Weihnachtspredigt "Ehre sei Gott in der Höhe" â Pfr. Mathias Gerber ...
Weihnachtspredigt "Ehre sei Gott in der Höhe" â Pfr. Mathias Gerber ...
Weihnachtspredigt "Ehre sei Gott in der Höhe" â Pfr. Mathias Gerber ...
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Im nächsten Jahr feiern wir 100 Jahre Kirche Oberwangen. "<strong>Ehre</strong> <strong>sei</strong> <strong>Gott</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> Höhe"<br />
steht auf <strong>der</strong> grossen Glocke im Turm unserer Kirche, und "<strong>Ehre</strong> <strong>sei</strong> <strong>Gott</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> Höhe" ist<br />
darum das Hauptthema im Jubiläumsjahr. E<strong>in</strong>e gute Idee! Aber ich möchte uns warnen:<br />
Das ist nicht e<strong>in</strong>fach nur e<strong>in</strong>e gute Idee von uns, o<strong>der</strong> e<strong>in</strong>fach e<strong>in</strong>e fromme Diszipl<strong>in</strong>, die<br />
e<strong>in</strong>fach zum Repertoire e<strong>in</strong>er frommen Geme<strong>in</strong>de gehört. Ne<strong>in</strong>, es geht um mehr, um viel<br />
mehr.<br />
"<strong>Ehre</strong> <strong>sei</strong> <strong>Gott</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> Höhe" ist das absolute Fundament des Glaubens an Jesus Christus.<br />
Und dieser Glaube ist e<strong>in</strong>e persönliche Herzensbeziehung zu Jesus Christus. Und "<strong>Ehre</strong><br />
<strong>sei</strong> <strong>Gott</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> Höhe" ist Ausdruck dieser Beziehung.<br />
Aber was heisst "<strong>Ehre</strong>…"? Wenn ich jemand ehre, dann b<strong>in</strong> ich begeistert von dem, was<br />
diese Person tut, vielleicht auch für mich tut. Diese Person hat dann auch für mich und<br />
me<strong>in</strong> Leben e<strong>in</strong>e grosse Bedeutung. So ist es auch bei Jesus: Jesus ehren heisst:<br />
Begeistert <strong>sei</strong>n von dem, was er getan hat! Wenn ich von etwas begeistert b<strong>in</strong>, dann<br />
kommt es <strong>in</strong> me<strong>in</strong> Herz. Durch die Begeisterung über die Taten von Jesus kommen sie <strong>in</strong><br />
me<strong>in</strong> Herz kommt und werden dort wirksam.<br />
Was hat Jesus denn getan?<br />
Er hat <strong>sei</strong>ne Fe<strong>in</strong>de geliebt; für <strong>sei</strong>ne Gegner e<strong>in</strong>gestanden; die, die ihn verfluchten, hat er<br />
gesegnet; die an<strong>der</strong>en höher geachtet als sich selbst; <strong>in</strong> Liebe die Wahrheit gesagt; hat<br />
sich erniedrigt bis <strong>in</strong> den Tod; um Vergebung gebeten für die, die ihn kreuzigten.<br />
Ich b<strong>in</strong> begeistert von diesen Taten von Jesus, weil ich erkannt habe: Das ist Frieden!<br />
Zugegeben: Das ist e<strong>in</strong> happiger Frieden! Aber nur <strong>der</strong> ist etwas wert. Alles an<strong>der</strong>e ist e<strong>in</strong><br />
billiger Friede, denn nur e<strong>in</strong> happiger Friede ist etwas wert; dieser Friede ist absolut<br />
unbezahlbar, denn er kommt von <strong>Gott</strong>, dem Vater, <strong>der</strong> uns den Sohn geschenkt hat:<br />
Jesus selber ist unser Friede!<br />
Dieser Friede muss durch unsere <strong>Ehre</strong> und unser Lobpreis <strong>in</strong> unsere Herzen kommen –<br />
dieser Friede, nur dieser Friede! Ich drücke es jetzt e<strong>in</strong>mal ganz hart aus:<br />
Wir können erst über den Frieden reden, wenn wir bereit s<strong>in</strong>d, <strong>Gott</strong> die <strong>Ehre</strong> zu geben! Ich<br />
sage das jedem Familienvater, je<strong>der</strong> Mutter. Allen, die <strong>in</strong> dieser Gesellschaft<br />
Verantwortung zu tragen haben. Ich sage das jedem Politiker, je<strong>der</strong> Politiker<strong>in</strong>! Und ich<br />
sage das auch jedem Pfarrer, je<strong>der</strong> Pfarrer<strong>in</strong>!<br />
Was <strong>Gott</strong> durch Jesus für uns getan hat, das muss uns <strong>in</strong> unserem Leben etwas<br />
bedeuten. Wir können nicht an Jesus vorbei den Frieden und das Wohlgefallen <strong>der</strong><br />
Menschen wollen. So sieht es bei uns <strong>in</strong> <strong>der</strong> Welt nämlich aus: Wir wollen Weihnachten,<br />
das Fest des Friedens, ohne den Friedensfürsten feiern!<br />
Wenn bei uns Weihnachten soll werden, dann muss Jesus <strong>in</strong> unserem Lebensalltag etwas<br />
zu sagen haben; wenn er das nicht darf, wenn er draussen vor <strong>der</strong> Tür bleiben muss, dann<br />
gibt es dr<strong>in</strong>nen ke<strong>in</strong>en Frieden, weil er alle<strong>in</strong> unser Friede ist. Wir Menschen beweisen das<br />
selber: Es hat <strong>in</strong> <strong>der</strong> Welt noch nie Frieden gegeben, nur weil man Friedensgespräche<br />
führte.<br />
So ist es <strong>in</strong> jedem "Krieg" auf dieser Welt: <strong>in</strong> den Völkerkriegen bis h<strong>in</strong> zu denen, die sich<br />
<strong>in</strong> unseren Wohnungen abspielen.<br />
"<strong>Ehre</strong> <strong>sei</strong> <strong>Gott</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> Höhe".<br />
So muss es beg<strong>in</strong>nen; das ist <strong>der</strong> Anfang. Immer! Das ist <strong>der</strong> Beg<strong>in</strong>n des Friedens!<br />
Ich möchte noch etwas Wichtiges sagen: Unsere ganz tiefe Sehnsucht nach Frieden ist<br />
nichts an<strong>der</strong>es, als unser tiefe menschliche Sehnsucht nach <strong>Gott</strong>. Nutzen wir das:<br />
Immer wenn wir diesen unendlichen Durst nach Frieden <strong>in</strong> unseren Herzen haben, dann<br />
gehen wir zu <strong>Gott</strong>, dass er ihn stillen kann. Das ist im tiefsten S<strong>in</strong>n nicht an<strong>der</strong>es als:<br />
"<strong>Ehre</strong> <strong>sei</strong> <strong>Gott</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> Höhe."<br />
Amen.