20.05.2015 Aufrufe

Neues zur Behandlung des Brustkrebses

Vortrag vom 18.5.2015, Pallas Klinik Olten

Vortrag vom 18.5.2015, Pallas Klinik Olten

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

<strong>Neues</strong> <strong>zur</strong> <strong>Behandlung</strong><br />

<strong>des</strong> <strong>Brustkrebses</strong><br />

Ort<br />

Olten 20.05.15 Dr.Glenn Füchsel Bad Zurzach<br />

www.gyn<strong>zur</strong>zach.ch


Auftreten von Krebserkrankungen<br />

Pallas<br />

Kliniken<br />

20.05.15


Krebsvorkommen in Europa 20.05.15<br />

Pallas<br />

Kliniken


Häufigkeit<br />

Brustkrebs ist der häufigste bösartige Tumor der Frau.<br />

Jede 8.-9. Frau erkrankt im Laufe ihres Lebens an Brustkrebs.<br />

In Deutschland gibt es ca. 72.000 Neuerkrankungen pro Jahr.


Pallas<br />

Kliniken<br />

20.05.15


Ursachen<br />

Bis heute ist trotz intensiver Forschung nicht eindeutig geklärt, wie<br />

Brustkrebs entsteht.<br />

Etwa 90% der Brustkrebserkrankungen treten sporadisch auf.<br />

Es gibt allerdings Risikofaktoren, welche die Entstehung von Brustkrebs<br />

begünstigen können:<br />

bestimmte Lebensgewohnheiten<br />

genetische Einflussfaktoren<br />

ein bestimmtes Generationsverhalten<br />

Umweltfaktoren<br />

hormonelle Einflüsse


Pallas<br />

Kliniken<br />

20.05.15<br />

Diagnose


Diagnostik<br />

Die Selbstuntersuchung der Brust ist – neben dem regelmäßigen Arztbesuch –<br />

heute immer noch die beste Methode der Früherkennung. Über 30 Prozent aller<br />

Knoten werden von den Frauen selbst ertastet!<br />

Die Mammographie ist der Goldstandard bei Früherkennung und bei der<br />

Bildgebung von Veränderungen der Brust.<br />

Bei der Mammographie werden Veränderungen sichtbar, die noch nicht tastbar<br />

sind.<br />

Durch die Mammographie erkennt man Gewebeverdichtungen und<br />

Kalkablagerungen, die auf Brustkrebs oder eine seiner Vorstufen hinweisen<br />

können.<br />

Weitere (ergänzende) Methoden sind Ultraschall und Kernspintomographie.


Selbstuntersuchung der Brust<br />

1x im Monat


G.Füchsel<br />

10


Mammografie


20 Mai 2015


Ultraschall


Stadiumadaptierte Therapie<br />

20.05.15 G.Füchsel<br />

14


Pallas<br />

Kliniken<br />

20.05.15<br />

Inspektion


G.Füchsel<br />

16


G.Füchsel<br />

17


<strong>Behandlung</strong> von Brustkrebs


Pallas<br />

Kliniken<br />

20.05.15<br />

Therapie


Therapie<br />

Operation<br />

Strahlentherapie<br />

Chemotherapie<br />

Antihormonelle Therapie<br />

Antikörpertherapie<br />

Weitere medikamentöse Therapien (z. B. mit sog. small molecules)


Gegenwart und Zukunft ?<br />

G.Füchsel<br />

21


Operation<br />

70 bis 80 Prozent der Mammakarzinome können heute brusterhaltend<br />

operiert werden.<br />

Bei der brusterhaltenden Operation werden der gesamte Tumor und das an<br />

das Tumorbett angrenzende gesunde Gewebe entfernt.<br />

Ein wesentliches Kriterium für die brusterhaltende Chirurgie ist das<br />

Verhältnis Brustgröße zu Tumorgröße.<br />

Sentinel-Node-Biopsie: Entnahme <strong>des</strong> Wächterlymphknotens in der<br />

Achselhöhle, um sicher festzustellen, welches Stadium der Erkrankung<br />

vorliegt.


Vorbereitung der<br />

Operation


Prinzipien<br />

Definitive Tumorfreiheit<br />

Histopath.Bestätigung obligat<br />

R<br />

0 !<br />

Kosmet.akzeptabel bis ansprechend<br />

BET+SNB=BRUSTERHALTUNG<br />

Internat. Standard,aber nicht um<br />

jeden Preis<br />

Gerade bei jüngeren Pat.<br />

PST,was evidenzbasiert gesichert<br />

G.Füchsel<br />

große Vorteile hat<br />

24


G.Füchsel<br />

25


BET 1.postop. Tag<br />

G.Füchsel<br />

26


BET+SNB 4.postop. Tag<br />

20 Mai 2015


BET nach ca 3 Wochen<br />

G.Füchsel<br />

28


BET nach vorheriger<br />

Brustvergrößerung<br />

G.Füchsel<br />

29


Subkutane Mastektomie<br />

G.Füchsel<br />

30


Mastektomie und<br />

Reduktion<br />

G.Füchsel<br />

31


Simultane<br />

Mammarekonstruktion<br />

G.Füchsel<br />

32


Lappenplastik I<br />

20 Mai 2015


Lappenplastik II<br />

20 Mai 2015


Lat.dorsi Myocutanlappen<br />

G.Füchsel<br />

35


G.Füchsel<br />

36


Lappenplastik III<br />

(TRAM)<br />

20 Mai 2015


Was passiert eigentlich<br />

mit dem Tumormaterial??<br />

G.Füchsel<br />

38


Pathologie


Ultraschall


G.Füchsel<br />

41


B2011.26266


zentral<br />

peripher<br />

B2011.26266


0.3 cm<br />

B2011.26266


Gene profiling<br />

G.Füchsel<br />

45


G.Füchsel<br />

46


G.Füchsel<br />

47


Stadiumadaptierte Therapie<br />

20.05.15 G.Füchsel<br />

48


Adjuvant Treatment and Survival<br />

Improvement Over Past 40 Years<br />

No CT<br />

ANTHRACYCLINES<br />

CMF<br />

1980<br />

4.5% improvement<br />

1970<br />

3.6% improvement<br />

TAXANES<br />

CT + TT (trastuzumab)<br />

2000<br />

6% improvement<br />

2006<br />

6% improvement<br />

20.05.15<br />

Chemotherapy continues to improve outcomes in<br />

ESBC and plays a leading role in treatment<br />

G.Füchsel<br />

49


Tumorkonferenz<br />

20 Mai 2015


20 Mai 2015


Chemotherapie<br />

Die Chemotherapie greift vor allem schnell wachsende Zellen - wie<br />

Krebszellen - an.<br />

Chemotherapien können entweder als Einzelsubstanzen gegeben werden<br />

(Monotherapie) oder in Kombination mit anderen Therapien.<br />

Es kommen verschiedene Kombinationen von Chemotherapeutika zum<br />

Einsatz. Dies richtet sich nach der jeweils individuellen Situation<br />

(Tumorstadium und -art, körperliche Situation).<br />

Chemotherapien werden als Infusion in die Vene verabreicht oder können in<br />

Tablettenform eingenommen werden.


Die Familie der HER-Rezeptoren<br />

HER1/EGFR<br />

HER2<br />

HER3<br />

HER4<br />

HER2 scheint keinen direkten Liganden zu haben<br />

HER3 besitzt nur geringe Tyrosinkinase-Aktivität<br />

HER2 und HER3 komplementieren sich gegenseitig<br />

Yarden & Sliwkowski, Nat Rev Mol Cell Biol 2001<br />

Rezeptor)<br />

<br />

EGFR = epidermal growth factor receptor (epidermaler Wachstumsfaktor-


Neuer Therapieansatz durch<br />

doppelte Signal-Blockade<br />

Brustkrebszellen tragen verschiedene HER-Rezeptoren auf ihrer Oberfläche


Wie wirkt die HER2-Antikörpertherapie?<br />

HER2-Rezeptoren paaren (dimerisieren) mit anderen Rezeptoren<br />

der HER-Familie an der Zelloberfläche und senden<br />

Wachstumssignale an den Zellkern.<br />

Der HER2-Antikörper bindet zielgerichtet an die HER2-<br />

Rezeptoren. Diese können keine Wachstumssignale mehr<br />

senden und die Zelle kann sich nicht weiter teilen.<br />

Zellen <strong>des</strong> körpereigenen Immunsystems, z.B.<br />

Makrophagen (Fresszellen), erkennen die mit<br />

dem HER2-Antikörper markierte Zelle und<br />

vernichten diese.


<strong>Neues</strong> Wirkprinzip: gegen HER2 gerichtetes<br />

Antikörper-Wirkstoff-Konjugat<br />

= vereint die HER2-Antikörpertherapie und Chemotherapie, fest mit<br />

einem Linker verbunden, in einem Medikament <br />

Zytostatikum<br />

Linker<br />

Antikörper


Wie wirkt das<br />

Antikörper-Wirkstoff-Konjugat?<br />

Das Antikörper-Wirkstoff-Konjugat bindet gezielt an die mit zahlreichen<br />

HER2-Rezeptoren besetzten Tumorzellen.<br />

1.<br />

Der gegen HER2 gerichtete Antikörper Zytostatikum<br />

blockiert die HER2-<br />

Rezeptoren und damit die Wachstumssignale.<br />

Zudem signalisiert er dem körpereigenen Immunsystem,<br />

die Tumorzelle zu zerstören.<br />

Das Antikörper-Wirkstoff-Konjugat wird in die Tumorzelle<br />

aufgenommen.<br />

2.


Wie wirkt das<br />

Antikörper-Wirkstoff-Konjugat?<br />

3.<br />

Das Antikörper-Wirkstoff-Konjugat wird aufgelöst, das<br />

Chemotherapeutikum wird innerhalb der Tumorzelle<br />

freigesetzt und kann jetzt im Tumor seine Wirkung entfalten.<br />

Zytostatikum<br />

Das Chemotherapeutikum verhindert das Wachstum der<br />

Tumorzelle, sie stirbt ab.<br />

4.


HER2:HER3-Dimerisierung verstärkt Proliferation<br />

von Tumorzellen<br />

HER2<br />

HER3<br />

PI3K/Akt-Signale werden vor allem<br />

durch HER3 nach<br />

Transphosphorylierung durch HER2<br />

aktiviert<br />

MAPK P<br />

P<br />

RAS<br />

RAF<br />

MEK<br />

Sos<br />

Grb2<br />

Shc<br />

PI3K<br />

PP P<br />

P<br />

mTOR<br />

P<br />

P P<br />

PDK1<br />

Akt<br />

Cyclin D1 BAD<br />

p27<br />

Apoptose<br />

GSK3β<br />

NFκB<br />

Zellzykluskontrolle<br />

Überleben<br />

Angiogenese<br />

Proliferation<br />

Yarden & Sliwkowski, Nat Rev Mol Cell Biol 2001; Olayioye et al., EMBO J 2000; Kim et al., J Biol Chem 1994; Soltoff et al., Mol Cell Biol 1994;<br />

Baselga & Swain, Nat Rev Cancer 2009; Rowinsky, Annu Rev Med 2004


Angiogenesehemmung<br />

Angiogenese-<br />

Hemmer<br />

ausgehungerter Tumor<br />

Es konnte ein Antikörper<br />

entwickelt werden, der den<br />

Wachstumsfaktor VEGF<br />

abfängt, bevor er die<br />

Blutgefäße zum Wachstum<br />

und <strong>zur</strong> Versorgung <strong>des</strong><br />

Tumors mit Sauerstoff und<br />

Nährstoffen anregen kann.<br />

Dies führt unter anderem dazu,<br />

dass der Tumor<br />

gewissermaßen „ausgehungert“<br />

wird.


Take home message<br />

Pallas<br />

Kliniken<br />

20.05.15<br />

• Brustkrebs ist im Frühstadium zu fast 100% heilbar<br />

• In ca.70-80% kann die Brust erhalten werden<br />

• Eine Chemotherapie ist nur in der Hochrisikosituation<br />

nötig (20-30%)<br />

• Die Nachbestrahlung der Brust nach Brusterhaltender<br />

OP ist obligat<br />

• Tumorfreiheit und Ästhetik<br />

• Anti-Hormontherapie sollte Vorzug erhalten (i.d.R. gute<br />

Verträglichkeit)<br />

• Ursachen unklar<br />

• Jede Krankheit bietet eine Chance : lifestyle !!


Vielen Dank.


Pallas<br />

Kliniken<br />

20.05.15

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!