Prüfungsliteratur
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Rassismus<br />
Vorbesprechung und Einführung in die kritische<br />
Rassismusforschung<br />
12. 10. 2011<br />
VO T I – Rassismus<br />
Bea Gomes & Clemens Pfeffer<br />
WS 2011<br />
Hörsaal A UniCampus
• Wie wirkt Rassismus?<br />
• Wem nutzt er?<br />
Hauptziele der LV<br />
• Womit beschäftigt sich die Rassismusforschung?<br />
• Welche Möglichkeiten gibt es, Rassismus zu definieren?<br />
Problemfelder der Rassismusbestimmung/-definition?<br />
Rassismus vs. Rassismen?<br />
• Wie haben wir gelernt in Rassenkategorien zu denken und wie<br />
beeinflussen diese unser Handeln?<br />
• Welchen Einfluss hat Rassismus auf unsere Sprache?<br />
• Chancen und Problemfelder des Antirassismus?<br />
»»» „ich setze mich mit Rassismusforschung auseinander /<br />
ich hinterfrage meine eigene Sozialisierungskontexte“
Termine<br />
Oktober 12. Vorbesprechung & Einführung Gomes & Pfeffer<br />
19. Das Denken in Rassenkategorien Gomes<br />
26. Feiertag<br />
November 2. Feiertag<br />
9. Wenn Biologen Geschichte schreiben Sonderegger<br />
16. „Exkursion“ – Besuch im Narrenturm<br />
23. Visuelle Repräsentation und Rassismus Pfeffer<br />
30. Film: Rassismus in Österreich<br />
Dezember 7. Rassismus im Museum – Postkoloniale Museologie Kazeem<br />
14. Israel – Palästina – Konflikt Krieger<br />
Weihnachtsferien vom 19.12 bis 8. Jänner<br />
Jänner 11. Abschlussdiskussion Gomes & Pfeffer<br />
18. Critical Whiteness Hacker
Schriftliche Prüfung<br />
25. Jänner 2012, 11:00-12:30<br />
Hörsaal A, UniCampus<br />
<strong>Prüfungsliteratur</strong>:<br />
Prüfung / <strong>Prüfungsliteratur</strong><br />
Reader: Einführung in die kritische<br />
Rassismusforschung – Rassentheoretische<br />
Konzepte<br />
Bea Gomes, Clemens Pfeffer 2011<br />
»» Facultas am Campus, 12 Euro
Rassismus und seine Wirkungsweisen –<br />
Zur Vielschichtigkeit von Rassismus<br />
Einführung in die kritische Rassismusforschung<br />
Bea Gomes & Clemens Pfeffer<br />
WS 2011
„Die Erschaffung Adams“<br />
Michelangelo Buonarroti (1475-1564)
Kolonialwaren<br />
Quelle: Wulf D. Hund (2001) Quelle: „Zehn kleine Negerlein“, Unter: theatergruppe-after-eight.de<br />
[Aufruf: 7.10.2011]
„Mohren“ – Repräsentation in der<br />
Alltagskultur<br />
einst & jetzt<br />
Quelle: "Kaufen sie Mohren-Seife!", Werbeplakat, um 1900 (freiburg-postcolonial.de); Joachim Zeller:<br />
Bilderschule der Herrenmenschen. Koloniale Reklamesammelbilder, Berlin 2008, S. 223; Kaffee-Werbung mit<br />
stilisiertem Mohrenmotiv in der Freiburger Zeitung, 19.12.1936, 1. Blatt, S. 6 (freiburg-postcolonial.de)<br />
Fotos: Martina Backes (2006), [muc] 2009, Joachim Zeller (2008)
Quelle: Die Presse (online), 28.07.2009<br />
„Mohr im Hemd“<br />
"Wir haben mindestens genau so viele<br />
Nachrichten von Österreichern bekommen mit<br />
dem Tenor 'nehmt uns unsere Nachspeise nicht<br />
weg'. (Karin Höfferer (Eskimo) im Standard,<br />
22.06.2009)
Quelle: Die Presse (2.03.2008)<br />
Exotisierung<br />
„Erotik ist eine schöne Sache.<br />
Wer an Schlechtes denkt, hat<br />
wohl selbst ein Problem“<br />
(Schober (Koordinator von<br />
„Mama Afrika“ im Presse-<br />
Interview 2.03.2008).<br />
"Der Österreichische Werberat<br />
sieht keinen Grund zum<br />
Einschreiten. Die Begriffe 'wild'<br />
und 'exotisch' signalisieren<br />
weder Rassismus noch<br />
Kolonialismus. Der erotische<br />
Aspekt bewegt sich<br />
themengerecht im Rahmen.„<br />
(Österreichischer Werberat,<br />
Standard 20.06.2008)
Quelle: Österreich, 5.08.2011<br />
Infantilisierung<br />
„[E]s ist das in sich gedrungene<br />
Goldland, das Kinderland, das<br />
jenseits des Tages der<br />
selbstbewussten Geschichte in<br />
die Schwarze Farbe der Nacht<br />
gehüllt ist“ (Hegel 1970<br />
[1837]:120)
Versklavung<br />
Sklavenschiff Belegplan
Versklavung
“We must secure the existence of our people,<br />
and a future for White children.”
Rassistische Beschmierungen<br />
Foto: Rassismus streichen / Zara (2007)
Porto Alegre, Brasilien
Wahlwerbung
„Mixed Race“
Islamophobie und Rassismus gegenüber Muslimen
Jörg Haider<br />
über Ariel Muzicant<br />
(2001)<br />
„ich verstehe überhaupt nicht, wie einer, der<br />
Ariel heißt, so viel Dreck am Stecken<br />
haben kann“
Fotos: Clemens Pfeffer, 2011<br />
Marcus Omofuma (1973-1999)<br />
Neue Krone Zeitung, 5. 5. 1999
Apartheid
Antisemitismus
Antisemitismus<br />
Quelle: Familie mit Judenstern, Berlin 1941, Süddeutsche Zeitung
Margaret Bourke –White. „The Louisville Flood“, 1937.
Schaulust und rassistische Verbrechen<br />
Quelle: Wulf D. Hund (2001)
Wo der Penis die Noppen verlor, 09. März 2011<br />
Der Standard<br />
„Was uns zu Menschen macht und von Zwergschimpansen<br />
unterscheidet, sind nicht mehr, sondern weniger Abschnitte<br />
bestimmter regulierender DNA-Sequenzen“.<br />
Naturenews (9. März 2011)
"Warum Menschen und Affen ähnlich<br />
altern", Die Welt (10.03.2011)<br />
Die Zeit (29. Juni 2010)
„Die scheinbar zufällige Bildauswahl, die so zufällig nicht<br />
sein kann“<br />
(Clemens Pfeffer, 11.03.2011)<br />
„Während im Artikel der Zeitschrift „NatureNews“ eine klare<br />
Trennlinie zwischen dem Sinnbild „weißer Schönheit“ und<br />
dem Affen gezogen wird, ja die Bilder unterschiedlichen<br />
zeitlichen und räumlichen Kontexten entnommen sind, ist<br />
das im Standard nicht der Fall. Hier blicken sich<br />
„schwarzer“ Mann und Affe in auffallend ähnlicher Pose<br />
und geringem Abstand in die Augen. Beide Bilder<br />
korrespondieren mit demselben Text also ganz<br />
unterschiedlich: In einem wird Differenz, im anderen<br />
Ähnlichkeit suggeriert. […]“
Sehr geehrter Herr Pfeffer,<br />
Antwort auf den Leserbrief<br />
ich fürchte, so wie es mit der Schönheit ist, die im Auge des Betrachters<br />
liegt, ist es auch mit dem Rassismus. Sie wollen mir doch nicht im Ernst<br />
unterstellen, dass mit dem Bild irgendwelche Ähnlichkeiten zwischen Mensch<br />
und Menschenaffen suggeriert werden sollten, während doch im Text das genaue<br />
Gegenteil steht?!<br />
Das verwendete Bild, auf dem ein Zwergschimpanse und sein Wildhüter vorkommt,<br />
war eines der wenigen in unserem Archiv, auf dem ein Menschenaffen und ein<br />
Mensch vorkamen. Deshalb wurde es verwendet.<br />
Herzlich, Dr. XXXXXXXX<br />
Wissenschaft / Redakteur DER Standard
Whiteness<br />
Quelle: Wulf D. Hund (2001)
Metallfries - „Der Weg nach Europa“, Walter Dewitz (2004)<br />
Foto: Clemens Pfeffer, 2011<br />
Foto: Wulf D. Hund<br />
(2001) – Pablo<br />
Picasso, „Der Friede“
Metallfries - „Der Weg nach Europa“, Walter Dewitz (2004)<br />
„Der erste Blick auf das runde Fries vermittelt den Eindruck, in<br />
einen Tunnel zu blicken.<br />
Die stilisierten Eisenbahnschienen auf der Standseite des Freis<br />
und die sechs Figuren, die die Gründungsstaaten der<br />
Europäischen Union symbolisieren, weisen auf den Mittelpunkt<br />
hin: Europa.<br />
Dieses helle strahlende Zentrum besteht aus emaillierten<br />
Quadraten, die den schwierigen Aufbau und Zusammenhalt<br />
wiederspiegeln sollen. Die Emailquadrate bilden eine<br />
Landmasse, in der es nur noch die natürlichen Grenzen<br />
zwischen Land und Wasser gibt: Europa.<br />
Dieser farbenfreudige Mittelpunkt zeigt, wie lebendig ein<br />
Kontinent sein kann, wenn alle ethnischen, politischen,<br />
religiösen und sprachlichen Eigenheiten Bestand einer<br />
Gemeinschaft sind. Das geeinte Europa soll nicht zum<br />
Gleichmacher-Kontinent werden, sondern soll durch seine<br />
Verschiedenheit verbinden. […]“<br />
Beschreibung zum Fries, „Projekt 2004“ - Walter Dewitz (2004), Westbahnhof Wien, Rudolfsheim-<br />
Fünfhaus, 1150 Wien.
Wulf D. Hund (2007):<br />
„Der Rassismus ist älter als die Rassen.<br />
Trotzdem wird er definitorisch häufig immer<br />
noch an deren Kategorie gebunden. Wie<br />
problematisch das ist, verdeutlicht die<br />
Analyse von Rassen als sozialen<br />
Konstruktionen und die Auseinandersetzung<br />
mit neuen Formen kulturalistischer<br />
Rassismen. Wenn Rassen<br />
Quelle: Wulf D. Hund (2007): Rassismus. Bielefeld: transcript
Wulf D. Hund (2007):<br />
soziale Konstruktionen sind, dann sind sie<br />
Produkt, nicht Voraussetzung des<br />
Rassismus. Und wenn Rassismus sich<br />
kulturalistisch äußern kann, muss das für<br />
die Zeit vor der Etablierung des<br />
Rassenbegriffs ebenso untersucht werden<br />
wie für die Entwicklung nach seiner<br />
Diskreditierung.“<br />
Quelle: Wulf D. Hund (2007): Rassismus. Bielefeld: transcript