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Leitfa<strong>de</strong>n: Wissenschaftliches <strong>Arbeit</strong>en (Themenbehandlung, Struktur und Inhalt)<br />

For<strong>de</strong>rungen an eine wissenschaftliche <strong>Arbeit</strong><br />

Seminar- und Abschlussarbeiten sind die wichtigsten Formen <strong>wissenschaftlichen</strong> <strong>Arbeit</strong>ens<br />

während <strong>de</strong>s Studiums.<br />

Während von Institution zu Institution (bzw. Prüfer zu Prüfer) leicht unterschiedliche<br />

Formvorschriften für Haus- und Abschlussarbeiten existieren o<strong>de</strong>r bevorzugt wer<strong>de</strong>n<br />

(Umfang, Zitierweise, Abstän<strong>de</strong>, Schriften etc.), gibt es im <strong>de</strong>n Bereichen <strong>de</strong>s inhaltlichen<br />

<strong>Aufbau</strong>s, <strong>de</strong>r Methodik o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Leistung, die zu erbringen ist, kaum eine Diskussion.<br />

Die Aufgabe "besteht darin, selbständig etwas zu einem gestellten o<strong>de</strong>r selbst gewählten<br />

Thema in begrenzter Zeit zu schreiben und dabei die Äußerungen An<strong>de</strong>rer in <strong>de</strong>r<br />

Literatur zu fin<strong>de</strong>n, zu bewerten und im Zusammenhang Ihres Themas zu verarbeiten.<br />

Dazu gehört insbeson<strong>de</strong>re, das Thema eigenständig zu durch<strong>de</strong>nken, systematisch zu<br />

bearbeiten und themengerecht aufbereitet leicht lesbar schriftlich darzustellen o<strong>de</strong>r<br />

mündlich vorzutragen" (Rosig / Prätsch 2001: 1).<br />

Zum <strong>wissenschaftlichen</strong> <strong>Arbeit</strong>en gehört das Beherrschen <strong>de</strong>r (vgl. ebda):<br />

• Prinzipien, Metho<strong>de</strong>n und Techniken <strong>de</strong>s <strong>wissenschaftlichen</strong> <strong>Arbeit</strong>ens<br />

• Formvorschriften und Gestaltungsfragen, die <strong>de</strong>n Rahmen für die inhaltliche Darstellung<br />

bil<strong>de</strong>n<br />

• Inhaltliche Richtigkeit und Ein<strong>de</strong>utigkeit<br />

• Kriterien <strong>de</strong>r Darstellung<br />

• Begriffsklarheit, Definition und Abgrenzung <strong>de</strong>r Begriffe für die Ar- , beit sowie<br />

konsequente Benutzung in <strong>de</strong>r <strong>de</strong>finierten Form<br />

• Inhaltliche Richtigkeit und Ein<strong>de</strong>utigkeit<br />

• Objektivität, Ver<strong>de</strong>utlichen von Bewertungsmaßstäben, im ursprünglichen Be<strong>de</strong>utungszusammenhang<br />

zitieren, nicht sinnentstellend um-funktionieren<br />

• Vollständigkeit <strong>de</strong>r Bearbeitung <strong>de</strong>s Themas, Eingrenzungen sind <strong>de</strong>utlich und<br />

plausibel zu begrün<strong>de</strong>n<br />

• Transparenz und Übersichtlichkeit in <strong>de</strong>r gesamten Struktur <strong>de</strong>r <strong>Arbeit</strong> (Glie<strong>de</strong>rung,<br />

Argumentation und Formulierung)<br />

• Nachprüfbarkeit, Einhalten <strong>de</strong>r Zitierrichtlinien<br />

Wissenschaftliche <strong>Arbeit</strong>en sollen (vgl. hier und fortfolgend a.a.O.: 3):<br />

• <strong>einer</strong>seits <strong>de</strong>n Nachweis erbringen, dass <strong>de</strong>r Verfasser mit <strong>de</strong>n Metho<strong>de</strong>n und<br />

Techniken <strong>de</strong>s <strong>wissenschaftlichen</strong> <strong>Arbeit</strong>ens ebenso vertraut ist wie mit <strong>de</strong>r <strong>wissenschaftlichen</strong><br />

Fragestellung.<br />

• an<strong>de</strong>rerseits stellt je<strong>de</strong> <strong>Arbeit</strong> auch eine 'Dienstleistung' für die angesprochene<br />

Zielgruppe (z.B. Prüfer) dar.<br />

Ziel ist, die Erwartungen und Anfor<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>r Zielgruppe zu erfüllen, um dieser<br />

das Nachvollziehen und Überprüfen Ihrer Gedankengänge so weit wie möglich zu erleichtern.<br />

Je<strong>de</strong> <strong>Arbeit</strong>, die von an<strong>de</strong>ren gelesen, verstan<strong>de</strong>n und akzeptiert wer<strong>de</strong>n soll, erfor<strong>de</strong>rt<br />

auch das Einhalten von Konventionen. Das beginnt mit<br />

• inhaltlicher Richtigkeit,<br />

• nachvollziehbaren Gedankengängen und<br />

• Verständlichkeit,<br />

geht über die Beachtung <strong>de</strong>r Grundsätze zu<br />

Prof. Thomas Dreiskämper (2010) (www.medienökonomie.<strong>de</strong>) Seite | 1


Leitfa<strong>de</strong>n: Wissenschaftliches <strong>Arbeit</strong>en (Themenbehandlung, Struktur und Inhalt)<br />

• formaler Richtigkeit,<br />

• Übersichtlichkeit,<br />

• Klarheit und Sauberkeit<br />

und reicht bis zur interessanten Darstellung.<br />

Vermeidbare Fehler gehen hier immer zu Lasten <strong>de</strong>s Verfassers.<br />

<strong>Aufbau</strong> <strong>einer</strong> <strong>wissenschaftlichen</strong> <strong>Arbeit</strong><br />

Die thematischen Ausführungen bestehen grundsätzlich aus drei unterschiedlich umfangreichen<br />

Textabschnitten (vgl. a.a.O.:<br />

1. <strong>de</strong>m Einleitungsteil<br />

2. <strong>de</strong>m Hauptteil<br />

3. <strong>de</strong>m Schlussteil.<br />

zu 1. Einleitung<br />

Hier wer<strong>de</strong>n einführen<strong>de</strong> Gedanken zur Themenstellung angeboten, die <strong>de</strong>m Leser Orientierung<br />

geben (Hinführung zum Thema) und die Aktualität <strong>de</strong>s Themas belegen:<br />

• Bei einem weit gefassten Thema schafft <strong>de</strong>r Autor ein Überblick über das <strong>Arbeit</strong>sgebiet<br />

/ Fachgebiet.<br />

• Bei einem eng gefassten Thema bietet <strong>de</strong>r Autor einen Einstieg in eine spezielle<br />

Problematik an, zeigt aber gleichzeitig auch Verbindungen und Zusammenhänge<br />

auf, die <strong>de</strong>n thematischen Kontext bil<strong>de</strong>n.<br />

1.1. Problemstellung<br />

Hier wer<strong>de</strong>n Hinweise auf neue, ungelöste o<strong>de</strong>r unzureichend untersuchte Problemfel<strong>de</strong>r,<br />

die im Zusammenhang mit <strong>de</strong>m gewählten Thema stehen aufgezeigt, um eine Motivation<br />

herzuleiten, warum das spezielle Thema gewählt wur<strong>de</strong>.<br />

Erst die Herausarbeitung dieses Punktes macht die Themenstellung für <strong>de</strong>n Leser wirklich<br />

interessant.<br />

1.2. Zielsetzung <strong>de</strong>r <strong>Arbeit</strong><br />

Hier macht <strong>de</strong>r Verfasser das Untersuchungsziel s<strong>einer</strong> <strong>Arbeit</strong> <strong>de</strong>utlich. Zwingen<strong>de</strong>r Bestandteil<br />

dieses Unterkapitels ist die ein<strong>de</strong>utige Formulierung <strong>de</strong>r Frage- bzw. Problemstellung.<br />

Diese Formulierung kann (sollte) in Form von Thesen (<strong>Arbeit</strong>shypothesen) vorgestellt<br />

wer<strong>de</strong>n.<br />

Die Frage- und Problemstellung dient im Hauptteil als Selektionskriterium, ob die dortigen<br />

Ausführungen relevant (zielführend) sind o<strong>de</strong>r nicht.<br />

1.3. Methodische Vorgehensweise<br />

Hier wird dargestellt, wie <strong>de</strong>r Verfasser in s<strong>einer</strong> <strong>Arbeit</strong> methodisch vorgehen wird. Die<br />

Ausführungen beschreiben <strong>de</strong>n Gang <strong>de</strong>r Untersuchung.<br />

Prof. Thomas Dreiskämper (2010) (www.medienökonomie.<strong>de</strong>) Seite | 2


Leitfa<strong>de</strong>n: Wissenschaftliches <strong>Arbeit</strong>en (Themenbehandlung, Struktur und Inhalt)<br />

Möglicherweise wer<strong>de</strong>n hier auch grundlegen<strong>de</strong> Definitionen und Begriffserläuterungen<br />

angeboten, wie bestimmte "Dinge" im Laufe <strong>de</strong>r <strong>Arbeit</strong> verstan<strong>de</strong>n o<strong>de</strong>r eingeordnet wer<strong>de</strong>n<br />

(spezielle Begriffserklärungen etc., die nur für einzelne Abschnitte relevant sind,<br />

wer<strong>de</strong>n allerdings erst in <strong>de</strong>n entsprechen<strong>de</strong>n Kapiteln <strong>de</strong>finiert bzw. erläutert).<br />

Hinweis: Es erweist sich als ratsam, dieses Einleitungskapitel in <strong>einer</strong> Entwurfsvariante<br />

vor, in s<strong>einer</strong> Endversion aber erst nach Fertigstellung <strong>de</strong>r <strong>Arbeit</strong> zu formulieren, damit<br />

es allen Anfor<strong>de</strong>rungen genügt.<br />

zu 2: Hauptteil <strong>de</strong>r <strong>Arbeit</strong><br />

Hier wer<strong>de</strong>n das Thema und die im einleiten<strong>de</strong>n Abschnitt formulierte und eingegrenzte<br />

Fragestellung in Breite und Tiefe<br />

• systematisch,<br />

• vollständig,<br />

• nachvollziehbar und<br />

• richtig behan<strong>de</strong>lt.<br />

Mit entschei<strong>de</strong>nd für die Auswahl <strong>de</strong>r darzustellen<strong>de</strong>n Einzelheiten ist das Anspruchsniveau<br />

<strong>de</strong>r jeweiligen <strong>Arbeit</strong>, wie z.B. Grundstudium, Hauptstudium, Abschlussarbeit.<br />

Davon abhängig können unterschiedliche Begriffe und Zusammenhänge vorausgesetzt<br />

wer<strong>de</strong>n. Diese sollten dann nur in einem für das Verständnis erfor<strong>de</strong>rlichen Umfang<br />

dargestellt wer<strong>de</strong>n.<br />

Alle Ausführungen müssen ohne das Lesen <strong>de</strong>r Fußnoten und eventueller Anlagen voll<br />

verständlich sein.<br />

Generell ist bei <strong>de</strong>r Themenbehandlung mit <strong>einer</strong> lückenlosen Gedanken- und Argumentationskette<br />

mit 'Beweischarakter' schlüssig und für <strong>de</strong>n Leser nachvollziehbar vorzugehen.<br />

In diesen Gedankenketten können folgen<strong>de</strong> Elemente enthalten sein:<br />

• Gesicherte Grundlagen (<strong>de</strong>s Themas / <strong>de</strong>s Fachgebiets), aber bitte aus anerkannten<br />

Fach- bzw. Lehrbüchern und nicht aus Lexika o<strong>de</strong>r irgendwelchen Internet-Seiten<br />

(wie z.B. wikipedia o.ä.)!<br />

• Mo<strong>de</strong>lle (wie z.B. das Preis-Absatz-Mo<strong>de</strong>ll)<br />

• Anerkannte und für das Thema geeignete Metho<strong>de</strong>n <strong>de</strong>s Fachgebiets inklusive<br />

ggfs. <strong>de</strong>r Voraussetzungen und Einschränkungen<br />

• Versuche, Beobachtungen, Simulationen, Umfragen<br />

• kritische Bewertung <strong>de</strong>r erarbeiteten Erkenntnisse<br />

• Folgerungen<br />

Es verbieten sich Ausflüge in ("interessante") Nebenbereiche und es verbieten sich<br />

Scheinargumentationen ("wie nicht näher ausgeführt wer<strong>de</strong>n muss", "wie auf <strong>de</strong>r<br />

Hand liegt" etc.).<br />

Die themengerechte Reihenfolge<br />

Struktur und Inhalt <strong>de</strong>s Hauptteils sind so stark von <strong>de</strong>r jeweiligen Themenstellung<br />

abhängig, dass keine allgemeinen Regeln dafür aufgestellt wer<strong>de</strong>n können.<br />

Die Argumentation muss jedoch <strong>einer</strong> thematisch logischen Folge entsprechen und<br />

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Leitfa<strong>de</strong>n: Wissenschaftliches <strong>Arbeit</strong>en (Themenbehandlung, Struktur und Inhalt)<br />

die Reihenfolge soll Wie<strong>de</strong>rholungen ausschließen.<br />

Die systematische und methodische Form<br />

Von <strong>einer</strong> <strong>wissenschaftlichen</strong> <strong>Arbeit</strong> wird min<strong>de</strong>stens verlangt, dass sie eine systematische<br />

Bearbeitung und Darstellung <strong>de</strong>s Themas im Rahmen <strong>de</strong>s Ausbildungsstan<strong>de</strong>s<br />

<strong>de</strong>s Verfassers liefert, d.h. <strong>de</strong>n Nachweis <strong>einer</strong> <strong>wissenschaftlichen</strong> Vorgehensweise erbringt.<br />

In Abschlussarbeiten wird erwartet, dass die Ergebnisse <strong>de</strong>r <strong>Arbeit</strong> einen <strong>wissenschaftlichen</strong><br />

Neuigkeitswert darstellen.<br />

Dabei muss sich die Systematik <strong>de</strong>r Glie<strong>de</strong>rung in <strong>de</strong>n Ausführungen fortsetzen. Nur<br />

eine systematische Vorgehensweise sichert auch die Nachvollziehbarkeit <strong>de</strong>r Untersuchung,<br />

die Qualität ihrer Ergebnisse und ihre Nachprüfbarkeit.<br />

Logik und Richtigkeit<br />

Ihre Argumentation, Begründungen und Schlussfolgerungen sind logisch, richtig und<br />

vollständig zu entwickeln.<br />

Je<strong>de</strong> Aussage, auch eine zitierte, muss richtig sein. Als Maßstab gilt, dass sie <strong>de</strong>r<br />

Schreiber mit <strong>de</strong>m von ihm zu erwarten<strong>de</strong>n Fachwissen und logischen Denkvermögen<br />

als falsch hätte erkennen müssen.<br />

Relevanz<br />

Erwartet wird eine klare Darstellung von Phänomenen, ihren Ursachen, Zusammenhängen<br />

und Folgen sowie die Diskussion und ggf. Klärung von theoretischen Fragen<br />

bzw. anwendungsorientierten Problemen. Eine alleinige Aufzählung von Tatbestän<strong>de</strong>n<br />

ist keinesfalls ausreichend.<br />

Prüffragen: Warum ist die Frage und <strong>de</strong>ren Beantwortung für <strong>de</strong>n Leser interessant?<br />

Worin liegt <strong>de</strong>r Erkenntnisfortschritt?<br />

Nachvollziehbarkeit und Überprüfbarkeit<br />

Ihre Argumentation, die Begründungen und Schlussfolgerungen müssen nachvollziehbar<br />

und überprüfbar dargestellt wer<strong>de</strong>n.<br />

Prüffragen: Welche Prämissen liegen <strong>de</strong>n Aussagen zugrun<strong>de</strong>? Wie sind die Aussagen<br />

zustan<strong>de</strong> gekommen? Unter welchen Bedingungen gelten sie?<br />

Selbständigkeit<br />

Die Bearbeitung Ihres Themas soll eigenständig erfolgen. Das be<strong>de</strong>utet auch die Ableitung<br />

und Formulierung von eigenen Erkenntnissen, Schlussfolgerungen und Beurteilungen!<br />

Allerdings sollten Sie zuerst einen Sachverhalt analytisch durcharbeiten<br />

und erst auf dieser Grundlage argumentieren und bewerten.<br />

Literaturbasiertes <strong>Arbeit</strong>en<br />

Die eigenständige Bearbeitung Ihres Themas soll unter Zuhilfenahme <strong>de</strong>r Fachliteratur<br />

erfolgen. Das Verarbeiten <strong>de</strong>r Fachliteratur darf sich daher nicht in <strong>einer</strong> Aufzählung<br />

o<strong>de</strong>r Aneinan<strong>de</strong>rreihung von Literaturstellen erschöpfen.<br />

Erwartet wird, dass auf <strong>de</strong>r Basis von sorgfältig ausgesuchten relevanten Aussagen<br />

<strong>de</strong>r Fachliteratur ein Wissensfortschritt erzielt wird. Dieser kann auch in <strong>einer</strong> Aufarbeitung<br />

und systematischen Darstellung <strong>de</strong>s aktuellen Wissensstan<strong>de</strong>s bestehen.<br />

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Leitfa<strong>de</strong>n: Wissenschaftliches <strong>Arbeit</strong>en (Themenbehandlung, Struktur und Inhalt)<br />

Prüfkriterium für die Qualität <strong>einer</strong> <strong>Arbeit</strong>: Fin<strong>de</strong>t <strong>de</strong>r Prüfer mit angemessenem Suchaufwand<br />

in <strong>de</strong>r zugänglichen Literatur eine bessere Darstellung als die vom Verfasser<br />

angebotene, hat <strong>de</strong>r Verfasser <strong>de</strong>r <strong>Arbeit</strong> das aktuelle Basiswissen nicht ausreichend<br />

aufgearbeitet.<br />

Bei <strong>de</strong>r Auswertung <strong>de</strong>r Fachliteratur ist zumin<strong>de</strong>st die wichtigste Literatur zu verarbeiten<br />

und zu diskutieren. Das heißt u.a.:<br />

• erklären<br />

• zusammenfassen<br />

• in Zusammenhänge einordnen, Bezüge zu an<strong>de</strong>ren Aussagen prüfen, bewerten<br />

o<strong>de</strong>r kritisieren (Vor- und Nachteile, Wi<strong>de</strong>rsprüche, Probleme)<br />

• übernehmen, vergleichen, verbin<strong>de</strong>n<br />

• gegenüberstellen verwerfen, ergänzen,<br />

• Übersichten erstellen,<br />

• Leitgedanken formulieren,<br />

• zeitlich / theoretisch / i<strong>de</strong>ologisch / methodisch einschätzen,<br />

• auf praktische Fälle anwen<strong>de</strong>n<br />

Eine Kennzeichnung <strong>de</strong>r eigenen Meinung z.B. durch "m.E." (meines Erachtens) sollten<br />

Sie nur benutzen, wenn dies beson<strong>de</strong>rs betont wer<strong>de</strong>n soll. Vermei<strong>de</strong>n Sie immer<br />

die 'Ich-', 'Wir-' o<strong>de</strong>r 'Man-Form' in Ihren Formulierungen.<br />

Übergänge<br />

Die einzelnen Abschnitte <strong>de</strong>r <strong>Arbeit</strong> (Glie<strong>de</strong>rungspunkte, Absätze) sollten durch geeignete<br />

Übergänge verbun<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n. Empfehlenswert ist, zwischen <strong>de</strong>n über- und untergeordneten<br />

Glie<strong>de</strong>rungspunkten einen Übergangstext einzuschieben, <strong>de</strong>r die Beziehung<br />

zwischen <strong>de</strong>n Punkten herstellt bzw. die folgen<strong>de</strong> Unterteilung <strong>de</strong>s Glie<strong>de</strong>rungspunktes<br />

erläutert.<br />

zu 3. Schlussteil<br />

Je<strong>de</strong> <strong>Arbeit</strong> sollte schon aus bewährten rhetorischen Grün<strong>de</strong>n mit einem schließen<strong>de</strong>n<br />

Abschnitt en<strong>de</strong>n. Dieser Abschnitt sollte nicht "Schlussteil" genannt wer<strong>de</strong>n, son<strong>de</strong>rn<br />

eher eine Überschrift tragen wie: 'Zusammenfassung' , 'Ergebnis(se)' , 'Perspektiven' o<strong>de</strong>r<br />

'Ausblick'.<br />

In diesem Schlussteil können (je nach Prüfer) zusammenfassend die im Hauptteil erarbeiteten<br />

Antworten / Ergebnisse (und nur diese!) bezüglich <strong>de</strong>r im Einleitungsteil<br />

formulierten Fragen dargestellt wer<strong>de</strong>n. Dabei ist auf einen exakten Abgleich <strong>de</strong>r Fragen<br />

und Antworten zu achten und darauf, dass keine reine Wie<strong>de</strong>rholung <strong>de</strong>r im<br />

Hauptteil ausgeführten Ergebnisse erfolgt.<br />

Wichtig ist auch eine abschließen<strong>de</strong> kritische Würdigung inklusive <strong>de</strong>s Aufzeigens noch<br />

offener Fragestellungen für Theorie und Praxis (weiterer Forschungsbedarf).<br />

In je<strong>de</strong>m Fall sollen ein Ausblick o<strong>de</strong>r weitere Perspektiven <strong>de</strong>s Themas dargestellt<br />

wer<strong>de</strong>n.<br />

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Leitfa<strong>de</strong>n: Wissenschaftliches <strong>Arbeit</strong>en (Themenbehandlung, Struktur und Inhalt)<br />

Noch ein grundsätzlicher Hinweis zu Kapitel- und Abschnittsüberschriften<br />

Eine Überschrift soll Orientierung geben über das, was <strong>de</strong>n Leser im folgen<strong>de</strong>n Abschnitt<br />

inhaltlich erwartet.<br />

Vermei<strong>de</strong>n Sie vage Hinweise wie z.B. "Controlling", "Konstruktivismus" o<strong>de</strong>r "Medien".<br />

Damit kann kein Leser etwas "anfangen".<br />

An<strong>de</strong>rerseits überstrapazieren zu lange (prosaische) Überschriften das optische Bild<br />

Ihrer Glie<strong>de</strong>rung.<br />

Konkretisieren Sie, worum es geht, aber verschlagworten Sie dabei: z.B. "Prinzipien<br />

<strong>de</strong>s Controllings", "Kontruktivistische Ansätze in <strong>de</strong>r Werbetechnik", "Medien als Systemkomponenten".<br />

Überschriften spiegeln die Struktur und <strong>de</strong>n logischen (gedanklichen) Fortgang <strong>de</strong>r<br />

Untersuchung wi<strong>de</strong>r. Der Leser muss aus Ihren Headlines erkennen können, worin die<br />

Logik besteht und sie müssen <strong>de</strong>utlich Auskunft über die bearbeiteten Inhalte geben.<br />

Basisliteratur:<br />

Rossig, W.E. / Prätsch, J. (2001): Wissenschaftliches <strong>Arbeit</strong>en. Ein Leitfa<strong>de</strong>n für<br />

Haus-, Seminar-, Examens- und Diplomarbeiten sowie Präsentationen. 3. vollst.<br />

erweit. und überarb. Auflage. Wolfsdruck Verlag. Bremen.<br />

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