AHA - Erlebnisse: Alkoholkultur vermitteln Dokumentation eines ...
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1. Das Projekt<br />
<strong>AHA</strong> - <strong>Erlebnisse</strong>:<br />
<strong>Alkoholkultur</strong> <strong>vermitteln</strong><br />
Website - Druckfassung<br />
1.1. Einführung ................................................................................... 3<br />
1.2. Überblick und Resümee .............................................................. 5<br />
1.3. Eintauchen ins Nachtleben ......................................................... 7<br />
1.4. <strong>AHA</strong>-Aktivitäten ......................................................................... 11<br />
2. Standorte<br />
2.1. Mödling ...................................................................................... 18<br />
2.2. Guntramsdorf / Wr. Neudorf ...................................................... 21<br />
2.3. Graz .......................................................................................... 25<br />
2.4. Bruck / Mur ................................................................................ 28<br />
2.5. Steyr .......................................................................................... 32<br />
2.6. Bolzano / Bozen ........................................................................ 38<br />
3. Praxistipps<br />
3.1. Tipps für Veranstalterinnen ....................................................... 45<br />
3.2. Tipps für Jugendliche ................................................................ 47<br />
3.3. Tipps für Gemeinden ................................................................. 49<br />
3.4. Tipps für PraktikerInnen ............................................................ 50<br />
4. Evaluation<br />
4.1. Trinkverhalten Jugendlicher ...................................................... 51<br />
4.2. Evaluation des Projekts ............................................................. 56<br />
4.3. Rückmeldungen aus der Gastronomie ...................................... 61<br />
<strong>Dokumentation</strong> <strong>eines</strong> überregionalen Projekts zur Lokalkultur
Kapitel 1: Das Projekt - Einführung<br />
1. Das Projekt<br />
1.1.<br />
Einführung<br />
Am Anfang stand ein Gedanke: Es muss doch möglich sein, mit GastronomInnen zu<br />
kooperieren, wenn es um die Entwicklung von <strong>Alkoholkultur</strong> insbesondere Jugendlicher<br />
geht. Der alte Graben zwischen Suchtprävention, Pädagogik und Politik auf<br />
der einen Seite und Gastronomie und Freizeitindustrie auf der anderen Seite verhindert,<br />
dass sich, wenn es um die Prävention von problematischem Alkoholkonsum und<br />
Sucht geht, sich alle gemeinsam ihrer Verantwortung bewusst werden. Wer anderen<br />
den Schwarzen Peter zuschiebt, vergisst, dass er ihn selbst in der Hand gehabt hat.<br />
Die komplexe Problematik der Veränderung unserer Konsumgewohnheiten hat viele<br />
Ursachen – und braucht daher viele Kooperationspartner, wenn sie verändert werden<br />
will. Ganz vorrangig braucht es dabei die Kooperation mit der Gastronomie, die<br />
Jugendlichen Freizeiterlebnisse anbietet, zu denen auch der Alkoholkonsum gehört.<br />
An der Art, wie sie dies tut, wird sich mitentscheiden, wie Jugendliche mit Alkohol<br />
umgehen. Gastronomie und Freizeiteinrichtungen aller Art sind also nicht die Gegner,<br />
sondern die wichtigsten Partner von Prävention und Gesundheitsförderung. So ist<br />
<strong>AHA</strong> – alternative happy hours entstanden: Mit GastronomInnen gemeinsam Settings<br />
und Konsumangebote so zu gestalten, dass nicht der Exzess sondern die Balance im<br />
Vordergrund steht. Denn das Gegenteil von Exzess ist nicht die Abstinenz sondern:<br />
der Genuss...<br />
Ohne zu viel vorweg zu verraten: Die erste wissenschaftliche Untersuchung über<br />
den Alkoholkonsum Jugendlicher, die die KonsumentInnen selbst zu ForscherInnen<br />
ihrer eigenen Lebenswelt hat werden lassen und die Grundlage für <strong>AHA</strong> ergab, zeigte<br />
die Richtigkeit unserer bisherigen Annahmen. In der Tat bestimmt das Setting (also<br />
Design, Musik und ihre Lautstärke, Lichtimpulse...) sowie die Beziehung zum Personal<br />
Art und Quantität des Alkoholkonsums. Gemeinsam mit den <strong>AHA</strong>-Partnerstädten<br />
Mödling, Wr. Neudorf, Guntramsdorf, Graz, Bruck a. d. Mur, Steyr und Bozen lud das<br />
Projektteam daher Gastronomielokale ein, ein Jahr lang dieser Erkenntnis zu folgen<br />
Seite 3
und statt aufgeheizter happy hours Angebote zu setzen, die als alternative happy<br />
hours Jugendliche aktivierten und miteinbezogen. Der Nutzen sollte dabei gleichermaßen<br />
ein pädagogischer, politischer wie auch ökonomischer sein: Attraktive Lokale<br />
werden häufiger besucht...<br />
Auf dieser Homepage können Sie verschiedenen Geschmäckern nachgehen. Nach<br />
ihrem Genuss wünschen wir Ihnen, dass Sie unsere Erfahrung teilen können: Ein<br />
guter Drink lebt nicht von der Menge des Alkohols, sondern vom Raffinement, der<br />
Komposition seiner oft ganz verschiedenartigen Zutaten. Das gilt an der Theke ebenso<br />
wie in unserem Modellprojekt.<br />
Seite 4<br />
Zum Wohl!<br />
Das <strong>AHA</strong>-Projektteam<br />
Kapitel 1: Das Projekt - Einführung
Kapitel 1: Das Projekt - Überblick und Resümee<br />
1.2.<br />
<strong>AHA</strong> – alternative happy hours: das waren<br />
•<br />
•<br />
•<br />
•<br />
•<br />
5 engagierte Projektregionen mit 18 Partnerlokalen, die sich mit ihren Angeboten<br />
an Jugendliche wenden<br />
26 Monate Erfahrungen in einem überregionalen Projekt<br />
der mehr und weniger gelungene Versuch, Gemeindepolitik, Gastronomie und<br />
Prävention zu einer Kooperation zu bewegen, die allen nützt<br />
ca. 120 <strong>AHA</strong>-Aktionen, in denen alternative happy hours entwickelt wurden, die für<br />
Jugendliche attraktive <strong>Erlebnisse</strong> und für Gastronomen zufrieden stellende Einnahmen<br />
brachten<br />
eine wissenschaftliche Begleitforschung, die das Trinkverhalten Jugendlicher und<br />
den Einfluss des Lokalsettings auf dieses Verhalten ebenso untersuchte wie die<br />
Wirksamkeit von alternativen happy hours.<br />
Was im Resümee gesagt werden kann:<br />
•<br />
•<br />
•<br />
•<br />
Überblick und Resümee<br />
Die Motivation der LokalbetreiberInnen ist entscheidend für das Gelingen <strong>eines</strong><br />
Projekts zur <strong>Alkoholkultur</strong>.<br />
Mitentscheidend für diese Motivation ist wiederum das Engagement der Städte<br />
und der in ihnen politisch Verantwortlichen.<br />
Die Gastronomie steht unter starkem ökonomischen und vermehrt auch moralischen<br />
und gesetzlichen Druck – bei der Umsetzung einer positiven Lokal- und<br />
<strong>Alkoholkultur</strong> braucht sie Unterstützung. Vorschriften und Verbote schaffen zwar<br />
Klarheit, führen aber auch dazu, dass Jugendliche sich beim Alkoholkonsum in<br />
den oft unkontrollierten Privatbereich zurückziehen.<br />
Einrichtungen der Präventionsarbeit werden Alkoholmissbrauch nur dort reduzieren<br />
können, wo sie mit der Lebenswelt Jugendlicher in Kontakt treten und diese<br />
nicht vorweg moralisieren. Dabei ist die Abstinenzforderung an Jugendliche illusionär<br />
und kontraproduktiv: das Gegenteil von Exzess ist nicht Abstinenz, sondern<br />
Genuss.<br />
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•<br />
•<br />
Die Beziehungskultur in einem Lokal hat neben der Preispolitik und der Auswahl<br />
von Musik und Licht großen Einfluss auf das Trinkverhalten Jugendlicher.<br />
Motivation braucht Betreuung, Bestärkung - und Zeit. Maßnahmen in diesem Bereich<br />
sollten langfristig - etwa auf 5 Jahre - angelegt sein, Fluktuation zulassen,<br />
aber dabei community fördern.<br />
Überregionale Projekte wie <strong>AHA</strong> bedürfen großer Bemühungen, Inhalte und Vorgehensweisen<br />
abzustimmen. Aber auch bei regionaler Umsetzung ist es notwendig,<br />
mit allen Partnern stetig auf Augenhöhe in Kontakt zu sein, Vereinbarungen einzuhalten<br />
und mit unterschiedlichen Zugängen und Bedürfnissen verständnisvoll umzugehen.<br />
Seite 6<br />
Kapitel 1: Das Projekt - Überblick und Resümee
Kapitel 1: Das Projekt - Eintauchen ins Nachtleben<br />
1.3.<br />
1. Tauchgang:<br />
Die drei Lokale in Mödling bieten jugendspezifisch sehr unterschiedliche gastronomi-<br />
sche Angebote.<br />
Eintauchen ins Nachtleben<br />
Das Madstage bezeichnet sich selbst als alternatives Punkover/Crossover/Metal Lokal,<br />
ist ein Ein Mann Betrieb mit einem engagierten jungen Geschäftsführer, Paul<br />
Schnecker, der sein Lokal als Erweiterung des Jugend/kultur/Hauses Red Box sieht.<br />
Das Publikum ist wirklich sehr jugendlich, beginnend bei 14 Jahren und Paul Schnecker<br />
ist mittlerweile der einzige der drei Lokale, der unter 16 jährige in sein Lokal<br />
lässt. Dafür gibt es strenge Ausweiskontrollen bei jeder Getränkebestellung. (konnte<br />
von mir bei einem Besuch festgestellt werden, wo jemand in Vertretung hinter der Bar<br />
stand)<br />
Es gibt im Lokal regelmäßige <strong>AHA</strong> Aktionen, wie Luftgitarrencontest (26.4.08) (der<br />
Sieger darf mit der Lifeband Alkbottle auftreten)<br />
Eine EURO Intensive Veranstaltung wird es im Juni auch geben.<br />
Ebenfalls ein Angebot, dass in Zusammenhang mit <strong>AHA</strong> entstand ist das Kombiangebot<br />
Bier/Pizza zum Sonderpreis. (Key: guate Unterlag) Laufend finden Darts und<br />
Tischfussballturniere statt.<br />
Der Alkoholkonsum im vorderen Barbereich und im Gastraum ist sehr stark Bierfixiert,<br />
andere Getränke alkoholischer Natur sieht man kaum. Schischarauchen ist auch seit<br />
Ende 2007 angesagt, sieht sehr chillig aus, wenn die Jugendlichen am Schischatisch<br />
sitzen und miteinander plaudernd, rauchen.<br />
Die Zusammenarbeit mit Paul Schnecker ist gut, Abmachungen (Text für Zeitungsartikel<br />
in Gemeindezeitung….) werden jedoch nur bedingt eingehalten. Kontaktaufnahme<br />
geht immer von mir aus und bringt nur persönlich den gewünschten Erfolg.<br />
Das Remedies ist eine typische Jugenddisco mit Schwerpunkt Wochenendbetrieb.<br />
Bis 21h ist im Remedies tote Hose, dann strömen die Massen in kurzer Zeit heran<br />
und füllen das Lokal. Es gibt Türsteher, die verhindern sollen, das Betrunkene Vorglü-<br />
Seite 7
her ins Lokal kommen, aufs Alter wird auch geschaut. (wie ich übrigens selbst miterlebt<br />
habe, hat die Geschäftsführerin wirklich direkte telefonische Kontakte zu Eltern<br />
von Jugendlichen, die anrufen und mit ihr vereinbaren, wie viel Geld die Sprösslinge<br />
ausgeben dürfen, bzw. wann sie abgeholt werden..) Im Remedies ist eine ähnliche<br />
Jugendklientel wie in der nachtschicht/millenium zu finden. Mit Bräunungssprays abgedunkelte<br />
Gesichter, weiße Kleidung überwiegt, testosterongestählte Jungen, verführerische<br />
aufgemachte junge Frauen, alles in einem rotblauen halbdunkel mit Nebeleffekten<br />
hinterlegt. Überschneidungen zum Madstage sind ausgeschlossen. Die<br />
Jungen beschäftigen sich recht eingehend mit dem Maschinenpark, der am Beginn<br />
des Lokals vorhanden ist (Flipper, Spielautomaten, ein Boxsack, der die Wucht des<br />
Schlages misst ist ununterbrochen in Bearbeitung.)<br />
Die jungen Frauen tanzen derweil im hinteren Bereich mithilfe von Stangen. Dazwischen<br />
dicht gedrängte Gruppen, die miteinander kommunizieren, kräftig unterstützt<br />
mit den sozialen Schmiermitteln Alkohol und Zigarette.<br />
Die Lautstärke der Musik ist allerdings erträglich, also man muss nicht schreien, um<br />
jemand etwas sagen zu können.<br />
Ich schildere die Begleitumstände so genau, weil es das gewünschte und von den<br />
Jugendlichen erwartete Setting ist, sie kommen dorthin um genau in diese Halbhöhle<br />
abzutauchen, in diese Unschärfe und in diesen Wirbel.<br />
<strong>AHA</strong> Aktionen wie sie in anderen Lokalen stattfinden können (Styling, Mixer…), müssten<br />
jedenfalls in die „tote Zeit“ vorverlegt werden, wo es viel ruhiger ist und solche<br />
Angebote möglich sind. Dazu konnte sich die Geschäftsführerin jedoch nicht durchringen,<br />
bzw. (auch das Remedies ist eine One Woman Show) hat sie nicht die personellen<br />
Ressourcen dazu.<br />
Im Setting gibt es die Möglichkeit, Alkoholfreie Getränke (Himbeergspritzer) den ganzen<br />
Abend um 1 € auszuschenken, bzw. bei Großbestellungen von Jugendrunden<br />
auch gratis dazu, mit den Keys als Goodie dazu.<br />
Toms Bar, der dritte Kandidat, ist das Lokal, dass am wenigsten dem Profil von <strong>AHA</strong><br />
entspricht. Eine klassische Kleinbar, die von Menschen jedes Alters aufgesucht wird.<br />
Seite 8<br />
Kapitel 1: Das Projekt - Eintauchen ins Nachtleben
Kapitel 1: Das Projekt - Eintauchen ins Nachtleben<br />
Am Abend/nacht überwiegen eher die reiferen Semester. Jugendliche lassen sich<br />
dort eher am frühen Abend blicken, bevor sie in Tanzlokale oder anderswohin weiterziehen.<br />
Ausnahmen sind Geburtstagsfeiern und Spezialevents. Tom Pachner, der<br />
parallel ein zweites, der Genusskultur verschriebenes Lokal betreibt, das Echtzeit, ist<br />
dem <strong>AHA</strong> Gedanken gegenüber aufgeschlossen, will jedoch keine Aktionen im Lokal<br />
machen, sondern das Lokalangebot so verändern, dass es zu weniger Exzesstrinken<br />
kommt. Er hat als Schiene eine Daueraktion aufgezogen, die Alkoholfreie, sehr gut<br />
abgemischte Drinks in hoher Qualität, von 20-24h um 3,50 € anbietet. Laut Hr. Pachner<br />
werden sowohl die Drinks als auch die Keys in Toms Bar von den Besuchern gut<br />
angenommen.<br />
Resümee der bisherigen Zusammenarbeit mit den Mödlinger Lokalen:<br />
Es wurde erreicht, dass die Lokale sensibler mit dem Thema Alkohol und Jugendliche<br />
umgehen, und es beginnt langsam ein Umdenken in Richtung gezieltere Aktionen,<br />
die Exzessiven Alkoholkonsum vermeiden helfen. Die Lokale befinden sich natürlich<br />
in der Zwickmühle der Erwartungshaltung der jugendlichen Konsumenten. Wie ja der<br />
Zwischenbericht von Manfred Zentner gezeigt hat, haben viele Jugendliche recht klare<br />
Vorstellungen, warum sie die jeweiligen Lokale besuchen, und was dort abgehen<br />
soll.<br />
Diese Eindrücke (Zusammenhänge Musik, Lokalart, Alkoholkonsum) konnte ich bei<br />
meinen Lokalaugenscheinen bestätigt sehen.<br />
(es läuft übrigens dzt. zu unserem Projekt parallel eine qualitative Studie von FHs St.<br />
Pölten, Eisenbach Stangl zu jugendlichen Alkoholszenen in Österreich, die vor dem<br />
Sommer präsentiert werden soll, habe davon bei einem Vortrag von Kurt Fellöcker<br />
gehört, hier wurden zusätzlich zu Lokalen und Festen auch private Szenen interviewt)<br />
Das Thema Jugendschutz wird mittlerweile auch von Wirtschaftskammer und BH`s<br />
in NÖ sehr ernst genommen und die Gastronomen kommen da zunehmend unter<br />
Druck. Wie bereits beobachtet gibt es Tendenzen, die 14-16 jährigen zunehmend aus<br />
Seite 9
den Lokalen auszuschließen, um keine behördlichen Probleme zu bekommen. Hier<br />
müssten außerhalb unseres Projekts sicher noch Angebote entwickelt werden, die<br />
diese Altersgruppe anspricht. (Jugendzentren? Lokalschwerpunkte ohne Alkoholausschank?<br />
Salute von T.T....)<br />
Zusammenarbeit auf Gemeindeebene war in den letzten Monaten sehr schwierig<br />
(Zeitmangel, Krankheit Stephan wenig Unterstützung von Seiten der Gemeinde) ich<br />
fühlte mich oft ziemlich überfordert, da ich bemerkt habe, dass in dem Projekt viel<br />
mehr möglich wäre, wenn der Kontakt zu den Gastronomen regelmäßiger und öfter<br />
stattfinden könnte.<br />
Die Projektstundenzahl für den Job des RPK ist m<strong>eines</strong> Erachtens viel zu gering,<br />
es war allerdings auch nicht zu erwarten, dass es bei den betreffenden Lokalen fast<br />
unmöglich ist, eine funktionierende Kommunikationsschiene via email und Telefon<br />
aufzubauen.<br />
Seite 10<br />
Kapitel 1: Das Projekt - Eintauchen ins Nachtleben
Kapitel 1: Das Projekt - <strong>AHA</strong>-Aktivitäten<br />
1.4.<br />
25. Sept. 07 – 26. Feb. 08: Brot und Spiele<br />
Billardcoaching (jeden Dienstag außer Feiertag, 17.30-19.00 Uhr)<br />
Getränke- und Speisenpackage über den gesamten teilgenommenen Projektzeitraum<br />
im Angebot; Angebot existiert auch über den teilgenommenen Projektzeitraum hinaus<br />
in abgewandelter Form weiter<br />
Oktober 07: Luxor Steyr<br />
Barkeeping - Workshop I<br />
1.Okt. - Nov.07: Röda<br />
Alkoholausstellung<br />
4. Okt. 07: Buschenschank Hofstädter Guntramsdorf<br />
Modenschau: um zu zeigen, dass man in diesem Heurigen nicht nur trinken kann<br />
6.Oktober 07: Madstage<br />
Lufgitarrencontest<br />
10. Okt. 07: Moskito<br />
Spieleabend<br />
<strong>AHA</strong>-Aktivitäten<br />
12. Okt. 07: Segafredo, Bayers, S’Reindl, Cube, Sublime<br />
Motto: Take a break mit Wasser. Wasserspender. Wasser zu alkoholischen Getränken<br />
reichen: „Wasserplatz“ (ev. Wasserspender)<br />
15. Okt. 07 – 27. März 08 : Milky Way<br />
Live-Karaoke (jeden Donnerstag außer Feiertag, 22.00-24.00 Uhr)<br />
Angebot existiert auch über den teilgenommenen Projektzeitraum hinaus in abgewandelter<br />
Form weiter<br />
Seite 11
16. Okt. 07: Exil<br />
Free Spremuta zum Espresso<br />
24. Okt. 07 : Papperlapapp<br />
Weinverkostung<br />
November 07 : Luxor, Steyr<br />
Spezialitäten vom Traubensaft<br />
1. Nov.07 : Röda<br />
Cocktails Forever, auch alkoholfreie um € 2,50<br />
Nov.07 bis dato: Remedies<br />
Himbeerspritzer um € 1.--<br />
Nov.07 bis dato : Tom’s Bar<br />
<strong>AHA</strong> von 20-24 Uhr alkoholfreie Drinks um €3.50 täglich!<br />
Nov. 07: Buschenschank Hofstädter Guntramsdorf<br />
Beim Konsum von Pfirsich-Spritzern gibt es Mineralwasser gratis dazu<br />
9. Nov. 07 : Exil<br />
Punsch und Stollen<br />
9. Nov. 07: Segafredo, Bayers, S’Reindl, Cube, Sublime<br />
Motto: Take a break mit Wasser. Wasserspender<br />
Wasser zu alkoholischen Getränken reichen: „Wasserplatz“ (ev. Wasserspender)<br />
21. Nov. 07 : Papperlapapp<br />
Spaghettiart<br />
Seite 12<br />
Kapitel 1: Das Projekt - <strong>AHA</strong>-Aktivitäten
Kapitel 1: Das Projekt - <strong>AHA</strong>-Aktivitäten<br />
23. Nov. 07: Moskito<br />
Girls-Cocktail-Bar<br />
Dezember 07: Luxor, Steyr<br />
Barkeepin ratis dazu<br />
7. Dez. 07 : Segafredo, Bayers, S’Reindl, Cube, Sublime<br />
Motto: A guata Rausch braucht a Unterlag<br />
Reichen von Snacks gratis oder kostengünstig; Chips und Soletti anbieten<br />
7. Dez. 07: Madstage<br />
LiveConcert PizzaBierKombi<br />
10. Dez. 07: Exil<br />
Teeverkostung<br />
14. Dez. 07: Papperlapapp<br />
Glüh mal anders<br />
19. Dez. 07: Moskito<br />
Bio-Darts<br />
20.Dez.07: Röda<br />
Two leaves and a but - Teaspecials<br />
21. Dez. 07: Segafredo, Bayers, S’Reindl, Cube, Sublime<br />
Motto: A guata Rausch braucht a Unterlag<br />
Reichen von Snacks gratis oder kostengünstig. Chips und Soletti anbieten<br />
Seite 13
Jänner 08 : Luxor, Steyr<br />
Energy drink-know-how<br />
ab Jan. 08 : Tom’s Bar<br />
Alkoholfreie, erlesene Cocktails täglich von 20 bis 24 Uhr um € 3,50<br />
Jan. 08 : Buschenschank Hofstädter Guntramsdorf<br />
2 Spieleabende mit der MOJA<br />
16. Jan. 08 : Moskito<br />
Watt’n dass?<br />
18. Jan. 08 : Segafredo, Bayers, S’Reindl, Cube, Sublime<br />
Motto: …? Ja, wenn i guat drauf bin<br />
Möglichkeiten der Unterhaltung: Stylingzone, Typberatung<br />
Musikangebot – junge Musik für junge Leute<br />
23. Jan. 08 : Papperlapapp<br />
It’s time to chill<br />
25. Jan. 08 : Exil<br />
Whiskey-Whiskey<br />
25. Jan. 08 : Röda<br />
Most Wanted – Most Kost<br />
Feb. + März 08: Jugendtreff JUST Guntramsdorf<br />
Alkoholausstellung mit Erlebnis-Parcours<br />
Seite 14<br />
Kapitel 1: Das Projekt - <strong>AHA</strong>-Aktivitäten
Kapitel 1: Das Projekt - <strong>AHA</strong>-Aktivitäten<br />
1. Feb. 08 Segafredo, Bayers, S’Reindl, Cube, Sublime<br />
Motto: …? Ja, wenn i guat drauf bin<br />
Möglichkeiten der Unterhaltung: Stylingzone, Typberatung<br />
Musikangebot – junge Musik für junge Leute<br />
8.Feb. 08 : Madstage<br />
Wuzzelturnier<br />
20. Feb. 08: Moskito<br />
Moskito Singstar<br />
21. Feb. 08: Exil<br />
Da(Rum)<br />
März 08 : Luxor, Steyr<br />
Bierverkostung<br />
7. März 08: Madstage<br />
Dartsturnier<br />
14. März 08: Segafredo, Bayers, S’Reindl, Cube, Sublime<br />
Motto: A guata Rausch braucht sei Zeit. Chill-out-Zonen<br />
15. März 08: Moskito<br />
Vitamin Hours<br />
22. März 08: Papperlapapp<br />
Wasser + Hopfen + Malz = Bier???<br />
Seite 15
26. März 08 : Papperlapapp<br />
Kennst du, was du trinkst? Spirituosen und mehr...<br />
28. März 08: Exil<br />
Traumschaum<br />
April 08: Jugendtreff JUST Guntramsdorf<br />
jeden Samstag „happy hour“: 1 Std. kosten die alkoholfreien Drinks die Hälfte, Wein<br />
und Bier das Doppelte.<br />
ab April 08: Luxor, Steyr<br />
Der Flaschentressor<br />
1. April : Röda<br />
Weindegustation<br />
April + Mai 08: Jugendtreff<br />
„project eggs“<br />
Wr. Neudorf<br />
Alkoholausstellung mit Erlebnis-Parcours. Chill-out-Zonen<br />
Mai 08: Jugendtreff JUST Guntramsdorf<br />
zu jedem alkoholfreien Getränk gibt’s ein Gratis-Goodie (Mannerschnitten, Müslirie-<br />
gel, Zuckerl, ...)<br />
17. Mai: Madstage<br />
Rockstar (Computerspiel)contest, mit Schlagzeug<br />
Seite 16<br />
Kapitel 1: Das Projekt - <strong>AHA</strong>-Aktivitäten
Kapitel 1: Das Projekt - <strong>AHA</strong>-Aktivitäten<br />
30. Mai 08: Bayers<br />
Motto: Just party and look at your friends.<br />
Angel meets <strong>AHA</strong>*<br />
31. Mai 08: Röda<br />
Wuzzelturnier<br />
Juni 08: Jugendtreff JUST Guntramsdorf<br />
„Gratis-Spritzer“: Holunder- und Himbersaft g´spritz gibts dieses Monat gratis<br />
Juni 08: Madstage<br />
Eurospecial, Großleinwand und PizzaBierKombi<br />
13. Juni 08: Cube<br />
Motto: Just party and look at your friends<br />
Angel meets <strong>AHA</strong>*<br />
14. Juni 08: S’Reindl<br />
Motto: Just party and look at your friends<br />
Angel meets <strong>AHA</strong>*<br />
16.-27.7.08: Weinfest Guntramsdorf<br />
div. <strong>AHA</strong>-Aktionen und Alkoholausstellung mit Erlebnis-Parcours<br />
Seite 17
2. Standorte<br />
2.1.<br />
Im Frühjahr 2007 startete die Schulstadt Mödling einen Prozess zur<br />
Erstellung <strong>eines</strong> umfassenden Suchtkonzepts. Ziel ist es, sämtliche<br />
Aktivitäten und Einrichtungen zu vernetzen und gemeinsame Leitziele<br />
zu formulieren. <strong>AHA</strong> ist Teil einer Strategie, suchtpräventive<br />
und gesundheitsfördernde Politik in Mödling zu forcieren.<br />
www.moedling.at<br />
Projektrückblicke der <strong>AHA</strong>-Partner<br />
Regionale Projektträger:<br />
Stephan Schimanowa, Sozial- und Gesundheitsstadtrat<br />
„Mich fasziniert der Ansatz des Projekts. <strong>AHA</strong> berücksichtigt das Bedürfnis der Jugendlichen<br />
nach Risiko und Rauscherfahrungen. Die Politik und die Gastronomie<br />
sind gefordert, diesem Bedürfnis einen Rahmen zu geben. Nicht moralische Appelle<br />
nützen, sondern die Vermittlung von Rausch- und Risikokompetenz. Aus diesem<br />
Grund beteiligt sich Mödling an diesem Projekt.“<br />
<strong>AHA</strong>-Lokale:<br />
Paul Schnecker, Geschäftsführer des Crossover Lokals Madstage<br />
„Uns ist der Ansatz des <strong>AHA</strong> Projekts sehr entgegengekommen, weil wir von unserem<br />
Angebot her viele Gestaltungsmöglichkeiten haben und auch anbieten, mit dem Live<br />
Konzertsaal, den aktivierenden Angeboten wie Wuzzeln, Darts und regelmäßig stattfindenen<br />
Luftgitarrencontests.“<br />
Michael Guzei, Regionalkoordinator<br />
“Wichtig ist bei solch einem Projekt der gelungene Dialog der Projektpartner miteinander.<br />
Das von Gastronomen, Jugendlichen, der Politik und Pädagogen gemeinsam<br />
entwickelte Vorgehen zeigt in seiner Unterschiedlichkeit und Vielfalt die Möglichkeiten<br />
auf, bewusster und reflektierter mit dem Thema Rausch umzugehen. Ein guter<br />
Rausch braucht den <strong>AHA</strong> Effekt .”<br />
Seite 18<br />
Mödling<br />
Kapitel 2: Standorte - Mödling
Kapitel 2: Standorte - Mödling<br />
Die <strong>AHA</strong>-Lokale: 9.2007 - 6.2008<br />
2340 Mödling, Babenbergergasse 4<br />
phone 02236/22868<br />
email office@toms-bar.at<br />
Öffnungszeiten:<br />
So-MI: 18-02h<br />
Do-Sa: 18 – Open end 8:00 h - 02:00 h<br />
Friedrich-Schiller-Strasse 38<br />
2340 Mödling<br />
Toms Bar, seit 15 Jahren ist Toms Bar ein Fixpunkt der Lokal-<br />
szene im Herzen von Mödling.<br />
Am Anfang einer langen Nacht steht ein Drink, am Ende auch -<br />
dazwischen liegen viele Stunden in Toms Bar - A guater Rausch<br />
braucht sei Zeit!<br />
Mad Stage, Mödlings erstes und einziges Punkrock/Crossover/<br />
Metal/Alternativelokal<br />
Öffnungszeiten:<br />
Montag - Donnerstag 19:00 - 01:00<br />
Freitag und Samstag und vor Feiertagen 19:00 - 04:00<br />
Sonntag Ruhetag!<br />
Remedies, Mödlings Club Disco<br />
Die Party-Location mit Club -Charakter für alle<br />
Nachtschwärmer.<br />
2340 Mödling, Neusiedlerstrasse 52<br />
Tel.: 0676/5512270<br />
EMail: remediesbar@hotmail.com<br />
Seite 19
Öffnungszeiten:<br />
Mi + Do: 18:00 bis 02:00 Uhr<br />
Fr + Sa: 18:00 bis 04:00 Uhr<br />
Die regionale Koordinationsperson<br />
Hallo, ich darf mich kurz vorstellen:<br />
Mein Name ist Michael Guzei, ich bin von Beruf Sozialarbeiter<br />
und seit 12 Jahren hauptberuflich in der Suchtvorbeugung in Wien<br />
und Niederösterreich tätig.<br />
Ich bin der regionale Ansprechpartner für die Umsetzung des Alternative<br />
Happy Hours Gastro Projekt in der Stadt Mödling/NÖ.<br />
Für mich ist das <strong>AHA</strong> Projekt, eine spannende Herausforderung, lebensweltorientiert<br />
zu arbeiten. Sich nicht nur auf der „Tagseite“ (Vernunft, Anpassung, Kopf) der<br />
Jugendlichen zu bewegen, sondern ein Projekt in der „Nachtseite“ (Gefühl, soziale<br />
Bindung, Spaß, Rausch) anzusiedeln, dort wo sich Jugendliche „zu Hause“ fühlen,<br />
finde ich sehr stimmig. In Kooperation mit der Gastronomie gute, kreative Rahmenbedingungen<br />
zu schaffen und damit Jugendlichen Anregungen in Richtung qualitatives<br />
Erleben und bewussteres Konsumieren von Alkohol zu geben ist für mich ein wesentliches<br />
Projektziel.<br />
Shortcuts:<br />
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Seite 20<br />
Kapitel 2: Standorte - Mödling<br />
Geboren am – 12.08.1959<br />
Meine Hobbies – Fotografie, Multimedia, Wandern, Volleyball, Klavierspielen, Lesen<br />
Meine Freizeit verbringe ich am liebsten – in der Natur oder zu Hause mit meiner<br />
Familie<br />
Meine Lieblingsgetränke – Reine, frischgepresste Fruchtsäfte, Zwicklbier, gute<br />
vollmundige Rotweine<br />
Meine Lieblingsmusik – Klassik, Jazz, 70-er – 80-er, Weltmusik<br />
„Nur ein gut gestimmtes Instrument klingt gut – also: gute Stimmung für eine gute<br />
Zeit!“
Kapitel 2: Standorte - Guntramsdorf / Wr. Neudorf<br />
2.2.<br />
Guntramsdorf / Wr. Neudorf<br />
Guntramsdorf<br />
Bereits ein halbes Jahr vor der zur Zeit in den Medien stattfindenden,<br />
sehr niveaulosen Diskussion hat sich der Guntramsdorfer<br />
Gemeinderat entschlossen bei am Projekt Alternative Happy<br />
Hours mitzumachen!<br />
Wir wollen das Thema „Alkohol“ in der ganzen Gemeinde in den<br />
nächsten zwei Jahren verstärkt thematisieren und einige Veranstaltungen<br />
zu diesem Thema anbieten. Unsere EinwohnerInnen<br />
wollen wir verstärkt informieren und unsere Jugendlichen wollen wir noch intensiver<br />
aufklären. Darüber hinaus wollen wir die Gastronomie ermutigen sich am <strong>AHA</strong>-Projekt<br />
in einer sehr kreativen Form zu beteiligen!<br />
Patrick Slacik (Jugendgemeinderat in GD)<br />
www.guntramsdorf.at/<br />
Wr. Neudorf<br />
Es ist mir sehr wichtig, Jugend in den Bereichen Kultur, Bildung,<br />
Sport und Freizeit zu fördern. Speziell der Bereich Freizeit, ist<br />
uns in der Marktgemeinde Wiener Neudorf ein großes Anliegen,<br />
da die Bereiche Kultur, Bildung & Sport von Schulen, Uni’s, Beruf<br />
& Sportvereine sehr gut vertreten sind, doch das Freizeitleben<br />
<strong>eines</strong> Jugendlichen meist auf der Strecke bleibt. Jugendlichen muss ein geeigneter<br />
Freiraum gegeben werden, wo sie vernünftig & verantwortungsbewusst ihre Freizeit<br />
gestalten können. Ein besonderes Augenmerk legen wir da auf Jugendclubs, Bars,<br />
Lokale & Discos. Auch wenn wir unseren Jugendlichen diese Freiräume zur Verfügung<br />
stellen, bedeutet das nicht dass wir damit unsere Schuldigkeit getan haben.<br />
Wenn wir ihnen ein Spielfeld geben, dann muss uns auch klar sein, dass wir den<br />
Jugendlichen auch die dazugehörigen Spielregeln mitgeben müssen und sie gemeinsam<br />
mit ihnen auch leben müssen.<br />
Seite 21
Deshalb unterstützen wir die Marktgemeinde Wiener Neudorf das Projekt <strong>AHA</strong>, das<br />
sich genau mit dieser Materie auseinander setzt sehr gerne. Besonders interessant<br />
an diesem Projekt ist die direkte Kooperation mit der Gastronomie, die sich als Experten<br />
im Freizeitbereich der Jugendlichen bereit erklärt haben, auf einen verantwortungsbewussten<br />
Umgang der Jugendlichen mit Alkohol einzuwirken.<br />
Gf.GR. für Jugend & Familie & Kinder<br />
Richard Baumann<br />
Marktgemeinde Wr. Neudorf<br />
www.wr-neudorf.at<br />
Projektrückblicke der <strong>AHA</strong>-Partner<br />
Regionale Projektträger:<br />
Patrick Slacik, Jugendgemeinderat der Marktgemeinde Guntramsdorf<br />
„Eine Gemeinde kann sich der Verantwortung für ihre Jugend nicht entziehen, auch<br />
wenn es noch viel Arbeit bedeutet. Eine gute Möglichkeit dafür ist es, mit den Gastronomen<br />
zu kooperieren und sie bei der Einhaltung des Jugendschutzes zu unterstützen.“<br />
<strong>AHA</strong>-Lokale:<br />
Ludwig Hofstädter, Buschenschank Hofstädter in Guntramsdorf<br />
„Ich habe mir vom <strong>AHA</strong>-Projekt unter anderem erwartet, mehr Jugendliche an meinen<br />
Heurigen zu binden, ohne sie mit billigem Alkohol zu locken. Dieses Ziel konnte<br />
nicht ganz erfüllt werden. Trotzdem werde ich die <strong>AHA</strong>-Grundsätze (auch bei anderen<br />
Gelegenheiten, wie dem alljährlichen Weinfest in Guntramsdorf) gerne weiterhin zum<br />
Einsatz bringen.“<br />
Max Foissner, Regionalkoordinator<br />
“Wichtig ist bei solch einem Projekt der gelungene Dialog der Projektpartner miteinander.<br />
Das von Gastronomen, Jugendlichen, der Politik und Pädagogen gemeinsam<br />
entwickelte Vorgehen zeigt in seiner Unterschiedlichkeit und Vielfalt die Möglichkeiten<br />
auf, bewusster und reflektierter mit dem Thema Rausch umzugehen. Ein guter<br />
Rausch braucht den <strong>AHA</strong> Effekt .”<br />
Seite 22<br />
Kapitel 2: Standorte - Guntramsdorf / Wr. Neudorf
Kapitel 2: Standorte - Guntramsdorf / Wr. Neudorf<br />
Die <strong>AHA</strong>-Lokale: 9.2007 - 6.2008<br />
Buschenschank Hofstädter<br />
LUDWIG & MICHAELA HOFSTÄDTER - WEINBAU UND<br />
BUSCHENSCHANK<br />
HAUPTSTRASSE 45, A-2353 GUNTRAMSDORF - TEL<br />
02236 52259<br />
Eggs<br />
Adresse:<br />
2351 Wr. Neudorf, Eumigweg 1<br />
Just<br />
Adresse:<br />
Neudorferstraße 2353 - Guntramdorf<br />
Die regionale Koordinationsperson<br />
Mein Name ist Mag. Max Foissner. Ich bin von Beruf Sozialarbeiter<br />
und seit 14 Jahren in der Jugend- und Drogenarbeit<br />
und in der Suchtvorbeugung tätig. Seit sechs Jahren leite ich<br />
die MOJA – Mobile Jugendarbeit im Bezirk Mödling.<br />
Ich bin der regionale Ansprechpartner für die Umsetzung der<br />
alternative happy hours in Wr. Neudorf und in Guntramsdorf.<br />
Als Leiter einer Mobilen Jugendarbeits-Einrichtung ist es mir schon lange ein Anliegen<br />
den Umgang mit der Volksdroge Alkohol im (Weinbau-) Bezirk Mödling zu the-<br />
Seite 23
matisieren. Mit dem <strong>AHA</strong>-Projekt bietet sich die Möglichkeit dieses Anliegen auf drei<br />
Ebenen in die Tat umzusetzen:<br />
•<br />
•<br />
•<br />
für die Jugend: interessante, nicht moralisierende und lebensweltnahe Alternativen<br />
mit der Gastronomie: Kooperation mit den Experten in diesem Segment<br />
mit den Gemeinden: um eine breite Basis und damit Nachhaltigkeit in der Auseinandersetzung<br />
zu erzielen.<br />
Mein Ziel auf eine kurze Formel gebracht lautet:<br />
•<br />
Alkoholkonsum soll kultiviert und der Alkoholmissbrauch soll reduziert werden<br />
(und das nicht nur bei Jugendlichen!).<br />
Shortcuts:<br />
•<br />
•<br />
•<br />
•<br />
Geboren am – 10.04.1964<br />
Meine Hobbies – das Leben mit Freunden genießen, Volleyballspielen, lesen,<br />
Meine Freizeit verbringe ich am liebsten – mit meinen Kindern, mit Freunden, in<br />
einer Hängematte und in Griechenland (am besten alles gemeinsam)<br />
Meine Lieblingsgetränke – Cuba libre, ein guter Weißwein und viel Wasser<br />
„Begegnungen sind mein Leben.“<br />
Seite 24<br />
Kapitel 2: Standorte - Guntramsdorf / Wr. Neudorf
Kapitel 2: Standorte - Graz<br />
2.3.<br />
Graz<br />
„Graz – die zweitgrößte Stadt Österreichs – positioniert sich<br />
nach einem fulminanten Kulturhautpstadtjahr 2003 immer mehr<br />
als Top-Wirtschaftsstandort für unterschiedliche Unternehmen.<br />
Einer der Grazer Wirtschaftsstrategien setzt darauf, innovative und kreative Ideen<br />
von sowie für Grazer Unternehmen zu fördern. Aus dieser Intention unterstützt die<br />
Stadt Graz die Initiative des <strong>AHA</strong>-Projektes für die Grazer Gastronomie.“<br />
Stadtrat Detlev Eisel-Eiselsberg<br />
www.graz.at<br />
Projektrückblicke der <strong>AHA</strong>-Partner<br />
Regionale Projektträger:<br />
Detlev Eisel-Eiselsberg,Stadtrat<br />
Einer der Grazer Wirtschaftsstrategien setzt darauf, innovative und kreative Ideen<br />
von sowie für Grazer Unternehmen zu fördern. Aus dieser Intention unterstützte die<br />
Stadt Graz die Initiative des <strong>AHA</strong>- Projektes für die Grazer Gemeinde.<br />
Martin Heranig, Regionalkoordinator<br />
Das Projekt <strong>AHA</strong> sehe ich als Sprungturm in den Swimmingpool jugendlicher Lebens-<br />
entwürfe abseits <strong>eines</strong> pädagogischen Rahmens, daher ist es auch ein Betreten von<br />
Neuland, und damit eine genommene Herausforderung für mich.<br />
Seite 25
Seite 26<br />
Die <strong>AHA</strong>-Lokale: 9.2007 - 2.2008<br />
Da tanzt die Puppe, da steppt der Bär. Milkyway, die weiße Bar im Univiertel, Vis á vis<br />
dem Kf Hauptgebäude.<br />
Unsere Djs sorgen jedes Wochenende für wildes treiben bei „Sternenreise“ und „Girls<br />
Club“<br />
(20.00 bis 22.00 freier Eintritt für Girls) Da flüchten die Milchgesichter.<br />
Das Milkyway kann auf Anfrage auch für Privatparties gebucht werden.<br />
MilkyWay<br />
Halbärthgasse 14<br />
8010 Graz<br />
Öffnungszeiten:<br />
Mi, Do 21.00 - 3.00<br />
Fr, Sa 20.00 - open End<br />
Mariahilferstrasse 17, A-8020 Graz<br />
Telefon: +43 (0)316 / 71 50 81<br />
Öffnungszeiten:<br />
Mo – Fr 10:00 – 02:00 Uhr<br />
Sa, So , F 13:00 – 02:00 Uhr<br />
Brot & Spiele City<br />
Best place in town<br />
Kapitel 2: Standorte - Graz
Kapitel 2: Standorte - Graz<br />
Die regionale Koordinationsperson<br />
Mein Name ist Martin Heranig, ich bin im Hauptberuf Sozialpädagoge<br />
im SOS-Kinderdorf Stübing, arbeite aber auch<br />
seit vier Jahren freiberuflich als rausch- und risikopädagogischer<br />
Begleiter in den verschiedensten Projekten.<br />
Ich bin der regionale Ansprechpartner für die Umsetzung<br />
der alternative happy hours in der Stadt Graz/STMK.<br />
Das Projekt <strong>AHA</strong> sehe ich als Sprungturm in den Swimmingpool<br />
jugendlicher Lebensentwürfe abseits <strong>eines</strong> pädagogischen<br />
Rahmens, daher ist es auch ein Betreten von Neuland, und damit eine<br />
gern genommene Herausforderung für mich, dabei zu sein. Zudem stört es mich als<br />
durchaus genussfähigen und gern feiernden, auch durchaus dem Alkohol zuträglichen<br />
Menschen, wie niveaulos Zwangsbeschüttungen mittlerweile forciert werden.<br />
So hoffe ich, dass alternative happy hours ein entsprechender Beitrag zu einem rauschadäquateren<br />
Umgang in meiner (wieder) Heimatstadt ist und der Beislkultur doch<br />
auch Inputs liefert, wie man es eben noch machen könnte.<br />
Shortcuts:<br />
•<br />
•<br />
•<br />
•<br />
•<br />
Geboren am – 12.04.1976<br />
Meine Hobbies – Bergsteigen, Lesen, gut kochen und besser essen, Karten spielen;<br />
Meine Freizeit verbringe ich am liebsten – in der Sonne liegend, am Berg gehend<br />
oder mit meinen Kindern spielend;<br />
Meine Lieblingsgetränke – Wasser (bevorzugt direkt aus dem Gebirgsbach), Frucade,<br />
Malt Whiskys (bevorzugt Lagavulin, Laphroaig, Talisker u. ä. keltische Breitschwerter),<br />
feine klare Destillate, spanische Rotweine (Rioja), Cocktails;<br />
Meine Lieblingsmusik – Klassik, Jazz, Rock, Blues, zumeist aber das, was Ö1<br />
gerade zu bieten hat;<br />
„Carpe diem noctemque – Nutze den Tag und die Nacht.“<br />
Seite 27
2.4.<br />
Die Stadt Bruck an der Mur liegt inmitten der grünen Steiermark.<br />
Mit ihren 13 500 EinwohnerInnen ist Bruck an der<br />
Mur eine Stadt mit unterschiedlichen Erscheinungsbildern.<br />
Glaubhaftigkeit und Offenheit sind die Pfeiler des Dialogs<br />
der Stadt mit ihren Bürgern.<br />
Die Stadt Bruck an der Mur verfügt über eine vielfältige Palette an Imageträgern, die<br />
die Stadt überregional bekannt machen und prägen: eine Stadt mit hoher Lebensqualität,<br />
Bezirksstadt einer Tourismusregion, Kultur-, Industrie-, Schul- und Sportstadt,<br />
Verkehrsknoten.<br />
Bekannt ist die Stadt Bruck an der Mur als historisch gewachsene Handelsstadt.<br />
www.bruckmur.at<br />
Bruck / Mur<br />
Projektrückblicke der <strong>AHA</strong>-Partner<br />
Regionaler Projektträger:<br />
Peter Koch, Gesundheitsreferent der Stadt Bruck a.d. Mur:<br />
„Die lebhafte, anregende und spannende Beislszene ist eine wichtige Voraussetzung<br />
für das Wohlfühlen besonders unserer jungen und jugendlichen Mitbürger in unserer<br />
Stadt. Mit <strong>AHA</strong> glauben wir, auch in Bruck ein Modell erproben und entwickeln zu<br />
haben, das dem Lebensgefühl vieler unserer Jugendlicher entspricht: Qualität und<br />
Genusskultur statt Quantität und passivem Konsum. Mit dem Büro Vital haben wir<br />
hier einen kompetenten Partner gefunden, uns auf diesem Weg zu begleiten. Denn:<br />
Lamentieren und erhobene Zeigefinger helfen uns nicht mehr weiter, Kreativität und<br />
Anpacken sind gefragt.“<br />
<strong>AHA</strong>-Lokale: Bernd Seifert, s’Reindl<br />
„Wir und unser Reindl-Team sind bemüht unseren Gästen mittels toller Musik und<br />
einer guten Location (wie z.B. in unserer Reindl-Lounge zum Chillen), ein tolles Par-<br />
Seite 28<br />
Kapitel 2: Standorte - Bruck / Mur
Kapitel 2: Standorte - Bruck / Mur<br />
tygefühl zu <strong>vermitteln</strong>, „denn a guade Gaude braucht net immer an Rausch!“<br />
Michaela Köhler-Jatzko, Projektkoordinatorin<br />
„In der Begleitung des Projektes war es vor allem wichtig, viel persönlichen Kontakt<br />
mit den Wirten zu halten und sie bei den Aktionen zu unterstützen. Vor allem die<br />
Kooperation mit dem Projekt „Check an Angel“ wurde von allen, den Wirten und den<br />
jungen Gästen, sehr gut angenommen.“<br />
Die <strong>AHA</strong>-Lokale: 9.2007 - 6.2008<br />
s‘Reindl<br />
Wir sind nun seit mehr als 14 Jahren in der Brucker Beislszene<br />
vertreten, jedoch ist der Name „s’Reindl“ bereits<br />
weit über unsere Bezirksgrenzen bekannt. Das Reindl ist<br />
ein Lokal wie kein anderes, sei es die stilvolle edle Lounge, die sich bestens für Firmen-,<br />
Matura- oder Geburtstagsfeiern eignet, die Stube, unsere Rückzugszone, in<br />
der wir euch Gelegenheit geben möchten, euch in angenehmer Atmosphäre zu unterhalten<br />
oder unsere American Bar, in der ihr feiern könnt.<br />
8600 Bruck / Mur, Mittergasse 23<br />
Inh: Bernhard Seifert<br />
phone: 03862/56661<br />
email: office@reindl.cc<br />
Öffnungszeiten:<br />
Di - Sa: 18 - 2 Uhr<br />
Seite 29
Segafredo<br />
Die hochgelobte Beisl-Szene von Bruck a.d. Mur hat eindeutig<br />
an Pep zugelegt. Ein touch von Welt ist mit der<br />
rot-schwarz-weißen Espressokultur eingezogen, il vero<br />
espresso italiano, der original italienische, ist eben auch<br />
mit der besten Tasse Kaffee nicht zu vergleichen: Im kleinen Schwarzen aus Italien<br />
steckt die duftende Lebensart weltberühmter Plätze. Und steckt an. Wie auf der<br />
Piazza Navona ist das Amüsier-Niveau gehoben, wenn die vom caffé beschwigten<br />
durcheinander plaudern. Man nascht ein paar bocconcini, kleine Leckerbissen, zwischendurch<br />
und das Glas Prosecco oder Wein dient lediglich der guten Laune, basta<br />
cosi. Man berausch sich nur an der Stimmung, das genügt. Der engagierte Magnet<br />
der rot-schwarz-weißen Espressobar in der Altstadtgalerie pflegt den caffé, das Ambiente<br />
und qualcosa di piú - weil er eben das gewisse etwas an sich hat. Einfach ein<br />
Muss für alle caffé Liebhaber...<br />
8623 Aflenz kurort<br />
Mariazellerstrasse 146<br />
Andreas Legat<br />
phone: 0 664 14 34 890<br />
email: a.legat@hiway.at<br />
Seite 30<br />
Cube<br />
8600 Bruck / Mur, Mittergasse 22<br />
Ferdinand Kos<br />
phone: 0676 5000055<br />
(03862) 53501<br />
email: office@cube-lounge.at<br />
Sublime<br />
Kapitel 2: Standorte - Bruck / Mur
Kapitel 2: Standorte - Bruck / Mur<br />
Am Wiener Tor 1<br />
A - 8600 Bruck an der Mur<br />
Bayer Sepp Karl<br />
phone: 03862/52429<br />
Öffnungszeiten:<br />
So - Do: 16 - 2 Uhr<br />
Fr, Sa: 16 - 4 Uhr<br />
Die regionale Koordinationsperson<br />
Supercalafradgisticexpealidocious (kurz Bayer)<br />
Eines der bekanntesten Lokale in Bruck ist das Lokal<br />
mit dem unaussprechlichen Namen. Daher wird<br />
es von seinen Besuchern nur kurz „Bayer“ genannt.<br />
Es befindet sich in der Nähe des Minoritenplatzes.<br />
Mein Name ist Mag. Michaela Köhler-Jatzko. Ich bin Geschäftsführerin<br />
von blue|monday gesundheitsmanagement<br />
und Lebens-und Sozialberaterin. Gemeinsam mit meiner<br />
Partnerin Barbara Supp begleiten wir suchtpräventive Projekte<br />
in Gemeinden, Bezirken und Firmen.<br />
Ich bin die regionale Koordinatorin für die Stadt Bruck an der<br />
Mur, in der wir das regionale Projekt „Lebensgenuss an der<br />
Mur“ begleiten. „Rausch und Risiko sind Bedürfnisse, die nicht nur von Jugendlichen<br />
ausgelebt werden wollen. Das „Projekt Aha“ finde ich persönlich sehr spannend –<br />
nicht zuletzt weil ich zurzeit auch gerade zwei heranwachsende Kinder begleiten darf.<br />
Ich nehme dieses Spannungsfeld in Bezug auf Alkohol wahr und finde, es braucht<br />
neue Wege um mit diesem Thema umgehen zu können. Daher freue ich mich schon<br />
auf die Herausforderung hier in Bruck gemeinsam mit der Gastronomie neue Ideen<br />
zu entwickeln und umzusetzen.“<br />
Seite 31
2.5.<br />
„Die Stadt Steyr hat mit dem Maßnahmenpaket FLOW Netzwerke<br />
geschaffen, die die seelische Gesundheit von Kindern<br />
und Jugendlichen fördern und suchtpräventiv wirken können.<br />
Ein konkreter Angelpunkt dabei ist sicherlich der Umgang mit<br />
Alkohol. Statt hysterischer Diskussion, die niemandem hilft,<br />
setzt Steyr dabei auf <strong>AHA</strong>: in Kooperation mit Gastronomielokalen <strong>Alkoholkultur</strong> zu<br />
entwickeln. Denn dort wo Kultur entsteht, hat der Exzess keinen Platz mehr.“<br />
StR. Ingrid Weixlberger<br />
www.steyr.at<br />
Steyr<br />
Projektrückblicke der <strong>AHA</strong>-Partner<br />
Regionale Projektträger: Ingrid Weixlberger<br />
Das Projekt setzt auf Qualität statt auf Quantität – und es sucht die Kooperation mit<br />
denen, die für jugendlichen Alkoholkonsum die Verantwortung tragen: die Erwachsenen.<br />
Alkohol zu verbieten, weckt erst recht das Interesse von Kindern und Jugendlichen.<br />
Wir in Steyr haben daher statt auf Drohungen auf kultivierten Alkoholkonsum als pädagogisches<br />
Ziel gesetzt.<br />
Mit <strong>AHA</strong> ist uns da insbesondere in unseren beiden <strong>AHA</strong>- Lokalen ein weiterer Schritt<br />
in Richtung <strong>Alkoholkultur</strong> gelungen.<br />
<strong>AHA</strong>-Lokale:<br />
Georg Grujic – Bar Cafe Luxor<br />
Trinken sollte man wie essen bemessen, man isst auch nicht das Billigste und die<br />
Grösste Menge sondern nur das was schmeckt daher sollte der cocktail , das Bier etc.<br />
in erster Linie schmecken.<br />
Seite 32<br />
Kapitel 2: Standorte - Steyr
Kapitel 2: Standorte - Steyr<br />
Elisabeth Engertsberger – Kulturhauscafe Röda<br />
Nicht zum ersten mal war der Umgang mit Alkohol Thema in unserem Jugend und<br />
Kulturhaus. Darum fand das <strong>AHA</strong> Projekt sehr schnell Eingang in unser Cafe und<br />
wurde, sowohl von uns als auch von unseren Gästen bestens angenommen.<br />
Die monatlichen Ereignisse wirken m<strong>eines</strong> Erachtens immer noch nach, da vieles aus<br />
dieser Zeit nun dauerhaft in unserem Cafe verankert ist.<br />
Gratis Soda, Alkoholfreie Cocktails um € 2,50 und Tee um € 1,- haben sich schnell<br />
herumgesprochen und werden gut angenommen.<br />
Daniela Tatosa, Regionalkoordinatorin:<br />
Für mich ist das <strong>AHA</strong>- Projekt die lebensnahste und zeitgerechteste Methode unserer<br />
<strong>Alkoholkultur</strong> zu begegnen.<br />
Die <strong>AHA</strong>-Lokale: 9.2007 - 6.2008<br />
Röda<br />
Do von 19.00 - 1.00 uhr<br />
Fr und Sa von 19 bis 3 uhr<br />
Das Café röda ist Teil des Kulturvereins röda und ist ein wichtiger Kommunikationsund<br />
Freiraum. Das röda-Café transportiert die Ziele des Kulturvereins und setzt wichtige<br />
Impulse. So ermöglicht das Café seit Jahren einen kostenlos und offen zugänglichen<br />
Internetanschluss. Darüber hinaus werden an veranstaltungsfreien Tagen junge<br />
DJs zum Auflegen eingeladen. Ein Rahmen, der bereits viele Menschen motiviert hat,<br />
den Schritt in den öffentlichen Raum zu wagen. Ein weiteres Beispiel für die Schnittstellenfunktion<br />
des Cafés ist der röda-Laden. Hier können alle KünstlerInnen aus<br />
dem röda-Umfeld ihre Werke (CDs, Platten, Zeitschriften, Buttons, Gedichtbände,<br />
usw.) zum Verkauf ausstellen. Das Café gibt 100 % der Erlöse an die KünstlerInnen<br />
weiter.<br />
Seite 33
Diese jugendkulturelle Richtung setzt sich auch im Getränkeangebot des Cafés fort.<br />
Seit Jahren wird auf eine jugendfreundliche Preispolitik bei antialkoholischen Getränken<br />
gesetzt. Diese sollen leistbar und die Auswahl nicht zu klein sein. Bei alkoholischen<br />
Getränken wird ebenfalls auf Preis und Qualität geachtet: im Sortiment finden<br />
sich ausgewählte Biere aus Privatbrauereien, preiswerte Bioweine und eine kleine,<br />
feine Auswahl an Cocktails.<br />
Der Umgang mit Alkohol ist mit diesem Projekt nicht zum ersten Mal Thema im Kulturhaus.<br />
Seit ca. zwei Jahren unterhält sich im röda eine eigene Arbeitsgruppe mit<br />
Themen wie Alkohol(-konsum) und Prävention. Ergebnisse dieser Zusammenkünfte<br />
sind Präventivangebote für das ganze Haus. So ist z.B. ein Erste-Hilfe-Kurs für alle<br />
MitarbeiterInnen organisiert worden und KellnerInnen sowie anderes Personal, das<br />
am Abend anwesend ist, werden in diesem Bereich sensibilisiert und laufend mit dieser<br />
Thematik vertraut gemacht.<br />
Die Teilnahme am Projekt „<strong>AHA</strong> – alternative Hour“ bedeutet für uns, unsere bisheri-<br />
ge Arbeit in diese Richtung auf eine andere Ebene zu setzen. Durch Einbindung der<br />
Gäste soll die Auseinandersetzung mit Alkohol für das Publikum bewusster erfolgen<br />
als bisher. Erste Möglichkeit gibt unser Start in dieses Projekt, die Alkoholausstellung<br />
„von Achterl bis Zirrhose.“ Die spannende Ausstellung, die nicht nur zum Schauen,<br />
sondern auch zum „Mitmachen“ einlädt, läuft von 1. Oktober bis 27. November. Bei<br />
den verschiedenen Stationen können u.a. Schaubilder zum Thema Alkohol betrachtet<br />
oder Selbsteinschätzungstests gemacht werden.<br />
kontakt: cafe@roeda.at<br />
Seite 34<br />
Kapitel 2: Standorte - Steyr
Kapitel 2: Standorte - Steyr<br />
Luxor<br />
Die Cocktailbar Luxor befindet sich im 3. Stock des<br />
Hartlauer Hauses am Stadtplatz von Steyr. Es hat<br />
täglich ab 9:00 Uhr morgens geöffnet, Montag bis<br />
18:00 Uhr, Dienstag bis Donnerstag bis 24:00 Uhr,<br />
Freitag und Samstag bis 2:00 Uhr. Sonntags geschlossen.<br />
Die Terrasse der Bar zählt zu den wohl schönsten Plätzen in Steyr. Mit Sicht auf den<br />
Stadtplatz und über die Dächer der Stadt kann man hier bei romantischer Stimmung<br />
den Abend bis spät in die Nacht hinein ausklingen lassen.<br />
Bei dem umfangreichen Angebot an Cocktails und Weinen findet jeder einen passenden<br />
Drink für sich. Die Cocktails sind von Charles Schumann’s „American Bar“<br />
ausgewählt und werden auch nach seinen Rezepten zubereitet.<br />
Die Spirituosen sind sorgfältig ausgewählt und es wird nur beste Qualität verwendet.<br />
Ebenso beim Kaffee, der von ausgebildeten Barista kontrolliert und zubereitet wird.<br />
Auf zahlreichen Events haben verschiedenste DJs und Musiker, die Chance sich zu<br />
präsentieren und Abwechslung in das Nachtleben von Steyr zu bringen. Ansonsten<br />
wird hauptsächlich in die Musikrichtung House aufgelegt.<br />
Das Luxor bietet mehr als 100 Sitzplätze an der Bar und an den Tischen, aufgeteilt<br />
auf über 40 Sitzplätzen auf der Terrasse und über 60 im Lokal, zusätzlich kann man<br />
auf mehreren großen Ledercouches gemütlich chillen.<br />
Seite 35
Für diejenigen, die gerne selbst hinter der Bar arbeiten wollen bieten wir auch Cocktailschulungen<br />
an. So bekommen Sie bei uns die Möglichkeit, für Gruppen solche<br />
Schulungen zu buchen. Bei dieser bekommen sie dann Einführung in die Geschichte<br />
der Bars, Barkunde und dürfen natürlich am Ende auch selbst probieren Cocktails zu<br />
mixen.<br />
Ebenfalls bieten wir Weinverkostungen an, bei denen sie von einem professionellen<br />
Wein-Sommelier beraten werden.<br />
Nochmals kurz zusammengefasst:<br />
Öffnungszeiten… Mo 9:00 – 18:00, Di – Do 9:00 – 24:00, Fr – Sa 9:00 – 2:00<br />
Terrasse... Nachtbetrieb mit Blick über die ganze Stadt, gerade neu renoviert!<br />
Cocktails... werden nach den Rezepten aus Charles Schumann’s American Bar zubereitet,<br />
beste Qualität bei den Spirituosen.<br />
Kaffee… von ausgebildeten Barista zubereitet, ebenfalls beste Qualität.<br />
Musik… House<br />
Events… abwechslungsreich mit verschiedensten DJs und Musikern<br />
Sitzplätze… Terrasse ca. 40, im Lokal über 60 Plätze an Bar und Tischen, außerdem<br />
noch gemütliche große Couch zum chillen<br />
Neues… Motley Bird, der neue Enegy-Drink, in ganz Steyr nur im Luxor zu bekommen<br />
Umfangreiche Cocktail- und Weinkarte<br />
ebenfalls möglich… Cocktailschulung für Gruppen, mit Barkunde, Bargeschichte und<br />
selber ausprobieren<br />
Weinverkostung mit professionellen Wein-Sommelier<br />
Seite 36<br />
Kapitel 2: Standorte - Steyr
Kapitel 2: Standorte - Steyr<br />
Die regionale Koordinationsperson<br />
Über mich:<br />
Ich heiße Daniela Tatosa und bin seit 13 Jahren in Wien<br />
und Niederösterreich in der Jugend- und Gemeinwesenarbeit<br />
tätig. Ausgebildet bin ich als Jugendleiterin,<br />
Rausch- und Risikopädagogin und als bildende Künstlerin.<br />
Ich bin die regionale Ansprechpartnerin für die Umsetzung des Alternative Happy<br />
Hours Gastro Projekt in der Stadt Steyr/OÖ.<br />
Für mich ist das <strong>AHA</strong> Projekt die lebensnahste und zeitgerechteste Methode unserer<br />
<strong>Alkoholkultur</strong> in Österreich zu begegnen. Es gibt keine Trennung zwischen Erwachsenen,<br />
Jugendlichen und Gastronomen sondern eine konsumierende, genießende<br />
und handelnde Gesellschaft. Unsere Jugendlichen wachsen mit Alkohol als Rauschmittel<br />
Nummer Eins auf und kosten dieses nicht erst seit letzter Zeit sondern schon<br />
Jahrhunderte hindurch. Neu ist das diese Thematik öffentlich angesprochen wird und<br />
einige mutige Gastronomen, Pädagogen und Kooperationspartner gemeinsam unsere<br />
Rauschkultur „verfeinern“ – Qualität statt Quantität.<br />
Shortcuts:<br />
•<br />
•<br />
•<br />
•<br />
•<br />
Geboren am – 14.Oktober 1975<br />
Meine Hobbies – genieße ich alle<br />
Meine Freizeit verbringe ich am liebsten – reisend<br />
Meine Lieblingsgetränke – Tee, Milch auch aus Soja, Schweppes, leichtes oder<br />
dunkles Bier, Rotweine aus Ungarn, cremige Cocktails – speziell Swimmingpool<br />
mit Rum statt Wodka , Rum, Gin Tonic, edle Schnäpse<br />
Meine Lieblingsmusik – Menschen die ich mag beim musizieren und singen zuhören<br />
Rausch braucht Reflexion<br />
Seite 37
2.6.<br />
Bolzano / Bozen<br />
www.bolzano-bozen.it<br />
Projektrückblicke der <strong>AHA</strong>-Partner<br />
Bozen ist die Landeshauptstadt, liegt im Herzen des Weinlandes<br />
Südtirol und zählt ca. 100.000 Einwohner. Die Menschen<br />
in Bozen sprechen Italienisch und Deutsch. Vor allem<br />
im Stadtzentrum gibt es viele Kneipen, Bars und Pubs.<br />
Regionaler Projektträger:<br />
Wolfram Nothdurfter, Geschäftsführer Jugendzentrum<br />
Regionaler Projektträger in Bozen ist das Jugendzentrum papperlapapp.<br />
Das Jugendzentrum wird von Jugendlichen unterschiedlicher Sprache, Kultur, Konfession<br />
oder Bildung besucht. Es ist ein Ort der Begegnung, Unterhaltung und Orientierung<br />
wo Jugendliche und junge Erwachsene ihre Ideen, Initiativen, Gedanken<br />
und Werte entwickeln und pflegen können. Unsere Arbeitsfelder: Jugendkulturarbeit,<br />
Gesundheit und Lebenskompetenz und Jugendsozialarbeit.<br />
Tag täglich machen wir die Erfahrung, dass eine immer größer werdende Anzahl<br />
von Jugendlichen Rauscherfahrungen, insbesondere über den Konsum von Alkohol<br />
sucht.<br />
Wir finden das Projekt <strong>AHA</strong> gerade deshalb so wichtig, weil es lebensweltorientiert<br />
ist, ein Netzwerk zur Gastronomie schafft und als Ziel die Entwicklung einer Alkoholund<br />
Konsumkultur hat. Die Diskussion zum Umgang mit Alkohol wird in der Regel<br />
sehr einseitig geführt. Meist wird alles über einen Kamm geschert, so als ob es keine<br />
Unterschiede unter den Jugendlichen gibt. Die Erwachsenen sprechen vorwiegend<br />
über den Konsum der Jugendlichen, und nicht über sich selbst, und vor allem wenig<br />
mit den Jugendlichen (und jungen Erwachsenen).<br />
<strong>AHA</strong> setzt hingegen auf den Dialog mit den jungen Menschen, beteiligt sie an der<br />
Diskussion, bezieht ihre Kompetenzen und Erfahrungen mit ein.<br />
<strong>AHA</strong> ist nicht restriktiv sondern kreativ.<br />
Deshalb tragen wir das Projekt in Bozen mit.<br />
Wir stellen uns an die Seite der jungen Menschen, und nicht über sie.<br />
Seite 38<br />
Kapitel 2: Standorte - Bolzano / Bozen
Kapitel 2: Standorte - Bolzano / Bozen<br />
<strong>AHA</strong>-Lokale:<br />
Tobias Planer, Moskito<br />
Nach nun neun <strong>AHA</strong>-Aktionen in unserem Lokal ist festzustellen, dass es weiterhin<br />
äußerst schwierig ist, gute Ideen für Projekte auszubrüten, um Jugendliche zu überzeugen,<br />
bzw. zu motivieren, an den versch. Aktionen teilzunehmen. Mittlerweile hat<br />
sich der Begriff „<strong>AHA</strong>“ aber doch etwas herumgesprochen und einige Jugendliche<br />
wissen auch wofür dies steht. Es bedarf sicher <strong>eines</strong> längerfristigeren Projektes, um<br />
die Aufmerksamkeit der Jugend konstant zu binden und zu kräftigen & um in deren<br />
„Köpfen“ was zu bewirken!<br />
Uli Seebacher, Projektkoordinator<br />
Das <strong>AHA</strong>-Projekt hat bisher sehr positive Rückmeldungen, sowohl bei den Jugendlichen,<br />
als auch in der Öffentlichkeit, erhalten. Im Laufe dieser beiden Jahre wurden<br />
viele konstant gut besuchte und wirksame Aktionen realisiert, wobei die Beteiligung<br />
der Jugendlichen sowohl in der Planungs- als auch in der Verwirklichungsphase der<br />
Alternativen Happy Hours großen Enthusiasmus, reges Interesse und eine mit dem<br />
Bekanntheitsgrad des Projektes einhergehende ständig steigende Partizipation aufzeigten.<br />
Um aber langfristig nachhaltige Veränderungen bei den Kids und auch im<br />
Gemeinwesen bewirken zu können, müsste das Projekt weitergeführt werden, so<br />
dass die <strong>AHA</strong>-Philosophie zur Normalität wird.<br />
Die <strong>AHA</strong>-Lokale: 9.2007 - 6.2008<br />
Moskito<br />
cafè-bar-pub-keller-kneipe<br />
Unser Interesse an der <strong>AHA</strong>-Aktion war von Beginn<br />
an sehr gross. Da seit einigen Jahren einige Lokale<br />
in der Bozner Innenstadt und eben auch unseres, von seiten der Gemeindeverwaltung<br />
und der Polizeiorgane ziemlich unter Beobachtung und Beschuss geraten sind,<br />
Seite 39
sehen wir in dieser Aktion/diesen Aktionen eine gute Moeglichkeit, um eben diesen<br />
genannten Organen und Behoerden zu zeigen, dass auch uns ein bewusster Umgang<br />
mit Alkohol wichtig ist.<br />
Weiters glauben wir, dass das <strong>AHA</strong>-Projekt eine gute Initiative ist, den Jugendlichen<br />
eine positive Message mitzugeben.<br />
Neben der gastronomischen Taetigkeit, steht fuer uns die Kontakt- und Beziehungsarbeit<br />
im Vordergrund.<br />
<strong>AHA</strong>-Ideen:<br />
folgendes koennten wir uns als <strong>AHA</strong>-Aktionen in unserem Lokal vorstellen:<br />
• Angebot von analkoholischen Cocktails zum halben Preis<br />
• Gratis Apfelsaft-Stunden<br />
• free darts all night long<br />
• Spieleabende mit neuen interessanten Brettspielen vom Spielezentrum „dinx“ in<br />
Zusammenarbeit mit dem Freizeitverein „STUV“<br />
• weiters werden wir sicher noch im Laufe des Sommers zusammen mit Uli Seebacher<br />
und dem Jugendzentrum papperlapapp interessante und kreative Aktionen<br />
ausbrueten!<br />
Das Moskito ist eine kleine gemuetliche Bar mit zirka 30 Sitzplaetzen, in der sich mehrere<br />
Generationen wohlfuehlen. Vormittags sind es eher aeltere Semester, Berufstaetige<br />
usw. die sich gerne zu Kaffee u.a. aufhalten. Nachmittags und abends sind dann<br />
Jugendliche zwischen 16 und 30 die ueberwiedende Mehrheit, die bei verschiedensten<br />
Imbissen und teils ausgefallenen Getraenken dem Lokal Leben verleihen.<br />
Die Dekoration ist eher jugendlich; gelb, schwarz und rot bestimmen die farbliche<br />
Linie;<br />
Weiters oeffnet an den Wochenenden auch der famose Keller: klein aber fein! Bozen<br />
underground! Graffities,hunderte Konzertposter am Gewoelbe, alte Skatboards und<br />
Snowboards sind Teil der Gestaltung und Einrichtung!<br />
Die Musik vom Plattenteller ist ueberwiegend punk, metal, indie, hardcore, emo, rock,<br />
Seite 40<br />
Kapitel 2: Standorte - Bolzano / Bozen
Kapitel 2: Standorte - Bolzano / Bozen<br />
oldies u.a. und wird jeden Abend von den Jugendlichen, die sich dafuer extra anmel-<br />
den und ins Programm aufgenomen werden, selbst gemixt.<br />
Aber das beste waere:<br />
come in & have a look!<br />
Zani & Tobe welcome you!<br />
Öffnungszeiten:<br />
Mo-Fr 07 - 01 Uhr<br />
Sa 18 - 01 Uhr<br />
Sonntag Ruhetag<br />
Ansprechpartner:<br />
Tobias Planer<br />
e-mail:<br />
info@moskito.bz<br />
Papperlapapp<br />
Jugendzentrum mit Barbetrieb<br />
Das Jugendzentrum wird von Jugendlichen unter-<br />
schiedlicher Sprache, Kultur, Konfession oder Bildung besucht. Es ist ein Ort der<br />
Begegnung, Unterhaltung und Orientierung wo Jugendliche und junge Erwachsene<br />
ihre Ideen, Initiativen, Gedanken und Werte entwickeln und pflegen k önnen. Unsere<br />
Arbeitsfelder: Jugendkulturarbeit, Gesundheit und Lebenskompetenz und Jugendsozialarbeit.<br />
Tag täglich machen wir die Erfahrung, dass eine immer größer werdende Anzahl<br />
von Jugendlichen Rauscherfahrungen, insbesondere über den Konsum von Alkohol<br />
sucht.<br />
Wir finden das Projekt <strong>AHA</strong> gerade deshalb so wichtig, weil es lebensweltorientiert<br />
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ist, ein Netzwerk zur Gastronomie schafft und als Ziel die Entwicklung einer Alkoholund<br />
Konsumkultur hat. Die Diskussion zum Umgang mit Alkohol wird in der Regel<br />
sehr einseitig geführt. Meist wird alles über einen Kamm geschert, so als ob es keine<br />
Unterschiede unter den Jugendlichen gibt. Die Erwachsenen sprechen vorwiegend<br />
über den Konsum der Jugendlichen, und nicht über sich selbst, und vor allem wenig<br />
mit den Jugendlichen (und jungen Erwachsenen).<br />
<strong>AHA</strong> setzt hingegen auf den Dialog mit den jungen Menschen, beteiligt sie an der<br />
Diskussion, bezieht ihre Kompetenzen und Erfahrungen mit ein.<br />
<strong>AHA</strong> ist nicht restriktiv sondern kreativ.<br />
Deshalb tragen wir das Projekt in Bozen mit.<br />
Wir stellen uns an die Seite der jungen Menschen, und nicht über sie.<br />
Öffnungszeiten:<br />
Mi-Fr: 16.00-22.00<br />
Sa: 16.00-20.00<br />
Ansprechspartner: Uli Seebacher<br />
e-mail:<br />
info@papperla.net<br />
<strong>AHA</strong>-Ideen:<br />
folgendes könnten wir uns als <strong>AHA</strong>-Aktionen in unserem Lokal vorstellen:<br />
•<br />
•<br />
•<br />
•<br />
•<br />
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Kapitel 2: Standorte - Bolzano / Bozen<br />
Weinverkostungen mit in- und ausländischen Weinen<br />
Poesie, Malerei und Musik rund um das Thema Alkohol, Rausch und Risiko<br />
<strong>AHA</strong>-Cocktailbar<br />
<strong>AHA</strong>-Jonglage<br />
Spiele das Spiel
Kapitel 2: Standorte - Bolzano / Bozen<br />
Das papperlapapp hat eine Bar, wo man gemütlich abhängen und chilln kann. Zahlreiche<br />
Sofas und gemütliche Nisch en laden zum verweilen ein. Die Musik bestimmt<br />
ihr selbst, hauptsache sie rockt...<br />
Zum Knabbern und trinken gibt es allerhand. Wichtig dabei: kein Stress und easy<br />
going!<br />
Also, bis bald!<br />
Exil<br />
Keine Informationen<br />
Seite 43
Die regionale Koordinationsperson<br />
Hallo! Mein Name ist Uli Seebacher, ich bin von Beruf Sozialpäd-<br />
agoge und seit 5 Jahren hauptberuflich im Jugendzentrum papper-<br />
lapapp in Bozen/Südtirol als Jugendarbeiter tätig.<br />
Ich bin der regionale Ansprechpartner für die Umsetzung des Alternative Happy Hours<br />
Gastro Projekt in der Stadt Bozen.<br />
Ich finde das <strong>AHA</strong> Projekt spannend und vor allem deswegen interessant weil es von<br />
den Jugendlichen selbst ausgeht, lebensweltorientiert ist, und sie selbst als Experten<br />
versteht. Das Projekt macht die für Jugendliche so wichtigen und oft tabuisierten<br />
Bereiche wie Rausch und Risiko klar zum Thema. <strong>AHA</strong> ist für mich ein Modell mit<br />
akzeptierendem Ansatz, bei dem Präventionsarbeit in die Jugendkultur und Jugendarbeit<br />
eingebettet ist. Gerade beim Konsum von Alkohol, ist es wichtig, Jugendlichen<br />
Anregungen zu <strong>vermitteln</strong>, die zu einem genussorientierten, also zu einem kritischen<br />
und reflektierten Konsum anregen.<br />
Shortcuts:<br />
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•<br />
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•<br />
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Kapitel 2: Standorte - Bolzano / Bozen<br />
Geboren: am 01.04.1974 in Bozen<br />
Hobbies: Sk8, Snowboard, Klettern, Slackline,<br />
Freizeit: Meine Freizeit verbringe ich am liebsten mit meiner Freundin oder mit<br />
meinen Freunden<br />
Lieblingsgetränke: Latella Mango, Forstbier, süditalienische Rotweine<br />
Lieblingsmusik: Punk, HC, Drum&Bass
Kapitel 3: Praxistipps - Tipps für Veranstalterinnen<br />
3. Praxistipps<br />
3.1.<br />
Kreative Veranstalter machen sich bereits im Vorfeld Gedanken darüber, wie sie dem<br />
Alkoholmissbrauch oder Gewalt begegnen wollen und ersparen sich so Stress und<br />
negative Schlagzeilen. Jeder von Ihnen, ob Caterer oder VeranstalterIn, kennt sicherlich<br />
zahlreiche Möglichkeiten, den Veranstaltungsort bzw. den Ausschankbereich<br />
für junge Leute attraktiv zu machen. Hier einige zusätzliche Profi-Tipps, die nicht nur<br />
jugendgerecht sind, sondern auch von Erwachsenen gerne angenommen werden:<br />
Kurzfristige Maßnahmen:<br />
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•<br />
Tipps für Veranstalterinnen<br />
Weisen Sie auch im Eingangsbereich auf die Einhaltung der Jugendschutzbestimmungen<br />
hin. Informieren sie Ihre MitarbeiterInnen über die jeweiligen Jugendschutzbestimmungen.<br />
Geben Sie auf der Getränkekarte neben das Getränk eine Altersbewertung - ähnlich<br />
dem Kinoprogramm. zB „ab 18“ - für harte Getränke, „1+“ für alkoholfreie<br />
Getränke.<br />
Servieren Sie bei alkoholischen Getränken GRATIS ein Glas Wasser mit – wie<br />
beim Kaffee. Hier ist auf die Form der Präsentation zu achten.<br />
Bieten Sie die beliebtesten alkoholischen Getränke auch in alkoholfreien Versionen<br />
zu einem günstigeren Preis an. zB Virgin Mojito, Virgin Colada, alkoholfreies<br />
Bier, ...<br />
Gestalten Sie die Happy Hour, die meist frühabends stattfindet, auch mit alkoholfreien<br />
Cocktails.<br />
Für unentschlossene Gäste, die eine Empfehlung wünschen: kreieren Sie einen<br />
speziellen alkoholfreien Cocktail, dem Sie einen kreativen Namen verleihen. (ev.<br />
Lokal, Ort, etc.)<br />
Unterzeichnen sie die Charta zum verantwortungsvollen Umgang mit Alkohol. Mit<br />
der Unterzeichnung der Charta zum verantwortungsvollen Umgang mit Alkohol<br />
bekennen sich Handelsunternehmen, Gastronomie und Tankstellen zu den in der<br />
Charta beschriebenen Grundsätzen und fühlen sich auch künftig dazu verpflichtet,<br />
ihre Unternehmenspolitik an den genannten Prinzipien zu orientieren.<br />
Seite 45
Mittelfristige Maßnahmen mit Vorbereitungszeit:<br />
Ein Praxistipp für Veranstaltungen: Bandeln Sie an!<br />
Die Alterseinteilung „Wer darf was trinken?“ mittels verschiedenfarbiger Kontrollbän-<br />
der, die zugleich auch Eintrittsstempel sind, entlastet das Servicepersonal.<br />
Peers oder Mentoren „begleiten“ Jugendliche bei größeren Festen<br />
Peers sind Jugendliche die im Umgang mit Problemen, legalen und illegalen Drogen,<br />
sowie in Kommunikation und Konfliktlösung geschult sind. Da Gleichaltrigkeit Glaubwürdigkeit<br />
schafft, können Peers für mehr Sicherheit sorgen. Nicht nur die Eltern,<br />
auch die Jugendlichen werden es Ihnen danken (Informationen finden Sie bei der<br />
Suchtpräventionsstelle in Ihrem Bundesland).<br />
Informationsstellen und Pilotprojekte<br />
Information zu organisatorischen oder rechtlichen Fragen finden Gastwirte/innen bei<br />
ihrem Fachverband Gastronomie in der Wirtschaftskammer Österreich. Wertvolle Informationen<br />
finden Sie auch auf www.promille.at, der offiziellen Internetplattform des<br />
Fachverbandes Gastronomie.<br />
Seite 46<br />
Kapitel 3: Praxistipps - Tipps für Veranstalterinnen
Kapitel 3: Praxistipps - Tipps für Jugendliche<br />
3.2.<br />
Night Guides<br />
Quelle: http://www.akzente.net/Night-Guides.1609.0.html<br />
Take care of yourself and have fun!<br />
Praktisch und im Scheckkartenformat für jede Hosentasche finden sich darauf Info´s<br />
und Tipps für einen guten „Nachtflug:<br />
Kenne Deine Grenzen!<br />
Wie viel Alkohol du verträgst, hängt von deiner körperlichen & seelischen Verfassung<br />
und deinem Gewöhnungsgrad ab. Folgende Tipps können dir helfen, gut drauf zu<br />
sein und sicher durch die Nacht zu kommen:<br />
Trink langsam und nicht durcheinander!<br />
Greif zwischendurch zu alkoholfreien Getränken - am besten zu Leitungswasser!<br />
Hör auf, bevor es dir zu viel wird - und sag auch ‚mal NEIN<br />
Take care of yourself – Have Fun!<br />
and: Look at your friends!<br />
Look at your friends!<br />
In deinem Freundeskreis pass bitte auf, dass ...<br />
•<br />
•<br />
•<br />
•<br />
Tipps für Jugendliche<br />
der/die FahrerIn nüchtern bleibt<br />
niemand abstürzt<br />
keineR alleine gelassen wird, der/die zu viel hat<br />
im Zweifelsfall die Rettung gerufen wird (144)!<br />
Seite 47
keep safe!<br />
Wer fährt, trinkt nicht und wer trinkt, fährt nicht!<br />
Dein Führerschein ist kostbar und „Disco-Unfälle“ kosten viele Jugendliche das Leben!<br />
Überleg dir schon vor dem Weggehen, wie du wieder sicher nach Hause kommst!<br />
Sprich mit deinen Freunden drüber!<br />
Der Alkohol Selbsttest<br />
Ursprungshinweis: Dieser Test wurde von uns in abgeänderter Form von der Bundeszentrale<br />
für gesundheitliche Aufklärung übernommen und veröffentlicht in der<br />
pocket-info Alkohol Informationsbroschüre für Jugendliche Herausgeber: Institut für<br />
Suchtprävention der Sucht- und Drogenkoordination Wien GmbH Modecenterstraße<br />
14 / Block C / 2. OG, 1030 Wien & wienXtra-jugendinfo, Babenbergerstraße 1, 1010<br />
Wien Für den Inhalt verantwortlich: Institut für Suchtprävention, Gestaltung: Michael<br />
Glechner, Druck: AV+ Astoria, Gedruckt auf ökol. Druckpapier aus der Mustermappe<br />
„ÖkoKauf Wien“ 3. (überarbeitete) Auflage Stand: August 2007<br />
Auszug...<br />
Der online-Risikotest<br />
der Stadt Zürich auf www.stadt-zuerich.ch/risikotest<br />
Wie risikobereit bist du, wenn’s um Sex, Alk oder Sport geht? Teste dein Risikoprofil!<br />
Seite 48<br />
Kapitel 3: Praxistipps - Tipps für Jugendliche
Kapitel 3: Praxistipps - Tipps für Gemeinden<br />
3.3.<br />
1.<br />
Tipps für Gemeinden<br />
Ein komplexes, kommunikationsorientiertes Vorhaben wie <strong>AHA</strong> – alternative hap-<br />
py hours muss von Personen vor Ort betreut werden. Dazu scheint es notwendig,<br />
dass Einrichtungen der Jugendarbeit und Jugend kulturarbeit von darin vertrauten<br />
Personen begleitet werden, Gastronomielokale von solchen, die mit gastronomischen<br />
Abläufen vertraut sind.<br />
2. Insbesondere Einrichtungen der Jugendkulturarbeit haben sich als geeig net erwiesen,<br />
<strong>Alkoholkultur</strong> und damit Prävention im Sinne von <strong>AHA</strong> – alternative happy<br />
hours zu <strong>vermitteln</strong>.<br />
3. Die Größe des Lokals ist ebenso für den Projekterfolg entscheidend (je kleiner<br />
desto kommunikativer) wie die Interventionsform der Gemeinde: je mehr hier<br />
Druck ausgeübt wird, desto mehr kommt es zu innerem Wider stand der GastronomInnen.<br />
4. Andererseits ist es von höchster Bedeutung, dass ein Projekt wie <strong>AHA</strong> – alternative<br />
happy hours in einen Gesamtplan eingebunden ist, der ver schiedene alkoholpräventive<br />
Maßnahmen vorsieht.<br />
5. Eine Kultur des Genießens zu <strong>vermitteln</strong>, ist Voraussetzung für eine be wusste<br />
<strong>Alkoholkultur</strong>.<br />
6. Vor der Zusammenarbeit mit Gastronomielokalen ist es notwendig, deren Bedürfnisse<br />
und Arbeitsrhythmen kennen zu lernen.<br />
7. Überregionale Projekte geben den darin Tätigen Rückhalt und ermögli chen den<br />
Zuwachs von Know-how durch Erfahrungsaustausch.<br />
8. Soll es zu einer Evaluierung des Projekts durch die Befragung jugend licher Kunden<br />
kommen, so bedarf es der Sicherstellung derer Erreichbar keit, um nach Projektende<br />
mit ihnen wieder in Kontakt treten zu können.<br />
9. Die Vermittlung von <strong>Alkoholkultur</strong> braucht Rahmenbedingungen: dazu gehören<br />
Aktionen ebenso wie Restriktionen, also Begleitung durch Kon trollen des Jugendschutzgesetzes<br />
durch die Exekutive.<br />
10. Jugendliche nehmen die Interventionen von Jugend- und Sozialarbeitern insbesondere<br />
dann wahr und an, wenn diese ihnen mit akzeptierender Hal tung entgegen<br />
treten<br />
Seite 49
3.4.<br />
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Seite 50<br />
Tipps für PraktikerInnen<br />
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Kapitel 3: Praxistipps - Tipps für PraktikerInnen<br />
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Kapitel 4: Evaluation - Trinkverhalten Jugendlicher<br />
4. Evaluation<br />
4.1.<br />
Ergebnisse der Realgruppengespräche mit Jugendlichen in den <strong>AHA</strong>-Lokalen<br />
Bozen – Bruck/Mur – Graz – Mödling – Steyr – Wr. Neudorf<br />
Mai /Juni 2007<br />
Lokalauswahl<br />
Trinkverhalten Jugendlicher<br />
Für die Jugendlichen scheint es auf den ersten Blick nur zwei wesentliche Kriterien für<br />
die Auswahl <strong>eines</strong> Lokals zu geben: Musik und Sozialkontakt. Wobei dieser sich sowohl<br />
auf Freunde und andere Lokalgäste als auch auf das Gastropersonal bezieht. Gemütlichkeit<br />
und zentrale Lage für weitere Unternehmungen sind die anderen relevanten<br />
Einflussfaktoren.<br />
Letztlich werden sehr häufig mangelnde Alternativen als Grund genannt.<br />
• Weil die Musik gut ist. Ist einer der wenigen Läden, wo Techno kommt.<br />
• Die Kellner sind leiwand.<br />
• Ist das G’miatlichste hier. Der Andi macht’s aus, dass g’miatlich ist.<br />
• Es ist das einzigste Lokal, wo man auch untertags hingeht um mal was zu trinken.<br />
• Man kennt sich schon, hat vielleicht ein bisschen ein Privileg an der Bar.<br />
Fast alle Jugendlichen haben ein Stammgetränk in dem untersuchten Lokal. Aber die<br />
Gruppenvorliebe ist nicht immer eindeutig, man bleibt also auch in der Gruppe individualistisch.<br />
In allen Lokalen wurde deutlich: Die Atmosphäre bestimmt die Getränkewahl der Jugendlichen<br />
massiv mit! Egal ob es sich um ein Café, eine Bar, ein Pub, einen Heurigen<br />
oder eine Diskothek handelt: Es ist nicht nur der Typ des Lokals sondern auch die Musikauswahl<br />
und Gestaltung des Raums wesentliche Einflussfaktoren.<br />
Je Rock, desto Bier; je Techno, desto hart und schnell.<br />
Wein wird generell seltener getrunken (von Mädchen häufiger als von Burschen) außer<br />
im Setting des Heurigen, wo der „G‘spritzte“ das Getränk ist.<br />
Ebenso vereinzelt werden Cocktails getrunken – sie sind mit Bars verbunden, wobei<br />
Seite 51
Seite 52<br />
hier auffallend ist, dass bereits das Wort Bar die Möglichkeit des Cocktailkonsums<br />
impliziert: egal ob stylisch oder im Aussehen wie ein Pub, in einer Bar trinkt man auch<br />
gerne Cocktails!<br />
Und natürlich trinkt man nachmittags etwas anderes als abends.<br />
Der erwartete starke Einfluss der Region ist eher hinter den Einfluss des Settings zu<br />
reihen; das bedeutet, Jugendliche leben Jugendkulturen und Trinkkulturen regionenübergreifend.<br />
Die Mädchen und Burschen beschreiben jedoch für andere Lokale durchaus andere<br />
Getränkevorlieben. Bier im Pub und Jägermeister im Partylokal, Cocktails in der Bar<br />
und harte Getränke in der Disco.<br />
Nur in zwei Lokalen ist die bevorzugte Getränkeauswahl in der Gruppe sehr unterschiedlich,<br />
sonst ist man bei den Getränken sehr ähnlich.<br />
• Bars - Cocktails, Radler, Bier, G‘spritzter, Cola, Eistee<br />
• Pubs – großes Bier, Mineralwasser, Fruchtsäfte, Limonaden, Pre-Mix Getränke,<br />
harte Getränke, Cocktails<br />
• Café – Latte Macchiato, Melange, Radler, kl<strong>eines</strong> Bier, Cola<br />
• Veranstaltungslokal – großes Bier, Flaschenbier, Wein, Pre-Mix-Getränke, Limos<br />
und Fruchtsäfte (die Wahl ist hierin erster Linie durch die Veranstaltung bestimmt)<br />
• Party/Dance-Location – Pre-mix, Bier, Red Bull-Mischungen<br />
• Disco – Red Bull, Pre-Mix, Red Bull-Mischungen, Radler, Bier<br />
• Lokal mit Aktivitätsmöglichkeiten – Bier, Radler, G‘spritzter, Cola, Apfelsaft<br />
g‘spritzt<br />
• Heuriger – Wein, Pfirsichspritzer, Most, Sturm, Mineralwasser, Kracherl<br />
Trinkrituale<br />
Kapitel 4: Evaluation - Trinkverhalten Jugendlicher<br />
Außer einem geregelten Abendablauf, der durch seine fast täglich repitativen Wiederholung<br />
eintönig wirkt, gibt es in den untersuchten Lokalen keine bevorzugten Trinkrituale<br />
oder -sprüche. Die Rituale sind nicht an die Lokale gebunden, sondern sind<br />
eher regionenspezifisch, werden aber nur in bestimmten Trinksettings eingesetzt.
Kapitel 4: Evaluation - Trinkverhalten Jugendlicher<br />
Trinkspiele gibt es sehr viele, aber sie zählen ebenso wie Rituale nicht zum täglichen<br />
Alkoholkonsum. Sie werden bewusst zum Alkoholisieren eingesetzt.<br />
Der Ablauf des Aufenthalts in bestimmten Lokalen läuft stets nach demselben Muster<br />
ab. Diese Muster sind gruppenspezifisch und lokalabhängig. Das bedeutet, dass dieselbe<br />
Gruppe von Personen regelmäßig in zwei Lokalen durchaus unterschiedliche<br />
Verhaltensweisen zeigen können. Das Suchen nach diesen Verhaltensweisen und<br />
dem damit verbundenen Abläufe und Emotionen ist der eigentliche Motivator für die<br />
Auswahl <strong>eines</strong> bestimmten Lokals.<br />
Trinkverhalten Jugendlicher<br />
Dieses etwas überspitzt formulierte Statement kann als generelle Meinung der Jugendlichen<br />
in Österreich gesehen werden: „Jugendliche heute trinken viel zuviel, das<br />
war bei uns früher nicht so!“<br />
Erst bei etwas Reflektion wird den befragten Jugendlichen klar, dass sie selbst ebenfalls<br />
sehr früh mit Alkoholkonsum begonnen haben: Erstes Probierverhalten mit 11<br />
oder 12 Jahren, der erste Rausch zwischen 14 und 16 Jahren, regelmäßiger Alkoholkonsum<br />
seit etwa 14 Jahren.<br />
Diese eigene Geschichte wird aber k<strong>eines</strong>wegs problematisch gesehen. Auch das<br />
aktuelle Trinkverhalten der Freunde wird selten stark kritisiert, wobei allerdings in<br />
jeder Gruppe die Aussagen mindestens einer Person von den anderen nach oben<br />
korrigiert wird. Generell gilt: Man nimmt aber bei der jeweils jüngeren Altersgruppe<br />
eine starke Tendenz zu übermäßigem Alkoholkonsum wahr.<br />
Die Jugendlichen haben durchaus die Fähigkeit zu wissen, wann beim Alkoholkonsum<br />
der Punkt erreicht ist, wo der Übergang von angenehmen leichten Berauscht-<br />
Sein zum echten Rausch stattfindet. Nur bei den ersten Räuschen konnte man noch<br />
nicht abschätzen, ab wann man genug gehabt hätte. Die Jugendlichen wissen jetzt<br />
durchaus, dass sie nicht weiter trinken müssten, um den Rauschzustand halten zu<br />
können, trotzdem ist es sehr oft eine bewusste Entscheidung, sich weiter zu betrinken.<br />
Eindeutig wird mehr getrunken, wenn man abends in Lokalen unterwegs ist, als zu-<br />
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Seite 54<br />
Kapitel 4: Evaluation - Trinkverhalten Jugendlicher<br />
hause. Nur in seltenen Fällen betrinken sich die Jugendlichen daheim mit ihren Eltern.<br />
Allerdings muss gesagt werden, dass fast alle Jugendlichen über ihre Eltern<br />
aussagen, dass diese den Alkoholkonsum ihrer Kinder nicht verurteilen. Gleichzeitig<br />
bemerken sie aber auch, dass die Eltern die wahren Ausmaße des Konsums nicht<br />
kennen.<br />
Bei Partys wird am meisten getrunken – weil es billiger ist. Beim Weggehen durch<br />
verschiedene Lokale ist man aber auch bereit, viel Geld für Getränke auszugeben.<br />
Burschen zahlen mehr als Mädchen. Wochenende heißt mehr Alkohol und eine breitere<br />
Getränkepalette. Wochentags trinken viele überhaupt keinen Alkohol. Burschen<br />
trinken (generell) etwas mehr als Mädchen.<br />
Das Trinkverhalten Jugendlicher wird – nach ihrer eigenen Aussage – durchaus akzeptiert.<br />
Sie meinen, man erwarte von Jugendlichen geradezu, dass sie auch hin und<br />
wieder betrunken sind. Generell nehmen die Befragten eine hohe Akzeptanz von Alkoholkonsum<br />
in unserer Gesellschaft wahr. Sie sind auch der Meinung, dass dieses<br />
laissez-faire im Umgang mit Alkohol Jugendliche dazu bringt, das Angebot (aus) zu<br />
nutzen.<br />
Als Gründe für Alkoholkonsum werden persönliche Problem ebenso genannt, wie die<br />
Suche nach Spaß, das bewusste „Besaufen“ oft aus Langeweile oder Gewohnheit,<br />
aber auch das billige Angebot genannt.<br />
Wie würden Jugendliche ein Lokal für Jugendliche gestalten?<br />
Billiger Alkohol wäre nach Ansicht der interviewten Jugendlichen das geeignete Mittel<br />
um Jugendliche in ein Lokal zu locken.<br />
Live-Musik, Konzert-Veranstaltungen und DJing werden als ebenfalls interessante<br />
Vorschläge angesehen.<br />
Spezielle Angebote – happy hours – können ebenso Jugendliche ins Lokal bringen<br />
wie Veranstaltungen – z.B. Turniere, Table Dance, Karaoke.<br />
Gemütliche Sitzgelegenheiten sind für fast alle eine wichtiges Element der Lokalgestaltung,<br />
jedoch versteht hier jeder etwas anderes.<br />
Mitgestaltungsmöglichkeiten – z.B. eine Fotowand – können auch Jugendliche an ein
Kapitel 4: Evaluation - Trinkverhalten Jugendlicher<br />
personalisiertes Lokal binden.<br />
Und schließlich ist die Auswahl des Personals wichtig – jung, gut aussehend und<br />
sympathisch.<br />
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Seite 56<br />
4.2.<br />
Ergebnisse der Realgruppengespräche mit Jugendlichen in den <strong>AHA</strong>-Lokalen<br />
Bozen – Bruck/Mur – Graz – Mödling – Steyr – Wr. Neudorf<br />
Juni-September 2008<br />
Lokalauswahl<br />
Anscheinend hat sich die Palette der Lokale in den einzelnen Städten in dem Jahr<br />
nicht besonders verändert: Es werden die gleichen für Jugendliche interessanten Lokale<br />
wie am Beginn des Projekts genannt. Auch bei der Lokalauswahl lassen sich<br />
keine Änderung der Vorlieben der einzelnen erkennen.<br />
Als Hauptargumente für die Auswahl gelten nach wie vor gute Stimmung, Musik und<br />
Sozialkontakte.<br />
Die zentrale Lage ist ein weiterer Grund für die Wahl. Die untersuchten Lokale sind<br />
sehr oft auch der Startpunkt für weitere Unternehmungen (Luxor, Milkyway, Papperlapapp).<br />
Keine Änderung gab es aber auch bei der Angabe, dass kein ausreichendes Angebot<br />
in der Gemeinde besteht. Besonders deutlich wird dies in Guntramsdorf / Mödling –<br />
hier spielt allerdings die Nähe zu Wien, mit seinem sehr großen Lokalangebot, eine<br />
wesentliche Rolle in der Akzeptanz der lokalen Paltette. Am seltensten wird das Argument<br />
in Graz gebraucht. In Bruck/Mur suchen die Jugendlichen szenemäßig ihre<br />
Lokale aus, wo es für Punks nur ein Lokal gibt, „Krocha“ oder „Emos“ haben nach<br />
Aussage der Jugendlichen mehr Angebote.<br />
• Weil‘s nah ist.<br />
Evaluation des Projekts<br />
• Da trifft man immer Leute die man kennt.<br />
• Hier triffst du die Kollegen, die du sonst nicht triffst.<br />
• Es gibt sonst nichts.<br />
• Wenn Konzerte sind, komm ich immer hier her.<br />
Kapitel 4: Evaluation - Evaluation des Projekts<br />
Die Jugendlichen haben Stammgetränke, die sie in dem Lokal immer wieder bestellen.<br />
Die Kellner / Gastwirte wissen bescheid und fragen bereits, wenn die Gäste he-
Kapitel 4: Evaluation - Evaluation des Projekts<br />
rein kommen. Die Getränke variieren bei Mädchen mehr als bei den Burschen (hier<br />
hat bei der untersuchten Gruppe eindeutig Bier den Getränkekonsum dominiert)<br />
Der Ablauf des Aufenthalts in bestimmten Lokalen läuft nach wie vor stets nach demselben<br />
Muster ab. Diese Muster sind gruppenspezifisch und lokalabhängig. Es konnten<br />
in Folge des Projekts keine neuen, alternativen Rituale in den einzelnen Lokalen<br />
gefunden werden.<br />
• Das ist immer gleich: Wir treffen uns hier, die Loge zwei ist unser Platz, dann<br />
kommt schon ein Kellner, fragt was wir wollen, dann reden wir. Da ist immer was<br />
los.<br />
• Wenn ich rein komm, weiß man schon, was ich will.<br />
• Ja, unser Platz ist da hinten, bei der Tanzfläche. Da kommen alle vorbei und man<br />
sieht wer da ist.<br />
Wahrnehmung der Aktionen in den <strong>AHA</strong>-Lokalen<br />
<strong>AHA</strong>-Aktionen werden nur im Papperlapapp ungestützt genannt (Weinverkostung,<br />
Schnapsverkostung, Punsch mal anders, Bierverkostung [im Moskito]).<br />
Im Röda erinnert man sich nach einigem Reden über Konzerte, dass eine Alkoholausstellung<br />
stattfand und es ein breiteres Tee-Angebot gab.<br />
Das heißt, dass manchmal die Veranstaltung oder Aktion erinnert wird, aber nicht mit<br />
den Namen <strong>AHA</strong> in Verbindung gebracht wird – was der Wirksamkeit einer Aktion a<br />
priori keinen Abbruch tut.<br />
In den anderen Lokalen erinnert man sich – vielleicht – an Getränkeaktionen; diese<br />
<strong>AHA</strong>-Aktionen sind für die dort befragten Jugendlichen aber nicht einmal annähernd<br />
mit den lauten, grellen und lustigen Events vergleichbar, über die man sonst so viel<br />
spricht.<br />
Man erinnert sich an Events (Vinylparty, Kübelsaufen…), an Konzerte und Happy<br />
Hours in den untersuchten und in anderen Lokalen.<br />
• Im Papperla hat es eine Schnapsverkostung gegeben. Da ist ein Schnapsfach-<br />
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Seite 58<br />
mann gekommen und hat fünf verschiedene Schnäpse mitgebracht – einen Trebern,<br />
einen Whisky, Motenegro – so einen Bitterschnaps. Dann hat er uns erklärt wie das<br />
geht, woher das kommt und das Papperla hat natürlich Snacks angeboten. Das war<br />
sehr fein.<br />
• Da gibt es immer irgend etwas. Jetzt ist zum Beispiel jeden Donnerstag ein Shot<br />
um einen Euro! ….. <strong>AHA</strong>? Ja da war doch einmal so eine Aktion, dass Soda Zitron nur<br />
1,50 gekostet hat. War das von <strong>AHA</strong>?<br />
• Bei uns gibt es immer zum Wein ein Glas Wasser, auch zu Shots. Bei Cocktails<br />
nicht so, also natürlich bekommt man es, wenn man bestellt.<br />
Im Gegensatz zu den speziellen <strong>AHA</strong> Aktionen, sind die eingesetzten Key Visual und<br />
die Gimmicks in den meisten Lokalen recht gut im Gedächtnis geblieben. Nicht in allen<br />
Lokalen kann man sich an die Botschaften, an die Sprüche erinnern, dass es aber<br />
etwas gegeben hat – daran erinnern sich die Jugendlichen.<br />
Grundsätzlich sind die Jugendlichen sehr positiv gegenüber solchen Aktivitäten eingestellt.<br />
Sie geben aber an, dass man sich dadurch nicht zuviel erwarten darf: Wenn<br />
man abends weggeht, wird man etwas trinken, und eben auch mal zuviel trinken.<br />
• Da sind auch so Karten mit Sprüchen da gewesen. Ich weiß jetzt nicht mehr was<br />
genau, aber so etwas wie Ein guter rausch braucht Zeit. Das ist gut. Das ist nicht so<br />
verkrampft.<br />
• Nein, da ist mir nichts aufgefallen. Wie soll das ausgesehen haben? Nein.<br />
• Das waren doch diese Kaugummis. Die hatten geile Farben – pink und grün. Da<br />
ist noch was drauf gestanden? Nein ich les mir doch nicht durch, was da drin ist.<br />
Änderungen durch <strong>AHA</strong>-Alternative Happy Hours<br />
Kapitel 4: Evaluation - Evaluation des Projekts<br />
Offenbar kommt es aufgrund von <strong>AHA</strong> zu k(l)einen mittel- oder langfristigen Änderungen<br />
in der Trinkkultur <strong>eines</strong> Lokals.
Kapitel 4: Evaluation - Evaluation des Projekts<br />
•<br />
•<br />
•<br />
Lokale, die bereits einen sehr reflektierten Umgang mit Alkoholgenuss haben, ma-<br />
chen gerne mit, <strong>AHA</strong> wird dort aber nicht als Besonderheit gesehen. Vom Publi-<br />
kum wird es nicht einmal als Verstärkung der Bemühungen gesehen.<br />
Im jugendkulturellen / sozialarbeiterischen Setting besteht ebenfalls ein reflektierter<br />
Umgang mit Alkohol. Dass man dem Genuss akzeptierend gegenübersteht,<br />
wird von den Jugendlichen positiv gesehen. Man ist aber nicht überrascht, dass<br />
man sich mit dem Thema auseinandersetzt.<br />
Lokale, in denen eine problematische <strong>Alkoholkultur</strong> herrscht, ändern diese nicht<br />
– oder nur tageweise, aufgrund von öffentlichem Druck. Das Publikum nimmt die<br />
sehr zarten Aktionen kaum wahr, da sie anders und weniger spektakulär positioniert<br />
sind als die üblichen Events und Aktionen.<br />
• Das ist typisch für‘s Papperla. Die machen so was.<br />
• Im Moskito funktioniert das.<br />
• Bei uns da haben wir jeden Tag eine Aktion: Samstag ist jeder Cocktail für Mädchen<br />
die Hälfte, oder Mittwoch alle um 4,80. Also immer etwas.<br />
Änderungen im Trinkverhalten Jugendlicher<br />
Rausch gehört dazu!<br />
Aber gesoffen haben die Leute doch immer schon!<br />
Das sind die beiden Hauptaussagen in den Gruppengesprächen zum Thema Alkoholkonsum<br />
von Jugendlichen. Auffallend ist, dass in den untersuchten Gruppen alle<br />
angeben, schon einmal zuviel getrunken zu haben. Es sind aber auch alle der Meinung,<br />
dass Alkoholmissbrauch bei Jugendlichen zum Aufwachsen dazugehört – und<br />
sich das Problem von selbst löst, sobald ein Führerschein da ist. Dann kriegt man mit,<br />
dass man auch ohne sich zu betrinken, einen (berauschenden) Abend mit viel Spaß<br />
haben kann.<br />
In der österreichischen Kultur ist Alkoholkonsum ein integrierter und allgemein akzeptierter<br />
Bestandteil. Daher wird in allen untersuchten Regionen Alkoholkonsum toleriert<br />
und akzeptiert. Es gehört einfach dazu. Daher zeigen Erwachsene eine akzeptieren-<br />
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Seite 60<br />
Kapitel 4: Evaluation - Evaluation des Projekts<br />
de Grundhaltung. Übermäßiger Alkoholkonsum– bei Erwachsenen genauso wie bei<br />
Jugendlichen – wird abgelehnt.<br />
Die Jugendlichen und jungen Erwachsenen geben an, dass Erwachsene im Trinken<br />
Jugendlicher ein etwas größeres Problem sehen, als im Alkoholkonsum Erwachsener.<br />
Allerdings ist bei normalem Konsum (also kein zu starker Rausch) bei den meisten<br />
Erwachsenen Toleranz vorherrschend. Betrunkene Erwachsenen werden eher<br />
als Problem und Belästigung wahrgenommen, als betrunkene Jugendliche.<br />
Die Thematisierung des „Koma-Saufens“ in den Medien im Lauf des letzten Jahres<br />
hat nach Ansicht der Jugendlichen eindeutig Einfluss auf die Einstellung zu Alkohol<br />
gehabt. Die Gesellschaft ist insgesamt aufmerksamer geworden. Eltern kümmern<br />
sich mehr um ihre Kinder (wenn sie auch immer noch naiv annehmen, dass ihre Kinder<br />
doch gar nichts trinken), Wirte und Veranstalter machen stärkere Kontrollen, die<br />
Polizei ist aktiver.<br />
All dies hat Auswirkungen auf das Trinkverhalten Jugendlicher: man sieht nicht mehr<br />
so viele Alkoholleichen wie noch vor einem Jahr. Vor allem die Kleineren (12-, 13-Jährige)<br />
werden offensichtlich mehr im Auge behalten.<br />
Nachlassender Alkoholkonsum ist nach Ansicht der Jugendlichen stark durch die<br />
Kontrollmaßnahmen, und durch steigende Preise beeinflusst. Als Hauptgrund für eine<br />
Änderung des Konsumverhaltens wird aber ein persönlicher Reifungsprozess gesehen.<br />
Aktionen wie <strong>AHA</strong> haben nach Ansicht der Jugendlichen (in den Lokalen) keine bzw.<br />
kaum Auswirkungen auf das Trinkverhalten – weil sie nur punktuell stattfinden und<br />
keine Nachhaltigkeit mit sich bringen.
Kapitel 4: Evaluation - Rückmeldungen aus der Gastronomie<br />
4.3.<br />
Rückmeldungen aus der Gastronomie<br />
Bei Gesprächen mit Gastronomen der <strong>AHA</strong>-Lokale konnte auch die Einschätzung der<br />
beteiligten Wirte erfasst und umrissen werden. Das Feedback dieser Projekt-Partner-<br />
Gruppe ist für weitere Ausrichtungen solcher Projekte sehr wichtig.<br />
<strong>AHA</strong>-Alternative Happy Hours Gesamteindruck<br />
Das Projekt fand bei den teilnehmenden Gastronomen insgesamt sehr guten Anklang.<br />
Grundsätzlich ist die Idee, mit Jugendlichen an deren Trinkverhalten zu arbeiten, sehr<br />
willkommen – auch bei Gastronomen. Auch sie haben in der letzten Zeit einen anderen<br />
verstärkten Alkoholkonsum bei immer jüngeren Jugendlichen wahrgenommen<br />
und wollen – auch aus rechtlichen Gründen – ein Zeichen setzen, dass bei ihnen in<br />
den Lokalen der Jugendschutz eingehalten wird.<br />
Einige der teilnehmenden Gastronomen haben selbst einen jugendarbeiterischen<br />
Background; sie geben in den Gesprächen auch an, dass es für sie wichtig ist, den<br />
Jugendlichen einen anderen Umgang mit Alkohol zu <strong>vermitteln</strong>. Das Projekt <strong>AHA</strong> –<br />
Alternative Happy Hours hilft dabei.<br />
Allgemein waren sich die Gastronomen einig, dass sie durch das Projekt keine Gäste<br />
verloren haben, dass sie auch nicht weniger verdient haben – aber auch nicht mehr.<br />
Man macht bei so einem Projekt mit, weil man sich Gäste wünscht, mit denen es keine<br />
Probleme gibt, weil sie betrunken wären, oder man macht mit, weil es einem selbst<br />
ein persönliches Anliegen ist.<br />
• Es ist gut, dass man etwas tut!<br />
• <strong>AHA</strong> ist gut, weil die Jugendlichen lernen müssen, mit Alkohol umzugehen.<br />
• So ein Projekt muss man langfristig fortsetzen. Dann kann man damit auch wirk-<br />
lich etwas erreichen. Jetzt ist es vorbei – und was bleibt übrig?<br />
• Ich habe mitgemacht, weil es mir wichtig ist und ich ohnehin schon immer in meinem<br />
Lokal für Jugendliche etwas angeboten habe.<br />
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Beurteilung der Unterstützung durch die Gemeinde<br />
In Bezug auf die Einschätzung gegenüber der Gemeinde zeigt sich vielfach ein pragmatischer<br />
Zugang: Wenn man bei einem Projekt mitmacht, dass der Gemeinde wichtig<br />
ist, ist das sicher nicht schlecht! Man erwartet andererseits von der Gemeinde, dass<br />
hier auch Unterstützung und Verständnis für die Anliegen der Gastronomen besteht.<br />
Die Zufriedenheit mit der Unterstützung ist aber recht unterschiedlich. Angeregt wird<br />
zum Beispiel stärkere mediale Unterstützung des Projekts (und damit der Gastronomen)<br />
mit jugendadäquaten Medien (Poster, Plakate, Flyer und andere Formen von<br />
Veranstaltungshinweisen). Gefordert wird aber auch mehr Unterstützung bei Konzerten,<br />
etc.<br />
• In den letzten Jahren ist das Interesse der Stadtpolitik an Jugendlichen zurück-<br />
gegangen. Wenn das Projekt funktionieren soll, muss man auch Konzerte machen<br />
können. Die ganzen Wege, die Genehmigungen, das sollte einen wirklich erleichtert<br />
werden.<br />
• Hier wird schon viel gemacht. Da gab es eine Pressekonferenz und so, da passiert<br />
schon was.<br />
• Der Stadtrat ist da persönlich dahinter, dass etwas zum Thema Alkohol und Jugendliche<br />
gemacht wird, da muss man ja dann auch mitmachen. Er hat es uns …<br />
nahegelegt.<br />
Umsetzung des Projekts<br />
Kapitel 4: Evaluation - Rückmeldungen aus der Gastronomie<br />
Die Gastronomen waren auf die von ihnen gesetzten Aktionen durchaus stolz, doch<br />
gaben sie an, dass man mehr machen und umsetzen könnte, wenn es<br />
• auch finanzielle Unterstützung gäbe<br />
• mediale Unterstützung da wäre<br />
• man mit anderen Projekten und anderen Lokalen Zusammenarbeit gäbe.<br />
Einige der durchgeführten Aktionen werden die Gastronomen fortsetzen – außerhalb<br />
des Projekts, ohne Namen <strong>AHA</strong>. Das zeigt, dass sie mit den Aktionen zufrieden waren.
Kapitel 4: Evaluation - Rückmeldungen aus der Gastronomie<br />
Die Unterstützung durch die Regionalkoordinatoren wurde durchwegs positiv gesehen,<br />
man hätte sich manchmal mehr Betreuung (z.B. im Sinne von mehr Unterstützungen<br />
im Umgang mit der Gemeinde) gewünscht.<br />
Die generelle Umsetzung des Projekts wurde jedoch durchaus kritisiert. Vor allem die<br />
verwendeten Gimmicks wurden als stilistisch nicht zu dem Setting im Lokal passend<br />
eingestuft.<br />
• Wenn du einen echten Workshop machen willst, dann brauchst du auch Geld da-<br />
für, da kannst du nicht selbst ständig nach Sponsoren suchen, dafür sollte es Mittel<br />
geben.<br />
• Das kannst du bei uns nicht verteilen. Diese Farben! Pink und grün. Das kann ich<br />
doch nirgends hinlegen.<br />
• Mit Plakaten sollte man auf die Aktionen aufmerksam machen, das kostet aber<br />
Geld. Wenn die Gemeinde das schon unterstützt, sollte sie uns bei der Werbung auch<br />
unterstützen, dann kann man mehr machen.<br />
• Zu mir kommt immer die gleiche Gruppe von Leuten. Es (Anm.: das Projekt) ist<br />
aber wichtig. Das heißt es sollten mehr Lokale mitmachen.<br />
Zielerreichung des Projekts <strong>AHA</strong>-Alternative Happy Hours<br />
Insgesamt erreichen solche Projekte nach Ansicht der Gastwirte bei der Zielgruppe<br />
zwar ein bisschen aber nicht genug.<br />
Ausschlaggebend dafür ist, dass diese Projekte immer nur punktuelle Änderungen<br />
zeigen. Die Jugendlichen besuchen aber mehrere Lokale, trinken auch bei anderen<br />
Gelegenheiten. Daher ist es nach Ansicht der Gastronomen notwendig so ein Projekt<br />
auszuweiten und in mehreren Lokalen – jeweils in passender Mutation – anzubieten.<br />
Parallel muss man auch mit anderen Einrichtungen arbeiten.<br />
So erreicht man nicht nur mehr Jugendliche, sondern kann auch intensiver mit ihnen<br />
arbeiten.<br />
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Wenn das Projekt nur über einen kurzen Zeitraum läuft, sind auch keine nachhaltigen<br />
Veränderungen zu erwarten.<br />
Die Jugendlichen zeigten sich an den Aktionen, die stattgefunden haben immer sehr<br />
interessiert, aber die Gastronomen meinen, sie können keine langfristigen Änderungen<br />
im Alkoholkonsum feststellen. Sie berichten aber davon, dass sie von den Jugendlichen<br />
auf das Projekt (resp. auf die Aktionen und Aktivitäten) angesprochen<br />
wurden.<br />
• Wenn das Projekt mit anderen Projekten zusammenarbeitet, da würde man mehr<br />
erreichen.<br />
• Die Jugendlichen haben bei den Aktionen mitgemacht und waren ganz begeistert.<br />
Aber ich glaube nicht, dass sie ihr Trinkverhalten langfristig ändern werden, nur weil<br />
sie bei einer Aktion dabei waren.<br />
• Auswirkungen hat das kaum, weil die Jugendlichen doch woanders auch trinken.<br />
Die kaufen doch im Supermarkt die Bottle. Im Lokal trinken Jugendliche gar nicht so<br />
viel.<br />
Verbesserungsvorschläge<br />
Kapitel 4: Evaluation - Rückmeldungen aus der Gastronomie<br />
Die einzelnen Gemeinden sollten die teilnehmenden Lokale mehr unterstützen, und<br />
sich auch darum bemühen, dass mehr Lokale teilnehmen. So können immer wieder<br />
neue <strong>AHA</strong>-Veranstaltungen gemacht werden, wodurch kann man mehrere Gruppen<br />
von Jugendlichen und insgesamt auch intensiver ansprechen kann.<br />
Die Unterstützung durch Informationsmaterial und Give aways muss zielgruppenspezifisch<br />
und dem jeweiligen Lokal angepasst erfolgen. Eine Verpflichtung, bestimmte<br />
regionen-übergreifende, allgemeine Streumaterialien zu verwenden, sollte nicht<br />
bestehen. Damit könnten sich Gastronomen leichter mit ihre spezielle Ausrichtung<br />
einbringen.<br />
Nach Ansicht der Gastronomen sollten in Zukunft Aktionen durch die Medien, die von<br />
Jugendlichen genutzt werden, stärker unterstützt werden.