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Susi Jirkuff Bad Beuys - Büro für Transfer

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170cm<br />

150cm<br />

Coke Light ART EDITION 2006: <strong>Bad</strong> <strong>Beuys</strong><br />

<strong>Bad</strong> <strong>Beuys</strong><br />

2001 formieren sich in Wien unter dem Namen „<strong>Bad</strong> <strong>Beuys</strong>“ die Künstler Udo Fon,<br />

Matthias Götzelmann, Armin B. Wagner und Johann Neumeister.<br />

Der Aufführung des beuysschen Friedensliedes Sonne statt Reagan vor der U.S. amerikanischen<br />

Botschaft und der Aktion Howling vor dem Schönbrunner Wolfsgehege folgt<br />

ein kontinuierliches Changieren zwischen Institution und Underground.<br />

Weder die Sauna- und Malaktion am Friedrichshof (Warum erfrischt mich der<br />

Friedrichshof so?, 2005), noch der Überfall auf die eigene Ausstellung<br />

(Galleryrobberyrabbit, 2002), oder die ritualhafte Versammlung um einen riesenhaften<br />

Hampelmann (Grosser Riesen Kasperl, 2005) im Museum <strong>für</strong> angewandte Kunst wollen<br />

dabei aber an der geläufigen Kritik an Institutionalisierung, hedonistischem Mainstream<br />

oder der Wellness- Bewegung anschließen, sondern sich stattdessen als Bedarfsanalysen<br />

der hilflosen „Content“-Beanstandungen post-entzauberter Gesellschaften<br />

realisiert wissen. Auf Flughäfen, in Shopping-Enklaven, auf Schiffsrundfahrten und in<br />

Bezirksbücherein forschen die <strong>Bad</strong> <strong>Beuys</strong> nach Rückständen „künstlerischer<br />

Entwicklungen“, um diese abseits zitiergeregelter Kulturproduktion in ihren zumeist<br />

performativ-installativ angelegten Werkkomplexen neu auszuhandeln.<br />

Coca-Cola light Flaschentrockner<br />

Mit ihrem Konzept <strong>für</strong> den Wettbewerb haben <strong>Bad</strong> <strong>Beuys</strong> die Coca-Cola Flaschen<br />

nicht als bloßen Bildträger <strong>für</strong> die Reproduktion eines an sich autonomen Kunstwerks<br />

verwendet, sondern die Flaschen selbst zum Kunstwerk (Multiple) gemacht. Und sie<br />

greifen da<strong>für</strong> historische Positionen der Objektkunst auf und denken diese weiter:<br />

Joseph <strong>Beuys</strong>, Marcel Duchamp und Andy Warhol.<br />

Marcel Duchamp gilt als der Erfinder des „ready made“, eines Kunstwerkes also, das<br />

nichts mehr oder weniger ist als ein Gebrauchsobjekt, aber durch seine Übertragung<br />

aus einem Gebrauchszusammenhang in den des Museums künstlerische Aura erhält.<br />

Berühmtestes Beispiel da<strong>für</strong> ist der Flaschentrockner, den Duchamp 1913 in einem<br />

Pariser Kaufhaus erstand und dann als Skulptur ausstellte.<br />

Die <strong>Bad</strong> <strong>Beuys</strong> tragen damit neben ihrem konzeptuellen Ansatz einen wesentlichen<br />

kunsthistorischen Aspekt bei: Marcel Duchamp setzte zu Beginn des 20. Jahrhunderts<br />

eine konzeptuelle Entwicklung in Gang, die die künstlerische Arbeit und das<br />

Kunstverständnis grundlegend verändert hat.<br />

170cm<br />

150cm<br />

Coke Light ART EDITION 2006: Manfred Erjautz<br />

Manfred Erjautz<br />

Geboren 1966 in Graz. Studium an der Akademie der bildenden Künste Wien.<br />

Einzelausstellungen u.a. Galerie Eugen Lendl, Graz (2006 und 2003); Wiener Secession<br />

(2002); Galerie Grita Insam, Wien (2001); Neue Galerie am Landesmuseum Joanneum,<br />

Graz (1999). Ausstellungsbeteiligungen u.a. Lentos Museum, Linz (2006); Künstlerhaus<br />

Bethanien, Berlin (2005); ZKM Karlsruhe (2005); Kennedy Center, L.A. (2001);<br />

International Biennial Washington (2000); Lebt und arbeitet in Wien (Kunsthalle Wien,<br />

2000).<br />

Ein Aspekt in Manfred Erjautz’ breitem Werk, das stets von einem konzeptuellen<br />

Zugang und hintersinnigen Humor gekennzeichnet ist, ist dem Verführungsmuster der<br />

Waren- und Logowelt gewidmet. Damit knüpft er an Identitätsfragen des Individuums<br />

in der gegenwärtigen Konsumgesellschaft an.<br />

WITH OUT<br />

Die Arbeit <strong>für</strong> Coca-Cola nimmt die gängigen Oberflächengestaltungen von Flaschen<br />

fast gänzlich zurück. Die Coca-Cola light Flasche wird papierweiß, die erforderlichen<br />

Logos und Schriftzüge werden auf ein Minimum reduziert und lediglich auf die Verschlusskapsel<br />

gedruckt. Im unteren Bereich der Flasche liegen die Werkdaten – als<br />

„literarischer Bodensatz“, womit auf die Rolle von Coca-Cola in der Popliteratur<br />

angespielt wird.<br />

Die weiße Flasche transportiert eine gedankliche Fläche, die nicht leer, sondern aufgefüllt<br />

ist – mit dem Thema an sich. Der Konsument kann auf dieser weißen Flasche selbst<br />

gestalterisch aktiv werden und so in ein sonst nicht betretbares Territorium eingreifen –<br />

ein kleiner öffentlicher Raum wird geschaffen.<br />

Erjautz führt uns damit an die Grenzen von Marketingregeln. Er nutzt das Privileg der<br />

Wettbewerbseinladung, um stillschweigende Regeln und Konventionen sichtbar werden<br />

zu lassen, indem er sie in Frage stellt. Seine Arbeit thematisiert nicht einfach nur eine<br />

Flasche, sondern „Spielregeln“ eines Unternehmens.<br />

„Mut & Individualität“ äußern sich damit auch in der progressiven Umgangsform des<br />

Getränkeherstellers selbst, denn er verzichtet weitgehend auf bereits bestehende,<br />

gestalterische Stereotypen.<br />

170cm<br />

150cm<br />

Coke Light ART EDITION 2006: Tina Frank<br />

Tina Frank<br />

Geboren 1970 in Wien. Studium am Kolleg <strong>für</strong> Grafik Design, Wien. 2003 Gründung des<br />

Designbüros design by frank scheikl, Wien.<br />

Ausstellungsbeteiligungen u.a. Now’s the time (Kunsthaus Graz und Medienturm Graz,<br />

2005); kidds fuzz (ICA London, 2003); Abstraction Now (Künstlerhaus Wien, 2003);<br />

stealing eyeballs (Künstlerhaus Wien, 2001). Festivalteilnahmen u.a. synthetik fiction<br />

(sync – Electronic Music & Digital Arts Festival, Athen, 2005); Sonar (Barcelona, 2003);<br />

Centre Pompidou (Paris, 2002). 1. Preis – Bester innovativer Experimental-, Animationsoder<br />

Kurzfilm bei der diagonale 06 (Festival des österreichischen Films, Graz).<br />

Publikationen/DVDs u.a. fateless (Asphodel, USA, 2006), motion (Gas, Japan, 2002).<br />

Tina Frank entwickelt seit 1995 Design in verschiedenen Medien: Print-Design gehört<br />

ebenso zum Standard-Repertoire wie Webdesign oder Motion Design in Form visueller<br />

Umsetzungen von Sound in optische Formen (Musikvideos). Viele ihrer Musik-Cover-<br />

Designs gelten als stilprägend. Ihre Arbeiten umspannen den breiten Bogen von<br />

Corporate Design <strong>für</strong> Unternehmen über Produktbroschüren bis hin zu freien Cover-<br />

Designs <strong>für</strong> Musiklabel wie Mego (Austria), Idea Recordings (USA), Quecksilber<br />

(Deutschland), etc. Beiträge über ihre Arbeit finden sich u.a. im Wire Magazine (UK)<br />

und in Design Week (UK). Ihre Bilderfindungen geben den fraktalen und splittrigen<br />

Rhythmus heutiger visueller Codes und damit unserer Weltwahrnehmung wieder.<br />

Konzept <strong>für</strong> Coca-Cola light<br />

Gemäß dem Motto „Mut und Individualität“ wählte Tina Frank <strong>für</strong> ihren Entwurf eine<br />

abstrakte Bildsprache, die die Welt der Gefühle beschreiben soll. Den Mut etwa, Angst<br />

zu überwinden, nach vorne zu schauen, in die Zukunft zu streben, Grenzen zu überwinden.<br />

Ein Mut, der Bewegung in ein starres Gefüge bringen kann, Systeme<br />

verändern kann.<br />

Der Hintergrund ihres grafischen Motivs steht symbolisch <strong>für</strong> so ein System, aus dem<br />

ein Einzelner versucht, einen Weg heraus zu finden. Die diagonalen Balken stehen stellvertretend<br />

<strong>für</strong> alltägliche Routine, immer wieder Gleiches. Das Dunkle im unteren<br />

Bereich steht <strong>für</strong> Tristesse, Schwere, Gefühl- und Phantasielosigkeit. Oben ist es hell,<br />

die absolute Klarheit. Das Individuum im Mittelpunkt stellt sich diesen<br />

Herausforderungen.<br />

170cm<br />

150cm<br />

Coke Light ART EDITION 2006: Hilde Fuchs<br />

Abbildung im Originalmaßstab (Ausschnitt)<br />

Hilde Fuchs<br />

Geboren 1964 in Orth/Donau, Niederösterreich. Studium an der Hochschule <strong>für</strong><br />

Angewandte Kunst. Kostüm- und Bühnenausstattungen <strong>für</strong> Theater- und<br />

Tanzproduktionen in Wien, Salzburg, Budapest und Lissabon; Rauminstallationen,<br />

Videoprojekte und Performance.<br />

Auslandsstipendium in Prag (1994); Theodor Körner Preis (1997); Auslandsstipendium<br />

in Paris (1998); 1. Platz beim Wettbewerb Lichtungen Kassel (1999); Karl-Hofer-Preis<br />

der UdK Berlin (2002): Anerkennungspreis des Landes NÖ <strong>für</strong> bildende Kunst (2003);<br />

Auslandsstipendium in New York (2004). Zahlreiche Ausstellungen und Ausstellungsbeteiligungen,<br />

u.a. Drehmomente (Wiener Secession); Jetzt bin ich eine begehbare<br />

Dichterplastik (Niederösterreichisches Landesmuseum); Kodierung (UdK Berlin);<br />

niederösterreich kulturpreisträger 003 (NÖ DOK), Deposit (iscp New York); …Den<br />

Verschwiegenen (MAK Wien); pret-á-porter (National Gallery Tirana).<br />

Hilde Fuchs schaut gerne auf das Darunter, auf die Grundlagen einer Sache, einer<br />

Existenz. Sie sucht den „Boden unter den Füßen“ und den Blick auf das „schnell<br />

Übergangene“. Dabei sind auch Selbstexperimente, Selbstreflektion und<br />

Grenzüberschreitungen wichtig.<br />

Me & myself<br />

Abbildung im Maßstab der<br />

Flaschenabwicklung <strong>für</strong> den<br />

Schrumpfschlauch<br />

Hilde Fuchs verdoppelt in ihrem Konzept <strong>für</strong> Coca-Cola den Produktionsvorgang einer<br />

Folie auf der Flasche – einer sogenannten Schrumpffolie, die als „sleeve“ übergezogen<br />

wird -, indem sie als Vorlage <strong>für</strong> die Folie eine Folie erstellt hat.<br />

Eine Folie, die dreidimensionale Wirkung hat. Durch die Reproduktion dieser Folie auf<br />

die Schrumpffolie erfolgt eine starke Verkleinerung der Vorlage, die den Effekt einer<br />

Polsterfolie mit Bildmotiven erwecken soll. Die durch die Dreidimensionalität der<br />

Vorlage entstehenden „Schattenprojektionen“ führen den Betrachter in weitere Sichtund<br />

Bedeutungsebenen:<br />

Die Portraits einzelner junger Menschen symbolisieren den Willen zum Individualcharakter.<br />

Das Individuum steht im permanenten Dialog mit sich selbst, um Erlebtes<br />

zu reflektieren und daraus Entscheidungen zu treffen <strong>für</strong> das eigene Handeln. Mit den<br />

Textphrasen soll eine Dynamik der Selbstreflektion und Selbstpositionierung des<br />

Betrachters/Konsumenten angeregt werden.<br />

170cm<br />

150cm<br />

Coke Light ART EDITION 2006: Clemens Fürtler<br />

o.T., 2006 (alle Bilder)<br />

Öl auf Leinwand<br />

30 x 30 cm<br />

Clemens Fürtler<br />

Geboren 1966 in Mödling, NÖ. Studium an der Akademie der bildenden Künste, Wien.<br />

Artist in residence in Nepal (1998) und Melbourne (2002). Ausstellungsbeteiligungen<br />

u.a. „Junge Szene ‘96“ (Wiener Secession, 1996), T19 Galerie Wien (2000), Museum auf<br />

Abruf (Wien, 2002), Soho in Ottakring (Wien, 2002), Indian Allstars (2003 Melbourne),<br />

Reality Check (Wanderausstellung, Europa, 2004), Phänomen Landschaft<br />

(Landesmuseum St.Pölten, 2004).<br />

Einzelausstellungen u.a. bei Blumberg (W ien, 2001), Patterson Gallery (Melbourne,<br />

2003), Bernsteiner (Wien, 2004), Istanbul (2005). Bühnenbild Modellstadt<br />

(Schauspielhaus Zürich, 2006).<br />

Clemens Fürtlers Arbeiten sind eine Umsetzung von Geschwindigkeit, Perspektive und<br />

Dynamik in einer von Mobilisierung geprägten Kulturlandschaft. Es geht ihm dabei um<br />

den Stellenwert, den Mobilität in unserer Gesellschaft einnimmt – ein Spiegel unserer<br />

Zeit.<br />

Konzept <strong>für</strong> Coca-Cola light<br />

Das Netzwerk der Straßen ist das größte Gebäude der Menschheit. Straßen sind nicht<br />

nur Verbindungen zwischen zwei Orten, sondern sie beeinflussen das Bild unserer Welt.<br />

Ein Bild, das Clemens Fürtler in eine neue Bildsprache umsetzt. Da<strong>für</strong> hat der Künstler<br />

eine „Bildgenerierungsmaschine“ konzipiert und gebaut, eine abstrakte Kombination<br />

aus einer Modelleisenbahn und einer Modellautobahn. Die verschiedenen Fahrzeuge<br />

generieren mittels Funkkameras unzählige Bilder, die dem Betrachter über eine<br />

Projektion Eingang in Fürtlers abgeschlossene symbolische Verkehrswelt verschaffen.<br />

Eine Verkehrswelt, die unser Leben dominiert, unseren Lifestyle, und in der jeder seine<br />

eigene Geschwindigkeit, seine eigene Form von Mobilität finden muß – und damit einen<br />

Teil seiner Individualität.<br />

170cm<br />

150cm<br />

Coke Light ART EDITION 2006: <strong>Susi</strong> <strong>Jirkuff</strong><br />

<strong>Susi</strong> <strong>Jirkuff</strong><br />

Studium an der Hochschule <strong>für</strong> Gestaltung und an der University of East London.<br />

1998 London-Fotografiestipendium des BKA; 2000-01 Schindlerstipendium des MAK<br />

<strong>für</strong> Los Angeles; 2002 Stadtstipendium der Stadt Linz <strong>für</strong> 4 Monate Los Angeles; 2006<br />

Taipei Artist Village, Taipei, Taiwan.<br />

Zahlreiche Ausstellungs- und Projektbeteiligungen im In- und Ausland, u.a. Landesmuseum<br />

OÖ (2002), Charlottenborg Exhibition Hall, Kopenhagen (2002), Havanna<br />

Biennale (2003), 20er Haus, Wien (2003) Galerie 5020, Salzburg (2004), Stedelijk<br />

Amsterdam und Frankfurter Kunstverein (2005), Kunsthalle Wien (2005), Rotterdam<br />

Filmfestival, Witte de With (2006).<br />

Der Ort, seine mediale Aufbereitung, die Identität, die sich über den Ort herstellen lässt<br />

und die eigene Aneignung des Vertrauten oder Unvertrauten sind Ansatzpunkte von<br />

<strong>Susi</strong> <strong>Jirkuff</strong>. Durch Sammeln von Bildmaterial aus Tageszeitungen, Magazinen oder dem<br />

Fernsehen schafft sie sich ein Repertoire an Stories, die sie mit eigenen vermischt oder<br />

zu einer subjektiven Geschichte kombiniert.<br />

Konzept <strong>für</strong> Coca-Cola light<br />

Der Aneignungsprozess läuft über die Zeichnung, sie ist ein sich Hineinbewegen ins<br />

Bild, in einen Raum, in eine Identität. Mit ihren gegenständlichen Zeichnungen einer<br />

Coca-Cola Flasche verdoppelt <strong>Susi</strong> <strong>Jirkuff</strong> das Motiv – und damit das Thema. Die<br />

Coca-Cola Flasche bleibt eine Coca-Cola Flasche, die Identität der Marke bleibt<br />

gewahrt. Gleichzeitig zeichnet sich die Flasche durch eine individuelle Identität und<br />

Subjektivität aus, der die Künstlerin durch ihre persönliche künstlerische Handschrift<br />

einen Stempel verleiht, unterstützt durch das Skizzenhafte, Schemenhafte.


170cm<br />

150cm<br />

Coke Light ART EDITION 2006: Ronald Kodritsch<br />

Flaschengeister, 2006 (alle Zeichnungen)<br />

Mischtechnik, Collage/Papier<br />

60 x 40 cm<br />

Ronald Kodritsch<br />

Geboren 1970 in Leoben. Studium an der Akademie der bildenden Künste Wien;<br />

Stipendium Chelsea College for Art & Design, London (1995), Paris Stipendium des BKA<br />

(2005).<br />

Ausstellungsbeteiligungen u.a. Konfrontationen und Kontinuitäten (2006, Sammlung<br />

Essl), Lebt und arbeitet in Wien (2005, Kunsthalle Wien), Der ironische Blick (2001,<br />

Landesgalerie am OÖ Landesmuseum, Linz), Soho Ottakring (2001).<br />

Einzelausstellungen u.a. Galerie Brunhofer, Linz (2005), Projektraum Viktor Bucher,<br />

Wien (2005), Galerie Feichtner, Wien (2004), Galerie Schafschetzy, Graz (2004),<br />

Emerging Artists (2001, Sammlung Essl).<br />

Die Themen und Sujets in Ronald Kodritschs bildnerischem Schaffen sind zumeist<br />

sarkastische und entlarvende Kommentare auf gesellschaftliche Alltagsphänomene<br />

und Entwicklungen. Dabei liefert er oft ein selbstironisches Spiegelbild seiner eigenen<br />

Person, ob authentisch oder inszeniert, dominiert von Kindheitserinnerungen und –<br />

prägungen und dem Rollenbild und Selbstverständnis als Künstler.<br />

Flaschengeister<br />

Ronald Kodritschs poppige, lässige, lustige Flaschengeister erwecken spontane<br />

Sympathie. Mit schwungvollem Strich scheint er sie zum Leben erwecken zu wollen, als<br />

Beschützer ihrer Flaschenbesitzer. Denn Flaschengeister sind – zumindest im Märchen –<br />

gute Geister: einmal befreit, erfüllen sie bereitwillig alle Wünsche.<br />

Vielleicht beruht aber auch das Geheimnis der erfolgreichen Coca-Cola Formel, die bis<br />

heute die Phantasie der Kundschaft fasziniert, auf einem exotischen Kräuterextrakt,<br />

einem Flaschengeist wie aus Tausendundeiner Nacht, einer magischen Kraft, die<br />

niemand kennt und keiner erahnt…<br />

170cm<br />

150cm<br />

Coke Light ART EDITION 2006: Lena Kvadrat<br />

Lena Kvadrat<br />

Lena Kvadrat ist Modedesignerin und Betreiberin des Labels „art point“, das sie 1993 in<br />

Russland gegründet hat. 1998 wurde der erste Conceptstore in Moskau eröffnet, Ende<br />

2002 kam ein eigener Geschäfts- und Projektraum in Wien dazu, seit Mai 2004 gibt es<br />

auch einen Store in Berlin. Zahlreiche Teilnahmen an internationalen Mode- und<br />

Designmessen, u.a. Austrian Fashion Week, Blickfang (Wien/Zürich), Bread & Butter<br />

(Berlin/Barcelona), Designmai (Berlin), Expo (Madrid).<br />

Neben der kommerziellen Tätigkeit mit ihren Verkaufskollektionen sieht sie sich als<br />

Künstlerin, die Normen und Erwartungshaltungen, wie sie auch durch Kleidung zum<br />

Ausdruck kommen, kritisch hinterfragen will. „Grenzüberschreitung“ kann in diesem<br />

Sinne nicht nur räumlich, sondern auch in mode- und kommunikationsphilosophischer<br />

Hinsicht als Lena Kvadrats Markenzeichen gelten.<br />

CCL-LKW-06<br />

Auch in ihrem Konzept <strong>für</strong> Coca-Cola light geht es um Identitätsstiftung und Mehrwert<br />

durch Identität. Der quasi als „zweite Haut“ auf die Produktoberfläche applizierte<br />

überdimensionale Fingerabdruck der Künstlerin reflektiert in ironischer Weise die vom<br />

Getränkehersteller intendierte Wertsteigerung durch Schaffung einer folienbedruckten<br />

„Limited Art E0dition“. Als archaische Signatur seit jeher Garant <strong>für</strong> originäre Urheberschaft,<br />

gewinnt der hier im blow up-Verfahren zum grafischen Ornament verfremdete<br />

Fingerprint im Kontext zeitgenössischer biometrischer Kontrolltechnologien einen<br />

weiteren Aspekt künstlerischer Authentizität: Eine Spur, geschaffen von Künstlerhand,<br />

die viel „mehr wert“ ist als die unwillkürlich hinterlassene des – selbst schon elitären –<br />

Konsumenten, durch dessen Hände das Produkt letztlich geht. In der Wertschöpfungskette<br />

fügt sie dem ökonomischen Wert einen symbolischen hinzu – die Flasche landet<br />

statt im Mülleimer im Museum.<br />

s<br />

170cm<br />

150cm<br />

Coke Light ART EDITION 2006: Jan Lauth<br />

Jan Lauth<br />

Geboren 1967. Studium der visuellen Mediengestaltung an der Universität <strong>für</strong><br />

angewandte Kunst in Wien. 1996 Gründung der VisualistInnen-Gruppe eyeM. 2002<br />

Aufbau der Gruppe pooool als kollaborative Bewegtbildplattform zur Entwicklung und<br />

Verwertung neuer Medienformate. Seit 2004 Konzeption und Umsetzung der<br />

Veranstaltungsreihe EQUALeyes als Konzept visueller Musik. Zahlreiche Lehrtätigkeiten,<br />

wie etwa an dem SAE Technology College Wien (seit 1994), der Werbeakademie Wien<br />

(1998–2000), der Donauuniversität Krems (1998–2001) und der Universität <strong>für</strong><br />

angewandte Kunst Wien (seit 2000).<br />

Jan Lauth, dessen Arbeitsspektrum von der Malerei über Grafik bis zum Film reicht,<br />

ist einer der umtriebigsten Künstler im Bereich digital design sowie der führende Kopf<br />

der Wiener VJ-Szene, die im aktuellen Kulturgeschehen eine immer größere Rolle spielt.<br />

Konzept <strong>für</strong> Coca-Cola light<br />

Mut und Individualität äußern sich <strong>für</strong> Jan Lauth in politischem Engagement, in einer<br />

bewussten Haltung zu unserer Sexualität und zur Geschlechterfrage, sowie im Wechselspiel<br />

zwischen verschiedenen kulturellen Codes, im Hinterfragen von gesellschaftlichen<br />

Phänomenen und deren Betrachten von mehreren Seiten.<br />

Mehrschichtiges Denken ist Grundlage <strong>für</strong> Toleranz und konstruktive Kritik. Dem<br />

verleiht Jan Lauth Ausdruck durch ein mehrschichtiges Bild- und Produktionskonzept<br />

<strong>für</strong> Coca-Cola:<br />

Fünf sich überlagernde Schichten erzeugen unzählige singuläre Bildkompositionen mit<br />

großer Tiefe. Jede einzelne Schicht stellt in sich eine Einheit dar, der optimale Effekt<br />

der Arbeit ist jedoch erst dann erreicht, wenn alle Schichten übereinander aufgebracht<br />

werden. Vier der fünf Schichten – „sleeves” – sind Folien, die unterschiedliche Motive<br />

zeigen, die fünfte Ebene ist die Flasche selbst. Die Folien sind einzeln abnehmbar, mit<br />

dem Abziehen jedes der „sleeves” erfahren die Konsumenten ein neues Bild und<br />

dringen in tiefere Assoziationsschichten ein.<br />

Die Themen der Schichten sind die Hinterfragung sozialer und ökonomischer Codes –<br />

von der Aufmerksamkeit als ökonomisches Gut über Sexualität bis hin zur geheimen<br />

Coca-Cola Rezeptur.<br />

170cm<br />

150cm<br />

Coke Light ART EDITION 2006: monochrom<br />

KEINER HILFT KEINEM, 2006 (Ausschnitt)<br />

Bütten-Ingres-Papier, Stempelfarbe<br />

50 x 60 cm<br />

monochrom<br />

monochrom, gegründet 1993, ist ein international agierendes Kollektiv, die Mitglieder<br />

sind: Johannes Grenzfurthner, Evelyn Fürlinger, Harald List, Anika Kronberger, Franz<br />

Ablinger, Frank Apunkt Schneider, Daniel Fabry und Günther Friesinger und Roland<br />

Gratzer.<br />

monochrom bezeichnet sich selbst als „ein Publikations-, Kunst- und Bastelkollektiv<br />

mit Hang zum Aktionismus“. Ihre Aktivitäten reichen von Lesungen, Talkshows,<br />

grafischen Arbeiten, Kunsteditionen, Publikationen, Videoarbeiten bis hin zu<br />

Ausstellungsinstallationen in Galerien und Museen.<br />

KEINER HILFT KEINEM von Lord Jim Loge powered by monochrom<br />

Im Dezember 2005 erwarb monochrom sämtliche Marken- und Nutzungsrechte der<br />

Lord Jim Loge, eine von den Künstlern Jörg Schlick, Martin Kippenberger, Wolfgang<br />

Bauer und Albert Oehlen Anfang der 90er Jahre gegründete Künstlervereinigung.<br />

Durch die internationale Anerkennung der Œuvres ihrer Mitglieder hat die Lord Jim<br />

Loge rasch einen beachtlichen Bekanntheitsgrad erreicht. Vor allem das Logo der Loge,<br />

ein Symbol aus Sonne, Busen und Hammer, hat einen besonderen Stellenwert. Indem<br />

jedes Mitglied der Loge angehalten wurde, das Symbol in seinen Werken zu verwenden,<br />

äußerten die Künstler einerseits Kritik am üblichen KünstlerInnenindividualismus,<br />

und trugen andererseits durch ihren eigenen Bekanntheitsgrad zur Verbreitung des<br />

Logos bei. Das dezidierte Ziel, das Logo „bekannter zu machen als Coca-Cola“ wurde<br />

jedoch nie erreicht. Mit dem Tod von Martin Kippenberger und Jörg Schlick wurde die<br />

Lord Jim Loge Legende.<br />

Die Wettbewerbseinladung ermöglichte nun monochrom, längst fällige Synergieeffekte<br />

zwischen Coca-Cola und der Lord Jim Loge ins Werk umzusetzen. Damit lösen sie posthum<br />

das eigentlich unerreichbare Ziel des Logen-Logos ein, indem sie ein Habitat der<br />

Warenwelt als Trägersubstanz dazu nutzen, um seine Botschaft über deren Distributionskanäle<br />

ins öffentliche Bewusstsein zu schleusen. Und wer wäre dazu besser in der Lage,<br />

als Coca-Cola selbst, ein Unternehmen, das die vielleicht weltweit bedeutendste pole<br />

position in Sachen Markenplatzierung hält. Für die Kunstszene, die über die eminente<br />

Bedeutung von Martin Kippenberger den Logo-Anspruch kennt, ist dies eine spektakuläre<br />

Korrektur des zu Erwartenden!<br />

170cm<br />

150cm<br />

Coke Light ART EDITION 2006: Michael Pisk<br />

<<br />

Cracks & Distances, 2000<br />

Glasplatte, zweifach geätzt<br />

<<br />

Michael Pisk<br />

Geboren 1961 in Graz. Studium der Philosophie und Kunstgeschichte in Wien. 1997<br />

Staatsstipendium <strong>für</strong> bildende Kunst. Ausstellungsbeteiligungen zuletzt workingworld.net<br />

(2006, Museum Arbeitswelt Steyr), Begehren und Überdruss (2005, Quartier<br />

21, Museumsquartier Wien), clips & chips (2004, Hotel Daniel Graz, im Rahmen des<br />

steirischen herbst). Einzelausstellungen u.a. Galerie Steinek, Wien (1998 und 2000).<br />

2003 Großbildprojektion im Rahmen der Eröffnung der Wiener Festwochen am<br />

Rathausplatz.<br />

Thema der Arbeiten von Michael Pisk ist stets das Festhalten oder Erzeugen von<br />

Strukturen. Strukturen, wie sie der Natur eigen sind, und wie sie weder ganz willkürlich<br />

noch ganz regelmäßig als selbstordnende Kraft Leben und Individualität bestimmen.<br />

Konzept <strong>für</strong> Coca-Cola light<br />

In den eingereichten Arbeiten werden drei Werkzyklen des Künstlers sichtbar, die alle<br />

mit dem Effekt des „Aufbrechens“ und „Spuren-Hinterlassens“ spielen. Aufbrechen<br />

bedeutet <strong>für</strong> Michael Pisk eine Form der Dehydration, so wie Erde trocknet, ein dürrer<br />

Boden ohne Wasser. Dem kann natürlich mit einer Flüssigkeit – auch einem Getränk –<br />

abgeholfen werden und in einen Zustand der Stabilität des Bodens oder des Körpers<br />

gebracht werden. Ein Durstlöscher, der den Körper erfreut und ihn glücklich macht.<br />

Unsere Welt leidet extrem unter Wassernot, ein vielfach thematisiertes Problem.<br />

Erfrischung und Spirit stehen dabei symbolisch <strong>für</strong> Lösungsansätze.<br />

I. Glas-Kraqueluren<br />

Die Inhaltsstoffe und braune Farbe des Coca-Cola Getränkes leuchten durch die transluzide<br />

Flasche durch. Der Eindruck von Kälte, den die geätzte Glasvorlage in der Umsetzung<br />

auf dem Flaschen-Sleeve erzeugen soll, evoziert ein lustvolles Trinkerlebnis.<br />

II. Spurenbild<br />

Unvorhersehbare Spuren dominieren das Bild auf der Flasche, das Rot des Logos von<br />

Coca-Cola fließt in das Rot der Spuren. Spur impliziert, was zurückbleibt: was Substanz<br />

und Erkennbarkeit und Erlebbarkeit ist.<br />

III. Cracks haptisch<br />

Das Erdbraun ist in etwa mit der Farbe des Getränkes ident, Thema ist auch hier das<br />

Erfrischen vor dem Trockenen, dem Austrocknen. Gleichzeitig suggeriert es<br />

Energietanken.<br />

The Red, 2006<br />

aus dem Zyklus Spur III<br />

Acrylkasein auf Leinwand<br />

50 x 50 cm<br />

<<br />

Elba, 2000<br />

aus dem Zyklus Stein aus<br />

cracks & distances<br />

Acrylkasein auf Leinwand<br />

40 x 70 x 8 cm<br />

170cm<br />

150cm<br />

Coke Light ART EDITION 2006: Ingrid Pröller<br />

FLOW, 2006<br />

Acryl auf Malplatte<br />

30 x 40 cm<br />

FLOW, 2006<br />

Acryl auf Malplatte<br />

30 x 40 cm<br />

Ingrid Pröller<br />

Geboren 1970 in Schärding, Oberösterreich. Studium an der Akademie der bildenden<br />

Künste, Wien, und am Institut <strong>für</strong> Sportwissenschaften der Universität Wien. 1995<br />

Parisstipendium, 1996/97 Arbeitsstipendium des BKA, School of Fine Arts Athen/<br />

Griechenland.<br />

Ausstellungen u.a. Schlossgalerie Schärding OÖ (2006), Kunst im öffentlichen Raum<br />

in Laa/Thaya (2005), art position Galerie, Wien (2004), Wall of Emotion Malerei-<br />

Installation im Rahmen der Landesausstellung in OÖ (2004), Freiraum/quartier21/MQ<br />

Wien (2003), Kunsthalle Exnergasse (2003), Loop Fluctuated Images im FLUC am<br />

Praterstern (2002).<br />

Auf Grund ihrer biographischen Prägung (Kinderleistungssport) und dem vertieftem<br />

Interesse durch ihr Kunst- und Sportstudium betreibt Ingrid Pröller seit Jahren eine<br />

ausführliche Recherche zum Verhältnis von Kunst und Sport und seinen Analogien.<br />

Die Themen ihrer Malerei sind Jugendkultur und Identitätssuche, die Aneignung des<br />

kontrollierten öffentlichen Raumes durch Jugendliche und die „neuen Spiele“ sowie<br />

Sport als soziale Repräsentationsarbeit.<br />

Konzept <strong>für</strong> Coca-Cola light<br />

Die Wahl eines Inline-Skaters als Sujet entspringt der Überlegung, ein <strong>für</strong> die spezifische<br />

Qualität des Getränkes und dessen Zielgruppe passendes Leitmotiv zu finden.<br />

Jugendlichkeit, Sportlichkeit und Leichtigkeit sind zentrale Assoziationen dieses<br />

Motivs, mit denen sich auch Coca-Cola Konsumenten identifizieren können und wollen.<br />

Die Darstellung nutzt die zylindrische Flaschenform als Hinter- bzw. Untergrund der<br />

rotierenden Flugbewegung des Skaters, so als ob er in einzelnen Moment-aufnahmen,<br />

welche sich in der Handhabung der Flasche in eine scheinbare Bewegung verwandeln<br />

können, um die Flasche „tanzen“ würde. Die Flasche ist somit nicht nur Bildträger,<br />

sondern eine Art Resonanzkörper oder „Filmrolle“ der Bewegungen.


170cm<br />

150cm<br />

Coke Light ART EDITION 2006<br />

Coke Light Art Edition 2006<br />

Die Idee<br />

Innovation und stetige Weiterentwicklung werden bei Coca-Cola hoch geschrieben, und so erfährt auch Coke light derzeit einen<br />

Relaunch mit einem neuen Geschmack. Im Zuge dieser Neupositionierung sollte auch der Kunst als Kommunikationskanal <strong>für</strong> die neuen<br />

Markenwerte eine bedeutende Funktion zukommen.<br />

Die Marke Coca-Cola war seit jeher ein beliebtes Sujet <strong>für</strong> Künstler aus unterschiedlichsten Bereichen – von der bildenden Kunst über<br />

Film bis zu Literatur. So integrierten bekannte Popart-Künstler wie Andy Warhol, Jasper Johns, Mel Ramos oder Robert Rauschenberg<br />

Coca-Cola in ihre Arbeiten. Auch Regisseure wie Billy Wilder oder Martin Scorsese nutzten die Symbolkraft der Coca-Cola Konturflasche<br />

in ihren Filmen. Im Literaturbereich setzten Autoren wie Thomas Wolfe oder Peter Handke den besonderen Status von Coca-Cola ein, um<br />

zeittypische Wertvorstellungen und Verhaltensweisen zu charakterisieren.<br />

Mit dem Projekt der Coke Light Art Edition 2006 entschied man sich zur Ausschreibung eines geladenen Wettbewerbes, adressiert an<br />

junge, aber bereits etablierte österreichische Künstler und Künstlerinnen, die sich <strong>für</strong> Projekte an der Schnittstelle zwischen Kunst und<br />

Ökonomie bzw. Kunst und Gesellschaft interessieren.<br />

Der Wettbewerb<br />

Die Art-Edition ist eine limitierte 3er-Serie in einer Auflage von jeweils 50.000 Stück. Basis der Gestaltung ist ein künstlerischer<br />

Entwurf, der als „sleeve“ auf die Flasche aufgezogen wird. Die Künstlernominierungen <strong>für</strong> den geladenen Wettbewerb erfolgte durch in<br />

der Kunstszene tätige Kuratoren; die Auswahl der drei zur Realisierung empfohlenen Beiträge wurde von einer Jury namhafter<br />

Kunstexperten getroffen. Die 14 erfolgten Nominierungen sind Teil der etablierten jungen Kunstszene und decken unterschiedlichste<br />

künstlerische Positionen sowie ein breites Spektrum an Arbeitsmethoden und technischen Medien ab. Die drei durch Juryentscheid ausgewählten<br />

Künstler erhalten jeweils ein Preisgeld von ¤ 5.000,—. Zudem werden ihre Arbeiten in Form von 150.000 Art Bottles einer breiten<br />

Öffentlichkeit zugeführt.<br />

Das Briefing<br />

Gefragt waren Einreichungen und Beiträge aus den Bereichen der Malerei, Zeichnung, Grafik und Grafik-Design, die – inspiriert vom<br />

neuen Coca-Cola light Leitmotiv MUT & INDIVIDUALITÄT – die Markenphilosophie in die jeweils ganz persönliche künstlerische Sprache<br />

umsetzen und interpretieren sollen.<br />

Kern der neuen Markenpositionierung von Coca-Cola light ist die Anerkennung jener Menschen, die ihrer Intuition folgend Mut zum<br />

eigenen, individuellen Weg beweisen. Menschen, die sich auch von sozialen und gesellschaftlichen Normen nicht aufhalten lassen. Kunst<br />

und ausübende Künstler stehen genau <strong>für</strong> diese Haltung. Der Glaube des Künstlers an die eigene Schaffenskraft, die Suche nach<br />

Inspiration und das Ausloten der Grenzen der eigenen Kreativität, sowie der Entschluss, der Berufung als Künstler zu folgen, erfordern<br />

Mut. Daher repräsentieren Künstler sehr eindeutig den Menschentyp, der seinen eigenen mutigen Weg geht.<br />

Die Juryentscheidung<br />

Bewertungskriterien <strong>für</strong> die Jury waren neben der Erkennbarkeit des Themas im Werk die Klarheit des intellektuellen Konzeptes, die<br />

künstlerische Originalität bei der Umsetzung sowie die Erkennbarkeit der künstlerischen Handschrift des jeweiligen Künstlers in Bezug auf<br />

bisherige Arbeiten. Darüberhinaus hat die Jury in ihrer Entscheidung auch den Zusammenklang der drei empfohlenen Projekte berücksichtigt.<br />

Diese gehen alle drei von einem stark konzeptuellen Zugang aus, dessen Spannung weit über die reine Oberflächengestaltung<br />

hinaus in der dahinterliegenden künstlerischen Idee liegt, ohne jedoch grafische Fragen zu vernachlässigen. Die Flasche dient nicht nur als<br />

Bildträger, sondern wird zu einem autonomen Kunstwerk. Im optischen Dreiklang der ausgewählten Projekte ist ein zeitgenössisches<br />

Kunstdenken orchestriert, das nicht nur materiale Werke betrifft, sondern auch jene sozialen Relationen, die sich um ein Werk und dessen<br />

Produktion entspinnen.<br />

Die Technik<br />

Die von der Jury ausgewählten Arbeiten wurden in einem nächsten Schritt digitalisiert und auf hauchdünne Flaschenhüllen – den<br />

sogenannten „sleeves“ – gedruckt. Die limitierte Auflage umfasst jeweils 50.000 Flaschen pro künstlerischem Entwurf. Eine Coke Light<br />

Art Collection besteht aus drei Art-Bottles, die zweifellos begehrte Sammlerstücke sein werden.<br />

Die Kommunikation<br />

Die Art-Bottles reflektieren als Interpretation der Markenphilosophie genau den Kern der Marke. Zudem sollen mit der limitierten<br />

Auflage neue kunstaffine Zielgruppen angesprochen werden. Die Coke Light Art Collection kann ausschließlich über die österreichische<br />

Top-Gastronomie erstanden werden. Sie ist allerdings nicht direkt käuflich, sondern nur als eine Art besonderer Treuebonus über den<br />

Gastronomen erhältlich. Die Schnittstellen zwischen Kunst und Werbung sind ein vieldiskutiertes Thema und werden gerade in den letzten<br />

Jahrzehnten von zahlreichen Künstlern ganz bewusst gesucht und thematisiert. Wohl nicht zufällig sind von der Jury genau jene Künstler<br />

ausgewählt worden, die sich seit langem mit Logo- und Alltagskultur auseinandersetzen und darüber hinaus mit ihren konzeptuellen<br />

Arbeiten noch auf einschlägige historische Künstlerpositionen Bezug nehmen.<br />

kuratorische Projektleitung:<br />

Doris Rothauer / Kuratorin und Kulturmanagerin, büro <strong>für</strong> transfer<br />

Künstlernominierungen:<br />

Lucas Gehrmann / freier Kurator und Kunstvermittler<br />

Andreas Kristof / Kurator am Museum <strong>für</strong> angewandte Kunst Wien<br />

Vitus Weh / freier Kurator und künstlerischer Leiter Q21/Museumsquartier<br />

Expertenjury:<br />

Sabine Dreher / freie Ausstellungsmacherin, Liquid Frontiers<br />

Andrea Jungmann / Geschäftsführerin Sotheby’s Österreich und Ungarn<br />

Brigitte Kowanz / Professorin an der Universität <strong>für</strong> angewandte Kunst Wien<br />

Stephan Schmidt-Wulffen / Rektor der Akademie der bildenden Künste Wien<br />

Projektverantwortlichkeit seitens Coca-Cola light:<br />

Veit Salentinig, Brand Manager von Coca-Cola light in Österreich

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