fassadentechnik 1 | 2015
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<strong>fassadentechnik</strong> 01/15<br />
Planung und Ausführung der Gebäudehülle<br />
21. Jahrgang<br />
Sanierung<br />
Es werde<br />
green<br />
Weitere Themen<br />
• Glas<br />
• BIM<br />
• ETFE<br />
• Check up
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OEM und Refinish<br />
Transportsektor<br />
Allgemeine Industrie<br />
Architektur- und<br />
Inneneinrichtungsbranche<br />
©<strong>2015</strong>. Axalta Coating Systems. All rights reserved.
vorwort<br />
Martin Jung, Chefredakteur<br />
Sparsam<br />
in jeder<br />
Hinsicht<br />
Das Informationsplankton<br />
des Branchenmeeres<br />
Sie wissen den Luxus zu schätzen, konzentriert und ungestört arbeiten zu dürfen? Sich<br />
ganz auf eine Aufgabe konzentrieren zu können, von der man weiß, dass man sie kann,<br />
zu einem guten Ergebnis führen wird und dabei kreativ ist? Tja, dann sind Sie im 21.<br />
Jahrhundert entweder<br />
a) offline, b) ganz falsch, c) oder Sie arbeiten gerade in Bhutan gemeinsam mit traditionellen<br />
lokalen Handwerkern an der Restaurierung der Klosteranlage *, die<br />
nach Ihrer sorgfältigen Arbeit als Weltkulturerbe eingestuft werden soll.<br />
(Mehrfachnennungen sind möglich)<br />
Wir anderen sind froh, wenn mal fünf Minuten ohne eine „Freundschaftsanfrage“ von<br />
LinkedIn/Xing/etc. ins Land gehen, die sich auf dem Sandkastenniveau von „Willst du mit<br />
mir spielen?“ bewegt. Telefon, E-Mail, SMS kommen ja noch hinzu. Geld verdienen soll<br />
man schließlich auch …<br />
Da kommen wir dann ins Spiel, die Fachmedien, die Informations-Interpreneurs und<br />
Journal-Junkies, die, die immer jemanden kennen, der Bescheid weiß.<br />
Wie Meerestiere filtern unsere Experten die wichtigen Details aus dem Informationsplankton<br />
des Branchenmeeres. Und davon gibt es bekanntlich reichlich. Vor allem<br />
auf der BAU im Januar. Was war denn nun wichtig? Das fragt sich mancher. Gab es den<br />
Trend? Wenn ja, welcher war es?<br />
Verwiesen sei in diesem Zusammenhang auf den Beitrag von Prof. Dr.-Ing. Ulrich<br />
Knaack ab Seite 24. Er gibt in dieser und weiteren Ausgaben mit seinem Check-up Orientierung.<br />
Das Ergebnis seiner Filtration all der Neuheiten auf BAU und Glasstec wird Sie<br />
überraschen, garantiert.<br />
Und so geht es Schlag auf Schlag weiter in dieser Ausgabe: Volker Halbach, 1. Vorsitzender<br />
des BDA Hamburg äußert sich ab Seite 12 zum Thema Lärmschutz mit Glasfassaden<br />
in Großstädten.<br />
Jens Brümmer schildert ab Seite 16 die Initiativen eines Software-Unternehmens im<br />
Hinblick auf die Umsetzung von Building Information Modeling.<br />
Dr. Carl Maywald beantwortet ab Seite 20 unsere Fragen zum Einsatz von ETFE-Folien<br />
in der Gebäudehülle.<br />
Und schließlich gibt Jan Preuß technischen Beistand zum Thema gebogene, vorgehängte<br />
hinterlüftete Fassaden und bezieht sich damit auf die BVB-Fanworld aus unserer<br />
letzten Ausgabe (ab Seite 30).<br />
Bei Informationen geht eben Qualität vor Quantität. Und die Qualität hängt sehr stark<br />
davon ab, von wem die Information stammt. Das ist im Business-to-Business Bereich<br />
die entscheidende Kategorie. Und in dieser Kategorie sind unsere Experten und wir als<br />
Verlag seit Jahrzehnten mit filtern, abgleichen und auswählen beschäftigt.<br />
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*Dzongkha: spa phro stag tshang, bedeutet so viel wie „Tigernestkloster“<br />
und das gibt es tatsächlich.<br />
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Die SCHULBAU <strong>2015</strong> ist ausgebucht. Das detaillierte,<br />
branchenbezogene Programm finden Sie hier.<br />
<br />
6<br />
Im Zuge der „Langen Nacht der<br />
Architektur“ während der BAU<br />
Sie kommen in dieser Ausgabe zu Wort: im UZS<br />
<strong>2015</strong> wurde die Fassade des in<br />
Dipl.-Ing. Volker Halbach , Jens Brümmer.<br />
HVB Towers zur Projektionsfläche<br />
Dr. Carl Maywald. Prof. Dr.-Ing. Ulrich Knaack<br />
für die Lichtinstallation „Green<br />
Jan Preuß, Prof. Dr.-Ing. Winfried Heusler, Dipl.-Ing.<br />
Building“ von Philipp Geist.<br />
(FH) Marco Thiess, Dr. Rainer Koch<br />
<br />
<br />
<br />
8<br />
Bild: HVB Immobilien AG/Philipp Geist/HG Esch<br />
12<br />
Bild: Cubus Medien Verlag/Dirk Ewald<br />
16<br />
Bild: Orgadata<br />
Bild: Foiltec<br />
20 24<br />
Bild: Koch<br />
Bild: Knaack<br />
Bild: FVHF<br />
36<br />
32<br />
24<br />
32<br />
30<br />
inhalt vorwort<br />
in eigener<br />
sache<br />
architektur<br />
3 Das Informationsplankton<br />
des Branchenmeeres<br />
6 SCHULBAU <strong>2015</strong><br />
Ideen, Kontakte und Impulse<br />
8 Lichtinstallation und Sanierung<br />
Es werde green<br />
12 Glasfassade<br />
Lärmschutz mit Laubenzimmer<br />
Volker Halbach<br />
produkte<br />
30 Auslegungsfragen VHF<br />
Gebogene Fassaden<br />
Jan Preuß<br />
32 Trends in der<br />
Fassadengestaltung<br />
…aus der Perspektive<br />
eines Ingenieurs<br />
Dr.-Ing. Winfried Heusler,<br />
Marco Thiess<br />
34 Hörmann-App<br />
Szenarien fürs Reinkommen<br />
technik<br />
16 Building Information Modeling<br />
„…als digitaler Planungstisch“<br />
Jens Brümmer<br />
20 Folien-Gebäudehüllen<br />
Kissen für Kuben<br />
Dr. Carl Maywald<br />
24 Check-up<br />
Ready-to-fix the future?<br />
Prof. Dr.-Ing. Ulrich Knaack<br />
branche<br />
Aluminiumfassaden<br />
Inoutic setzt Farbakzente<br />
Dämmen<br />
Technologie für die<br />
Bauwirtschaft<br />
35 Architekturfolie<br />
Neue Maßstäbe in<br />
Sachen Energiebilanz<br />
4<br />
<strong>fassadentechnik</strong> 1/2014 1/<strong>2015</strong>
FÜR<br />
VORBEREITET<br />
Der VFT hat im Herbst letzten Jahres<br />
sein Leistungsbild für Werk- und Montageplanung<br />
vorgelegt. Dr. Rainer Koch<br />
erläutert die Zusammenhänge für dieses<br />
neue Regelwerk.<br />
<br />
36<br />
Bild: finas, fotolia<br />
branche<br />
vorschau /<br />
impressum<br />
36 Baurecht<br />
Werk- und Montageplanung im<br />
Metall- und Fassadenbau<br />
RA Dr. Rainer Koch<br />
38 Personalien<br />
40 ProfiFinder<br />
41 Insolvenz<br />
…weil Auftraggeber nicht zahlen<br />
42<br />
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SCHULBAU <strong>2015</strong><br />
Ideen, Kontakte<br />
und Impulse<br />
MITTWOCH 22. APRIL<br />
9:30<br />
10:00 - 10:30<br />
11:00<br />
11:30 - 13:00<br />
Einlass / Zeit für Kaffee, Networking und Ausstellung<br />
Speed-Dating / geführte Aussteller-Rundgänge (mit Anmeldung)<br />
Feierliche Eröffnung der Messe SCHULBAU <strong>2015</strong> /<br />
Begrüßung durch Kirsten Jung und Martin Jung / Geschäftsführer<br />
des Cubus Medien Verlags, Hamburg (deutsch und englisch)<br />
Grußwort: Ties Rabe / Schulsenator in Hamburg<br />
PODIUMSDISKUSSION<br />
Was kostet eine gute Schule, wie wird diese idealerweise<br />
geplant?<br />
Moderation: Prof. Dr. Riklef Rambow / Leiter des Fachgebiets<br />
Architekturkommunikation am Karlsruher Institut für Technologie<br />
sowie Inhaber des Beratungsbüros PSY:PLAN in Berlin<br />
Die SCHULBAU ist die bundesweit einzige Messe zum<br />
Thema Bildungsbau. Präsentiert werden vorbildliche<br />
Architekturkonzepte aus Deutschland, Skandinavien und<br />
den Niederlanden. Im Diskurs von Planern und Ausstellern,<br />
Schulbau-Verantwortlichen und Investoren entstehen<br />
Ideen, Kontakte und Impulse.<br />
Nationale und internationale Architekten, Schulbau-Verantwortliche<br />
aus Kommunen und Ländern, Repräsentanten der<br />
Partnerländer Dänemark und Niederlande, Fachplaner und<br />
Investoren, internationale Aussteller und Bau-Unternehmungen,<br />
Verbände und Institutionen diskutieren auf der<br />
SCHULBAU wesentliche Aspekte des Bildungsbaus.<br />
Ausgebucht<br />
Zum dritten Mal findet inzwischen die erfolgreiche, ausgebuchte<br />
Veranstaltung in Hamburg statt. Im November ist der<br />
zweite Austragungsort München in Vorbereitung. Das Leitmotiv<br />
der Veranstaltung „Bildungsbau ist Zukunft“ wird durch den<br />
intensiven Diskurs aller Branchenbeteiligten immer wieder neu<br />
kalibriert.<br />
Durch die Zusammenarbeit mit den wichtigen Institutionen<br />
der Branche wie dem BDA in Hamburg und Bayern, der SBH |<br />
Schulbau Hamburg, den Architekten- und Handwerkskammern<br />
der Bundesländer und Fachverbänden entsteht ein lebendiger<br />
Dialog. Besondere Features werden in jedem Jahr neu in das<br />
Messegeschehen eingewoben. Dazu gehören Speed-Dating<br />
Rundgänge, Architektur-Wettbewerbe, Workshops, aber auch<br />
die Präsentation eines Gymnasiums zum Thema „Der ideale<br />
Lernort“.<br />
Verteilen und Verknüpfen<br />
Neben dem lebhaften Messegeschehen an beiden Messetagen,<br />
bietet die hochkarätige Abendveranstaltung am 22. April<br />
ab 18:00 h mit Wein, Bier und Catering den idealen Rahmen<br />
für das Verteilen und Verknüpfen von Kontakten und Informationen.<br />
Unter anderem informiert Hamburgs Oberbaudirektor Prof.<br />
Jörn Walter in seinem Grußwort über Hamburgs Bauaktivitäten,<br />
Ewald Rowohlt, Sprecher der Geschäftsführung von SBH |<br />
Schulbau Hamburg überreicht den Architekturpreis der Messe<br />
an das Siegerteam der HafenCity Universität Hamburg und die<br />
dänische Metropole Aarhus präsentiert ihre ambitionierten<br />
Stadtentwicklungspläne im Bereich Bildungsbau.<br />
6<br />
<strong>fassadentechnik</strong> 1/<strong>2015</strong><br />
13:30 - 14:00<br />
14:30 - 15:00<br />
15:00 - 15:30<br />
IMPULSVORTRAG<br />
Prof. Felix Schürmann / felix schürmann ellen dettinger . architekten<br />
BDA, München<br />
Auf dem Podium:<br />
■<br />
Ewald Rowohlt / Sprecher der Geschäftsführung der<br />
SBH | Schulbau Hamburg<br />
■<br />
Volker Halbach / Blauraum Architekten, 1. Vorsitzender BDA<br />
Hamburg<br />
■<br />
Dr. Sven T. Olsen / SeminarCenterGruppe – ecolea | Internationale<br />
Schulen | Private Berufliche Schulen, Hamburg/Rostock-<br />
Warnemünde<br />
■<br />
Dr. Michael Burkhardt / Leiter Schulen und Handels immobilien<br />
Goldbeck GmbH, Bielefeld<br />
■<br />
Dr. Christian Glock / Leiter „Öffentliche Immobilien“ beim<br />
Bundesverband Public Private Partnership, Hamburg<br />
Speed-Dating / geführte Aussteller-Rundgänge (mit Anmeldung)<br />
Gelegenheit zum Besuch der AUSSTELLER-FACHVORTRÄGE<br />
13:10 - 13:30 Farbe in der Bildung – wie Farbe hilft, sich mit<br />
der Schule zu identifizieren.<br />
Nathalie Pagels / Pagels Farbkonzepte, Düsseldorf<br />
Jürgen Karger / nora systems, Weinheim<br />
13:10 - 13:30 Kreative und nachhaltige Baukonzepte für<br />
Bildungseinrichtungen – eine Investition in die<br />
Zukunft.<br />
Dipl. Ing. Friedemann Felix Dahling / Kalzip, Koblenz<br />
13:30 - 13:50 Modulbau versus Massivbau: Vor- und Nachteile<br />
hinsichtlich Akustik, Schallschutz, Bau- und<br />
Unterhaltskosten, Life-Cycle-Berechnung.<br />
Dipl.-Ing. Architekt Michael Lauer / ALHO Systembau,<br />
Friesenhagen<br />
13:30 - 13:50 Schulakustik im Kontext von moderner Pädagogik:<br />
Aktuelle Entwicklungen – Anforderungen<br />
und Richtwerte – Praxisbeispiele.<br />
Dipl.-Päd. Holger Brokmann / Konzeptentwickler<br />
für Akustik in Bildungseinrichtungen, Ecophon<br />
Deutschland, Lübeck<br />
FACHVORTRÄGE<br />
Mittagsverpflegung in der Ganztagsschule: Wie kann die<br />
Akzeptanz erhöht werden, wie wird Qualität geschaffen und<br />
gesichert? Praxisbeispiele für Schulverpflegung und Mensagestaltung.<br />
Horst Bötcher / Krause & Böttcher Bildungsstättenberatung,<br />
Bremen<br />
Kaffeepause<br />
Gelegenheit zum Besuch der AUSSTELLER-FACHVORTRÄGE<br />
15:10 - 15:30 Fluchtwegsicherung – lokale versus vernetzte<br />
Architektur.<br />
Dipl. Ing. Martin Grell / Gesellschaft für Sicherheitstechnik,<br />
Hamburg<br />
15:10 - 15:30 Aluminium-Fassaden: Nachhaltigkeit und die<br />
besondere Eignung für Schulbauten.<br />
Wulf Binder / Novelis Deutschland, Oststeinbek<br />
SONDERAUSSTELLUNGEN:<br />
Der ideale Lernort / Kunstprojekt der Klassen 6 und 10 der Gelehrtenschule<br />
Johanneum, Hamburg, unter Leitung von Petra Meyer de Pina<br />
und Stefan Limmroth
15:30 - 16:00<br />
16:00 - 16:30<br />
16:30 - 17:00<br />
14:00 - 15:00<br />
FACHVORTRÄGE<br />
So plant und baut die Niederlande: Eine Schule für alle!<br />
Inklusion als Chance für bessere Schulgebäude.<br />
Angelika Fuchs / FM Architecten, Groningen, Niederlande<br />
Barrierefrei? Barrierearm? Barierereduziert? Damoklesschwert<br />
Inklusion. Anforderungen im Bereich öffentlicher<br />
Gebäude – Schulen.<br />
Dipl.-Ing. Marc Jestrimsky / Architekturbüro AMJ, Sachverständiger<br />
für barrierefreie Stadt- und Gebäudeplanung, Schwentinetal<br />
Bewegungsverführer – wie im heutigen Schulalltag durch<br />
Gestaltung des Raumes die Bewegung der Kinder gefördert<br />
werden kann.<br />
Dr. Dieter Breithecker / Leiter der Bundesarbeitsgemeinschaft für<br />
Haltungs- und Bewegungsförderung e.V. , Wiesbaden Naurod<br />
WORKSHOP-ANGEBOTE<br />
(mit Anmeldung, da begrenzte Teilnehmerzahl)<br />
Der „Bauimpuls“ – eine Chance für Schulentwicklung. Vorstellung<br />
aktueller Hamburger Schulbau-Projekte (Grundschulen/<br />
Ganztagsschulen), die bauliche Gestaltungsspielräume für eine<br />
Neuausrichtung nutzen.<br />
Leitung: Adrian Krawczyk / Behörde für Schule und Berufsbildung<br />
Hamburg<br />
DONNERSTAG 23. APRIL<br />
9:30<br />
10:00 - 10:30<br />
10:00 - 10:30<br />
10:30 - 11:00<br />
11:00 - 11:30<br />
12:00 - 13:00<br />
Einlass / Zeit für Kaffee, Networking und Ausstellung<br />
Speed-Dating / geführte Aussteller-Rundgänge (mit Anmeldung)<br />
Neueste Tendenzen im Skandinavischem Schulbau.<br />
Julian Weyer / C.F. Møller Architects<br />
Teachers paradise.<br />
Carsten Primdahl / CEBRA architecture<br />
„VUC SYD DENMARK”– An new, innovative education center<br />
designed with focus on flexible and digital learning.<br />
Jesper Hallstrøm Eriksen / AART Architects<br />
PODIUMSDISKUSSION<br />
Building Information Modeling (BIM) – aktuell im Bildungsbau<br />
Moderation: Carsten Venus / blauraum architekten Planungsgesellschaft,<br />
Hamburg<br />
IMPULSVORTRAG<br />
Dipl.-Ing. Architekt Falk Krüger / A2F Architekten, Berlin, Reykjavik<br />
Auf dem Podium:<br />
■<br />
Steffen Szeidl / Drees & Sommer AG, Zürich<br />
■<br />
Annette von Hagel / Bundesanstalt für Immobilienaufgaben, Berlin<br />
■<br />
Prof. Wolfgang Huhnt / TU Berlin<br />
15:00 - 16:00<br />
16:00 - 17:00<br />
17:30 - 18:00<br />
18:00 - 19:00<br />
19:00 - 21:00<br />
Schulbau als Gesamt(kunst)werk mit der Leistungsphase Null<br />
als Grundlage der Planung mit Nutzerbeteiligung.<br />
Leitung: Sigrid Stjerneby / Planungsbüro Stjerneby, Göttingen<br />
Auf dem Weg zur eigenen Mensa – rundum gut aufgestellt.<br />
Wirtschaftlichkeit, Vorschriften, Speiseplan und Personalkonzept.<br />
Leitung: Horst Bötcher / Krause & Böttcher Bildungsstättenberatung,<br />
Bremen<br />
Speed-Dating / geführte Aussteller-Rundgänge (mit Anmeldung)<br />
ABENDVERANSTALTUNG<br />
Moderation: Prof. Dr. Riklef Rambow / Leiter des Fachgebiets<br />
Architekturkommunikation am Karlsruher Institut für Technologie<br />
sowie Inhaber des Beratungsbüros PSY:PLAN in Berlin<br />
Grußwort: Prof. Jörn Walter / Oberbaudirektor von Hamburg<br />
Präsentation des Architektur-Studentenwettbewerbs in Kooperation<br />
mit der HafenCity Universität Hamburg.<br />
Preisüberhabe durch Ewald Rowohlt, Sprecher der Geschäftsführung<br />
der SBH | Schulbau Hamburg und Kurzvorstellung der<br />
ausgezeichneten Entwürfe durch die Jurymitglieder:<br />
■<br />
Rolf Abele / Abteilungsleiter Planung und Entwicklung SBH |<br />
Schulbau Hamburg<br />
■<br />
Prof. Florian Fink / Architekt und Professor für Entwurf und<br />
Baukonstruktion an der HafenCity Universität Hamburg<br />
■<br />
Volker Halbach / Geschäftsführer Blauraum Architekten Hamburg<br />
und 1. Vorsitzender BDA Hamburg<br />
■<br />
Martin Jung / Geschäftsführer Cubus Medien Verlag Hamburg<br />
■<br />
Karin Loosen / Präsidentin der Hamburgischen Architektenkammer<br />
Hamburg und Partnerin im Büro LRW Architekten und<br />
Stadtplaner<br />
■<br />
Peter Mein / Schulleiter der Grundschule Lehmkuhlenweg<br />
■<br />
Petra Röbken / Elternratsvorsitzende der Grundschule Lehmkuhlenweg<br />
■<br />
Manfred Wiescholek / Spengler · Wiescholek Architekten Stadtplaner,<br />
Hamburg<br />
Architecture to improve learning – Danish perspectives and<br />
solutions.<br />
Eröffnung der Ausstellung „City of Aarhus“, Dänemark.<br />
■<br />
Carina Serritzlew / Head of The Architecture Project Aarhus<br />
Matchmaking mit dänischen Architekten.<br />
13:00 - 14:00<br />
13:30 - 14:00<br />
14:00 - 15:00<br />
15:00 - 16:00<br />
16:30 - 17:00<br />
17:00<br />
Speed-Dating / geführte Aussteller-Rundgänge (mit Anmeldung)<br />
Gelegenheit zum Besuch der AUSSTELLER-FACHVORTRÄGE<br />
13:10 - 13:30 Türen in Bildungsbauten: Von der Planung bis<br />
zur Wartung – nachhaltig durch eine lange<br />
Gebrauchstauglichkeit.<br />
Dipl.-Ing. Frank Kammenhuber / Öffentlich bestellter<br />
und vereidigter Sachverständige, Partnerschaft<br />
Giering, Hillhagen & Kammenhuber, Hamburg<br />
13:10 - 13:30 Neue Qualitäten mit neuen Werkstoffen – Besserer<br />
Schallschutz, perfekte Akustik, intelligente<br />
Temperierung.<br />
Jörg Schröder / Knauf Gips, Iphofen<br />
13:30 - 13:50 Deckenlösungen im Spannungsfeld Akustik –<br />
Brandschutz – Nachhaltigkeit.<br />
Dipl. Ing. Arch. Markus Bösch / Dipl. Ing. Arch.<br />
Bernd Scheffknecht, YF architekten, Wien<br />
13:30 - 13:50 Das Geheimnis sauberer Wände. Neue Lösungen<br />
für die Instandhaltung von Schulgebäuden.<br />
Marcel Deggau / Vescom, Seligenstadt<br />
PODIUMSDISKUSSION<br />
Bauen im Bestand – im Spannungsfeld zum Denkmalschutz?<br />
Moderation: Daniel Kinz / Gössler Kinz Kerber Kreienbaum<br />
Architekten BDA, Stellvertretender Vorsitzender BDA Hamburg<br />
IMPULSVORTRAG<br />
Krijno van Vugt / M3V, Arnhem, Niederlande<br />
Auf dem Podium:<br />
■<br />
Rolf Abele / SBH | Schulbau Hamburg<br />
■<br />
Andreas Kellner / Denkmalschutzamt Hamburg<br />
■<br />
Ulrich Zink / Architekt, Bundesarbeitskreis Altbauerneuerung<br />
e.V., Berlin<br />
■<br />
Sören Vollert / Energieberater, KAplus – Ingenieurbüro Vollert,<br />
Eckernförde<br />
FACHVORTRÄGE und WORKSHOP-ANGEBOTE<br />
■<br />
Bauen im Bestand – Denkmalschutz versus Klimaschutz<br />
■<br />
Akustik im Bestand<br />
■<br />
Brandschutz im Bestand<br />
Speed-Dating / geführte Aussteller-Rundgänge (mit Anmeldung)<br />
Ende der Veranstaltung<br />
Lernorte der Zukunft / Filmprojekt der HafenCity, Universität Hamburg<br />
unter Leitung von Prof. Lothar Eckhardt<br />
<strong>fassadentechnik</strong> 1/<strong>2015</strong> 7
architektur<br />
Lichtinstallation und Sanierung<br />
Es werde<br />
In einem groß angelegten Projekt saniert die Hypo Vereinsbank<br />
ihr 1981 bezogenes Hochhaus am Münchener Arabellapark von<br />
Grund auf. Hintergrund dieser Umwandlung in ein Green Building<br />
ist die Selbstverpflichtung des Unternehmens zur Nachhaltigkeit.<br />
Eine Lichtinstallation setzte weitere Akzente.<br />
8 <strong>fassadentechnik</strong> 1/<strong>2015</strong>
Das Hypo-Hochhaus am Arabellapark wurde 1981 vom<br />
Münchner Architekturbüro Walther und Bea Betz realisiert<br />
und steht aufgrund seiner architekturhistorischen und städtebaulichen<br />
Bedeutung seit 2006 unter Denkmalschutz. Die<br />
Modernisierung des Gebäudes erfolgt deshalb mit der entsprechenden<br />
Sensibilität. Sie umfasst sowohl das Hochhaus<br />
als auch beide Flachbauten und wird in zwei Bauabschnitten<br />
durchgeführt.<br />
Der Tower wird als Green Building nach LEED zertifiziert.<br />
Veränderte bauphysikalische Standards erfordern eine<br />
umfangreiche energetische Sanierung. Kernmaßnahmen<br />
sind neben einem zeitgemäßen Büroraumkonzept die Erneuerung<br />
der Fassaden und der vorhandenen Haustechnik<br />
sowie die Modernisierung des Brandschutzkonzeptes. Die<br />
Belange des Denkmalschutzes, nämlich die Beibehaltung<br />
des äußeren Erscheinungsbildes mit den zeitgemäßen technischen<br />
Anforderungen an die Gebäudehülle zu vereinbaren,<br />
ist hierbei eine der größten Herausforderungen und führt zu<br />
einer neuen Fassadenkonstruktion.<br />
CO 2<br />
-Reduktion durch natürliche Belüftung<br />
„Wir freuen uns sehr darüber, dass wir neben den mit der<br />
Planung und Bauleitung beauftragten Büro HENN Architekten<br />
auch das Münchner Architektenbüro Betz als Entwurfsverfasser<br />
des markanten Gebäudes für uns als Berater<br />
gewinnen konnten“, so Peter Weidenhöfer, Vorstand HVB<br />
Immobilien AG. „Wir sind uns des aus seiner Bedeutung für<br />
das Münchner Stadtbild resultierenden denkmalpflegerischen<br />
Wertes des Gebäudes und der sich daraus ergebenden<br />
Verantwortung sehr bewusst“, sagte Weidenhöfer weiter.<br />
Ziel ist, den Energieverbrauch des 114 Meter hohen<br />
Gebäudes zu senken und dadurch auch den CO2-Ausstoß<br />
erheblich zu reduzieren. Das soll im Wesentlichen durch<br />
ein neues versorgungstechnisches Konzept sowie durch<br />
die Möglichkeit zur natürlichen Belüftung über die Fenster<br />
erzielt werden. Die gesamte denkmalgeschütze Fassade wird<br />
daher ohne optische Veränderung von der bestehenden Zwei-<br />
Scheiben-Isolierglas-Fassade durch eine Kastenfenster-Fassade<br />
ersetzt, die dem heutigen Stand der Technik entspricht.<br />
Die Fassade des HVB Towers als Projektionsfläche<br />
für die Lichtinstallation<br />
„Green Building“ von Lichtkünstler<br />
Philipp Geist während der Langen Nacht<br />
der Architektur anläßlich der BAU <strong>2015</strong>.<br />
Bilder: HVB Immobilien AG/Philipp Geist/HG Esch<br />
<strong>fassadentechnik</strong> 1/<strong>2015</strong><br />
9
architektur<br />
Bilder: HypoVereinsbank/HG Esch<br />
Bilder: Henn GmbH<br />
Prinzipdarstellung von Neufassade und Raumklima<br />
Einschwenken<br />
eines Fassadenelementes<br />
während der<br />
Sanierung.<br />
Das Quartier<br />
am Münchener<br />
Arabellapark mit<br />
dem markanten<br />
HVB-Tower.<br />
10 <strong>fassadentechnik</strong> 1/<strong>2015</strong>
6.000 Paneele demontiert, gereinigt und wieder eingesetzt<br />
Durch eine kaum wahrnehmbare Perforierung der Fassadenelemente<br />
gelangt Außenluft in den Kastenfensterzwischenraum<br />
und bei Bedarf über die öffenbaren Innenfenster<br />
als Frischluft in die Büros. Darüber hinaus entsteht so eine<br />
natürliche Belüftung nach außen.<br />
Eine große Herausforderung für die Architekten und die<br />
Bauherren ist es dabei, den optischen Charakter des seit<br />
2006 denkmalgeschützten Gebäudes trotz dieser Erneuerung<br />
der Fassadenelemente beizubehalten. Im Laufe der<br />
Fassadenerneuerung wurden zirka 2.500 Fassadenelemente<br />
ausgetauscht, zirka 6.000 Aluminiumpaneele gereinigt und<br />
wieder eingesetzt.<br />
Zudem sorgt ein neuer, fassadenintegrierter Sonnenschutz<br />
für eine maßgebliche Reduzierung des solaren<br />
Energieeintrages und schafft im Zusammenspiel mit<br />
effizienten Heiz-/Kühldecken ein energetisch optimiertes<br />
und behagliches Raumklima. Die Grundrisse des Towers<br />
ermöglichen größtmögliche Flexibilität – vom Einzelbüro bis<br />
zur Bürolandschaft. Ein projektspezifisch weiterentwickeltes<br />
modernes Büroraumkonzept (Smart Working) schafft in Verbindung<br />
mit hervorragender Tageslichtausnutzung optimale,<br />
Teamwork fördernde Arbeitsbedingungen.<br />
Lichtinstallation „Green Building“<br />
Bis zum Jahr 2019 wird das Gebäude in zwei Bauabschnitten<br />
vollständig renoviert, wobei die sogenannten „Turmetagen“,<br />
das heißt die vollständige Sanierung der Stockwerke des eigentlichen<br />
Hochhauses inklusive des Eingangsbereichs und<br />
der Konferenzzone im sogenannten „Flachbau Süd“, bereits<br />
Ende <strong>2015</strong> fertiggestellt sein sollen. Ab 2016 bis 2019 wird<br />
dann der sogenannten „Flachbau Nord“, in welchem der<br />
Wertpapierhandel angesiedelt ist, innen und außen komplett<br />
saniert und modernisiert. Bis zum Ende der Maßnahmen<br />
werden etwa 250 Millionen Euro investiert sein.<br />
Im Zuge der „Langen Nacht der Architektur“ während der<br />
BAU <strong>2015</strong> wurde die Fassade des HVB Towers zur Projektionsfläche<br />
für die Lichtinstallation „Green Building“ von<br />
Philipp Geist.<br />
NOWOFLON ® ET 6235 Z-IR<br />
ETFE – Hitze absorbierende Folie<br />
®<br />
DIE INFRAROT-ABSORBIERENDE<br />
FOLIE NOWOFLON ET 6235 Z-IR<br />
IST EIN MEILENSTEIN IN DER<br />
ENTWICKLUNG VON MEMBRANE<br />
FÜR ARCHITEKTONISCHE<br />
ANWENDUNGEN.<br />
NOWOFLON ET 6235 IR ist eine weltweit patentierte ETFE<br />
Folie mit herausragenden technischen Eigenschaften. Die für<br />
die Aufwärmung verantwortlichen Infrarot-Strahlen werden<br />
absorbiert, Gebäude heizen sich entsprechend langsamer<br />
auf. Eine Vielzahl positiver Effekte sind dadurch erzielbar.<br />
Reduzierte Kosten für Aircondition, neue davor nicht mögliche<br />
Standorte können für die Erschließung mit ETFE<br />
Konstruktionen angedacht werden. Diese Effekte sind<br />
sowohl wirtschaftlich als auch ökologisch relevant.<br />
www.etfe-film.com<br />
<strong>fassadentechnik</strong> 1/<strong>2015</strong> 11
architektur<br />
Glasfassade<br />
Lärmschutz mit<br />
Laubenzimmer<br />
2<br />
Bilder: blauraum<br />
12 <strong>fassadentechnik</strong> 1/<strong>2015</strong><br />
1<br />
1 Durch die unterschiedlich geneigten Fassadenflächen und die daraus<br />
resultierende unterschiedliche Reflexion, können Nutzer ihre Wohnungen<br />
identifizieren. 2 Rendering des fertigen Gebäudes mit der kristallin wirkenden<br />
Fassade. Der Rücksprung in der Straßenflucht ist durch den neuen<br />
Bebauungsplan für dieses und alle folgenden Bauvorhaben vorgeschrieben.
31.000 Fahrzeuge passieren<br />
werktäglich den Standort eines<br />
Wohnhauses in Hamburg. Hauptaufgabe<br />
des Architekten war es,<br />
den zukünftigen Nutzern durch<br />
die Fassadenkonstruktion Ruhe zu<br />
verschaffen. Im Interview erläutert<br />
Architekt Volker Halbach, wie er<br />
das macht.<br />
Bild: Cubus Medien Verlag/Dirk Ewald<br />
Das Wohn- und Geschäftshaus Living Tower XXS grenzt<br />
unmittelbar an die viel befahrene Hoheluftchaussee – eine<br />
der Haupteinfallstraße vom Umland in das Zentrum von<br />
Hamburg. Ausgangspunkt für die Baulückenschließung ist<br />
die Schaffung von hochwertigem Wohnraum unter Berücksichtigung<br />
der überdurchschnittlich hohen Lärmbelastung<br />
durch den Straßenverkehr.<br />
Bei der Grundrissplanung wurde größter Wert darauf gelegt,<br />
im begrenzten Spielraum der städtebaulichen Situation<br />
ein großzügiges Wohnambiente zu erzeugen. Die Räume<br />
sind offen miteinander verbunden, alle Wohnungen verfügen<br />
über einen innenhofgelegenen Südbalkon. Insgesamt entstehen<br />
hier neun Mietwohnungen und zusätzliche Gewerbeeinheiten<br />
mit Einkaufsmöglichkeiten.<br />
Kristalline Identität<br />
Das neue achtgeschossige Wohn- und Geschäftshaus setzt<br />
bewusst ein Signal in der vorhandenen Blockbebauung.<br />
Die kristallin-wirkende Ganzglasfassade ist in einzelne<br />
Fassadensegmente unterteilt um die dahinter liegenden<br />
Nutzungseinheiten im Straßenraum ablesbar zu machen.<br />
Jedes der Elemente ist mit einem Winkel von drei Grad in<br />
unterschiedliche Richtungen geneigt und mit verschiedenen<br />
Sonnenschutzgläsern versehen. So entsteht eine lebhafte<br />
Oberfläche, mit einem changierenden Fassadenspiel aus<br />
Licht und Reflektion.<br />
Die Komplexität der Fassade ist für den Wohnbereich eher<br />
ungewöhnlich. Erhöhte Anforderungen ergaben sich aber aus<br />
der Lage und der Anordnung der Nutzungen. Volker Halbach,<br />
Geschäftsführer des Hamburger Architekturbüros blauraum<br />
und Vorsitzender des BDA Hamburg erläutert seinen Entwurf.<br />
Herr Halbach, Sie planen für einen privaten Bauherrn ein<br />
Wohn- und Gewerbeobjekt. Wie verschafft man in dieser exponierten<br />
Lage als Architekt den Nutzern Ruhe?<br />
Die Hoheluftchaussee ist einer der am meisten befahrensten<br />
Straßen Hamburgs. Folglich war der Kernpunkt des Entwurfes<br />
die Frage, wie wir mit dieser Lärmbelastung umgehen konnten.<br />
Hinzu kommt die Ausrichtung von Straße und Gebäude:<br />
Die Hoheluftchaussee verläuft von Norden in Richtung Innenstadt<br />
und Süden. Die Fassade zur Straße hin liegt Richtung<br />
Osten, zum Blockinnenbereich befindet sich die Westseite.<br />
„Glas hat eine riesengroße<br />
Bedeutung<br />
im Wohnungsbau.“<br />
Zwei Konzepte haben wir folglich diskutiert: Entweder wir<br />
legen den Wohnbereich zur komplett verschatteten Straßenseite<br />
und haben beim Lärmschutz nicht so hohe Anforderungen.<br />
Oder wir positionieren die Wohnräume zur hellen<br />
Westseite, müssen dann aber beim Lärmschutz für die<br />
Schlafräume zulegen. Wir haben uns dann in Abstimmung<br />
mit dem Bauherren für die zweite Variante entschieden.<br />
Dadurch musste zur Straßenseite eine Reduzierung der<br />
im Peak 71 Dezibel starken Lärmbelastung auf 30 Dezibel<br />
bei gekippten Fenstern erreicht werden. Das schreibt der<br />
Bebauungsplan Hoheluft-West von 2011 zwingend vor.<br />
Wie sieht, nach diesen Parametern nun Ihr Entwurf und die<br />
realisierte Konstruktion aus?<br />
<strong>fassadentechnik</strong> 1/<strong>2015</strong> 13
architektur<br />
Prinzipdarstellung von Fassade und Blockstruktur.<br />
Bilder: blauraum<br />
In Hamburg sieht man aus Lärmschutzgründen vielfach an die<br />
Fassaden angebrachte, wintergartenartige Konstruktionen.<br />
So eine Lösung wollten wir nicht. Die Hamburger Richtwerte<br />
erlauben in den Obergeschossen für solche Vorbauten zwar<br />
eine Auskragung um 1,5 Meter, aber nur auf einem Drittel der<br />
Fassadenbreite. Das hätte in unserem Fall dann nicht für alle zur<br />
Straße angeordneten Schlafräume gereicht.<br />
Nach Rücksprache mit dem Bezirksamt haben wir schließlich<br />
eine Lösung realisiert, die nur um 0,75 Meter auskragt,<br />
dafür aber die gesamte Fassadenbreite einnehmen kann. Nun<br />
haben wir also eine Hybridkonstruktion, eine Mischung aus<br />
Wintergarten-, Loggien- beziehungsweise Doppelfassade.<br />
Neben der Abstimmung mit dem Bezirksamt ist es aber<br />
umso entscheidender, dass der Bauherr zustimmt. Denn die<br />
Mehrkosten die durch solche Funktionsverlagerung an die Fassade<br />
entstehen, muss er tragen. Der private Bestandshalter,<br />
für den wir hier bauen, hat diese Kosten mitgetragen, weil der<br />
sich daraus ergebende Mehrwert der Wohnungen langfristig<br />
stärker ins Gewicht fällt.<br />
Die Neigung der Fassadenflächen hat eine besondere Funktion. Welche?<br />
Im Fassadenaufbau findet sich zunächst als Raumabschluss<br />
eine normale Wärmedämmverglasung mit festverglasten<br />
Anteilen und einer Glastür. Durch diese treten die Nutzer in das<br />
so genannte Laubenzimmer, dessen Wände, Boden und Decke<br />
holzvertäfelt sind. Ich persönlich würde es als „schräg“ empfinden,<br />
in einer komplett verglasten Wohnung zu leben, daher<br />
diese Holzbekleidung im Loggienbereich.<br />
Davor befindet sich eine weitere, nach außen abschließende<br />
Glasebene. Hier sind die Gläser beschichtet, sie reflektieren<br />
und changieren, um auch im Laubenzimmer eine gewisse Privatheit<br />
zu ermöglichen.<br />
Darüber hinaus sind die äußeren Gläser geneigt, beziehungsweise<br />
gedreht, um den Reflexionseffekt der Beschichtung zu<br />
verstärken, die Ablesbarkeit der Wohneinheiten zu ermöglichen<br />
und keine monotone Fassade entstehen zu lassen.<br />
Handelt es sich bei dieser Fassade um ein Standardsystem oder<br />
um eine Sonderkonstruktion?<br />
Wir haben ein Standardsystem verwendet, dass wir aber in den<br />
Anschlussbereichen verändert haben, um die Neigung beziehungsweise<br />
Drehung realisieren zu können.<br />
Gerade im Wohnungsbau ist es wichtig, Gebäude zu individualisieren,<br />
damit die Nutzer ihrem neuen Zuhause eine Identität<br />
zuordnen können. Das ist einer der Unterschiede beispielsweise<br />
zum Büro-, Verwaltungs- oder Hotelbau.<br />
Wie läuft die Verifizierung des zu erreichenden Lärmschutzes ab?<br />
Schnitt der Fassade<br />
Es wird ein digitales Mock-up erstellt und gerechnet im<br />
Hinblick auf den zu erreichenden Dezibel-Wert. Diese Werte<br />
werden anschließend extern verifiziert.<br />
14 <strong>fassadentechnik</strong> 1/<strong>2015</strong>
Gab es weitere Standards für die Planung?<br />
Dieses Gebäude wird als KfW-Effizienzhaus 55 gebaut. Das<br />
verschärft nochmals die Anforderungen an die Fassade, die<br />
jetzt beides bringen muss: den Lärmschutz und die energetischen<br />
Kennwerte.<br />
Zudem spricht man bei KfW-Effizienzhaus 55 Standard<br />
automatisch über kontrollierte Wohnungsbe- und -entlüftung.<br />
Auch das wird in unserem Fall über die Fassade realisiert. Wir<br />
saugen bei diesem Gebäude die Luft im Blockinnenbereich an<br />
und führen sie über Wärmetauscher in die Wohnungen ein.<br />
Die notwendigen Leitungen und Aggregate sind in Fußbodenaufbauten<br />
installiert. Die verbrauchte Luft wird über entsprechende<br />
Aufbauten in der Balkonplatte und durch perforierte<br />
Bereiche in der Glasfassade wieder zur Straße hin abgeführt.<br />
SONNENSCHUTZGLÄSER<br />
für intelligente Architektur.<br />
Lichtdurchlässigkeit hoch.<br />
Selektivität herausragend.<br />
Welche Bedeutung hat Ihrer Meinung nach der Werkstoff Glas<br />
im Wohnungsbau und wie planen Sie die notwendige Privatheit<br />
bei Wohnquartieren ein?<br />
Glas hat eine riesengroße Bedeutung im Wohnungsbau –<br />
insbesondere vor dem Hintergrund, dass die Wohnungstiefen<br />
zugenommen haben. Heute bekommt man die natürliche Belichtung<br />
von Tiefen bis etwa fünfzehn Metern mit entsprechend<br />
großem Glasanteil in der Gebäudehülle durchaus hin. Hier, im<br />
nördlichen Europa, ist ja die Versorgung mit Tageslicht gerade<br />
in den Wintermonaten von großer Bedeutung.<br />
Daraus ergibt sich aber die Herstellung von Privatheit<br />
als Planungsaufgabe für uns Architekten und zwar vor<br />
allem dann, wenn Wohnquartiere mit direkten Sichtbezügen<br />
geschaffen werden. Bei Bädern beispielsweise sind erkerartige<br />
Auskragungen möglich, deren Fenster dann in einem 90<br />
Grad Winkel zur sonstigen Fassadenfläche angeordnet sind.<br />
Direkter Einblick von einer gegenüberliegenden Wohnung<br />
ist so ausgeschlossen. Neue Sichtbezüge auf die eigene<br />
Wohnung oder Immobilie werden möglich.<br />
Interviewpartner<br />
Volker Halbach, 1969 in Gronau geboren, ist<br />
gelernter Steinbildhauer und freischaffender<br />
Architekt. Nach seinem Studium der Architektur<br />
an der Fachhochschule Bielefeld und der<br />
Technischen Universität Delft wurde er 1996<br />
zum Fulbright Stipendiaten ausgewählt und<br />
absolvierte seinen Master of Architecture an<br />
der University of Miami.<br />
2002 gründete er gemeinsam mit Rüdiger Ebel und Carsten Venus<br />
das Architekturbüro blauraum. Deutschland – Land der Ideen wählte<br />
Halbach 2006 zu einem der 100 Köpfe von morgen. Seit 2007 ist er<br />
Mitglied in dem Förderverein Bundesstiftung Baukultur. 2008 erfolgte<br />
die Berufung in den Bund Deutscher Architekten in Hamburg und 2012<br />
wurde er zum 1. Vorsitzenden des BDA gewählt. Volker Halbach ist als<br />
Fachdozent an verschiedenen internationalen Universitäten tätig.<br />
Bild: Cubus Medien Verlag/Dirk Ewald<br />
DIE GANZE PALETTE INNOVATIVER SONNENSCHUTZVERGLASUNGEN:<br />
ipasol – STOPRAY – SUNERGY – STOPSOL<br />
Beste Aussichten für Architekten, Fassadenbauer und Verarbeiter: Die innovativen<br />
Sonnenschutzgläser von AGC Interpane bieten Höchstleistung in puncto Energieeffizienz,<br />
Wirtschaftlichkeit und Ästhetik. Ob Hardcoating oder Softcoating, ob<br />
neutral oder farbig, ob hohe Reflexion oder perfekte Durchsicht – wir beraten Sie<br />
gern bereits in der Entwurfs- und Konzeptphase.<br />
AGC Interpane - Tel. + 49 (0) 52 73 8 09 0 - info@interpane.com - www.interpane.com - www.yourglass.com<br />
II • 2014 02 • AGC INTERPANE • All specifications are subject to change
technik<br />
Building Information Modeling (BIM), Teil IV<br />
„…als digitaler Planungstisch“
Building Information Modeling war auf der BAU<br />
<strong>2015</strong> ein wichtiges Thema. In <strong>fassadentechnik</strong><br />
haben in den letzten Ausgaben unterschiedlichste<br />
Branchenteilnehmer ihre Sicht auf dieses Thema<br />
geschildert (Zusammenfassung auf www.<strong>fassadentechnik</strong>.de).<br />
In dieser Ausgabe kommt Jens Brümmer<br />
vom Software-Entwickler Orgadata zu Wort.<br />
Zum Thema BIM sind in <strong>fassadentechnik</strong> schon etliche<br />
Branchenbeteiligte zu Wort gekommen. Wie definieren Sie<br />
als Software-Unternehmen den Begriff Building Information<br />
Modeling?<br />
LogiKal sorgt für den lückenlosen Kalkulations, - Konstruktions-<br />
und Fertigungsprozess des Metallbauers in der<br />
Systemwelt der Systemgeber. Den BIM-Prozess binden wir<br />
zur Zeit ein, indem wir dem Anwender ermöglichen, aus<br />
BIM-Planungsmodellen Fenster, Türen und Fassaden ins<br />
LogiKal zu importieren, die er dort zum „ Leben erweckt“.<br />
Danach übergibt er sie wieder an das BIM-Planungsmodell.<br />
Eine völlig neue Lösung haben wir zudem schon in Arbeit.<br />
Auf der BAU <strong>2015</strong> haben wir uns darüber bereits mit den<br />
Systemhäusern ausgetauscht. Die Begeisterung ist zu<br />
spüren.<br />
Wir sehen BIM als einen digitalen Planungstisch, der schon<br />
in der Planungsphase alle Gewerke zusammenbringt und<br />
somit die Abstimmungen untereinander verbessert. So können<br />
Kosten- und Zeitbudgets eingehalten werden.<br />
Auf der gerade zu Ende gegangenen BAU in München fand<br />
die fünfte Sitzung der Reformkommission Großprojekte statt,<br />
die BIM einführen will. Erste Pilotprojekte sind festgelegt. Für<br />
wie erwartbar halten Sie es, dass BIM zum Standard am Bau<br />
wird, also aus der Welt der Großprojekte auch auf die kleineren<br />
„Schwarzbrotprojekte“ angewendet wird?<br />
„In England ist der<br />
Einsatz der BIM-<br />
Arbeitsmethode ab<br />
2016 im öffentlichen<br />
Bereich Pflicht.“<br />
In etlichen anderen Ländern ist BIM bereits an der Tagesordnung.<br />
In Skandinavien zum Beispiel geht in vielen<br />
Bereichen nichts mehr ohne. In England ist der Einsatz<br />
der BIM-Arbeitsmethode ab 2016 im öffentlichen Bereich<br />
Pflicht. Und in den USA ist BIM ebenfalls Stand der Technik.<br />
Auch in Deutschland werden wir früher oder später mit<br />
dieser modernen Planungsmethode arbeiten. Die ersten Pilotprojekte<br />
im Tiefbau laufen und der Hochbau wird folgen.<br />
Wichtig für den Erfolg von BIM ist hierbei, dass alle diesen<br />
Prozess aktiv und im Detail begleiten und unterstützen. Hier<br />
ist vor allem die Politik gefordert.<br />
Aber auch den Planern und Architekten kommt eine<br />
Schlüsselposition zu. Sobald sich dann der Erfolg in den<br />
Großprojekten messen lässt, wird bestimmt auch die Anwendung<br />
auf weitere Projekte getestet werden.<br />
Bausoftware wie Logikal moderiert eine Schnittstelle zwischen<br />
den Systemgebern von Aluminiumprofilen auf der einen Seite<br />
und den handwerklichen Verarbeitern auf der anderen Seite,<br />
die wiederrum nach Planungsdaten von Architekten und Fachplanern<br />
arbeiten. Wie erfolgt das notwendige softwaregestützte<br />
Schnittstellen-Management derzeit?<br />
Mit BIM sollen Planung, Ausführung bis hin zur Nutzung und<br />
Bewirtschaftung eines Bauwerkes simuliert und bewertet werden.<br />
Bauwerksinformationen werden bauteilorientiert in dieses<br />
Modell integriert. Die Bauteilorientierung leisten Sie schon mit<br />
Ihrem Programm Logikal. Wie kann, wie muss es da Richtung<br />
BIM weitergehen?<br />
Hierzu möchte ich kurz auf den Planungsablauf, des Architekten<br />
eingehen, wenn er in der Detailplanung das Thema<br />
Fenster, Türen und Fassaden angeht. Momentan ist er auf<br />
die Modellvorgaben zum Beispiel diverser Onlineportale<br />
angewiesen.<br />
Hier muss er suchen und vor allem finden. Passiert das<br />
nicht, stockt der Prozess. An diesem Punkt wird unsere<br />
neue Lösung ansetzen. Wir werden es Planern und Architekten<br />
ermöglichen, sich ganz auf ihre Entwurfsarbeit zu<br />
konzentrieren und gleichzeitig Vorlagen für Fassaden- und<br />
Metallbauer zu generieren. Damit werden wir sicherstellen,<br />
dass Planer schnell, einfach und sicher gestalten<br />
können, ohne sich um den Informationstransfer kümmern<br />
zu müssen.<br />
<strong>fassadentechnik</strong> 1/<strong>2015</strong><br />
17
technik<br />
Building<br />
Information<br />
Modeling<br />
Definition BIM<br />
Der Begriff Building Information Modeling (kurz: BIM; deutsch: Gebäudedatenmodellierung)<br />
beschreibt eine Methode der optimierten<br />
Planung, Ausführung und Bewirtschaftung von Gebäuden mit Hilfe<br />
von Software. Dabei werden alle relevanten Gebäudedaten digital<br />
erfasst, kombiniert und vernetzt. Das Gebäude ist als virtuelles<br />
Gebäudemodell auch geometrisch visualisiert (Computermodell).<br />
Quelle: Wikipedia<br />
Für Generalunternehmer könnte BIM neben der Planungsoptimierung<br />
auch zu einem Projektsteuerungs-Instrument der<br />
Nachunternehmer werden. Neben 3D sind Komponenten wie<br />
Terminplanung (4D) und Kosten (5D) im Gespräch. Ohnehin soll<br />
mit BIM das zeitintensive Nachtragsmanagement verbessert<br />
und Gerichtsprozesse vermieden werden. Wie sehen Sie diese<br />
Problematik?<br />
„ Planern und Architekten<br />
kommt eine<br />
Schlüsselposition zu.“<br />
Welche Gremien nutzen Sie/nutzt die Softwarebranche, um die<br />
notwendigen gemeinsamen Positionen zur aktuellen Entwicklung<br />
zu formulieren und durchzusetzen?<br />
Unser LogiKal hat Schnittstellen zu verschiedenen Software-Lösungen.<br />
Mit diesen Partnern tauschen wir uns<br />
laufend aus. In den Gesprächen ist natürlich auch BIM ein<br />
Thema.<br />
Noch analysieren wir, mit welchen Gremien wir unsere<br />
Interessen in der BIM-Diskussion am effektivsten platzieren.<br />
Ein gemeinsames Vorgehen könnte aber hilfreich sein, um<br />
BIM auch in Deutschland zum Durchbruch und somit zum<br />
Erfolg zu verhelfen.<br />
Herr Jung, hier kann ich Ihnen mit einem ganz oder gar<br />
nicht antworten. Wenn wir alle mit BIM erfolgreich arbeiten<br />
ist 3D der erste Schritt. Natürlich wird es dann Weiterentwicklungen<br />
geben. Da sind die Implementierung der<br />
von Ihnen genannten vierten und fünften Dimension eine<br />
logische Konsequenz. Eine Problematik sehen wir darin<br />
keineswegs. Es entspricht der Kultur von Orgadata, dass wir<br />
sinnvolle neue Entwicklungen grundsätzlich positiv aufnehmen<br />
und unsere Kunden gerne auf neue Wege vorbereiten<br />
und begleiten.<br />
Der Interviewpartner<br />
Seit 2012 ist Jens Brümmer Vertriebs-Projektleiter<br />
bei der Orgadata AG, die das Programm<br />
Logikal für den Fassaden-, Fenster- und Türenbau<br />
entwickelt. In dieser Funktion ist er unter<br />
anderem für die Kundeninformation beispielsweise<br />
über Workshops, Webinare und Schulungen<br />
zuständig. Der gelernte Werkzeugmacher<br />
und studierte Maschinenbauer kann auf eine<br />
langjährige Branchenerfahrung zurückgreifen.<br />
Bild: Orgadata<br />
18<br />
<strong>fassadentechnik</strong> 1/<strong>2015</strong>
Peter Daub,<br />
fischer Anwendungstechniker<br />
„Einfach mehr bewegen mit<br />
leistungsstarken Dynamikankern.“<br />
Das ist fischer Befestigungs-Höchstleistung: hier mussten Befestigungen so auf dynamische Lasten ausgelegt<br />
werden, dass die Industrieroboter dauerhaft sicher verankert sind und präzise funktionieren. Mit dem leistungsstarken<br />
fischer Highbond-Anker FHB dyn, der für unendliche Lastspiele zugelassen ist, konnten wir schnell für eine<br />
sichere Befestigungslösung sorgen. Die einfache Durchsteckmontage ermöglichte eine effiziente, wirtschaftliche<br />
Serienmontage. Durch die Ringspaltverfüllung mit dem fischer Injektionsmörtel FIS HB wurde eine optimale Lastverteilung<br />
erreicht, welche die Aufnahme von dynamischen Wechsellasten sicherstellt.<br />
Projekt Roboterbefestigung, Siegen<br />
Gerne helfen wir Ihnen weiter, rufen Sie uns einfach an<br />
unter der fischer-Hotline: 07443 12-4000
technik<br />
Folien-Gebäudehüllen<br />
Kissen für Kuben<br />
Verkürzt kann man sagen: Architektur ist Kubatur plus<br />
Hülle. Diese Hülle muss in hohem Maße transparent sein,<br />
um die Versorgung mit Tageslicht bei Leben und Arbeiten<br />
erfüllen zu können. Glas ist der Werkstoff an den Planer<br />
selbstverständlich und unwillkürlich. Das ist aber nicht<br />
zwingend.<br />
Folienkissendach für das<br />
zentrale, dreigeschossige<br />
Atrium eines<br />
Gymnasiums in Bochum.<br />
Architekt: HASCHER JEHLE<br />
Architektur, Berlin<br />
Tragwerksplanung: Weischede,<br />
Hermann & Partner, Stuttgart<br />
20 <strong>fassadentechnik</strong> 1/<strong>2015</strong><br />
Bilder: Foiltec
Innenhofüberdachung<br />
des Forschungszentrums<br />
Holm<br />
in Frankfurt.<br />
Architekt: Albert Speer<br />
& Partner GmbH,<br />
Frankfurt am Main<br />
Tragwerksplanung:<br />
Goldbeck Süd GmbH,<br />
Frankfurt am Main<br />
Bilder: Foiltec<br />
Für bestimmte Gebäudetypologien oder Einsatzzwecke<br />
bieten sich auch andere Materialien und Konstruktionsarten<br />
an. Folienkissen aus Ethylen-Tetrafluorethylen (ETFE) sind<br />
eine Alternative. Die Technik befindet sich seit etwa dreißig<br />
Jahren in der praktischen Anwendung und kommt auch und<br />
gerade bei Großobjekten zum Einsatz.<br />
Dr. Carl Maywald schildert im Interview Möglichkeiten<br />
sowie Vor- und Nachteile von Folienkissen-Konstruktionen<br />
aus ETFE.<br />
Prozent über der einer vergleichbaren Texlon ETFE-Lösung<br />
liegen. Auch ermöglicht das Material eine große Gestaltungsvielfalt<br />
bis hin zu dreidimensionalen Freiformen und<br />
eröffnet Architekten einen enormen Spielraum.<br />
Ein großes Plus der ETFE-Technologie ist dabei: Sie lässt<br />
sich sehr gut auf die jeweiligen bauphysikalischen Anforderungen<br />
einstellen, beispielsweise können ETFE-Materialien<br />
hervorragende U-Werte erzielen.<br />
Ethylen-Tetrafluorethylen (ETFE) ist das Material der Wahl bei<br />
Folienkissen-Konstruktionen für die Gebäudehülle. Können<br />
Sie die wesentlichen Vor- und Nachteile dieses Materials kurz<br />
zusammenfassen?<br />
Ein ganz wesentlicher Vorteil von ETFE-Materialien sind ihr<br />
geringes Gewicht sowie ihre enorm hohe Flexibilität. Diese<br />
Eigenschaften ermöglichen Konstruktionen von außergewöhnlicher<br />
Leichtigkeit sowie enorm große Spannweiten.<br />
Hinzu kommt die extreme Widerstandsfähigkeit von ETFE.<br />
Das zeigt sich beispielsweise in der hohen Zugfestigkeit von ><br />
40 N/mm², der UV-Beständigkeit sowie der hohen Resistenz<br />
gegenüber Säuren und Laugen. Das Material ist inert und<br />
verfügt über eine extrem lange Lebensdauer.<br />
Ein weiterer Vorteil ist, dass ETFE-Dächer nicht von außen<br />
gereinigt werden müssen, da sich das flexible und langlebige<br />
Material dank seiner Oberflächencharakteristik bei Regen<br />
selbst reinigt. Dazu kommen ökologische Vorteile. Eine EPD<br />
(Umweltproduktdeklaration) für Texlon ETFE-Folienkissen<br />
dokumentiert die hohe Qualität und verweist auf die vielen<br />
Einsatzmöglichkeiten für green buildings, die etwa nach<br />
DGNB, LEED oder BREEAM zertifiziert werden.<br />
Obendrein spricht das gute Brandverhalten für den Einsatz<br />
von ETFE-Systemen. Im Brandfall öffnet sich die Dachfläche<br />
automatisch und es gibt keine herabfallenden Dachteile.<br />
Welche Vor- oder Nachteile kann ETFE im Vergleich zu Glas für<br />
sich verbuchen?<br />
Gerade durch sein geringes Eigengewicht punktet ETFE im<br />
Vergleich zu Glas. Je nach Projekt kann das Gesamtgewicht<br />
einer baulichen Lösung mit Glas im Einzelfall um bis zu 700<br />
Wie sieht dieser Vergleich in wirtschaftlicher Hinsicht aus?<br />
ETFE-Lösungen sind vor allem deshalb wirtschaftlich, weil<br />
sich damit Dach- und Fassadenkonstruktionen mit leichten<br />
Tragwerken realisieren lassen. So kann die benötigte<br />
Stahlmenge für ein Glasdach das Sechsfache einer vergleichbaren<br />
ETFE-Lösung betragen. Je nach Projekt lassen<br />
sich dadurch die Kosten für transparente Flächen mit einer<br />
Texlon ETFE-Lösung deutlich reduzieren.<br />
Weitere Einsparungsmöglichkeiten liegen im Bereich des<br />
Brandschutzes: ETFE-Foliendachsysteme werden als nach<br />
oben offene Fläche angesehen. Daher kann zum Beispiel<br />
auf spezielle Brandschutzanstriche für das Stahltragwerk<br />
verzichtet werden.<br />
Folienkissen-Konstruktionen benötigen für die Formstabilität<br />
den Anschluss an ein Luftversorgungssystem. Wie aufwendig<br />
ist die Montage eines solchen Systems? Wie hoch ist dessen<br />
Wartungsaufwand?<br />
Die Montage der Gebläsestation ist sehr einfach. Es ist eine<br />
plug&play-Lösung, die lediglich einen für Europa üblichen<br />
Stromanschluss mit 230/400 Volt benötigt. Die Zuluftleitungen<br />
werden entweder aus PVC, alternativ aus Wickelfalz<br />
hergestellt und lassen sich leicht montieren. Auch der Aufwand<br />
für die Wartung der Gebläsestation ist sehr gering und<br />
sollte je nach Luftbelastung – zum Beispiel mit Filterwechsel<br />
– durchschnittlich einmal pro Jahr durchgeführt werden.<br />
Welche zusätzlichen Funktionen (zum Beispiel Beleuchtung,<br />
Fotovoltaik, etc.) lassen sich mit Folienkissen-Konstruktionen<br />
realisieren?<br />
<strong>fassadentechnik</strong> 1/<strong>2015</strong> 21
technik<br />
Bild: Foiltec<br />
ETFE-Folienüberdachung einer Shopping Mall in Singapur.Architekt: DP Architects Pte Ltd, Singapur Tragwerksplanung: KTP Consultants Pte Ldt, Singapur<br />
Der mehrlagige Aufbau von ETFE Folienkissen-Konstruktionen<br />
ermöglicht einen großen Gestaltungsspielraum.<br />
Beispielsweise lässt sich durch eine grafische Bedruckung<br />
der Oberflächen der Licht- und Wärmeeintrag festlegen.<br />
Darüber hinaus kann durch ein pneumatisches Verschattungssystem<br />
der Licht- und Sonneneinfall variabel gesteuert<br />
werden. Ebenso besteht die Möglichkeit, LED-Leuchten<br />
in das System zu integrieren. Ein aktuell von Vector Foiltec<br />
realisiertes Stadionprojekt, der Singapore Sports-Hub, wurde<br />
beispielsweise mit der größten LED-Installation weltweit<br />
ausgestattet. Weitere Beispiele für Inszenierungen mit Licht<br />
sind die Allianz-Arena in München oder das Fußballstadion<br />
in Basel. Auch lassen sich Texlon ETFE-Gebäudehüllen mit<br />
Fotovoltaik-Lösungen realisieren, vorzugsweise mit flexiblen<br />
Modulen.<br />
Bei der energetischen Sanierung von Gebäuden bietet<br />
der Einsatz von ETFE-Materialien zahlreiche Vorteile:<br />
Beispielsweise reduzieren Atrienüberdachungen von bestehenden<br />
Innenhöfen die Gebäudeaußenflächen und damit<br />
den Energieverbrauch des Gebäudes. Dies ermöglicht oft,<br />
dass die energetische Sanierung der Innenhoffassaden entfallen<br />
kann. Darüber hinaus eignet sich die ETFE-Technologie<br />
auch für Doppelfassaden. Ein Vorteil der transparenten<br />
Hülle ist die Möglichkeit des Klimamanagements durch die<br />
aktive Nutzung des Luftzwischenraumes.<br />
Für welche Gebäudetypologien sind Folienkissen-Konstruktionen<br />
besonders geeignet?<br />
Folienkissen-Konstruktionen eignen sich für eine Vielzahl<br />
von Anwendungen: beispielsweise für Atrienüberdachungen<br />
von Bürogebäuden, Schulen und Kindergärten, auch<br />
im Kontext von Sanierungen. Insbesondere großflächige<br />
Gebäudehüllen für Stadien, Schwimmhallen und Freizeitparks<br />
lassen sich problemlos mit der ETFE-Technologie<br />
realisieren. Weitere Einsatzgebiete sind Einkaufszentren,<br />
Biosphären und Zoologische Gärten, aber auch im öffentlichen<br />
Raum kann das Material sinnvoll eingesetzt werden.<br />
Dr. Carl Maywald (Jahrgang 1955) studierte<br />
Physik. Bei der Vector Foiltec GmbH in Bremen<br />
ist er seit 2008 Leiter Research & Development.<br />
Zuvor arbeitete er in Deutschland und den USA<br />
in verschiedenen forschungsnahen Bereichen.<br />
Bild: Foiltec<br />
22<br />
<strong>fassadentechnik</strong> 1/<strong>2015</strong>
Zeit<br />
fürs<br />
Detail<br />
Fenster, Türen, Fassaden
technik<br />
Check-up<br />
Ready-to-fix the future?<br />
Iconic Skin von Seele.<br />
Bild: René Müller Photographie/Seele<br />
24 <strong>fassadentechnik</strong> 1/<strong>2015</strong>
Alle zwei Jahre bündeln BAU und Glasstec die Branche. Die deutsche<br />
und europäische Bauindustrie taktet ihren Innovationzyklus nach diesem<br />
Messe-Rhythmus, man will schließlich etwas Neues herzeigen können.<br />
Nach der Messe ist die Verwirrung dann oft groß: Was waren denn nun die<br />
wichtigen Trends? Ulrich Knaack, Professor für Fassadentechnik an der<br />
TU Darmstadt, Planer und Lehrender in Personalunion, gibt in dieser und<br />
kommenden Ausgaben seine Einschätzung zu unterschiedlichen Themen<br />
der Fassadenbranche ab. Heute: Nachlese BAU und Glasstec.<br />
Der Jahreswechsel von graden auf das ungerade Jahr ist<br />
für die Fassadenindustrie immer spannend – im Oktober die<br />
Glasstec in Düsseldorf und in Januar die BAU in München<br />
– die Industrie trifft sich und der Show-Off ist maximal. Und<br />
natürlich werden neben den normalen Produkten und den<br />
daran vorgenommen Verbesserungen auch die Neuentwicklungen<br />
gezeigt, die Highlights, bei denen jeder stehen bleibt<br />
und die Diskussion sich entwickelt. Ja, und natürlich geht<br />
es auch darum, zu zeigen was man kann und wo die Reise<br />
hin geht – und hier wird es spannend: Was sind die Megatrends?<br />
Selbstverständlich wollen wir Planer zum einen<br />
immer eine individuelle Lösung und zum anderen immer<br />
einen Schritt vor den Anderen sein, um uns abzusetzen.<br />
Eine Notwendigkeit im Markt, aber auch Gestaltungs- und<br />
Entwicklungswille, der ja die Vielfalt ausmacht.<br />
Bilder: Gartner<br />
D³ Fassade von Gartner.<br />
Fragen der Individualisierung<br />
Die Gebäudehülle ist mit den Themen Fenster, Pfosten-Riegel-Fassaden<br />
und Elementfassaden sowie Bekleidungssystemen<br />
durch gut industrialisierte Systembaukästen flächendeckend<br />
technisch, konstruktiv und in der Produktion<br />
unter Kontrolle. Für Systembaukästen, bieten sich für die im<br />
Bauwesen üblichen Fragen der Individualisierung Lösungen<br />
an, welche immer wieder an Funktion, Form und Gestaltung<br />
angepasst werden können. Sie bestehen seit Jahrzehnten<br />
und sind hinsichtlich der technischen Lösungen, Produktion<br />
und Preis bekannt und finden entsprechende Anwendung.<br />
Neue Entwicklungen spielen sich meist auf zwei Ebenen<br />
ab: Entweder wird die etappenweise Entwicklung einzelner<br />
Komponenten der Systeme, also einer Produktanpassung,<br />
vorangetrieben oder es entstehen neue Ansätze, die gesamte<br />
Systeme neu definieren und damit den Systembaukasten<br />
erweitern. Spannend ist allerdings manchmal die Frage,<br />
was welcher Schritt ist, eine Frage der Sichtweise – und des<br />
Marketings.<br />
Welche Trends konnten wir auf den Messen beobachten?<br />
Da gibt es den immer währenden Wunsch, noch schlankere<br />
Profile zu bedienen. Und selbstverständlich wird die nächste<br />
Generation sicherlich einen Marktvorteil bringen, wenn Planer<br />
damit in der Lage sind, die Transparenz zu verbessern<br />
und die Konkurrenz zu zwingen, sich ebenfalls zu engagieren.<br />
Allerdings erzeugt jedes neue Profil auch direkt die<br />
Frage nach dem nächst schlankeren.<br />
Selbstverständlich wird auch weiter intensiv an der<br />
Verbesserung der U-Werte gearbeitet. Und hier sind immer<br />
noch die Rahmenhersteller gegenüber den Glasherstellern<br />
in der Bringschuld – auch wenn es bei den immer weiter gefüllten<br />
Profilen mit zusätzlichen, die Strahlung reflektierenden<br />
Schichten und Entlüftung- beziehungsweise Entwässerungsführungen<br />
langsam schwer fällt, noch weitere Schritte<br />
innerhalb der bestehenden Systeme mit signifikantem<br />
Impact realisieren zu können.<br />
Der Treiber des letzten Themas ist der Energieverbrauch<br />
beziehungsweise dessen Reduzierung. Mittels Integrieren<br />
von PV und Solarthermie in die Gebäudehülle kann hier eine<br />
Antwort gegeben werden, allerdings haben diese Themen<br />
unter Förderrichtlinien und den immer noch nicht zufriedenstellend<br />
gelösten Gestaltungsmöglichkeiten zu leiden.<br />
Auch die Frage der Orientierung entwickelt sich hier zu ei-<br />
<strong>fassadentechnik</strong> 1/<strong>2015</strong> 25
technik<br />
„ Komplexere Systeme […]<br />
müssen noch offener<br />
angelegt werden und auch<br />
das Integrieren von Komponenten<br />
anderer Hersateller<br />
zulassen – über Unternehmensgrenzen<br />
hinaus.“<br />
ner spannenden Aufgabe, haben wir doch in Deutschland im<br />
Sommer mittlerweile mittags regelmäßig genügend erneuerbare<br />
Energie. In der logischen Konsequenz stellt sich die<br />
Frage der Speicherung von Energie– eine Frage, die in erster<br />
Linie nicht spezifisch in der Fassade verortet wird, allerdings<br />
bei Betrachtung des Potentials der Fassade im Sinne der<br />
Energieerzeugung durchaus ein Thema werden kann.<br />
Einem anderen Trend folgen die dargebotenen technischen<br />
Lösungen zur Erweiterung des Systembaukastens im<br />
Bereich der verbesserten Produkte: So beeindrucken immer<br />
größere Glasscheiben oder erste Ansätze zur Verwendung<br />
von Dünnglas. Dies ist ein Bereich der Entwicklung, der<br />
auch für die Gestaltung und in dessen Folge für die Konstruktion<br />
viel Potential verspricht.<br />
Parallel hierzu ist zu beobachten, dass, getrieben durch<br />
eine entsprechende Nachfrage und den bisher doch arg<br />
beschränkten Systemen für Freiformfassaden, auch hier<br />
Lösungen vorgestellt werden, die in ihrer Gestaltungsfreiheit<br />
über die bisher üblichen Schindel- oder Stehpfalzlösungen<br />
hinausgehen und dem Wunsch nach flächigen, möglichst<br />
fugenlosen Frühformen näher kommen. Spannende Lösungen<br />
– auch wenn man sich fragen darf, ob dieser Gestaltungstrend<br />
wirklich umfänglich erhalten bleibt – aber das ist<br />
eine andere Diskussion.<br />
Ready-to-fix Systeme<br />
Und dann kommen die Komplettlösungen, die Gesamtsysteme,<br />
die Ready-to-fix Systeme: Entwickelt aus der Thematik<br />
der Integration der haustechnischen Funktionen in<br />
die Gebäudehülle – erinnern sie an die Doppelfassaden und<br />
den darauf folgenden Schritt der Komponentenfassaden,<br />
bei welchen die Funktionen heizen, kühlen und zum Teil<br />
auch künstliche Beleuchtung in die Fassade als technische<br />
Komponenten integriert wurden, um anschließend als<br />
vorfabrizierte Elementfassaden auf die Baustelle geliefert<br />
zu werden. Allerdings hat sich auch gezeigt, dass solche<br />
Systeme nur zum Einsatz kommen, wenn sie früh in den<br />
Planungsprozess eingebracht werden und ein integraler<br />
Bestandteil des Gebäudekonzeptes, von der Gestaltung und<br />
Konstruktion bis hin zum Climate design, sind. Und genau<br />
hier liegen die Schwierigkeiten solcher System: Sie können<br />
nicht erst in einen späteren Planungs- oder gar Ausschreibungszeitpunkt<br />
als technische Lösungen, am besten noch<br />
mit einer breiten Markenvielfalt, gewählt werden. Eine frühe<br />
Einbindung in die Planung ist unabdingbar.<br />
Einen nächsten Schritt in dieser Entwicklung stellen<br />
sicherlich die aktuell vorgestellten Systeme dar, die versuchen,<br />
ein Maximum an Vorkonfektionierung zu leisten.<br />
Auffällig ist hierbei, dass nach der Haustechnik integrierenden<br />
Komponentenfassade „E²“ und „next active facades“ der<br />
letzten Jahre nun wieder Systeme vorgestellt werden, welche<br />
eher als Doppelfassaden einzustufen sind: So handelt<br />
es sich bei den System „Closed Cavity Façades“ „iconic skin“<br />
und „D³“ um geschlossene Kastenfenster, die je nach Situation<br />
geringfügig mit Luft versorgt werden, um Kondensat zu<br />
vermeiden und eine Konditionierung zu erreichen.<br />
Prozesssicherheit für den Fassadenbauer?<br />
Interessant ist, dass alle Systeme, wenn auch auf unterschiedliche<br />
Themen aufbauend, versuchen, möglichst vielen<br />
Formaten und Gestaltungswünschen eine individuelle Antwort<br />
zu bieten. Diese baut sicherlich auf Erfahrung aus den<br />
letzten Jahren auf, in denen die Problematik der gestalterischen<br />
Anpassung an die Vorstellungen in Materialwahl und<br />
Raster aber auch Funktionalität ein Problempunkt waren.<br />
Die Argumente für diese Systeme liegen auf der Hand:<br />
Vorabentwickelte Systeme bieten eine höhere Planungsund<br />
Preissicherheit, erlauben eine serielle Fertigung und<br />
26<br />
<strong>fassadentechnik</strong> 1/<strong>2015</strong>
Bild: Schüco International<br />
Die Freiformfassade „Parametric<br />
System“ von Schüco.<br />
schnellere Montage. Und hierbei ist interessant, das ein<br />
wesentlicher Teil der genannten Sicherheiten weniger mit<br />
einer frühen Definition von Materialien/Maßen zu tun hat,<br />
als mit der Prozesssicherheit für den Fassadenbauer. Risiken<br />
können einfacher eingeschätzt und konsolidiert werden<br />
– da Prozess, Konstruktion und Ergebnis bekannt sind.<br />
Diese Individualisierungsoptionen sind vor dem Hintergrund<br />
der industrialisierten Prozesse in der Herstellung<br />
interessant, bedeuten sie doch das Vorhalten einer entsprechenden<br />
Logistik. Auf der anderen Seite ist aber zu<br />
erwarten, dass eine einfachere Umsetzung gestalterischer<br />
Vorstellungen – nun ohne haustechnische Komponenten<br />
aber individualisiert – einfacher möglich ist und damit leichter<br />
Eingang in Bauprojekte findet.<br />
„ Jedes neue, schlanke<br />
Profil erzeugt auch<br />
direkt die Frage<br />
nach dem nächst<br />
schlankeren.“<br />
Wenn es um die Umsetzung Ihrer Ideen<br />
für Metallfassaden geht, begleiten<br />
wir Sie von der Gestaltung, über die<br />
Planung, Konstruktion und Herstellung<br />
fachkundig und persönlich in allen<br />
Projektphasen bis zur Ausschreibung.<br />
<strong>fassadentechnik</strong> 1/<strong>2015</strong> 27<br />
Hans Laukien GmbH • Borsigstraße 23 • 24145 Kiel • Tel.: +49 431 7187 - 0 • www.laukien.de<br />
Mit Begeisterung für den gemeinsamen Erfolg
technik<br />
„ Ein wesentlicher Teil<br />
der Planungs- und<br />
Preissicherheit hat<br />
weniger mit einer<br />
frühen Definition von<br />
Materialien und Maßen<br />
zu tun, sondern mit der<br />
Prozesssicherheit für<br />
den Fassadenbauer.“<br />
Der Zielkonflikt<br />
Betrachten wir also den aktuellen Trend der Konzentration<br />
auf Varianten der Doppelfassaden – ohne zusätzliche<br />
Integration haustechnischer Komponenten – so lässt sich<br />
daraus schließen, dass sich offensichtlich die Integration<br />
von bautechnischen Funktionen in Fassaden wie bei<br />
den Komponentenfassaden sich als schwierig herausgestellt<br />
hat. Dies scheint im Wesentlichen an der Frage<br />
des Zeitpunktes der Auswahl der technischen Lösung<br />
zu liegen sowie an der Notwendigkeit, die Auswahl des<br />
konkreten Produktes, und damit auch die des Herstellers<br />
möglichst lange offen zu halten. Eine Funktionsintegration<br />
im Gegensatz zu einer notwendigen Produktfreiheit<br />
widerspricht aber der bisherigen Logik des Fassadenmarktes.<br />
Zum einen werden Entscheidungen über Fassadensysteme<br />
und deren Funktionalität im Allgemeinen<br />
nach der Konzeption des climate Designs vorgenommen<br />
– ein Umstand der dem, für die Nutzung der beschriebenen<br />
Systeme notwenigen Entwurfsintegration wenig<br />
entspricht. Zum anderen ist das Offenhalten der finalen<br />
Produktentscheidung bei den definierten komplexen<br />
Funktionalitäten schwierig. Es ist also ein Zielkonflikt in<br />
der frühen Integration von Wissen und Funktion gegenüber<br />
einer möglichst langen Entscheidungsfreiheit fest zu<br />
stellen.<br />
Diesen Zielkonflikt werden auch die beschriebenen<br />
vereinfachten Systeme – auch wenn sie durch ihre größere<br />
Material- und Formatfreiheit einen richtigen Schritt<br />
tun – nicht leisten können. Allen ist gemein, dass sie nur<br />
innerhalb des eigenen Systems funktionieren – Ergänzungen<br />
oder gar der Austausch von einzelnen Komponenten<br />
oder gar eine Kompatibilität ist nicht vorgesehen.<br />
…über Unternehmensgrenzen hinaus<br />
Anders verhält es sich bei Baukastensystemen, wie einfache<br />
Pfosten-Riegelsysteme. Selbstverständlich können<br />
nicht die verschiedenen Marken / Hersteller miteinander<br />
kombiniert werden – aber von welchem Hersteller das<br />
Glas zwischen den Pfosten kommt, solange es die Funktionalität<br />
zum richtigen Preis leistet, ist egal.<br />
28<br />
<strong>fassadentechnik</strong> 1/<strong>2015</strong>
Die Experten für<br />
Fassaden und<br />
Abkanttechnik<br />
Der Autor<br />
Prof. Dr.-Ing. Ulrich Knaack (1964) studierte Architektur<br />
an der RWTH Aachen (1998 Promotion). Von<br />
1993-1999 war er wissenschaftlicher Mitarbeiter<br />
am Lehrstuhl „Baukonstruktion/Tragwerklehre“<br />
von Prof. Dr. W. Führer, wo er unter anderem zum<br />
Thema „Konstruktiver Glasbau“ forschte. Von 2000<br />
bis 2005 arbeitete er als Architekt im Büro RKW /<br />
Düsseldorf. Von 2002 bis 2014 war er Professor für<br />
Baukonstruktion und Entwerfen an der HS OWL/<br />
Detmold.<br />
Seit 2005 ist Knaack Professor für „Design und<br />
Construction“ an der TU Delft / Niederlande und parallel<br />
seit 2014 Professor für Fassadentechnik an der<br />
TU Darmstadt. Er hält Gastprofessuren in München,<br />
Istanbul und Pennsylvania. Zudem ist er Mitbegründer<br />
der Fassadenplanungsbüros imagine Envelope<br />
b.v. sowie der imagine Group.<br />
Bild: Knaack<br />
Und in gleicher Weise sind Anforderungen an komplexere<br />
Systeme zu stellen: Sie müssen noch offener angelegt<br />
werden und auch das Integrieren von Komponenten<br />
anderer Hersteller zulassen – über Unternehmensgrenzen<br />
hinaus. Sicherlich ein schwieriges Unterfangen<br />
vor dem Hintergrund der Entwicklungs- und Vermarktungskosten<br />
– aber dennoch der einzige langfristige<br />
Weg – wie wir bei den Systembaukasten zu den Themen<br />
Fenster, Pfosten-Riegel-Fassaden und Elementfassaden<br />
dies bereits erfolgreich ist. Es bleibt fest zu stellen, dass<br />
„ready-to-fix Systeme“ sicherlich für bestimmte Bereich<br />
einen Vorteil bieten – sind sie doch definiert in Qualität<br />
und Preis – aber keine pauschale Antwort bieten werden<br />
auf die Frage, welche Gebäudehülle es nun werden soll.<br />
Hier werden weiterhin eher die „ready to be adaptaed<br />
and integrated”-System erfolgreich sein.<br />
Landeskirchliches Archiv, Nürnberg | D<br />
Design: gmp · Architekten von Gerkan, Marg und Partner<br />
Kassettenfassade aus 1,0 mm TECU ® Classic: MN Metall<br />
MN Metall ist der Spezialist<br />
für innovative Fassaden<br />
und Blechbearbeitung – von<br />
der Serienfertigung bis zum<br />
Projektgeschäft.<br />
Nehmen Sie Kontakt mit uns<br />
auf, wir freuen uns auf Sie.<br />
Prof. Dr.-Ing. Ulrich Knaack, TU Darmstadt<br />
MN Metall GmbH Industrieweg 34 · 23730 Neustadt<br />
Tel.: +49 (0)4561/5179-0 · www.mn-metall.de
AUSLEGUNGSFRAGEN VHF<br />
Gebogene Fassaden<br />
In unserer Reihe „Auslegungsfragen“ beantwortet<br />
Jan Preuß, technischer Mitarbeiter des Fachverbandes<br />
Baustoffe und Bauteile für vorgehängte hinterlüftete<br />
Fassaden e.V. (FVHF), technische Fragen, die an den<br />
Verband gestellt werden und von allgemeinem<br />
Interesse sind. Heutiges Thema: Technische Besonderheiten<br />
bei gebogenen VHF.<br />
FRAGE: In der vergangenen Ausgabe der <strong>fassadentechnik</strong><br />
war ein interessanter Artikel zur BVB-FanWelt mit gerundeter<br />
Fassade zu lesen. Welche technischen Besonderheiten<br />
gilt es bei gebogenen VHF allgemein zu beachten?<br />
ANTWORT: Zu den wichtigsten Merkmalen der vorgehängten<br />
hinterlüfteten Fassade zählt, dass damit nahezu jede<br />
Form und Optik verwirklicht werden kann. Neben der Ausführung<br />
als ebene, rechteckige Fläche sind auch Polygone<br />
und gekrümmte Freiformen realisierbar. Welche gestalterischen<br />
Wünsche sich so erfüllen lassen, demonstrieren<br />
regelmäßig die vielfältigen Einreichungen zum Deutschen<br />
Fassadenpreis für VHF.<br />
In der einfachsten Ausführung werden gebogen<br />
wirkende Fassaden als kleinteilige Polygone ausgeführt.<br />
Die Unterkonstruktion ist dabei entsprechend der Bekleidungselemente<br />
segmentiert. Bei entsprechend kleinen<br />
Plattenformaten und großem Betrachtungsabstand entsteht<br />
der visuelle Eindruck einer gekrümmten Oberfläche.<br />
Soll die Fassadenoberfläche aber tatsächlich gerundet<br />
ausgeführt werden, müssen auch die Tragprofile der<br />
Unterkonstruktion gebogen sein. Besonders einfach ist in<br />
diesem Fall die Verarbeitung der Mineralwolldämmung:<br />
Diese lässt sich an den Verlauf des Verankerungsgrundes<br />
anpassen. Die Verarbeitung der Bekleidung ist hingegen<br />
abhängig von der Steifigkeit des Bekleidungsmaterials,<br />
vom Biegeradius sowie von der Art der Befestigung: Bei<br />
geringer Steifigkeit und großem Biegeradius kann die<br />
Platte von Hand an der Unterkonstruktion entlang gebo-<br />
Bei der Befestigung<br />
gebogener<br />
Fassaden kommen<br />
marktübliche<br />
Befestigungselemente<br />
zum Einsatz.<br />
Bei der Monsterapotheke<br />
in Hilden<br />
wurden dafür Niete<br />
verwendet. Das<br />
Objekt von Christof<br />
Gemeiner Architekten<br />
BDA war<br />
eine Einreichung<br />
zum Fassadenpreis<br />
2013, ausgelobt<br />
vom FVHF, Berlin.<br />
Bild: ROCKPANEL Group<br />
30<br />
<strong>fassadentechnik</strong> 1/<strong>2015</strong>
Bild: Gabriele Glöckler, ZSP Architekten / ALUCOBOND<br />
Die Erweiterung<br />
der Deutschen<br />
Nationalbibliothek<br />
in Leipzig<br />
von Gabriele<br />
Glöckler, ZSP<br />
Architekten,<br />
war eine der<br />
Einreichungen<br />
zum Deutschen<br />
Fassadenpreis<br />
2013 und zeigt<br />
gerade durch<br />
den fließenden<br />
Übergang<br />
zwischen Dach<br />
und Fassade die<br />
Möglichkeiten<br />
einer VHF.<br />
gen und anschließend befestigt werden (Zwangsbombieren).<br />
Steifere Platten müssen im entsprechenden Radius vorgebogen<br />
oder bereits gekrümmt gefertigt werden, bevor Sie<br />
an der Unterkonstruktion befestigt werden können. Bei der<br />
Befestigung gebogener Fassaden kommen marktübliche<br />
Befestigungselemente wie Schrauben, Klammern, Niete,<br />
Hinterschnittanker und Klebesysteme zum Einsatz. Ist eine<br />
nichtsichtbare Befestigung durch Kleben oder Hinterschnittanker<br />
vorgesehen, müssen die Bekleidungselemente in<br />
jedem Fall vorgebogen werden.<br />
Bei einer horizontalen Biegeachse, wenn zum Beispiel<br />
das Dach über die Fassade in einem durchgehenden Bogen<br />
in eine Deckenuntersicht gezogen werden soll, sind darüber<br />
hinaus die daraus entstehenden bauphysikalischen Anforderungen<br />
zu berücksichtigen: Wird die Fassade aus der<br />
Senkrechten geneigt, kann mit zunehmender Abweichung<br />
Niederschlagswasser in den Hinterlüftungsraum eindringen.<br />
Dieses muss durch geeignete Maßnahmen kontrolliert abgeführt<br />
werden. Während eine senkrechte oder gering geneigte<br />
vorgehängte hinterlüftete Fassade gegebenenfalls eindringendes<br />
Wasser durch den Luftstrom im Hinterlüftungsraum<br />
leicht abtransportiert und so von der Wärmedämmung fernhält,<br />
müssen bei stärker horizontal orientierten Oberflächen<br />
zusätzliche konstruktive Maßnahmen ergriffen werden. Zu<br />
den möglichen Lösungen zählen eine geschlossene Fassadenoberfläche,<br />
beispielsweise durch eine schindelartige<br />
Deckung und eine wasserführende Schicht über der Wärmedämmung.<br />
In jedem Fall müssen die Wasserführung horizontal<br />
geneigter VHF sorgfältig geplant und den Anforderungen<br />
der einzelnen Bereiche – Dach, Fassade, Decke – angepasst<br />
und Verwendbarkeitsnachweise für die Bekleidung und die<br />
Befestigungselemente erbracht werden.<br />
Jan Preuß<br />
ist ausgebildeter Metallbauer und Absolvent<br />
des dualen Studiums Fassadentechnik. Als<br />
technischer Mitarbeiter des FVHF steht er für<br />
sämtliche technischen Belange rund um die<br />
vorgehängte hinterlüftete Fassade als Ansprechpartner<br />
zur Verfügung.<br />
Fachverband Baustoffe und Bauteile für<br />
vorgehängte hinterlüftete Fassaden e.V.<br />
Kurfürstenstraße 129 | 10785 Berlin-Schöneberg<br />
Tel. 030 21286-281 | Fax 030 21286-241<br />
www.fvhf.de | preuss@FVHF.de<br />
Bild: FVHF<br />
<strong>fassadentechnik</strong> 1/<strong>2015</strong><br />
31
technik<br />
Trends in der Fassadengestaltung<br />
… aus der Perspektive<br />
eines Ingenieurs<br />
Teil 4: Sonnenschutz als Gestaltungselement<br />
Im Spannungsfeld zwischen Architektur, Technik und<br />
Nutzer besteht eine wesentliche Herausforderung darin,<br />
die funktionelle Effizienz mit gestalterischer Eleganz in<br />
Einklang zu bringen. Dabei spielt die Fassade eine herausragende<br />
Rolle. Unser Autor schildert aus der Perspektive<br />
eines international tätigen Ingenieurs die Trends<br />
in der Fassadengestaltung.<br />
Jahrhunderte lang kamen für den Sonnenschutz entweder<br />
auskragende Dächer als starre Systeme oder Textilien beziehungsweise<br />
Holzläden als bewegliche Alternativen zum<br />
Einsatz. Während der innenliegende Sonnenschutz Akzente bei<br />
der Innenraumgestaltung setzt, prägt der außenliegende das<br />
äußere Erscheinungsbild des Gebäudes.<br />
Präriehäuser als Vorreiter<br />
In den 1930er Jahren begannen Architekten auf diesem<br />
Gebiet zu experimentieren. Frank Lloyd Wright ersetzte<br />
die Dächer der Präriehäuser durch starre vorspringende<br />
Lamellen-Konstruktionen. Le Corbusier „spielte“ noch<br />
geschickter mit Licht und Schatten. Er entwickelte kleinteilige,<br />
starre Sonnenblenden (sogenannte „brise soleil“) und<br />
bewegliche Lamellen, mit denen er nicht nur den funktionalen<br />
Nutzen, sondern auch die gestalterische Qualität der<br />
Fassade zielgerichtet beeinflusste. Dies sollten auch wir<br />
beachten, wenn wir heute außenliegende Sonnenschutzsysteme<br />
vorsehen.<br />
Es geht dabei um die Gestaltelemente Form, Material,<br />
Transparenz und Oberfläche (Textur, Struktur und Farbe) sowie<br />
das Gestaltkonzept (additiv, integrativ oder integral). Optimierungsansätze<br />
lassen sich auch in der „Betriebsweise“ (passiv,<br />
aktiv oder adaptiv) von Sonnenschutzeinrichtungen finden.<br />
Passiv, aktiv, adaptiv<br />
Die Wirkungsweise passiver Systeme ist nach Abschluss<br />
des Planungsprozesses nicht mehr veränderbar und weist<br />
insofern im Betrieb eine eingeschränkte Flexibilität auf. Insbesondere<br />
bewölkungsbedingte Einflüsse lassen sich damit<br />
nicht berücksichtigen. Der Mehraufwand aktiver Systeme<br />
bezüglich Investitionskosten zahlt sich häufig später aus,<br />
indem auf die äußeren Einflüsse und die Nutzerbedürfnisse<br />
situationsgerechter und gezielter eingegangen wird.<br />
Die gestalterische Qualität von Fassaden hängt aber<br />
auch ganz wesentlich von dem Zusammenspiel zwischen<br />
Komplexität und Ordnung des Gestaltaufbaus der Sonnenschutzkomponenten<br />
ab. Hier sprechen wir über die Aspekte<br />
Tiefe, Plastizität, Aufteilung und Gliederung der Flächen<br />
sowie Ordnung im Sinne von Takt, Rhythmus und Raster.<br />
Die symbolischen Aspekte von Sonnenschutzeinrichtungen<br />
sind nur bedingt objektivierbar, da ihre Interpretation durch<br />
subjektive Wertungen und Ansichten gekennzeichnet ist.<br />
Deren Ursache liegt insbesondere in unterschiedlichen<br />
soziokulturellen Hintergründen. Einen übergeordneten,<br />
gesellschaftlich bedingten Einfluss haben aber auch die<br />
jeweils vorherrschenden ästhetischen Normen sowie der<br />
Gegenwartsbezug und Zeitgeist.<br />
Bilder: Schüco<br />
32 <strong>fassadentechnik</strong> 1/<strong>2015</strong><br />
1
House Wrapping mit<br />
RENOLIT REFACE SK<br />
2 3<br />
Fazit<br />
Am Ende unserer vierteiligen Serie lässt sich<br />
festhalten, dass sich aus Referenzprojekten<br />
signifikante Trends in der Gestaltung von<br />
Fassaden ableiten lassen. Der „Offenbacher<br />
Ansatz“ bietet mit seinen charakteristischen<br />
Gestaltungsmerkmalen eine gute Grundlage<br />
zur Objektivierung dieser Trends. Ganz deutlich<br />
wird dabei, dass Architekten und Ingenieure vor<br />
der Herausforderung stehen, die gestalterische<br />
1<br />
CITADELE, administrative and office building<br />
complex, Riga, 2010<br />
Planung: Meinhard von Gerkan GMP Hamburg,<br />
Vincents Arhitekti, Riga<br />
Die markante, kubische Gebäudeform wird untergliedert<br />
durch vertikale, zweigeschossig durchlaufende Sonnenschutzlamellen.<br />
Diese bestehen aus extrem breiten,<br />
ellipsen-förmigen Aluminiumprofilen. Dahinter versteckt<br />
sich die eigentliche Fassade aus wärmegedämmter<br />
Aluminium-Pfosten-Riegel-Konstruktion mit schmaler<br />
Ansichtsbreite von 50mm.<br />
und praktische Qualität in Einklang zu bringen.<br />
Letztendlich gilt es, nicht nur die Bedürfnisse<br />
der Gebäudenutzer, sondern auch der Betrachter<br />
und des Besitzers zu berücksichtigen.<br />
Prof. Dr.-Ing. Winfried Heusler<br />
Dipl.-Ing. (FH) Marco Thiess<br />
Schüco International KG<br />
Ästhetische Aspekte der Fassaden: Die in unterschiedlichen<br />
Farbtönen lackierten, vertikalen Sonnenschutzlamellen<br />
sind in einem symmetrischen, einheitlichen Raster montiert<br />
und werden feldweise einheitlich angesteuert. Die Farben<br />
der vor der eigentlichen Fassade additiv vorgehängten<br />
Sonnenschutzlamellen wurden durch den Architekten aus<br />
dem Panoramabild der Stadt Riga herausgearbeitet. Die Formanordnung<br />
der Lamellen (Reihung, feldweise Gruppierung,<br />
Raster und klare Struktur) sorgt für ein geordnetes Erscheinungsbild.<br />
So wird die praktische Funktion Sonnenschutz mit<br />
der Fassadengestaltung ästhetisch kombiniert.<br />
Dank der neuen Mehrschichtfolie RENOLIT<br />
REFACE SK lassen sich nun glatte Metallfas saden<br />
ganz einfach neu gestalten und renovieren:<br />
n ohne aufwändige Komplett sanierung<br />
n keine Unterbrechung der Gebäudenutzung<br />
n mindestens 10 Jahre Haltbarkeit und Schutz<br />
Die Fassade erstrahlt wieder in neuem Glanz!<br />
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Tel. +49.6241.303.200<br />
contact@renolit.com<br />
www.renolit.com/contact<br />
Vorher<br />
2 Highlands University Student Union Building,<br />
USA- Las Vegas, 2013<br />
Planung: Diamond Schmitt Architects, CAN - Toronto<br />
Der als Torgebäude ausgebildete dreigeschossige Neubau<br />
steht an einem wichtigen Knotenpunkt des Campus der<br />
New Mexico Highlands University. Er präsentiert sich als<br />
ein Komplex aus mehreren miteinander verbundenen<br />
Volumina. Heiße, trockene Sommer und kalte Winternächte<br />
zeichnen das Klima im Inland des Südwestens der USA aus<br />
und stellen hohe Anforderungen an die Gebäudehülle.<br />
Ästhetische Aspekte der Fassaden: Auskragende, als<br />
starrer Sonnenschutz wirkende Stahlpaneele akzentuieren<br />
den Flachdachabschluss und das zentrale Eingangsvordach.<br />
Die Fassaden sind geprägt durch horizontale<br />
Aluminium-Großlamellen, welche additiv parallel vor der<br />
gläsernen Aluminium – Vorhangfassade angeordnet sind.<br />
Aus dem symmetrisch ausgebildeten Rhythmus und Raster<br />
der Lamellen resultiert ein interessantes Wechselspiel von<br />
Komplexität und Ordnung sowie Tiefe und Plastizität.<br />
3<br />
KV Kristallen, S-Lund, 2013<br />
Planung: Christtensen & Co Architects, DK-Kopenhagen<br />
Die raumabschließende Pfosten-Riegel-Konstruktion wird<br />
von einer zweiten Schale aus Glaslamellen umhüllt. Jeweils<br />
drei nebeneinander angeordnete, vertikale Lamellen lassen<br />
sich motorisch synchron betätigen. Alle Antriebskomponenten<br />
befinden sich innerhalb der horizontalen, vor den Decken<br />
angeordneten Tragrohre. Die 50 cm breiten, 360 cm hohen<br />
und 2 cm dicken Elemente aus Verbundsicherheitsglas werden<br />
automatisch gesteuert und sorgen für situationsgerechten<br />
Sonnenschutz und optimale Tageslichtnutzung.<br />
Ästhetische Aspekte der Fassaden: Die geschosshohen,<br />
asynchron angesteuerten Lamellengruppen („Binnengliederung“)<br />
bewirken ein dominantes Fassadenraster und eine<br />
klare Formensprache. Das Material, die Teiltransparenz<br />
und die spezifische Oberfläche (Textur, Struktur und Farbe)<br />
der Lamellen sorgen für ein unverwechselbares Erscheinungsbild.<br />
Die Geschosse werden dezent durch horizontal<br />
laufende Balken angedeutet.<br />
Nachher
produkte<br />
Hörmann-App | Szenarien fürs Reinkommen<br />
Tor- und Türhersteller Hörmann präsentiert neben anderen<br />
Neuheiten auf der BAU in München eine App für Smartphone<br />
und Tablet. Mit dem in Kooperation mit der Ruhr-Universität<br />
Bochum entwickelten, besonders sicheren Funksystem Bi-<br />
Secur können ab sofort Garagen-, Einfahrtstore, Haustüren<br />
und das Licht per APP bedient und kontrolliert werden.<br />
Der Clou: die beliebte Positionsabfrage - ohne Sichtkontakt<br />
wird angezeigt, ob Tor oder Tür geschlossen oder noch geöffnet<br />
sind - funktioniert damit von jedem Ort der Welt. Verschiedene<br />
Funktionen an Tor und Tür können ausgeführt werden.<br />
Zudem bietet die APP so genannte „Szenarien“ an: wiederkehrende<br />
Situationen wie das tägliche „Nach Hause kommen“, in<br />
denen beispielsweise zunächst das Einfahrtstor aufgefahren<br />
und anschließend das Garagentor geöffnet werden soll, werden<br />
alle mit nur einem Anklicken automatisch ausgeführt und<br />
müssen nicht einzeln angewählt werden.<br />
Kontakt: Hörmann KG Verkaufsgesellschaft,<br />
Tore Türen Zargen Antriebe, www.hoermann.de<br />
Bild: Hörmann<br />
Aluminiumfassaden |<br />
Inoutic setzt Farbakzente<br />
Fassadenlösungen von Inoutic sind elegant, langlebig und<br />
mit allen gängigen Wärmedämmsystemen kombinierbar.<br />
Ab sofort ergänzt eine Aluminiumfassade, die in allen RALund<br />
Sonderfarben erhältlich ist und mit Profilen aus dem<br />
Holz-Kunststoffverbundwerkstoff Twinson kombiniert werden<br />
kann, das Sortiment.<br />
Durch den Einsatz von Aluminium wird eine Möglichkeit geschaffen,<br />
den Brandschutzrichtlinien gerecht zu werden, die<br />
ab einer Verkleidungs-Höhe von 7 m kein WPC mehr zulassen.<br />
Der schmale Aufbau der Fassadensysteme ermöglicht einen<br />
Einsatz sowohl für Neubauten als auch für Renovierungen.<br />
Bild: Inoutic<br />
Kontakt: Inoutic/Deceuninck GmbH, Bayerwaldstraße 18, D-94327 Bogen,<br />
Tel. +49 (0)9422-821-0, Fax +49 (0)9422-821-107, www.inoutic.de<br />
Dämmen | Warum nicht Hanf<br />
Das erste Fassadendämmsystem mit einer Dämmplatte aus<br />
natürlichen Hanffasern feierte auf der BAU Premiere. Dahinter<br />
stecken mehr als zwölf Jahre Entwicklungsarbeit sowie<br />
Erfahrungen mit zahlreichen Testgebäuden in ganz Europa.<br />
Zu 88 Prozent besteht die neue Fassadendämmplatte<br />
von Caparol aus natürlichen Hanffasern und zu zwölf Prozent<br />
aus reißfestem Stützgewebe und duftet intensiv nach...<br />
frisch gemähter Wiese. Die Neuentwicklung fühlt sich griffsympathisch,<br />
biegbar, oberflächenfest und formstabil an. Auf<br />
punktuellen Druck reagiert sie flexibel und stellt die Fasern<br />
an der gedrückten Stelle unverzüglich in die Ausgangsposition<br />
zurück. Die Hanfplatte wird mit stumpfem Kantenprofil im<br />
Format 80 cm Breite und 62,5 cm Höhe angeboten. Die maximale<br />
Dämmstärke beträgt 20 cm. Jede Hanffaserdämmplatte<br />
stattet Caparol ab Werk mit drei Bohrlöchern aus.<br />
Bild: Caparol<br />
Kontakt: Caparol Farben Lacke Bautenschutz GmbH, Roßdörfer<br />
Str. 50, D-64372 Ober-Ramstadt, Telefon +49 (0)6154-71-0 oder per<br />
E-Mail an frederik.brenken@daw.de<br />
34 <strong>fassadentechnik</strong> 1/<strong>2015</strong>
Architekturfolie | Neue Maßstäbe in Sachen Energiebilanz<br />
Der Hersteller Nowofol Kunststoffprodukte aus dem oberbayerischen<br />
Siegsdorf präsentiert eine denkbar einfache Lösung um architektonische<br />
Kreativität mit zukunftsfähigem Material umzusetzen: Nowoflon ET 6235<br />
Z-IR Folie.<br />
Durch den Einbau einer einzigen Lage dieser Folie in die Gebäudehülle<br />
wird der Wärmeeintrag (G-Wert) um fast die Hälfte reduziert. Die<br />
Transparenz bleibt durch den geradlinigen Lichtdurchgang voll erhalten.<br />
Es finden weder störende Lichtreflexionen noch eine Farbverfälschung,<br />
wie zum Beispiel bei Sonnenbrillen, statt. Die Transmission des UV-Lichts<br />
wird auf den UV-A Bereich reduziert. Weil die Nowoflon ET 6235 Z-IR Folie<br />
dank intrinsischer Pigmentierung problemlos mit Standard-ETFE-Folie<br />
verschweißt werden kann, eröffnen sich vielfältige Anwendungsmöglichkeiten:<br />
So können etwa bei der klimatisierenden Komplettüberdachung<br />
von Sportarenen in heißen Gegenden neue Maßstäbe in Sachen Energiebilanz<br />
gesetzt werden. Neben ihren innovativen Eigenschaften bewahrt die<br />
Nowoflon ET 6235 Z-IR Folie auch die bewährten ETFE-Produkttugenden<br />
Langlebigkeit, Schwerentflammbarkeit und mechanische Festigkeit.<br />
Als exponierte Beispiele gelten das ökologische Eden Project in Cornwall<br />
und die Shopping Mall Dolce Vita (2009) in Lissabon. Prominent für<br />
den Bau von Sportstadien entdeckt wurde ETFE-Folie in Deutschland in<br />
Gestalt der Allianz Arena.<br />
Bild: Nowofol<br />
Kontakt: NOWOFOL Kunststoffprodukte GmbH & Co. KG,<br />
Breslauer Straße 15, D-83313 Siegsdorf,<br />
Telefon +49 (0)8662-6602-0, Fax +49 (0)8662-6602-50,<br />
www.etfe-film.com<br />
Foto: Porsche Holding Salzburg<br />
Kreatives Bauen mit Metall<br />
Hinterlüftete Planum ® -Fassade<br />
Individuelle Gestaltungsvielfalt mit Deckbreiten von 200 - 800 mm sowie<br />
unterschiedlichen Fugenausbildungen und Verlegemöglichkeiten.<br />
n Durchdringungsfreie Befestigung der Außenschale<br />
n Projektbezogene Produktion mit hohem Vorfertigungsgrad<br />
n Systemlösung mit technischen Details für effiziente Montage<br />
DOMICO Dach-, Wand- und Fassadensysteme KG<br />
4870 Vöcklamarkt · Salzburger Str. 10 · Tel. +43 7682 2671-0 · Fax +43 7682 2671-249 · office@domico.at · www.domico.at<br />
<strong>fassadentechnik</strong> 1/<strong>2015</strong> 35
anche<br />
Baurecht<br />
Werk- und<br />
Montageplanung<br />
im Metall- und<br />
Fassadenbau<br />
Bild: finas, fotolia<br />
Der VFT Verband für Fassadentechnik<br />
e.V. hat im Herbst letzten<br />
Jahres nach längerer Vorbereitung<br />
und Beratung sein Leistungsbild<br />
für Werk- und Montage planung im<br />
Metall- und Fassadenbau vorgelegt.<br />
Fassadentechnik-Autor Dr. Rainer<br />
Koch erläutert die Zusammenhänge<br />
für dieses neue Regelwerk.<br />
*<br />
Sinn und Zweck des Leistungsbildes ist es, die für den<br />
anspruchsvollen Fassadenbau erforderliche Werk- und<br />
Montageplanung besser ein- und abzugrenzen. Darüber<br />
hinaus sollen dem Aufwand und den hohen technischen<br />
Anforderungen entsprechende Honorierungsvorschläge<br />
für diese Detailplanungsarbeiten unterbreitet werden.<br />
Ausgangslage und Situation<br />
Das Leistungsbild des VFT grenzt sich zum einen ab von den<br />
HOAI-Leistungen, die für den Fassadenbau relevant werden<br />
können, wie auch vom AHO-Heft Nr. 28 (Fachingenieurleistungen<br />
für Fassadentechnik), in dem ein Leistungskatalog<br />
sogenannter „Besonderer Leistungen“ erarbeitet wurde. Die<br />
HOAI enthält, obwohl dies von der Bedeutung her zu fordern<br />
wäre, kein eigenes Leistungsbild für die Fassadenplanung.<br />
Von der Fassadenplanung in Teilbereichen tangiert sind<br />
beispielsweise die Architektur, die Tragwerksplanung, die<br />
Technische Ausrüstung sowie die Bauphysik (Wärme- und<br />
Schallschutz). Das AHO-Heft Nr. 28 hat hier Lücken in der<br />
HOAI geschlossen und wichtige Leistungsbereiche verknüpft.<br />
Das Leistungsbild des VFT führt diese Vorgaben in weiteren<br />
Detaillierungsgraden fort in der Werk- und Montageplanung<br />
des Metall- und Fassadenbauers im Hinblick auf<br />
Ergänzungen und Klarstellungen zur DIN 18360 (Metallbau)<br />
sowie DIN 18351 und DIN 18516 (Vorgehängte hinterlüftete<br />
Fassaden).<br />
Der Leistungskatalog zur Werk- und Montageplanung<br />
Das Leistungsbild enthält für den Fassadenbauer beziehungsweise<br />
dessen Planer im Bereich der Werk- und Montageplanung<br />
folgende Kernleistungen:<br />
■<br />
Freigabeplanung/Detailplanung<br />
■<br />
Werkstattplanung/Fertigungsplanung<br />
■<br />
Montageplanung<br />
■<br />
Materialmassenermittlung<br />
■<br />
Stücklisten<br />
■<br />
Zuschnittslisten<br />
■<br />
Materialbestellzeichnungen<br />
Im Rahmen dieser Detaillierungen hat der Fassadenbauer/<br />
-planer die Vorgaben der Entwurfs- und Ausführungsplanung<br />
zu berücksichtigen und – was zur Vermeidung von<br />
Mängeln und Nachtrags-situationen sehr wichtig ist – die<br />
Planungsvorgaben zu prüfen und gegebenenfalls Bedenken<br />
gegenüber dem Bauherrn anzumelden (§ 3 Abs. 3 VOB/B).<br />
Entsprechendes gilt im Hinblick auf Vorleistungen anderer<br />
36<br />
<strong>fassadentechnik</strong> 1/<strong>2015</strong>
Gewerke (§ 4 Abs. 3<br />
VOB/B) oder etwaiger<br />
Anordnungen von<br />
Auftraggeberseite (§<br />
4 Abs. 1 Nr. 4 VOB/B).<br />
Der Bauherr und<br />
seine Funktionsträger<br />
im Planungsbereich<br />
werden durch<br />
die weitergehende<br />
Werk- und Montageplanung<br />
in die Lage versetzt, etwaige Defizite<br />
im Hinblick auf Sicherheit, Konstruktions- und<br />
Funktionsanforderungen sowie gestalterische<br />
Vorgaben zu prüfen und abzugleichen. Das<br />
Prüfen der Werk- und Montageplanung ist nach<br />
den Vorgaben der HOAI 2013 in der Architektur<br />
und Technischen Ausrüstung nunmehr Grundleistung<br />
in der Leistungsphase 5 geworden,<br />
so dass ein wechselseitiges Koordinieren und<br />
Prüfen sowohl im Planungs- wie auch im Ausführungsbereich<br />
zur Vermeidung von Defiziten<br />
führen soll.<br />
„ Die Vertragsparteien<br />
sollten die Höhe<br />
der Vergütung<br />
möglichst vorab<br />
schriftlich fixieren.“<br />
Fazit<br />
Wo der Gesetzgeber<br />
– gewollt oder nicht<br />
– Freiräume lässt,<br />
haben Praktiker die<br />
Möglichkeit, Hilfestellungen<br />
durch „technisches<br />
Know-how“ und<br />
Erfahrungswerte zu<br />
geben. In diesem Sinne<br />
ist das Leistungsbild<br />
des VFT für die Werk- und Montageplanung<br />
im Metall- und Fassadenbau zu verstehen. Für<br />
die Leistungsfestlegung und die Honorarfindung<br />
stellt das Leistungsbild also auch eine wichtige<br />
Checkliste dar, um offene Fragen zu klären und<br />
Streitigkeiten zu vermeiden.<br />
Rechtsanwalt Dr. Rainer Koch<br />
Fachanwalt für Bau- und Architektenrecht<br />
Honorierung der Werk- und Montageplanung<br />
Da nur die HOAI für die dort geregelten Grundleistungen<br />
sogenanntes zwingendes Preisrecht<br />
enthält, können außerhalb der gesetzlichen<br />
Vorgaben nur Vorschläge zu einer angemessenen<br />
Honorierung aufgrund von Erfahrungswerten<br />
aus der Praxis unterbreitet werden. Die<br />
Vertragsparteien sollten die Höhe der Vergütung<br />
möglichst vorab schriftlich fixieren.<br />
Rechtlicher Ansatzpunkt für eine Angemessenheitsprüfung<br />
bei fehlender vertraglicher<br />
Vereinbarung ist der § 632 BGB, der von einer<br />
angemessenen ortsüblichen Vergütung ausgeht.<br />
Diese zu ermitteln, ist bei gerichtlichen<br />
Auseinandersetzungen regelmäßig Sachverständigen<br />
durch Heranziehung von Erfahrungswerten<br />
vorbehalten. Hier schließt sich<br />
also der Kreis. Denn: je häufiger die Honorierungsvorschläge,<br />
die im Leistungsbild des VFT<br />
unterbreitet werden, in der Praxis Verwendung<br />
finden, umso eher kann man diese im Sinne<br />
einer gewissen Üblichkeit auch als belastbare<br />
Grundlage gemäß § 632 BGB bei rechtlichen<br />
Auseinandersetzungen heranziehen.<br />
Autor<br />
Rechtsanwalt Dr. Rainer Koch<br />
erlangte 1984 seine Anwaltszulassung.<br />
1990 erfolgte die eigene<br />
Kanzleigründung, die jetzt<br />
unter Kanzlei Dr. Koch Dorobek<br />
& Kollegen firmiert. Im April<br />
1990 wurde die Bauakademie<br />
Dr. Koch GmbH als baurechtliches Fortbildungsinstitut<br />
speziell für Architekten und Ingenieure gegründet. Seit<br />
2014 ist hier auch die Weiterbildung zum „Qualitätsmanager<br />
Baurecht“ möglich.<br />
Kontakt: www.recht-bau.de<br />
* Bezug: VFT – Verband für Fassadentechnik e.V., Frankfurt<br />
am Main, Geschäftsstelle, Ziegelhüttenstraße 69,<br />
D-64832 Babenhausen, Tel. +49(0)6073-712-650,<br />
Fax +49(0)6073-712-651, info@v-f-t.de,<br />
ISBN: 978-3-00-046577-2<br />
Bild: Koch
anche<br />
personalien<br />
tagesaktuell auf www.<strong>fassadentechnik</strong>.de<br />
Bild: seele<br />
Der Fassadenspezialist seele hat seine Zusammenarbeit mit Apple vertieft. Für den futuristischen<br />
Neubau „Apple Campus 2“ hat die seele-Tochter sedak 800 übergroße Fassadenscheiben produziert.<br />
Das letzte Glassegment nahm Firmen-Chef Tim Cook höchstpersönlich in Augenschein<br />
und war begeistert: „Die Qualität und die Größe der Scheiben liegt über allem, was je weltweit<br />
umgesetzt wurde. […] Nichts verlässt diese Fabrik, das nicht perfekt ist.“<br />
Bild: BAKA Berlin, Messe München<br />
GmbH, BAU <strong>2015</strong><br />
Die Schwerlastdämmschwelle SLDS in Kombination mit den Seitenformteilen SFT von Foppe Metallbaumodule<br />
wurden im Rahmen der BAU ausgezeichnet. Überreicht wurde die Auszeichnung<br />
durch die Schirmherrin Bundesbauministerin Dr. Barbara Hendricks (4.v.l), Bundesministerium<br />
für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit und Ulrich Zink, Vorstandsvorsitzender<br />
BAKA (rechts) an Johannes und Gaby Foppe (2.u.3.v.l.).<br />
Bild: Hawa<br />
Schiebebeschlagsysteme-Hersteller Hawa AG erwirtschaftete im abgelaufenen Geschäftsjahr<br />
einen Umsatz von 43,4 Millionen Schweizer Franken. Der Jahresabschluss 2014 liegt damit unter<br />
dem Vorjahresergebnis (45,4 Mio. CHF). Die Ertragslage bezeichnet Hawa als zufriedenstellend.<br />
Für das laufende Geschäftsjahr sehen Gregor und Heinz Haab (v. l.) trotz eines schwierigen währungspolitischen<br />
Umfelds gute Chancen für ihr Unternehmen.<br />
Jörg Hausmann (44) ist neuer kaufmännischer Leiter des Trierer Flachdach-Spezialisten alwitra<br />
GmbH & Co. Er folgt auf Erich Dobner, der nach 25 erfolgreichen Jahren bei alwitra zum Jahresende<br />
in den wohlverdienten Ruhestand geht.<br />
Bild: Alwitra<br />
Bild: HAWK Holzminden<br />
Gerhard K. Kemper ist Experte für Einzelhandelsimmobilien. Seit 2009 gibt er an der Handwerkskammer<br />
Holzminden sein Wissen weiter. Jetzt stiftet Kemper 1,5 Millionen Euro und<br />
gründet die Kemper-Stiftung für Immobilienlehre und -forschung. Gefördert werden zukünftig<br />
die immobilienwirtschaftlichen Studiengänge an der HAWK in Holzminden.<br />
Bild: elero Bild: Outokumpu<br />
Mit Wirkung zum 1. Januar <strong>2015</strong> wurde Dr. Oliver Picht (47) in den Vorsitz des Vorstands der<br />
Outokumpu Nirosta GmbH mit Sitz in Krefeld bestellt. Damit übernimmt Dr. Picht die Leitung des<br />
Geschäftsbereichs Outokumpu Nirosta. Picht kommt vom Aluminium-Branchenprimus Novelis,<br />
wo er zuletzt als Project Director Novelis Europe für den Aufbau des weltgrößten Aluminium-<br />
Recycling-Werks verantwortlich zeichnete.<br />
Elero erweitert sein Team um eine neue Führungskraft. Seit Anfang Februar verstärkt Thomas<br />
Schürmann elero als Verkaufsleiter im Außendienst Industrie und Handwerk. Gemeinsam mit<br />
Gesamtvertriebsleiter Raimund Wurster und Key Account Manager Volker Raichle verantwortet<br />
er die Planung, Organisation und Umsetzung aller Vertriebsaktivitäten in der D-A-CH-Region.<br />
38<br />
<strong>fassadentechnik</strong> 1/<strong>2015</strong>
Bild: Sto<br />
Vor zehn Jahren wurde die gemeinnützige Sto-Stiftung zur Ausbildungsförderung junger Architekten<br />
und Handwerker gegründet. Die erfolgreiche Stiftungsarbeit hat Jochen Stotmeister,<br />
Vorstandsvorsitzender Sto SE & Co. KGaA und langjähriger Vorsitzender des Stiftungsrates dazu<br />
bewogen, die Fördermittel auf jährlich 600.000 Euro aufzustocken. Für ihn ist „jede Investition in<br />
die Ausbildung der jungen Generation eine Investition in die Zukunft unserer Gesellschaft.“<br />
Bild: Drees & Sommer<br />
Steffen Szeidl (34) wurde mit Wirkung zum 1. Januar <strong>2015</strong> zum Vorstand Organisation, Digitalisierung,<br />
Controlling und Finanzen von Drees & Sommer bestellt. Er ergänzt das bestehende Team<br />
von Peter Tzeschlock und Dierk Mutschler.<br />
Bild: VDI Bild: Wera<br />
Wera erhält den iF Design Award in Gold für ein Verpackungsdesign. Die Wuppertaler<br />
Schraubwerkzeugmarke Wera ist eine von nur 75 Marken, die die Jury<br />
besonders begeistert. Die „Tool Rebels“ freuen sich auf der Bühne der BMW<br />
Welt München über den iF Design Award in Gold.<br />
Den Vorsitz der VDI Gesellschaft Bauen und Gebäudetechnik mit den Fachbereichen Architektur,<br />
Bautechnik, Technische Gebäudeausrüstung und Facility-Management übernahm zum 1. Januar<br />
<strong>2015</strong> Dipl.-Ing. Andreas Wokittel (1960). Wokittel ist Mitglied der Geschäftsleitung der SPIE GmbH<br />
und wird in Personalunion auch Vorsitzender des VDI-Fachbereichs Facility-Management der<br />
VDI-GBG.<br />
Bild: Pfleiderer<br />
Der Aufsichtsrat der Pfleiderer Grajewo S.A. hat Michael Wolff und Dr. Gerd Schubert, CEO beziehungsweise<br />
COO der Pfleiderer GmbH, zu Vorstandsmitgliedern bestellt. Durch die Bestellungen<br />
werden die Geschäftsführungen beider Gesellschaften vereinheitlicht und Entscheidungsprozesse<br />
beschleunigt. Die Pfleiderer GmbH hält einen Anteil von 65 Prozent an der polnischen Tochtergesellschaft<br />
Pfleiderer Grajewo S.A.<br />
<strong>fassadentechnik</strong> 1/<strong>2015</strong><br />
39
anche<br />
ProfiFinder<br />
online unter www.<strong>fassadentechnik</strong>.de<br />
Befestigen/Verankern<br />
Fassadenbekleidung<br />
Klebetechnik<br />
Metallleichtbau-Fassaden<br />
MBE Moderne Befestigungs -<br />
elemente GmbH<br />
Siemensstraße 1<br />
D-58706 Menden<br />
Telefon: +49 (0) 2373/174 30-0<br />
Fax: +49 (0) 2373/174 30-11<br />
www.mbe-gmbh.de<br />
NBK Keramik GmbH & Co.<br />
Reeser Straße 235<br />
D-46446 Emmerich<br />
Telefon: +49 (0) 2822/8111-0<br />
Fax: +49 (0) 2822/8111-20<br />
www.nbk.de<br />
Walter Hallschmid GmbH & Co. KG<br />
Lehmhäuserstr. 20<br />
D-94424 Arnstorf<br />
Telefon: +49 (0) 8723/9612-0<br />
Fax: +49 (0) 8723/9612-70<br />
eMail: info@hallschmid.eu<br />
info.at@hallschmid.eu<br />
info.it@hallschmid.eu<br />
www.hallschmid.eu<br />
MN Metall GmbH<br />
Industrieweg 34<br />
D-23730 Neustadt<br />
Telefon: +49 (0) 4561/51 79-0<br />
Fax: +49 (0) 4561/51 79-70<br />
www.mn-metall.de<br />
Josef Stuhldreier<br />
Weiße Ahe 9-9a<br />
D-58849 Herscheid<br />
Telefon: +49 (0) 2357/22 94<br />
Fax: +49 (0) 2357/21 71<br />
www.stuhldreier.com<br />
Dichtstoffe/Bauchemie<br />
ISO Chemie GmbH<br />
Röntgenstraße 12<br />
D-73431 Aalen<br />
Telefon: +49 (0) 7361/9490-0<br />
Fax: +49 (0) 7361/9490-90<br />
www.iso-chemie.de<br />
Industrieverband Dichtstoffe e.V.<br />
Marbacher Straße 114<br />
D-40597 Düsseldorf<br />
Telefon: +49 (0) 211/904 87-0<br />
Fax: +49 (0) 211/904 86-35<br />
www.ivd-ev.de<br />
Fassadenbekleidung<br />
3A Composites GmbH<br />
Alusingenplatz 1<br />
D-78224 Singen<br />
Telefon: +49 (0) 7731/80 35 00<br />
Fax: +49 (0) 7731/80 35 10<br />
www.alucobond.com<br />
www.display.3AComposites.com<br />
Rathscheck Schiefer<br />
und Dach-Systeme<br />
ZN der Wilh. Werhahn KG Neuss<br />
St.-Barbara-Straße 3<br />
D-56727 Mayen-Katzenberg<br />
Telefon: +49 (0) 2651/955-0<br />
Fax: +49 (0) 2651/955-100<br />
www.rathscheck.de<br />
Fassadenplanung<br />
VFT - Verband für<br />
Fassadentechnik e.V.<br />
Ziegelhüttenstraße 67<br />
D-64832 Babenhausen<br />
Telefon: +49 (0) 6073/712 650<br />
Fax: +49 (0) 6073/712 651<br />
www.v-f-t.de<br />
Funktionsgläser<br />
SCHOLLGLAS GmbH<br />
Schollstraße 4<br />
D-30890 Barsinghausen<br />
Telefon: +49 (0) 5105/777-0<br />
Fax: +49 (0) 5105/777-26225<br />
eMail: info@schollglas.com<br />
www.schollglas.com<br />
Isoliergläser<br />
MBE Moderne Befestigungs -<br />
elemente GmbH<br />
Siemensstraße 1<br />
D-58706 Menden<br />
Telefon: +49 (0) 2373/17430-0<br />
Fax: +49 (0) 2373/17430-11<br />
www.mbe-gmbh.de<br />
Landschaftsgestaltung/<br />
Fassadenbegrünung<br />
Baumert Gartengestaltung<br />
Brauweilerstr. 200<br />
D-50859 Köln-Lövenich<br />
Telefon: +49 (0) 2234/94 49 41<br />
Fax: +49 (0) 2234/98 99 427<br />
Metallleichtbau-Fassaden<br />
Pfosten-Riegel-Systeme<br />
(Aluminium)<br />
esco Metallbausysteme GmbH<br />
Dieselstraße 2<br />
D-71254 Ditzingen<br />
Telefon: + 49(0) 7156/30 08-0<br />
Fax: +49 (0) 7156/30 08-600<br />
eMail: info@esco-online.de<br />
www.esco-online.de<br />
Sapa Building Systems GmbH<br />
Einsteinstr. 61<br />
D-89077 Ulm/Donau<br />
Telefon: +49 (0) 731/39 84-0<br />
Fax: +49 (0) 731/39 84-241<br />
www.wicona.de<br />
Sonnenschutz<br />
Allendorfer Fabrik<br />
Ing. Herbert Panne GmbH<br />
Bahnhofstraße 41<br />
D-35753 Greifenstein-Allendorf<br />
Telefon: +49 (0) 6478/8090<br />
Fax: +49 (0) 6478/1205<br />
www.panne.de<br />
Unterkonstruktionen (VHF)<br />
BWM Dübel + Montagetechnik<br />
GmbH<br />
Ernst-Mey-Straße 1<br />
D-70771 Leinfelden-<br />
Echterdingen<br />
Telefon: +49 (0) 711/90313-0<br />
Fax: +49 (0) 711/90313-20<br />
www.bwm.de<br />
AGROB BUCHTAL GmbH<br />
Buchtal 1<br />
D-92519 Schwarzenfeld<br />
Telefon: +49 (0) 9435/391-0<br />
Fax: +49 (0) 9435/391-34 52<br />
www.agrob-buchtal.de<br />
Interpane Glas Industrie AG<br />
Postfach 11 20<br />
D-37697 Lauenförde<br />
Telefon: +49 (0) 5273/809-0<br />
Fax: +49 (0) 5273/882-63<br />
www.interpane.net<br />
Hans Laukien GmbH<br />
Borsigstraße 23<br />
D-24145 Kiel<br />
Telefon: +49 (0) 431/7187-0<br />
Fax: +49 (0) 431/7187-250<br />
www.laukien.de<br />
Wäremdämmung<br />
Sto SE & Co. KGaA<br />
Ehrenbachstraße 1<br />
D-79780 Stühlingen<br />
Telefon: +49 (0) 77/44 57-0<br />
Fax: +49 (0) 77|44 57-21 78<br />
www.sto.de<br />
40 <strong>fassadentechnik</strong> 1/<strong>2015</strong>
Bild: Jens Kirchner<br />
Bild: RalfenByte/Fotolia<br />
1 2<br />
Insolvenz<br />
… weil Auftraggeber nicht zahlen<br />
1 Die Skyline Plaza in Frankfurt ist eine weitere<br />
Referenz der von Hilzinger übernommen<br />
Anders Metallbau GmbH. 2 Das Pandion Vista<br />
in Köln (vorn) wurde mit Aluminiumelementen<br />
der Firma Anders Metallbau ausgeführt.<br />
Die Hilzinger GmbH übernimmt das Unternehmen Anders<br />
Metallbau GmbH aus Fritzlar. Anders Metallbau ist Hersteller<br />
von Aluminiumfenstern und Fassaden und zählt zu den<br />
führenden Metallbauunternehmen in Deutschland. Mit der<br />
Übernahme beschäftigt die Hilzinger Unternehmensgruppe<br />
mit Firmenzentrale im badischen Willstätt und insgesamt 20<br />
Standorten in Deutschland, zwei Standorten in Tschechien<br />
sowie 18 Standorten in Frankreich rund 1.120 Mitarbeiter und<br />
steigert seine Kapazität und Leistungsfähigkeit im Aluminium-<br />
und Fassadenbau.<br />
1933 gegründet, zählt das Familienunternehmen Anders<br />
Metallbau mit rund 120 Mitarbeitern zu den größten Metallbaubetrieben<br />
in Deutschland. Trotz voller Auftragsbücher<br />
ist man 2014 in eine finanzielle Schieflage geraten, so dass<br />
im Oktober 2014 der Antrag auf Eröffnung des Insolvenzverfahrens<br />
aufgrund von Zahlungsunfähigkeit gestellt werden<br />
musste. Der Grund, so der vom Gericht bestellte Insolvenzverwalter,<br />
waren zwei Auftraggeber, die Rechnungen in einer<br />
Größenordnung von zirka zwei Millionen Euro nicht bezahlt<br />
haben.<br />
Nach Vorgesprächen und Prüfungen übernahm Helmut<br />
Hilzinger mit seiner Firmengruppe den Geschäftsbetrieb der<br />
Firma Anders Metallbau GmbH zum 1. Februar <strong>2015</strong>. Gegenüber<br />
den Kunden bleibt die Firma Anders Metallbau GmbH<br />
als selbstständig agierendes Unternehmen erhalten, ergänzt<br />
um den Hinweis „Ein Unternehmen der Hilzinger-Gruppe“.<br />
Helmut Hilzinger wird als zukünftiger Inhaber gemeinsam mit<br />
Oskar Anders die Geschäftsführung übernehmen. Alle rund<br />
120 Mitarbeiter sollen übernommen werden.<br />
„Ein Spezialist für den Aluminiumfassadenbau mit dieser<br />
hohen fachlichen Kompetenz passt sehr gut zu uns“, so Helmut<br />
Hilzinger.<br />
MBE-Fassaden-Klebesystem<br />
jetzt mit bauaufsichtlicher<br />
Zulassung Z 10.8-350<br />
< mbe )<br />
eine starke verbindung<br />
Bild: Hilzinger<br />
Übernimmt Anders Metallbau:<br />
Geschäftsführer Helmut Hilzinger<br />
in seiner Fertigung in Willstätt.<br />
FVHF®<br />
Rost- und Säurebeständige Verbindungsmittel<br />
nach DIN und Zeichnung<br />
Spezialbefestiger für die vorgehängte<br />
und hinterlüftete Fassade<br />
MBE GmbH · Siemensstraße 1 · D-58706 Menden<br />
fon: +49 (2373) 17430-0 · fax: +49 (2373) 17430-11<br />
info@mbe-gmbh.de · www.mbe-gmbh.de<br />
<strong>fassadentechnik</strong> 1/<strong>2015</strong> 41
vorschau / impressum<br />
Bild: Axel Stephan, Frankfurt Main/Sto SE & Co. KGaA<br />
Bild: Jansen AG<br />
Bild: C.F.Møller<br />
Zitterstrich<br />
Bei einem Neubau in Frankfurt<br />
nimmt der so genannte „Kleine<br />
Ritter“ die alte Kubatur auf und<br />
setzt auf zeitgemäße Optik. An das<br />
Fachwerk des maroden Bestandsgebäudes<br />
erinnert eine kurvenreiche,<br />
sich verdichtende Linie, die im<br />
Rahmen eines digitalen Entwurfs<br />
und Fertigungsprozesses in die<br />
Fassadenplatten eingefräst wurde.<br />
Dossier<br />
„…schon eine tote Fliege reicht“ –<br />
das ist der Befund unseres Sachverständigung<br />
zur Sanierung einer<br />
Holz-Aluminium-Konstruktion.<br />
Diesen und weitere Fälle stellen<br />
wir in unserem neuen Format<br />
„Dossier“ vor. In Kürze auch auf<br />
<strong>fassadentechnik</strong>.de.<br />
Deutsch-dänische Architektur<br />
Trotz geographischer und kultureller<br />
Nähe gibt es einen auffallenden<br />
Unterschied zwischen deutscher<br />
und dänischer Architektur. Auf<br />
die Publikumsfrage, wo die<br />
Unterschiede zu suchen seien,<br />
antwortete Julian Weyer, Architekt<br />
und Partner bei C.F. Møller<br />
Architects aus Aarhus auf der<br />
Messe SCHULBAU spontan. Hier<br />
präzisiert er nun seine damalige<br />
Antwort.<br />
Die nächste Ausgabe von <strong>fassadentechnik</strong> erscheint im Mai <strong>2015</strong>.<br />
<strong>fassadentechnik</strong><br />
Planung und Ausführung der Gebäudehülle<br />
Mit den Mitteilungen des Verbandes für Fassaden technik e.V. –<br />
Ganzheitliche Technik der Gebäudehülle (VFT), Frankfurt, Main.<br />
Die Mitglieder des VFT erhalten die Fassadentechnik im Rahmen<br />
ihrer Verbands mitgliedschaft<br />
Herausgeber<br />
Kirsten Jung, Martin Jung<br />
Chefredaktion<br />
Martin Jung (v.i.s.d.P.)<br />
Verlagsleitung<br />
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Redaktion<br />
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€ 99,– einschließlich Versandkosten ohne Mehrwertsteuer<br />
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20. gültig ab 1. Januar 2014<br />
Layoutkonzept, ArtDirection<br />
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Layout<br />
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Dies gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Über setzungen,<br />
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Erfüllungsort und Gerichtsstand<br />
Hamburg<br />
42 <strong>fassadentechnik</strong> 1/<strong>2015</strong>
<strong>fassadentechnik</strong><br />
Planung und Ausführung der Gebäudehülle<br />
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Ja, ich/wir nutze(n) Ihr Angebot und abonniere(n) die Fachzeitschrift <strong>fassadentechnik</strong>. Im Preis sind alle Sonderpublikationen<br />
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Ausland). Das Abonnement gilt für den Zeitraum von einem Jahr und verlängert sich automatisch um ein weiteres Jahr,<br />
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CUBUS<br />
MED IEN V ERLAG
SCHUL<br />
BAUBauen für Bildung<br />
22./23.<br />
APRIL<br />
HAMBURG<br />
11./12.<br />
NOVEMBER<br />
MÜNCHEN<br />
INTERNATIONALER<br />
SALON UND MESSE FÜR<br />
DEN BILDUNGSBAU<br />
Am 22. und 23. April <strong>2015</strong> in Hamburg und am<br />
11. und 12. November <strong>2015</strong> in München präsentiert<br />
die Messe SCHULBAU unter dem Leitmotiv „Bildungsbau<br />
ist Zukunft“ vorbildliche Architekturkonzepte aus<br />
Deutschland und den europäischen Anrainerstaaten.<br />
Industrie und Architekten zeigen Trends und<br />
Neuheiten im Bildungsbau.<br />
Hochkarätig besetzte Podiumsdiskussionen mit<br />
internationalen Experten und Fachvorträge sind ins<br />
Messegeschehen integriert.<br />
„Die Schulbaumesse in Hamburg<br />
bot uns zwei Tage lang in fantastischer<br />
Atmosphäre Raum für anregende<br />
Diskussionen zur Durchführung<br />
der Phase Null. Da platzierte<br />
der eine und andere auch die Frage<br />
an uns: Ihr schaut auf das Schulleben<br />
und Prozesse, statt nur auf<br />
Flächen und Wände, wie funktioniert<br />
das…?. So sind neue Kontakte und<br />
Ideen entstanden. Wir freuen uns auf<br />
eine Fortsetzung.“<br />
Drees & Sommer GmbH, Dr. Verena<br />
Hilgenstock, Projektmanagement<br />
und Organisationsberatung<br />
DIE ZIELGRUPPE<br />
Im Jahr 2014 besuchten knapp 2.000 Gäste<br />
aus folgenden Berufsgruppen die Messe:<br />
• Architekten und Fachplaner<br />
• Projektentwickler und Bauunternehmungen<br />
• Bauämter, Schulbaubehörden und<br />
Schulbeschaffungsämter<br />
• Schulleiter und Facility-Manager Investoren,<br />
• Bezirksamtsleiter und Schulbudget-Verantwortliche<br />
• Verarbeiter im Schulbau, zur Messe Schulbau<br />
Architekten 71 % | Investoren 10 % | leitende<br />
Pädagogen 8 % | Handwerker 6 % | Schulleiter 3 % |<br />
Sonstige 2 %<br />
Ansprechpartner Standbuchung:<br />
Kirsten Jung: kirsten.jung@schulbau-messe.de<br />
Christian Siemers: christian.siemers@cubusmedien.de<br />
Kooperationspartner