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<strong>nesseler</strong> <strong>grünzig</strong> <strong>gruppe</strong> 1910|2010100<br />

JAHRE ZUKUNFT


GRÜNDERJAHRE VORWORT<br />

▪ ???<br />

100 Jahre Zukunft –<br />

ein Rückblick nach vorn<br />

„Am 4. März 1910 wurde vor dem Königlich Preußischen Notar<br />

Eduard Vogel mit dem Amtssitz zu Stolberg (Rhld.) ein Vertrag<br />

unterzeichnet, durch den Herr Baumeister Robert Grünzig<br />

persönlich haftender Gesellschafter einer Bauunternehmung<br />

wurde, in der er bis dahin als Prokurist tätig war. Das Jahr<br />

1910 wurde somit das erste Geschäftsjahr unserer Firma, die<br />

im weiteren Verlauf als Einzelfi rma Robert Grünzig geführt<br />

wurde ...“<br />

So steht es in den Annalen, und wir setzen fort: „... und heute<br />

noch unter dem Namen robert <strong>grünzig</strong> gmbh & co. kg als<br />

Holding der Unternehmens<strong>gruppe</strong> fi rmiert.“<br />

Die <strong>nesseler</strong> <strong>grünzig</strong> <strong>gruppe</strong> ist in diesem Jahr 100 Jahre alt.<br />

Aus der ursprünglichen Bauunternehmung, in der schon immer<br />

über den Tellerrand der reinen Bauausführung hinausgeschaut<br />

wurde, ist bis heute eine moderne Bau- und Immobilien<strong>gruppe</strong><br />

geworden. Sie erbringt Leistungen von der Projektentwicklung<br />

über die Planung von Bauwerken und die komplette Bauausführung<br />

bis hin zum Betrieb von Bauwerken und basiert dabei<br />

auf eigener Wertschöpfung in Rohbau und Betonfertigteilproduktion.<br />

Die Unternehmens<strong>gruppe</strong> errichtet Neubauten, modernisiert<br />

und saniert Bestandsimmobilien. Sie realisiert einerseits im<br />

Projektgeschäft das vom Bauherrn mit seinen Planern entwickelte<br />

Individualbauwerk und entwickelt, plant und baut andererseits<br />

im Produktgeschäft innovative Gebäudetypen selbst.<br />

Die Firmenzentrale Indeweg 2009<br />

Die <strong>nesseler</strong> <strong>grünzig</strong> <strong>gruppe</strong> ist seit 100 Jahren im Familienbesitz.<br />

Sie ist in der dritten Familiengeneration inhabergeführt.<br />

In allen drei Generationen waren neben den Inhabern<br />

angestellte Geschäftsführer und viele weitere Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter maßgeblich am Aufbau, an der Bestandssicherung<br />

und am Erfolg der Unternehmen beteiligt. Durch loyale,<br />

engagierte und kompetente Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

gewann <strong>nesseler</strong> <strong>grünzig</strong> das Vertrauen und die Partnerschaft<br />

von Kunden, Lieferanten und anderen Geschäftspartnern, so<br />

dass sich Geschäftsbeziehungen über Jahrzehnte positiv entwickeln<br />

konnten.<br />

Diese Jubiläumsschrift möchte unseren Geschäftspartnern<br />

und Mitarbeitern zeigen, wer wir sind und woher wir kommen.<br />

Alter an sich ist kein Verdienst. Wir wollen aber darlegen, dass<br />

es Bestätigung sein kann für eine gelebte und auch in kritischen<br />

Phasen durchgehaltene Unternehmensphilosophie und<br />

zugleich Beleg für Krisenerprobtheit, Verlässlichkeit, Stabilität<br />

und Partnerschaft.<br />

Unseren heutigen und früheren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern<br />

wollen wir mit dieser Dokumentation für ihre Leistungen<br />

danken. Die Darstellung von realisierten Bauwerken sowie<br />

besonderen Ereignissen aus den 100 Jahren Unternehmensgeschichte<br />

soll die Erinnerung an prägende Erlebnisse wachhalten.<br />

Darüber hinaus möchten wir insbesondere für die Gesellschafterfamilien<br />

die manchmal schon verblassende Erinnerung an die<br />

erste und zweite Unternehmergeneration aufhellen und die Geschichte<br />

unseres Unternehmens für die nachfolgenden Familiengenerationen<br />

festhalten.<br />

Spannende Zeiten liegen vor uns. Mit den gesammelten Erfahrungen,<br />

dem erarbeiteten Know-how, der gelebten Philosophie<br />

und der wachen Neugier auf künftige Innovationen wollen wir<br />

sie anpacken, wie bisher - 100 Jahre Zukunft.<br />

Dank sagen wir allen, die uns geholfen haben, diese Broschüre<br />

zu erstellen: den Zeitzeugen, die uns mit ihren Erinnerungen<br />

und mit wertvollen Dokumenten unterstützt haben; den Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeitern, die viel Arbeit in das Zusammenführen<br />

der Informationen gesteckt und besonders den Herren<br />

Dr. Marc Engels und Alexander Faridi, beide Industriehistoriker,<br />

die unser Archivmaterial gesichtet, kenntnisreich und quellensicher<br />

ergänzt und bewertet haben und mit viel persönlichem<br />

Einsatz die Geschichte unseres Unternehmens verfasst haben.<br />

Joachim Neßeler<br />

2 3


HISTORISCHER ÜBERBLICK<br />

100 Jahre Zeitgeschehen<br />

und Bauwirtschaft<br />

Die Gründerjahre des Bauunternehmens Robert Grünzig<br />

fallen in eine Phase des Aufschwungs, die der erste Weltkrieg<br />

jäh beendete. Vor allem der Wohnungsbau kam zwischen 1914<br />

und 1919 vollständig zum Erliegen.<br />

Die „Goldenen Zwanziger“ bedeuteten wirtschaftlich<br />

betrachtet nur eine relativ kurze Phase der Prosperität. Die<br />

Baubranche erlebte in dieser Zeit einen regelrechten Boom,<br />

von dem vor allem auch kleine und mittlere Unternehmen<br />

profi tierten.<br />

Das Ende des Aufschwungs deutete sich im Herbst 1929 an,<br />

als Anzeichen der hereinbrechenden Krise sichtbar wurden.<br />

Vier lange Jahre hielt die Weltwirtschaftskrise die deutsche<br />

Volkswirtschaft fest im Griff. Der Bausektor wurde besonders<br />

schwer getroffen: Die Zahl der Beschäftigten schrumpfte auf<br />

dem Höhepunkt der Krise auf 40%, die Produktion sogar auf<br />

30% des Niveaus von 1929 zusammen.<br />

Obwohl eine Erholung bereits Ende 1932 erkennbar war,<br />

gelang es der nationalsozialistischen Propaganda den Aufschwung<br />

als Verdienst nationalsozialistischer Krisenpolitik auszuschlachten.<br />

Die NS-Konjunktur der 1930er Jahre war eine<br />

künstliche, die sich mehr und mehr aus der Kriegsvorbereitung<br />

speiste. Als wichtiger Bestandteil der Kriegswirtschaft setzte<br />

die Bauindustrie umfangreiche Bauvorhaben in Deutschland<br />

und den besetzten Gebieten um.<br />

Der durch den Wiederaufbau entfachte Nachkriegsboom<br />

führte zum so genannten Wirtschaftswunder, das auch der<br />

Bauindustrie einen lange andauernden Aufschwung bescherte.<br />

Erst die Rezession 1966/1967 beendete eine fast zwanzigjährige<br />

Wachstumsphase.<br />

1910<br />

William Prym Werke,<br />

Stolberg. Der erste<br />

Großkunde. Geschäftsbeziehung<br />

bis heute.<br />

1910<br />

Robert Grünzig tritt als Gesellschafter<br />

in die Bauunternehmung<br />

Castner & Hennig<br />

ein, die nun als Hennig &<br />

Grünzig, Stolberg, fi rmiert.<br />

1910 910<br />

1913<br />

Zinkhütte Nievenheim.<br />

1914<br />

Beginn des Ersten<br />

Weltkrieges. Die Baukonjunktur<br />

bricht ein.<br />

1918<br />

Robert Grünzig wird<br />

Alleininhaber der Bauunternehmung<br />

Hennig &<br />

Grünzig; die Firma heißt<br />

jetzt Robert Grünzig<br />

Bauunternehmung.<br />

1923<br />

TH Aachen, Haus<br />

der Studentenschaft,<br />

Turmstraße.<br />

1927<br />

Arbeiterkolonie des<br />

Eschweiler Bergwerksvereins.<br />

1928<br />

Reifenfabrik<br />

Englebertl & Co.,<br />

Aachen.<br />

1929<br />

Bau einer Bergwerksanlage<br />

im lothringischen<br />

Faulquemont,<br />

Frankreich.<br />

1939<br />

Arbeitersiedlung<br />

Fedderswardergroden.<br />

4 GRÜNDERJAHRE GRÜN GRÜNDER Ü DER RJ RJAHRE AHRE<br />

GOLDENE GO GOOLD<br />

OLDENE ENE ZW ZWANZIGER WAN WANZZIGE<br />

ZIGER WELTWIRTSCHAFTSKRISE WEL WELLT<br />

LTWIRT WIRTSCH SCH HA HAFTS FTSSK<br />

SKRISE RISE NS-KONJUNKTUR NS-K NS KONJU ONJU UNKT NKT TU TUR<br />

KRIEGSWIRTSCHAFT<br />

KRIE KRIEEGSW<br />

GSW WI WIRTSC RTSCHAF HAF FT<br />

5<br />

1918<br />

Ende des Ersten<br />

Weltkrieges.<br />

Bauunternehmung<br />

1927<br />

Robert Grünzig beschäftigt 1.144<br />

Mitarbeiter. Seine leitenden<br />

Angestellten sind Peter Bildstein<br />

und später Heinrich Gresse.<br />

1929<br />

Der „schwarze Freitag“<br />

läutet die Weltwirtschaftskrise<br />

ein. Die Bauwirtschaft<br />

ist besonders<br />

betroffen.<br />

1933<br />

Die Bauunternehmung<br />

Grünzig GmbH wird in<br />

Düsseldorf gegründet.<br />

Gesellschafter sind Robert<br />

Grünzig und sein Sohn<br />

Hans.<br />

1931<br />

Erwerb des Marmorwerkes<br />

Eynattener Straße, Aachen.<br />

1933<br />

Machtübernahme der<br />

Nationalsozialisten in<br />

Deutschland.<br />

1938<br />

Gründung der Grünzig &<br />

Charlier Feintuchfabrik in<br />

Aachen Templergraben,<br />

Ecke Eilfschornsteinstraße,<br />

nach Übernahme des jüdischen<br />

Unternehmens Marx<br />

& Auerbach.<br />

1938<br />

Beteiligung an Westwallarbeiten.<br />

1937<br />

Dipl.-Ing. Hans Grünzig wird geschäftsführender<br />

Gesellschafter der Bauunternehmung<br />

Grünzig GmbH in Düsseldorf.<br />

1939<br />

Beginn des Zweiten<br />

Weltkrieges.<br />

1940<br />

Fabrikanlage Gesellschaft<br />

für Elektrometallurgie,<br />

Böhlen.<br />

1942<br />

Stilllegung der Grünzig & Charlier<br />

Feintuchfabrik. Im weiteren Kriegsverlauf<br />

wird die Fabrik zerstört.<br />

1942<br />

Bunkerbau im Auftrag der Organisation<br />

Todt auf der niederländischen<br />

Halbinsel Walcheren.<br />

1948<br />

Wiederaufnahme der Tuchfabrikation<br />

in der Grünzig & Co.<br />

unter der Leitung von Erna<br />

Neßeler, geb. Grünzig und<br />

Hans Hubertus Neßeler.<br />

1945<br />

Ende des Zweiten<br />

Weltkrieges.<br />

1914 914 1918 918 1927 927 1929 929 1931 931 1933 933 1937 937 1938 938 1939 939 1942 942 1945 945 1948


1952<br />

Wiederaufbau des<br />

zerstörten Elisenbrunnens<br />

in Aachen.<br />

1949<br />

Wiederaufbau von Haus<br />

Nuellens, seit den 1930er<br />

Jahren Stammsitz der<br />

Familie Grünzig.<br />

1954<br />

Robert Grünzig<br />

stirbt am<br />

9. April 1954.<br />

1954<br />

Institut für Maschinengestaltung<br />

und Wärmetechnik<br />

der TH Aachen,<br />

Schinkelstraße.<br />

1954<br />

Hans Grünzig übernimmt<br />

die Führung des Familienunternehmens.<br />

1955<br />

Umzug der Tuchfabrik<br />

Grünzig & Co. in die am<br />

Indeweg in Aachen neu<br />

errichtete Fabrikanlage.<br />

1954<br />

Umwandlung der Einzelfi rma in die<br />

Robert Grünzig KG. Hans Grünzig und<br />

Barbara Laschet sind Komplementäre,<br />

Christine Grünzig und Erna Neßeler<br />

treten als Kommandantisten ein.<br />

1954<br />

Aloys<br />

Harperscheidt<br />

wird Prokurist.<br />

1955<br />

Kreisverwaltung<br />

Aachen. Arbeitsgemeinschaft.<br />

1963<br />

Schließung der Grünzig<br />

& Co. Feintuchfabrik am<br />

Indeweg, dort entsteht ein<br />

Fertigteilwerk. Die Verwaltung<br />

wird von Stolberg<br />

nach Brand verlagert.<br />

1959<br />

Kaufhof Aachen,<br />

Arbeitsgemeinschaft.<br />

1967<br />

Das Fertigteilwerk wird<br />

vom Indeweg an den<br />

Standort der ehemaligen<br />

Ziegelei in Aachen-<br />

Forst verlegt und dort<br />

modern ausgebaut.<br />

1964<br />

Christine Grünzig, die Witwe<br />

von Robert Grünzig,<br />

stirbt. Gesellschafter der<br />

Robert Grünzig KG sind<br />

Hans Grünzig, Barbara<br />

Laschet und Erna Neßeler.<br />

1966<br />

Die erste große Rezesssion<br />

erschüttert 1966/1967 die Wirtschaft<br />

der Bundesrepublik.<br />

1963<br />

Kreiskrankenhaus<br />

Würselen, das größte<br />

Rohbauprojekt Hans<br />

Grünzigs.<br />

1972<br />

Herbert Weichert tritt als Nachfolger<br />

von Aloys Harperscheidt in<br />

die Unternehmens<strong>gruppe</strong> ein.<br />

1970<br />

Umstrukturierung und „Betriebsaufspaltung“. Die<br />

Robert Grünzig KG gibt das operative Geschäft<br />

ab und wird Betriebsgesellschaft, die Immobilien,<br />

Ausrüstung und Geräte hält. Die Bauunternehmung<br />

Grünzig GmbH wird nach Aachen<br />

verlagert und trägt das operative Baugeschäft.<br />

1967<br />

Sozialer Wohnungsbau.<br />

Ein neuer Stadtteil in<br />

Aachen-Forst entsteht:<br />

Driescher Hof.<br />

1968<br />

Gründung der ASBA GmbH (= Arbeitsgemeinschaft<br />

schlüsselfertiges Bauen)<br />

gemeinsam mit anderen führenden<br />

Bauunternehmen der Region.<br />

1971<br />

Beteiligung am Bau<br />

des Klinikums der<br />

RWTH Aachen mit<br />

ASBA und MEFA.<br />

1973<br />

Im Wohngebiet<br />

Driescher Hof wird<br />

die 1000ste Wohnung<br />

von Grünzig<br />

gebaut.<br />

1970<br />

Gründung der W.F.G.<br />

Westdeutsches Fertigteilwerk<br />

Grünzig GmbH.<br />

Geschäftsführer Herbert<br />

Dietrich.<br />

1974<br />

Willi Hohl wird technischer<br />

Geschäftsführer. Er begann<br />

seine Laufbahn 1934 mit 14<br />

Jahren im Unternehmen.<br />

1971<br />

Verfügungszentrum<br />

der TH Aachen.<br />

1973<br />

Gründung Bouwonderneming Grünzig<br />

b.v., Maastricht, Scharnerweg 116b.<br />

In die W.F.G. treten weitere Unternehmen<br />

als Gesellschafter ein. Der<br />

Name wird in WFG West-Fertigteilbau<br />

GmbH geändert.<br />

1974<br />

Grünzig setzt auf das Knowhow<br />

zum schlüsselfertigen<br />

Bauen und standardisierte,<br />

typisierte Turnhallen.<br />

1975<br />

Finanzämter<br />

Aachen und<br />

Düsseldorf in<br />

Arbeitsgemeinschaften<br />

schlüsselfertig.<br />

1949 949 1954 954 1955 955 1963 963 1964 964 1966 966 1967 967 1968 968 1970 970 1972 972 1973 973 1974 974 1975<br />

6 7<br />

WIEDERAUFBAU WIED WIEDERA ERAUFBA<br />

FBA AU<br />

WIRTSCHAFTSWUNDER<br />

WIRT WIRTS SCHA SCHAAFTSW<br />

FTSWUND UND DE DER<br />

INDUSTRIALISIERTES BAUEN<br />

INDUSTRIALISIERTES BAUEN KRISE UND NEUORIENTIERUNG<br />

1974<br />

Bushof Aachen.<br />

1976<br />

Ausscheiden aller Drittgesellschafter<br />

aus der WFG<br />

West-Fertigteilbau GmbH.<br />

Grünzig hält wieder alle<br />

Geschäftsanteile.<br />

1977<br />

Kongresszentrum<br />

Eurogress in Aachen,<br />

Arbeitsgemeinschaft.<br />

1977<br />

Der Gesellschafterstamm Laschet<br />

wird ausbezahlt und scheidet aus<br />

dem Unternehmen aus. Inhaber<br />

der Firmen<strong>gruppe</strong> sind die Familien<br />

Grünzig und Neßeler.<br />

1980<br />

In der Zeit der Bauherrenmodelle<br />

wird die Grünzig Baubetreuung<br />

GmbH gegründet:<br />

Vermittlung, Projektvorbereitung<br />

und -betreuung, Hausverwaltung.<br />

Geschäftsführer<br />

Joachim Neßeler.<br />

1978<br />

Produktionshallen<br />

Schwermetall, Stolberg.<br />

Stammkunde<br />

seit 1972.<br />

1983<br />

Realteilung des Unternehmens. Die<br />

Familie Grünzig übernimmt einen Teil<br />

der Immobilien und das Marmorwerk.<br />

Die Familie Neßeler führt das Baugeschäft<br />

und das Fertigteilwerk weiter.<br />

1982<br />

Dipl.-Kfm. Joachim<br />

Neßeler und Dipl.-Ing<br />

Klaus Neßeler treten<br />

als persönlich haftende<br />

Gesellschafter in<br />

die Robert Grünzig<br />

KG ein.<br />

1985<br />

Fabrikanlagen Tuchfabrik<br />

Becker, Aachen.<br />

1981<br />

Die Bauindustrie tritt in eine lange<br />

Rezessions- und Stagnationsperiode<br />

ein. Die Branche erreicht die Umsätze<br />

von 1980 erst wieder 1988.<br />

1987<br />

Schlüsselfertige<br />

Modernisierung und<br />

Sanierung, Schützenhofstraße,<br />

Wiesbaden.<br />

1983<br />

Hans Grünzig zieht sich aus der<br />

Bauunternehmung Grünzig GmbH<br />

zurück. Klaus und Joachim Neßeler<br />

übernehmen die Geschäftsführung.<br />

1984<br />

Umstrukturierung I. Die<br />

Zusammenlegung aller<br />

Unternehmensbereiche am<br />

Standort Sittarder Straße<br />

optimiert Prozesse und<br />

reduziert Kosten.<br />

1984<br />

Umstrukturierung II.<br />

Das Bauprogramm wird<br />

konzentriert. Der Tief- und<br />

Kabelbau wird aufgegeben.<br />

Keine Submissionswettbewerbe<br />

für öffentliche<br />

Rohbauaufträge mehr.<br />

1989<br />

Wohn-und Geschäftshaus<br />

Habsburger<br />

Allee, Aachen.<br />

1986<br />

Hans Grünzig stirbt am<br />

15. Oktober 1986.<br />

1986<br />

Grünzig intensiviert den<br />

Geschäftsbereich Schlüsselfertigbau.<br />

Neben Neubauten<br />

werden anspruchsvolle<br />

Sanierungs- und Modernisierungsbauten<br />

realisiert.<br />

1985<br />

Klaus Neßeler scheidet als Komplementär<br />

aus der Robert Grünzig KG aus.<br />

Dipl.-Kfm. Joachim Neßeler wird alleiniger<br />

persönlich haftender Gesellschafter<br />

der Robert Grünzig KG.<br />

Die WFG West-Fertigteilbau GmbH wird<br />

auf die Bauunternehmung Grünzig verschmolzen.<br />

Das Fertigteilwerk wird Betriebsabteilung<br />

des Bauunternehmens.<br />

1992<br />

„PM 3“ Papiermaschinenhalle,<br />

Bergisch-<br />

Gladbach, Arbeitsgemeinschaft.<br />

1987<br />

Tiefpunkt. Die Baukrise<br />

trifft die Gruppe hart.<br />

Das Ausscheiden zweier<br />

Gesellschafter 1977 und<br />

1983 hatte zudem zu<br />

Substanzverlust geführt.<br />

Hans-Willi Simons tritt<br />

als kaufmännischer<br />

Leiter ins Unternehmen<br />

ein.<br />

1990<br />

Ein neues Unternehmensleitbild<br />

wird entwickelt.<br />

1990<br />

Bauboom durch<br />

die Wiedervereinigung.<br />

1994<br />

Eine frühe Projektentwicklung:<br />

DGB Haus in<br />

der Dennewartstraße,<br />

Aachen.<br />

1991<br />

Die Gruppe erreicht eine<br />

Jahresbauleistung von<br />

70 Mio. DM.<br />

1992<br />

Dipl.-Kfm. Hubertus Neßeler und<br />

Joachim Neßeler gründen die Neßeler<br />

Projektidee GmbH. Hubertus<br />

Neßeler wird Geschäftsführer<br />

des Unternehmens. Neben Planen<br />

und Bauen<br />

treten nun<br />

Projektentwicklungen<br />

und<br />

Bauträgermaßnahmen.<br />

1992<br />

Joachim Neßeler<br />

wird Alleininhaber<br />

der Obergesellschaft<br />

Robert<br />

Grünzig KG. Die<br />

Firma heißt nun<br />

Robert Grünzig<br />

Inhaber Joachim<br />

Neßeler.<br />

1976 976 1977 977 1980 980 1981 981 1982 982 1983 983 1984 984 1985 985 1986 986 1987 987 1990 990 1991 991 1992


1996<br />

Bürogebäude mit<br />

16.000 qm² Nutzfl<br />

äche, Pascalstraße<br />

Aachen-Oberforstbach.<br />

1.200.000<br />

3.000.000<br />

1998<br />

Burgsee-Galerie,<br />

Schwerin.<br />

1994<br />

Als eines der ersten deutschen Bauunternehmen<br />

erreicht die Grünzig Bau<br />

GmbH die Zertifi zierung ihres Qualitätssystems<br />

nach DIN EN ISO 9001.<br />

6.000.000<br />

10.000.000<br />

1981 1991 1992 1995<br />

1993<br />

Mit der BTV Neßeler<br />

Gesellschaft für Projektentwicklung<br />

und<br />

Bauen mbH - einer<br />

Kooperation mit der<br />

Brost-Firma BTV - fasst<br />

Grünzig in den neuen<br />

Ländern Fuß. In den<br />

folgenden Jahren<br />

werden Wohn- und<br />

Handelsobjekte in Berlin,<br />

Potsdam, Dresden<br />

und Schwerin errichtet.<br />

1995<br />

Die Grünzig Plan GmbH<br />

entsteht aus der Grünzig<br />

Baubetreuung GmbH.<br />

1995<br />

Das Stammkapital<br />

der Grünzig Bau<br />

GmbH wird auf<br />

10.000.000 DM<br />

erhöht.<br />

2001<br />

Fachmarktzentrum<br />

Anna-Park-Center,<br />

Alsdorf.<br />

1999<br />

Neuorganisation der Firmen<strong>gruppe</strong>.<br />

Mit fünf Geschäftsfeldern - Projektentwicklung/Bauträger,<br />

BauPlanung,<br />

ZweckBau, WohnBau, FertigBau -<br />

positioniert sich Grünzig neu im Markt.<br />

1996<br />

Einführung des Verbesserungssystems<br />

Sprungbrett.<br />

1996<br />

Aufbau eines Kommunikationssystems<br />

und Entwicklung<br />

der elektronischen Projektakte.<br />

Prozesse werden<br />

systematisch verschlankt.<br />

2002<br />

Multifunk tionaler<br />

Bürokomplex. Neues<br />

Technologie zentrum,<br />

Köln.<br />

1997<br />

Umwandlung der Robert Grünzig<br />

Inhaber Joachim Neßeler, in die<br />

Robert Grünzig GmbH & Co. KG.<br />

Komplementär: Joachim Neßeler<br />

Geschäftsführungs gesellschaft mbh;<br />

Kommanditist Joachim Neßeler<br />

2002<br />

Die Unternehmen der Gruppe<br />

erhalten alle den Namen <strong>nesseler</strong><br />

und einheitliche Marken.<br />

2003<br />

Erweiterung Berufsschul<br />

e Esch weiler.<br />

Erstes PPP-Projekt im<br />

Reg.-Bez. Köln.<br />

2004<br />

Offensives Marketing mit eigenen<br />

Produkten II: Gemeinsam mit den<br />

pbs Architekten Gerlach Krings<br />

Böhning wird das Typen-Einfamilienhaus<br />

ngVplus entwickelt. Bis<br />

2010 ausgeführt: 256 Stück.<br />

2005 bis 2010<br />

Köln-Porz: 336 ETW´s<br />

und EFH´s werden<br />

teils saniert und neu<br />

errichtet.<br />

2003<br />

Verlegung des Zentralbüros in den<br />

Indeweg, Aachen.<br />

2003<br />

Offensives Marketing mit eigenen Produkten<br />

I: „Novoline - das RaumGewinn Büro“<br />

wird entwickelt. Bisher wurden acht<br />

Projekte realisiert.<br />

Der Aufbau der Abteilung Technische<br />

Gebäudeausrüstung stärkt die Planungskompetenz<br />

der <strong>nesseler</strong> <strong>grünzig</strong> <strong>gruppe</strong>.<br />

2007<br />

Quartier 4 in Essen,<br />

59 Einfamilienhäuser<br />

und 24 Eigentumswohnungen.<br />

2008<br />

Karl-Peter Arnolds wird<br />

Geschäftsführer der Firmen<br />

<strong>nesseler</strong> <strong>grünzig</strong> bau gmbh,<br />

<strong>nesseler</strong> <strong>grünzig</strong> plan gmbh<br />

und der neu gegründeten<br />

<strong>nesseler</strong> bauwerk gmbh.<br />

2005<br />

Qualität bringt Gewinn. Entwicklung des<br />

Qualitätssystems rgPP (rechnergestütztes Prüfplansystem)<br />

bis zur Prototypenreife mit Mitteln<br />

der NRW-Forschungsförderung.<br />

1993 993 1994 994 1995 995 1996 996 1997 997 1999 999 2002 002 2003 003 2004 004 2005 005 2008 008 2010<br />

2009<br />

Baustart Erft Karree<br />

Kerpen, 55.000 m²<br />

Handelsfl äche. npi führt<br />

Projektgesellschaft.<br />

2008<br />

Die <strong>nesseler</strong> <strong>grünzig</strong> <strong>gruppe</strong> erhält einen<br />

dreiköpfi gen Beirat. Die Herren E. Nosch,<br />

E. von Schorlemer und H. W. Simons stehen<br />

der Geschäftsführung beratend zur Seite.<br />

<strong>nesseler</strong> <strong>grünzig</strong> widmet sich verstärkt dem<br />

PPP-Geschäft und baut die erforder lichen<br />

Kompetenz auf.<br />

1910|2010<br />

100 Jahre Zukunft<br />

Die Baubranche durchlebte ab Mitte der 1970er Jahre eine tief<br />

greifende Strukturanpassungskrise. Die erste Ölkrise 1973<br />

traf die Branche mit ganzer Härte, die Zahl der Beschäftigten<br />

sank innerhalb weniger Jahre um 20%. Die zweite Ölkrise<br />

1979 leitete eine erneute Baurezession ein. Erstmalig wurde in<br />

Zusammenhang mit der Baubranche von einer Krisenbranche<br />

gesprochen. Für viele Unternehmen war der Weg aus der Krise<br />

mit einer grundlegenden Neupositionierung verbunden. Der<br />

Zwang zur Produktivitätssteigerung durch Rationalisierung<br />

führte zu einem neuen Trend: das industrialisierte Bauen.<br />

Die Wiedervereinigung der beiden deutschen Staaten bescherte<br />

der Baubranche eine Blütezeit. Schon seit Mitte der 1980er<br />

Jahre hatte die Bauwirtschaft begonnen, von der konjunkturellen<br />

Erholung zu profi tieren. Der hohe Bau- und Modernisierungsbedarf<br />

in Ostdeutschland entfachte einen explosionsartigen<br />

Wiedervereinigungsboom, der allerdings Mitte der<br />

1990er Jahre ein abruptes Ende fand. Die in kürzester Zeit<br />

aufgebauten Kapazitäten lagen brach. Erneut war ein tief<br />

greifender Anpassungsprozeß erforderlich, der zwischen 1995<br />

und 2009 zum Verlust von mehr als 50% der Arbeitsplätze im<br />

Bauhauptgewerbe führte.<br />

Die enormen fi nanziellen Belastungen der Wiedervereinigung<br />

führten zu knappen öffentlichen Kassen und schufen damit<br />

auch in der Baubranche ganz neue Rahmenbedingungen. Die<br />

Aufgaben der „öffentlichen Hand“ wurden mehr und mehr auf<br />

private Investoren übertragen: ÖPP (öffentlich-private Partnerschaft)<br />

ist das Gebot der Stunde in der Bauwirtschaft.<br />

Darüber hinaus rückten steigende Energiepreise, das Wissen<br />

um die Endlichkeit unserer Energieressourcen und ein wachsendes<br />

Umweltbewusstsein auch in der Baubranche den Grundsatz<br />

der Nachhaltigkeit in den Vordergrund und machten ihn<br />

zu einer Leitlinie energetisch effi zienten Bauens.<br />

8 9<br />

WIEDERVEREINIGUNGSBOOM NACHHALTIGKEIT UND PPP


1910 BIS 1954<br />

William Prym Werke in Stolberg 1906<br />

Robert Grünzig –<br />

die Gründerjahre und<br />

die Goldenen Zwanziger<br />

Robert Grünzig hat in den mehr als 40 Jahren seines unternehmerischen<br />

Wirkens ein leistungsfähiges und vielseitiges<br />

Unternehmen aufgebaut, das auch größte Bauprojekte eigenständig<br />

realisieren konnte. Spezialisiert auf den Industrie- und<br />

Wohnungsbau beschäftigte Robert Grünzig zwischenzeitlich<br />

fast 3.000 Mitarbeiter und verfügte über eigene Ziegeleien,<br />

eine Schreinerei, ein Marmorwerk und seit 1933 über eine Niederlassung<br />

in Düsseldorf. Als der Gründer 1954 starb, blickte<br />

das Unternehmen auf eine wechselvolle Geschichte zurück, die<br />

zwei Weltkriege, die Weltwirtschaftskrise und die ersten Jahre<br />

des Wiederaufbaus umspannt.<br />

Der Sohn eines sächsischen Bauunternehmers wurde 1880 in<br />

Schönau bei Leipzig geboren und erlernte an der Königlichen<br />

Baugewerbeschule in Leipzig den Beruf des Baumeisters.<br />

Bereits 1906 kam Robert Grünzig im Alter von 26 Jahren als<br />

Bauführer und späterer Prokurist der Leipziger Bauunternehmung<br />

Castner & Hennig nach Stolberg. Schon damals gehörten<br />

die William Prym Werke zum Kreis der Kunden in dem für das<br />

Unternehmen auch in späteren Jahren so ungemein wichtigen<br />

Industriegeschäft.<br />

Neben Fabrikanlagen und dem Verwaltungsgebäude der Firma<br />

Prym, bei dem Robert Grünzig selbst die Bauleitung innehatte,<br />

Villa Waldfriede in Stolberg 1910 Robert Grünzig, Gemälde 1952<br />

Haus Nuellens in den 1930er Jahren<br />

Robert Grünzig 1915 (3. v. rechts)<br />

baute Castner & Hennig auch die Villa Waldfriede der Familie<br />

Prym nach Entwürfen des damaligen Münchner Stararchitekten<br />

Gabriel von Seidl.<br />

Die heute 100jährige Geschichte des Unternehmens beginnt<br />

mit dem 4. März 1910. Nach Ausscheiden des Teilhabers Castner<br />

wurde Robert Grünzig persönlich haftender Gesellschafter.<br />

Das Bauunternehmen fi rmierte fortan unter dem Namen<br />

Hennig & Grünzig. In dieser Zeit entstanden wichtige Projekte<br />

der rheinischen Industrie wie z.B. die Zinkhütte Nievenheim,<br />

das Verwaltungsgebäude der Waggonfabrik J.P. Goossens,<br />

Lochner & Co. in Aachen-Brand und die Brikettfabrik Zukunft in<br />

Weisweiler.<br />

1918 zog sich schließlich auch Hennig aus dem Baugeschäft<br />

zurück. Robert Grünzig wurde zum Alleininhaber und führte<br />

das nun eigene Baugeschäft unter dem Namen Robert Grünzig<br />

mit Firmensitz in der Zweifaller Straße in Stolberg weiter.<br />

Mietvertrag Zweifaller Straße 1918<br />

In den folgenden Jahren wuchs das Unternehmen rasch zu<br />

einer beachtlichen Größe an. Neben bedeutenden Industriebauten<br />

wie dem Verwaltungsgebäude der Firma Talbot und<br />

dem Aachener Werk des belgischen Reifenhersteller Englebertl<br />

realisierte Robert Grünzig 1923 mit dem „Haus der Studentenschaft“<br />

in der Aachener Turmstrasse erstmals auch ein Projekt<br />

für die Technische Hochschule. Zusätzlich trieb Robert Grünzig<br />

mit dem Wohnungsbau ein weiteres Geschäftsfeld erfolgreich<br />

voran. Ab 1927 entstanden umfangreiche Siedlungsbauten für<br />

den Eschweiler Bergwerksvereins und für die Gewerkschaft<br />

Carolus Magnus in Palenberg.<br />

Im Jahr 1928 beschäftigte Robert Grünzig etwa 1.200 Mitarbeiter.<br />

Damit hatte sich das Unternehmen zu einem ausgesprochenen<br />

Großbetrieb entwickelt und zählte zu den führenden<br />

Bauunternehmungen des Rheinlandes.<br />

10 Robert Grünzig<br />

11


1910 BIS 1954<br />

Die 1930er Jahre -<br />

Societé des Charbonnages de Faulquemont<br />

Die Errichtung eines Steinkohlenbergwerks im lothringischen<br />

Faulquemont war für Robert Grünzig das größte und wichtigste<br />

Bauprojekt der 1930er Jahre. Als die alliierten Siegermächte<br />

am 28. Juni 1919 den Versailler Vertrag unterzeichneten,<br />

beendete dies formell den Ersten Weltkrieg. Artikel 231 des<br />

Vertragwerks – der so genannte Kriegsschuldartikel – wies<br />

dem Deutschen Reich und seinen Verbündeten die alleinige<br />

Verantwortung für den Krieg zu. Deutschland wurde zu umfangreichen<br />

Gebietsabtretungen und massiven Reparationszahlungen<br />

an die Siegermächte verpfl ichtet.<br />

Unter Federführung des Euskirchener Zentrumspolitikers und<br />

Reichstagsvizepräsidenten Thomas Esser war es 1929 gelungen,<br />

einen großen Reparationsauftrag in die Aachener Region<br />

zu holen. Das Projekt umfasste die vollständige Ausrüstung<br />

und bauliche Fertigstellung eines Steinkohlenbergwerks für die<br />

Societé des Charbonnages de Faulquemont in Lothringen und<br />

verfügte über das außergewöhnlich große Volumen von fast<br />

50 Millionen Reichsmark. Vorsichtig geschätzt entspricht diese<br />

Summe nach heutigen Maßstäben einem Investitionsvolumen<br />

von etwa 450 Millionen Euro.<br />

Für die Durchführung dieses Projekts wurde eigens die Westmark<br />

Industrie GmbH in Aachen gegründet. Robert Grünzig<br />

war einer von drei Gesellschaftern und übernahm die umfangreichen<br />

Hochbauarbeiten für das lothringische Steinkohlenbergwerk.<br />

Der Auftrag umfasste die Errichtung der Werksanlagen,<br />

der Verwaltungsgebäude und den Bau der Wohnsiedlung<br />

für die Arbeiter und Angestellten. Zudem war Robert Grünzig<br />

auch für die Erstellung der gesamten Gleisanlagen zuständig.<br />

Mit einem Auftragsvolumen von 15 Millionen Reichsmark war<br />

das Unternehmen neben der Thyssen AG und der Mannheimer<br />

BBC der größte Auftragnehmer in diesem Bauvorhaben.<br />

Die Bautätigkeiten nahmen insgesamt acht Jahre in Anspruch;<br />

allein Robert Grünzig beschäftigte zwischenzeitlich fast 1.000<br />

Arbeiter auf der Baustelle in Lothringen. Die letzten Arbeiter<br />

verließen Faulquemont erst im Jahr 1939. Die Unterbringung<br />

einer derart großen Belegschaft und der Transport der erforderlichen<br />

Ausrüstungen und Baugeräte stellten eine enorme<br />

logistische Herausforderung dar.<br />

Faulquemont half Robert Grünzig nicht nur die Weltwirtschaftskrise<br />

unbeschadet zu überstehen, sondern bescherte dem Unternehmen<br />

in diesen schwierigen Jahren sogar eine Phase des<br />

Aufschwungs. Während die Krise die deutsche Bauwirtschaft<br />

mit besonderer Härte traf und insgesamt zu Beschäftigungseinbrüchen<br />

von über 70% führte, konnte Robert Grünzig expandieren.<br />

Auf dem Höhepunkt der Weltwirtschaftskrise verfügte<br />

Robert Grünzig mit fast 1.500 Mitarbeitern über eine deutlich<br />

größere Belegschaft als noch in der Vorkrisenzeit.<br />

Beschäftigte von Robert Grünzig<br />

in Faulquemont 1930 - 1939<br />

12 Gesamtansicht<br />

13<br />

150<br />

974<br />

1930 1931<br />

901<br />

1932<br />

591<br />

1933<br />

296<br />

1934<br />

305<br />

1935<br />

132<br />

1936<br />

94<br />

1937<br />

86<br />

1938<br />

12<br />

1939


1910 BIS 1954<br />

Landhaus Reiffenberg in Düsseldorf-Meererbusch 1935<br />

Messestand 1937 Gesellschaft für Elektrometallurgie Böhlen/Leipzig 1939 - 1944<br />

Nationalsozialismus,<br />

Krieg und Wiederaufbau<br />

Trotz der vielen positiven Effekte, die Faulquemont für Robert<br />

Grünzig hatte, entpuppte sich der Reparationsauftrag als<br />

schwere Belastungsprobe für das Unternehmen. Die Reparationen<br />

wurden von den Nationalsozialisten heftig bekämpft, die<br />

Beteiligung an ihrer Umsetzung als „Verrat“ diffamiert. Dem<br />

Reichtagsvizepräsidenten Thomas Esser unterstellte die Zeitung<br />

der Aachener NSDAP, das Westdeutsche Grenzblatt, 1931,<br />

Schmiergelder bei der Vermittlung des Auftrages angenommen<br />

zu haben. Gegen die drei Gesellschafter der Westmark AG,<br />

darunter auch Robert Grünzig, die sich in dem anschließenden<br />

Gerichtsverfahren durch eidesstattliche Erklärungen für<br />

Thomas Esser eingesetzt hatten, wurde nach der Machtergreifung<br />

ein Verfahren wegen Meineids eingeleitet. Die NS-Presse<br />

titelte: „Thomas Esser meineidig? Er und seine Komplizen<br />

unter dem Verdacht schuldhafter Eidesverletzung“. Alle Vorwürfe<br />

erwiesen sich als haltlos. Sämtliche Verfahren wurden<br />

eingestellt.<br />

Das Baugeschäft entwickelte sich für Robert Grünzig ab 1933<br />

entgegen dem allgemeinen Branchentrend: Faulquemont<br />

schien sich langfristig nachteilig auf die Auftragslage des<br />

Unternehmens auszuwirken. Obwohl Robert Grünzig noch im<br />

Sommer 1931 grundsätzlich ausgeschlossen hatte, sich „in<br />

irgendeiner Weise parteipolitisch zu betätigen“, trat auch er<br />

Westdeutscher Beobachter 1936<br />

1934 in die NSDAP ein: Nicht aus politischer Überzeugung,<br />

sondern um weiteren Schaden vom Unternehmen und nicht zuletzt<br />

von seiner Person abzuwenden. In der Hochphase der Arisierungen<br />

in Aachen erwarb Robert Grünzig 1938 gemeinsam<br />

mit seinem Schwiegersohn Ludwig Charlier das renommierte<br />

Aachener Textilunternehmen Marx & Auerbach, das später<br />

unter dem Namen Grünzig & Charlier fi rmierte und nach dem<br />

Ausscheiden von Charlier schließlich Grünzig & Co. hieß. Erna<br />

Neßeler, geb. Grünzig, die jüngste Tochter des Gründers, und<br />

ihr Ehemann Hans Hubertus Neßeler leiteten die Tuchfabrik<br />

nach dem Krieg bis zur ihrer Schließung in den 1960er Jahren.<br />

Erna Neßeler hatte im Krieg ihr Textilingenieurstudium abgeschlossen<br />

und war bereits in den 1940er Jahren bis zur staatlich<br />

angeordneten Schließung in der Fabrik tätig. Im Rahmen<br />

der „Wiedergutmachung“ entschädigte Robert Grünzig nach<br />

dem Krieg die ehemaligen Besitzer.<br />

Mit Kriegsbeginn wurden nahezu alle privaten und zivilen Bauvorhaben<br />

eingestellt. Die Baumaßnahmen im Reichsgebiet konzentrierten<br />

sich auf Rüstungsprojekte, in den von Deutschland<br />

besetzten Gebieten auf den Ausbau der Befestigungsanlagen.<br />

Wie alle anderen deutschen Bauunternehmen wurde auch<br />

Grünzig an der Front und in den besetzten Gebieten quasi zu<br />

einer Untereinheit der nach dem Generalbevollmächtigten für<br />

die Bauwirtschaft, Fritz Todt, benannten „Organisation Todt“<br />

(OT) und damit zu einer wichtigen Säule der Kriegswirtschaft.<br />

Beschäftigte bei Robert Grünzig 1927-1941<br />

1144<br />

494<br />

1488<br />

945<br />

519<br />

803<br />

2741<br />

964<br />

1927 1929 1931 1933 1935 1937 1939 1941<br />

14 Einstellung des Meineid-Verfahrens 1934<br />

15


1910 BIS 1954<br />

Siedlung Fedderwardergroden 1939<br />

Trümmerbahn auf dem Aachener Markt 1946<br />

Die OT beauftragte in der Regel mehrere Bauunternehmen<br />

in Arbeitsgemeinschaften. Diese stellten Bautrupps aus ihren<br />

Stammarbeitern zusammen, denen auf den Baustellen die<br />

technische Durchführung unter Aufsicht der OT oblag. Vor<br />

Ort wurden den Bautrupps Kriegsgefangene, ausländische<br />

Zivil- und Zwangsarbeiter zugewiesen. Die Grünzig-Bautrupps<br />

wirkten unter anderem beim Bau der Bunkeranlagen in Vlissingen<br />

und Lorient mit und bauten Straßen in Rumänien und<br />

Russland. Innerhalb Deutschlands wurde Grünzig mit umfangreichen<br />

Bauprojekten beauftragt. Das Unternehmen beteiligte<br />

sich am Bau der Kriegsmarinesiedlung Fedderwardergroden in<br />

Wilhelmshaven, der Werkanlagen der Gesellschaft für Elektrometallurgie<br />

in Böhlen/Leipzig, der Dynamit AG in Kaufbeuren-<br />

Neugablonz, der unterirdischen Benzinhydrierungsanlagen<br />

Projekt Schwalbe I in Südwestfalen und errichtete Luftschutzbunker<br />

in Aachen. Die <strong>nesseler</strong> <strong>grünzig</strong> <strong>gruppe</strong> leistete einen<br />

Beitrag zur Stiftung „Erinnerung – Verantwortung – Zukunft“,<br />

die von 2001 bis 2007 ehemalige Zwangsarbeiter entschädigte.<br />

Bei Kriegsende stand Robert Grünzig im Alter von 65 Jahren<br />

vor der schwierigen Aufgabe des Wiederaufbaus. Neben den<br />

Zerstörungen hatte das Unternehmen den Tod vieler Mitarbeiter<br />

zu beklagen; auch befanden sich etliche noch in Kriegsgefangenschaft,<br />

darunter Hans Grünzig, der Sohn und designierte<br />

Nachfolger des Gründers, der 1945 in russische Kriegsgefangenschaft<br />

geraten war und erst 1949 zurückkehren sollte.<br />

William Prym Werke, Stolberg 1950er<br />

Die Nachkriegsjahre in Deutschland waren vor allem durch den<br />

Wiederaufbau geprägt, der auch die Firma Robert Grünzig bis<br />

weit in die 1950er Jahre beschäftigte. In Aachen war das Unternehmen<br />

nach der Beseitigung der Trümmer und des Schutts<br />

am Neu- und Wiederaufbau zahlreicher Wohn- und Geschäftshäuser,<br />

Verwaltungsgebäude und Kirchen beteiligt. Besonders<br />

hervorzuheben sind hier die originalgetreue Rekonstruktion<br />

des 1943 fast vollständig zerstörten Elisenbrunnens, einem der<br />

Wahrzeichen der Stadt Aachen sowie – unmittelbar gegenüber<br />

gelegen - der frühe Neubau des ebenfalls zerstörten „Haus<br />

Nuellens“, der heutigen Elisen-Galerie. Dieses Gebäude, in<br />

dem sich auch der Aachener Hauptsitz des Unternehmens<br />

befand, war bereits wiederhergestellt als der Gründer Robert<br />

Grünzig 1954 starb.<br />

16 Tuchfabrik Marx & Auerbach, Eilfschornsteinstraße<br />

Elisenbrunnen 1953<br />

Tuchfabrik Elisenbrunnen Marx 1953 & Auerbach, Eilfschornsteinstraße<br />

17


1954 BIS 1983<br />

Hans Grünzig –<br />

ein innovativer und<br />

kooperativer Unternehmer<br />

Dipl.-Ing. Hans Grünzig war ein kooperativ denkender, innovativer<br />

Unternehmer. Er leitete die Grünzig-Gruppe von 1954<br />

bis 1983 und machte das Unternehmen zu einem der technisch<br />

innovativsten im westdeutschen Raum. Frühzeitig erkannte er<br />

die wichtigsten Trends der Zeit – Rationalisierung und Industrialisierung<br />

des Bauens.<br />

Ausbildung und berufl icher Werdegang bereiteten den 1909<br />

geborenen Hans Grünzig bestens auf die Nachfolge seines<br />

Vaters vor. Der älteste Sohn des Gründers studierte an der<br />

RWTH Aachen Bauingenieurwesen. 1937 trat Hans Grünzig als<br />

geschäftsführender Gesellschafter in die vier Jahre zuvor gegründete<br />

Bauunternehmung Grünzig GmbH in Düsseldorf ein.<br />

Als Robert Grünzig 1954 starb, moderierte seine Frau Christel<br />

Grünzig den Generationenwechsel reibungslos. Unter ihrer<br />

aktiven Mitwirkung entstand die Robert Grünzig KG, an der<br />

alle Erben beteiligt waren. Hans Grünzig und seine Schwester<br />

Barbara Laschet traten als Komplementäre ein, berechtigt zur<br />

alleinigen Geschäftsführung war Hans Grünzig.<br />

Das Wirtschaftswunder brachte Grünzig eine stabile Auftragslage.<br />

Allerdings waren auch erste Anzeichen einer tiefen strukturellen<br />

Veränderung in der Branche zu erkennen. Für große<br />

Bauprojekte schlossen sich Bauunternehmen immer öfter in<br />

Arbeitsgemeinschaften zusammen, der Maschineneinsatz nahm<br />

zu und die Arbeitskosten stiegen.<br />

Hans Grünzig erkannte die Chancen, die sich in diesem neuen<br />

Marktumfeld boten. In sowjetischer Kriegsgefangenschaft<br />

hatte er den kostengünstigen und rationellen Betonfertigteil-<br />

Kreiskrankenhaus Würselen 1966<br />

bau kennengelernt. Ein Betonfertigteilwerk sollte das eigene<br />

Baugeschäft zukunftsfähig machen. Am Standort Indeweg<br />

investierte Hans Grünzig 1963, als dort die Tuchfabrik Grünzig<br />

& Co. geschlossen wurde, in ein Fertigteilwerk. Der Erfolg<br />

war durchschlagend. Schon drei Jahre später wurde eine<br />

noch größere, hochmoderne Anlage an der Sittarder Straße in<br />

Aachen-Forst errichtet. 1970 ging das Werk in die Firma W.F.G.<br />

Westdeutsches Fertigteilwerk Grünzig GmbH über.<br />

Das Betonfertigteilwerk war das erste seiner Art im weiten<br />

Umkreis. Kooperation sollte diese Stellung langfristig sichern.<br />

Namhafte, leistungsfähige Aachener Bauunternehmer und<br />

Baustoffhändler traten 1973 als Teilhaber ein, die Gesellschaft<br />

fi rmierte daraufhin als WFG West-Fertigteilbau GmbH. Schnell<br />

wurde die WFG zum bedeutenden Lieferanten für Betonfertigteile<br />

im Rheinland und 1974 zum zweitgrößten Abnehmer von<br />

Zement in Nordrhein-Westfalen. Die Bau- und Baustoff-Firmen-<br />

Kooperation endete 1976. Der alte und neue Alleineigentümer<br />

Grünzig führte die WFG einige Jahre fort und gliederte das Fertigteilwerk<br />

dann als Betriebsabteilung in die Bauunternehmung<br />

Grünzig GmbH ein.<br />

Die Leistungspalette des Unternehmens war in den 1950er<br />

bis 1970er Jahren sehr breit angelegt: Hochbauarbeiten für Industrie,<br />

Handel, Gewerbe und öffentliche Bauten, sowie Wohnungsbauten<br />

wurden errichtet; daneben übernahm Grünzig<br />

Ingenieurbauten wie Brücken und Kläranlagen. Außerdem<br />

betrieb das Unternehmen Straßen-, Tief- und Rohrleitungsbau.<br />

In den 1970er Jahren kamen schlüsselfertige Bauten, darunter<br />

teils große Projekte hinzu. Produktinnovationen wie ein<br />

Fertigteilwerk etwa 1972 Bushof Aachen 1974<br />

standardisiertes Turnhallenprogramm rundeten das Angebot<br />

erfolgreich ab.<br />

Den Gedanken der Kooperation verfolgte Hans Grünzig<br />

konsequent. Sei es in Zusammenarbeit mit dem Bauherrn<br />

oder in Arbeitsgemeinschaften, häufi g mit bewährten<br />

Partnern. Auch die Partnerschaft mit der Belegschaft war<br />

Hans Grünzig wichtig: Als eines der ersten Unternehmen in<br />

der Region führte Grünzig in den 1950er Jahren eine<br />

betriebliche Alters versorgung ein.<br />

Das Logo der zweiten Generation<br />

18 19


1954 BIS 1983<br />

Kreishaus Aachen 1957, ARGE<br />

Typisierte Turnhalle<br />

Staatshochbauamt Kopernikusstraße Aachen 1972<br />

Standardbettenhäuser für 6 Landeskrankenhäuser 1975-1976 Hochschulbau: Klinikum Aachen 1970er Jahre, ARGE<br />

Ingenieurkunst, Arbeitsgemeinschaften<br />

und schlüsselfertiges Bauen<br />

Technisch anspruchsvolle und große Projekte im konstruktiven<br />

Hoch- und Ingenieurbau prägten die Ära Hans Grünzig. Zahlreiche<br />

Industrie-, Gewerbe- und öffentlichen Bauten dieser Zeit<br />

dokumentieren die damalige Bedeutung des Unternehmens,<br />

wie etwa der Bau des Kreiskrankenhauses Würselen in den<br />

1960er Jahren. Nicht wenige von ihnen bestimmen noch heute<br />

das Stadtbild Aachens, z.B. der Bushof und die City Passage.<br />

Ab Ende der 1960er Jahre kamen die technologischen Vorteile<br />

der Verwendung von Betonfertigteilen zum Tragen; typische<br />

Projekte dieser Zeit sind das Staatshochbauamt in der Kopernikusstraße<br />

und Aachener Hochschulbauten wie das benachbarte<br />

Verfügungszentrum oder die Fabrikationsanlagen „3 Pagen“<br />

in Hoengen. Große Projekte wurden zudem in Arbeitsgemeinschaften<br />

errichtet. Zu nennen sind: der Rohbau des Klinikums<br />

Aachen (Arge MEFA und ASBA GmbH), das Polizeipräsidium<br />

Aachen, der Eurogress und das Karmán-Auditorium. Auch das<br />

schlüsselfertige Bauen, damals noch die Ausnahme, wurde unter<br />

der Führung Hans Grünzigs intensiv praktiziert. Beispielhaft<br />

können die Finanzämter Aachen-Außenstadt und Düsseldorf erwähnt<br />

werden. Die WFG baute Mitte der 1970er Jahre – damals<br />

Beteiligungsgesellschaft der Grünzig-Gruppe-schlüsselfertige<br />

Bettenhäuser in sechs Landeskliniken des Landschaftsverbandes<br />

Rheinland.<br />

Das Kreishaus in Aachen<br />

Einer der „modernsten deutschen Verwaltungsbauten“ entstand<br />

zwischen 1955 und 1957 in Aachen. Durch die Kriegszerstörungen<br />

war die Verwaltung des Kreises Aachen über<br />

viele Standorte verteilt. Ein Hochhaus mit 12 Etagen sollte die<br />

gesamte Kreisverwaltung, den Kreistag sowie das Gesundheitsamt<br />

aufnehmen.<br />

Grünzig erhielt zusammen mit dem Aachener Bauunternehmen<br />

Derichs & Konertz den Auftrag, die neue Landmarke der Innenstadt<br />

zu errichten. Die besondere technische Herausforderung<br />

bestand in der Gebäudehöhe. Um schnell und kostengünstig<br />

in bis zu 42 Metern Höhe zu betonieren, installierte man ein<br />

Transportverfahren, das in dieser Dimension bisher in Aachen<br />

nicht zum Einsatz gekommen war: Von einem zentralen Mischplatz<br />

aus pumpte eine Druckluftstation insgesamt 6000 cbm<br />

Beton in die Höhe. Die 60-Wochenfrist für den Rohbau konnte<br />

hierdurch um sechs Wochen unterboten werden.<br />

20 Kongreßzentrum Eurogress Aachen 1977, ARGE<br />

Hochschulbau: Verfügungszentrum Aachen 1971<br />

21


1954 BIS 1983<br />

Auffahrt zum Dachparkplatz Kaufhof Aachen 1955, ARGE<br />

St. Gregorius Aachen 1967<br />

Polizeipräsidium Aachen 1978, ARGE<br />

Das Wohngebiet Driescher Hof<br />

Grünzig entwickelte und baute den Driescher Hof – ein Stadtviertel,<br />

das den großen Bedarf an preisgünstigem Wohnraum<br />

decken sollte. Da Grünzig im Planungsgebiet Aachen-Forst/<br />

Driescher Hof umfangreiche Geländefl ächen besaß, schlossen<br />

Stadt und Unternehmen einen Erschließungsvertrag, der<br />

Grunderwerbs-, Bau-, Planungs- und Erschließungskosten<br />

miteinander verrechnete.<br />

Zwischen 1967 und 1973 entstanden nicht nur meist schlüsselfertig<br />

errichtete Wohnungen, sondern auch die komplette<br />

Infrastruktur: Straßen, Kanalisation, Heizwerk, Geschäftszentrum,<br />

Kirche, Kinderspielplätze, Kindergärten und eine Schule.<br />

Ende 1972 konnte Grünzig stolz den Abschluss der Gründungsarbeiten<br />

für die 1000ste Wohnung vermelden.<br />

Das Volumen und der enge Zeitplan des Projekts stellten<br />

Grünzig vor erhebliche logistische Herausforderungen: Um die<br />

straffen Zeitvorgaben einhalten zu können, lieferte das nahe<br />

gelegene Fertigteilwerk „just in time“. Darüber hinaus ließ<br />

Grünzig innovative Winterbauhallen errichten, die eine Fortsetzung<br />

der Bauarbeiten auch bei Frost und Schnee ermöglichten.<br />

Kármán-Auditorium Aachen 1977<br />

Grünzig baute bis in die 1980er Jahre am Driescher Hof unter<br />

anderem ein Behindertenwohnzentrum, zwei Kirchen sowie ein<br />

Wohn- und Geschäftshaus. Zudem erstellte die Robert Grünzig<br />

KG 1980/81 als Bauträger 65 schlüsselfertige Eigentumswohnungen<br />

und 1984 die über einem SB-Markt angeordnete<br />

Zentralverwaltung, die die Unternehmens<strong>gruppe</strong> nahezu<br />

20 Jahre beherbergen sollte.<br />

22 Synagoge Düsseldorf 1950er Jahre<br />

Wohngebiet Driescher Hof Aachen 1960er bis 1980er Jahre<br />

23


MENSCHEN IM UNTERNEHMEN<br />

Ingenieure, Organisatoren, Persönlichkeiten –<br />

die Menschen im Unternehmen<br />

Die vielen treuen und hochmotivierten Mitarbeiter haben die 100 Jahre Geschichte der <strong>nesseler</strong> <strong>grünzig</strong> <strong>gruppe</strong> erst möglich<br />

gemacht. Sie haben durch ihre Loyalität, ihren engagierten Einsatz und ihr fachliches Können den guten Ruf des Unternehmens<br />

geschaffen und sein Bestehen gesichert. Stellvertretend für sie alle werden einige wenige von ihnen hier vorgestellt.<br />

Peter Bildstein, Aloys Harperscheidt und Heinrich Gresse waren leitende Mitarbeiter von Robert Grünzig. Willi Hohl und Herbert<br />

Weichert waren die Geschäftsführer in der Ära Hans Grünzig. Hans-Willi Simons begleitet bis heute die dritte Generation und Karl-<br />

Peter Arnolds ist seit 2008 Geschäftsführer für Bauen und Planung.<br />

Heinrich Gresse um 1970<br />

Peter Bildstein – die Seele des Innendienstes<br />

Peter Bildstein war einer der ersten Wegbegleiter<br />

Robert Grünzigs. Der spätere Prokurist trat bereits<br />

1913 in das Unternehmen ein. Als gelernter Kaufmann<br />

sorgte er für den wirtschaftlichen Einsatz<br />

von Geräten, Fahrzeugen und Material, für einen<br />

sparsamen Betrieb und effektiven Personaleinsatz.<br />

Peter Bildstein war fast 50 Jahre für das Unternehmen<br />

tätig.<br />

Heinrich Gresse – der Akquisiteur und Chefkalkulator<br />

Heinrich Gresse trat am 1. Mai 1928 in das Unternehmen ein und war viele Jahre als<br />

Prokurist für Robert Grünzig tätig. Er war für sein besonderes Verhandlungsgeschick<br />

bekannt und galt als Dreh- und Angelpunkt in Kalkulation und Einkauf. Heinrich Gresse<br />

arbeitete mehr als 42 Jahre im Unternehmen.<br />

Aloys Harperscheid – der Finanz- und Steuerexperte<br />

Aloys Harperscheidt gehörte zu dem kleinen Kreis der leitenden<br />

Angestellten, die das Unternehmen mit Robert Grünzig durch die<br />

schwierigen Kriegs- und ersten Nachkriegsjahre führten. Der Kaufmann<br />

Harperscheidt kam 1928 zu Robert Grünzig und blieb dem Unternehmen<br />

44 Jahre lang treu. Dem kaufmännischen Leiter und Spezialisten<br />

für das Finanz-, Rechnungs- und Steuerwesen wurde 1954 Gesamtprokura<br />

erteilt. Auch für Hans Grünzig war er ein Garant gesicherter<br />

Finanzen und aussagekräftiger Zahlen.<br />

Aloys Harperscheidt<br />

um 1970<br />

Peter Bildstein 1953<br />

Tätigkeitsbericht Mai 1945<br />

Personalkarte<br />

Karl Ganser in seinem Dienstwagen, in den 1920er Jahren<br />

Willi Hohl – vom kaufmännischen Lehrling zum technischen Geschäftsführer<br />

Nach 39 Jahren engagierter Arbeit in verschiedensten Funktionen wurde Willi Hohl<br />

1974 technischer Geschäftsführer mit Verantwortung für Akquisition, Beschaffung<br />

und Produktion. Im Alter von nur 14 Jahren kam er 1935 als kaufmännischer Lehrling<br />

zu Robert Grünzig. Nach Kriegsende war er einer der ersten Mitarbeiter, die wieder<br />

an ihren Arbeitsplatz in Stolberg zurückkehrten. Der für seine Verhandlungsstärke<br />

bekannte Willi Hohl erhielt 1965 die Prokura der Niederlassung in Düsseldorf und 1969<br />

die Prokura der Robert Grünzig KG in Aachen. Er leitete den Einkauf und die in diesen<br />

Jahren sehr entscheidende Arge-Abteilung sowie später auch die Kalkulation. 1974<br />

wurde Willi Hohl zum Geschäftsführer der Bauunternehmung Grünzig bestellt. 1976<br />

übernahm er diese Funktion auch in der WFG West-Fertigteilbau GmbH. Bis zu seinem<br />

plötzlichen Tod 1981 lenkte er maßgeblich und erfolgreich das operative Geschäft der<br />

Unternehmens<strong>gruppe</strong>. Zusammen mit Herbert Weichert war Willi Hohl eine der prägenden<br />

Persönlichkeiten der Ära Hans Grünzig.<br />

Karl Ganser – der Fahrer des Chefs<br />

Bereits im Jahr 1920 fuhr Karl Ganser für<br />

Robert Grünzig Bausteine zur Baustelle<br />

„Verwaltungsgebäude Talbot“. Sein LKW der<br />

Marke Sauer mit Handkurbel und Kulissenschaltung<br />

wurde noch von Hand be- und<br />

entladen. Zudem reparierte Karl Ganser die<br />

Fahrzeuge der Bauführer und des Chefs.<br />

Wenig später wurde Karl Ganser zum persönlichen<br />

Fahrer Robert Grünzigs.<br />

Willi Hohl um 1980<br />

24 25


MENSCHEN IM UNTERNEHMEN<br />

Herbert Weichert um 1979<br />

Herbert Weichert - klare Führung,<br />

konsequenter Organisator und EDV-Spezialist.<br />

Der ausgebildete Kaufmann Herbert Weichert war ein großfi rmenerprobter und erfahrener Mann<br />

der Baubranche, als er im April 1972 in das Unternehmen eintrat. Mit besonderen EDV-Kenntnissen<br />

ausgestattet und geprägt durch die kaufmännische Leitung einer großen Arge-Abteilung<br />

begann seine Tätigkeit in der mittelständischen Grünzig-Gruppe. Hier stellte er zunächst das<br />

Rechnungs- und Personalwesen auf fortschrittliche IT-Systeme um, organisierte den kaufmännischen<br />

Apparat der Gruppe neu und schaffte sich selbst Freiraum für die wichtigen Führungsaufgaben<br />

jener Jahre. 1974 wurde der Prokurist kaufmännischer Geschäftsführer der Bauunternehmung<br />

Grünzig, zwei Jahre später übernahm er zusätzlich die kaufmännische Geschäftsführung der WFG<br />

West-Fertigteilbau GmbH. In der Phase der Aufteilung der Unternehmens<strong>gruppe</strong> zwischen den<br />

Stämmen Grünzig und Neßeler wirkte er maßgeblich und mit dem vollen Vertrauen beider Gesellschafter<strong>gruppe</strong>n<br />

an den Bewertungsvorgängen und Entscheidungsprozessen mit.<br />

Hans-Willi Simons – der Steuermann<br />

Hans-Willi Simons trat im April 1987 in das Unternehmen ein. Bis zu seinem Ausscheiden im Jahr<br />

1998 war der gelernte Kaufmann zunächst als kaufmännischer Leiter, Prokurist und schließlich als<br />

alleinvertretungsberechtigter Geschäftsführer aller Grünzig Firmen tätig. Neben seinen kaufmännischen<br />

Aufgaben übernahm Hans- Willi Simons ab 1996 auch die technische Führung der Sparte<br />

Bau. Mit seiner Menschenkenntnis, Tatkraft und Entscheidungsbereitschaft leistete er Entscheidendes<br />

in der Umstrukturierungsphase der 1980er Jahre und bei der Entwicklung der Unternehmens<strong>gruppe</strong><br />

zu ihrer derzeitigen Position. Als Vertrauter und Freund war er jederzeit wichtiger Partner<br />

in der Firmenführung für Joachim und Hubertus Neßeler. Bis heute ist Hans-Willi Simons als Generalbevollmächtigter<br />

mit Sonderaufgaben für die Unternehmens<strong>gruppe</strong> tätig und Mitglied des 2008<br />

installierten 3-köpfi gen Firmenbeirats.<br />

Klaus Nikolaus um 1970<br />

Ewald Nikolaus<br />

Hans-Willi Simons<br />

Die Familie Nikolaus –<br />

drei Generationen in einem Unternehmen<br />

Im Jahr 2003 blickte mit dem Polier Ewald Nikolaus die dritte Generation<br />

der Familie Nikolaus auf eine 30jährige Firmenzugehörigkeit zurück: Zuvor<br />

waren schon Großvater Ewald als Maurervorarbeiter, Vater Klaus - der<br />

„dubbele Klöss“ - als Polier und dessen Bruder Günther als Werkpoliere für<br />

das Unternehmen tätig gewesen.<br />

Edith Dunkel um 1980<br />

Anna und Rolf Peter 1992<br />

Edith Dunkel – Chefsekretärin<br />

Über 40 Jahre arbeitete Edith Dunkel<br />

für Grünzig. Sie kam 1940 zum Unternehmen.<br />

In den Kriegsjahren hielt sie<br />

gemeinsam mit Robert Grünzig und<br />

Leonie Führen die Stolberger Firmenzentrale<br />

aufrecht. Edith Dunkel war<br />

viele Jahre persönliche Sekretärin des<br />

geschäftsführenden Gesellschafters<br />

Hans Grünzig.<br />

Anna und Rolf Peter – lernten sich am Arbeitsplatz kennen<br />

Anna Peter kam 1950 als Stöpferin und Kammstrickerin zur Tuchfabrik<br />

Grünzig & Co. Hier lernte sie auch ihren spätern Ehemann Rolf Peter kennen.<br />

Der gebürtige Chilene, der zum Studium nach Deutschland gekommen<br />

war, trat 1955 als Textiltechniker in das Unternehmen ein. Nach der Schließung<br />

der Tuchfabrik im Jahr 1963 wurden die Eheleute von der Bauunternehmung<br />

Grünzig übernommen. Anna Peter war fortan für Schreibarbeiten<br />

und Telefondienste, Rolf Peter für den Fuhrpark und Geräteeinsatz zuständig.<br />

Viele Jahre trainierte Rolf Peter zudem die hauseigene Fußballmannschaft.<br />

Anna Peter war 45 Jahre, Rolf Peter über 37 Jahre für die <strong>nesseler</strong><br />

<strong>grünzig</strong> <strong>gruppe</strong> tätig.<br />

Karl-Peter Arnolds – Führungspersönlichkeit und technischer Motor<br />

Karl-Peter Arnolds startete am 1.11.1999 als Oberbauleiter und übernahm im Jahr 2000 die Leitung<br />

des Geschäftsfelds Zweckbauten. Aufgrund seiner Ausbildung sowohl als Maurer und Natursteinmaurer<br />

wie auch als Diplom-Bauingenieur mit Abschluss an der RWTH Aachen beschäftigte<br />

er sich von Beginn seiner Tätigkeit an intensiv mit der technischen Ausrichtung des Unternehmens.<br />

Ein Schwerpunkt hierbei waren die gewerblichen Mitarbeiter sowie die Weiterentwicklung<br />

von Rohbau und Bauhof. Zur Vorbereitung auf seine Geschäftsführungstätigkeit absolvierte er ein<br />

Studium an der Steinbeis Hochschule in Berlin, das er mit dem Titel Master of Business Administration<br />

erfolgreich abschloss. Seine Master Thesis schrieb er zum Thema: Die komplette Immobilie<br />

aus einer Hand. Im August 2008 wurde er zum Geschäftsführer der <strong>nesseler</strong> <strong>grünzig</strong> bau, <strong>nesseler</strong><br />

<strong>grünzig</strong> plan und <strong>nesseler</strong> bauwerk bestellt. Karl-Peter Arnolds ist eine Führungspersönlichkeit<br />

mit Motivationskraft. Er ist integer und kämpft mit Leidenschaft für den Erfolg der Unternehmen.<br />

Und er ist ein hochkompetenter Baufachmann mit qualifi zierter praktischer und theoretischer<br />

Ausbildung, der auf fundierte Erfahrung in der erfolgreichen Abwicklung anspruchsvoller Projekte<br />

zurückblicken kann.<br />

Karl-Peter Arnolds<br />

26 27


1983 - HEUTE<br />

Joachim & Hubertus Neßeler<br />

- die dritte Generation auf<br />

neuen Wegen<br />

Mit Joachim Neßeler, einem Enkel des Gründers, trat 1982<br />

die dritte Generation der Familie in die Geschäftsführung des<br />

Unternehmens ein. Der Übergang in der Führung fi el in eine<br />

schwierige Phase der Grünzig Gruppe. Der Rückbau der WFG<br />

1976, die Auszahlung des Gesellschafterstamms Laschet 1977<br />

und schließlich die Teilung des Unternehmens in der Auseinandersetzung<br />

mit dem Gesellschafterstamm Grünzig 1983<br />

schmälerten die Substanz des „Rest-Unternehmens“ massiv.<br />

Die bislang schwerste Baurezession in der Geschichte der Bundesrepublik<br />

kam hinzu und zwang auch GRÜNZIG, Kapazitäten<br />

zu reduzieren und Arbeitsplätze abzubauen.<br />

Gezielt setzte Joachim Neßeler Impulse zur Neustrukturierung<br />

und Neupositionierung des Unternehmens. Prozesse und<br />

Kosten wurden optimiert. Das 1984 neu gebaute Bürogebäude<br />

in Aachen-Forst zentralisierte die Standorte der Verwaltung,<br />

des Fertigteilwerks und des Bauhofs. Die Organisation wurde<br />

gestrafft. Ein frühzeitig in den 1990er Jahren entwickeltes modernes<br />

Kommunikationssystem in einem fi rmenweiten IT-Netz<br />

verschlankte und beschleunigte Prozesse. Die so genannte<br />

„elektronische Projektakte“ band jede Baustelle in das Firmennetzwerk<br />

ein. Unter Einbeziehung der Belegschaft formulierte<br />

Joachim Neßeler ein Unternehmensleitbild, das zur Richtschnur<br />

der anstehenden Reformen wurde. Unter den Gesichtspunkten<br />

Team- und Kundenorientierung wurden wegweisende Verbesserungs-<br />

und Qualitätssicherungsprozesse in Gang gesetzt. Die<br />

Grünzig Bau GmbH erreichte als eines der ersten deutschen<br />

Bauunternehmen 1994 die Zertifi zierung ihres Qualitätssystems<br />

nach DIN EN ISO 9001.<br />

Büroimmobilien Pascalstraße in Aachen<br />

Auch auf der Marktseite konzentrierte sich die Unternehmens<strong>gruppe</strong>.<br />

Tief- und Kabelbauarbeiten wurden aufgegeben, der<br />

wenig ertragbringende öffentliche Submissionswettbewerb, der<br />

zur Partnerschafts- und Know-how-Philosophie des Unternehmens<br />

nicht passte, nicht mehr weiter verfolgt.<br />

Die zentralen Kompetenzfelder Schlüsselfertigbau mit Betonfertigteilen<br />

aus dem eigenen Werk wurden forciert. Für Kunden<br />

aus Industrie, Handel und Gewerbe sowie Projektentwickler<br />

und die professionelle Wohnungswirtschaft errichtete die Gruppe<br />

Bürogebäude, Geschäftshäuser, Fachmarktzentren, Fabrikund<br />

Hallenbauten sowie Wohnanlagen nun fast ausschließlich<br />

schlüsselfertig.<br />

Im Jahr 1992 gründete Joachim Neßeler gemeinsam mit<br />

seinem Bruder Hubertus Neßeler, der nun in den Firmenkreis<br />

eintrat, die neßeler projektidee gmbH. Unter Hubertus<br />

Neßelers Leitung als geschäftsführender Gesellschafter<br />

wurden Projektentwicklung und Bauträgerschaft neben das<br />

schlüsselfertige Bauen gesetzt und systematisch ausgebaut.<br />

Das seit 2002 als <strong>nesseler</strong> projektidee gmbh fi rmierende Unternehmen<br />

entwickelt inzwischen Wohn-, Büro-, Gewerbe- und<br />

Handelsprojekte und ist, vor allem als Bauträger, heute ein<br />

wichtiger, umsatzstarker Unternehmensteil.<br />

1996 kam die Planung von Bauwerken, später in der<br />

<strong>nesseler</strong> <strong>grünzig</strong> plan gmbh angesiedelt, hinzu. Man wollte<br />

Schlüsselfertigbauten nicht nur im Prozess, sondern auch<br />

konzeptionell beherrschen. Zu diesem Zweck wurde ein Profi tcenter<br />

für Architektur- und Generalplanung aufgebaut.<br />

Physikersiedlung Köln-Porz Anna-Park-Center Alsdorf<br />

Seit dieser Zeit umfasst das Leistungsportfolio die Prozesskette<br />

entwickeln > planen > bauen. Auf der Grundlage dieser<br />

Kompetenzen setzte die <strong>nesseler</strong> <strong>grünzig</strong> <strong>gruppe</strong> neben das<br />

Projekt-Geschäft – nämlich vom Kunden mit seinen Planern<br />

entwickelte und beim Bauunternehmer angefragte Individualbauten<br />

– das selbst entwickelte Bau-Produkt.<br />

Die Unternehmens<strong>gruppe</strong> entwarf das Bürokonzept „Novoline<br />

– das Raum Gewinn Büro“ sowie das Typen-Einfamilienhaus<br />

ngVplus, ein Einfamilienhaussystem. Mit beiden Produkten will<br />

man sorgfältig analysierte Kundenwünsche bei wettbewerbsfähiger<br />

Preis-/Leistungsrelation in attraktive Bauwerke umsetzen.<br />

Bauleistungen/Umsätze der<br />

<strong>nesseler</strong> <strong>grünzig</strong> <strong>gruppe</strong> 1982-2010<br />

Mio.<br />

100<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

0<br />

1982 Prog. 2010<br />

28 Hubertus und Joachim Neßeler<br />

29


1983 - HEUTE<br />

NTZ im TechnologiePark Köln<br />

Logistikhalle Bingen<br />

Richtungsweisende<br />

Projekte<br />

Physikersiedlung Köln-Porz<br />

Büroimmobilien Pascalstraße<br />

Ein attraktiver Standort für Unternehmen der Hi-Tech-Industrie<br />

entwickelt sich seit Anfang der 1980er Jahre im Gewerbe ge biet<br />

Pascalstraße. <strong>nesseler</strong> projektidee entwickelte, vermietete<br />

und verkaufte seit 1996 vier auf einem multifunktionalen Konzept<br />

basierende Büroimmobilien mit 16.000 m² Nutzfl äche;<br />

<strong>nesseler</strong> <strong>grünzig</strong> bau errichtete diese Immobilien und baute<br />

in der Pascalstraße fünf weitere Bürogebäude schlüsselfertig<br />

für dritte Kunden, von denen eins von <strong>nesseler</strong> <strong>grünzig</strong> plan<br />

entworfen wurde.<br />

Lammerting TechnologiePark Köln<br />

Im TechnologiePark Köln realisierte die <strong>nesseler</strong> <strong>grünzig</strong> <strong>gruppe</strong><br />

zwischen 1998 und 2009 sieben Büroprojekte schlüsselfertig,<br />

z.T. einschließlich Planungsleistungen mit insgesamt rund<br />

60.000 m² Nutzfl äche. „Flaggschiff“ ist das 2002/2003<br />

entstandene 100 m lange, 8-geschossige Neue Technologie<br />

Zentrum (NTZ) mit 21.000 m² Nutzfl äche und 86.000 m³ umbautem<br />

Raum, das – in Vollmontagebauweise aus Betonfertigteilen<br />

errichtet – nach 10-monatiger Bauzeit dem Hauptmieter<br />

Quartier 4 Essen Pascalstraße Aachen: Flagschiffprojekt<br />

übergeben wurde. Eine weitgespannte Glas-Stahl-Konstruktion,<br />

die den Innenraum zwischen den drei Baukörpern transparent<br />

überdacht, verleiht der Immobilie ein mediterranes Flair.<br />

Anna-Park-Center Alsdorf<br />

In der alten Bergbaustadt errichtete <strong>nesseler</strong> <strong>grünzig</strong> ein modernes<br />

Einkaufzentrum, schlüsselfertig. In zwei Planabschnitten<br />

entstanden zwischen 2001 und 2002 mehr als 32.000 m²<br />

Nutzfl äche. Das Fertigteilwerk lieferte die Fas sadenelemente<br />

als Bestandteil der architektonisch anspruchsvollen Gestaltung.<br />

In Mall und Verkaufsfl äche ist die denkmalgeschützte Turbinenzentrale<br />

der ehemaligen Zeche Anna integriert.<br />

Fabrikbauten Brehna<br />

Der Geschäftsbereich Zweckbauten errichtete 2002 und<br />

2007/2008 bei Leipzig zwei Produktionsstätten für Arzneimittel.<br />

In den jeweils zehnmonatigen Bauabschnitten<br />

entstanden Reinräume, Laborfl ächen, Bürofl ächen, eine<br />

Logistikhalle sowie ein Hochregallager.<br />

Logistikhalle Bingen<br />

Die Fertigteilhalle entstand 2007/2008 aus Stahlbetonfertigteilen.<br />

Innerhalb von zwei Monaten produzierte, lieferte und montierte<br />

das Fertigteilwerk 876 Fertigteile aus 3.782 m³ Beton.<br />

Quartier 4, Essen<br />

Eine gelungene urbane städtebauliche Gestaltung, die preisgekrönt<br />

kriminalpräventive Maßnahmen berücksichtigt, prägt das<br />

zwischen 2007 und 2009 entstandene „Quartier 4“. <strong>nesseler</strong><br />

projektidee entwickelte das Projekt gemeinsam mit der Essener<br />

Gesellschaft HOPF IEG. <strong>nesseler</strong> <strong>grünzig</strong> bau errichtete die<br />

zwei Mehrfamilienhäuser mit 24 Eigentumswohnungen und<br />

Tiefgaragen sowie 59 Einfamilienhäuser, viele davon aus der<br />

Produktreihe ngVplus.<br />

Physikersiedlung Köln-Porz<br />

In Köln-Porz wurden bzw. werden vom Geschäftsfeld Wohnbauten<br />

zwischen 2005 und 2010 über 300 Eigentumswohnungen<br />

und Einfamilienhäuser teils neu gebaut, teils saniert. In<br />

mehreren Bauabschnitten, bei denen auch die Planung in der<br />

Hand der <strong>nesseler</strong> <strong>grünzig</strong> <strong>gruppe</strong> lag, wurde die ehemalige<br />

Siedlung für belgische Militärangehörige kernsaniert und durch<br />

Einfamilienhäuser – vor allem aus der Produktreihe ngVplus -<br />

sowie eine Kindertagesstätte nachverdichtet.<br />

30 Fabrikbauten Brehna<br />

31


DIE ZUKUNFT<br />

Hochinstalliertes Laborgebäude im BioCampus Cologne<br />

wegweisendes Projekt: AIXTRON Aachen<br />

Blick nach vorn –<br />

die Zukunft der <strong>nesseler</strong><br />

<strong>grünzig</strong> <strong>gruppe</strong><br />

entwickeln - planen - bauen - betreiben<br />

Neubau und Modernisierung<br />

Projekte und Produkte<br />

Der Blick zurück auf die vergangenen 100 Jahre zeigt uns<br />

überall radikale Veränderungen: in Kultur, Gesellschaft, Wirtschaft<br />

und auch in der Bau- und Immobilienbranche. So wird<br />

es auch zukünftig sein. Als <strong>nesseler</strong> <strong>grünzig</strong> <strong>gruppe</strong> wollen wir<br />

die zu erwartenden Umbrüche mit Neugier beobachten und<br />

Neuerungen, wie in der Vergangenheit, aktiv gestalten. Wir<br />

wollen vorne sein: routiniert und sicher im Tagesgeschäft und<br />

gleichzeitig kreativ mit neuen Ideen und Konzepten.<br />

Vordergründig betrachtet scheint die Bau- und Immobilienbranche<br />

sich in einem strukturellen Abwärtstrend zu befi nden.<br />

Die Zahl der Bauhauptgewerbe-Arbeitsplätze sank seit 1995<br />

von rd. 1,45 Millionen auf inzwischen nur noch 680.000. Die<br />

Bauinvestitionen reduzierten sich um rund 20%. Die Zahl der<br />

Wohnungsfertigstellungen betrug auf ihrem Höhepunkt in den<br />

1970er Jahren allein in Westdeutschland 800.000; sie lag in<br />

2009 in Gesamtdeutschland unter 200.000 Neubau-Einheiten.<br />

Im Gegensatz zum Trend, den diese Globaldaten zeichnen, betrachten<br />

wir die Marktentwicklung in unseren Aktivitätsfeldern<br />

als durchaus chancenreich und wachstumsträchtig. Dabei sind<br />

es vor allem zwei gesamtwirtschaftliche Entwicklungslinien, die<br />

uns Absatzpotentiale aufzeigen.<br />

Schnell und drastisch steigende Energiepreise korrespondieren<br />

mit der Erkenntnis endlicher fossiler Ressourcen. Bauwerke<br />

werden heute bereits klimatechnisch gänzlich anders ausge-<br />

PPP-Projekt Neuss:<br />

planen-bauen-fi nanzieren-betreiben<br />

Karree Kerpen:<br />

entwickeln-planen-bauen<br />

stattet als noch vor 10 Jahren. Bestehende Bauwerke werden<br />

weit vor dem Ende ihrer technischen Lebensdauer unwirtschaftlich<br />

und sind zu modernisieren oder durch neue, effi zientere<br />

zu ersetzen. Hier entwickelt sich immenser Baubedarf. Wir<br />

bieten beides: Neubau- und Modernisierungskompetenz.<br />

Für Gebäude wie für bewegliche Anlage- und Konsumgüter ist<br />

heute Nachhaltigkeit die Messlatte für Qualität. Diese bemisst<br />

sich aber nicht nur an den Herstellkosten eines Produkts, sondern<br />

ebenso an seinen Betriebs- und Instandhaltungskosten.<br />

Betrachtungszeitraum wird damit der gesamte Lebenszyklus<br />

des Produkts. Genau darauf richten wir uns aus. Als Projektentwickler,<br />

Planer und Bauausführende.<br />

Als Projektentwickler und Bauträger bringen wir unsere Produkte<br />

und Dienstleistungen an den Endkunden: den Nutzer<br />

und den Investor. Heute liegt unser Schwerpunkt in der Entwicklung<br />

von Wohnanlagen und Bürogebäuden. Geschäftshäuser<br />

und Marktzentren ergänzen in jüngster Zeit und in Zukunft<br />

unser Portfolio.<br />

Als Planer rücken wir neben der Architektur die moderne Gebäudetechnik<br />

in den Vordergrund. Das Gebäude von morgen<br />

ist technisiert wie eine hochentwickelte Maschine. Dazu gehört<br />

eine präzise Mess-, Steuer- und Regeltechnik. Zudem wünschen<br />

unsere Kunden eine eingehende Energieberatung. Hier<br />

besitzen wir Kompetenz und entwickeln Zukunftspotential.<br />

Als Bauausführende endet für uns schon heute die Vertragsleistung<br />

nicht bei der Übergabe des fertigen Bauwerks oder<br />

dem Abschluss der Gewährleistungsphase. Wir haben erste<br />

Erfahrungen in ÖPP-Projekten und nehmen den Betrieb und die<br />

Unterhaltung von Immobilien in der Nutzungsphase in unseren<br />

Leistungsrahmen. Öffentlich-Private-Partnerschaft ist ein Teil<br />

des Baumarkts von morgen.<br />

Wir entwickeln, planen, bauen und betreiben Immobilien.<br />

Sowohl in der Form des individuell nach den Plänen des Bauherrn<br />

realisierten Projekts als auch in der Form des von uns<br />

konzipierten, auf die Wünsche des Nutzers zugeschnittenen<br />

Produkts.<br />

Bauen und Immobilien sind unser Metier:<br />

gestern, heute und morgen.<br />

Für begeisterte Kunden. Mit leistungsfähigen Partnern.<br />

Ein starkes Team aus loyalen, einsatzbereiten und kompetenten<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern.<br />

Eine verantwortungsbewusste Geschäftsführung mit<br />

ambitionierten Zielen.<br />

Ein Familienunternehmen mit Zukunft.<br />

Essen Kupferdreh:<br />

auch morgen stärker durch Kooperation<br />

32<br />

Die Geschäftsführung: Klaus Kremer, Karl Arnolds, Joachim<br />

Neßeler, Hubertus Neßeler, Fritz Schupp, Bertram Hörisch<br />

33


DIE STANDORTE<br />

Marmorwerk Aachen Eynatter Straße Haus Nuellens 1949<br />

Fertigteilwerk Sittarder Straße etwa 1972<br />

Unternehmen und Standorte<br />

– vom Haus Nuellens bis<br />

ins Indetal<br />

Zweifaller Straße, Stolberg<br />

Hier befand sich von 1910 bis 1971 die Zentrale des Unternehmens.<br />

Im Vorderhaus des Objekts, das anfänglich noch<br />

gemietet und später erworben wurde, wohnte bis Anfang der<br />

1950er Jahre die Gründerfamilie. Danach saß hier bis 1963 die<br />

Verwaltung. Der Hof nahm Fuhrpark, Lager und Werkstätten<br />

und weitere Büros auf.<br />

Haus Nuellens, Friedrich-Wilhelm-Platz, Aachen<br />

In repräsentativer Lage, gegenüber dem Elisenbrunnen, liegt<br />

das damalige Wohn- und Geschäftshaus Haus Nuellens, die<br />

heutige Elisengalerie. Anfang der 1930er Jahre erwarb Robert<br />

Grünzig Haus und Grundstück für einen Neubau. Nicht nur<br />

mondäne Geschäfte und Cafés bezogen das Haus, sondern<br />

auch die Aachener Niederlassung des Unternehmens. Nach dem<br />

Wiederaufbau im Jahr 1949 diente das Haus Robert Grünzig<br />

und seiner Frau Christine auch als Wohnsitz bis zu deren Tod<br />

im Jahr 1964.<br />

Sittarder Straße, Aachen-Forst<br />

Der Standort gehört seit 1918 zum Unternehmen. Die dort<br />

produzierende Ziegelei hatte Mitte der 1960er Jahre kein<br />

wirtschaftlich abbaubares Hinterland mehr. So wurde das Gelände<br />

1967 zum Standort des neuen Fertigteilwerks. Ein neues<br />

Bürogebäude nahm 1984 die Verwaltung der <strong>nesseler</strong> <strong>grünzig</strong><br />

<strong>gruppe</strong> auf, so dass an diesem Standort Büros, Fertigteilwerk<br />

und Bauhof zentralisiert waren. Als der technische und kaufmännische<br />

Apparat des Unternehmens sich in den folgenden<br />

20 Jahren verdoppelt hatte, zog die Unternehmenszentrale<br />

2003 zurück in den Neubau am alten Standort Indeweg.<br />

Indeweg, Aachen-Brand<br />

Das Grundstück kaufte Robert Grünzig Anfang der 1950er Jahre.<br />

An der Inde wurde nach den Plänen des damaligen Baudezernenten<br />

Fischer ein Fabrikneubau für die aus der Aachener<br />

Innenstadt ausgesiedelte Tuchfabrik der Unternehmens<strong>gruppe</strong><br />

errichtet. 1963 entstand auf dem Gelände das erste Fertigteilwerk.<br />

Gleichzeitig zog die Verwaltung hierhin, wenig später<br />

folgte auch die Zentrale. Nach der Inbetriebnahme des neuen<br />

Fertigteilwerks in der Sittarder Straße vermietete Grünzig die<br />

Hallen lange Jahre an die Aachener Lebenshilfe-Organisation<br />

für Behinderte. Nach Kernsanierung, Um- und Erweiterungsbau<br />

befi ndet sich hier seit 2003 wieder die Unternehmenszentrale.<br />

Nordstraße, Aachen<br />

An dem 1932 erworbenen Standort wurde bis zum Ende des<br />

Zweiten Weltkriegs eine Ziegelei betrieben. Als die Besatzungsmacht<br />

die Tonabbaufl ächen requirierte und die Ziegelei<br />

deswegen geschlossen werden musste, wurden die Restfl ächen<br />

an der Nordstraße mit ihren Gebäuden als Bauhof genutzt. Ab<br />

1949 erfolgte der schrittweise Ausbau mit Büro, Schreinerei,<br />

Sägewerk, Eisenbiegerei, Tankstelle und Fuhrpark. 1983 fi el<br />

das Grundstück im Zuge der Unternehmensteilung dem Familienstamm<br />

Grünzig zu.<br />

Schießstraße, Düsseldorf<br />

1933 entstand hier das einzige selbständige Tochterunternehmen<br />

der Ära Robert Grünzig, die Bauunternehmung Grünzig<br />

GmbH. Der neue Standort sollte den Aktionsradius Richtung<br />

Düsseldorf und Ruhrgebiet erweitern. Hans Grünzig verlegte<br />

1970 den Sitz der GmbH nach Aachen. Mit der Restrukturierung<br />

der Gruppe wurde der Standort 1986 geschlossen.<br />

Eynattener Straße, Aachen<br />

Das Grundstück Eynattener Straße war jahrzehntelang Standort<br />

eines Marmorwerks. Nach dem Kauf des Betriebs lieferte<br />

das Marmorwerk seit Anfang der 1930er Jahre Natursteine für<br />

die Grünzig-Bauprojekte. Besonderer Schwerpunkt war die<br />

Restaurierung von Fassaden von Baudenkmälern wie z.B. dem<br />

Aachener Rathaus und vielen Kirchen. Ein ganz besonderes Betätigungsfeld<br />

des Marmorwerks war der Aachener Dom. Jahrzehntelang<br />

wurden spezialisierte Fachleute eingesetzt, um die<br />

Fassaden und Tragwerke dieses Bauwerks des Weltkulturerbes<br />

fachgerecht zu restaurieren und zu erneuern. Ein Steinbruch<br />

wurde eigens erworben, um genau den Naturstein zu sichern,<br />

der schon 1.000 Jahre vorher hier verbaut worden war. Im<br />

Zuge der Unternehmensteilung ging das Marmorwerk 1983 an<br />

den Familienstamm Grünzig.<br />

In der Mühlenau und Papiermühle, Düren<br />

Düren wurde Standort der Unternehmens<strong>gruppe</strong> als 1977<br />

das Bauunternehmen Hermann Bock KG, das auf Tief- und<br />

Rohrleitungsbau spezialisiert war, von Grünzig übernommen<br />

wurde. Wichtige Auftraggeber waren das RWE, die Post und<br />

die Stadtwerke Düren. Das Grundstück In der Mühlenau wurde<br />

von den Alteigentümern des Unternehmens gepachtet. Nach<br />

Beendigung der Pacht wurde das für die Ausrichtung des Unternehmens<br />

günstigere Grundstück Papiermühle erworben und<br />

der Betrieb dorthin verlagert. Die Bock KG wurde 1984 auf die<br />

Bauunternehmung Grünzig GmbH verschmolzen.<br />

34 Fertigteilwerk Sittarder Straße 2009<br />

Stammhaus Zweifaller Straße, Stolberg Tuchfabrik Indeweg etwa 1955<br />

Verwaltung Sittarder Straße 1984 35


<strong>nesseler</strong> <strong>grünzig</strong> <strong>gruppe</strong> Indeweg 80 52076 Aachen<br />

Fon+49 (0) 241 / 52 98 - 0 info@<strong>nesseler</strong>.de www.<strong>nesseler</strong>.de<br />

Redaktion <strong>nesseler</strong> <strong>grünzig</strong> <strong>gruppe</strong>: Andrea Jonik-Henshen<br />

Konzept, Recherche & Text: Engels & Faridi GbR – Unternehmens- und technikhistorische Beratung Köln Konzept & Realisation: POWER+RADACH werbeagentur gmbh

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