1/25 Dammtor Barth –Einzeldenkmal Nr. 105 - Selke & Petrowicz
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2.5 Bauzustand<br />
Außen und innen verläuft ein Mauerwerksriss an der verhältnismäßig dünnen Ostwand vom<br />
Kämpfer des Torbogen über die Fensteröffnungen bis hin zum 4.OG in den Pecherker.<br />
Weiterhin verursachen sämtliche eingebauten Eisen Risse oder Absprengungen des Mauerwerks.<br />
Die Erker, Brüstungen und Bögen sind teilweise in einem schlechten Zustand. Örtlich sind innen<br />
und außen ganze Ziegel ausgebrochen. Die Fugen sind ausgewaschen und Pflanzenbewuchs<br />
zerstört das Mauerwerk. Grundlage für diese Zerstörung bietet der fehlende Dachüberstand.<br />
Ansonsten sind die Mauerwerksfugen fest und besitzen eine stark versinterter Oberfläche. Bis auf<br />
weitere kleinere Risse und Verwitterungen ist das Mauerwerk größtenteils in einem guten Zustand.<br />
Schäden im Torbogen sind vorwiegend durch durchfahrende Fahrzeuge entstanden. Deutlich sind<br />
die Schleifspuren verursachende LKW´s erkennbar. Der Kalkmörtel im Torgewölbe ist geschwärzt<br />
und verwittert. Spritzwasser hat die Fugen im Sockelbereich stark ausgewaschen und Algen- und<br />
Moosbewuchs beidseitig der Pfeiler begünstigt.<br />
Das Feldsteinfundament ist nur noch teilweise erkennbar, da sich das Gelände im Laufe der Zeit<br />
aufgeschüttet hat. Starke Auswaschungen werden auch unterhalb der Geländeoberfläche vermutet.<br />
Die eingebaute Nottür ist defekt und nicht verschließbar. Die Fenstergitter sind den Öffnungen<br />
schlecht angepasst worden, dass weiterhin ein Vogeleinflug möglich wäre. Die beiden oberen<br />
Geschosse sind nicht vergittert.<br />
Der Zugang zu den Geschossen erfolgt über Holzleitern, die bereits Schäden aufweisen. Ein<br />
Leitergang fehlt. Teilweise sind keine Absturzsicherungen vorhanden bzw. diese defekt.<br />
Die Deckenlagen innerhalb des Gebäudes sind nicht verschlossen. Der Bodenbelag wurde nur für<br />
die oberen beiden Decken erneuert bzw. vervollständigt. Die eingebauten Hölzer wurden nicht<br />
entrindet, welches den Schädlingsbefall begünstigt. In den unteren Geschossen fehlt größtenteils<br />
der Belag oder er ist marode und größtenteils nicht mehr trittsicher.<br />
Einige Deckenbalken weisen in den unteren Geschossen eine viel zu große Spannweite auf und<br />
federn. Die Balkenauflager bestehen größtenteils aus lose verlegten Ziegeln und sind dringend<br />
sanierungsbedürftig, da einige Balkenköpfe geschwächt sind. Die Balkenschwelle der obersten<br />
Deckenlage ist schadhaft.<br />
Die Dacheindeckung ist bis auf die Abplatzungen oberhalb des Westerkers in einem guten<br />
Zustand. Der Mörtelverstrich innen, sowie im Trauf- und Ortgangbereich ist weitestgehend intakt.<br />
Aufgrund eines älteren Wassereinbruches im Dachstuhl, auch sichtbar am Mauerwerk im IV.OG<br />
und den darunter liegenden Balkenlagen und der dadurch herbeigeführten Zerstörung der<br />
Sparrenfüße durch Braunfäule, hat sich die Säule zu stark nach Westen geneigt. Um dieser<br />
Neigung entgegenzuwirken, wurden zwei Diagonalsteifen in den Erkern errichtet. Viele<br />
zimmermannsmäßige Verbindungen mit Holznägeln sind nicht mehr kraftschlüssig. Alle Holzteile<br />
weisen mehr oder weniger starken Schädlingsbefall auf.<br />
Die Leuchte innerhalb der Torbogenöffnung und die Schinkelleuchten beidseitig des Tores an der<br />
Westseite sind nicht funktionstüchtig.<br />
Eine Begutachtung der oberen Sparren und der Turmspitze konnte nicht erfolgen. Durch die starke<br />
Verunreinigung konnten auch keine Aussagen zur massiven Decke oberhalb des Torbogens und<br />
innerhalb der Erker, sowie der Zuganker im gesamten Gebäude gemacht werden.<br />
Die umlaufende Fußpfette, die Sparrenauflager und die Zuganker im DG waren aufgrund der<br />
Verschmutzung und der Abdeckung mit Folie nicht zu begutachteten. Äußerlich machen sämtliche<br />
Zuganker einen guten Eindruck. Die inneren Befestigungen sind zu prüfen.<br />
Die starke Verschmutzung durch den Vogelkot beeinträchtigt nicht nur optisch das Bauwerk,<br />
sondern schädigt durch dessen Säuregehalt auf Dauer auch die Bausubstanz. Auch der<br />
Lasteneintrag für die Decken ist nicht unerheblich.<br />
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