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DRAUSSEN

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<strong>DRAUSSEN</strong><br />

… bei 2av


INHALT<br />

4<br />

8<br />

14<br />

20<br />

30<br />

Orientierung<br />

Drinnen<br />

Klassische und neue Medien<br />

Mediale Raumgestaltung<br />

Fazit


4 5<br />

ORIENTIERUNG<br />

Der Bachelorstudiengang Kommunikationsdesign der Hochschule<br />

für angewandte Wissenschaften Würzburg-Schweinfurt<br />

sieht für das fünfte Semester ein Praxismodul von mindestens<br />

20 Wochen vor – ein Semester, das der Student »draußen« in<br />

einem Unternehmen oder einer anderen Einrichtung verbringt.<br />

Um die Praxisphase möglichst effektiv nutzen zu können,<br />

musste ich zunächst einige persönliche Fragen klären. In welchem<br />

gestalterischen Bereich soll mein Praktikum stattfinden?<br />

Welche Büros könnten meine Vorstellungen am besten erfüllen?<br />

Und wie erstelle ich ein ansprechendes Portfolio meiner<br />

bisherigen Arbeiten, um die ausgewählten Büros von mir zu<br />

überzeugen?<br />

Das fünfte Semester zeichnet sich besonders dadurch von den<br />

Übrigen ab, dass es die Bedingungen der realen Arbeitswelt<br />

bietet. Es knüpft jedoch auch an zwei Studienjahre an, in denen<br />

man bereits vieles ausprobieren und sich selbst und seine<br />

Fähig keiten erforschen konnte.


6 Die ersten vier Studiensemester hatten mich vieles gelehrt. So<br />

7<br />

konnte ich mir bereits wichtige Grundlagen der Bereiche Text,<br />

Illustration, Fotografie, Typografie, Bewegtbild, Interaktive<br />

Medien, sowie Gestaltung im Raum zu eigen machen. Im<br />

vierten Semester hatte ich meine persönlichen Schwerpunkte<br />

Gestaltung im Raum und Grafikdesign entwickelt. Besonders<br />

die Ausstellungsgestaltung hatte mich bisher stark beeinflusst.<br />

Deshalb wollte ich mir eine Stelle in diesem Bereich suchen,<br />

um die eigenen Vorstellungen mit der Realität vergleichen zu<br />

können.<br />

Neben der Unterstützung von Prof. Claudia Frey, die mir<br />

einige Adressen der Branche zukommen ließ, recherchierte<br />

ich selbst, um eine Auswahl geeigneter Agenturen treffen zu<br />

können, mit deren Gestaltung ich mich identifizieren konnte.<br />

Währenddessen stellte ich meine eigenen Arbeiten zu einem<br />

Portfolio zusammen. Als ich schließlich acht Favoriten ausgewählt<br />

hatte, konnte ich ihnen am 29. Mai 2013 meine Bewerbung<br />

bzw. mein Portfolio zusenden.<br />

Im Laufe der nächsten Wochen erhielt ich auch von ande ren<br />

Agenturen, die ich kontaktiert hatte, einige Einladungen zum<br />

persönlichen Gespräch. So machte ich mich zusätzlich auf<br />

den Weg nach Stuttgart und Frankfurt, um mir dort insgesamt<br />

drei weitere Büros anzusehen. Nach diesen Besichtigungen<br />

konnte ich am 19. Juni 2013 meine Entscheidung fällen.<br />

Die Resonanz war sehr positiv. Besonders freute es mich, dass<br />

ich bereits zwei Stunden nach dem Versand meiner Bewerbung<br />

eine Nachricht von 2av erhielt, in der mich Prof. Jens Döring<br />

zum Vorstellungsgespräch einlud. Noch in derselben Woche<br />

fuhr ich für mein erstes Bewer bungs gespräch nach Ulm, wo ich<br />

herzlich empfangen wurde. Man stellte mir Büro, Mitarbeiter<br />

und einige abgeschlossene Projekte vor. Danach erläuterte ich<br />

meine eigenen Arbeiten. Ich erfuhr alles, was ich zu diesem<br />

Zeitpunkt über meine zukünftigen Arbeitsbedingungen wissen<br />

wollte. Als ich mich auf den Rückweg machte, hatte man mir<br />

bereits den Praktikumsplatz zugesichert; Ich beschloss jedoch<br />

die Möglichkeit zu nutzen, weitere Bewerbungsgespäche zu<br />

führen, bevor ich eine endgültige Entscheidung treffen wollte.<br />

Das Büro 2av hatte jedenfalls einen sehr sympathischen und<br />

kompetenten Eindruck bei mir hinterlassen.<br />

Weil mich die Arbeit mit digitalen Exponaten besonders reizte,<br />

entschied ich mich für 2av. Weitere Gründe dafür waren, dass<br />

auch andere Bereiche medialer Raumgestaltung, klassischer<br />

und neuer Medien hier abgedeckt wurden sowie die Sympathie<br />

für 2av, die ich bereits während dem ersten Gespräch entwickelt<br />

hatte. Der Grundsatz, Gestaltung auf Funktionalität zu minimieren<br />

– ohne den Verlust ästhetischer Qualität – sprach mich<br />

sehr an. Ich erhoffte mir dadurch sowohl einen Einblick in die<br />

Ausstellungswelt als auch in die Konzeption und Ausführung<br />

unterschiedlicher Projekte.


8 9<br />

6.OG<br />

Am Montag, dem 02. September 2013 begann mein Praktikum.<br />

Als ich an diesem Tag das Büro betrat, hatte man mir bereits<br />

einen eigenen Arbeitsplatz eingerichtet. Ich wurde mit allem<br />

ausgestattet, was ich für den Anfang benötigte. Es folgten ausführliche<br />

Einweisungen in die Räumlichkeiten und die Ordnung<br />

des Büros sowie eine Einführung in die Server-Struktur<br />

von 2av. Mein Rechner war bereits auf meine Anforderungen<br />

angepasst, die wichtigsten Programme installiert und sogar eine<br />

eigene Mail-Adresse angelegt worden.<br />

DRINNEN<br />

Mein erster Arbeitstag startete nun mit dem wöchentlichen<br />

Meeting aller Mitarbeiter, dem sogenannten »jour fixe«, in dem<br />

die aktuellen Projekte besprochen wurden und bei Bedarf<br />

Fragen und Probleme geklärt werden konnten. Durch die Teilnahme<br />

daran bekam ich einen guten Einblick in alle aktuell<br />

laufenden Arbeiten und wurde gleichzeitig mit meinen ersten<br />

Aufgaben vertraut gemacht. Vor versammelter Runde hieß<br />

man mich hierbei noch einmal herzlich willkommen. Nach<br />

dem Meeting standen einige organisatorische Dinge an, ich<br />

wurde zum Beispiel für die Mitarbeiterseite des Internetauftritts<br />

von 2av fotografiert. Anschließend führten mich meine<br />

Kollegen noch einmal genauer in die Projekte ein, die mich<br />

betrafen, so verging der erste Tag wie im Flug.<br />

3.OG<br />

Eine weitere Tradition, die ich neben dem »jour fixe« bereits<br />

an meinem ersten Tag kennenlernen durfte, bildete der »Apero«<br />

– ein lockeres Zusammensitzen nach Feierabend, das einmal<br />

im Monat stattfinden sollte. Hier wurden Themen außerhalb<br />

der Projekte vorgestellt und diskutiert. Im Rahmen meines<br />

zweiten Aperos (einen Monat später) stellte ich beispielsweise<br />

noch einmal allen Kollegen mein Portfolio vor.


10 Die wichtigste Vorraussetzung dafür, dass ich vom ersten Tag<br />

11<br />

an meine Arbeit effizient und gewissenhaft durchführen konnte<br />

war ein funktionierendes Team. Bei 2av gab es keine großen<br />

Hierachien. Der respektvolle und freundliche Umgang miteinander<br />

war genauso selbstverständlich wie der gegenüber den<br />

Kunden und Geschäftspartnern. Bei Fragen oder Problemen<br />

stand man mir stets hilfsbereit und geduldig zur Seite. Ich war<br />

von Anfang an Teil des Teams.<br />

Prof. Jens Döring und Katrin Jedon sind Geschäfts führer und<br />

Gründer von 2av. Da die beiden wegen Lehraufträgen häufig<br />

unterwegs waren, unterstützte Michael Barth sie bei der Projektleitung.<br />

Gemeinsam koordinierten sie die Mitarbeiter von<br />

2av und waren Ansprechpartner für Kunden und Geschäftspartner.<br />

Santiago Duque und Fabian Rauch waren zuständig für Medien<br />

gestaltung und Programmierung. Kurz nachdem ich dazu gekommen<br />

war, verließ Fabian das Büro um auf Reisen zu gehen.<br />

Franziska Hettich und Ubbo Ronhardt kamen neu dazu.<br />

Im Bereich Kommunikationsgestaltung war Maria Goller<br />

lange Zeit allein. Auch hier gab es jedoch während meinem<br />

Praktikum einige Änderungen. So wurde das Team durch<br />

Anna Gaissmaier und Friedemann Theilacker erweitert.<br />

Zeitgleich mit mir verließ auch Maria das Büro.<br />

Laurens Braig, Maximiliane Wadler und ich waren als Praktikanten<br />

bei 2av. Laurens studierte in Ulm Digital Media. In<br />

seinem Praktikumssemester war er mit Mediengestaltung und<br />

Programmierung beschäftigt. Maximiliane hatte bereits den<br />

Studiengang Motion Design abgeschlossen. Ich selbst wurde<br />

zur Unterstützung der Kommunikationsgestalter angestellt.


12 Im sechsten Obergeschoss der Keltergasse 5 in Ulm hatte 2av<br />

13<br />

mehrere Räume angemietet. Man betrat das Büro durch einen<br />

großen Meetingraum, in dem täglich mehrere Besprechungen<br />

stattfanden und in dem wir meistens gemeinsam die Mittagspause<br />

verbrachten. Neben drei Arbeitsräumen fand man hier<br />

eine geräumige Küche und ein Bad. Zwei der Arbeitsräume<br />

wurden von Katrin, Jens und Michael genutzt. Ein größerer<br />

Raum bot Platz für bis zu sieben oder acht Arbeitsplätze und<br />

war für die restlichen Mitarbeiter ausgestattet. Hier war auch<br />

ich in den ersten Wochen untergebracht.<br />

Wie man der Grafik auf Seite 8 entnehmen kann, wurden wir<br />

später auf zwei Geschosse verteilt. Ubbo, Anna, Maximiliane<br />

und Friedemann waren erst nach mir zum Team dazu gekommen.<br />

Für diese konnten in den bisherigen Räumlichkeiten nicht<br />

mehr genügend Arbeitsplätze eingerichtet werden. So kam es<br />

dazu, dass ich mit Maria, Anna und später auch Friedemann<br />

das 3. Obergeschoss bezog, damit zumindest Kommunikations<br />

gestalter und Interaktionsgestalter zusammen bleiben konnten.<br />

Gemeinsam mit Laurens richtete ich die neuen Räume ein.<br />

Bei 2av fielen für mich nicht nur gestalterische Tätigkeiten<br />

an. So gehörten auch kleinere Aufgaben zu meinem Alltag,<br />

wie zum Beispiel der Küchendienst, für den jeder Mitarbeiter<br />

alle paar Wochen zusammen mit einem anderen Kollegen ver -<br />

antwortlich war. Ebenso stand der Gang zur Post und zur<br />

Druckerei, um qualitative Drucke für Kundenpräsentationen<br />

anfertigen zu lassen, immer wieder auf dem Tagesplan.<br />

Auf gaben wie diese sah ich stets als angenehme Abwechslung<br />

an, um zwischendurch ein wenig frische Luft schnappen zu<br />

können, wenn ich bereits längere Zeit an derselben Arbeit saß.<br />

Freizeit hatte ich während meines Praktikums genügend und<br />

auch finanziell kam ich in den sechs Monaten mit meinen<br />

400€ Monatslohn gut zurecht. Ich hielt mich an die Arbeitszeiten,<br />

kam morgens gegen neun Uhr im Büro an, machte<br />

mittags eine Stunde Pause und verließ die Keltergasse wieder<br />

nach 18 Uhr, je nachdem, was am Abend noch zu erledigen<br />

war. Nur selten musste ich abends länger bleiben, wobei es<br />

dann auch selbstverständlich war, meine Kollegen bei der<br />

Arbeit zu unterstützen. Auch in meiner Freizeit ergaben sich<br />

einige Unternehmungen mit meinen Kollegen. Zu erwähnen<br />

ist hier auch eine tolle Weihnachtsfeier des gesamten Teams.<br />

Neben den offiziellen Projekten, an denen ich für 2av arbeiten<br />

durfte, wurden mir auch einige interne Aufgaben übertragen.<br />

Schon in den ersten Tagen übernahm ich die Gestaltung des<br />

Inhaltsverzeichnisses für eine Broschüre über büro-eigene<br />

Arbeiten im Bereich klassischer und neuer Medien. Hierfür<br />

waren bereits einige Entwürfe entstanden, mit Hilfe derer ich<br />

die finale Variante erstellen konnte.<br />

Im Laufe der Zeit wurde mir die Verantwortung für die Mitarbeiterfotos<br />

der Webseite von 2av übertragen. Ich fotografierte<br />

die Neuen im Team und passte die Bilder für die Seite an, damit<br />

sie online gestellt werden konnten. Auch andere fotografische<br />

Aufgaben wurden mir des Öfteren zugeteilt, ob es um die<br />

Bestandsaufnahme eines neuen oder die Dokumentation eines<br />

abgeschlossenen Projekts ging.<br />

In einer späteren Phase meines Praktikums entwarf ich mehrere<br />

Varianten eines Plakats, das der Suche nach zukünftigen Prakti -<br />

kanten diente. Dieses wurde bisher leider noch nicht umgesetzt,<br />

so wie einige Überlegungen und Entwürfe zu einem internen<br />

Beschilderungs- und Orientierungssystem der Kelter gasse 5,<br />

mit denen ich mich an meinen letzten Arbeitstagen beschäftigte.


14 15<br />

KLASSISCHE<br />

&<br />

NEUE MEDIEN<br />

2av ist ein »Büro für mediale Raumgestaltung sowie für<br />

Gesta tung von klassischen und neuen Medien«. Mediale<br />

Raumgestaltung wird dabei noch einmal in digitale Exponate,<br />

Ausstellungsgestaltung und Rauminszenierungen unterteilt.<br />

Klassische und neue Medien differenziert man in klassische<br />

Medien, zeitbasierte Medien und asynchrone Medien.<br />

Während meines Praktikums hatte ich die Möglichkeit, diese<br />

Aufgabenfelder kennen zu lernen. Von Recherchearbeiten<br />

über Konzeption und Prototypisierung bis hin zur grafischen<br />

und technischen Umsetzung arbeitete ich an vielen Projekten<br />

mit und erfuhr darüber hinaus einiges über die Branche und<br />

den richtigen Umgang mit Kunden. Auf den folgenden Seiten<br />

möchte ich Projekte klassischer und neuer Medien darstellen,<br />

an denen ich mitwirken durfte.


16 17<br />

ALBUMCOVER »AURA ANTHROPICA – TRILOGIE II«<br />

Zu den Kunden von 2av zählen viele kulturelle Auftraggeber.<br />

In enger Absprache werden geeignete Gestaltungslösungen<br />

gesucht und umgesetzt. Eine meiner ersten Aufgaben bei 2av<br />

war die Gestaltung eines Plattencovers für den österreichischen<br />

Musiker und Autor Hans Platzgumer. Im Rahmen seines Projektes<br />

Aura Anthropica hatte dieser das Album »Trilogie II«<br />

produziert. Maria und ich experimentierten mit Aquarellfarben<br />

und falteten das gefärbte Papier, solange die Farbe noch nicht<br />

getrocknet war. Die Ergebnisse scannten wir ein. Digitale Bildbearbeitung<br />

und Typographie folgten.<br />

ANIMATION »SÜDWESTPRESSE«<br />

Bei diesem Projekt waren wir mit der Animation eines kurzen<br />

Imageclips für die Südwestpresse beauftragt, der die Multime<br />

dialität des Unternehmens zum Ausdruck bringen sollte.<br />

Wir konzipierten ein halbminütiges Video, in dem verschiedene<br />

Medien kombiniert wurden: Schwarz-weiße Ausgaben der<br />

Südwestpresse aus den Anfängen des Verlags blättern immer<br />

schneller übereinander bis diese an Farbe gewinnen und von<br />

den aktuellen Tageszeitungen überdeckt werden. Ein Zoom<br />

heraus aus der ersten Kamera einstellung deckt auf, dass wir<br />

uns zuerst auf dem Screen eines iMacs, dann auf dem eines<br />

iPads, eines MacBooks und schließlich auf dem eines iPhones<br />

wiederfinden. Ich beteiligte mich vor allem an Konzeption,<br />

Storyboard und Stilfindung des Clips.


18 19<br />

Anlässlich einer Pressekonferenz zur Präsentation der Webseite<br />

und zur Publizierung derselben erhielt 2av zusätzlich<br />

den Auftrag, vier Postkartenmotive, ein Falt-Blatt und einen<br />

Roll-Up zu gestalten. Wir orientierten uns an der Gestaltung<br />

der Webseite und dem Leitmotiv Donau. Besonders die Bildervielfalt,<br />

die auch auf der Webseite das bunte Leben der Donauschwaben<br />

widerspiegelt, wurde Teil unserer Gestaltung. Die<br />

Layouts wurden ausführlich mit dem Kunden besprochen und<br />

anschließend in den Druck geschickt, damit die gedruckten<br />

Exemplare pünktlich zum Pressetermin im Donauschwäbischen<br />

Zentralmuseum ankommen konnten.<br />

WEBSEITE »DANUBE PLACES«<br />

Für das Donauschwäbische Zentralmuseum in Ulm wurde im<br />

Laufe meiner Praktikantentätigkeit eine Webseite gestaltet und<br />

umgesetzt, die Sehenswürdigkeiten entlang der Donau vorstellt.<br />

Inhaltlicher Schwerpunkt der Webseite ist die Navi gation anhand<br />

einer geografischen Karte. Durch diese kann der Besucher<br />

nach Belieben in Regionen, Städte und Sehenswürdigkeiten eintauchen<br />

und viele Informationen und Abbildungen erhalten.<br />

Seit Beginn meines Praktikums waren Maria und ich mit dem<br />

Projekt vertraut, wobei zu diesem Zeitpunkt bereits ein erstes<br />

Layout erstellt worden war. Dennoch diskutierten wir in vielen<br />

Kundenmeetings die optimale Struktur der Webseite und erreichten<br />

letztendlich eine klare Differenzierung zwischen den<br />

Regionen, Städten und Sehenswürdigkeiten. Für die Umsetzung<br />

erstellte ich den Stil der Karten, zeichnete diese nach Vorlagen<br />

nach, bereitete Bilder für den Einsatz auf der Webseite vor und<br />

half dabei, alles fehlerfrei online zu stellen.


20 21<br />

MEDIALE<br />

RAUMGESTALTUNG<br />

Digitale Exponate, Ausstellungsgestaltungen und Rauminszenierungen,<br />

zusammengefasst »Mediale Raumgestaltung« bilden<br />

das zweite große Arbeitsfeld von 2av. Wenn wir auch keine<br />

eigenen Ausstellungsprojekte in dieser Zeit bearbeite ten, boten<br />

mir besonders die Rauminszenierungen immer wieder die<br />

Möglichkeit, kreativ zu werden. Deutlicher Schwer punkt der<br />

Arbeit waren jedoch die digitalen Exponate für Aus stellungen<br />

und Museen, die sehr unterschiedliche Formen annehmen<br />

konnten. Interessant war dabei auch die Zusammenarbeit mit<br />

Ausstellungsgestaltern wie zum Beispiel Atelier Brückner.


22 23<br />

DIGITALES EXPONAT »IfA«<br />

Das Institut für Auslandsbeziehungen (IfA) hatte 2av anlässlich<br />

der Tourneeausstellung »Weltreise. Kunst aus Deutschland<br />

unterwegs.« mit einer Medienstation beauftragt, welche Details<br />

zu ausgewählten Werken der Ausstellung medial präsentieren<br />

sollte. 2av konzipierte, gestaltete und programmierte ein digitales<br />

Exponat und entwarf für die Medienstation ein Möbel.<br />

Ich selbst beschäftigte mich bei diesem Projekt mit dem Layout<br />

der Pop-up-Fenster, sorgte für den finalen Satz der Inhalte und<br />

erstellte ein 3D-Modell des Möbels für Präsentations zwecke.<br />

DIGITALE EXPONATE »KRIPPENMUSEUM«<br />

Mehrere digitale Exponate konzipierten wir für das Krippenmuseum<br />

Oberstadion. Dazu gehörten zwei Medien stationen<br />

und diverse Licht- und Toninszenierungen. Die Gestaltung der<br />

beiden Medienstationen übernahm ich in diesem Fall alleine.<br />

Es handelte sich zum einen um eine Dia show mit Texten über<br />

die Entstehung und den Bau einer ausgestellten Krippe, zum<br />

anderen um ein Portrait des Dichters Christoph von Schmid<br />

mit Lebensdaten, Werken, Ehrungen, seinen wichtigsten Wegbegleitern<br />

und einem von ihm verfassten Lied. Ich entwickelte<br />

für beide Stationen das Layout und füllte es mit den Inhalten,<br />

damit Santiago und Franziska mit der Programmierung der<br />

Stationen weiter arbeiten konnten. Laurens setzte die Lichtund<br />

Toninsze nierungen um.


24 DIGITALE EXPONATE »SCHOCKEN«<br />

25<br />

Im »Schocken«, einem ehemaligen Kaufhaus vom Architekten<br />

Erich Mendelson in Chemnitz, entstand zu der Zeit, die ich bei<br />

2av verbringen durfte, das Staatliche Museum für Archäologie.<br />

Für die von Atelier Brückner geplante Ausstellung gestalteten<br />

und produzierten wir über 80 Medienstationen und mediale<br />

Inszenierungen. Wegen des enormen Umfangs dieses Auftrags<br />

waren alle Mitarbeiter an der Realisierung des Projekts beteiligt.<br />

Das erforderte eine funktionale Koordination aller Kräfte.<br />

Michael und Ubbo kommunizierten mit Atelier Brückner und<br />

dem Museum und hielten den Rest des Teams immer auf dem<br />

aktuellen Stand, was Inhalte und Fortschritt der einzelnen<br />

Stationen betraf. Zudem führten wir ein zweites jour fixe ein,<br />

das sich nur mit dem Schocken-Projekt befasste.<br />

DIGITALE EXPONATE »KLOSTER MAULBRONN«<br />

2av übernahm Konzeption und Ausführung von drei Medienstationen<br />

für eine neue Ausstellung im UNESCO-Welt erbe-<br />

Kloster Maulbronn. Es entstand ein interaktiver Stundenplan,<br />

bei dem über sieben Taster ein Wochentag aus gewählt und die<br />

entsprechenden Stundenpläne von drei bekannten Klosterschülern<br />

verglichen wurden. Eine andere Station beschäftigte<br />

sich mit dem Kloster selbst: Sie enthielt zwei Interviews mit<br />

Udo Lindenberg und Peter Härtling über ihre Erfahrungen<br />

mit Maulbronn, sowie eine Auflistung aller berühmten Schüler<br />

des Klosters mit näheren Informa tionen und einer Karte der<br />

wichtigsten Orte im nahen Umfeld. Auch bei diesem Projekt<br />

übernahm ich Layout- und Satzaufgaben und gab das Ergebnis<br />

zur Programmierung an Santiago weiter.<br />

Ich war an vielen Phasen des Projektes beteiligt. Zuerst ging es<br />

um grundsätzliche Entscheidungen für allgemeine Gestaltungsrichtlinien.<br />

Die Ausstellung war in drei Etagen unterge bracht,<br />

die sich thematisch unterschieden. Das wirkte sich beispielsweise<br />

auch auf die Farbspektren der einzelnen Etagen aus, die<br />

wir berücksichtigen mussten. Wir hatten zwar einen Leitfaden<br />

von Brückner bekommen, stellten aber viele Details nochmals<br />

in Frage, um diesen an die Funktionalität im digitalen Bereich<br />

anzupassen. Es galt auch immer darauf zu achten, dass wir auf<br />

jeder Etage mit unterschiedlichen Medien und Projektionen<br />

arbeiteten, die allesamt an das Gesamtbild der Ausstellung angepasst<br />

werden sollten. Was die Funktionsweise der einzelnen<br />

Exponate betraf, erstellten wir zuerst eine Menge Storyboards,<br />

die als Grundlage für weitere Absprachen mit den Ausstellungsgestaltern<br />

dienten. Als diese abgenommen waren, machten wir<br />

uns nach und nach an die Umsetzung der Stationen. Einen<br />

großen Teil der Zeit, die ich mit dem Projekt beschäftigt war,<br />

arbeitete ich beispielsweise an einem kurzen Animationsfilm,<br />

für den ich grafische Vorlagen des Museums kolorierte und<br />

freistellte, damit Maximiliane diese später animieren konnte.<br />

Zusammen mit ihr und Michael bestimmte ich auch den Stil<br />

dieser Filmstationen. Den Prozess eines so großen Projektes<br />

mitzubegleiten war eine der interessantesten Er fahrungen, die<br />

ich bei 2av machen konnte und es war mir eine Freude, einige<br />

abgeschlossenen Exponate zu sehen, bevor das Praktikum<br />

wieder zu Ende ging.


26 27<br />

DIGITALE EXPONATE »ARBURG«<br />

Ein weiteres Ausstellungsprojekt von Atelier Brückner, das 2av<br />

mit digitalen Exponaten bereichern konnte, war das Firmenmuseum<br />

des Unternehmens ARBURG, das zu den weltweit<br />

führenden Herstellern von Spritzgießmaschinen für die Kunststoffverarbeitung<br />

zählt. Die Ausstellung erzählt die Geschichte<br />

des innovativen Familienunternehmens. Wir waren für die<br />

Kon zeption und Umsetzung unterschiedlicher Medien beauftragt<br />

worden. Der Prozess lief ähnlich wie auch schon bei<br />

dem Projekt »Schocken« ab: Wir begannen mit der Erstellung<br />

einiger Storyboards für einzelne Exponattypen, um Klarheit<br />

über deren Funktionweise zu schaffen, erhielten Feedback und<br />

passten sie dem Konsens entsprechend an. Die Gestaltungselemente<br />

wurden großteils von der allgemeinen Ausstellungsgestaltung<br />

übernommen. Im Detail arbeitete ich an der Ausarbeitung<br />

der »Maschinenstelen« mit: Screens, die direkt vor<br />

ausgestellten ARBURG-Maschinen angebracht wurden und<br />

deren Aufbau und Funktionen erklärten. Ich erstellte dafür<br />

Drahtgittermodelle der Maschinen, die Santiago anschließend<br />

in die Stationen einfügte. Als das Projekt für uns in die Schlussphase<br />

kam, wurden auch hier alle Kräfte gebraucht, so half ich<br />

dabei mit, Texte und Abbildungen vollständig in die Stationen<br />

zu integrieren und testete, ob alles fehlerfrei lief.<br />

RAUMINSZENIERUNG »LA STRADA«<br />

Die Arbeit an Rauminszenierungen wie dem Videobühnenbild<br />

für das Tanztheater »La Strada« im Stadthaus Ulm fand ich<br />

besonders reizvoll. Der Choreograph und Tänzer Domenico<br />

Strazzeri führte uns in die Handlung des Stücks ein und ermöglichte<br />

es, dass wir bei den Übungen anwesend sein konnten.<br />

Ich filmte eine Probe, damit ich sie mit Maria und Maximiliane<br />

im Büro analysieren konnte. Dabei ließen wir uns sowohl von<br />

Tanz als auch der Hintergrundgeschichte inspirieren und entwickelten<br />

in Absprache mit Domenico und dem Zuständigen<br />

für Bühnenbild und Lichtinszenierungen ein Storyboard. Für<br />

den Hintergrund waren bereits mehrere große Häusersilhouetten<br />

aus weißen Leinwänden geplant. Anhand eines Modells<br />

dieses Bühnenbildes machten wir einige Projektionstests und<br />

beschlossen die Silhouetten aufzugreifen, um darauf mittels<br />

Projection Mapping zu projezieren. Ich entwickelte den grafischen<br />

Stil für die Animationen und setzte sie illustrativ um.<br />

Anschließend animierte Maximiliane meine Vorlagen zu einigen<br />

Loops. Anpassungsarbeit folgte, als die Häusersilhouetten aufgebaut<br />

wurden, da die Projektion noch nicht überall mit den<br />

Umrissen übereinstimmte. Am Ende gelang die Steuerung der<br />

Animationen bei jeder Vorstellung zur Freude aller Beteiligten.


28 29<br />

RAUMINSZENIERUNG »WINTERLEUCHTEN«<br />

Ein Projekt für den Jahresempfang der SÜDWEST PRESSE,<br />

dem sogenannten »Winterleuchten«, begleitete mich von der<br />

ersten Arbeitswoche an. Da wir bis Anfang Februar 2014 Zeit<br />

hatten, eine Idee zu finden und umzusetzen, beschäftigten wir<br />

uns länger damit, ein gutes Konzept zu entwickeln. Zu Beginn<br />

des Projektes sollte die Veranstaltung in den Räumlichkeiten<br />

der ehemaligen HfG Ulm stattfinden. Ich und Maria setzten<br />

uns mit dem Ort selbst auseinander. Nach einer Besichtigung<br />

der HfG entwickelten wir zum Leitmotiv »Das Wort« – angepasst<br />

an die räumlichen Bedingungen – einige spielerische<br />

Ansätze, die die Besucher des Events einbeziehen sollten und<br />

erstellten zur Visualisierung der Ideen Modelle und Skizzen.<br />

In der Zwischenzeit hatte es einen Wechsel von Ort und Motiv<br />

der Veranstaltung gegeben, weshalb wir unsere Konzepte nun<br />

an das Ulmer Zeughaus anpassen mussten. Das neue Thema<br />

lautete »Südwestpresse analog – digital«. Nach mehreren Prä -<br />

sentationen entschied sich die Südwestpresse für den Ansatz<br />

einer Zeitungswand, welche die Verknüpfung der analogen und<br />

digitalen Medien der Zeitungsbranche symbo lisiert. Wir entwickelten<br />

also eine Wand mit integrierten Zeitungsstapeln, die<br />

mittels Projection Mapping beleuchtet, inszeniert und als Leinwand<br />

für bewegte Informationsgrafiken verwendet wurde.<br />

Die Mitarbeiter der Südwestpresse lieferten uns viele Inhalte,<br />

die wir für die Darstellung auf der Zeitungs wand aufbereiten<br />

konnten. So erstellte ich, neben dem Bauplan der Wand, die<br />

Layouts für die Projektion. Wir überprüften, welche Inhalte<br />

auf Zeitung und welche Inhalte auf der blanken Wand projeziert<br />

werden konnten. Daraus ergaben sich Flächen für Text,<br />

Bild-, Filmmaterial und weitere Grafiken. Friedemann und<br />

Maximiliane setzten die Layouts in viele kleine Animationen<br />

um, mit denen Maximiliane am Abend des Events die fertige<br />

Wand bespielen konnte.


30 31<br />

FAZIT<br />

In der Zeit bei 2av habe ich eine Menge gelernt. Ich machte<br />

wertvolle fachliche und zwischenmenschliche Erfahr ungen.<br />

Auch wenn sich bei 2av in dieser Zeit keine Projekte im Bereich<br />

der Ausstellungsgrafik ergeben hatten, war ich doch mit sehr<br />

unterschiedlichen Medien in Berührung ge kom men und durfte<br />

interessante Prozesse begleiten. Von meinen Kollegen erhielt<br />

ich praktische Tipps und baute meine Software-Kenntnisse<br />

weiter aus. Im Team fühlte ich mich stets als vollwertiger Mitarbeiter<br />

und genoß eine angenehme Arbeitsatmosphäre.<br />

Vielen Dank für die gute Zeit an das gesamte Team von 2av!<br />

Zur Kenntnis genommen:<br />

Prof. Jens Döring,<br />

Geschäftsführer<br />

Katrin Jedon,<br />

Geschäftsführerin


32<br />

Praktikumsbericht von Julian Michel<br />

über das Wintersemester 2013 / 2014<br />

bei 2av GmbH<br />

FHWS Hochschule für angewandte<br />

Wissenschaften Würzburg - Schweinfurt<br />

Fakultät Gestaltung<br />

BA Kommunikationsdesign

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