to the Glacier 3000. | Der vierte<br />
Berglauf mit Start in Gstaad führt durch eine<br />
idyllische Berglandschaft hinauf auf den Glacier<br />
3000.<br />
August 6, 2011<br />
www.glacier3000.ch<br />
Hublot Polo Gold Cup Gstaad<br />
Top international players compete for points<br />
in the world ranking of this sport of kings. |<br />
Internationale Topspieler kämpfen beim «königlichen»<br />
Sport um die begehrten Weltranglistenpunkte.<br />
August 18 – 21, 2011<br />
www.pologstaad.ch<br />
Rellerlialp-Schwinget<br />
“Schwingen” – Swiss country wrestling – celebrates<br />
ancient customs and living traditions high<br />
up in the Alps. | Am höchstgelegenen Schwingerfest<br />
der Schweiz lassen sich Brauchtum und<br />
gelebte Tradition hautnah erleben.<br />
August 21, 2011<br />
www.gstaad.ch<br />
Gstaad Classic Audermars Piguet<br />
Vintage car rally with historically important cars<br />
of all leading marques. | OldtimerRally mit historisch<br />
bedeutenden Fahrzeugen aller grossen<br />
Marken.<br />
August 31 – September 4, 2011<br />
www.gstaadclassic.com<br />
September<br />
Country Night Gstaad<br />
Europe’s leading country event brings famous<br />
country stars to Gstaad – Western atmosphere<br />
through and through. | Europas führender<br />
CountryEvent holt die berühmten Stars der<br />
Szene auf die Bühne und zelebriert den Westen<br />
durch und durch.<br />
September 9 –11, 2011<br />
www.countrynightgstaad.ch<br />
Seasonal Offers<br />
<strong>Bellevue</strong> Barbecue<br />
Weather permitting, you are invited to join us on<br />
the <strong>Bellevue</strong> terrace every Saturday for a rendezvous<br />
with juicy meat, light fish, fresh vege tables,<br />
homemade sauces and tasty side dishes. |<br />
Jeden Samstag bei schönem Wetter laden wir<br />
Sie auf der <strong>Bellevue</strong> Terrasse zu einem Rendezvous<br />
mit saftigem Fleisch, leichtem Fisch, marktfrischem<br />
Gemüse, hausgemachten Saucen und<br />
schmackhaften Beilagen ein.<br />
Summer Lunch<br />
Spend your next lunch break on the secluded<br />
<strong>Bellevue</strong> terrace. Enjoy a healthy, summery<br />
3course menu while appreciating the aweinspiring<br />
mountain scenery. | Verbringen Sie<br />
Ihre nächste Mittagspause auf der lauschigen<br />
<strong>Bellevue</strong> Terrasse. Mit Blick in die fantastische<br />
Bergwelt geniessen Sie ein gesundes, sommerliches<br />
3GängeMenu.<br />
Le Petit Chalet<br />
Our Petit Chalet, with seating for 16 people, is<br />
situated in the grounds of the <strong>Grand</strong> <strong>Hotel</strong> <strong>Bellevue</strong>,<br />
right on the Gstaad promenade. In summer<br />
too we can serve you fondue and raclette<br />
in a rustic chalet environment. | Direkt an der<br />
Gstaader Promenade, eingebettet in den Park<br />
des <strong>Grand</strong> <strong>Hotel</strong> <strong>Bellevue</strong>, befindet sich unser<br />
Petit Chalet mit 16 Sitzplätzen. Auch im Sommer<br />
servieren wir Ihnen hier in einer rustikalen<br />
Ambiance Fondue und Raclette.<br />
Further information:<br />
www.bellevue-gstaad.ch
Concierge Tip<br />
from Andreas Suter, <strong>Grand</strong> <strong>Hotel</strong> <strong>Bellevue</strong> Gstaad<br />
New anti-aging treatment for a radiant and<br />
smooth complexion<br />
Welcome in the summer season with a radiant<br />
complexion.<br />
Beauty treatment without any scalpel or<br />
pain that can give you a radiant and smooth<br />
complexion very quickly?<br />
A wish we can fulfil. Our Beauty Team now<br />
also offers antiaging treatment with bio radio<br />
frequency or B.R.F. The name stands for a<br />
revolutionary system that combines five basic<br />
technologies in a single device to combat the<br />
signs of skin aging. This new method promotes<br />
the skin cells’ metabolic functions while also<br />
draining moisture from the tissue. The result<br />
is beauty to behold – even after a single treatment:<br />
The skin is visibly younger and firmer<br />
thanks to a marked reduction in wrinkles, increased<br />
moisturizing and an optimum supply<br />
of nutrients and oxygen.<br />
To make your body fit for the summer, we<br />
recommend the “Anti Age B.R.F. Body” treatment<br />
for the neckline and décolleté, the arms<br />
and legs, along with the “Anti Age B.R.F. Beauty”<br />
face treatment.<br />
True to the philosophy of our <strong>Grand</strong> <strong>Hotel</strong>,<br />
our beauticians will rejuvenate you in complete<br />
relaxation. For any questions or reservations,<br />
Andreas Suter and the <strong>Bellevue</strong> SPA Team will be<br />
pleased to assist you. |<br />
Strahlender und straffer Teint durch neues<br />
Anti-Aging Treatment<br />
Heissen Sie die warme Jahreszeit mit einem<br />
strahlenden Teint willkommen!<br />
Eine BeautyBehandlung ohne Skalpell<br />
und Schmerzen, die innert kürzester Zeit zu<br />
einem strahlenden und straffen Teint verhilft?<br />
Ein Wunsch, den wir erfüllen können:<br />
Neu bietet unser Beauty Team auch AntiAging<br />
Treatments mit B.R.F. (Bio Radio Frequency) an.<br />
Dahinter steht ein revolutionäres System das<br />
fünf grundlegende Technologien zur Bekämpfung<br />
der Anzeichen der Hautalterung in einem<br />
einzigen Gerät vereint. Diese neue Methode<br />
fördert die Stoffwechselfunktionen der Hautzellen<br />
und hat ausserdem eine stark entwässernde<br />
Wirkung auf das Gewebe. Das Ergebnis kann<br />
sich sehen lassen – schon nach der ersten Behandlung:<br />
ein sichtbar jüngeres und strafferes<br />
Hautbild dank deutlicher Faltenreduzierung,<br />
erhöhter Durchfeuchtung und optimaler Nährund<br />
Sauerstoffversorgung.<br />
Um Ihren Körper sommerfit zu machen,<br />
empfehlen wir neben der «Anti Age B.R.F.<br />
Beauty»Gesichtsbehandlung auch die «Anti<br />
Age B.R.F. Body»Behandlung für den Hals, das<br />
Décolleté, die Arme und Beine.<br />
Ganz nach der Philosophie unseres Hauses verjüngen<br />
Sie unsere BeautyExperten bei kompletter<br />
Entspannung. Für allfällige Fragen und<br />
Reservationen stehen Ihnen Andreas Suter und<br />
das <strong>Bellevue</strong> SPA Team gerne zur Verfügung. |<br />
Further information:<br />
www.bellevue-gstaad.ch<br />
concierge@bellevue-gstaad.ch<br />
spa@bellevue-gstaad.ch<br />
<strong>Bellevue</strong> & Menuhin Package<br />
The <strong>Grand</strong> <strong>Hotel</strong> <strong>Bellevue</strong> is now the proud sponsor of the Menuhin<br />
Festival Gstaad for the sixth time.<br />
Highlights of one of the great classical music festivals combined with<br />
a delightful stay in our hotel – a true symphony of genuine pleasure<br />
and hospitality.<br />
• One night in a Designer Double Room, sumptuous breakfast,<br />
Chef’s Tasting Menu (5 courses)<br />
• Tickets for concerts during the Menuhin Festival Gstaad 2011<br />
(category and tickets are subject to availability)<br />
• Transfer to and from concerts<br />
• Dessert after the concert – including a glass of champagne or cognac<br />
• Free and unlimited access to the <strong>Bellevue</strong> SPA<br />
• Visitor’s tax, service and VAT<br />
Designer Double Room from CHF 790 (per night, 2 persons)<br />
Designer Double Room from CHF 590 (per night, 1 person)<br />
Package for several nights on request.<br />
Package available from July 15 to September 3, 2011<br />
Mention the booking code “Spirit 7” and benefit from an upgrade<br />
into the next higher room category. This offer is valid subject to<br />
availability.<br />
Bereits zum sechsten Mal ist das <strong>Grand</strong> <strong>Hotel</strong> <strong>Bellevue</strong> stolzer<br />
Sponsor des Menuhin Festival Gstaad.<br />
Höhepunkte der klassischen Musik – kombiniert mit einem genussreichen<br />
Aufenthalt in unserem Haus: Das ist eine wahre Symphonie aus echtem<br />
Genuss und Gastfreundschaft!<br />
• Eine Übernachtung im DesignDoppelzimmer, reichhaltiges Frühstück,<br />
Menu Dégustation (5GängeMenu)<br />
• Tickets für die Konzerte während des Menuhin Festival Gstaad 2011<br />
(Kategorie und Tickets nach Verfügbarkeit)<br />
• Transfer zu den Konzerten und zurück<br />
• Dessert nach dem Konzert – inklusive eines Glases Champagner<br />
oder Cognac<br />
• Freier, unbegrenzter Eintritt ins <strong>Bellevue</strong> SPA<br />
• Kurtaxe, Service und Mehrwertsteuer<br />
DesignDoppelzimmer ab CHF 790 (2 Personen pro Nacht)<br />
DesignDoppelzimmer ab CHF 590 (1 Person pro Nacht)<br />
Package für mehrere Nächte auf Anfrage.<br />
Angebot gültig vom 15. Juli bis 3. September 2011<br />
Bei Erwähnung des Buchungscodes «Spirit 7» profitieren Sie von<br />
einem Upgrade in die nächsthöhere Zimmerkategorie. Dieses<br />
Angebot gilt nach Verfügbarkeit.<br />
Further information:<br />
www.bellevue-gstaad.ch<br />
info@bellevue-gstaad.ch<br />
Tel. +41 33 748 00 00<br />
36 SPIRIT 7 | 2011 SPIRIT 7 | 2011 37
<strong>Grand</strong> <strong>Hotel</strong> <strong>Bellevue</strong> Gstaad<br />
Your new host<br />
Rückkehr mit Ambitionen<br />
Der neue <strong>Bellevue</strong> General Manager heisst<br />
Philip Erne (58) und ist ein international erfahrener<br />
<strong>Hotel</strong>ier. Nach langen Jahren in den<br />
USA und im asiatischen Raum kehrt der gebürtige<br />
Zürcher mit seiner philippinischen<br />
Frau Nancy zurück in die Schweiz.<br />
SPIRIT: Herr Erne, Sie waren in den letz-<br />
ten acht Jahren General Manager im Ho-<br />
tel Equatorial Bangi-Putrajaya in Kuala<br />
Lumpur. Welche Stationen haben Sie in<br />
Ihrer Karriere bis jetzt durchlaufen?<br />
Philip Erne: Nach meinem Abschluss 1978 an der<br />
<strong>Hotel</strong>fachschule in Lausanne bin ich in die Staaten<br />
ausgewandert. Dort habe ich während acht<br />
Jahren meine Sporen in führenden <strong>Hotel</strong>s in San<br />
Francisco, Washington DC, New York City, Beverly<br />
Hills und Palm Springs abverdient.<br />
1986 zog es mich nach Asien, wo ich in leitenden<br />
Positionen für internationale <strong>Hotel</strong>betriebe<br />
in Hongkong, China, auf den Philippinen, in Japan<br />
und Malaysia tätig war.<br />
War für Sie der Schritt in die Topliga<br />
der <strong>Hotel</strong>lerie immer schon ein Berufswunsch?<br />
Tatsächlich war mein Wunsch schon als junger<br />
<strong>Hotel</strong>fachmann, in der internationalen <strong>Hotel</strong>lerie<br />
zu wirken. Ich hatte die einmalige Chance, meine<br />
Karriereschritte ausschliesslich in der Luxushotellerie<br />
aufzubauen.<br />
Was reizt Sie am Wechsel von der Hauptstadt<br />
Malaysias ins Chaletdorf Gstaad?<br />
Ein bisschen Heimweh! Nach so vielen Jahren im<br />
Ausland zieht es mich zurück in die Schweiz. Die<br />
Schweiz ist für mich inzwischen auch viel interessanter<br />
und kosmopolitischer geworden als vor<br />
30 Jahren, als ich sie verlassen habe. Ausserdem<br />
symbolisiert Gstaad die Schweizer Tugenden perfekt:<br />
Schönheit, Sauberkeit, Authentizität und die<br />
weitgehend unberührte Natur.<br />
Welche Ziele haben Sie sich als General<br />
Manager gesetzt und wie wollen Sie<br />
diese erreichen?<br />
Mein Ziel ist es, meine langjährigen Erfahrungen<br />
in der internationalen <strong>Hotel</strong>lerie in das <strong>Grand</strong><br />
<strong>Hotel</strong> <strong>Bellevue</strong> einfliessen zu lassen. Zusammen<br />
mit meiner lebensfrohen asiatischen Frau Nancy<br />
möchte ich dem <strong>Grand</strong> <strong>Hotel</strong> <strong>Bellevue</strong> eine neue<br />
Seele von asiatischer Gastfreundschaft kombiniert<br />
mit schweizerischem Savoirfaire geben.<br />
Was sind für Sie die Highlights im <strong>Grand</strong><br />
<strong>Hotel</strong> <strong>Bellevue</strong>?<br />
Die aussergewöhnliche Schönheit der <strong>Hotel</strong>architektur,<br />
der traumhafte <strong>Hotel</strong>park inmitten von<br />
Gstaad, die grossartige Ausstattung des <strong>Hotel</strong>s<br />
sowie das hohe kulinarische Niveau gepaart mit<br />
der ausgeprägten Professionalität der Mitarbeiter.<br />
Worauf freuen Sie sich in Gstaad be-<br />
sonders?<br />
In einem der schönsten Bergtäler der Schweiz zu<br />
arbeiten und zu leben ist ein ausserordentliches<br />
Privileg. Ich freue mich gemeinsam mit meiner<br />
Frau auf die neue Herausforderung, das <strong>Grand</strong><br />
<strong>Hotel</strong> <strong>Bellevue</strong> als eines der exklusivsten Schweizer<br />
Resorthotels für anspruchsvolle Gäste aus aller<br />
Welt nachhaltig zu positionieren.<br />
Welche Hobbys haben Sie?<br />
Wenn es die Zeit erlaubt: Golfen, Segeln ,Tauchen,<br />
Wandern, Skifahren, klassische und Jazzmusik. |<br />
Returning full of ambition<br />
The new <strong>Bellevue</strong> General Manager is the<br />
58-year-old Philip Erne, a hotel manager<br />
with wide international experience. After<br />
spending many years in the USA and in<br />
Asia, the Zurich-born Erne is returning to<br />
Switzerland with his Philippine wife Nancy.<br />
SPIRIT: Mr Erne, you’ve been General<br />
Manager of the <strong>Hotel</strong> Equatorial Bangi-Putrajaya<br />
in Kuala Lumpur for the<br />
past eight years. Tell us a bit where<br />
your career has taken you so far?<br />
Philip Erne: After my diploma at the <strong>Hotel</strong><br />
Management School in Lausanne in 1978, I<br />
emigrated to the States. I earned my stripes<br />
there, spending eight years at leading hotels in<br />
San Francisco, Washington DC, New York City,<br />
Beverly Hills and Palm Springs.<br />
In 1986 I left for Asia, where I worked in<br />
senior positions for international hotel companies<br />
in Hong Kong, China, the Philippines, Japan<br />
and Malaysia.<br />
Have you always dreamed of man-<br />
aging one of the top hotels in the industry?<br />
Naturally, even as a young man in the profession<br />
I dreamed of a career in an international hotel.<br />
I was fortunate enough to take all my career<br />
steps in the luxury hotel business.<br />
From the capital of Malaysia to the<br />
chalet village Gstaad. What’s the attraction?<br />
A wee bit of homesickness! I’ve been abroad for<br />
a long time, and I miss Switzerland. And Switzerland<br />
has become much more interesting and<br />
cosmopolitan than it was when I left 30 years<br />
ago. What’s more, Gstaad stands for all those<br />
wonderful Swiss virtues: beauty, cleanliness,<br />
authenticity, and a largely untouched nature.<br />
What are your goals as General Manager<br />
and how do you plan to achieve<br />
them?<br />
My main goal is to bring my many years of ex <strong>Bellevue</strong> as one of the most exclusive Swiss reperience<br />
in the international hotel business to sort hotels for demanding guests from all over<br />
the <strong>Grand</strong> <strong>Hotel</strong> <strong>Bellevue</strong>. Together with my the world.<br />
lively Asian wife Nancy, I’d like to give the <strong>Grand</strong><br />
<strong>Hotel</strong> <strong>Bellevue</strong> a new soul that combines Asian What are your hobbies?<br />
hospitality with Swiss savoirfaire.<br />
When I’ve got time, I love golfing, surfing, diving,<br />
hiking, skiing, and music – both classical<br />
In your view, what are the highlights and jazz. |<br />
in the <strong>Grand</strong> <strong>Hotel</strong> <strong>Bellevue</strong>?<br />
The hotel’s exceptionally beautiful architecture,<br />
the gorgeous hotel park right in the centre of<br />
Gstaad, the hotel’s outstanding amenities, and<br />
the high culinary level along with the strong<br />
professionalism of the staff.<br />
What are you looking forward to in<br />
Gstaad especially?<br />
Working and living in one of Switzerland’s most<br />
beautiful mountain valleys is an extraordinary<br />
privilege. My wife and I are looking forward to<br />
the challenge of positioning the <strong>Grand</strong> <strong>Hotel</strong><br />
38 SPIRIT 7 | 2011<br />
SPIRIT 7 | 2011 39
<strong>Grand</strong> <strong>Hotel</strong> Les Trois Rois Basel<br />
Highlights, events<br />
1 The Brasserie spoils its guests with delicacies from the Swiss and French cuisine.<br />
| Die Brasserie verwöhnt ihre Gäste mit schweizerischen und französischen<br />
Spezialitäten. 2 Bronze and steel works by the sculptors Constantin Brancusi and<br />
Richard Serra are on show at the Fondation Beyeler’s summer exhibition. | Die<br />
Sommerausstellung der Fondation Beyeler zeigt Werke aus Bronze und Stahl der<br />
Bildhauer Constantin Brancusi und Richard Serra. 3 The very special ambiance<br />
on the Münsterplatz in Basel makes openair cinema an unforgettable summer<br />
event. | Das einmalige Ambiente auf dem Münsterplatz macht das Kino unter freiem<br />
Himmel zum unvergesslichen Sommerevent. 4 The internationally acclaimed<br />
harpist Florence Sitruk is the new Artistic Head of the “les muséiques” festival. |<br />
Die international gefeierte Harfenistin Florence Sitruk übernimmt neu die künstlerische<br />
Leitung des Festivals «les muséiques».<br />
40 SPIRIT 7 | 2011<br />
1<br />
3<br />
2<br />
4<br />
April<br />
Blickfang Basel<br />
The “Blickfang” Basel fair conquers the threecountry<br />
region around Basel for the second<br />
time. For three days the ehalle in Basel will be<br />
transformed into a designer shopping mall. |<br />
Die Blickfang Basel erobert das Dreiländereck –<br />
und wird zum zweiten Mal die ehalle in Basel<br />
für drei Tage in ein Designkaufhaus verwandeln.<br />
April 8 –10, 2011<br />
www.blickfang.com<br />
Blues Festival Basel<br />
During the blues festival big names of the international<br />
scene guarantee a varied programme<br />
of blues at its best. | Während des BluesFestivals<br />
sorgen hochkarätige Namen aus der internationalen<br />
Szene für ein abwechslungsreiches<br />
Programm und versprechen Blues vom Allerfeinsten.<br />
April 12–17, 2011<br />
www.bluesfestivalbasel.ch<br />
“les muséiques”<br />
For several days various museums of Basel will<br />
host classical concerts. | Das Festival, bei dem<br />
während mehreren Tagen in verschiedenen<br />
Basler Museen klassische Konzerte aufgeführt<br />
werden.<br />
April 13 –17, 2011<br />
www.lesmuseiques.ch<br />
Jazz by Off beat<br />
Once a year Basel becomes the focal point of<br />
worldwide jazz thanks to Jazz by Off beat. |<br />
Jazz by Off Beat rückt Basel einmal jährlich in<br />
den Mittelpunkt des weltweiten Jazzinteresses.<br />
April 30 – May 13, 2011<br />
www.jazzfestivalbasel.ch<br />
May<br />
Fondation Beyeler<br />
The summer exhibition is devoted to the<br />
works of the sculptors Constantin Brancusi<br />
(1876–1957) and Richard Serra (*1939). | Die<br />
Sommerausstellung ist dem Schaffen der Bildhauer<br />
Constantin Brancusi (1876–1957) und<br />
Richard Serra (*1939) gewidmet.<br />
May 22 – September 4, 2011<br />
www.fondationbeyeler.com<br />
June<br />
Art 42 Basel<br />
Art Basel shows art of the 20th and 21th centuries<br />
and remains the world’s leading trade fair<br />
for the international art market. | Die Art Basel<br />
bietet Kunst des 20. und 21. Jahrhunderts und<br />
gilt unangefochten als wichtigste Weltmesse<br />
des internationalen Kunstmarktes.<br />
June 15 –19, 2011<br />
www.artbasel.com<br />
July<br />
Finale at the Cheval Blanc<br />
Before the summer holidays, the team of our<br />
gourmet restaurant Cheval Blanc takes leave<br />
with a grand finale, a medley of enticing compositions.<br />
| Vor den Sommerferien verabschiedet<br />
sich die Crew des Gourmetrestaurants Cheval<br />
Blanc mit einem Schlussbouquet, reich an verführerischen<br />
Kompositionen.<br />
July 2, 2011<br />
www.lestroisrois.com<br />
STIMMEN<br />
The STIMMEN music festival in Lörrach, across<br />
the border from Basel, is an exciting mixture of<br />
international stars, original projects and special<br />
themes. | Das Musikfestival STIMMEN in Lörrach<br />
bietet einen spannenden Mix aus internationalen<br />
Topstars und originären Projekten, speziellen<br />
Themen sowie leiseren Tönen.<br />
July 7– 31, 2011<br />
www.stimmen.com<br />
Basel Tattoo<br />
Bagpipes, brass bands and folkloristic dance.<br />
Don’t miss the world’s secondlargest military<br />
tattoo. | Dudelsackklänge, Blasmusik und folkloristischer<br />
Tanz: All das erwartet Sie am zweitgrössten<br />
Military Tattoo der Welt.<br />
July 16 – 23, 2011<br />
www.baseltattoo.ch<br />
Swiss National Day<br />
A spectacular fireworks display is held on the<br />
Rhine on the eve of Switzerland’s National Day,<br />
in front of the <strong>Grand</strong> <strong>Hotel</strong> Les Trois Rois. | Direkt<br />
vor dem <strong>Grand</strong> <strong>Hotel</strong> Les Trois Rois findet am<br />
Vorabend des Schweizer Nationalfeiertages ein<br />
spektakuläres Feuerwerk auf dem Rhein statt.<br />
July 31, 2011<br />
www.basel.com<br />
August<br />
Open-Air-Kino<br />
Vacation mood in Basel: The great openair cinema<br />
event, situated within the spectacular surroundings<br />
of the old city on the Münsterplatz,<br />
ensures exciting evenings. | Ferienstimmung<br />
in Basel: Der grosse OpenAirKinoEvent vor<br />
prächtiger Altstadtkulisse auf dem Münsterplatz<br />
sorgt für erlebnisreiche Abende.<br />
August 4 – 28, 2011<br />
www.orangecinema.ch<br />
RAID SUISSE – PARIS<br />
Vintage car driving at its finest: Whether you<br />
drive your vintage car, regard the rally as sports<br />
tourism or seek to master the challenges of the<br />
rally sport – RAID is a memorable driving experience<br />
for every participant. | Oldtimerfahren in<br />
schönster Form: Ob Sie den RAID in Ihrem Oldtimer<br />
fahren, sportlichtouristisch angehen oder<br />
in der Kategorie Sport grosse Herausforderungen<br />
meistern wollen – am RAID erwartet Sie<br />
Autofahren als einzigartiges Erlebnis.<br />
Start August 18, 2011<br />
www.raid.ch<br />
Em Bebbi sy Jazz<br />
The traditional jazz festival “Em Bebbi sy Jazz”<br />
turns Basel’s city centre into a pulsating jazz<br />
happening. | Mit dem traditionellen Jazzfestival<br />
«Em Bebbi sy Jazz» wird die Basler Innenstadt<br />
zum Jazzhappening.<br />
August 19, 2011<br />
www.embebbisyjazz.ch<br />
September<br />
Venison season<br />
The hunting season is open! Enjoy the three or<br />
fourcourse venison menus in our Brasserie. | Die<br />
Jagdsaison ist eröffnet! Geniessen Sie «wilde»<br />
3 und 4GängeMenus in unserer Brasserie.<br />
September 6 – 26, 2011<br />
www.lestroisrois.com<br />
Further information:<br />
www.lestroisrois.com<br />
SPIRIT 7 | 2011 41
Concierge Tip<br />
from Cristina Bally, <strong>Grand</strong> <strong>Hotel</strong> Les Trois Rois Basel<br />
The Basel region in a vintage car with our<br />
Roadbook<br />
What’s the old saying? The journey is the reward.<br />
At the <strong>Grand</strong> <strong>Hotel</strong> Les Trois Rois we’ve put together<br />
the most beautiful excursions in the Basel<br />
region in the form of a small road map we<br />
have dubbed the Roadbook. With the help of this<br />
Roadbook and your vintage car, you can explore<br />
the region in style and comfort. If you’d like to<br />
hire a vintage car, just ask us and we’ll make the<br />
necessary enquiries.<br />
Car enthusiasts will not want to miss a visit<br />
to the Cité de l’Automobile in Mulhouse. This<br />
French national museum houses the Schlumpf<br />
Collection – named after its founder Fritz<br />
Schlumpf – the world’s largest automobile museum<br />
on 25,000 square metres. The museum’s<br />
audioguide will explain the 400 models – luxury<br />
and racing cars – that tell the history of the automobile.<br />
From there, we recommend you drive on to<br />
visit one of Europe’s cheese Meccas, an unparalleled<br />
culinary delight in the dreamy French town<br />
of VieuxFerrette where you will find the legendary<br />
Sundgauer KäsKaller of Bernard Antony. His<br />
cheeses are sought after by the most illustrious<br />
customers, including members of the Japanese<br />
Imperial Family, the Archduke Otto von Habsburg<br />
and Prince Albert of Monaco. Sometimes a very<br />
special cheese will even be flown in by helicopter.<br />
On the way back, you can stop off for a picnic in a<br />
quiet and secluded spot; our concierge team will<br />
be pleased to prepare a gourmet picnic basket<br />
for you. Enjoy the blue hour with select culinary<br />
delicacies such as Black Forest ham, potato salad,<br />
seasonal petit fours and pastries.<br />
For any questions or reservations, Cristina<br />
Bally and her team will be pleased to assist you. |<br />
Mit Oldtimer und Roadbook durch die<br />
Region<br />
Wie heisst es so schön? Der Weg ist das Ziel.<br />
Unter diesem Motto hat das <strong>Grand</strong> <strong>Hotel</strong> Les<br />
Trois Rois für Sie die schönsten Ausflugsziele<br />
der Region in Form einer kleinen Strassenkarte,<br />
des Roadbooks, zusammengestellt. In Ihrem<br />
eigenen Oldtimer können Sie mit Hilfe des<br />
Roadbooks die Umgebung stilvoll und bequem<br />
erkunden. Wenn Sie einen Oldtimer mieten<br />
möchten, fragen Sie uns, wir treffen gerne die<br />
nötigen Abklärungen.<br />
Für Automobilliebhaber schon fast ein<br />
Must ist der Besuch der Cité de l’Automobile<br />
in Mulhouse. Das Musée National mit der Collection<br />
Schlumpf – benannt nach deren Begründer<br />
Fritz Schlumpf – ist mit einer Fläche<br />
von über 25000 Quadratmetern das grösste<br />
Automobilmuseum der Welt. Entdecken Sie mit<br />
einem Audioguide 400 historische Modelle, Luxus<br />
oder Rennwagen, welche die Geschichte<br />
des Automobils erzählen.<br />
Nach diesem eindrücklichen Besuch empfehlen<br />
wir Höchstgenuss für Gaumen und Sinne<br />
beim besten Käseveredler Europas. Im verträumten<br />
Städtchen VieuxFerrette liegt der<br />
legendäre Sundgauer KäsKaller von Bernard<br />
Antony. Seine Käse verführen ausgesuchte Kunden,<br />
darunter sind unter anderem Mitglieder<br />
des japanischen Kaiserhauses, Erzherzog Otto<br />
von Habsburg sowie Fürst Albert von Monaco.<br />
Sein raffinierter Käse wird bei Bedarf sogar mit<br />
dem Helikopter eingeflogen.<br />
Auf der Rückfahrt bietet sich ein Picknick<br />
an einem lauschigen Ort abseits der Autobahn<br />
geradezu an. Dazu stellt Ihnen Ihr Concièrge<br />
Team gerne einen GourmetPicknickkorb zusammen.<br />
Geniessen Sie die «heure bleue» mit<br />
ausgewählten kulinarischen Köstlichkeiten wie<br />
zum Beispiel einer ApéroPlatte mit Schwarzwälder<br />
Schinken, Kartoffelsalat und saisonalen<br />
Petit Fours und Gebäck.<br />
Für allfällige Fragen und Reservationen<br />
stehen Ihnen Cristina Bally und ihr Team gerne<br />
zur Verfügung. |<br />
Further information:<br />
www.lestroisrois.com<br />
concierge@lestroisrois.com<br />
Les Trois Rois Golf Checkup<br />
Golf is enjoying growing popularity among young and old alike.<br />
The 18hole championship LaLargue course is unique in the threecountry<br />
region around Basel. Set in hilly countryside with a view towards the<br />
Vosges of fields and forests, the LaLargue course is a sure bet for relaxation<br />
close to nature. With wildlife and birds all around, no roads<br />
running through the course, and no industrial pollution infecting the<br />
air, LaLargue is pure nature.<br />
The Hirslanden Golfclinic Birshof Basel/Münchenstein offers an extensive<br />
and wellthoughtout programme for prevention, biomechanics, performance<br />
diagnostics and more. The cooperation with the Hirslanden<br />
Clinic is designed for customers who already have golfing experience<br />
but would like to improve their handicap and their athletic fitness. Or for<br />
golfers who would like to start golfing again after an accident.<br />
• 2 nights in a luxurious room<br />
• Generous breakfast buffet or continental breakfast in your room<br />
• Fitness check for golfers at the Hirslanden Golfclinic Birshof<br />
(90 minutes)<br />
• Swing analysis with a highspeed camera at the Hirslanden Golfclinic<br />
Birshof (45 minutes)<br />
• 1 green fee for the 18hole championship LaLargue Golf Course<br />
(par 72)<br />
• Unlimited driving range balls<br />
• Late checkout 6 pm<br />
Double room starting from CHF 1775 (2 nights, 2 persons)<br />
Mention the booking code “Spirit 7” and we’ll welcome you with<br />
a free bottle of champagne in your room.<br />
Golf erfreut sich immer grösserer Beliebtheit bei Jung und Alt.<br />
Der 18LochChampionshipParcours LaLargue ist einzigartig im Dreiländereck.<br />
Eingebettet in hügeliger Landschaft mit Blick über Feld und<br />
Wald zu den Vogesen, ist LaLargue ein Garant für Erholung mit ungestörtem<br />
Naturerlebnis. Vögel und andere Tiere sind zahlreich, keine<br />
Strasse unterbricht den Parcours, keine Industrieabgase belasten die<br />
Luft – LaLargue ist Natur pur.<br />
Die Hirslanden Golfclinic Birshof Basel/Münchenstein bietet ein umfangreiches<br />
und fundiertes Angebot für Prävention, Biomechanik, Leistungsdiagnostik<br />
etc. an. Das in Zusammenarbeit mit der Hirslandenklinik<br />
angebotene Package richtet sich an Kunden, die bereits golfen können,<br />
sich aber im Handicap verbessern bzw. ihre sportliche Leistungsfähigkeit<br />
erhöhen möchten. Oder eben an solche Golfer, welche nach Verletzung<br />
wieder mit dem Golfen beginnen möchten.<br />
• 2 Übernachtungen in einem luxuriösen Zimmer<br />
• Reichhaltiges Frühstücksbuffet oder kontinentales Frühstück in Ihrem<br />
Zimmer<br />
• GolferFitnessCheck in der Hirslanden Golfclinic Birshof (90 Minuten)<br />
• Schwunganalyse mit Hochgeschwindigkeitskamera in der Hirslanden<br />
Golfclinic Birshof (45 Minuten)<br />
• 1 Green Fee auf dem 18LochChampionshipParcours Golf LaLargue<br />
(Par 72)<br />
• Unbegrenzt DrivingRangeBälle<br />
• Late Checkout 18 Uhr<br />
Doppelzimmer ab CHF 1775 (2 Personen für 2 Nächte)<br />
Bei Erwähnung des Buchungscodes «Spirit 7» offerieren wir Ihnen<br />
als Welcome eine Flasche Champagner in Ihrem Zimmer.<br />
Further information:<br />
www.lestroisrois.com<br />
reservation@lestroisrois.com<br />
42 SPIRIT 7 | 2011 SPIRIT 7 | 2011 43
Das Juwel der Meere<br />
Perlen gelten als Inbegriff von Reinheit und Schönheit.<br />
Sie verzaubern nicht nur Frauen, sondern ziehen seit<br />
der Antike auch Männer in ihren Bann. Zwei Perlenliebhaber<br />
unserer Tage sind Hans und Till Schoeffel<br />
aus dem grössten europäischen Perlenhandelshaus.<br />
Autorin | Iris Wimmer-Olbort Fotos | Archiv Schoeffel<br />
Die Welt verändert sich in rasantem Tempo. Moden kommen und gehen,<br />
Trends überholen einander immer schneller. Über all dem stehen wahre<br />
Werte und echte Schönheit. Kein anderes Juwel verkörpert dies in solcher<br />
Vollkommenheit wie die Perle. Doch auch sie hat sich in den vergangenen<br />
Jahrzehnten verändert: Neue und zauberhafte Varianten, Farben, Formen und<br />
Grössen haben die Perle zu einem sehr individuellen und ausdrucksstarken<br />
Schmuckstück gemacht.<br />
Das Perlenhaus Schoeffel<br />
Dies wissen zwei Männer, die die Ausstrahlung der Perle in allen Facetten<br />
kennen und schätzen: Hans und Till Schoeffel, Vater und Sohn, aus Stuttgart;<br />
der eine als ehemaliger Firmenchef der Motor eines grossen Erfolgs, der andere<br />
seit vier Jahren Betriebsnachfolger und Geschäftsführer. Beiden war der<br />
Weg in die Welt der Perle quasi vorbestimmt: Grossvater beziehungsweise<br />
Urgrossvater Wilhelm Schoeffel gründet 1921 das Unternehmen als Perlenund<br />
Edelsteinhandel. Als 1928 sein Sohn Kurt in die Firma eintritt, knüpft<br />
dieser Verbindungen zu japanischen Perlenzüchtern und legt den Grundstein<br />
zu langjährigen Geschäftsbeziehungen. Gerade 25 Jahre alt, übernimmt Hans<br />
Schoeffel 1963 das Geschäft von seinem Vater, der sich aus gesundheitlichen<br />
Gründen zur Ruhe setzt. Als Till Schoeffel in das Familienunternehmen eintritt,<br />
geschieht dies ohne Druck der Familie, auf eigenen Wunsch und angezogen<br />
von der Magie der Perle.<br />
Wenn man Hans und Till Schoeffel zum ersten Mal trifft, begegnet man<br />
zwei scheinbar typischen Schwaben aus Baden-Württemberg. Diese Menschen<br />
gelten als konservativ, zurückhaltend und bodenständig. Entsprechen<br />
Vater und Sohn Schoeffel diesen Erwartungen? Zurückhaltend, ja, das sind<br />
sie auf eine feine und angenehme Art. Aber ihr bescheidenes Auftreten ist<br />
gepaart mit einem deutlichen Sinn für das Schöne und einer ausgeprägten<br />
Weltläufigkeit.<br />
Mit diesen Eigenschaften hat Hans Schoeffel das Unternehmen zum<br />
grössten Perlenhandelshaus in Europa aufgebaut. Der Name Schoeffel steht<br />
dank seiner Geschicklichkeit für feine Perlen und klassischen, luxuriösen sowie<br />
innovativen Perlenschmuck. Dahinter steht nicht nur Passion: «Meine Liebe<br />
zu Perlen war mehr schon eine Obsession», blickt Hans Schoeffel, heute 73<br />
Jahre alt, zurück.<br />
Eine Leidenschaft, die er an seinen Sohn weitergegeben hat. Wenn<br />
Till Schoeffel Besucher durch die Firmenräume in Stuttgart führt, bleibt er<br />
immer wieder stehen, um mit leuchtenden Augen Colliers von einem Tablett<br />
auf einem Schreibtisch zu nehmen. Der 43-Jährige zeigt flache, metallisch<br />
glänzende Perlen in dunklen Farbnuancen, lauscht dem sanften Klicken, das<br />
44 SPIRIT 7 | 2011 SPIRIT 7 | 2011 45<br />
1
2<br />
beim Aufeinandertreffen der Perlen zu hören ist. Und dann schwärmt er von<br />
ihrer Seltenheit, «weil sie in Form und Farbe so aussergewöhnlich sind».<br />
«Perlen verkörpern für mich absolute Ästhetik und es bereitet<br />
mir einfach Freude, sie anzusehen.»<br />
An einem anderen Tisch bleibt er stehen und begutachtet die Arbeit einer<br />
Spezialistin, die so genannte Multicolour-Colliers zusammenstellt: Colliers<br />
aus verschiedenfarbigen Perlen, die mit Kontrast und Harmonie spielen. «Es<br />
ist eine seltene Kunst, solche Farbkompositionen zu schaffen. Dazu benötigt<br />
man viel Fingerspitzengefühl», lobt der Firmenchef.<br />
Ein paar Schritte weiter sind es die geöffneten Schubladen eines deckenhohen<br />
Tresors, die Till Schoeffel anziehen: Hier werden die Kollektionen<br />
der Marke Schoeffel aufbewahrt – feinster Schmuck mit Perlen, entworfen<br />
nach eigenen Vorstellungen. Mal grafisch schlicht und ganz modern, dann<br />
im Zusammenspiel mit floralen Formen oder anmutig leicht. Mal betont<br />
vom Funkeln weisser Diamanten, dann wieder in charmanter Eintracht mit<br />
Farbsteinen.<br />
Natürliche Schönheit aus dem Meer<br />
Im Hause Schoeffel ist die Vielfalt der modernen Perle zu entdecken, von der<br />
vor über 100 Jahren niemand zu träumen wagte. Zu dieser Zeit ist das Juwel<br />
ausschliesslich der Natur vorbehalten: Wenn ein Parasit durch die Schale in<br />
eine Muschel eindringt, wehrt sich diese. Sie umschliesst den Eindringling mit<br />
Haut und bildet Perlmutt um den Fremdkörper. Es<br />
entsteht eine so genannte Natur- oder Orientperle,<br />
die zufällig gefunden werden kann.<br />
Anfang des 20. Jahrhunderts gelingt es dem<br />
Japaner Kokichi Mikimoto, Muscheln zur Erzeugung<br />
von Perlen anzuregen. Das von ihm entwickelte<br />
Prinzip wird bis heute genutzt: Durch einen<br />
geringfügigen Eingriff werden Perlmutt bildende<br />
Zellen ins Innere der Muschel eingesetzt. Meist<br />
zusammen mit einer kleinen, aus Muschelschale<br />
gedrechselten Kugel, die dafür sorgen soll, dass<br />
die Perle möglichst rund wird. So entstanden die<br />
ersten Akoya-Zuchtperlen – stark glänzende,<br />
hochfeine Preziosen.<br />
Heute entstammen fast alle Perlen der<br />
Zucht. Daneben gibt es nach wie vor einen kleinen<br />
Markt für die äusserst seltenen Naturperlen,<br />
die von Perlentauchern in den Tiefen der Ozeane<br />
gesucht werden. Diese Naturperlen werden<br />
überall dort gefunden, wo perlenbildende Austern<br />
vorkommen – von den Küsten des Orients über<br />
Vietnam bis nach Südamerika. Eine optische Unterscheidung,<br />
ob Natur- oder Zuchtperle, ist nicht<br />
möglich. Dazu bedarf es genauer Untersuchungen<br />
zum Beispiel mit einem Röntgengerät, wie sie von<br />
gemmologischen Labors durchgeführt werden.<br />
Faszination Japan<br />
Schoeffel konzentriert sich ganz auf die Pracht und die Ausstrahlung von<br />
Zuchtperlen. Dass es gelingt, die Schönsten von ihnen zu erwerben, verdankt<br />
das Familienunternehmen langjährigen Geschäftsbeziehungen. Schon der<br />
junge Hans Schoeffel reist Anfang der 1960er Jahre nach Japan – damals wie<br />
heute Perlenhandelszentrum Nummer eins. «Japan war bei meinem ersten<br />
Besuch ein weit, weit entferntes, geheimnisvolles Land, in dem alles fremd<br />
war», erinnert sich Hans Schoeffel.<br />
Bereits die Anreise ist mühsam: Kleine Flugzeuge steuern über die<br />
Nordpolroute das ferne Land an, immer wieder unterbrochen von Zwischenlandungen,<br />
um aufzutanken. In Japan angekommen, erliegt der junge Mann<br />
dem Reiz der geheimnisvollen Kultur: «Da gab es noch Welten zu entdecken.<br />
Japan war damals noch keine Industrienation, sondern ein ursprüngliches,<br />
traditionelles Land», erinnert sich Hans Schoeffel.<br />
Mit staunenden Augen sei er durch die japanischen Städte gestreift,<br />
habe sich nicht nur alle Sehenswürdigkeiten, sondern auch die gewöhnlichen<br />
Wohnviertel angesehen, in denen damals dicht an dicht kleine Holzhäuser<br />
gestanden hätten. Nicht weniger fasziniert ist er von den japanischen Gärten<br />
mit ihren fremdartigen Pflanzen und der klaren Gliederung, die Ausdruck<br />
von japanischer Philosophie und Geschichte ist. Und er lernt die japanische<br />
Mentalität zu schätzen, in der Geschäftskontakte auf Zuverlässigkeit und<br />
Langfristigkeit gründen.<br />
Als Till Schoeffel das Perlenhandelshaus übernimmt, kann er auf den<br />
Beziehungen seines Vaters aufbauen. Heute ist er es, der mehrere Male im<br />
Jahr nach Japan oder Hongkong reist, um vor Ort Perlen auszuwählen. Dabei<br />
helfen ihm Erfahrungen, die er bereits in jungen Jahren machte: «Ich habe in<br />
Japan ein halbes Jahr in einem Perlenunternehmen gearbeitet. Zwei Monate<br />
lang habe ich jeden Tag aufs Neue denselben Topf mit Perlen nach anderen<br />
Kriterien sortieren müssen. Nur dies schult das Auge und ergibt ein untrügliches<br />
Gespür für Qualität.» Auch auf einer Perlfarm arbeitete er damals: «Ich<br />
habe wochenlang nichts anderes getan, als die Austern mit einer Spachtel<br />
von schädlichem Bewuchs zu reinigen. Da erkennt man, welcher immense<br />
Einsatz notwendig ist, bis ein Perlencollier entsteht.»<br />
Diese Wertschätzung teilen Vater und Sohn. Für sie gibt es nichts Schöneres<br />
als Perlen: «Sie verkörpern für mich absolute Ästhetik und es bereitet<br />
mir einfach Freude, sie anzusehen», schwärmt Till Schoeffel. Sein Vater Hans<br />
Schoeffel schätzt ihre Individualität und Einzigartigkeit. Vor allem aber hat<br />
er immer wieder beobachtet, welch magische Anziehungskraft vom Juwel<br />
der Meere ausgeht. Wenn Frauen sich davon in den Bann ziehen lassen, ist<br />
das auch für den Experten immer wieder ein ganz besonderer Moment. |<br />
1 Ein Traum von einem Perlencollier mit Südsee-,<br />
Tahiti- und Süsswasser-Zuchtperlen. 2 Frisch geerntete<br />
Akoya-Zuchtperlen, die nach Lüster und Oberfläche<br />
sortiert werden. 3 Akoya-Zuchtperlen in Weissrosé bis<br />
Silberblau. 4 Grosses, luxuriöses Südseeperlencollier.<br />
5 Aus Schoeffels Couture Collection: L’Amazone.<br />
6 Perlenfarm Ago Bay in Japan. 7 Taucher zwischen<br />
Panels (Netzen) mit Perlenaustern. 8 Einsetzen des<br />
Kerns in eine Auster. 9 Präzisionsarbeit: Zusammenstellen<br />
von Colliers. 10 Perlen sind ihre Leidenschaft:<br />
Hans und Till Schoeffel. 11 Tahiti-Zuchtperlen-Collier.<br />
12 Süsswasser-Zuchtperlen-Colliers.<br />
Weitere Informationen: www.schoeffel-pearls.com<br />
46 SPIRIT 7 | 2011 SPIRIT 7 | 2011 47
3<br />
Alles über Zuchtperlen<br />
Von Weiss über Rosé und Gold bis hin zu Grün oder Tiefschwarz:<br />
Perlen haben viele Facetten. Die verführerische Vielfalt ist möglich<br />
dank verschiedener Zuchtperlen, die heute verfügbar sind.<br />
Akoya-Zuchtperle<br />
Als dem Japaner Kokichi Mikimoto zu Beginn des 20. Jahrhunderts die<br />
Perlenzucht gelang, setzte die Akoya-Perle zu ihrem Siegeszug um die<br />
Welt an. Diese Zuchtperlen haben einen besonders intensiven Glanz. In<br />
der Farbe meist weiss bis creme, manchmal mit roséfarbenem, goldenem<br />
oder grünlichem Schimmer, wird sie etwa 2 bis 10 Millimeter gross. Noch<br />
vor 20 Jahren war die Akoya-Perle die klassische Kulturperle.<br />
Südsee-Zuchtperle<br />
Neue und verfeinerte Zuchtmethoden stellten der Akoya-Perle andere<br />
Arten an die Seite. Die kostbarsten und feinsten sind die vornehmlich in<br />
Australien, aber auch in Indonesien gezüchteten Südseeperlen. Allein ihre<br />
Grösse von 10 bis 20 Millimetern Durchmesser macht sie zu besonderen<br />
Prachtexemplaren. Südseeperlen haben eine sehr starke Perlmuttschicht,<br />
die von Weiss über Silber und Creme bis hin ins Goldene reicht.<br />
Tahiti-Zuchtperle<br />
Die Tahiti-Perle ist die dunkle Schwester der Südseeperle und ebenfalls<br />
von ansehnlicher Grösse. Sie erreicht Masse von durchschnittlich 9 bis<br />
16 Millimetern. Sie wird in Französisch-Polynesien gezüchtet und besticht<br />
durch ihre markanten Farbtöne von Grau bis Tiefschwarz, manchmal rot<br />
oder grün überhaucht.<br />
Süsswasser-Zuchtperle<br />
Eine weitere Variante ist die Frischwasser- oder Süsswasserperle. Sie wird<br />
seit über 20 Jahren sehr erfolgreich in China gezüchtet, wo aus den anfänglich<br />
noch kleinen und unregelmässig geformten Exemplaren mittlerweile<br />
bis zu 12 Millimeter grosse, schöne Juwelen in verschiedenfarbigen<br />
Nuancen entstehen. Auch hier sind feine Exemplare begehrt und gesucht.<br />
Grosse und ausgesucht schöne Süsswasserperlen stehen anderen Perlenarten<br />
mittlerweile in nichts mehr nach.<br />
Beurteilung von Perlen<br />
Lüster<br />
Der Lüster ist das wichtigste Qualitätskriterium. Er bezeichnet die Fähigkeit<br />
der Perle, Licht zu reflektieren. Dieser Lüster sollte kraftvoll und tief<br />
wirken. Das spricht für eine starke Perlmuttschicht.<br />
Form<br />
Die Form ergibt sich aus dem Wachstum der Zuchtperle in der Auster.<br />
Besonders beliebt ist eine perfekt runde oder eine schöne Tropfenform.<br />
Völlig unregelmässig gewachsene Exemplare heissen Barockperlen und<br />
werden wegen ihrer Individualität geschätzt.<br />
Oberfläche<br />
Ebenmässigkeit ist das oberste Kriterium: Je weniger Unebenheiten zu<br />
sehen sind, desto besser. Zunehmende Makellosigkeit der Oberfläche<br />
steigert den Wert der Perle.<br />
Grösse<br />
Die Grösse ist ein wesentliches Bewertungskriterium. Bei Akoya-Perlen<br />
sind Grössen über 9 Millimeter selten und entsprechend wertvoll, bei<br />
Tahiti-Perlen sind Exemplare über 16 Millimeter, bei Südseeperlen über<br />
17 Millimeter extrem selten und entsprechend hoch geschätzt. Besondere<br />
Süsswasserperlen sind bis zu 15 Millimeter gross.<br />
Farbe<br />
Bei der Farbe gibt es kaum objektive Kriterien, allerdings beeinflusst ihre<br />
Seltenheit den Wert. Allgemein gilt: Die Farbe sollte möglichst gleichmässig<br />
sein. Besonders beliebt ist ein zartes Weissrosé, sehr selten sind ein<br />
tiefes Gold oder die «Pfauenfederfarbe», ein schimmerndes Grün mit<br />
einem Hauch von Rosé und Violett.<br />
Perlen möchten getragen werden<br />
Perlen sind ein sensibles Naturprodukt, mit dem man pfleglich umgehen<br />
muss. Harte Materialien – Gold oder Platin, Edelsteine sowie deren Fassungen<br />
– können die Oberfläche von Perlen leicht zerkratzen. Deshalb sollte<br />
Perlschmuck zum Beispiel in einem Samtbeutel getrennt von anderem<br />
Schmuck aufbewahrt werden. Auch Hitze oder direkte Sonneneinstrahlung<br />
sind zu vermeiden. Da die Haut stets Feuchtigkeit abgibt, erhält auch<br />
häufiges Tragen von Perlen ihre Schönheit. Durch Parfums, Haarspray oder<br />
Cremes können Perlen matt, gelblich oder fleckig werden. Es ist empfehlenswert,<br />
sie nach dem Tragen mit einem weichen Tuch zu reinigen. |<br />
4<br />
Jewels in the sea<br />
Pearls are considered to be the essence of purity and beauty. Not<br />
only do they delight women but since ancient times they have<br />
enchanted men too. Two modern-day enthusiasts are Hans and<br />
Till Schoeffel from Europe’s largest pearl trading company.<br />
The world is changing fast. Fashions come and go, each trend follows<br />
hot on the heels of the last. But authentic values and genuine beauty are<br />
lasting. No other jewel embodies this authenticity as perfectly as pearls.<br />
Though, in recent years, even they have changed. New and delightful<br />
varieties, colours, shapes and sizes have transformed pearls into a highly<br />
personal and expressive piece of jewellery.<br />
Schoeffel pearls<br />
Two men who know and appreciate the radiance of pearls are well<br />
aware of these changes. Hans and Till Schoeffel, father and son, from<br />
Stuttgart. The father, who built up the firm into a highly successful<br />
business, and the son, who took over at the helm four years ago. One<br />
could almost say they had their paths mapped out for them since the<br />
firm was founded in 1921 by Wilhelm Schoeffel, Hans’s grandfather,<br />
as a pearl and jewellery trading company. Wilhelm’s son Kurt entered<br />
the firm in 1928 and soon developed links with Japanese pearl farmers,<br />
laying the foundation for long-standing business ties. In 1963, at the<br />
young age of 25, Hans Schoeffel took over the<br />
business from his father, who retired for health<br />
reasons. When Till Schoeffel entered the family<br />
firm, it was not because of family pressures but<br />
because he was fascinated by the magic of the<br />
world of pearls.<br />
On first acquaintance, Hans and Till<br />
Schoef fel appear to be two typical Swabians<br />
from Baden-Württemberg. The Swabians are<br />
regarded as conservative, reserved and down to<br />
earth. So, are the Schoeffels typical Swabians?<br />
Well, yes, they are reserved, though in a refined<br />
and pleasant way. But their modest appearance<br />
is coupled with a highly developed sense for<br />
beauty and cosmopolitan sophistication.<br />
These are the characteristics that have<br />
made Hans Schoeffel’s company into Europe’s<br />
largest pearl enterprise. It is thanks to his skills<br />
and his ability that the name Schoeffel today<br />
stands for fine pearls and luxurious, innovative<br />
and classic pearl jewellery. Hans Schoeffel, now<br />
73, says this is not just a passion: “My love for<br />
pearls has been more like an obsession.”<br />
48 SPIRIT 7 | 2011 SPIRIT 7 | 2011 49<br />
5
He has handed down the passion to his son.<br />
pearls, a diversity that was unthinkable 100 years ago or so. At that time,<br />
6 When Till Schoeffel, 43 years of age, takes visi-<br />
pearls were a product of nature only. When a parasite penetrates the shell 8<br />
tors through the company’s premises in Stutt-<br />
of a mussel, the mussel unleashes its defences. It encloses the intruder<br />
gart, he is constantly stopping to pick up a neck-<br />
with a skin, covering it with a coating known as nacre. This is the origin<br />
lace from a tray. His eyes light up as he shows<br />
of natural pearls, which are in fact accidents of nature.<br />
us flat pearls, with a metallic gleam, in dark<br />
At the beginning of the 20th century, the Japanese entrepreneur<br />
nuances of colour, listens to their gentle click<br />
Kokichi Mikimoto succeeded in inducing pearl growth. The principle<br />
as they knock against each other and explains<br />
he developed is used even today: through a minor intervention, cells<br />
enthusiastically that they are rare “because their<br />
that form nacre are inserted into the mussel. A small sphere made of<br />
shape and colour are so exceptional”.<br />
the mussel shell is usually inserted to ensure that the pearl is perfectly<br />
Then he stops at another table to examine<br />
round. This is the origin of the first Akoya cultured pearls – scintillating,<br />
the work of a specialist who is arranging so-<br />
ultra-fine precision.<br />
called multicolour necklaces. These are necklac-<br />
Nowadays, nearly all pearls are cultured. There is, of course, a small<br />
es of different coloured pearls that play on con-<br />
market for the extremely rare natural pearls that pearl divers seek in the<br />
trast and harmony. Schoeffel does not stint with<br />
oceans’ depths. They are found wherever pearl-producing oysters occur<br />
praise: “Creating such colour combin ations is a<br />
in nature – from the coasts of the Far East to Vietnam and South America.<br />
difficult art and you need a very sure instinct.”<br />
It is not possible to distinguish natural from cultured pearls optically. For<br />
A few steps later Till Schoeffel is drawn to<br />
this, gemologists have to carefully examine the pearls, for instance using<br />
the open drawers of a vault reaching the ceiling.<br />
This is where the collections of the Schoef fel<br />
X-ray machines such as used by gemological laboratories.<br />
brand are kept – exquisite jewellery with pearls,<br />
Fascinating Japan<br />
based on original Schoeffel designs. Some are<br />
Schoeffel concentrates on cultured pearls in all their glory and radiance.<br />
graphically simple and very modern; others<br />
Thanks to its long-standing business relationships, it is able to acquire the<br />
decorated with floral patterns or charmingly<br />
finest of these refined jewels. As a young man in the early 1960s, Hans<br />
light. Some are underscored by the glitter of<br />
Schoeffel used to travel to Japan, at that time as today the leading centre<br />
white diamonds, while others meld with col-<br />
of pearl trading. He recalls: “On my first visit, Japan was a far-off, remote<br />
oured stones.<br />
and mysterious country in which everything was strange and unfamiliar.”<br />
Even getting there was no easy matter. Small aircraft flew over the North<br />
Natural beauty from the sea<br />
Pole on long journeys that were interrupted more than once by the need<br />
7<br />
At Schoeffel you discover the variety of modern<br />
to refuel. Once in Japan, Hans Schoeffel succumbed to the charm of 9<br />
50 SPIRIT 7 | 2011 SPIRIT 7 | 2011 51
10<br />
the mysterious culture: “There were still worlds to be discovered. Back<br />
then, Japan was not yet industrialized and retained its traditional and<br />
authentic culture,” he recalls.<br />
The name Schoeffel stands for fine pearls and luxurious,<br />
innovative and classic pearl jewellery.<br />
Wide-eyed, he wandered through the Japanese cities, taking in the usual<br />
sights but also exploring the residential quarters where small wooden<br />
houses still stood in dense proximity. Hans Schoeffel was also fascinated<br />
by Japanese gardens with their unfamiliar plants and clear arrangements,<br />
which are a reflection of Japanese philosophy and history. And he grew<br />
to appreciate the Japanese mentality in which business relations are<br />
based on reliability and long-term attitudes.<br />
When Till Schoeffel took over management of the business, he was<br />
able to build on his father’s relationships. Now it is he who travels to<br />
Japan or Hong Kong several times a year to select fine pearls locally. He<br />
is helped in this by the experience he gained as a young man: “I worked<br />
for half a year in a pearl company in Japan. For two months I had to sort<br />
the same pot of pearls every day according to different criteria. It’s firstrate<br />
training for the eyes and gives you an unerring sense for quality.”<br />
He also worked on a pearl farm: “I did nothing else for weeks on end<br />
than scrape harmful growths off the oysters with a spatula. That’s when<br />
you realize all the work that goes into making a single pearl necklace.”<br />
Father and son share this appreciation. For<br />
them, there is nothing more beautiful than<br />
pearls: “For me, they embody the ultimate aesthetic<br />
experience. I just love to look at them,”<br />
says an enthusiastic Till Schoeffel. His father<br />
Hans Schoeffel values their individuality and<br />
uniqueness. Above all, though, he has time and<br />
again seen the magical attraction that these<br />
jewels from the sea exert. When women succumb<br />
to their beauty, it is also a very special<br />
moment for the expert. |<br />
1 A dream of a pearl necklace made of South Sea,<br />
Tahitian and freshwater pearls. 2 Freshly harvested<br />
Akoya cultured pearls are sorted by lustre and surface<br />
quality. 3 Akoya cultured pearls in whitish pink<br />
to silver blue. 4 Large, luxurious South Sea pearl<br />
necklace. 5 From the Schoeffel Couture Collection:<br />
L’Amazone. 6 Ago Bay pearl farm in Japan. 7 Divers<br />
between panels with pearl-producing oysters.<br />
8 Inserting a core in an oyster. 9 Precision work:<br />
creating a pearl strand. 10 Pearls are their passion:<br />
Hans and Till Schoeffel. 11 Tahitian cultured pearl<br />
necklace. 12 South Sea cultured pearl necklaces.<br />
Further information: www.schoeffel-pearls.com<br />
All about cultured pearls<br />
Pearls have countless facets, ranging in colour from pink to gold<br />
and even green or deep black. This seductive diversity is due to<br />
the wide variety of cultured pearls now available.<br />
Akoya pearls<br />
Kokichi Mikimoto’s technique of culturing pearls, developed in Japan in<br />
the early 20th century, marked the worldwide triumph of Akoya pearls.<br />
These cultured pearls have an especially intense lustre. The colours are<br />
usually white or cream, with hints of pink, gold or green, and the pearls<br />
usually are 2 to 10 millimetres in size. Just 20 years ago, Akoya pearls<br />
were the classic cultured pearls.<br />
South Sea pearls<br />
New and more sophisticated culturing methods have brought other pearls<br />
to the fore. The finest and most expensive are the South Sea pearls cultured<br />
primarily in Australia as well as in Indonesia. Their size alone – 10 to<br />
20 millimetres in diameter – makes them particularly desirable. South Sea<br />
pearls have a very thick nacre layer, which ranges in colour from white to<br />
silver and cream and even to gold.<br />
Tahitian pearls<br />
Tahitian pearls are the dark sisters of the South Sea pearls and also of<br />
considerable size, reaching 9 to16 millimetres on average. They are cultured<br />
in French Polynesia and are remarkable for their unique colours of<br />
grey to dark black, often with a hint of red or green.<br />
Freshwater pearls<br />
Freshwater pearls are yet another type of cultured pearl. Successfully<br />
cultured in China for the past 20 years, they were originally small and<br />
irregular in shape, but producers have learned to make beautiful jewels<br />
in various shades of colour up to 12 millimetres in size. Fine specimens<br />
are coveted and sought after. Large and especially beautiful freshwater<br />
pearls match other pearls in every respect.<br />
Assessing pearls<br />
Lustre<br />
The most important quality criterion is lustre. This is the ability of the<br />
pearl to reflect light. Lustre should be strong and brilliant. This depends<br />
on the thickness of the nacre.<br />
Shape<br />
The shape derives from the growth of the pearl in the oyster. Perfectly<br />
round or “pearl drop” shapes are very popular. Pearls with an irregular<br />
shape are known as baroque pearls and are valued for their individuality.<br />
Surface<br />
The most important criterion is smoothness. The fewer blemishes, the better.<br />
The fewer imperfections on the surface, the higher the pearl’s value.<br />
Size<br />
Size is an essential evaluation criterion. Akoya pearls larger than 9 millimetres<br />
are rare and correspondingly valuable; Tahitian pearls larger than<br />
16 millimetres and South Sea pearls larger than 17 millimetres are extremely<br />
rare and correspondingly highly valued. Special freshwater pearls<br />
are as large as 15 millimetres.<br />
Colour<br />
There are really no objective criteria for colour, though rarity enhances<br />
the pearl’s value. The general rule is that the colour should be as even as<br />
possible. Delicate whitish pink is particularly popular; deep gold or the<br />
shimmer of peacock feathers are very rare, as is a green glimmer with a<br />
hint of pink and magenta.<br />
Pearls are for wearing<br />
Pearls are a product of nature and as such are sensitive; they must be<br />
handled with care. Hard materials such as gold or platinum, jewels or<br />
their settings can cause scratches on the pearl’s surface. Pearls should<br />
therefore be kept in a soft bag separate from other jewellery. They should<br />
also not be exposed to heat or direct sunshine. Perspiration or oils from<br />
the body can also impair their beauty. Perfume, hairspray or creams can<br />
dull their lustre or make them yellowish or spotty. The pearls should be<br />
cleaned with a soft cloth after wearing. |<br />
52 SPIRIT 7 | 2011 SPIRIT 7 | 2011 53<br />
12<br />
11
The future of singing<br />
Together with her mother Silvana Bazzoni Bartoli, Cecilia<br />
Bartoli held a singing master class, the Gstaad<br />
Vocal Academy, at the Menuhin Festival Gstaad. What<br />
will the young voice students take home with them?<br />
And what counts in singing and in life? A snapshot of<br />
the master class and an exclusive interview with the<br />
charming primadonna assoluta, Cecilia Bartoli.<br />
Author | Benjamin Herzog Photos | Romel Janeski, Suzanne Schwiertz<br />
This is where they sang, worked and laughed for a whole week. They honed<br />
their interpretation, their grasp of the roles and their fundamental singing<br />
technique. Seven young women and two men. The Dorabellas and Rosinas,<br />
the Don Giovannis of the future. And, of course, Cecilia Bartoli, since<br />
her debut at the Zurich Opera House in 1988 one of the vocal world’s few<br />
primadonne assolute. Her mother Silvana Bazzoni Bartoli also taught. To<br />
work with the Bartolis is a dream come true for the master class participants.<br />
And a pleasure for the audience of the public Vocal Academy, organized<br />
by the Menuhin Festival Gstaad in August 2010.<br />
Here in the Gstaad parish hall. Warm spruce wood for the floors and<br />
ceiling. Good vibes. Good sound. Spruce radiates warmth, even if this<br />
summer day doesn’t. In the distance, gently rolling mountains in a green<br />
landscape. The spruce trees throw small shadows – a unique atmosphere!<br />
Joie de vivre becomes song<br />
The final concert. Displaying a week’s work to the public. Venturing into the<br />
limelight. Part of a day’s work for these singers. Opera runs in their veins.<br />
On stage, the pianist announces a Zerlina: “Là ci darem la mano.”<br />
If you know Mozart’s “Don Giovanni”, you know that this duet is about<br />
more than holding hands. The peasant girl Zerlina, wooed by Don Giovanni,<br />
ranges in emotion from frightened to bashful to a determined “Andiam!”.<br />
For the soprano Chiara Fiorani, the Bartolis are wonderful teachers: “They<br />
engage you in the music in a very straightforward way.” The impression<br />
is confirmed on stage. Moreover, the diction is crystal clear. Opera intendants<br />
will be pleased.<br />
The students of the Vocal Academy practised six hours a day in the<br />
parish hall. Mornings were devoted to technique. Vocalizing up and down.<br />
Then individual coaching. Some of the singers work on sustained, soft<br />
notes. Others practise octaves.<br />
The main message from Gstaad, says Beatrice Villiger, the only Swiss<br />
in the class, is to know the personality of the role you are singing. Her<br />
Countess from “Le nozze di Figaro” need not shy away from comparison.<br />
The grandeur of this tragic figure grows in Villiger.<br />
54 SPIRIT 7 | 2011 SPIRIT 7 | 2011 55<br />
1
2<br />
Mourad Amirkhanian was thrilled at meeting Cecilia Bartoli before he had<br />
ever left his native Armenia. The inspiration was a CD. His eyes sparkle<br />
with delight at having finally met her. Over and above the hard work, what<br />
counts is the energy that Cecilia Bartoli radiates. Joie de vivre becomes song.<br />
“There’s always a story to be told. With the music and with words.”<br />
The mother for technique, the daughter for interpretation. That’s the di-<br />
vision of labour. Good technique, Silvana Bazzoni Bartoli drums into her<br />
students, is the basis of the art of singing. Her system: Open the throat.<br />
“When the larynx is lowered,” she says, “you can train your muscles like<br />
an athlete.” Daughter Cecilia did this note by note. And her students will<br />
do the same. In Gstaad, where the next Vocal Academy will give young<br />
singers an energy boost in summer 2011.<br />
“Talent will make its way even unaided”<br />
On talented young singers and how to think of the feelings before you sing<br />
them: an interview with Cecilia Bartoli.<br />
SPIRIT: What really matters? What’s most important?<br />
Cecilia Bartoli: My mother always told me that breathing is the most<br />
important thing. You have to open your mouth to produce a great sound.<br />
What about interpretation? What’s your credo?<br />
The words and diction are very important. And the feeling I want to express.<br />
What is the story being told on stage? Is it a love story? Is it about hatred?<br />
Or is it amusing? There’s always a story to be told. With the music and with<br />
words. That’s what we worked on mainly. Singing is feeling.<br />
And how do I put this feeling across?<br />
By thinking ahead. Thinking of the feeling and the notes you are about<br />
to sing.<br />
The class lasts a week. A tiny portion of the singers’ life. Do<br />
the love or hate experienced here play a role for their singing?<br />
Experience helps. Everything that helps a singer grow is important. As we<br />
grow and age, we become inwardly richer.<br />
Can you help your students with their career? For instance, in<br />
finding an engagement in an opera house?<br />
Someone who has talent doesn’t need a recommendation. Talent will make<br />
its way even unaided.<br />
Yo u started singing 30 years ago. How have things changed<br />
in this time?<br />
Nowadays, students are 20 or 25 years old when they begin. And their<br />
career starts even later. But you should start singing as young as 15. And<br />
then off to the Conservatory!<br />
But there are singers who start too young.<br />
That, though, is a problem caused by the agents. Careers no longer last<br />
20 years, as they used to. Very talented singers sometimes disappear after<br />
only five years. That’s a pity. But if your vocal cords have been damaged or<br />
if you’ve had to have them operated on, the voice will always betray you.<br />
Gstaad is beautifully located. What is the impact of the location<br />
on your master class?<br />
The air here is sensational. It’s so rich in oxygen. That’s a huge benefit for<br />
singers. If you can’t breathe well in Gstaad, where can you? This place has<br />
good vibes. The students are motivated, and the festival gives us tremendous<br />
support. Everything here is done well and with loving care.<br />
Yo u live in Switzerland. What is your relationship with the<br />
country?<br />
I owe Switzerland a debt of gratitude. My career began at the Zurich Opera<br />
House. I love Switzerland and I love a Swiss man: my partner.<br />
You’re a very busy singer. How do you relax?<br />
In Gstaad for example. We work hard here, but we also relax. Getting out<br />
into nature is relaxation for me. It may be the mountains. Or the ocean. I<br />
was in Corsica last summer. Fantastic!<br />
D o you have a ritual on the day of a concert?<br />
I rest my vocal cords. I try not to telephone or to speak.<br />
Not at all?<br />
As little as possible. It’s almost impossible for us Italians.<br />
56 SPIRIT 7 | 2011 SPIRIT 7 | 2011 57
3<br />
4<br />
5<br />
I s cheerfulness the secret of good singing?<br />
That’s the secret of life itself! A life without<br />
humour is a terrible thing. We shouldn’t take<br />
things so seriously. Some things of course are<br />
serious. But if you can’t “de-dramatize”, you’re<br />
in trouble.<br />
Can you take singing both seriously<br />
and not seriously?<br />
Let’s say, in music there’s a large range. A brilliant<br />
composer like Rossini wrote a deeply serious<br />
“Otello” with its dramatic highlights at the<br />
same time as he composed operas that brim over<br />
with humour. There are moments in life where<br />
you have to be “laid-back” and others that you<br />
have to take very seriously. Or take Mozart, for<br />
example. He is extraordinarily deep, but he also<br />
has these Mozartian moments.<br />
Such as?<br />
Such as in “Così fan tutte”. In my view, it’s one<br />
of Mozart’s most dramatic operas. Some people<br />
regard it as light-hearted. But in fact it’s both.<br />
That’s how it is with music. It has taught me a lot.<br />
How to live and to understand people.<br />
How so?<br />
Through the roles that I’ve sung. Take Mozart’s<br />
women, Dorabella, Fiordiligi, Despina, Zerlina,<br />
Donna Anna. They’re all so different. And they<br />
all have their own story to tell.<br />
A re you nervous before a final concert<br />
of your students where you don’t even<br />
sing yourself?<br />
Not nervous, no. I’m full of positive energy. |<br />
1 The primadonna assoluta Cecilia Bartoli in an<br />
exclusive interview in the <strong>Grand</strong> <strong>Hotel</strong> <strong>Bellevue</strong> in<br />
Gstaad with SPIRIT journalist Benjamin Herzog. 2 The<br />
final concert of the Vocal Academy in the parish hall<br />
in Gstaad. 3 4 5 Three of the nine Vocal Academy<br />
participants (from top): Chiara Fiorani (Italy),<br />
Beatrice Villiger (Switzerland), Mourad Amirkhanian<br />
(Armenia). 6 For seven weeks every year, about<br />
50 concerts are held in the Menuhin Festival tent.<br />
7 “Semele” is an oratorio in three acts by Georg<br />
Friedrich Händel (1658 –1759). It was premiered<br />
in London on February 19, 1744. Cecilia Bartoli<br />
is singing the title role of Semele. 8 The <strong>Grand</strong><br />
<strong>Hotel</strong> Belle vue has been a co-sponsor of the Menuhin<br />
Festival since 2006.<br />
Further information: www.<strong>cecilia</strong><strong>bartoli</strong>.com<br />
Die Zukunft des Gesangs<br />
Zusammen mit ihrer Mutter Silvana Bazzoni Bartoli hat Cecilia<br />
Bartoli im August 2010 einen Meisterkurs für Gesang am Menuhin<br />
Festival Gstaad gegeben: die Gstaad Vocal Academy. Was<br />
nehmen die jungen Sänger und Sängerinnen davon nach Hause<br />
mit? Und worauf kommt es an: beim Singen, beim Leben? Eine<br />
Momentaufnahme vom Kurs und ein exklusives Interview mit der<br />
sympathischen Primadonna assoluta Cecilia Bartoli.<br />
Hier also haben sie eine Woche lang gesungen, gearbeitet, gelacht. An<br />
ihren Interpretationen geschliffen, am Rollenverständnis und an ganz<br />
primärer Gesangstechnik. Sieben junge Damen, zwei Herren. Die Dorabellas<br />
und Rosinas, die Don Giovannis der Zukunft. Und natürlich Cecilia<br />
Bartoli, seit ihrem Debüt 1988 am Zürcher Opernhaus eine der wenigen<br />
Primadonne assolute der Gesangswelt. Mit dabei ist die Mutter Silvana<br />
Bazzoni Bartoli. Mit den Bartolis zu arbeiten, ist ein Traum für die Kursteilnehmer.<br />
Und eine Freude für die Zuhörer der öffentlichen Vocal Academy,<br />
organisiert vom Menuhin Festival Gstaad im August 2010.<br />
Hier, im Kirchgemeindehaus Gstaad. Im Saal warmes Fichtenholz.<br />
Der Boden, die Decke. Vibriert gut. Klingt gut. Strahlt Wärme aus, auch<br />
wenn der Sommer draussen mal nicht so will. Weit hinter den Fenstern<br />
wölben sich die Berge sanft im Grün. Die Fichten zeichnen kleine Schatten<br />
– ein einmaliges Ambiente!<br />
Gesang gewordene Lebensfreude<br />
Das Abschlusskonzert. Eine Woche Arbeit dem<br />
Publikum zeigen. Sich herauswagen ins Rampenlicht.<br />
Für die Academy-Teilnehmer normal.<br />
Da pocht Opernblut.<br />
Auf der Bühne kündigt der Pianist eine<br />
Zerlina an: «Là ci darem la mano.» Wer Mozarts<br />
«Don Giovanni» kennt, weiss, dass es hier<br />
um mehr geht als Händchenhalten. Die junge<br />
Bäuerin Zerlina singt denn auch die ganze Palette,<br />
von Angst über Schüchternheit bis zum<br />
entschlossenen «Andiam!». Für Chiara Fiorani,<br />
die hier singt, sind die Bartolis fantastische Lehrerinnen.<br />
«Sie können einen auf sehr einfache<br />
Art in die Musik hineinbringen.» Der Eindruck<br />
bestätigt sich auf der Bühne. Überdies versteht<br />
man jedes Wort dieser Zerlina. Darauf dürften<br />
sich Opernintendanten freuen.<br />
Sechs Stunden täglich haben die Studenten<br />
im Kirchgemeindehaus trainiert. Am Morgen<br />
Technik. Vokalisen hoch und runter. Dann Individualcoaching.<br />
Einige arbeiten an lange gehaltenen,<br />
leisen Tönen. Andere üben Oktavsprünge.<br />
58 SPIRIT 7 | 2011 SPIRIT 7 | 2011 59<br />
6
7<br />
Zu wissen, welche Figur sie beim Singen darstelle, sei die zentrale Bot-<br />
schaft, sagt Beatrice Villiger, die einzige Schweizerin – aus Gstaad. Ihre<br />
Gräfin aus «Le nozze di Figaro» kann sich in der Konkurrenz hören lassen.<br />
Die Grösse dieser tragischen Figur wächst in Villiger heran.<br />
Auf eine Begegnung mit Cecilia Bartoli hat Mourad Amirkhanian<br />
bereits in seiner Heimat Armenien hingefiebert. Eine CD war der Auslöser.<br />
Glücklich, ihr endlich begegnet zu sein, sprühen seine Augen jetzt.<br />
Neben der ganzen Arbeit, zählt eben auch die Energie, die Cecilia Bartoli<br />
ausströmt. Gesang gewordene Lebensfreude.<br />
«Alles, was einem Sänger beim Wachsen hilft, ist wichtig.»<br />
Mutter Bartoli fürs Technische, die Tochter für den Interpretenschliff. So<br />
ist die Aufteilung. Eine gute Technik, das bläut Silvana Bazzoni Bartoli<br />
ihren Studenten ein, ist die Grundlage des Singens. Ihr System: Kehle<br />
öffnen. «Wenn der Kehlkopf mal unten ist», sagt sie, «kann man die<br />
Muskeln wie ein Athlet trainieren.» So hat sich Tochter Cecilia Note für<br />
Note erarbeitet. Und so werden das ihre Studenten machen. In Gstaad,<br />
wo im Sommer 2011 die nächste Vocal Academy dem Nachwuchs einen<br />
Energieschub gibt.<br />
«Talent findet seinen Weg auch ohne Hilfe»<br />
Zum Sängernachwuchs und wie man an die Gefühle denkt, bevor man<br />
sie singt: Cecilia Bartoli im Interview.<br />
SPIRIT: Auf was kommt es an, oder was ist das Wichtigste?<br />
Cecilia Bartoli: Meine Mutter hat mir immer gesagt, dass die Atmung das<br />
Wichtigste sei. Man muss den Mund öffnen, damit die Töne gut herauskommen.<br />
Zur Interpretation – haben Sie da einen Kernsatz?<br />
Text und Aussprache sind sehr wichtig. Und das Gefühl, das ich ausdrücken<br />
will. Welche Geschichte wird da gerade erzählt auf der Bühne? Ist es eine<br />
Liebesgeschichte, geht es um Hass, ist es lustig? Es gibt immer eine Geschichte<br />
zu erzählen. Mit der Musik und mit dem Wort. Daran haben wir<br />
am meisten gearbeitet. Gesang ist Gefühl.<br />
Und wie bringe ich das Gefühl über die Bühnenrampe?<br />
Indem Sie vorher denken. An das Gefühl und an die Noten, die Sie gleich<br />
singen werden.<br />
Der Kurs dauert eine Woche. Ein winziges Stückchen Lebenszeit.<br />
Spielen die gelebte Liebe, der gelebte Hass für das Singen<br />
auch eine Rolle?<br />
Die Erfahrungen helfen. Alles, was einem Sänger beim Wachsen hilft, ist<br />
wichtig. Wir werden grösser, älter und zugleich innerlich reicher.<br />
Können Sie Ihren Studenten bei der künftigen Arbeit helfen?<br />
Zum Beispiel, ein Engagement an einem Opernhaus zu finden?<br />
Jemand, der Talent hat, braucht keine Empfehlung. Das Talent findet seinen<br />
Weg auch ohne Hilfe.<br />
Sie haben vor 30 Jahren zu singen angefangen. Welche Unterschiede<br />
sehen Sie zu heute?<br />
Die Studenten fangen heute erst mit 20, 25 Jahren an. Und die Karriere<br />
folgt noch später. Singen sollte man aber schon mit 15. Und dann – hopp! –<br />
ans Konservatorium.<br />
E s gibt auch Sänger, die zu früh zu viel singen.<br />
Das ist aber ein Problem, das die Agenten verursachen. Heute dauert eine<br />
Karriere nicht mehr 20 Jahre wie früher. Sänger mit grossem Talent verschwinden<br />
manchmal schon nach fünf Jahren. Das ist schade. Aber wenn<br />
die Stimmbänder einmal gelitten haben, wenn sie sogar operiert werden<br />
mussten, wird man das der Stimme immer anhören.<br />
Gstaad liegt wunderschön. Welchen Einfluss hat der Ort auf<br />
Ihren Kurs?<br />
Die Luft ist sensationell hier. So reich an Sauerstoff. Das hilft einem als Sänger<br />
enorm. Wenn man in Gstaad nicht gut atmen kann, wo denn sonst? Es gibt<br />
hier eine gute Energie. Die Studenten sind motiviert, und das Festival unterstützt<br />
uns sehr gut. Ich sehe, dass man hier alles gut macht und mit viel Liebe.<br />
Sie leben in der Schweiz. Welche Beziehung haben Sie zum<br />
Land?<br />
Ich verdanke der Schweiz sehr viel. Meine Karriere begann am Opernhaus<br />
Zürich. Ich liebe die Schweiz und ich liebe einen Schweizer: meinen Lebensgefährten.<br />
60 SPIRIT 7 | 2011 SPIRIT 7 | 2011 61
Sie sind eine sehr beschäftigte Sängerin. Wie erholen Sie sich?<br />
In Gstaad zum Beispiel. Wir arbeiten hier viel, aber wir erholen uns auch.<br />
Hinaus in die Natur zu gehen, das ist für mich Erholung. Das können die<br />
Berge sein. Oder das Meer. Im Sommer war ich in Korsika. Herrlich!<br />
Haben Sie ein Ritual am Tag eines Konzertes?<br />
Ich schone meine Stimmbänder. Ich versuche nicht zu telefonieren, nicht<br />
zu sprechen.<br />
Gar nicht?<br />
So wenig wie möglich. Für uns Italiener ist das fast nicht möglich.<br />
Ist das Geheimnis guten Singens die Fröhlichkeit?<br />
Das ist das Geheimnis für das Leben überhaupt! Ein Leben ohne Humor ist<br />
doch schrecklich. Man sollte nicht alles so ernst nehmen. Gewisse Dinge<br />
schon, aber wer nicht «entdramatisieren» kann, lebt schlecht.<br />
Kann man denn Gesang ernst und zugleich unernst nehmen?<br />
Sagen wir es so: In der Musik gibt es alles. Ein grossartiger Komponist wie<br />
Rossini, der einen tiefernsten «Otello» geschrieben hat voller dramatischer<br />
Momente und daneben Opern, die voller Humor sind. So gibt es auch Momente<br />
im Leben, wo man locker sein muss und andere, die man sehr ernst<br />
nehmen muss. Oder nehmen Sie einen Komponisten wie Mozart, der so<br />
ausserordentlich tief ist, und dann diese «mozartianischen» Momente hat.<br />
Zum Beispiel?<br />
Zum Beispiel in «Così fan tutte». Für mich ist das eine der dramatischsten<br />
Opern Mozarts. Andere sehen darin das Vergnügen. Tatsächlich gibt es beides<br />
darin. So ist das mit der Musik. Sie hat mir vieles beigebracht. Zu leben<br />
und die Menschen zu verstehen.<br />
Wie denn?<br />
Durch die Figuren, die ich gesungen habe. Nehmen Sie Mozarts Frauen, die<br />
Dorabella, Fiordiligi, Despina, Zerlina, Donna Anna. Sie sind alle so verschieden.<br />
Und haben alle ihre eigene Geschichte, die sie erzählen.<br />
Sind Sie nervös vor einem Abschlusskonzert Ihrer Studenten,<br />
wo Sie selbst ja gar nicht singen?<br />
Nervös nicht. Ich bin voller positiver Energie. |<br />
1 Die Primadonna assoluta Cecilia Bartoli beim exklusiven<br />
Interview mit SPIRIT Journalist Benjamin<br />
Herzog im <strong>Grand</strong> <strong>Hotel</strong> <strong>Bellevue</strong> in Gstaad. 2 Das<br />
Abschlusskonzert der Vocal Academy im Kirchgemeindehaus<br />
in Gstaad. 3 4 5 Drei von neun TeilnehmerInnen<br />
(v.o.) der Vocal Academy: Chiara Fiorani<br />
(Italien), Beatrice Villiger (Schweiz), Mourad Amirkhanian<br />
(Armenien). 6 Im Menuhin-Festival-Zelt finden<br />
alljährlich während sieben Wochen ca. 50 Konzerte<br />
statt. 7 «Semele» ist ein Oratorium in drei Akten<br />
von Georg Friedrich Händel (1658 –1759). Die Uraufführung<br />
fand in London am 19. Februar 1744 statt.<br />
Cecilia Bartoli singt die Titelrolle der Tochter Semele.<br />
8 Das <strong>Grand</strong> <strong>Hotel</strong> <strong>Bellevue</strong> ist Sponsor des Menuhin<br />
Festivals seit 2006.<br />
Weitere Informationen: www.<strong>cecilia</strong><strong>bartoli</strong>.com<br />
62 SPIRIT 7 | 2011<br />
8<br />
18 – 25 AUGUST 2010, GSTAAD / SWITZERLAND<br />
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Wenn Haushaltsmaschinen<br />
Kult werden<br />
Die zirka 120 Kilogramm schwere Maschine, die seit vergangenem Sommer<br />
in der Mitte der Brasserie Les Trois Rois steht, kann nichts anderes,<br />
als Fleisch in dünne Tranchen schneiden. Das jedoch beherrscht sie in<br />
Perfektion, obschon sie beinahe 100 Jahre auf dem Buckel hat.<br />
Autor | Timm Delfs Fotos | Peter Hauck<br />
1<br />
Tranchiermaschinen der holländischen Marke<br />
Berkel gehören zum Besten, was es gibt. Sie<br />
sind so robust gebaut, dass sie bei guter Pflege<br />
über Generationen tadellos funktionieren.<br />
Weil sie so formschön sind und ihre Qualität<br />
über jeden Zweifel erhaben ist, sind alte Berkel<br />
das Objekt der Begierde eines auserwählten<br />
Kreises von Gourmands und Sammlern. Eine<br />
antike Berkel-Maschine zu besitzen, ist allerdings<br />
etwas so Exklusives, dass das Sammeln<br />
von Oldtimern und teuren Uhren bereits ein<br />
wenig profan anmutet. So ist denn das Wissen<br />
um diese ehrwürdigen Samurai der Küche einem<br />
handverlesenen Kreis von Kennern vorbehalten,<br />
und die meisten davon geben sich mit<br />
einem einzigen Exemplar zufrieden. Richtige<br />
Freude bereitet das Gerät nämlich nur dann,<br />
wenn es auch benutzt wird.<br />
Die scharfe Erfindung eines Holländers<br />
Erfunden wurde die Aufschnittmaschine vom<br />
Niederländer Wilhelmus Adrianus van Berkel<br />
Ende des 19. Jahrhunderts. Als Fleischermeister<br />
wusste er sehr wohl, dass bestimmte Fleischsorten<br />
ihr volles Geschmacksvolumen erst entfalten,<br />
wenn man sie in hauchdünne Tranchen<br />
schneidet. Wiederholt ärgerte er sich über<br />
seine herkömmlichen Messer, mit denen die<br />
Scheiben, je nach Tagesform, mal dicker, mal<br />
dünner ausfielen und die ständig wieder neu<br />
geschliffen werden mussten. Seine Patentidee<br />
musste ihm beim Vorbeigehen an einer Sägerei<br />
gekommen sein. Da beobachtete er, wie das<br />
Blatt einer Kreissäge sich mühelos durch einen<br />
Stamm frass, der auf einem fahrbaren Schlitten<br />
zugeführt wurde. Wenn er so etwas für seine<br />
Metzgerei realisieren könnte…<br />
Als findiger Geschäftsmann hatte van<br />
Berkel nicht nur an seiner Idee gefeilt und einen<br />
ersten Prototyp fertiggestellt, sondern den<br />
Apparat auch gleich zum Patent angemeldet.<br />
SPIRIT 7 | 2011 65
Er investierte sein kleines Vermögen und startete<br />
am 12. Oktober 1898 mit der Fabrikation<br />
der weltweit ersten Aufschnittmaschine. Sie<br />
machte Schluss mit Messerwetzen und ungleichmässigen<br />
Tranchen. An die Stelle des herkömmlichen<br />
Fleischermessers war eine schnell<br />
rotierende, 35 Zentimeter grosse, konisch geformte<br />
Scheibe getreten, deren Rand so scharf<br />
war, dass sie geräucherten Schinken wie Butter<br />
durchschnitt. Angetrieben wurde die Scheibe<br />
durch eine Handkurbel mit Schwungrad, deren<br />
Drehung über ein Stirnrad und eine Übersetzung<br />
übertragen wurde. Doch damit nicht<br />
genug: Der Kurbelantrieb setzte auch den<br />
Schlitten in Bewegung, auf dem der Schinken<br />
fest eingespannt war, sodass die Finger nie in<br />
die Nähe des gefährlichen Messers gelangen<br />
konnten. Ein Hebelmechanismus bewegte den<br />
Schlitten hin und her und schob das Fleischstück<br />
mit jedem Mal um eine Tranchendicke<br />
vor. Diese konnte über ein Rastrad vorgewählt<br />
werden. In der Stellung 1 ermöglichte van<br />
Berkels Maschine hauchdünne Tranchen, wie<br />
sie zuvor nicht für möglich gehalten worden<br />
waren.<br />
Im ersten Jahr seiner Geschäftstätigkeit<br />
produzierte van Berkel bereits 84 Maschinen,<br />
die reissenden Absatz fanden. Der Erfolg war<br />
so gross, dass seine Firma, die er der Einfachheit<br />
halber Berkel nannte, ab 1907 bereits ins<br />
Ausland lieferte. 1908 produzierte Berkel 2734<br />
Einheiten für das In- und Ausland. 1909 wurde<br />
bei Chicago eine zweite Manufaktur gegründet,<br />
um der Nachfrage in den USA gerecht zu<br />
werden und natürlich um die Einfuhrzölle zu<br />
vermeiden. Als Praktiker verbesserte van Berkel<br />
seine Maschinen laufend, sodass Konkurrenz<br />
gar nicht erst aufkommen konnte. Die Marke<br />
Berkel produzierte bis in die neunziger Jahre<br />
des 20. Jahrhunderts Aufschnittmaschinen.<br />
Eine kleine Werkstatt in Varese<br />
Heutzutage sind frühe Berkel-Maschinen eine<br />
gesuchte Rarität. Noch rarer sind Exemplare,<br />
die noch funktionieren. Und Leute, die solche<br />
Maschinen fachgerecht restaurieren können,<br />
muss man suchen wie die legendäre Nadel<br />
im Heuhaufen. Das <strong>Grand</strong> <strong>Hotel</strong> Les Trois Rois<br />
wurde auf seiner Suche nach der perfekten<br />
Aufschnittmaschine in einer kleinen Werkstatt<br />
im norditalienischen Varese fündig.<br />
Seit über 20 Jahren widmet sich der Feinmechaniker<br />
Marco aus dem Varesotto dem<br />
Rolls-Royce der Aufschnittmaschinen. Vorwie-<br />
2<br />
gend in den Berkel-Farben Rot und Schwarz. In<br />
Italien wird der roten Farbe wegen die Berkel<br />
auch liebvoll «Metzger-Ferrari» genannt.<br />
Restauriert wird erst, wenn der Auftrag<br />
erteilt worden ist, so Marco. Sein grosses Lager<br />
an alten – zum Teil uralten – Berkel-Maschinen<br />
ist beeindruckend. Die originalgetreue Restauration<br />
ist für ihn eine Herausforderung. So werden<br />
die Verzierungen mit grossem Aufwand<br />
von Hand gemalt. Sämtliche Teile werden geputzt,<br />
revidiert und wenn nötig dem Original<br />
nachgebaut. Für eine Totalrestauration einer<br />
Maschine benötigt der Restaurator ca. fünf bis<br />
sechs Wochen. Lediglich die Schleifsteine sowie<br />
das Schnittblatt werden neu eingebaut.<br />
Beim Prachtexemplar, das seit letztem Jahr<br />
die Brasserie Les Trois Rois ziert, handelt es sich<br />
um das Modell 3, das von 1918 bis 1922 produziert<br />
wurde. Die Maschine ist in einem 1-a-<br />
Zustand und äusserst selten, da sie schwarz lackiert<br />
ist statt wie üblich rot. Die goldfarbenen<br />
Zierlinien und Schriftzüge hat der italienische<br />
Restaurator mit viel Liebe und Sachkenntnis<br />
von Hand nachgezogen.<br />
Welche bewegte Geschichte die Maschine<br />
mit den aussagekräftigen Plaketten hinter<br />
sich hat, in welchen Restaurants, <strong>Hotel</strong>s oder Fleischereien sie einst Dienst<br />
tat, verschliesst sich der Kenntnis des Chronisten. Eines jedoch ist sicher:<br />
Sie wird noch mindestens so lange im Les Trois Rois Dienst tun, wie sie<br />
das bisher getan hat. Bewunderung, Anerkennung und fachkundige<br />
Pflege sind ihr mit dem erfahrenen Team gewiss.<br />
Angebote im <strong>Grand</strong> <strong>Hotel</strong> Les Trois Rois<br />
Versuchen Sie die aktuellen Spezialitäten – z.B. Culatello, das Herzstück<br />
des Parmaschinkens oder einen feinen Pata-Negra-Schinken – in unserer<br />
Brasserie Les Trois Rois. |<br />
66 SPIRIT 7 | 2011 SPIRIT 7 | 2011 67<br />
3<br />
1 Die Berkel-Maschine ist der Rolls-Royce unter den<br />
Aufschnittmaschinen. 2 Der Feinmechaniker Marco<br />
restauriert seit 20 Jahren mit grosser Leidenschaft<br />
Berkel-Maschinen. 3 In einem Vorort von Varese<br />
hat Marco seine kleine Werkstatt mit unzähligen<br />
Berkel-Teilen eingerichtet. 4 Die goldenen Zierlinien<br />
und Schriftzüge sind von Hand nachgezogen.<br />
5 Schmuckstück in der Brasserie des <strong>Grand</strong> <strong>Hotel</strong><br />
Les Trois Rois. 6 Das Modell 3 wurde von 1918 bis<br />
1922 produziert. 7 Ein Genuss, die köstlichen Schinkenspezialitäten<br />
in der Brasserie.
Cult status for household appliances<br />
The machine weighs 120 kilogrammes and has been standing in<br />
the middle of the Brasserie Les Trois Rois since last summer. What<br />
does it do? It cuts meat into thin slices. Nothing else. But it does<br />
that perfectly, even though it’s almost 100 years old.<br />
Meat slicers from the Dutch firm Berkel are top<br />
of the range. They are so robust that, if properly<br />
cared for, they work perfectly for generations.<br />
Beautifully designed and of unimpeachable<br />
quality, old Berkel slicers are eagerly sought<br />
after by a select group of gourmands and<br />
collectors. Owning an antique Berkel slicer is<br />
so exclusive that collecting vintage cars and<br />
watches seems slightly pedestrian by comparison.<br />
So only a hand-picked happy few know<br />
about this elegant and choice brand, and most<br />
of them are satisfied to have one such machine<br />
in their possession. After all, the real joy of a<br />
Berkel lies in using it.<br />
A Dutchman’s sharp discovery<br />
The slicer was invented by the Dutchman Wilhelmus<br />
Adrianus van Berkel at the end of the<br />
19th century. As a master butcher, he well<br />
knew that the flavour of certain types of meat<br />
only really comes out when the meat is cut into<br />
wafer-thin slices. He was often annoyed by slices<br />
that were of varying thickness and by knives<br />
that had to be sharpened time and again. He<br />
probably had his brilliant idea one day while<br />
walking by a sawmill, where he noticed how<br />
the saw blade effortlessly cut through a tree<br />
trunk, moving on a carriage. If only he could<br />
invent something similar for his business…<br />
As an innovative businessman, van Berkel<br />
not only perfected his idea and produced the<br />
first prototype but also filed a patent for his<br />
machine. Having invested a small fortune, he<br />
started manufacturing the world’s first meat<br />
slicer on October 12, 1898. Gone were the<br />
days of sharpening knife blades and uneven<br />
slices. Instead of the traditional butcher’s knife,<br />
van Berkel developed a fast-rotating, 35-centimetre<br />
conical slicer whose edge was so sharp<br />
that it cut through smoked hams as if they<br />
were butter. The slicer blade was driven by<br />
a hand wheel with a flywheel which moved<br />
a set of gears. At the same time, the hand<br />
wheel moved the carriage on which the ham<br />
was clamped. This innovation meant that the<br />
operator’s fingers never came near the dangerous<br />
blade. A lever moved the carriage back and<br />
4<br />
68 SPIRIT 7 | 2011 SPIRIT 7 | 2011 69
forth, each time advancing the piece of meat by the thickness of a slice.<br />
The thickness was selected in advance by means of a ratchet wheel. On<br />
position 1, van Berkel’s slicer cut razor-thin slices that were not possible<br />
to achieve by hand.<br />
In his first year of business, van Berkel manufactured 84 machines,<br />
and they went like hot cakes. Berkel, as the firm was known, was so<br />
successful that it began selling machines abroad as early as 1907, and<br />
in 1908 it delivered 2734 units to the Dutch and foreign markets. In<br />
1909 it opened a second manufacturing plant, near Chicago, to meet<br />
demand in the USA and, of course, to avoid import duties. As a tinkerer,<br />
van Berkel was continually improving his machines so that there was<br />
never any serious competition. The Berkel brand continued producing<br />
slicers into the nineties of the 20th century.<br />
A small workshop in Varese<br />
Nowadays, early Berkel machines are a coveted rarity. The machines<br />
that still work are even rarer. And finding people who can professionally<br />
restore these machines is like looking for the proverbial needle in a<br />
haystack. The <strong>Grand</strong> <strong>Hotel</strong> Les Trois Rois was seeking the perfect meat<br />
slicer and discovered one in a small workshop in Varese in northern Italy.<br />
Marco, a mechanic from the Varese region, has devoted more than<br />
20 years to working on this Rolls-Royce of slicers. Mainly in the Berkel<br />
colours red and black. Owing to the red colour, the Berkel is known in<br />
Italy as the Ferrari of meat slicers.<br />
Marco tells us that he restores the machines to order. He has an<br />
impressive stock of old, and some very old, Berkel slicers. He enjoys the<br />
challenge of accurate restoration. Meticulously, he paints the decorations<br />
by hand. He cleans and fixes all the parts and, if necessary, faithfully<br />
reproduces original parts. Marco needs about five to six weeks for the<br />
complete restoration of a slicer. Only the whetstones and blade are new.<br />
The fine specimen that now adorns the Brasserie Les Trois Rois is a<br />
Model 3, which was produced between 1918 and 1922. The machine is<br />
in perfect working order and extremely rare because it is painted black<br />
rather than the usual red. The Italian restorer has repainted by hand the<br />
golden decorative lines and lettering lovingly and with great expertise.<br />
Although the machine’s turbulent history – the restaurants,<br />
hotels or butcher shops where it has done duty in the course of the<br />
past century – is now a closed book, one thing is certain: It will serve in<br />
Les Trois Rois at least as long as it has in the past. From the experienced<br />
team there it can expect admiration, recognition and professional care.<br />
Specials at the <strong>Grand</strong> <strong>Hotel</strong> Les Trois Rois<br />
Try one of the current specialities – for instance Culatello, a refined<br />
var iety of prosciutto di Parma or an excellent Pata Negra ham – in our<br />
Brasserie Les Trois Rois. |<br />
1 The Berkel machine is the Rolls-Royce of meat<br />
slicers. 2 Marco is a mechanic who has been restoring<br />
Berkel slicers with passion for the past 20 years.<br />
3 Marco has his small workshop with innumerable<br />
Berkel parts in a suburb of Varese, Italy. 4 The golden<br />
decorative lines and lettering are drawn by hand.<br />
5 Gem in the Brasserie of the <strong>Grand</strong> <strong>Hotel</strong> Les Trois<br />
Rois. 6 The Model 3 was manufactured from 1918<br />
to 1922. 7 The delicious ham specialities in the<br />
Brasserie are a delight.<br />
70 SPIRIT 7 | 2011<br />
5<br />
6<br />
7<br />
SIGHT-<br />
SEEING.<br />
Freie Strasse 101 4051 Basel www.mezger.ch
72 SPIRIT 7 | 2011<br />
Preview No. 8 | Autumn – Winter 2011/12<br />
Cashmere king Alfredino Zappa<br />
Alfredino Zappa is the undisputed cashmere king from Italy. SPIRIT<br />
was captivated in Oggiono by the delicate materials. | Kaschmirkönig<br />
Alfredino Zappa Alfredino Zappa ist der unbestrittene Kaschmirkönig<br />
aus Italien. SPIRIT liess sich in Oggiono von den edlen Materialien<br />
verführen.<br />
Character actor Sebastian Koch<br />
Sebastian Koch is one of Germany’s most successful actors. SPIRIT talked<br />
to the multifaceted performer about his new film and theatre projects. |<br />
Charakterdarsteller Sebastian Koch Sebastian Koch ist einer der<br />
erfolgreichsten Schauspieler deutscher Sprache. SPIRIT traf den vielseitigen<br />
Darsteller zum Gespräch über seine neuen Film- und Theaterprojekte.<br />
Fotografien von René Burri<br />
Mit seinem Bild von Che Guevara wurde René Burri weltbekannt. Burris<br />
Bilder historischer, politischer und kultureller Ereignisse prägten die Fotografiegeschichte<br />
des 20. Jahrhunderts. SPIRIT zeigt eine kleine Auswahl der<br />
einzigartigen Arbeiten des legendären Schweizer Magnum-Fotografen. |<br />
Photos by René Burri His photo of Che Guevara made René Burri worldfamous.<br />
René Burri’s photos of major political, historical and cultural<br />
events shaped the photo history of the 20th century. SPIRIT will show<br />
a small selection of the unique works of the legendary Swiss Magnum<br />
photographer.<br />
Publishing information<br />
Publisher: Spirithotels | Editorial board: Ursula Straumann-Jung (Editor), Beat Fleischmann,<br />
Caroline Jenny, Reto Kocher, Regula Matzek, Géraldine Zimmermann, Markus<br />
Zimmermann | Concept, content and layout: ipw Marketing AG ASW, Basel | Authors:<br />
Doris Blum, Timm Delfs, Benjamin Herzog, Nadja Knup, Max Küng, Devina<br />
Solanki, Rudolf Trefzer, Iris Wimmer-Olbort | Proofreading: Lektorama, Zurich | Translation:<br />
Mitchell Bornstein, Basel | Photos: Archiv Schoeffel, Archiv Silvano Lattanzi,<br />
Marco Borggreve, Felix Frey, Stöh Grünig, Gstaad Saanenland Tourismus, Tom Haller,<br />
Peter Hauck, Hublot Polo Gold Cup Gstaad, Stefan Korte, Romel Janeski, Fredi<br />
Marcarini, Andri Pol, Sport Events Gstaad, Suzanne Schwiertz, Andreas Thumm,<br />
Clara Tuma | Works of art: Constantin Brancusi, La muse endormie (1913),<br />
© 2011, Prolitteris, Zürich | Advertising sales: ipw Marketing AG, Contact: info@ipw.ch |<br />
Photolithos: Schwabe AG, Muttenz | Printed by: Schwabe AG, Muttenz | Appears<br />
twice a year: Spring – Summer, Autumn – Winter | Circulation: 8000 copies | The use<br />
of texts and photos requires written authori zation. Contact: info@spirithotels.com<br />
<strong>Grand</strong> <strong>Hotel</strong><br />
<strong>Bellevue</strong><br />
CH-3780 Gstaad Switzerland<br />
Phone +41 33 748 00 00<br />
Fax +41 33 748 00 01<br />
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