d.SIGN
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d.<strong>SIGN</strong> ®<br />
Special Edition<br />
IPS<br />
Shigeo Kataoka
Das Konzept<br />
Das Konzept für die Reproduktion der<br />
Beschaffenheit eines natürlichen Zahnes<br />
ist das Konzept von Farbton und Form<br />
des natürlichen Zahnes.<br />
Schon seit geraumer Zeit wird ästhetischen Restaurationen enorm viel Beachtung geschenkt.<br />
Ob Karies an Nachbarzähnen, Kronenverlust oder Zahnverfärbungen:<br />
Für restaurative Zahnbehandlungen, bei denen genug gesunder Zahnrestbestand vorhanden<br />
ist, kommen besonders häufig Veneers zum Einsatz. Ihre Herstellung mit der IPS Empress Maloder<br />
Schichttechnik oder der IPS Empress Esthetic Technik ist sehr leicht. Mit diesen genannten<br />
Methoden gestaltet sich sowohl der Aufbau der Restauration an sich, als auch die Reproduktion<br />
vieler unterschiedlicher Farbnuancen, ganz einfach. So lassen sich leicht transluzente<br />
und opake Restaurationen herstellen.<br />
Natürliche Zähne besitzen Transluzenz und weisen verschiedene Farbverläufe auf. Um diese<br />
vielen unterschiedlichen Farbtöne natürlicher Zähne nachempfinden zu können, ist es wichtig<br />
den Zahn in seinen einzelnen Schichten mit Dentin und Schneide sowie den Transpa-Massen<br />
aufzubauen.<br />
Mit IPS d.<strong>SIGN</strong> ist es gelungen, eine Methode zu entwickeln, bei der unter Verwendung<br />
eines feuerfesten Modells Dicke und Form der einzelnen Schichten frei kreierbar sind.<br />
Mit IPS d.<strong>SIGN</strong>, das ich Ihnen heute vorstelle, wird der natürliche Schmelz aufgebaut. Ähnlich<br />
dem Apatitkristall beinhaltet diese neue Keramik auch Fluorapatitkristalle. Diese kommen im<br />
Hinblick auf ihre Materialeigenschaften wie Härtegrad usw. dem natürlichen Schmelz bis ins<br />
kleinste Detail sehr nahe.<br />
IPS d.<strong>SIGN</strong>, das dem natürlichen Schmelz in seinen Materialeigenschaften so ähnlich ist, stellt<br />
daher für die Herstellung von Veneers das optimale Material dar.<br />
Die grundlegende Idee der Schichttechnik zur Farbreproduktion natürlicher Zähne ist der von<br />
Metallkeramik-Restaurationen sehr ähnlich. Die naturgetreue Form des Zahnes wird durch<br />
eine perfekte Balance der Dentin- und Schneideschichten erzielt.<br />
Ich denke, dass gerade bei der Herstellung naturkonformer Zähne mit Keramikrestaurationen<br />
vor allem die „Textur“ eines natürlichen Zahnes nachgebildet werden muss. Um den Begriff<br />
der „Textur“ zu verdeutlichen, möchte ich mich eines Fachbegriffes aus der Malerei bedienen.<br />
Hier wird die obere Schicht eines Gemäldes, die mit dem Auftragen der Farbe auf die<br />
Leinwand entsteht, als „Matière“ bezeichnet (Enzyklopädie der Schönen Künste, erschienen<br />
im Takeuchi Verlag). Diese Beschreibung verdeutlicht sehr gut, was ich mit dem Begriff der<br />
„Textur“ eines natürlichen Zahnes meine.<br />
2
Wichtig für die Reproduktion der „Textur” eines natürlichen Zahnes sind folgende Schritte:<br />
– die Reproduktion der Form des natürlichen Zahnes<br />
– der exakte Ausdruck der Oberfläche<br />
– der individuell verschiedene graduelle Farbverlauf der unterschiedlichen Zahnformen<br />
– die graduellen Verläufe der Transparenz und<br />
– der schichtweise Aufbau des Dentins und der Schneide.<br />
Die IPS d.<strong>SIGN</strong> Metallkeramik mit verbesserter Formel besitzt die Farbtöne und „Textur”<br />
natürlicher Zähne. Um damit eine naturgetreue Restauration herstellen zu können, ist es<br />
daher von besonderer Wichtigkeit, die Form natürlicher Zähne zu kennen, Farbtöne<br />
aufzubauen und die Formen des Dentins und der Schneide nachzuahmen.<br />
3
Reproduktion des natürlichen Zahnes<br />
Im Folgenden stelle ich die Technik der Farbwiedergabe mit<br />
IPS d.<strong>SIGN</strong> vor und erläutere sie.<br />
Die Natur<br />
Der Farbton eines natürlichen Zahnes<br />
Der Aufbau des Dentins (Ansicht von labial)<br />
An der Inzisalkante gibt es sowohl transparente als auch nicht transparente Schichten.<br />
Die Form des Dentins (Ansicht von bukkal)<br />
Der Zahnschmelz eines natürlichen Zahnes (Ansicht von bukkal). An den scharfen Kanten<br />
sind sowohl transparente als auch nicht transparente Stellen sichtbar.<br />
4
Für eine optimale, naturkonforme Farbwiedergabe bei<br />
Keramikkronen ist die exakte Reproduktion der Form des<br />
Zahnes und der einzelnen Schichten des Schmelzes<br />
besonders wichtig.<br />
Ebenso muss man darauf achten, den exakten Aufbau und<br />
die Zusammensetzung des Zahnschmelzes zu kennen und<br />
ihn naturgetreu zu reproduzieren.<br />
Vor der Behandlung<br />
Die markanten Merkmale im vorliegenden Fall stellen die<br />
zwei weissen Streifen nahe dem Zahnhals, einen besonders<br />
hellen Schneidebereich und ein nur wenig transparentes<br />
Mamelonteil dar. Abhängig vom Lichteinfall kommt es durch<br />
die leichte orange Färbung an der Scheidekante zu einem<br />
Opal-Effekt. Die Transparenz des Schmelzes verläuft graduell.<br />
Im mittleren Teil ist sie stark ausgeprägt, zu den Approximalflächen<br />
hin nimmt sie ab und wird weisslich.<br />
Für eine naturkonforme Farbwiedergabe müssen diese feinen<br />
Farbverläufe unbedingt rekonstruiert werden.<br />
5
Step by step<br />
Modellherstellung<br />
Das entsprechende Arbeitsmodell wird dubliert und<br />
anschliessend mit einem handelsüblichen, feuerfesten<br />
Stumpfmaterial ausgegossen. Ich verwende dazu BegoForm ® .<br />
Vom Hersteller wird das Mischverhältnis Pulver / Liquid<br />
30 g / 2.7 ml Liquid + 2.7 ml destilliertes Wasser angegeben.<br />
Um die Wärmeausdehnung etwas zu erhöhen, verwende ich<br />
4 ml Liquid + 1.5 ml destilliertes Wasser auf 30 g Pulver.<br />
Nach Herstellung des Einbettmassenstumpfes (ca. 1 Stunde)<br />
wird ein sogenannter Entgasungsbrand (nach Angaben des<br />
Herstellers) durchgeführt.<br />
Meine Empfehlung:<br />
1) Im Vorwärmofen<br />
B<br />
t➚<br />
T<br />
S<br />
H<br />
V1<br />
V2<br />
403°C<br />
80°C<br />
800°C<br />
0<br />
30<br />
–<br />
–<br />
2) Im Brennofen unter Vakuum<br />
B<br />
t➚<br />
T<br />
S<br />
H<br />
V1<br />
V2<br />
403°C<br />
80°C<br />
1100°C<br />
0<br />
15<br />
–<br />
–<br />
Wichtig<br />
Vor dem 1. Auftrag der Keramik muss das Modell nun für<br />
ca. 10 Minuten gewässert werden (bis keine Luftbläschen<br />
mehr aus dem Modell aufsteigen). D.h. man stellt das<br />
Modell in ein Wasserbad, damit es beim Keramik-Auftrag<br />
zu keiner zu schnellen Austrocknung kommt. Auch<br />
während der Weiterbearbeitung sollte das Modell immer<br />
feucht gehalten werden. Das Modell kann man z.B. mit<br />
einem nassem Papiertuch bedecken.<br />
Wash Brand<br />
Nach dem Wässern wird nun der Wash Brand durchgeführt.<br />
Dazu verwende ich die Transpa neutral Masse mit<br />
Modellierliquid.<br />
B<br />
t➚<br />
T<br />
S<br />
H<br />
V1<br />
V2<br />
403°C<br />
60°C<br />
890°C<br />
8<br />
1<br />
450°C<br />
889°C<br />
B = Bereitschaftstemperatur<br />
t➚ = Temperaturanstieg<br />
T = Brenntemperatur<br />
H = Haltezeit<br />
S = Schliesszeit<br />
V1 = Start Vakuum bei Temperatur<br />
V2= Ende Vakuum bei Temperatur<br />
6
Der Aufbau<br />
Nach dem Wash Brand wird mit Hilfe von Transpa neutral eine Transparenz<br />
erzielt für den „Lens effect”.<br />
Lens effect (Kontaktlinsen-Effekt nach S. Kataoka)<br />
Diese Wirkung ist dem Chamäleon-Effekt sehr ähnlich. Für die nötige Transparenz<br />
bringe ich zunächst den Farbton der Zahnsubstanz an die Oberfläche. Der<br />
Farbton am Zahnhalsteil wird dann dem der Zahnsubstanz angeglichen. Dazu<br />
verwende ich Transpa neutral und Cervical Incisal orange-pink im Verhältnis 1:1.<br />
Der weisse Gürtel am Zahnhalsteil<br />
Für den weissen Gürtel am Zahnhalsteil wurde der Farbton E3 verwendet<br />
7
Aufbau der nicht transparenten Struktur im Schneidebereich<br />
Für die letzte Schicht wird Dentin aufgetragen<br />
Als Basis für den Farbton dient das Dentin, aus dem ich die Form der Krone herstelle.<br />
Zunächst kondensiere ich die Arbeit ein wenig und führe ein Cut-back im inzisalen Drittel<br />
durch. Die zurückgeschnittene Stelle bildet dann später den labio-lingualen Mittelteil des<br />
Zahnweisses (hier beziehe ich mich auf das Bild des natürlichen Zahnes auf Seite 4).<br />
Auf der Vorderseite der zurückgeschnittenen Fläche bringe ich etwas Mamelon yellow-orange<br />
auf. Die Grenzfläche wird flächig mit Mamelon light beschichtet. Auf diese Weise wird der<br />
nicht transparente weissliche Anteil im Schneidebereich rekonstruiert.<br />
8
Nach dem Cut-back wird im inzisalen Drittel eine nicht transparente Schicht eingebracht.<br />
Im Anschluss daran wird das Dentin mit Transpa neutral gemischt und auf die zurückgeschnittenen<br />
Fläche aufgebracht. So wird das Dentin rekonstruiert (auch hier beziehe ich<br />
mich wieder auf die Abbildung des natürlichen Zahnes von Seite 4).<br />
Dieser nicht transparente Teil des Dentins, der graduelle Farbverläufe aufweist, ist von<br />
besonderer Bedeutung für den Ausdruck des Farbtons, beziehungsweise der Transparenz.<br />
9
Die natürlich wirkende Helligkeit im Schneidebereich<br />
Anschliessend wird Dentin aufgetragen und für den Aufbau der Mamelons an der Schneidekante<br />
– auf einer Fläche von 2.0 mm x 2.0 bis 3.0 mm – Effect 3 aufgebracht. Diese Schicht<br />
verleiht der Schneidekante die nötige Transparenz und dem Schmelz die natürlich wirkende<br />
Helligkeit.<br />
Zunächst wird auf die Spitze Mamelon orange aufgebracht und mit Effect 3 im Zentrum ergänzt.<br />
10
Mit der Effect Masse 1 eine transparente Schicht gestalten<br />
Anschliessend eine Mischung aus Mamelon light und Dentin auftragen<br />
1. Dentin-/Mamelonbrand<br />
B<br />
t➚<br />
T<br />
S<br />
H<br />
V1<br />
V2<br />
403°C<br />
60°C<br />
885°C<br />
8<br />
1<br />
450°C<br />
884°C<br />
11
Aufbau der Schneide<br />
Um die feinen Schattierungen der Schneide zu erzielen, werden drei unterschiedliche<br />
Farbtöne verwendet. Am mittleren Teil trage ich reine Schneidemasse und an die<br />
Seitenflächen eine Mischung aus Enamel und Effect 3 auf. Zum Schluss wird mit Effect 3<br />
ergänzt.<br />
Nach dem lingualen Cut-back wird die Schneide auch hier schichtweise aufgebaut und<br />
anschliessend gebrannt.<br />
2. Dentin-/Schneidebrand<br />
B<br />
t➚<br />
T<br />
S<br />
H<br />
V1<br />
V2<br />
403°C<br />
60°C<br />
890°C<br />
8<br />
1<br />
450°C<br />
889°C<br />
12
Vorbereitung der Oberfläche vor dem Glanzbrand<br />
Zunächst poliere ich mit Gumoil (Silicon-point PA der Firma Shofu). Anschliessend wird poliert<br />
und der Glasurbrand durchgeführt.<br />
Glasurbrand<br />
B<br />
t➚<br />
T<br />
S<br />
H<br />
V1<br />
V2<br />
403°C<br />
75°C<br />
868°C<br />
6<br />
15–30 s<br />
450°C<br />
867°C<br />
Allerdings muss die Brenntemperatur den unterschiedlichen<br />
Oberflächenbeschaffenheiten angeglichen werden. Die<br />
Durchschnittstemperatur sollte 20 °C unter der für das<br />
Brennen des Dentins und der Schneide notwendigen Temperatur<br />
liegen. Der Glasurbrand wird zweimal durchgeführt.<br />
Abschliessend wird mit Steribim Super der Firma Bego oder<br />
einer Bürste aufpoliert. Dieses Polieren ist besonders wichtig,<br />
um der Keramik die „Textur” eines natürlichen Zahnes zu<br />
verleihen.<br />
Nach dem Brennen<br />
13
Ästhetik<br />
Ausgangssituation<br />
14
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass für eine natürlich<br />
wirkende Farbwiedergabe bei Veneers vor allem der Aufbau<br />
des Dentins, die einzelnen Schichten der Schneide sowie die<br />
Form des Veneers von Bedeutung sind.<br />
Für Restaurationen, die ein harmonisches Gleichgewicht zu<br />
Gesicht und oralen Aspekten aufweisen, müssen Farb-, Formund<br />
Oberflächen-Merkmale des natürlichen Vorbildes<br />
gewissenhaft reproduziert werden.<br />
Fachbuch:<br />
Nature’s Morphology von S. Kataoka<br />
Herausgeber:<br />
Quintessence Publishing Co. Inc.<br />
Shigeo Kataoka<br />
Osaka Ceramic Training Center<br />
Daiei bldg.<br />
1–10–17 Kyomachi bori<br />
Nishi-Ku<br />
Osaka 550-0003<br />
Japan<br />
Tel. +81 (6) 64 47 781 88<br />
Fax +81 (6) 64 47 1797<br />
octc@bc4.so-net.ne.jp<br />
www.pat.hi-ho.ne.jp/octc/<br />
15
Darstellungen und Angaben enthalten keine Zusicherung<br />
von Eigenschaften.<br />
Gedruckt in Österreich © Ivoclar Vivadent AG<br />
592556/0904/2/d/VVA