Darmflora und Stuhldiagnostik - Biovis
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Fachinformation 4 /2012 <strong>Darmflora</strong> <strong>und</strong> <strong>Stuhldiagnostik</strong><br />
www.biovis.de<br />
bio vis’<br />
DIAGNOSTIK<br />
<strong>Darmflora</strong><br />
<strong>und</strong> <strong>Stuhldiagnostik</strong><br />
Vor dem Hintergr<strong>und</strong> neuester<br />
wissenschaftlicher Erkenntnisse
<strong>Darmflora</strong> <strong>und</strong> <strong>Stuhldiagnostik</strong><br />
... vor dem Hintergr<strong>und</strong><br />
aktueller wissenschaftlicher Erkenntnisse.<br />
Der Mensch kommt mit einem sterilen Darm<br />
zur Welt <strong>und</strong> erwirbt bis zum ersten Lebensjahr<br />
ein kindliches, individuelles Bakterienprofil,<br />
das sich später aufbaumäßig dem von Erwachsenen<br />
angleicht.<br />
Externe Einflüsse, wie<br />
• Infektionen,<br />
• Magen-, Darmerkrankungen,<br />
• Stress <strong>und</strong><br />
• Nahrungsmitteleinfluss,<br />
verändern die Mikrobiota das Darmes.
4 5<br />
Darmbakterien beeinflussen den Menschen<br />
auf vielfältiger Art <strong>und</strong> Weise<br />
Die Aufklärung des Darm - Mikrobioms ist schwierig, sie gelingt über Anzuchtmethoden,<br />
in neuerer Zeit auch über genetische Verfahren. Über die Anzucht können<br />
ca. 30-40 % der Darmbakterien identifiziert werden. Trotz der Einschränkung<br />
reicht das, um erste Bewertungen treffen zu können. Mit Hilfe der genetischen<br />
Verfahren können seit einigen Jahren auch die verbleibenden 60-70% der Darmbakterien<br />
untersucht werden. Auf der Basis der genetischen Analysen (16S–rRNA–<br />
Bestimmung) finden sich im Darm:<br />
ca. 1.800 Bakterien-Gattungen<br />
ca. 40.000 Bakterien-Arten.<br />
ihr Gewicht beträgt bis zu 2 kg<br />
ihre Zahl übersteigt 100 Trillionen!<br />
Darmbakterien beeinflussen den Menschen auf vielfältige Art <strong>und</strong> Weise. Sie<br />
schützen durch Aufbau einer sog. Kolonisationsresistenz vor endogenen Infektionen,<br />
in dem sie das Darmmilieu (pH-Wert) verändern <strong>und</strong> Rezeptoren an den<br />
Schleimhäuten besetzen. Durch Darmbakterien wird das Mukosaimmunsystem<br />
aktiviert <strong>und</strong> die Bildung <strong>und</strong> Sekretion von sIgA (sekretorisches Immunglobulin<br />
A) reguliert. SIgA schützt nicht nur vor endogenen Infektionen, sondern verhindert<br />
durch Neutralisierung von Erregern <strong>und</strong> Antigenestrukturen auf der Schleimhautoberfläche<br />
eine übermäßige Belastung der systemischen Körperabwehr.<br />
Hier an dieser Stelle kann nicht auf alle diese Zusammenhänge im Einzelnen ein-<br />
gegangen werden, dass würde Bände füllen, es sollen aber zumindest kurz einige<br />
aktuelle Erkenntnisse aufgezeigt werden, die die Bedeutung der Mikrobiota unterstreichen:<br />
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Mikroorganismen<br />
<strong>und</strong> das Nervensystem<br />
Vordergründig besteht zwischen den Darmbakterien <strong>und</strong> den zentralen <strong>und</strong> peri-<br />
pheren Nervenfunktionen kein Zusammenhang, aber Forschungsergebnisse deu-<br />
ten darauf hin, dass es eine unmittelbare Verbindung gibt, wie am Beispiel der<br />
Leber zu sehen ist:<br />
Leberversagen führt zur hepatischen Enzephalopathie mit kognitiven Defiziten,<br />
Tremor <strong>und</strong> Demenzzeichen. Maßgeblichen Anteil daran haben Urease - bildende<br />
Darmbakterien, die Ammoniak <strong>und</strong> andere neurotoxische Metabolite freisetzen.<br />
Werden diese von der Leber nicht mehr abgebaut, kommt es zur systemischen<br />
„Vergiftung“. Mit einer oralen Gabe von nicht resorbierbaren Antibiotika kann man<br />
die Bakterien <strong>und</strong> damit die Ammoniakbildung zurück drängen <strong>und</strong> das Zustandsbild<br />
bessern. Ähnlich gelagerte Zusammenhänge sind für eine Reihe von weiteren<br />
Erkrankungen bekannt geworden.<br />
Mikroorganismen <strong>und</strong> Schmerzempfindungen<br />
Spezielle Laktobazillen – Stämme induzieren im Darmepithel die Expression von<br />
Cannabinoid- <strong>und</strong> µ-Opioidrezeptoren <strong>und</strong> begünstigen auf diese Weise analgetische<br />
Effekte, ähnlich dem Morphin, eine Erklärung für die individuell unterschiedliche<br />
viszerale Schmerzempfindungen.<br />
Mikroorganismen <strong>und</strong> die Hypothalamus– Hypophysenachse<br />
Für die Depression wird heute eine veränderte Funktion der Hypothalamus– Hy-<br />
pophysenachse mitverantwortlich gemacht, denn vielfach weisen depressive Pa-<br />
tienten erhöhte Cortisol- <strong>und</strong> CRH-Spiegel auf. Stress gilt als Co–Faktor für die Ent-<br />
stehung einer Depression <strong>und</strong> wirkt sich außerdem auf die Zusammensetzung des<br />
Mikrobioms im Darm aus. Unter Stress vermehren sich z.B. potentiell pathogene<br />
Bakterien besonders stark. Der Auslöser für das Wachstum in der Darmschleimhaut<br />
sind Interaktionen mit wirtseigenem Adrenalin / Noradrenalin. Es resultiert<br />
ein Signal für die Transkription von Virulenzgenen in den Bakterien, das spezifisch<br />
durch adrenerge Antagonisten blockiert werden kann!
6 7<br />
<strong>Darmflora</strong> <strong>und</strong> Nahrungsverwertung<br />
Die Mikrobiota des Darmes hat einen Einfluss auf die Gewichtsentwicklung. Etwa<br />
90% der Darmbakterien lassen sich zwei großen Bakteriengruppen zuordnen, der<br />
Gruppe der „Firmicuten“ <strong>und</strong> der Gruppe der „Bacteroidetes“. Firmicuten können<br />
Ballaststoffe <strong>und</strong> komplexe Kohlenhydrate verwerten. Es entstehen Zucker <strong>und</strong><br />
kurzkettige Fettsäuren, die der Körper aufnehmen <strong>und</strong> aus denen er Fett aufbauen<br />
kann. Ein hoher Firmicutenanteil im Darm entscheidet also mit darüber, wie viele<br />
Kalorien der Körper aufnimmt. Mit anderen Worten: beim Verzehr der gleichen<br />
Nahrungsmenge werden je nach Zusammensetzung der <strong>Darmflora</strong> unterschiedlich<br />
viele Kalorien aufgenommen.<br />
Eine kohlenhydratreduzierte Diät führt zu einer relativen Vermehrung von Bacte-<br />
roidetes-Arten <strong>und</strong> damit zu einer verminderten Energieaufnahme über die zuge-<br />
führte Nahrung. Auch über die Gabe von speziellen Prä- <strong>und</strong> Probiotika lässt sich<br />
das Verhältnis von Firmicuten zu Bacteroidetes nachhaltig beeinflussen <strong>und</strong> einer<br />
Gewichtszunahme entgegenwirken.<br />
Zusammenfassung<br />
Nach heutigem Wissensstand hat die <strong>Darmflora</strong> vielfältige Einflüsse auf den<br />
menschlichen Organismus. Sie schützt nicht nur vor Infektionen sondern hat<br />
Auswirkungen auf unser Nervensystem, die Schmerzempfindung <strong>und</strong> die Nahrungsverwertung.<br />
Wie zahlreiche Arbeiten aus den letzten Jahren belegen, werden<br />
vermeintlich zentralnervös bedingte Erkrankungen nicht unwesentlich durch<br />
Bakterien des Gastrointestinaltraktes mit beeinflusst.<br />
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Wertigkeit <strong>und</strong> Bedeutung<br />
von Stuhlfloraanalysen<br />
Stuhlfloraanalysen können heute auf kulturellem oder genetischem Wege durch-<br />
geführt werden. Während über genetische Verfahren ein Großteil der Darmbakte-<br />
rien nachgewiesen <strong>und</strong> quantifiziert werden kann, gelingt das über Anzuchtver-<br />
fahren nur bei 30-40% der Bakterien. Da genetische Verfahren auf der Basis der<br />
16s – rRNA – Bestimmung sehr aufwendig <strong>und</strong> teuer sind, beruht der Großteil der<br />
heute durchgeführten Analysen immer noch auf klassischen Anzuchtverfahren.<br />
Genauso, wie bei einem Nachweis von pathogenen Erregern (Salmonellen, Shigellen,<br />
Clostridium difficile usw.) werden dabei Stuhlproben auf spezielle Nährböden<br />
aufgebracht. Die Nährböden werden bebrütet <strong>und</strong> der Bewuchs nach 1 bzw. 2 Tagen<br />
analysiert. Die Auswertung erfolgt danach, ob potentiell pathogene Erreger<br />
(PPO) vorhanden sind, ob fakultativ pathogene Hefen in hoher Zahl angezüchtet<br />
wurden, in welchem Verhältnis bestimmte Leitkeime der anaeroben <strong>und</strong> aeroben<br />
Flora zueinander stehen <strong>und</strong> wie die Stuhlkonsistenz beschaffen ist (Farbe <strong>und</strong><br />
Wassergehalt).<br />
Eine Stuhlanalyse heute beinhaltet neben einer Analyse der Mikrobiota Parameter,<br />
die eine Aussage über die Verdauungsleistung des Patienten ermöglichen (Verdauungsrückstände,<br />
Pankreaselastase) auch Parameter, die Rückschlüsse auf den Zustand<br />
der Darmschleimhaut (Calprotectin, alpha-1-Antitrypsin <strong>und</strong> Zonulin) oder<br />
des Mukosaimmunsystems (sIgA) zulassen. Aus der Gesamtheit der erhaltenen<br />
Daten lassen sich Ursachen von Beschwerden erkennen oder ausschließen <strong>und</strong><br />
gezielte Therapieansätze ableiten. Auf der Basis der erhaltenen Daten lassen sich<br />
Probiotikatherapien optimieren, wobei durch Auswahl der richtigen Probiotika der<br />
Therapieerfolg deutlich verbessert werden kann.
8 9<br />
Probiotika etablieren sich immer mehr. Durch zahlreiche Studien konnte ihre Wirksamkeit<br />
belegt werden. Effektiv ist eine Probiotikatherapie aber nur dann, wenn<br />
die richtigen Stämme in einer ausreichenden Keimzahl zur Anwendung kommen.<br />
Zum Thema Probiotika wurde im deutschen Ärzteblatt 2005 (Ausgabe 11 vom<br />
18. 03. 2005) folgendes ausgeführt:<br />
„Die Wirksamkeit ausgewählter Probiotika-Stämme in der Prophylaxe <strong>und</strong> Therapie<br />
von chronisch entzündlichen, infektiösen <strong>und</strong> allergischen Erkrankungen ist durch<br />
prospektive, kontrollierte Studien belegt. Die Rezidivrate der Colitis ulcerosa durch<br />
E. coli Nissle 1917 sowie das Auftreten einer Pouchitis wird bei Patienten nach Kolektomie<br />
durch das Probiotikagemisch VSL#3 vermindert. Lactobacillus rhamnosus<br />
GG sowie Saccharomyces boulardii sind effektiv in der Behandlung <strong>und</strong> Prävention<br />
von infektiösen Diarrhöen im Kindesalter <strong>und</strong> von Antibiotika-assoziierten Diarrhöen.<br />
Lactobacillus rhamnosus GG wirkt bei Kleinkindern präventiv hinsichtlich der<br />
Ausbildung allergischer Symptome. Der Wirkmechanismus <strong>und</strong> die Pharmakokinetik<br />
sind nicht geklärt. Dies sowie die geringe Anzahl an Studien mit meist eher kleinen<br />
Fallzahlen erlauben derzeit noch keine generelle Empfehlung von Probiotika bei den<br />
genannten Erkrankungen. Allerdings können Probiotika im Einzelfall als wirksame<br />
Alternativen empfohlen werden……“<br />
Die Probiotikaforschung hat in den letzten 6 Jahren viele offene Fragen klären kön-<br />
nen. Die Zahl der Studien ist deutlich gestiegen. Durch Auswahl der richtigen Pro-<br />
biotika können Antibiotika-assoziierte Diarrhöen um 95% reduziert werden, ent-<br />
zündliche Schleimhautreaktionen durch Mastzellstabilisierung <strong>und</strong> Abnahme der<br />
inflammatorischer Zytokine deutlich minimiert werden. Moderne Multistamm-<br />
Probiotika sind in der Lage einer gesteigerten intestinalen Permeabilität entgegen<br />
zu wirken oder bei Säuglingen das Auftreten von Allergien zu verhindern.<br />
biovis Fachinformation 4/2012 <strong>Darmflora</strong> <strong>und</strong> <strong>Stuhldiagnostik</strong> biovis Fachinformation 4/2012 <strong>Darmflora</strong> <strong>und</strong> <strong>Stuhldiagnostik</strong><br />
Mit Hilfe von Stuhlflorabef<strong>und</strong> <strong>und</strong> ergänzenden Parametern kann eine Entschei-<br />
dung darüber getroffen werden, ob Probiotika bei dem Patienten sinnvoll sind <strong>und</strong><br />
über welche Bakterienstämme (über welche Probiotika) ein optimaler Effekt zu<br />
erzielen ist. Ohne entsprechende Vordiagnostik gelingt das kaum.<br />
Darüber hinaus ergeben sich Hinweise auf Verdauungsstörungen oder eine Fehlernährung,<br />
die dem Patienten helfen durch Substitutionstherapie oder gezielte<br />
ernährungstherapeutische Maßnahmen gegenzusteuern.<br />
Zusätzlich ergeben sich Anhaltspunkte auf oberflächliche oder invasive Schleimhautirritationen,<br />
die über eine weiterführende Diagnostik ursächlich abgeklärt<br />
werden müssen.<br />
Zusammenfassung:<br />
Die Untersuchung der Mikrobiota des Darmes ist ein seit langer Zeit durchgeführtes<br />
Verfahren, das auch heute noch Sinn macht. Sind auch viele in früherer<br />
Zeit von Autoren abgeleitete Aussagen so nicht mehr haltbar, bietet sie heute die<br />
Möglichkeit, zusammen mit anderen Parametern als Entscheidungsgr<strong>und</strong>lage für<br />
anschließende Therapien zu dienen.
10<br />
Transportproblematik / Probenstabilität<br />
Der Versand von Stuhlproben erfordert eine Berücksichtigung folgender Punkte:<br />
Stuhlproben dürfen maximal 2 Tage alt sein <strong>und</strong> sollten gekühlt gelagert werden.<br />
Der Einfluss von Hitze oder Frost ist unbedingt zu vermeiden, da diese einen erheblichen<br />
Einfluss auf die Mikrobiota haben. Es muss immer eine ausreichende Menge*<br />
an Stuhl entnommen werden, so dass im Inneren des Probebehälters anaerobe<br />
Verhältnisse vorhanden sind. (* Füllvolumen mindestens 50%, besser 75 %)<br />
Diese Punkte vorausgesetzt, lassen sich über Anzuchtmethoden zuverlässige Aussagen<br />
über einen Teilbereich von 30-40% der Mikrobiota erreichen, die therapiebestimmend<br />
sein können. Entsprechende Untersuchungen zur Probenstabilität<br />
liegen in großem Umfang vor.<br />
biovis Fachinformation 4/2012 <strong>Darmflora</strong> <strong>und</strong> <strong>Stuhldiagnostik</strong><br />
Moderne <strong>Stuhldiagnostik</strong> bei biovis<br />
Angeregt durch neue Erkenntnisse <strong>und</strong> eine immer besser werdende Studienlage<br />
haben wir uns entschlossen die <strong>Stuhldiagnostik</strong> zu überarbeiten <strong>und</strong> neue indikationsspezifische<br />
Profile anzubieten.<br />
Basisprofil Probiotika<br />
Das Basisprofil Probiotika stellt einen preiswerten Einstieg in eine moderne <strong>Stuhldiagnostik</strong><br />
dar. Es gibt alle Informationen, die benötigt werden, um dem Patienten<br />
eine effektive, gezielte Therapie zukommen zu lassen. Berücksichtigt dabei werden<br />
folgende Faktoren:<br />
· Patientenalter <strong>und</strong> -gewicht<br />
· Verhältnis von Fäulnis- <strong>und</strong> Säuerungsflora, pH-Wert<br />
· Vorhandensein potentiell pathogener Erreger<br />
· Vorhandensein von Hefen oder Clostridien<br />
· Aktivitätsgrad des Mukosaimmunsystems<br />
· Hinweise auf eine mikroskopische Kolitis<br />
· Hinweise auf ein Leaky gut<br />
· Einfluss von Stress oder Nahrungsmittelunverträglichkeiten<br />
Stuhlprofil Indikationen Probiotika Kriterien<br />
Basisprofil Probiotika Optimierung Probiotikatherapie<br />
Florastatus<br />
Antitrypsin<br />
sIgA<br />
Histamin (Testset)<br />
Zonulin (option. Ergänzung)<br />
(Kostengünstiges Einstiegsprofil)<br />
Mikrobiota Veränderungen<br />
Mikroskopische Colitis<br />
Aktivität Mukosaimmunsystem<br />
Stress, NUN* (NAL*, PAR*)<br />
Leaky gut<br />
* NUN = Nahrungsmittelunverträglichkeiten, * NAL = Nahrungsmittelallergien, * PAR = Pseudoallergene Reaktionen<br />
* MIS = Mukosaimmunsystem, *PPO = Potenziell pathogene Organismen, *CI = Clostridien<br />
Patientenalter / Gewicht<br />
PPO*, CI*, Candida<br />
Entzündungen<br />
MIS*<br />
Stress, NUN*<br />
Leaky gut<br />
11
12 13<br />
Auf der Basis des Stuhlbef<strong>und</strong>es können aus einer Gruppe von etwa 15 in Studien<br />
getesteten, kommerziell erhältlichen Probiotika die ermittelt werden, die mit ihren<br />
Eigenschaften optimal auf die Erfordernisse des Patienten abgestimmt sind. Das<br />
ermöglicht Therapieerfolge, die mit Standardprobiotika ohne spezifische Indikation<br />
nicht möglich sind.<br />
Basisprofil Darm<br />
Auch über das Basisprofil Darm, das wir schon seit einigen Jahren anbieten, ist es<br />
möglich Aussagen über eine optimierte Probiotikatherapie zu treffen. Bis auf die<br />
Bestimmung von Histamin <strong>und</strong> Zonulin sind alle relevanten Parameter enthalten.<br />
Daneben gibt das Basisprofil Darm aber auch Hinweise auf das Vorhandensein<br />
von Verdauungsstörungen im Sinne einer Maldigestion oder Malabsorption oder<br />
es erlaubt Rückschlüsse auf invasive Schleimhautveränderungen, die, wenn sie<br />
nachweisbar sind, weiter abgeklärt werden müssen. Das Basisprofil Darm ist somit<br />
ein breit angelegtes Profil, optimal geeignet zur Abklärung von unklaren Magen-<br />
Darmbeschwerden.<br />
Stuhlprofil<br />
Basisprofil Darm<br />
Florastatus<br />
Verd.-Rückstände<br />
Pankreaselastase<br />
Gallensäuren<br />
Antitrypsin<br />
Calprotectin<br />
sIgA<br />
Indikationen Probiotika Kriterien<br />
Unklare Magen-Darm-<br />
beschwerden<br />
Mikrobiota Veränderungen<br />
Verdauungsstörungen<br />
Exokrine Pankreasschwäche<br />
Gallensäuremangel,-verlust<br />
Mikroskopische Colitis<br />
Invasive Darmerkrankungen<br />
Aktivität Mukosaimmunsystem<br />
Patientenalter / Gewicht<br />
PPO*, CI*, Candida<br />
Entzündungen<br />
Basisprofil Stress<br />
Das Basisprofil Stress bietet alles, was zurzeit im Bereich der <strong>Stuhldiagnostik</strong> sinnvoll<br />
möglich ist. Es berücksichtigt alle relevanten Faktoren, um Ihren Patienten die<br />
Probiotika zu empfehlen, die ihm wirklich helfen <strong>und</strong> bietet darüber hinaus auch<br />
alle ergänzenden Parameter vom Basisprofil Darm, sowie Histamin <strong>und</strong> Zonulin.<br />
Das Basisprofil Stress ist damit das umfassendste Profil in unserem Programm. Es<br />
sollte vor allem bei Erkrankungen zum Einsatz kommen, die in ihrer Pathogenese<br />
mit einer erhöhten Durchlässigkeit der Darmschleimhaut einhergehen. Hierzu<br />
gehören z.B. Autoimmunerkrankungen, wie Diabetes Typ 1, Zöliakie, rheumatoide<br />
Arthritis usw.<br />
Stuhlprofil Indikationen Probiotika Kriterien<br />
Basisprofil Stress Chronische Stressbelastung<br />
Florastatus<br />
Verd.-Rückstände<br />
Pankreaselastase<br />
Gallensäuren<br />
Antitrypsin<br />
Calprotectin<br />
sIgA<br />
Zonulin<br />
Histamin (Testset)<br />
biovis Fachinformation 4/2012 <strong>Darmflora</strong> <strong>und</strong> <strong>Stuhldiagnostik</strong> biovis Fachinformation 4/2012 <strong>Darmflora</strong> <strong>und</strong> <strong>Stuhldiagnostik</strong><br />
MIS*<br />
+CED, Autoimmunerkrankungen<br />
stressinduz. Mikrobiotaveränd.<br />
siehe Basisprofil Darm<br />
siehe Basisprofil Darm<br />
siehe Basisprofil Darm<br />
stressinduz. Mikroskop. colitis<br />
siehe Basisprofil Darm<br />
siehe Basisprofil Darm<br />
Leaky gut<br />
stressinduz. Histaminfreisetzung<br />
Patientenalter / Gewicht<br />
PPO*, CI*, Candida<br />
Entzündungen<br />
Entzündungen<br />
MIS*<br />
Leaky gut<br />
Stress, NUN*
14<br />
Basisprofil Klassik<br />
Bei dem Basisprofil Klassik handelt es sich um ein optimales Vorsorgeprofil, das<br />
ab dem 45. Lebensjahr einmal jährlich zur Anwendung kommen sollte. Erfasst<br />
werden Verdauungsstörungen, Mikroblutungen (Darmkrebsscreening), invasive<br />
Schleimhautprozesse, aber auch stressinduzierte Schleimhautveränderungen <strong>und</strong><br />
ein vorhandenes Leaky gut, als mögliche Ursache von intestinalen oder extraintestinalen<br />
Beschwerdebildern. Zielgruppe für das Basisprofil Klassik sind alle Ärzte<br />
<strong>und</strong> Therapeuten, die Ihrem Patienten ein umfassendes Screening anbieten wollen<br />
anstatt sich auf die üblichen Untersuchungen (z.B. okkultes Blut im Stuhl) zu<br />
beschränken.<br />
Stuhlprofil Indikationen Probiotika Kriterien<br />
Basisprofil Klassik Vorsorgeprofil<br />
Verd.-Rückstände<br />
Pankreaselastase<br />
Calprotectin<br />
Hg/Hp<br />
Zonulin<br />
Histamin<br />
Florastatus Metabolic<br />
Vorsorge Darm 1 x jährlich<br />
Verdauungsstörungen<br />
Exokrine Pakreasschwäche<br />
Invasive Darmerkrankungen<br />
Darmkrebsvorsorge<br />
Leaky gut<br />
Stress, NUN* (NAL*, PAR*)<br />
Übergewicht kann durch ein Überwiegen von Firmicuten gegenüber den Bacteroidetes<br />
mit verursacht sein, ein Ungleichgewicht, das auf genetischem Wege (Firmicuten-Bacteroidetes-Ratio)<br />
<strong>und</strong> orientierend auch kulturell (Florastatus Metabolic)<br />
nachgewiesen werden kann. Ist ein derartiges Ungleichgewicht vorhanden, kann<br />
es über Prä- <strong>und</strong> Probiotika im Zusammenspiel mit einer kohlenhydratreduzierten<br />
Kost nachhaltig verändert werden. Die Patienten nehmen ab, vor allem bei gleichzeitiger<br />
moderater Bewegung.<br />
Patientenalter / Gewicht<br />
Entzündungen<br />
Leaky gut<br />
Stress, NUN*<br />
Stuhlprofil Indikationen Probiotika Kriterien<br />
Florastatus Metabolic Übergewicht<br />
Florastatus (orientierend)<br />
Firmicuten-Bacteroidetes-Ratio<br />
Um die Auswahl des geeigneten Stuhl-<br />
profils zu erleichtern, zeigt die neben-<br />
stehende Tabelle eine kleine Auswahl<br />
an besonderen Indikationen:<br />
biovis Fachinformation 4/2012 <strong>Darmflora</strong> <strong>und</strong> <strong>Stuhldiagnostik</strong> biovis Fachinformation 4/2012 <strong>Darmflora</strong> <strong>und</strong> <strong>Stuhldiagnostik</strong><br />
Mikrobiota Veränderungen<br />
Patientenalter / Gewicht<br />
PPO*, Cl*, Candida<br />
Besondere Indikationen Empfohlene<br />
Parameterprofile<br />
Reizdarm/Colon irritabile Basisprofil Darm<br />
Blähungen Basisprofil Darm<br />
Obstipation Basisprofil Darm<br />
Infektanfälligkeit Basisprofil Darm<br />
Hauterkrankungen Basisprofil Darm<br />
Allergien, NUN Basisprofil Stress<br />
Autoimmunerkrankungen Basisprofil Stress<br />
Diabetes mellitus Basisprofil Stress<br />
Zöliakie Basisprofil Stress<br />
Rheumathoide Arthritis Basisprofil Stress<br />
Multiple Sklerose Basisprofil Stress<br />
Entzündliche Darmerkrankungen Basisprofil Stress<br />
Chronischer Stress Basisprofil Stress<br />
Depressionen, CFS Basisprofil Stress<br />
Schutz vor AAD Basisprofil Darm o.<br />
Basisprofil Probiotika<br />
Untergewicht Basisprofil Darm o.<br />
Basisprofil Probiotika<br />
Übergewicht Florastatus Metabolic<br />
Firmicuten-Ratio<br />
15
iovis’<br />
Diagnostik MVZ GmbH<br />
Justus-Staudt-Straße 2<br />
65555 Limburg<br />
Tel.: +49/64 31/2 12 48-0<br />
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