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Homer Ilias

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Seines Fettes und Fleisches, gestreckt bei den Schiffen Achaias!<br />

Sprach's; und willig gehorcht' ihr die lilienarmige Here.<br />

Jene nun eilt' anschirrend die goldgezügelten Rosse,<br />

Here, die heilige Göttin, erzeugt vom gewaltigen Kronos.<br />

Aber Pallas Athene, des Ägiserschütterers Tochter,<br />

385<br />

Ließ hinsinken das feine Gewand im Palaste des Vaters,<br />

Buntgewirkt, das sie selber mit künstlicher Hand sich bereitet.<br />

Drauf in den Panzer gehüllt des schwarzumwölkten Kronions,<br />

Nahm sie das Waffengeschmeide zur tränenbringenden Feldschlacht.<br />

Jetzt in den flammenden Wagen erhub sie sich; nahm dann die Lanze,<br />

390<br />

Schwer und groß und gediegen, womit sie die Scharen der Helden<br />

Bändiget, welchen sie zürnt, die Tochter des schrecklichen Vaters.<br />

Here beflügelte nun mit geschwungener Geißel die Rosse;<br />

Und aufkrachte von selbst des Himmels Tor, das die Horen<br />

Hüteten, welchen der Himmel vertraut ward, und der Olympos,<br />

395<br />

Daß sie die hüllende Wolk' itzt öffneten, jetzo verschlossen.<br />

Dort nun lenkten sie durch die leichtgesporneten Rosse.<br />

Aber da Zeus vom Ida sie schauete, heftig ergrimmt' er;<br />

Drauf als Botin entsandt' er die goldgeflügelte Iris:<br />

Eile mir, hurtige Iris, und wende sie, ehe daher sie<br />

400<br />

Kommen; denn unsanft möchten im Kampf wir einander begegnen!<br />

Denn ich verkündige dir, und das wird wahrlich vollendet.<br />

Lähmen werd' ich jenen die hurtigen Ross' an dem Wagen,<br />

Stürzen sie selbst vom Sessel herab, und den Wagen zerschmettern!<br />

Nicht auch einmal in zehn umrollender Jahre Vollendung<br />

405<br />

Würden die Wunden geheilt, womit mein Strahl sie gezeichnet:<br />

Daß mir erkenn' Athene den schrecklichen Kampf mit dem Vater!<br />

Minder erregt mir Here des Unmuts, oder des Zornes;<br />

Stets ja war sie gewohnt, daß sie einbrach, was ich beschlossen!<br />

Jener sprach's; doch Iris, die windschnell eilende Botin,<br />

410<br />

Flog von Idas Gebirg' einher zum großen Olympos.<br />

Jetzt am vordersten Tore des vielgebognen Olympos<br />

Hielt sie die Kommenden an, und sprach die Worte Kronions:<br />

Sagt mir, wohin so eifrig? was wütet das Herz euch im Busen?<br />

Nicht verstattet euch Zeus, der Danaer Volke zu helfen.<br />

415<br />

Denn so droht' euch jetzo der Donnerer, wo er's vollendet:<br />

Lähmen werd' er euch beiden die hurtigen Ross' an dem Wagen,<br />

Stürzen euch selbst vorn Sessel herab, und den Wagen zerschmettern.<br />

Nicht auch einmal in zehn umrollender Jahre Vollendung<br />

Würden die Wunden geheilt, womit sein Strahl euch gezeichnet:<br />

420<br />

Daß du erkennst, Athene, den schrecklichen Kampf mit dem Vater.<br />

Minder erregt ihm Here des Unmuts, oder des Zornes;<br />

Stets ja war sie gewohnt, daß sie einbrach, was er beschlossen.<br />

Aber Entsetzliche du, Schamloseste, wenn du in Wahrheit<br />

Wagst, zum Kampfe mit Zeus den gewaltigen Speer zu erheben!<br />

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