Immobilien, Logistik und Beschaffung: - LogRealCampus
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LogReal.direkt<br />
Das Magazin für <strong>Logistik</strong>, Real Estate, Retail <strong>und</strong> Industrie<br />
Deutschland<br />
Österreich<br />
Schweiz<br />
Postvertriebsstück VKZ K 43601 ISSN 2194-9948 Preis 7,– Euro September 2013 3 2013<br />
<strong>Immobilien</strong>, <strong>Logistik</strong><br />
<strong>und</strong> <strong>Beschaffung</strong>:<br />
Special zur<br />
EXPO REAL / BVL / BME<br />
NEOCOM
Ihre<br />
Meinung<br />
zählt!<br />
Seite 19<br />
Der heiße Herbst!<br />
Teil 1 im September: die B<strong>und</strong>estagswahl mit der<br />
Entscheidung über weitere 4 Jahre<br />
Teil 2 ab Oktober: viele unternehmerische Chancen<br />
mit den Messen EXPO REAL – BVL-Kongress –<br />
BME-Symposium – Neocom<br />
Liebe Leserinnen <strong>und</strong> Leser,<br />
vielen Dank für das Feedback<br />
zu unserer letzten Ausgabe mit<br />
dem Thema Nachhaltigkeit. Wir werden<br />
ab der nächsten Ausgabe, wie<br />
gewünscht, jedes Mal über einen Aspekt<br />
der Nachhaltigkeit berichten.<br />
Das Thema ist wichtig, wie Sie sagen.<br />
Wird die nächste B<strong>und</strong>esregierung<br />
dem Thema marode Straßen, Schienen,<br />
Brücken <strong>und</strong> Schleusen ein<br />
größeres Budget widmen? Deutschland<br />
verfügt über mehr als 230.000<br />
Kilometer Straßen, r<strong>und</strong> 37.000 Kilometer<br />
Schienen <strong>und</strong> 7.700 Kilometer<br />
B<strong>und</strong>eswasserstraßen. Es besteht<br />
eine große Instandhaltungslücke. Ein<br />
solch bedeutendes Netz sichert Bürgern<br />
<strong>und</strong> Wirtschaft Mobilität <strong>und</strong><br />
bedeutet eine erfolgreiche Volkswirtschaft.<br />
Die Messen <strong>und</strong> Kongresse im Oktober<br />
<strong>und</strong> November, über die wir in<br />
diesem Heft <strong>und</strong> in der nächsten Ausgabe<br />
berichten, haben eine wichtige<br />
Bedeutung für das Jahr 2014.<br />
Die EXPO REAL 2013 wird wieder<br />
wichtige Signale für <strong>Immobilien</strong> <strong>und</strong><br />
Investments setzen. Dieses Jahr wird<br />
dort erstmals der Logix – der <strong>Logistik</strong>immobilienaward<br />
– vergeben. Wir<br />
berichten schon einmal vorab darüber.<br />
Der 30. Deutsche <strong>Logistik</strong>-<br />
Kongress in Berlin steht unter dem<br />
Motto „Impulse, Ideen, Innovationen“.<br />
Am gleichen Ort findet später<br />
das 48. Symposium Einkauf <strong>und</strong> <strong>Logistik</strong><br />
vom BME statt. Nicht zu vergessen<br />
ist Ende Oktober die Neocom<br />
für die Wachstumsbranche E-Commerce<br />
<strong>und</strong> Versandhandel.<br />
Unser Titel <strong>und</strong> die Themen sind auf<br />
diese Messen <strong>und</strong> Kongresse ausgerichtet.<br />
Mit den Profis von Z-Punkt schauen wir<br />
gespannt auf die <strong>Logistik</strong> 2030. Wir stimmen<br />
Sie schon mit dieser Ausgabe auf<br />
den Wachstumsmarkt E-Commerce ein<br />
- mit der Anforderung des Online Einzelhandels<br />
an die <strong>Logistik</strong>-Infrastruktur. E-<br />
Commerce ist unser Schwerpunkt in der<br />
nächsten Ausgabe.<br />
September <strong>und</strong> Oktober stehen auch im<br />
Zeichen vieler Volksfeste, darunter das<br />
größte Volksfest der Welt: das 180. Oktoberfest<br />
in München. Wenn auch Sie auf<br />
die Wies´n gehen möchten, dann empfehlen<br />
wir Ihnen www.oktoberfest.de für das<br />
richtige Dirndl .....<br />
Es grüßt Sie herzlich<br />
Ihr<br />
Rudolf Hämel<br />
Herausgeber <strong>und</strong> Verleger<br />
Rudolf Hämel<br />
Editorial<br />
3
Inhaltsverzeichnis<br />
03 Editorial: Der heiße Herbst!<br />
04 Inhaltsverzeichnis / Impressum<br />
06 <strong>Logistik</strong> 2030 / Leitartikel von Kai Jannek <strong>und</strong><br />
Holger Glockner<br />
10 Die 16 Top-<strong>Logistik</strong>cluster in Deutschland / Ein<br />
Gastbeitrag von Rainer Koepke<br />
15 Foto des Monats: Über allen Gipfeln<br />
herrscht Ruh<br />
16 „Paradiese der Beharrung“ – Interview mit dem<br />
Bahn-Urgestein Hartmut Gasser<br />
18 Herausforderung EU-Zollkodex<br />
19 Ihre Stimme zählt! Die große<br />
LogReal.direkt-Leserbefragung<br />
20 Special Österreich<br />
22 Betriebsübergreifendes Denken in Wien<br />
24 Grüezi Schweiz<br />
24 <strong>Logistik</strong>er sind nicht überall willkommen!<br />
25 Expansion im Wirtschaftsraum Zürich<br />
28 Konsequent energieeffizient<br />
30 Same-Day-Lösungen in der<br />
E-Commerce-<strong>Logistik</strong><br />
32 Herausforderungen annehmen,<br />
Chancen gestalten<br />
34 Neue Standortstudie:<br />
Potenziale der <strong>Logistik</strong>regionen<br />
36 Foto des Monats: Dem Himmel ein Stück näher<br />
38 Leben & genießen – Porsche 911 Turbo:<br />
Die Referenz<br />
40 E-Commerce <strong>und</strong> die <strong>Logistik</strong>infrastruktur<br />
Kai Jannek Holger Glockner<br />
Von Kai Jannek <strong>und</strong><br />
Holger Glockner<br />
Die Kräfteverhältnisse in der<br />
globalen Ökonomie verschieben<br />
sich. Die ersten Folgen<br />
des Klimawandels, die zunehmende<br />
Ressourcenverknappung<br />
sowie die ubiquitäre Verfügbarkeit<br />
moderner Informations-<br />
<strong>und</strong> Kommunikationstechnologien bilden ein Spannungsfeld, in dem<br />
neue Herausforderungen <strong>und</strong> Perspektiven für die Lieferkette von morgen<br />
erkennbar sind.<br />
„Bahnen sind Paradiese der Beharrung“<br />
Foto: TX-<strong>Logistik</strong><br />
Leitartikel:<br />
<strong>Logistik</strong> 2030<br />
Seite 6<br />
Private Eisenbahngesellschaften<br />
mischten mit dem Beginn des<br />
neuen Jahrtausends den Markt<br />
des Schienengüterverkehrs<br />
ordentlich auf. Knapp eineinhalb<br />
Jahrzehnte später haben die<br />
Staatsbahnen verlorene Märkte<br />
zurück erobert – <strong>und</strong> zwar ganz<br />
simpel durch Aufkäufe der<br />
privaten Wettbewerber. Ein<br />
Exklusiv-Interview mit dem<br />
Eisenbahn-Urgestein Hartmut<br />
Gasser.<br />
Seite 16<br />
Preis für <strong>Logistik</strong>immobilien:<br />
Der Logix Award<br />
Die "Initiative <strong>Logistik</strong>immobilien"<br />
hat den Logix Award ins<br />
Leben gerufen. Der Preis würdigt<br />
den herausragenden Stellenwert,<br />
den <strong>Logistik</strong>immobilien in<br />
modernen Volkswirtschaften<br />
einnehmen. Im Rahmen einer<br />
festlichen Abendveranstaltung<br />
wird der Logix erstmalig am 7.<br />
Oktober auf der Expo Real in<br />
München vergeben.<br />
42 Historisches Umsatzhoch <strong>und</strong> Mitarbeiterstand<br />
Der Logix Award<br />
Seite 46<br />
Impressum<br />
LogReal.direkt 3.2013<br />
Verlag<br />
LogReal World GmbH<br />
Verleger<br />
Rudolf Hämel<br />
Anschrift Verlag<br />
<strong>und</strong> Redaktion<br />
Friedenstraße 41-43<br />
44139 Dortm<strong>und</strong><br />
Fon 0231 91 45 46-10 00<br />
www.logrealdirekt.de<br />
Chefredakteur (V.i.S.d.P.)<br />
Thomas Pool<br />
Art Direction<br />
Jürgen Lange<br />
Vertrieb <strong>und</strong> Koordination<br />
Schweiz<br />
Carlo Bernasconi<br />
ContractLogistics24 AG<br />
Anzeigenleitung<br />
Rudolf Hämel<br />
Erscheinungsweise<br />
vierteljährlich<br />
Bezugspreis<br />
4 Ausgaben/28,00 Euro<br />
(inkl. MwSt. <strong>und</strong> Versand)<br />
4 Inhaltsverzeichnis
Die 16 Top-<strong>Logistik</strong>ercluster<br />
in Deutschland<br />
Von Rainer Koepke<br />
Deutschland ist aufgr<strong>und</strong> verschiedener<br />
Standortvorteile als <strong>Logistik</strong>markt<br />
sehr attraktiv <strong>und</strong> einer der Top <strong>Logistik</strong>standorte<br />
in Europa. Die <strong>Logistik</strong>branche<br />
zählt zu den Wachstumsbranchen;<br />
in den letzten Jahren lag das<br />
durchschnittliche Wachstum (3,9 %)<br />
oberhalb des durchschnittlichen Wachstums<br />
der Gesamtwirtschaft (2 %).<br />
Seite 10<br />
Porsche 911<br />
Turbo:<br />
Die Referenz<br />
Zehn Jahre nachdem der erste<br />
Porsche 911 das Licht der<br />
Autowelt erblickt hat,<br />
präsentierte die Sportwagenmarke<br />
den ersten 911 Turbo. 260<br />
PS leistete das Dreiliter-Triebwerk<br />
mit Abgas-Turbolader. Zum<br />
50. Geburtstag der Ikone steht der aufgeladene 911 Turbo des Typs 991<br />
am Start: mit dem stärksten Serien-Turbotriebwerk, das jemals in einem<br />
Porsche Sportwagen verbaut wurde.<br />
Schönefeld auf dem Weg zum<br />
Pharmalogistik-Standort<br />
Unitax-Tore<br />
Seite 38<br />
In der Schönefelder „Steppe“,<br />
unmittelbar neben dem Flughafen<br />
Berlin-Brandenburg, entsteht unter<br />
der Federführung des Entwicklers <strong>und</strong><br />
Investors Verdion ein Areal, auf dem<br />
sich Pharma- <strong>und</strong> Food-<strong>Logistik</strong>er<br />
besonders wohl fühlen. Kurz vor der<br />
Inbetriebnahme des neuen Unitax-<br />
Pharma-<strong>Logistik</strong>zentrums haben wir<br />
uns für Sie am Berliner Stadtrand<br />
umgesehen.<br />
Seite 60<br />
44 Die Flächenpotenziale des B<strong>und</strong>es<br />
46 Preis für <strong>Logistik</strong>immobilien:<br />
Der neue Logix Award<br />
48 Foto des Monats: Effizienz trifft Ergonomie<br />
50 Eiskalte Brandvermeidung<br />
52 Holztafelbauweise für <strong>Logistik</strong>immobilien<br />
54 IT-Intelligenz für die <strong>Logistik</strong><br />
56 Baurechtschaffung für <strong>Logistik</strong>immobilien<br />
60 Berlin-Schönefeld:<br />
Wachsender Standort für Pharmalogistik<br />
66 Neues vom Point of Sale<br />
Unsere Rubriken in dieser Ausgabe:<br />
Gastbeiträge: Seite 6 – 12<br />
Österreich: Seite 20 – 23<br />
Schweiz: Seite 24 – 27<br />
<strong>Immobilien</strong>: Seite 10 – 12; Seite 22,<br />
Seite 24 – 26, Seite 28, Seite 34, Seite 44,<br />
Seite 46 – 47, Seite 50, Seite 52 – 53,<br />
Seite 56 – 62<br />
<strong>Logistik</strong>: Seite 6 – 8, Seite 14 – 18,<br />
Seite 30 – 33, Seite 40 – 42, Seite 54 – 55,<br />
Seite 60 – 62<br />
Retail & E-Commerce: Seite 30 – 31,<br />
Seite 40 – 41<br />
Aus Forschung <strong>und</strong> Wissenschaft: Seite 34,<br />
Seite 40 – 41<br />
Aus der Verbandswelt: Seite 23, Seite 44<br />
Leben <strong>und</strong> genießen: Seite: 38 – 39<br />
Fotos des Monats: Seite 15, Seite 36 – 37,<br />
Seite 48 – 49<br />
Glosse: Seite 66<br />
Bitte beachten Sie den<br />
Beihefter von:<br />
LogReal.Die <strong>Logistik</strong>immobilie<br />
DRUCK:<br />
D+L Printpartner GmbH<br />
Schlavenhorst 10<br />
46395 Bocholt<br />
Für nicht angeforderte Manuskripte<br />
<strong>und</strong> Fotos übernimmt die Redaktion<br />
keine Verantwortung.<br />
Es gilt die Anzeigenpreisliste<br />
Nr. 1 von Januar 2013.<br />
Bildquellen<br />
© Bildeigentum der<br />
jeweiligen Firmen<br />
© www.shutterstock.com<br />
Inhaltsverzeichnis<br />
5
<strong>Logistik</strong> 2030 –<br />
Herausforderungen <strong>und</strong> Perspektiven<br />
für die Lieferkette von morgen<br />
Kai Jannek <strong>und</strong> Holger Glockner<br />
Die <strong>Logistik</strong>, verstanden als die<br />
Steuerung von Güter-, Material<strong>und</strong><br />
Informationsflüssen in der<br />
Wertschöpfungskette, ist das Rückgrat der<br />
globalen Ökonomie. Dennoch werden<br />
Transport- <strong>und</strong> Lagerhaltungsprozesse,<br />
deren Funktionstätigkeit als selbstverständlich<br />
vorausgesetzt wird, vor allem als<br />
Kostenfaktor erachtet. Dabei ist die <strong>Logistik</strong>,<br />
gerade wegen ihrer globalen Reichweite<br />
<strong>und</strong> der zahlreichen Akteure, von vielfältigen<br />
<strong>und</strong> weitreichenden Umfeldveränderungen<br />
betroffen. Dazu zählen vor allem<br />
die sich verschiebenden Kräfteverhältnisse<br />
in der globalen Ökonomie, die frühen<br />
Folgen des Klimawandels, die zunehmende<br />
Ressourcenverknappung sowie die ubiquitäre<br />
Verfügbarkeit moderner Informations-<br />
<strong>und</strong> Kommunikationstechnologien.<br />
In diesem Spannungsfeld entstehen neue<br />
Herausforderungen <strong>und</strong> Perspektiven für<br />
die Lieferkette von morgen. Sie frühzeitig<br />
zu durchdenken, ist für Unternehmen in<br />
wettbewerbsintensiven Märkten die Voraussetzung<br />
für eine nachhaltige Positionierung.<br />
Kai Jannek<br />
Neue <strong>Logistik</strong>ströme<br />
Holger Glockner<br />
Die gesamte Weltbevölkerung wächst bis<br />
2030 auf mehr als acht Milliarden Menschen,<br />
die Weltwirtschaft nimmt jährlich<br />
um geschätzte drei Prozent zu. Dieses<br />
Wachstum ist jedoch ungleich verteilt.<br />
Auf die großen BRIC-Schwellenländer<br />
(Brasilien, Russland, Indien, China) wird<br />
in den nächsten zwei Dekaden mehr als<br />
die Hälfte des globalen Wirtschaftswachstums<br />
entfallen. Sie werden auch einen<br />
Großteil der Menschen in der globalen<br />
Mittelklasse stellen, die bis 2030 auf über<br />
zwei Milliarden Konsumenten mit<br />
OECD-typischen Lebensstilen angewachsen<br />
sein wird. In Folge entstehen neue<br />
<strong>Logistik</strong>ströme von Ost nach West (bzw.<br />
Süd nach Nord), aber auch innerhalb der<br />
Wachstumsregionen, wo das ökonomische<br />
Hinterland zunehmend erschlossen<br />
wird. Damit gehen immense Herausforderungen<br />
einher, weil der Ausbau der<br />
Infrastrukturen angesichts verschärfter<br />
öffentlicher Finanzlagen nur langsam<br />
voranschreitet – selbst in China sind viele<br />
Provinzen <strong>und</strong> Kommunen hoffnungslos<br />
überschuldet. Die OECD hatte für die<br />
Jahre von 2010 bis 2030 einen globalen<br />
Investitionsbedarf in Infrastrukturen von<br />
53 Billionen US-Dollar ermittelt.<br />
Neue Handels- <strong>und</strong> <strong>Logistik</strong>ströme sind<br />
auch durch die transatlantische Freihandelszone<br />
sowie das Wirtschaftswachstum<br />
in Afrika zu erwarten, das Südostasien<br />
in der Rolle als globale Werkbank beerben<br />
könnte. Stärker als die Handelsströme<br />
zwischen den großen Wirtschaftsblöcken<br />
wachsen allerdings diejenigen innerhalb<br />
der Verbünde. Ökonomen sehen in der<br />
Regionalisierung die nächste Stufe der<br />
Globalisierung. Dem zu Gr<strong>und</strong>e liegen<br />
eine stärkere regionale Integration nach<br />
6<br />
LogReal.direkt
innen (z.B. in Form einer asiatischen<br />
Freihandelszone) <strong>und</strong> neue Abschottungstendenzen<br />
nach außen. Formelle<br />
<strong>und</strong> vor allem informelle Einfuhrbarrieren<br />
stellen in der Perspektive bis 2030<br />
eine zunehmende Herausforderung für<br />
die grenzüberschreitende <strong>Logistik</strong> dar.<br />
Neue <strong>Logistik</strong>ströme sind darüber hinaus<br />
die Folge neuer Routen. In Folge des Klimawandels<br />
ist die Nordroute zunehmend<br />
beschiffbar. Auf der anderen Seite verschärft<br />
sich die Problematik am Horn<br />
von Afrika, wo auch durch eine steigende<br />
Anzahl an Klimaflüchtlingen mit mehr<br />
Piraterie zu rechnen ist.<br />
Individualisierung versus<br />
Ressourceneffizienz<br />
Nicht nur die Quantität der über verschiedene<br />
Routen gehandelten Güter ist im<br />
Wandel begriffen, sondern auch deren<br />
Qualität. Mit der zunehmenden Individualisierung<br />
steigt die Nachfrage nach<br />
immer spezifischeren Produkten aus dem<br />
sogenannten Long Tail. Diese Entwicklung<br />
ist nicht auf den Westen begrenzt;<br />
Asien erlebt zurzeit einen Individualisierungsschub,<br />
der mit der Entwicklung in<br />
Osteuropa in der letzten Dekade vergleichbar<br />
ist. Gleichzeitig entsteht im Konsumentensektor<br />
mit der höheren Verfügbarkeit<br />
des mobilen Internets eine „Jetzt-<br />
Kultur“ mit erhöhten Ansprüchen an die<br />
Liefergeschwindigkeit. Diese Anforderungen<br />
stehen im Konflikt mit steigenden<br />
Energiepreisen <strong>und</strong> Lieferkosten. Energieexperten<br />
erwarten, dass die Ölpreise<br />
in den nächsten zwei Dekaden noch einmal<br />
um 20 Prozent steigen – <strong>und</strong> bisher<br />
mussten sie ihre Prognosen regelmäßig<br />
nach oben korrigieren. „Slow steaming“<br />
als Konsequenz der einen <strong>und</strong> „Same-<br />
Day-Delivery“ als Folge der anderen Entwicklung<br />
stehen zumindest partiell im<br />
Widerspruch zueinander <strong>und</strong> führen im<br />
Verb<strong>und</strong> zu deutlich stärker differenzierten<br />
Supply Chains <strong>und</strong> dezentraleren<br />
Lager- <strong>und</strong> Verteilzentren.<br />
Steigende Ressourcenpreise sind auf der<br />
anderen Seite aber auch eine Chance für<br />
die <strong>Logistik</strong>, wenn Stoffkreisläufe geschlossen<br />
werden <strong>und</strong> sich „Reverse Logistics“<br />
als signifikantes Geschäftsfeld etabliert.<br />
Management von Komplexität<br />
Die Komplexität der Supply Chains ist<br />
im Rahmen der aktuellen Globalisierungswelle<br />
massiv gestiegen. Dies liegt<br />
zum einen daran, dass sich die Anzahl<br />
<strong>und</strong> Vielfalt der Produkthersteller <strong>und</strong><br />
Nachfrager deutlich erhöht hat. Zum<br />
anderen hat aber auch die Fragmentierung<br />
vieler Wertschöpfungsketten zugenommen.<br />
Das heißt, dass es pro fertigem<br />
Produkt zu mehr Lieferereignissen (von<br />
halbfertigen Erzeugnissen) kommt. Da<br />
durch den erhöhten Wettbewerbsdruck<br />
die Produktion immer schlanker <strong>und</strong><br />
effizienter organisiert werden muss, entstehen<br />
erhöhte Anforderungen an eine<br />
punktgenaue <strong>Logistik</strong>. Im Ergebnis ist in<br />
Zukunft eine noch stärkere Arbeitsteilung<br />
im <strong>Logistik</strong>sektor zu erwarten zwischen<br />
kapitalintensiven Unternehmen mit hohen<br />
Transport- <strong>und</strong> Lagerkapazitäten<br />
<strong>und</strong> globalen 4PL-Anbietern mit deutlich<br />
geringerer Kapitalbindung.<br />
Das Komplexitätsniveau globaler Supply<br />
Chains steigt auch mit der zunehmenden<br />
Volatilität der Weltwirtschaft. Für die<br />
LogReal.direkt 7
<strong>Logistik</strong> entsteht dadurch die Anforderung,<br />
die Lieferketten in Echtzeit zu steuern.<br />
Der Einsatz moderner Technologien<br />
(Track & Trace, Sensorik, Internet der<br />
Dinge) wird dabei noch an Bedeutung<br />
gewinnen. Perspektiven ergeben sich auch<br />
aus Fortschritten in der automatisierten<br />
Datenanalyse. Künftig werden <strong>Logistik</strong>er<br />
mit Big Data <strong>Logistik</strong>bedarfe <strong>und</strong> -engpässe<br />
bereits vor deren Auftreten prognostizieren<br />
<strong>und</strong> dementsprechend Kapazitäten<br />
flexibel umsteuern können.<br />
Nachhaltigkeit <strong>und</strong> Resilienz<br />
Wie notwendig eine solche Fähigkeit zur<br />
Echtzeitsteuerung ist, hat sich nach dem<br />
Tsunami an der japanischen Küste gezeigt.<br />
Durch Ausfälle einzelner japanischer<br />
Zulieferer kam es bei zahlreichen Automobilherstellern<br />
in Europa zu Produktionsstillständen.<br />
Die auf Effizienz getrimmten<br />
Lieferketten hatten sich als<br />
hochgradig störanfällig erwiesen. Die<br />
OEMs haben bereits reagiert <strong>und</strong> ihre<br />
Zuliefererstruktur verbreitert, um das mit<br />
einzelnen Ausfällen verb<strong>und</strong>ene Risiko<br />
in Zukunft zu reduzieren. Dass sich weitere<br />
Ausfälle ereignen, ist angesichts von<br />
Klimawandel <strong>und</strong> häufigeren Naturereignissen<br />
eine sichere Wette. Präventive<br />
Maßnahmen liegen in der Verantwortung<br />
der <strong>Logistik</strong>er. Sie müssen die Lieferkette<br />
der Zukunft nachhaltig, robust <strong>und</strong> resilient<br />
gestalten, um Ausfälle im Vorhinein<br />
zu vermeiden <strong>und</strong> im Falle einer Störung<br />
eine schnelle „Erholung“ der Lieferkette<br />
zu gewährleisten.<br />
Fazit<br />
Logistische Leistungen werden auch in<br />
Zukunft eine gr<strong>und</strong>legende Voraussetzung<br />
für die wirtschaftliche Entwicklung<br />
von Gesellschaften darstellen. Die genannten<br />
Bereiche zeigen jedoch, dass die<br />
<strong>Logistik</strong>industrie weiterhin viele Innovationen<br />
hervorbringen muss, um diesem<br />
Anspruch gerecht zu werden. Dabei wird<br />
es vor allem auf ein intelligentes Kooperationsmanagement<br />
mit den K<strong>und</strong>en,<br />
aber auch mit Wettbewerbern, ankommen,<br />
um nachhaltige Lösungen für die<br />
zu erwartenden Herausforderungen zu<br />
entwickeln.<br />
Holger Glockner ist Mitglied der<br />
Geschäftsleitung bei Z_punkt. Er betreut<br />
Strategie- <strong>und</strong> Innovationsprojekte für<br />
K<strong>und</strong>en aus unterschiedlichen Industrien<br />
<strong>und</strong> beschäftigt sich mit der Gestaltung<br />
nachhaltiger Zukunftsmärkte. Er<br />
ist gleichzeitig Lehrbeauftragter an der<br />
FU Berlin im Masterstudiengang Zukunftsforschung.<br />
Glockner studierte<br />
zunächst einige Semester Mathematik,<br />
dann Politikwissenschaft, Soziologie<br />
<strong>und</strong> BWL in Mainz <strong>und</strong> Siena.<br />
Kai Jannek ist Director Foresight<br />
Consulting bei Z_punkt <strong>und</strong> betreut<br />
Strategie- <strong>und</strong> Innovationsprojekte u.a<br />
für die chemische Industrie, die <strong>Logistik</strong>branche<br />
<strong>und</strong> den Handel. In seiner<br />
Freizeit schreibt er die Science-Fiction-<br />
Kolumne im Philosophiemagazin<br />
agora42. Kai Jannek studierte Wirtschaftswissenschaft<br />
an der Universität<br />
Witten/Herdecke <strong>und</strong> der Stellenbosch<br />
University.<br />
Z_punkt The Foresight Company ist ein<br />
international tätiges Beratungsunternehmen<br />
für strategische Zukunftsfragen<br />
<strong>und</strong> beschäftigt sich mit der Übersetzung<br />
von Erkenntnissen aus der Trend<strong>und</strong><br />
Zukunftsforschung in die Praxis<br />
des strategischen Managements. Mit<br />
wertorientierter Beratung gestaltet<br />
Z_punkt strategische Zukunftsdialoge<br />
<strong>und</strong> unterstützt Unternehmen bei der<br />
Erschließung nachhaltiger<br />
Zukunftsmärkte.<br />
8<br />
LogReal.direkt
Die 16 Top-<strong>Logistik</strong>cluster in Deutschland:<br />
Volumen <strong>und</strong> Nachfrage<br />
Von Rainer Koepke<br />
Deutschland ist aufgr<strong>und</strong> verschiedener<br />
Standortvorteile als<br />
<strong>Logistik</strong>markt sehr attraktiv <strong>und</strong><br />
einer der Top <strong>Logistik</strong>standorte in<br />
Europa. Die <strong>Logistik</strong>branche zählt<br />
zu den Wachstumsbranchen, in den<br />
letzten Jahren lag das durchschnittliche<br />
Wachstum (3,9%) oberhalb<br />
des durchschnittlichen Wachstums<br />
der Gesamtwirtschaft (2 %).<br />
Rainer Koepke<br />
In Deutschland haben sich verschiedene<br />
<strong>Logistik</strong>cluster herausgebildet.<br />
Unterschiedliche Einflussfaktoren<br />
haben hierzu beigetragen, z.B. die Nähe<br />
zu bevölkerungsreichen Gebieten, die<br />
Lage an Verkehrsknotenpunkten oder die<br />
zentrale Lage innerhalb Deutschlands.<br />
Positiv wirkte sich auch die Verfügbarkeit<br />
von preisgünstigen Gr<strong>und</strong>stücken, ein<br />
entsprechendes Arbeitskräftepotential in<br />
der Region, eine gute Verkehrsanbindung<br />
(vor allem Autobahnkreuznähe), die Bereitschaft<br />
der Kommunen für <strong>Logistik</strong>ansiedlungen<br />
oder eine Betriebsgenehmigung<br />
ohne wesentliche Lärmeinschränkung<br />
an 24 St<strong>und</strong>en / 7 Tage die Woche aus.<br />
Deutschlandweit wurden zwischen 2007<br />
<strong>und</strong> dem ersten Halbjahr 2013 fast 24<br />
Mio. m2 vermietet oder von Eigennutzern<br />
umgesetzt, die sich auf 1.600 Einzelabschlüsse<br />
verteilen. Jährlich erreichte der<br />
Umsatz mindestens ein Volumen von 2,7<br />
Mio. m2 (2009). Im bisherigen Rekordjahr<br />
2011 waren es sogar über 5 Mio. m2, auch<br />
für das laufende Jahr ist ein Gesamtumsatz<br />
von 4,5 bis zu 5 Mio. m2 möglich,<br />
zur Mitte des Jahres wurden bereits 2,35<br />
Mio. m2 umgesetzt. Jones Lang LaSalle<br />
analysiert seit einigen Jahren die Lager-/<br />
<strong>Logistik</strong>flächenumsätze ab einer Größe<br />
von 5.000 m2 hinsichtlich ihrer geografischen<br />
Verteilung. Dabei wurden 16 <strong>Logistik</strong>cluster<br />
identifiziert, die sich deutlich<br />
abheben (vgl. Karte). In diesen etablierten<br />
Regionen wurden im betrachteten Zeitraum<br />
drei Viertel (17,9 Mio. m2) des Gesamtumsatzes<br />
generiert. In der Hälfte der<br />
sechzehn <strong>Logistik</strong>cluster wurden in den<br />
letzten sechseinhalb Jahren je mehr als<br />
1 Mio. m2 umgesetzt, auf Platz 1 liegt das<br />
Ruhrgebiet mit 2,16 Mio. m2, dicht gefolgt<br />
von der Region Hamburg mit 2,12 Mio. m2.<br />
Management Summary<br />
- Zwei Drittel der Lagerflächenumsätze<br />
2007 bis Mitte 2013 entfallen auf<br />
Neubauten<br />
- Drei Viertel der Flächenumsätze in<br />
diesem Zeitraum entfallen auf die 16<br />
<strong>Logistik</strong>cluster<br />
- Der Eigennutzeranteil bei Neubauten<br />
liegt bei 54%<br />
- Die Top 3 Märkte: Ruhrgebiet,<br />
Hamburg, Rhein-Main Gebiet<br />
Rainer Koepke ist Regional Director<br />
bei Jones Lang LaSalle <strong>und</strong> Leiter der<br />
mit über 40 Mitarbeitern besetzten<br />
Abteilung Industrie <strong>Immobilien</strong> in<br />
Deutschland.<br />
Jones Lang LaSalle (NYSE: JLL) ist ein<br />
Dienstleistungs-, Beratungs- <strong>und</strong><br />
Investment-Management-Unternehmen<br />
im <strong>Immobilien</strong>bereich. Das<br />
Unternehmen bietet spezialisierte<br />
Dienstleistungen für Eigentümer,<br />
Nutzer <strong>und</strong> Investoren, die im <strong>Immobilien</strong>bereich<br />
Wertzuwächse realisieren<br />
wollen. Der Jahresumsatz<br />
beträgt $ 3,9 Milliarden. Jones Lang<br />
LaSalle ist weltweit in mehr als 1.000<br />
Städten in 71 Ländern tätig. Im Auftrag<br />
seiner K<strong>und</strong>en verantwortet das<br />
Unternehmen im Bereich Management<br />
<strong>und</strong> Real Estate Outsourcing<br />
Services ein Portfolio von über 241<br />
Millionen Quadratmetern <strong>und</strong> hat<br />
2012 Verkäufe, Käufe <strong>und</strong> Finanztransaktionen<br />
im Wert von $ 63<br />
Milliarden abgeschlossen. Weitere<br />
Informationen finden Sie unter<br />
http://jll.de. LaSalle Investment<br />
Management, der Investment-Management<br />
Geschäftszweig des<br />
Unternehmens, verwaltet ein<br />
Vermögen von $ 47,7 Milliarden.<br />
10<br />
LogReal.direkt
Mit einigem Abstand folgt die Region<br />
Frankfurt auf Platz drei (1,69 Mio. m2.)<br />
Der Anteil der Eigennutzer lag in den<br />
einzelnen Jahren deutschlandweit zwischen<br />
27 % <strong>und</strong> 55 %, hier zeigt sich die<br />
hohe Bedeutung für den Gesamtumsatz.<br />
Viele Unternehmen haben in den vergangen<br />
Jahren von der positiven Entwicklung<br />
der deutschen Wirtschaft profitiert <strong>und</strong><br />
verfügen über eine gute Kapitalausstattung.<br />
Angesichts günstiger Finanzierungszinsen<br />
fällt dann oft die Entscheidung,<br />
ihre im Rahmen von Expansionsplänen,<br />
Modernisierungs- <strong>und</strong> Konsolidierungsmaßnahmen<br />
zusätzlich benötigten Flächen<br />
in Eigenregie zu errichten. Gerade Handelsketten<br />
(z. B. EDEKA, REWE) haben<br />
stark expandiert <strong>und</strong> auch <strong>Logistik</strong>dienstleister<br />
bauten neue Flächen um ihre K<strong>und</strong>enaufträge<br />
bearbeiten zu können.<br />
In der regionalen Betrachtung zeigen sich<br />
markante Unterschiede, ein Zusammenhang<br />
mit den Gr<strong>und</strong>stückspreisen <strong>und</strong><br />
den Lagerflächenmietpreisen ist offensichtlich,<br />
die größten durchschnittlichen<br />
Eigennutzerumsätze wurden in der Region<br />
Erfurt (45.000 m2) registriert – hier sind<br />
die Gr<strong>und</strong>stückspreise mit r<strong>und</strong> 40 Euro/m2<br />
in den betrachteten Regionen am<br />
niedrigsten. Die flächenmäßig kleinsten<br />
Eigennutzerumsätze gab es in der Region<br />
München (13.000 m2), die gleichzeitig die<br />
höchsten Kaufpreise (bis zu 250 Euro/m2)<br />
für <strong>Logistik</strong>gr<strong>und</strong>stücke erzielt.<br />
Bei den Vermietungsumsätzen wurde<br />
ebenfalls in der Region München – hier<br />
werden mit 6,40 Euro/m2 im Monat<br />
deutschlandweit die höchsten Mieten erzielt<br />
– der niedrigste Durchschnittswert<br />
verzeichnet (9.000 m2), die obere Spanne<br />
markiert auch hier Erfurt mit 32.000 m2.<br />
Hier liegen die Spitzenmieten mit bis zu<br />
4,20 Euro/m2 im Monat deutlich niedriger.<br />
In den einzelnen Märkten zeigen sich im<br />
betrachteten Zeitraum signifikante Unterschiede,<br />
so sind in den institutionellen<br />
Vermietermärkten wie z.B. Frankfurt, Berlin<br />
<strong>und</strong> München mit 74% bis 80% die<br />
Anteile der reinen Vermietungen am Gesamtumsatz<br />
überdurchschnittlich hoch,<br />
während in Regionen wie z.B. Hannover/Braunschweig,<br />
Rhein-Neckar <strong>und</strong><br />
Nürnberg die Anteile der Eigennutzer mit<br />
49% bis 55% über dem b<strong>und</strong>esweiten<br />
Durchschnitt liegen.<br />
Neubauten sind weiterhin gefragt<br />
Zwei Drittel (16,1 Mio. m2) der in den<br />
letzten sechseinhalb Jahren insgesamt<br />
umgesetzten Lager- <strong>und</strong> <strong>Logistik</strong>flächen<br />
wurden in Neubauten/Projektentwicklungen<br />
getätigt. In den einzelnen Jahren<br />
schwanken die Anteile zwischen 59%<br />
(2010) <strong>und</strong> 76% (2009). Bei der Differenzierung<br />
nach Vermietungs- (spekulativ<br />
oder built-to-suit) <strong>und</strong> Eigennutzerumsätzen<br />
zeigen sich deutliche Unterschiede.<br />
Der ohnehin niedrige Umsatzanteil der<br />
Vermietungen in spekulativ errichteten<br />
Projektentwicklungen ist weiter rückläufig.<br />
Dies liegt auch daran, dass es hier<br />
nur ein geringes Angebot gibt, in den<br />
letzten Jahren haben immer weniger Projektentwickler<br />
spekulativ gebaut, da sie<br />
das finanzielle Risiko scheuen. Nur r<strong>und</strong><br />
878.000 m2 wurden in spekulativ gebauten<br />
<strong>Immobilien</strong> vermietet. Nutzerspezifische<br />
Projektentwicklungen (built-tosuits)<br />
dagegen bieten für Projektentwickler<br />
<strong>und</strong> Mieter einige Vorteile. Der Projektentwickler<br />
hat den Mietvertrag als<br />
Sicherheit, der Mieter kann seine individuellen<br />
Wünsche äußern, die bereits in<br />
der Planungsphase berücksichtigt werden<br />
können. Einigen sich die Parteien auf für<br />
beide Seiten akzeptable Konditionen (primär<br />
Mietpreis <strong>und</strong> feste Vertragslaufzeit),<br />
kann die Immobilie meist binnen weniger<br />
Monate errichtet werden. Im betrachteten<br />
Zeitraum wurden ca. 6,4 Mio. m2 (r<strong>und</strong><br />
40 % der insgesamt in Neubauten registrierten<br />
Umsätze) Flächen in nutzerspezifischen<br />
Projektentwicklungen umgesetzt.<br />
Die größte Gruppe bilden die Eigennutzer,<br />
ihr Anteil am Umsatz in Neubauten lag<br />
durchschnittlich bei r<strong>und</strong> 54%.<br />
Die Splittung der Umsätze in Neubauten/Projektentwicklungen<br />
<strong>und</strong> Bestandsimmobilien<br />
zeigt deutschlandweit ein<br />
Verhältnis von 67% zu 33%. Hier fallen<br />
die Regionen Berlin, Frankfurt <strong>und</strong> Hamburg<br />
mit überdurchschnittlich hohen<br />
Umsatzanteilen in Bestandsimmobilien<br />
(53% bis 67%) auf. Diese Regionen verfügen<br />
über etablierte, jahrelang gewachsene<br />
<strong>Immobilien</strong>märkte <strong>und</strong> daher auch<br />
über einen großen Bestand an <strong>Logistik</strong>immobilien.<br />
Regionen wie Kassel/Bad Hersfeld,<br />
Hannover/Braunschweig <strong>und</strong> Erfurt<br />
dagegen sind erst in den letzten 10 -15<br />
Jahren unter anderem aufgr<strong>und</strong> ihrer<br />
guten Gr<strong>und</strong>stücksverfügbarkeit, aber<br />
auch aufgr<strong>und</strong> ihrer guten zentralen Lage<br />
für deutschlandweite Distributionen,<br />
stark gewachsen. Die in diesen Jahren<br />
errichteten <strong>Immobilien</strong> sind noch durch<br />
den Erstnutzer belegt, so dass nur wenige<br />
moderne Bestandsimmobilien am Markt<br />
verfügbar sind. Dies erklärt, dass in diesen<br />
Regionen 83% bis 84% der getätigten<br />
Umsätze auf Flächen in Neubauten/Projektentwicklungen<br />
entfiel.<br />
Umsatz in Neubauten<br />
regional betrachtet<br />
70% des Umsatzes in Neubauten entfallen<br />
im betrachteten Zeitraum auf die 16 etablierten<br />
<strong>Logistik</strong>regionen. Signifikante<br />
Unterschiede ergeben sich bei der Unterteilung<br />
des Umsatzes in die verschiedenen<br />
Kategorien (spekulativ, built-to-suit, Eigennutzer).<br />
So fällt auf, dass in den Regionen,<br />
die in den östlichen B<strong>und</strong>esländern<br />
liegen (Berlin, Leipzig/Halle <strong>und</strong> Erfurt)<br />
in den letzten Jahren so gut wie keine<br />
Umsätze in spekulativ errichteten Flächen<br />
stattgef<strong>und</strong>en haben. Hier sind im<br />
deutschlandweiten Vergleich ausreichend<br />
Gr<strong>und</strong>stücke zu günstigen Kaufpreisen<br />
vorhanden, so dass es für Entwickler nicht<br />
attraktiv ist, spekulativ Flächen zu errichten,<br />
da für potentielle Mieter zu viele<br />
Alternativen bestehen. In Regionen, die<br />
über ein relativ großes Angebot an freien<br />
oder entwicklergeb<strong>und</strong>enen Gr<strong>und</strong>stücken<br />
verfügen (z.B. Ruhrgebiet, Kassel/Bad<br />
Hersfeld) ist der Umsatzanteil in<br />
spekulativ errichteten Gebäuden ebenfalls<br />
gering, da die Konkurrenz durch nutzerspezifische<br />
Projektentwicklungen zu groß<br />
ist. Die Anteile der Vermietungsumsätze<br />
in nutzerspezifischen Projektentwicklungen<br />
variieren von knapp 11% (Region<br />
Düsseldorf) bis zu 65% (Region Bremen).<br />
Bezogen auf das umgesetzte Volumen<br />
wurden die meisten Quadratmeter in<br />
built-to-suits im Ruhrgebiet vermietet<br />
(r<strong>und</strong> 720.000 m2). Auch beim Anteil der<br />
Eigennutzerumsätze in Neubauten sind<br />
die regionalen Unterschiede groß, hier<br />
reicht die Spanne von 14% in der Region<br />
Berlin bis zu 55% in der Region Rhein-<br />
Neckar.<br />
12<br />
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Über allen Gipfeln herrscht Ruh<br />
Es ist still geworden um den privatwirtschaftlichen<br />
Schienengüterverkehr. Zu still, meint unser Gesprächspartner<br />
Hartmut Gasser (S. 16 / 17).<br />
Foto: Martinoff Fröhlich / Mit fre<strong>und</strong>licher Genehmigung von TX <strong>Logistik</strong>
Liberalisierung des<br />
Güterverkehrs auf der Schiene<br />
„Bahnen sind Paradiese der Beharrung“<br />
Von Thomas Pool<br />
Es hätte alles so schön werden können:<br />
Als Anfang der 90er Jahre im<br />
Zuge der Liberalisierung des Luftverkehrs<br />
auch der Schienengüterverkehr<br />
in diesen Prozess einbezogen wurde, geschah<br />
das u.a. in der Hoffnung, eine defizitäre<br />
Staatsbahn wettbewerbsfähig zu<br />
machen <strong>und</strong> mehr Güter auf die Schiene<br />
zu locken. Was nach der Privatisierung<br />
der Deutschen Bahn im Jahr 1994 im<br />
Schienengüterverkehr geschah, folgte<br />
zunächst der geplanten Logik, wenn auch<br />
mit großer Verzögerung. Private Eisenbahngesellschaften<br />
mischten dann mit<br />
dem Beginn des neuen Jahrtausends den<br />
Markt ganz ordentlich auf. Knapp eineinhalb<br />
Jahrzehnte später reibt man sich<br />
indes die Augen <strong>und</strong> stellt fest: Die Staatsbahnen<br />
haben verlorene Märkte zurück<br />
erobert – <strong>und</strong> zwar ganz simpel durch<br />
Aufkäufe der privaten Wettbewerber. Ist<br />
da irgend etwas schief gegangen? Ein Interview<br />
mit dem Eisenbahn-Urgestein<br />
Hartmut Gasser (72).<br />
Pionier der ersten St<strong>und</strong>e: Die ehemals private Güterbahn TX <strong>Logistik</strong> (Foto: TX <strong>Logistik</strong>)<br />
? Herr Gasser, ist die Liberalisierung des<br />
Güterverkehrs auf der Schiene ins Stocken<br />
geraten oder längst gescheitert?<br />
Hartmut Gasser: Vollständig gescheitert<br />
ist sie nicht, aber sie steht kurz davor. Die<br />
privaten Güterbahnen spielen heute nur<br />
eine kleine Rolle im Konzert der Anbieter,<br />
<strong>und</strong> das in der Regel auf lokaler <strong>und</strong> regionaler<br />
Ebene. Im Fernverkehr ist die<br />
private Güterbahn derzeit ohne Bedeutung.<br />
einiges bewegt, vor allem im Nahverkehr,<br />
obwohl auch dort Töchter der Staatsbahnen<br />
die größte Rolle spielen. Im Güterverkehr<br />
ist hingegen zu wenig passiert, um<br />
dem zunehmend leistungsfähiger <strong>und</strong><br />
preiswerter operierenden Lkw Paroli bieten<br />
zu können. Die Güterbahn wurde<br />
kaum modernisiert. Eigentlich sind nur<br />
die Lokomotiven besser geworden. Bei<br />
den Waggons hat sich kaum etwas getan,<br />
sie sind veraltet. Das gilt auch für die<br />
Kombiterminals.<br />
Hartmut Gasser<br />
? Was ist passiert?<br />
Hartmut Gasser: Schauen wir uns das<br />
große Ganze an: Der Schienengüterverkehr<br />
in Deutschland verfügt über einen<br />
25-prozentigen Marktanteil. Das ist gegenüber<br />
1994, dem Urknall der Liberalisierung,<br />
eine Steigerung, denn damals<br />
waren gerade einmal 15 Prozent der Güter<br />
auf der Schiene unterwegs. Trotzdem ist<br />
das wenig, zu wenig, meiner Meinung<br />
nach.<br />
Die Privatisierung der Bahn hat, das kann<br />
man heute sagen, im Personenverkehr<br />
Die um das Jahr 2000 gestarteten privaten<br />
Güterbahnen waren mit ihren Konzepten<br />
zunächst erfolgreich – trotz der oft diskutierten<br />
<strong>und</strong> thematisierten Benachteiligung<br />
bei der Trassenvergabe. Einige<br />
Private waren so erfolgreich, dass sie die<br />
Begehrlichkeiten der Staatsbetriebe weckten.<br />
Das Ergebnis ist bekannt. Der private<br />
Sektor wurde zum Teil aufgekauft <strong>und</strong><br />
ist heute wieder Teil der Staatsbahnen.<br />
„Das Schienennetz verselbständigen“<br />
? Wo sehen Sie mit Ihrer Erfahrung in<br />
den kommenden Jahren wichtigen Ver-<br />
16 LogReal.direkt
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änderungsbedarf, um die Weichen in<br />
Richtung mehr Wettbewerb zu stellen?<br />
Hartmut Gasser: Auch da möchte ich<br />
ein wenig ausholen. Erstens: Die Deutsche<br />
Bahn bekommt jährlich 2,5 Milliarden<br />
Euro vom Eigentümer B<strong>und</strong>esrepublik<br />
Deutschland zur Netzinstandhaltung.<br />
Zweitens: Die Deutsche Bahn verfügt mit<br />
der Tochter DB Schenker Rail über einen<br />
großen Player, der über 75 Prozent Marktanteil<br />
verfügt. Trotz ihrer Marktmacht<br />
fährt diese Tochter, genau wie DB Schenker<br />
<strong>Logistik</strong>, in schlechten Jahren Verluste<br />
ein, die der Konzern dann ausgleicht,<br />
wenn es ganz schlecht läuft, letztlich der<br />
B<strong>und</strong>. Drittens: Das Geld dafür kommt<br />
aus den Töpfen der DB Netz AG. Das ist<br />
eine Subventionierung der DB <strong>Logistik</strong>sparte<br />
zum Nachteil der anderen K<strong>und</strong>en<br />
der DB Netz.<br />
Soviel zur Faktenlage. Daran wird sich<br />
erst etwas ändern, wenn das Netz verselbständigt<br />
wird. Die DB-<strong>Logistik</strong>töchter<br />
müssten dann mittel- <strong>und</strong> langfristig ihr<br />
Geld selbst verdienen. Außerdem wird<br />
eine Netzprivatisierung Investoren anlocken,<br />
die in dem Ausbau der Schieneninfrastruktur<br />
ein Geschäft sehen. Das Beispiel<br />
Großbritannien zeigt, wie es funktioniert.<br />
Wenn wir uns ansehen, dass die<br />
DB Netz offenbar damit überfordert ist,<br />
einen mittleren Großstadtbahnhof wie<br />
Mainz zu betreiben! Oder die Kartelle<br />
der Lieferanten von Schienen <strong>und</strong><br />
Schwellen – sind das Beispiele für den<br />
europäischen Schienenverkehr?<br />
? Kehren wir zu den privaten Gütereisenbahnen<br />
zurück. Was hat deren Erfolg<br />
nach der Jahrtausendwende ausgemacht?<br />
Hartmut Gasser: Sie haben gedacht wie<br />
Spediteure, nicht wie Eisenbahner. Zu<br />
den Innovationen zähle ich vor allem<br />
einige recht einfache Dinge. Wir haben<br />
uns damals beispielsweise gefragt, warum<br />
die Wartung von Lokomotiven <strong>und</strong> Wagen<br />
nicht durch mobile Einsatzkräfte<br />
erfolgen kann. Das ist effizienter <strong>und</strong><br />
preiswerter als die zentrale Wartung in<br />
einer extra anzusteuernden Werkstatt.<br />
Also haben wir die mobile Wartung<br />
eingeführt.<br />
Wir haben uns auch gefragt: Warum sollen<br />
wir teure Lokomotiven kaufen? Im<br />
Lkw-Bereich gibt es Leasing- <strong>und</strong> Mietangebote,<br />
warum nicht auch im Lokbereich?<br />
Dank unserer Nachfrage haben die<br />
Hersteller <strong>und</strong> Investoren den Markt der<br />
Vermietung von Lokomotiven als Geschäftsmodell<br />
erkannt.<br />
„Es ist auf der Schiene,<br />
was auf die Schiene gehört“<br />
Wir hätten gern auch im Waggonbau<br />
einiges verändert. Warum werden<br />
Güterzüge heute noch gebremst wie vor<br />
h<strong>und</strong>ert Jahren? Auf der Straße gibt es<br />
zum Beispiel schon lange Retarder. Warum<br />
werden die Waggons nicht leichter<br />
gebaut? Diese Fragen haben wir gestellt.<br />
Leider sind wir damit nicht durchgedrungen.<br />
Wir haben damals gelernt, dass Bahnen<br />
so etwas wie die letzten Paradiese der<br />
Beharrung sind – auch das eine Folge von<br />
Jahrzehnten Staatsmonopol – <strong>und</strong> wohl<br />
noch eine Zeit lang bleiben werden.<br />
? Kann die Schiene den Rückstand im<br />
Wettbewerb aufholen?<br />
Hartmut Gasser: Darauf gibt es zwei<br />
mögliche Antworten. Erstens: Ja, sie kann<br />
etwas Boden gutmachen, wenn moderne<br />
Technologien im Schienengüterverkehr<br />
Einzug halten. Zweitens: Sie kann nur<br />
aufholen, wenn für den Wagenladungsverkehr<br />
durch neue Modelle attraktive<br />
Angebote geschaffen werden. Dort spielt<br />
sich der Wettbewerb mit der Straße ab.<br />
Im Ganzzugverkehr ist auf der Schiene,<br />
was auf die Schiene gehört. Wachstum<br />
gibt es allenfalls im kombinierten Verkehr<br />
mit seinen Unzulänglichkeiten im Terminalsektor.<br />
Hartmut Gasser hat sein gesamtes Berufsleben dem Eisenbahngüterverkehr gewidmet. Er<br />
war einer der treibenden Kräfte bei der Etablierung privater Gütereisenbahnen in Deutschland<br />
<strong>und</strong> Europa. Der ehemalige B<strong>und</strong>esbahner bekleidete Managementpositionen u.a. bei<br />
boxXpress, TX <strong>Logistik</strong>, Rail4Chem, European Bulls <strong>und</strong> Mosolf Automotive Railways. Sechs<br />
Jahre saß Hartmut Gasser im Beirat der DB Netz, drei Jahre lang war er Vorsitzender dieses<br />
Gremiums. Von 2000 bis 2011 war er Vorsitzender des Netzwerks Europäischer Bahnen e.V.,<br />
dessen Ehrenvorsitzender er ist. Heute unterbricht der 72-Jährige seinen Ruhestand mit<br />
Projekten als Rail Consultant.<br />
LogReal.direkt<br />
17
Herausforderung<br />
Unionszollkodex frühzeitig lösen<br />
Von Andreas Giger<br />
Von Sven Koberstein<br />
Der neue Unionszollkodex (UZK) tritt<br />
am 1. November 2013 in Kraft <strong>und</strong><br />
soll voraussichtlich bis Juli 2016 live<br />
gehen – mit dem Ziel, die Zollprozesse<br />
effizienter, schneller <strong>und</strong><br />
globaler zu machen. Viele Vorhaben<br />
liegen noch in weiter Ferne, da die<br />
IT-Infrastruktur dafür noch nicht<br />
flächendeckend vorgehalten wird.<br />
Zudem stellen verschiedene Änderungen<br />
die Unternehmen vor große<br />
Herausforderungen. Umso wichtiger<br />
ist es, sich frühzeitig mit den Neuerungen<br />
auseinanderzusetzen, um<br />
von den Vorteilen des UZK zu<br />
profitieren.<br />
Andreas Giger<br />
Die gute Nachricht zuerst: Der<br />
UZK sieht viele Vereinfachungen<br />
vor. Aber: Diese Vergünstigungen<br />
gelten in erster Linie für Unternehmen<br />
mit AEO-Status (Authorised Economic<br />
Operator). Wer also beim Zoll „bevorzugt“<br />
behandelt werden möchte, muss<br />
sich als „Zugelassener Wirtschaftsbeteiligter“<br />
zertifizieren lassen. Aufwändig wird<br />
künftig zudem die Kontrolle der Dienstleister,<br />
um einen durchgängigen „AEOkonformen“<br />
Sicherheitsstatus zu gewährleisten.<br />
Spezielle IT-Lösungen, die alle<br />
Beteiligten einbinden, können diese Prozesse<br />
erheblich verschlanken.<br />
Eine Vereinfachung sieht der UZK auch<br />
bei der „Einzigen Bewilligung“ vor. Betrifft<br />
die Bewilligung eines Zollverfahrens die<br />
Zollbehörden in mehreren EU-Mitgliedsstaaten,<br />
lassen sich die Zollabwicklungen<br />
mit nur einer Anmeldung vornehmen.<br />
Voraussetzung dafür ist, dass die Zollbehörden<br />
in den jeweiligen Ländern den<br />
globalen Datenaustausch elektronisch<br />
gewährleisten. Hier gibt es noch Nachholbedarf,<br />
gerade bei den kleineren EU-Mitgliedstaaten.<br />
Rechtzeitig einstellen sollten sich die Unternehmen<br />
auf das „Business Process<br />
Modeling“. An den von der Europäischen<br />
Kommission definierten Ablaufprozessen<br />
für Einfuhr, Ausfuhr, Zoll etc., soll sich<br />
jedes Unternehmen künftig orientieren.<br />
Um die Vorgaben auf die eigenen Geschäftsprozesse<br />
zu übertragen, ist eine<br />
genaue Analyse <strong>und</strong> ggf. Anpassung notwendig.<br />
Unternehmen sollten sich frühzeitig beraten<br />
lassen, wie sie sich <strong>und</strong> ihre IT am<br />
besten auf den UZK vorbereiten. Entscheidend<br />
dabei ist die Wahl eines Dienst-<br />
leisters, dessen Software die künftigen<br />
Änderungen heute schon abbildet <strong>und</strong><br />
flexibel auf die globalen Anforderungen<br />
ausgerichtet werden kann. Da Datenmenge<br />
<strong>und</strong> Komplexität stetig steigen, ist es<br />
ratsam, die Kommunikation mit dem Zoll<br />
über zentrale Datenplattformen <strong>und</strong> leistungsstarke<br />
Softwareprogramme eines<br />
erfahrenen IT-Spezialisten zu managen.<br />
So ermöglicht bspw. Kewill CustomsXchange<br />
die Anbindung an alle 28 Mitgliedsstaaten<br />
über eine einzige Schnittstelle. Alle länderspezifischen<br />
Zollverfahren lassen sich<br />
darin integrieren. Dadurch sind die Unternehmen<br />
schon heute auf künftige Neuerungen<br />
vorbereitet.<br />
Andreas Giger ist Global Product<br />
Manager Customs bei Kewill <strong>und</strong><br />
verantwortlich für die Zollsoftwarelösungen,<br />
unter anderem auch für<br />
die Lösung Kewill CustomsXchange<br />
(KCX). Zuvor war Giger als Director<br />
Operations EMEA bei JPMorgan Chase<br />
Vastera <strong>und</strong> als Direktor <strong>Logistik</strong><br />
weltweit bei IFCO Systems sowie in<br />
unterschiedlichen Management-Funktionen<br />
bei TNT tätig.<br />
Kewill ist ein führender Anbieter von<br />
Softwarelösungen für globale Handels-,<br />
Zoll- <strong>und</strong> <strong>Logistik</strong>prozesse. Mit<br />
intelligenter IT unterstützt Kewill<br />
seine K<strong>und</strong>en dabei, die Wirtschaftlichkeit<br />
zu steigern <strong>und</strong> die Kosten<br />
im Unternehmen zu optimieren. Die<br />
Lösungen von Kewill decken drei<br />
zentrale Kernbereiche ab: Zollabwicklung<br />
& Spedition, Transport & <strong>Logistik</strong><br />
sowie eCommerce & B2B-Integration.<br />
www.kewill.com<br />
18<br />
LogReal.direkt
Die LogReal.direkt-Leserbefragung:<br />
Nutzen Sie den<br />
QR-Code,<br />
um schnell zu<br />
unserer Umfrage<br />
zu gelangen.<br />
Ihr Urteil ist uns<br />
wichtig!<br />
Das Bessere ist bekanntlich der<br />
Feind des Guten. Trotz der überwiegend<br />
positiven Resonanz, die<br />
wir bezüglich unserer Arbeit erfahren, ist<br />
es jetzt an der Zeit, ein möglichst ungeschminktes<br />
Bild unserer Qualität in Erfahrung<br />
zu bringen. Und wer könnte besser<br />
darüber urteilen als Sie – unsere hoch<br />
geschätzte Leserschaft! Wir laden Sie deshalb<br />
herzlich ein, sich an unserer ersten<br />
systematischen Leserbefragung zu beteiligen.<br />
Das ist einfach <strong>und</strong> nimmt dank der Technologie<br />
des K<strong>und</strong>enkontakt-Monitors nur<br />
wenig Zeit in Anspruch – nicht mehr als<br />
fünf Minuten. Geben Sie einfach folgende<br />
Zeile in Ihren Internetbrowser ein:<br />
http://tinyurl.com/logReal-direkt<br />
Ihre Teilnahme erfolgt anonym. Sie haben<br />
jedoch die Möglichkeit, uns Ihre E-Mail-<br />
Adresse zu hinterlassen. Damit ist zwar<br />
Ihre Anonymität aufgehoben, Sie können<br />
sich jedoch darauf verlassen, dass wir<br />
Ihre Daten vertraulich behandeln <strong>und</strong><br />
nur für interne Zwecke benutzen. Sollten<br />
Sie dazu bereit <strong>und</strong> darüber hinaus unter<br />
den ersten 50 Umfrageteilnehmern sein,<br />
haben Sie die Chance, eine dreimonatige<br />
Pilotphase für den K<strong>und</strong>enkontakt-<br />
Monitor zu gewinnen. Der K<strong>und</strong>enkontakt-Monitor<br />
ist ein intelligentes Tool zur<br />
permanenten Messung der K<strong>und</strong>enzufriedenheit<br />
im Hinblick auf frei wählbare<br />
Themen. Wir bitten um Verständnis, dass<br />
die dreimonatige Pilotanwendung (die<br />
immerhin einen Wert von 1.500 Euro<br />
darstellt) auf die Auswertung Ihres E-<br />
Mail-Verkehrs beschränkt ist. Wir haben<br />
uns als vermutlich erster Medienbetrieb<br />
in Deutschland für den K<strong>und</strong>enkontakt-<br />
Monitor entschieden, weil er uns eine<br />
schnelle, übersichtliche <strong>und</strong> stets aktuelle<br />
Auswertung Ihrer Meinungen bietet. Jede<br />
abgegebene „Stimme“ fließt sofort in das<br />
Ergebnis ein! Das empfinden wir als<br />
großen Vorteil gegenüber traditionellen<br />
Methoden der K<strong>und</strong>en- bzw. Leserzufriedenheitsmessung.<br />
Wir freuen uns auf Ihre Meinungen!<br />
Eine letzte Bitte: Seien Sie offen <strong>und</strong> ehrlich<br />
uns gegenüber! Schönfärberei überlassen<br />
wir gern anderen …<br />
Ihr Verlags- <strong>und</strong> Redaktionsteam<br />
LogReal.direkt 19
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Drei Länder – ein Ansprechpartner<br />
Vermittlung von <strong>Logistik</strong>immobilien<br />
<strong>Logistik</strong>immobilienentwicklung<br />
Gr<strong>und</strong>stückssuche<br />
Standortberatung<br />
Die <strong>Logistik</strong>immobilienmärkte in Deutschland,<br />
Österreich <strong>und</strong> in der Schweiz sind<br />
durch unterschiedliche Rahmenbedingungen<br />
geprägt. Diese Differenzierungen erfordern<br />
spezifische Vorgehensweisen. Gerade<br />
3PLs <strong>und</strong> 4PLs sind jedoch von Ihren<br />
K<strong>und</strong>en herausgefordert, europäische Lösungen<br />
zu entwickeln. Oft ist ein Manager<br />
für die ganze D-A-CH-Region verantwortlich,<br />
was angesichts der vorhandenen Differenzierungen<br />
Probleme aufwerfen kann.<br />
Diversifikation<br />
Auf der Investorenseite hat die Suche nach<br />
länderspezifischer Diversifikation begonnen.<br />
Deshalb werden erstmals <strong>Logistik</strong>immobilien<br />
zum Kauf aus Österreich <strong>und</strong><br />
der Schweiz angeboten. Schließlich: <strong>Logistik</strong><br />
spielt sich über nationale Grenzen ab<br />
– regionale Überkapazitäten können einen<br />
mehrjährigen Einfluss auf die Nachbarregion<br />
haben.<br />
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zunehmend den Mehr-Länder-<br />
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an private Investoren oder Real<br />
Estate F<strong>und</strong>s.<br />
Dank unserer Kooperation können wir<br />
schnell zielgruppengerechte Mailings in<br />
der D-A-CH Region versenden <strong>und</strong> qualitativ<br />
hochwertige Leads generieren. Auf<br />
einer entstehenden gemeinsamen Website<br />
werden wir Entwicklungsprojekte <strong>und</strong><br />
Wiedervermietungen ausschreiben, um<br />
so die Wege über unzählige <strong>Immobilien</strong>-<br />
Portale mit wenig Affinität zur <strong>Logistik</strong><br />
<strong>und</strong> zu <strong>Logistik</strong>immobilien zu verkürzen.<br />
Unser Verb<strong>und</strong> wird sich erstmalig auf<br />
der EXPO REAL (7.- 9. Oktober) in<br />
München präsentieren – <strong>und</strong> zwar auf<br />
dem <strong>LogRealCampus</strong> in der Halle C 2,<br />
Stand 124.<br />
20 LogReal.direkt
ANZEIGE<br />
Zur Person<br />
Zur Person<br />
Zur Person<br />
Rudolf Hämel ist erfahrener <strong>und</strong> erfolgreicher<br />
Manager in der <strong>Logistik</strong>- <strong>und</strong><br />
Real Estate-Industrie. Er begann seine<br />
berufliche Laufbahn im Jahre 1974 bei<br />
Gelders-Spetra in Nürnberg. Es folgen<br />
Managementpositionen bei TNT Übernacht,<br />
TNT Express, NET Nachtexpress,<br />
UPS <strong>und</strong> ProLogis. Heute ist Rudolf<br />
Hämel Inhaber der LogReal.Die <strong>Logistik</strong>immobilie<br />
GmbH <strong>und</strong> geschäftsführender<br />
Gesellschafter der LogReal.World<br />
sowie Herausgeber der LogReal.direkt,<br />
Dortm<strong>und</strong>. Das Unternehmen bietet ein<br />
individualisiertes Projektportfolio für<br />
maßgeschneiderte <strong>Logistik</strong>- <strong>und</strong> Spezialimmobilien.<br />
Hämel ist seit über 30 Jahren Mitglied<br />
im Marketing Club Frankfurt, seit 2008<br />
Mitglied im Club of Logistics, Mitglied<br />
beim BVL, Mitglied beim KVD <strong>und</strong> Mitglied<br />
im Arbeitskreis Ersatzteilwesen<br />
von Professor Pfohl. Von 2009 bis 2011<br />
war er Mitglied im Advisory Board/Fachbeirat<br />
der EXPO REAL <strong>und</strong> ist Mitglied<br />
der Jury Logix – DEUTSCHER LOGIS-<br />
TIKIMMOBILIEN AWARD 2013.<br />
Alois Meir ist erfahrener <strong>und</strong> erfolgreicher<br />
Manager mehrerer <strong>Immobilien</strong>gesellschaften<br />
mit Schwerpunkt <strong>Logistik</strong><strong>und</strong><br />
Gewerbeimmobilien. Er begann<br />
seine berufliche Laufbahn im Jahre 1994<br />
bei der Meir-Firmengruppe in Wels. Es<br />
folgen Managementpositionen bei der<br />
GRUNDIG <strong>Immobilien</strong> GmbH <strong>und</strong> der<br />
Derflinger Beteiligungs GmbH sowie<br />
einigen Projektgesellschaften in Österreich<br />
<strong>und</strong> Bayern.<br />
Heute ist Alois Meir unter anderem<br />
geschäftsführender Gesellschafter der<br />
Meir Logistic Center GmbH. Das Unternehmen<br />
errichtet <strong>und</strong> vermietet <strong>Logistik</strong>zentren<br />
in Österreich <strong>und</strong> unterstützt<br />
nationale <strong>und</strong> internationale Unternehmen<br />
bei der Standortsuche <strong>und</strong> der Projektentwicklung.<br />
Zu seinen K<strong>und</strong>en zählen<br />
unter anderem die Rail Cargo Austria,<br />
Gebrüder Weiss, XXXLutz, voestalpine,<br />
PBS Austria, DHL, Goodyear Dunlop<br />
Tires <strong>und</strong> die Spedition Schneckenreither.<br />
Carlo Bernasconi begann als gelernter<br />
Betriebswirt seine logistische Karriere<br />
1993 beim größten Detailhändler der<br />
Schweiz (Migros). Als Projektleiter hat er<br />
maßgeblich zur Umsetzung der Non<br />
Food Zentralisierung mit über 200'000<br />
SKU's inkl. Modernisierung der Warehouse<br />
Management Systeme bei der Migros<br />
Verteilbetriebe Neuendorf AG beigetragen.<br />
Ab 2001 bis 2010 war er für die<br />
Firma Mars (Schweiz) AG als Supply<br />
Chain Direktor tätig <strong>und</strong> hat in dieser<br />
Zeit verschiedene Real Estate Dossiers<br />
betreut <strong>und</strong> verschiedene Aktivitäten für<br />
den Konzern an spezialisierte <strong>Logistik</strong>dienstleister<br />
ausgelagert. Heute ist er<br />
Geschäftsführer der 2011 neu gegründeten<br />
ContractLogistics24 AG <strong>und</strong> betreut verschiedene<br />
K<strong>und</strong>en aus Industrie <strong>und</strong><br />
Handel. Das Unternehmen hat sich in<br />
kürzester Zeit im Schweizerischen <strong>Logistik</strong>immobilienmarkt<br />
etabliert <strong>und</strong> darf<br />
erste K<strong>und</strong>en aus der Finanzbranche <strong>und</strong><br />
Real Estate Companies zu seinem K<strong>und</strong>enkreis<br />
zählen. Carlo Bernasconi ist<br />
Mitglied der GS1 <strong>und</strong> arbeitet seit mehr<br />
als 20 Jahren als Fachbeirat oder Referent<br />
für diese Organisation, welche aus der<br />
Fusion von ECR, EAN <strong>und</strong> SGL hervorgegangen<br />
ist.<br />
LogReal.<br />
Die<strong>Logistik</strong><br />
Immobilie<br />
Ihr RealEstate CompetenceCenter<br />
LogReal.Die<strong>Logistik</strong>immobilie GmbH<br />
Friedenstraße 41-43<br />
44139 Dortm<strong>und</strong><br />
Telefon (0231) 91 45 46 - 10 00<br />
haemel@logreal-die-logistikimmobilie.com<br />
www.logrealcampus.com<br />
Meir <strong>Logistik</strong> Center GmbH<br />
Pollheimerstraße 15<br />
4600 Wels /Austria<br />
Telefon +43 7242 46620<br />
office@meir.at<br />
www.meir.at<br />
ContractLogistics24 AG<br />
Einsiedlerstrasse 25<br />
CH-8820 Wädenswil<br />
Tel: +41(0)79 263 01 86<br />
cb@contractlogistics24.com<br />
www.contractlogistics24.com<br />
LogReal.direkt 21
Betriebsübergreifendes Denken<br />
am Standort Wien-Liesing<br />
Der im Südwesten gelegene Wiener<br />
Stadtteil Liesing gehört zu<br />
den traditionsreichsten <strong>und</strong><br />
größten zusammenhängenden Gewerbegebieten<br />
der Donaumetropole. Seit zwei<br />
Jahren werden dort im Zuge eines von<br />
der EU geförderten Projekts neue Wege<br />
der Standortentwicklung beschritten. Das<br />
Projekt mit internationalem Modellcharakter<br />
soll Maßstäbe hinsichtlich ressourcenschonenden<br />
Wirtschaftens setzen.<br />
In Liesing haben sich Unternehmen aus<br />
dem Baugewerbe, der Energieversorgung,<br />
der Produktion <strong>und</strong> Verarbeitung, aus<br />
Forschung <strong>und</strong> Entwicklung, Informations-<br />
<strong>und</strong> Kommunikationstechnologie<br />
sowie <strong>Logistik</strong> <strong>und</strong> Spedition angesiedelt.<br />
Aktuell sind r<strong>und</strong> 560 Betriebe dort heimisch.<br />
Sie schätzen die Nähe zu wichtigen<br />
Autobahnen <strong>und</strong> die Anbindung an das<br />
öffentliche Verkehrsnetz. Neben den infrastrukturellen<br />
Aspekten punktet Liesing<br />
aber vor allem mit „weichen“ Standortfaktoren,<br />
die für Unternehmen mit hohen<br />
Anforderungen an soziale <strong>und</strong> ökologische<br />
Standortbedingungen interessant<br />
sind. Denn aktuell wird, unter Einbindung<br />
mehrerer Gr<strong>und</strong>stückseigentümer<br />
<strong>und</strong> ansässiger Unternehmer, an einem<br />
Masterplan zur Erhöhung der Ressourceneffizienz,<br />
Aufwertung öffentlicher Freiräume<br />
sowie der Optimierung der Verkehrssituation<br />
unter Berücksichtigung<br />
alternativer Mobilitätsformen gearbeitet.<br />
Myriam Maier,<br />
Quartiersmanagerin<br />
Standpunkt Liesing<br />
Dieser Masterplan soll in weiterer Folge<br />
der Stadt als Planungsgr<strong>und</strong>lage für die<br />
Standortentwicklung dienen.<br />
Kern des Projektes ist neben der Verbesserung<br />
der Standortqualität auch ein gemeinsamer<br />
„ideeller Standpunkt“, wie es<br />
in der Imagebroschüre heißt. Dieser liegt<br />
in der Überzeugung, dass sich ein betriebsübergreifendes<br />
Bewusstsein <strong>und</strong><br />
gemeinsame Aktivitäten zur Steigerung<br />
energieeffizienter <strong>und</strong> ressourcenschonender<br />
Arbeit wirtschaftlich <strong>und</strong> ökologisch<br />
lohnen. Gemeinsam wird daher an<br />
entsprechenden Maßnahmen gearbeitet.<br />
Die Schaffung einer attraktiveren Umgebung<br />
mit dem Schwerpunkt auf freiräumliche<br />
Qualitäten <strong>und</strong> kompatible Mischnutzungen<br />
ist ebenso ein Anliegen der<br />
Projektträger.<br />
Eine Besonderheit <strong>und</strong> einen Standortvorteil<br />
stellt in diesem Kontext das Quartiersmanagement<br />
dar. Eingerichtet als<br />
Service für Betriebe <strong>und</strong> zentrale Anlaufstelle<br />
für Themen r<strong>und</strong> um das Gewerbegebiet<br />
hat es nicht nur für Wien, sondern<br />
auch international Modellcharakter. Das<br />
Quartiersmanagement forciert unternehmensbezogene<br />
Netzwerkbildung <strong>und</strong><br />
setzt entsprechende Maßnahmen um.<br />
„Das Quartiersmanagement fungiert als<br />
zentrale Drehscheibe für Kooperationsstärkung,<br />
Informations- <strong>und</strong> Beratungsleistungen<br />
sowie Innovationsentwicklung“,<br />
erklärt die aktuelle Quartiersmanagerin<br />
Myriam Maier. „Ein besonderer<br />
Fokus liegt in der Bereitstellung von tragfähigen<br />
Strukturen <strong>und</strong> Beratungsleistungen,<br />
die vor allem Unternehmen vor Ort<br />
die Implementierung ressourcenschonender<br />
Maßnahmen ermöglichen sollen.“<br />
Zahlreiche Unternehmer nutzen bereits<br />
die Chance <strong>und</strong> liefern bei Netzwerk<strong>und</strong><br />
Dialogveranstaltungen ihren Input<br />
zu standortrelevanten Themen. Das<br />
Quartiersmanagement versteht sich dabei<br />
als serviceorientierte Anlaufstelle für ansässige<br />
Unternehmen, aber auch für standortsuchende<br />
Unternehmer <strong>und</strong> Anrainer.<br />
Ausgehend von den individuellen Bedürfnissen<br />
werden Kooperationspotenziale<br />
<strong>und</strong> Synergien zwischen den Betrieben<br />
ermittelt <strong>und</strong> Möglichkeiten zu deren<br />
Umsetzung ausgelotet.<br />
Gewerbegebiet Wien-Liesing:<br />
Größe: 240 Hektar<br />
Anzahl der Betriebe (Stand 2011):<br />
- Ein-Personen-Unternehmen 189<br />
- Kleinstunternehmen 174<br />
- Kleinunternehmen 130<br />
- Mittlere Unternehmen 52<br />
- Großunternehmen 18<br />
- gesamt 563<br />
Erste Betriebsansiedlung;<br />
1828 Firma Braun <strong>und</strong> Wagenmann<br />
22<br />
LogReal.direkt
Nicht überall sind <strong>Logistik</strong>er<br />
in der Schweiz willkommen!<br />
Von Carlo Bernasconi<br />
Die Topographie der Schweiz <strong>und</strong><br />
die Nachfrage nach möglichst<br />
großen Industriearealen für <strong>Logistik</strong>bauten<br />
haben außerhalb der Ballungszentren<br />
entlang der A1 <strong>und</strong> A2 zwischen<br />
Zürich, Basel, Luzern <strong>und</strong> Bern<br />
einen Bauboom ausgelöst. Seit Einführung<br />
der schweizerischen Maut 2001 (LSVA =<br />
Leistungsabhängige Schwerverkehrsabgabe)<br />
hat sich dieser Trend verschärft mit<br />
dem Resultat, dass sich viele Gemeinden<br />
entlang der beschriebenen Achse auf kommunaler<br />
Ebene aktiv gegen weitere Ansiedlungen<br />
von <strong>Logistik</strong>ern wehren.<br />
Gesetzliche Rahmenbedingungen<br />
Auf nationaler Ebene hat das Schweizer<br />
Stimmvolk im Juni 2012 die Anliegen der<br />
Kulturlandinitiative angenommen. Im<br />
Vordergr<strong>und</strong> stehen zum einen der Schutz<br />
der wertvollen landwirtschaftlichen<br />
Flächen <strong>und</strong> der Areale von besonderer<br />
ökologischer Bedeutung, zum anderen<br />
die Stärkung der Richtplanung, um eine<br />
intensivere Nutzung der Bauzonen zu<br />
ermöglichen. Dies wird den Kampf um<br />
die verbleibenden Gr<strong>und</strong>stücke intensivieren,<br />
<strong>und</strong> es ist klar, dass aus kommunaler<br />
Sicht primär Branchen mit einer<br />
hohen Wertschöpfung begrüßt werden.<br />
Dazu zählt die <strong>Logistik</strong>branche in der<br />
Regel nicht, die viel Kulturland beansprucht<br />
<strong>und</strong> zusätzlichen Schwerverkehr<br />
verursacht.<br />
Für eine Baubewilligung einer größeren<br />
<strong>Logistik</strong>immobilie in der Schweiz (Neubauten<br />
mit über 120.000 m2) braucht es<br />
eine kantonale Zusatzbewilligung. Dafür<br />
muss eine Umweltverträglichkeitsprüfung<br />
inklusive Verkehrsgutachten erstellt werden.<br />
Aus verfahrenstechnischen Gründen<br />
<strong>und</strong> langen Fristen für die Behandlung<br />
Carlo Bernasconi<br />
von Einsprachen empfehlen Experten<br />
ausländischen Investoren den Kauf von<br />
bestehenden <strong>Logistik</strong>immobilien an präferierten<br />
Standorten, die bei Auslauf der<br />
aktuellen Mietverträge mit vernünftigen<br />
Mitteln binnen Monaten an die aktuellen<br />
Bedürfnisse der potentiellen Nutzer angepasst<br />
werden können.<br />
Nachfrage nach Multi-User-Hubs<br />
Die aktuellen Renditen (Nettobetrachtung)<br />
der <strong>Logistik</strong>objekte sind heute im<br />
langjährigen Vergleich überdurchschnittlich,<br />
da auslaufende Mietverträge in der<br />
Regel problemlos zu höheren Konditionen<br />
verlängert werden können. Einerseits<br />
weil der Markt von freien Lagerflächen<br />
mit einer Größe von mehr als 3000 m2<br />
an zentralen Lagen ausgetrocknet ist,<br />
andererseits weil Teile des Investments<br />
nach wie vor sehr günstig refinanziert<br />
werden können.<br />
Recherchen zeigen, dass nur noch die<br />
hiesigen <strong>Logistik</strong>er über größere Landreserven<br />
in zentralen Lagen verfügen <strong>und</strong><br />
sukzessive damit beginnen, ihre Kapazitäten<br />
auszubauen, um der stetigen Nachfrage<br />
ihrer K<strong>und</strong>en für weitere Lagerflächen<br />
nachzukommen. Es gibt drei<br />
wesentliche Gründe, weshalb sich diese<br />
Situation nicht schnell entschärfen wird:<br />
Als ehemaliger Supply Chain Manager<br />
einer der größten weltweit tätigen FMGC<br />
weiß ich, wie sensibel Unternehmungen<br />
heute auf out of stock-Situationen reagieren.<br />
Als Sofortmaßnahme werden die<br />
Sicherheitsbestände erhöht, um hohen<br />
Bußen vom Handel wegen out of stock-<br />
Situationen vorzubeugen. Zudem kann<br />
man heute bei verschiedenen Unternehmungen<br />
im Industriesektor beobachten,<br />
dass vermehrt Produkte <strong>und</strong> Halbfabrikate<br />
aus ausgelagerter Produktion wieder<br />
auf Lager gelegt werden, damit nicht kurzfristige<br />
Lieferunterbrechungen oder Qualitätsmängel<br />
zu einem Produktionsstopp<br />
führen.<br />
Die Binnennachfrage zwischen 2006 <strong>und</strong><br />
2011 entwickelte sich stärker <strong>und</strong> kompensierte<br />
den schwächeren Export. So<br />
wuchs der <strong>Logistik</strong>markt auch während<br />
der Eurokrise im Einklang mit dem BIP.<br />
Die Nachfrage nach modernen, zweckmäßigen<br />
<strong>Logistik</strong>immobilien ist ungebrochen.<br />
Es wird sich weisen, welche<br />
Branchen willens sind, die steigenden<br />
Landpreise zu zahlen. Sicher muss die<br />
<strong>Logistik</strong> die noch zur Verfügung stehenden<br />
Industrieareale mit anderen Wachstums-Branchen<br />
(Retail, Großhandel) tei-<br />
24<br />
LogReal.direkt
Quelle: <strong>Logistik</strong>marktstudie Schweiz 2013 / Herausgeber GS1<br />
len, sofern diese Areale nicht endgültig<br />
der <strong>Logistik</strong> <strong>und</strong> Industrie durch eine<br />
Richtplanänderung für ein neues Wohnquartier<br />
entzogen werden.<br />
Fazit: <strong>Logistik</strong>er sind in der Schweiz noch<br />
willkommen, wenn auf einem bestehenden<br />
Areal durch eine intensivere Nutzung,<br />
z.B. durch einen Rück- oder Neubau, eine<br />
höhere Wertschöpfung erzielt <strong>und</strong> durch<br />
geeignete bauliche Massnahmen der Verkehrsfluss<br />
in bereits existierenden Industriezonen<br />
verbessert <strong>und</strong> gleichzeitig die<br />
Lärmemissionen reduziert werden können.<br />
Carlo Bernasconi ist Geschäftsführer<br />
bei der ContractLogistics24 AG,<br />
Betriebsökonom HWV, NDS Wirtschaftsinformatik,<br />
erstmals als<br />
Aussteller auf der EXPO REAL vom<br />
7. - 9. Oktober in München.<br />
Halle 2C / Stand 124<br />
Expansion im Großraum Zürich:<br />
Camion Transport baut neues<br />
<strong>Logistik</strong>zentrum<br />
Das familiengeführte Schweizer<br />
Speditions- <strong>und</strong> <strong>Logistik</strong>unternehmen<br />
Camion Transport AG<br />
wird im Frühjahr 2014 das neue Cargo<br />
<strong>Logistik</strong> Center in Rümlang bei Zürich<br />
in Betrieb nehmen.<br />
Der Neubau wird über 22.450 Quadratmeter<br />
Lagerfläche mit einer Kapazität von<br />
13.000 Palettenstellplätzen – zuzüglich<br />
einer Blocklagerfläche – verfügen. 6.000<br />
Quadratmeter sind für den Umschlag<br />
vorgesehen. In der 2.700 Quadratmeter<br />
großen <strong>und</strong> überdachten Bahnhalle kön-<br />
nen zweimal täglich 16 Güterwaggons<br />
abgefertigt werden. 51 Rampenplätze sollen<br />
einen schnellstmöglichen Umschlag<br />
der Lkw-Frachten garantieren. Ein Bürotrakt<br />
mit 1.300 Quadratmetern Fläche<br />
komplettiert die <strong>Logistik</strong>immobilie.<br />
Der Standort Rümlang liegt ideal. Die<br />
Nähe zum Flughafen Zürich-Kloten sowie<br />
die Tatsache, dass die Region Zürich der<br />
wichtigste Wirtschaftsraum der Schweiz<br />
ist, tragen dem Kerngeschäft des ausschließlich<br />
national tätigen Unternehmens<br />
gleichermaßen Rechnung. In Rümlang<br />
liegen die Schwerpunkte des Geschäfts<br />
in der Abholung <strong>und</strong> Verteilung von<br />
Stückgutsendungen sowie der Abfertigung<br />
von Luftfracht. Insbesondere der<br />
Weg für internationale Containertransporte<br />
via Kloten wird durch das neue<br />
<strong>Logistik</strong>zentrum extrem kurz.<br />
Der Neubau der dreigeschossigen Halle<br />
ist ein wichtiger Schritt insbesondere in<br />
Richtung Kapazitätsausbau der Schienentransporte.<br />
Das duale Transportkonzept<br />
der Camion Transport setzt gleichermaßen<br />
auf Schiene <strong>und</strong> Straße. In den<br />
LogReal.direkt 25
Niederlassungen wird das Umladen der<br />
im Nachtsprung zu verteilenden Sendungen<br />
auf die Bahn geprüft <strong>und</strong> ggf. als<br />
sinnvolle Alternative zum Straßentransport<br />
organisiert. Vor- <strong>und</strong> Nachläufe werden<br />
auf der Straße bewältigt.<br />
Nicht allein operative Vorteile verspricht<br />
sich das Unternehmen von der Investition<br />
in Rümlang. Strategisch bedeutet das neue<br />
<strong>Logistik</strong>zentrum eine stärkere Ausrichtung<br />
auf Ökologie, verb<strong>und</strong>en mit sinn-<br />
voller Ökonomie <strong>und</strong> sozialer Verantwortung.<br />
Als Gewinner des Eco Performance<br />
Awards 2012 will Camion Transport auch<br />
in Rümlang Maßstäbe setzen. Neben der<br />
Minimierung des Energieverbrauchs<br />
standen Heizung <strong>und</strong> Beleuchtung im<br />
Mittelpunkt der Überlegungen. Die<br />
Wärmeerzeugung erfolgt über eine Holzschnitzel-/Gas-Heizung,<br />
die Beleuchtung<br />
über LED-Technik, was zu einer deutlichen<br />
Reduzierung des Stromverbrauchs<br />
führen wird.<br />
Die Geschichte des Unternehmens begann<br />
1925 als Lagerhaus AG in Wil (Kanton<br />
Sankt Gallen). Heute ist Camion Transport<br />
AG nach eigenen Angaben eines der<br />
bedeutendsten Transport- <strong>und</strong> <strong>Logistik</strong>unternehmen<br />
der Schweiz. Es gehört zur<br />
Jäger Holding AG <strong>und</strong> hält Beteiligungen<br />
an der Cargo Domizil <strong>und</strong> der Quali-Night<br />
AG. Hauptsitz des Unternehmens ist nach<br />
wie vor Wil. An 14 Standorten in der<br />
Schweiz bewegen 1.000 Mitarbeiter durchschnittlich<br />
7.500 Sendungen pro Tag.<br />
Der Fuhrpark umfasst 500 eigene Fahrzeuge.<br />
Die Lagerflächen summieren sich<br />
auf knapp 113.000 Quadratmeter.<br />
26<br />
LogReal.direkt
Anzeige
Konsequent energieeffizient:<br />
Ein Interview mit Immogate-Vorstand Günther Jocher<br />
Das neue <strong>Logistik</strong>center in Parsdorf bei<br />
München wird 35.000 Quadratmeter<br />
Nutzfläche haben.<br />
Immogate entwickelt neue<br />
<strong>Logistik</strong>immobilien bei Düsseldorf <strong>und</strong> München<br />
?<br />
Herr Jocher, ihre neuen <strong>Logistik</strong>center<br />
bei Düsseldorf <strong>und</strong> München sollen<br />
Ihren Mietern geringe Nebenkosten<br />
bescheren. Was heißt das konkret?<br />
Günther Jocher: Das kann ich Ihnen<br />
gerne am Beispiel unseres <strong>Logistik</strong>centers<br />
im Münchner Norden erläutern. Dort<br />
liegen wir bei den Nebenkosten 21 Prozent<br />
unter vergleichbaren Referenzobjekten.<br />
Für unsere Neubauten ist ähnliches geplant.<br />
Sie werden vom Energiebedarf her<br />
20 Prozent unter der Energieeinsparungsverordnung<br />
liegen <strong>und</strong> damit gleichfalls<br />
mit niedrigen Nebenkosten punkten.<br />
? Welche Maßnahmen haben Sie geplant,<br />
um diesen niedrigen Nebenkostenpreis<br />
zu realisieren?<br />
Günther Jocher: Wir setzen auf weitgehend<br />
geschlossene Fassaden, um Wärmeverluste<br />
zu vermeiden. Zur effizienten<br />
Dämmung werden wir Polyurethan-Hartschäume<br />
einsetzen. Lichtbänder machen<br />
Arbeiten bei Tageslicht möglich <strong>und</strong> kürzen<br />
die Stromrechnung. Für zusätzliche<br />
Einsparungen werden eine intelligente<br />
BUS-Steuerung, energiesparende Leuchtmittel,<br />
wie beispielsweise LED-Lampen<br />
sowie Präsenzmelder im ganzen Komplex<br />
eingesetzt.<br />
? Haben Sie auch Sparpotenziale im Bereich<br />
der Heizkosten eingeplant?<br />
Günther Jocher: Heizkosten sind ein weiterer<br />
Hebel auf dem Weg zu niedrigen<br />
Energiekosten. Um einen genauen Marktüberblick<br />
zu erhalten, haben wir umfangreiche<br />
Vergleichsrechnungen durchgeführt.<br />
Als Gewinner haben sich Dunkelstrahler<br />
herauskristallisiert. Hocheffizient strahlen<br />
sie die Wärme dort ab, wo unsere Mieter<br />
sie brauchen: in den Kommissionierbereichen.<br />
Die Dunkelstrahler werden direkt<br />
angesteuert. Dadurch verbrauchen sie die<br />
Energie nicht nutzlos in langen Leitungen.<br />
? Wie nachhaltig werden Ihre beiden<br />
<strong>Logistik</strong>immobilien sein?<br />
Günther Jocher: Nachhaltigkeit ist für<br />
Immogate nicht nur ein Wort. Nach unserer<br />
DGNB-Gold-Zertifizierung (Deutsche<br />
Gesellschaft für nachhaltiges Bauen)<br />
für unseren <strong>Logistik</strong>komplex im Münchner<br />
Norden streben wir für die beiden<br />
neuen Objekte den gleichen Standard an.<br />
Dazu arbeiten wir schon in der Planungs-<br />
phase mit einem Dienstleister zusammen,<br />
der sich auf Zertifizierungen spezialisiert<br />
hat <strong>und</strong> uns frühzeitig nachhaltige <strong>und</strong><br />
ressourcenschonende Lösungen vorstellt.<br />
Günther Jocher<br />
Immogate entwickelt <strong>Immobilien</strong>. Schwerpunkt<br />
des Unternehmens mit Sitz im Münchner<br />
Norden liegt dabei auf <strong>Logistik</strong>-<strong>und</strong> Dienstleistungsflächen.<br />
Ob reine Lagerhallen, spezialisierte<br />
Hightech-Verteilcenter oder <strong>Logistik</strong>immobilien<br />
mit hohem Büroanteil: Immogate<br />
begleitet seine K<strong>und</strong>en von der Standortauswahl<br />
bis hin zur Netzwerkoptimierung im Rahmen<br />
eines komplexen <strong>Logistik</strong>-Konzeptes. Im<br />
Sommer 2014 werden zwei neue <strong>Logistik</strong>immobilien<br />
in Parsdorf bei München <strong>und</strong> in Neuss<br />
bei Düsseldorf fertiggestellt.<br />
28<br />
LogReal.direkt
Onlinehandel <strong>und</strong> <strong>Logistik</strong><br />
Same-Day-Lösungen<br />
vor dem Durchbruch<br />
Von Dr. Michael Lierow <strong>und</strong> Dr. Sebastian Janssen<br />
<strong>Logistik</strong> wird zunehmend zum<br />
entscheidenden Erfolgsfaktor für<br />
E-Commerce- <strong>und</strong> Multi-Channel-<br />
Unternehmen. Die Zustellung am<br />
Bestelltag wird bereits innerhalb<br />
der nächsten fünf Jahre eine<br />
weitverbreitete Lieferoption in<br />
urbanen Regionen sein.<br />
Dr. Michael Lierow<br />
Dr. Sebastian Janssen<br />
Das E-Commerce-Geschäft<br />
boomt. Ob Urlaubsreisen,<br />
Notebooks, Kleidung oder<br />
Bücher – Onlinebestellungen gehören<br />
längst zum Alltag <strong>und</strong> nehmen stetig zu.<br />
Allein in Westeuropa verzeichnet die E-<br />
Commerce-Branche jährliche Wachstumsraten<br />
von zehn bis 15 Prozent. In<br />
Deutschland gingen 2012 fast 30 Milliarden<br />
Euro Umsatz auf Internetkäufe<br />
zurück – fast doppelt so viel wie im Jahr<br />
2005. Bereits heute werden hierzulande<br />
mehr als ein Drittel aller Reisebuchungen<br />
<strong>und</strong> Ticketkäufe online getätigt. Im Bereich<br />
Mode liegt der Anteil bei 35 Prozent,<br />
Bücher kommen auf 24 Prozent, Computer<br />
<strong>und</strong> Zubehör auf 15 Prozent – Tendenz<br />
weiter steigend.<br />
Höheres Sendungsvolumen, steigende<br />
K<strong>und</strong>enansprüche<br />
Dies wirkt sich auf den Paketversand aus.<br />
2013 wird sich das gesamte Sendungsvolumen<br />
im B2C-Segment in Deutschland<br />
auf r<strong>und</strong> 800 bis 850 Millionen Pakete<br />
belaufen. Bis 2023 treibt der Onlinehandel<br />
das Wachstum bei B2C-Warenströmen<br />
deutlich an: Mit neun Prozent<br />
Zuwachs pro Jahr machen E-Commerce-<br />
Sendungen dann über 85 Prozent des<br />
B2C-Paketmarkts aus. Damit wird sich<br />
der deutsche E-Commerce-Paketmarkt<br />
in den kommenden zehn Jahren mehr<br />
als verdoppeln <strong>und</strong> auf r<strong>und</strong> 1,3 Milliarden<br />
Pakete pro Jahr ansteigen. Für <strong>Logistik</strong>er<br />
stellt das eine enorme Chance dar,<br />
ihr Geschäftsfeld auszubauen, konfrontiert<br />
sie aber auch mit zunehmenden<br />
Anforderungen <strong>und</strong> einem schärferen<br />
Wettbewerb.<br />
E-Commerce-Giganten wie Amazon oder<br />
Asos haben im Laufe der Jahre ihren Auslieferungsservice<br />
kontinuierlich verbessert.<br />
Damit haben die Unternehmen auf<br />
K<strong>und</strong>enwünsche reagiert, aber auch den<br />
Markt weiterentwickelt <strong>und</strong> die Messlatte<br />
immer höher gelegt. K<strong>und</strong>en wollen zunehmend<br />
selbst bestimmen, wann <strong>und</strong><br />
wo ihnen die georderte Ware zugestellt<br />
wird. Auch möchten sie bei Bedarf Ort<br />
<strong>und</strong> Zeit der Lieferung flexibel ändern<br />
können. Und schließlich erwarten sie ein<br />
unkompliziertes Retouren-Handling, das<br />
nicht nur kostenfrei ist, sondern auch die<br />
Rückgabe von Waren in Filialen oder<br />
sogar deren Abholung von zu Hause<br />
einschließt.<br />
Zustellung am Bestelltag rückt<br />
näher<br />
Dies bringt nicht nur viele Webshops,<br />
sondern auch <strong>Logistik</strong>dienstleister in Zugzwang.<br />
Denn die schnelle <strong>und</strong> flexible<br />
<strong>Logistik</strong> wird immer mehr zum entscheidenden<br />
Erfolgsfaktor. Ist es heute in<br />
Deutschland <strong>und</strong> Großbritannien nahezu<br />
Standard, dass die Auslieferung am Folgetag<br />
der Bestellung erfolgt, heißt es<br />
künftig, die Ware noch am Bestelltag zu<br />
liefern – <strong>und</strong> das ohne wesentlich höhere<br />
Preise. Erste Ansätze sind schon erkennbar:<br />
In den USA <strong>und</strong> Großbritannien<br />
ermöglichen Dienstleister wie Shutl die<br />
Bündelung von Kurierdiensten <strong>und</strong> an<br />
dem deutschen Pendant Tiramizoo ist<br />
seit kurzem mit dem DPD ein führender<br />
Paket- <strong>und</strong> Expressdienstleister Anteilseigner.<br />
MyTaxi gab im August einen Praxistest<br />
für Same-Day-Lieferung mit Media<br />
Markt-Filialen bekannt <strong>und</strong> auch DHL<br />
testet derzeit mit dem Onlineshop Gourmondo<br />
die Auslieferung am Bestelltag<br />
30 LogReal.direkt
E-Commerce-Paketmarkt Deutschland<br />
In Millionen Pakete pro Jahr, 2013 bis 2023<br />
im Ruhrgebiet. Und nach dem Ausbau<br />
der Regionallager durch Amazon steht<br />
die Ausweitung des „Evening Express“ in<br />
Same-Day-Lieferung für viele Städte in<br />
Deutschland kurz bevor.<br />
Doch die Erhöhung der Liefergeschwindigkeit<br />
ist kein triviales Unterfangen. E-<br />
Commerce-Unternehmen stellen ihre Lagerlogistik<br />
von zentral auf regional um<br />
<strong>und</strong> arbeiten an Direktüberstellungen in<br />
die Auslieferdepots von <strong>Logistik</strong>ern. Multi-Channel-Unternehmen,<br />
die teilweise<br />
schon über Regionallager in der Nähe<br />
ihrer Ladenflächen verfügen, haben hier<br />
einen klaren Startvorteil. Und auch für<br />
<strong>Logistik</strong>er sind die Herausforderungen<br />
der Auslieferung am Bestelltag enorm:<br />
Die Bedeutung von Outbo<strong>und</strong>-Sortierung<br />
<strong>und</strong> Hauptlauf wird über die Zeit<br />
sinken <strong>und</strong> kann zu potenziellen Auslastungsproblemen<br />
der Depots <strong>und</strong> Netzwerke<br />
führen. Für die letzte Meile hingegen<br />
ist ein hohes Maß an Flexibilität <strong>und</strong><br />
Agilität gefordert, um die Vielzahl von<br />
Bestellungen noch am gleichen Tag zum<br />
K<strong>und</strong>en zu bringen <strong>und</strong> so die Wettbewerbsfähigkeit<br />
zu bewahren.<br />
Rasches Handeln gefordert<br />
Angesichts der Dynamik im E-Commerce-Handel<br />
<strong>und</strong> den wachsenden B2C-<br />
Anteilen im Paketgeschäft sind innovative<br />
Lösungen für <strong>Logistik</strong>dienstleister das<br />
Gebot der St<strong>und</strong>e. Um den steigenden<br />
Anforderungen von E-Commerce-Unternehmen<br />
<strong>und</strong> K<strong>und</strong>en gerecht zu werden,<br />
müssen sie rasch diversifizierte Auslieferungsservices<br />
anbieten. Dazu gehören<br />
Abholstationen, die 24 St<strong>und</strong>en geöffnet<br />
haben <strong>und</strong> zentral in den Innenstädten<br />
liegen oder mit dem PKW gut erreichbar<br />
sind. Auch werden in kurzer Zeit ein- bis<br />
zweistündige Zustellfenster <strong>und</strong> flexible<br />
Zweitzustellung an einen vom K<strong>und</strong>en<br />
gewünschten Ort Standard sein. <strong>Logistik</strong>er<br />
werden zudem auf Hochtouren an der<br />
Königsdisziplin, einem skalierbaren Same-<br />
Day-Service, arbeiten. Das erfordert eine<br />
Neuausrichtung der Produktentwicklung<br />
auf innovative Lösungen sowie die weitere<br />
Flexibilisierung des Netzwerks mit Fokus<br />
auf die Auslieferfähigkeiten <strong>und</strong> -orte.<br />
Rasches Handeln tut not, denn schon bald<br />
werden Onlineshops, besonders in Städten,<br />
r<strong>und</strong> um die Auslieferungslogistik eigene<br />
Lösungen entwickeln – <strong>und</strong> zwar, wo sich<br />
dies rechnet <strong>und</strong> von Wettbewerbern abgrenzt,<br />
auch im Bereich Same-Day.<br />
Dr. Michael Lierow ist Partner bei Oliver<br />
Wyman. Zu seinen Beratungsschwerpunkten<br />
gehören Effizienzprogramme<br />
<strong>und</strong> Netzwerkoptimierung von CEP,<br />
LTL/FTL <strong>und</strong> Supply-Chain-Unternehmen.<br />
Michael Lierow studierte BWL<br />
an der Otto Beisheim Graduate School<br />
of Management (WHU) in Deutschland,<br />
weiterhin in Frankreich <strong>und</strong> Australien<br />
<strong>und</strong> hat einen PhD sowie MBA.<br />
Dr. Sebastian Janssen ist Associate bei Oliver<br />
Wyman <strong>und</strong> auf E-Commerce-<strong>Logistik</strong><br />
<strong>und</strong> Supply-Chain-Optimierung spezialisiert.<br />
Sebastian Janssen studierte BWL an der<br />
Georg-August Universität Göttingen, an der<br />
UCLA in Los Angeles sowie der UEM in Madrid.<br />
Oliver Wyman ist eine international<br />
führende Managementberatung mit weltweit<br />
3.000 Mitarbeitern in mehr als 50<br />
Büros in 25 Ländern. Gemeinsam mit K<strong>und</strong>en<br />
entwirft <strong>und</strong> realisiert Oliver Wyman<br />
nachhaltige Wachstumsstrategien <strong>und</strong><br />
unterstützt Unternehmen dabei, ihre Geschäftsmodelle,<br />
Prozesse, IT, Risikostrukturen<br />
<strong>und</strong> Organisationen zu verbessern,<br />
Abläufe zu beschleunigen <strong>und</strong> Marktchancen<br />
optimal zu nutzen. Weitere Informationen<br />
finden Sie unter<br />
www.oliverwyman.de.<br />
LogReal.direkt 31
BME: Herausforderungen annehmen<br />
<strong>und</strong> Chancen gestalten!<br />
Von Dr. Holger Hildebrandt<br />
Nach diesem Prinzip handelten<br />
deutsche Unternehmen in der<br />
Finanz- <strong>und</strong> Wirtschaftskrise. Es ist<br />
auch ihr Leitspruch für die Bewältigung<br />
aktueller Aufgaben. Dadurch<br />
können sie trotz schwierigen Marktumfeldes<br />
ihre Stärken dauerhaft<br />
ausspielen. Als entscheidende<br />
Erfolgsfaktoren erweisen sich dabei<br />
die Entwicklung effizienter <strong>und</strong><br />
agiler Betriebsstrukturen sowie die<br />
Forcierung des Marktauftritts in<br />
globalen Wachstumsmärkten.<br />
„W<br />
ir unterstützen unsere 9.000<br />
Einzel- <strong>und</strong> Firmenmitglieder<br />
in diesen schwierigen<br />
Zeiten vor allem durch fachlichen Knowhow-Transfer.<br />
Gleichzeitig machen wir<br />
sie fit für neue Ziele“, betont Dr. Holger<br />
Hildebrandt, Hauptgeschäftsführer des<br />
B<strong>und</strong>esverbandes Materialwirtschaft, Einkauf<br />
<strong>und</strong> <strong>Logistik</strong> e.V. (BME), Frankfurt.<br />
Dazu gehöre der Aufbau <strong>und</strong> die Pflege<br />
leistungsfähiger internationaler Wertschöpfungsnetzwerke,<br />
intelligentes Optimieren<br />
der <strong>Beschaffung</strong>skosten, souveräner<br />
Umgang mit schwer kalkulierbaren<br />
Schwankungen von Rohstoffpreisen <strong>und</strong><br />
Währungen sowie das Anbahnen neuer<br />
Innovationspartnerschaften mit strategischen<br />
Lieferanten. Der Verband unterstützt<br />
seine Mitglieder<br />
auch dabei, die Supply<br />
Chains der Unternehmen<br />
„wetterfest“ zu machen.<br />
Nur so können sie auf<br />
neue Risiken schnell <strong>und</strong><br />
effizient reagieren.<br />
tegien diskutieren, mit denen sich die<br />
Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen<br />
nachhaltig stärken lässt. Neben den neusten<br />
<strong>Beschaffung</strong>strends kommen auch<br />
aktuelle Entwicklungen im <strong>Logistik</strong>sektor<br />
zur Sprache. Ein Highlight ist die Vorstellung<br />
der Ergebnisse der diesjährigen<br />
BME-Umfrage „Marktdynamik in der<br />
<strong>Logistik</strong>“.<br />
Kaum ein Bereich hat in den vergangenen<br />
Jahren so stark an Bedeutung gewonnen<br />
wie die <strong>Logistik</strong>. Der BME hat auf den<br />
wachsenden Informationsbedarf mit der<br />
Gründung einer eigenen Sektion reagiert.<br />
Als führende Plattform für die Optimierung<br />
des gesamten Wertschöpfungsnetzes<br />
bietet sie allen Marktpartnern aus Industrie,<br />
Handel <strong>und</strong> Dienstleistung Möglichkeiten<br />
zum Meinungsaustausch <strong>und</strong><br />
Raum für gemeinsame innovative Lösungsansätze.<br />
Unterstützt werden die<br />
Aktivitäten der Sektion <strong>Logistik</strong> durch<br />
engagierte BME-Mitglieder in Lenkungsausschuss<br />
<strong>und</strong> Fachgruppe.<br />
Dr. Holger Hildebrandt<br />
Angesichts bestehender<br />
<strong>und</strong> gleichzeitig neuer<br />
Herausforderungen für<br />
die deutsche Wirtschaft<br />
ist „Chancen gestalten“<br />
ein passendes Motto für<br />
das 48. BME-Symposium<br />
Einkauf <strong>und</strong> <strong>Logistik</strong>, das<br />
vom 13. bis 15. November<br />
in Berlin stattfindet.<br />
2.200 Einkäufer <strong>und</strong><br />
<strong>Logistik</strong>er werden in<br />
Fachkonferenzen, Morning<br />
Specials, Workshops<br />
<strong>und</strong> Ro<strong>und</strong> Tables Stra-<br />
Last but not least fördert der BME als<br />
Netzwerkgestalter den Erfahrungsaustausch<br />
für Wirtschaft <strong>und</strong> Wissenschaft.<br />
Und: Der 1954 gegründete Verband ist<br />
offen für alle Branchen (Industrie, Handel,<br />
öffentliche Auftraggeber, Banken/Versicherungen)<br />
<strong>und</strong> Unternehmensformen.<br />
Mehr Infos: www.bme.de/logistik<br />
32<br />
LogReal.direkt
Neue Standortstudie der Fraunhofer SCS:<br />
Zukünftige Potentiale der<br />
<strong>Logistik</strong>regionen im Fokus<br />
Von Uwe Veres-Homm<br />
<strong>Logistik</strong>immobilien haben sich in<br />
den letzten 10 Jahren von einem<br />
Nischenprodukt zu einer etablierten<br />
Assetklasse in der <strong>Immobilien</strong>wirtschaft<br />
entwickelt. Heute gibt es neben<br />
einer Vielzahl von lokalen Maklerberichten<br />
auch eigene Fachmagazine,<br />
Branchentreffen <strong>und</strong> Expertenpanels.<br />
Nicht zuletzt die zahlreichen diesbezüglichen<br />
Aktivitäten auf der EXPO-<br />
REAL, wie das Thementreffen, der<br />
<strong>LogRealCampus</strong> oder die Auslobung des<br />
Logix-Preises sind ein eindeutiges Zeichen<br />
dafür, dass <strong>Logistik</strong>immobilien in<br />
der Branche eine erhöhte Aufmerksamkeit<br />
erfahren.<br />
Dennoch bleibt diese Objektklasse, was<br />
Marktdaten <strong>und</strong> werbefreie, neutrale<br />
Informationen angeht, ein vergleichsweise<br />
wenig bearbeitetes Feld. Aus diesem<br />
Gr<strong>und</strong> wurde vor 4 Jahren die erste<br />
Uwe Veres-Homm<br />
<strong>Logistik</strong>immobilienstudie der Fraunhofer-Arbeitsgruppe<br />
für Supply Chain<br />
SCS erarbeitet, die objektive Fakten zur<br />
Marktentwicklung <strong>und</strong> den <strong>Logistik</strong>regionen<br />
in Deutschland, Österreich<br />
<strong>und</strong> der Schweiz lieferte. Zur diesjährigen<br />
EXPO REAL wird nunmehr die dritte<br />
Auflage der Studie vorgestellt.<br />
Die neue Studienausgabe erweitert die<br />
Analyse der <strong>Logistik</strong>attraktivität <strong>und</strong> intensität<br />
neben den Top-Regionen in<br />
Deutschland <strong>und</strong> Österreich/Schweiz<br />
um Belgien <strong>und</strong> die Niederlande. Ihre<br />
hohe Zentralität für die kaufkräftige<br />
westeuropäische Bevölkerung <strong>und</strong> ihre<br />
Funktion als Gateways der europäischen<br />
Containerverkehre prädestiniert sie als<br />
Standorte für die europäischen Distributionszentren<br />
importlastiger Unternehmen.<br />
Mit den Plätzen 6 (Niederlande)<br />
<strong>und</strong> 8 (Belgien) im Ranking der umsatzstärksten<br />
europäischen <strong>Logistik</strong>märkte<br />
in der Studie Top 100 der <strong>Logistik</strong>, der<br />
Fraunhofer SCS sind diese Länder auch<br />
für Investoren im <strong>Logistik</strong>immobilienbereich<br />
von großer Bedeutung.<br />
In Deutschland wird neben der Aktualisierung<br />
der bestehenden Ergebnisse der<br />
Blick in die Zukunft gerichtet <strong>und</strong> die<br />
noch bestehenden Entwicklungspotenziale<br />
der bereits etablierten <strong>Logistik</strong>regionen<br />
untersucht. Dabei wird das Thema<br />
Flächen- <strong>und</strong> Arbeitskräfteverfügbarkeit<br />
ebenso betrachtet, wie die zukünftige<br />
Entwicklung der logistikaffinen Wirtschaftsbereiche<br />
in den jeweiligen Regionen.<br />
Dort, wo eine erhöhte Nachfrage<br />
nach <strong>Logistik</strong>flächen auf das richtige<br />
Angebot an Gr<strong>und</strong>stücken <strong>und</strong> Fachkräften<br />
trifft, kann von einer hohen Neubaudynamik<br />
ausgegangen werden. Die<br />
Entwicklungspfade der zukünftig aktiven<br />
<strong>Logistik</strong>regionen können mit dem neuen<br />
Potentialindex f<strong>und</strong>iert argumentiert<br />
werden.<br />
Als einer der stärksten Nachfrager nach<br />
<strong>Logistik</strong>flächen in den letzten Jahren<br />
wird auch der Handel einer genaueren<br />
Analyse unterzogen. Dabei werden die<br />
Standortentscheidungen von stationärem<br />
<strong>und</strong> Online-Handel verglichen <strong>und</strong><br />
alternative <strong>Logistik</strong>strategien gegenübergestellt.<br />
Ein ausführlicher Anhang mit<br />
Detailprofilen der wichtigsten <strong>Logistik</strong>regionen<br />
zeigt die jeweiligen Stärken<br />
<strong>und</strong> Schwächen <strong>und</strong> geht auf gegenwärtige<br />
Entwicklungen in den lokalen<br />
Teilmärkten ein.<br />
Die Autoren der Studie stehen am Log-<br />
RealCampus für Fragen <strong>und</strong> Erläute-<br />
Uwe Veres-Homm ist Leiter des Geschäftsfelds<br />
Gruppe Markt bei der<br />
Fraunhofer-Arbeitsgruppe für Supply<br />
Chain Services SCS. Er ist maßgeblich<br />
an der Studienreihe „<strong>Logistik</strong>immobilien<br />
– Markt <strong>und</strong> Standorte“ beteiligt<br />
<strong>und</strong> hat zahlreiche Projekte zur Analyse<br />
<strong>und</strong> Entwicklung von <strong>Logistik</strong>regionen<br />
<strong>und</strong> -immobilien geleitet. Die Fraunhofer<br />
SCS untersucht seit 20 Jahren die<br />
komplexen Zusammenhänge von logistischen<br />
Netzwerken, ihrer Märkte, Prozesse<br />
<strong>und</strong> Dienstleistungen. Durch<br />
zahlreiche Studien, Fachartikel <strong>und</strong> ein<br />
breites Netzwerk im Bereich der <strong>Logistik</strong>standorte<br />
<strong>und</strong> -immobilien kann auf<br />
eine breite Expertise auf diesem Gebiet<br />
zurückgegriffen werden. Als neutrale<br />
Forschungseinrichtung gewährleistet<br />
die Arbeitsgruppe einen unvoreingenommenen<br />
Blick auf alle Fragestellungen<br />
ihrer K<strong>und</strong>en <strong>und</strong> Partner aus Industrie,<br />
Handel, Dienstleistung sowie<br />
öffentlichen Institutionen.<br />
34<br />
LogReal.direkt
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LogReal.direkt 35
Dem Himmel<br />
ein Stück näher
Porsche 911 Turbo:<br />
Die Referenz<br />
Von Dr. Alexander Tempelmayr,<br />
Redakteur „Porsche momentum“<br />
Zehn Jahre nachdem der erste<br />
Porsche 911 das Licht der Autowelt<br />
erblickt hat, präsentierte die<br />
Stuttgarter Sportwagenmarke den ersten<br />
911 Turbo. 260 PS leistete das Dreiliter-<br />
Triebwerk mit Abgas-Turbolader. Zum<br />
50. Geburtstag der Sportwagenikone oder<br />
knapp vier Jahrzehnte nach der Turbopremiere<br />
steht der aufgeladene 911 Turbo<br />
des Typs 991 am Start: mit dem stärksten<br />
Serien-Turbotriebwerk, das jemals in<br />
einem Porsche Sportwagen verbaut wurde.<br />
Und einzigartigen Innovationen.<br />
Neue Leistungsspitze<br />
260 PS Motorleistung waren vor 40 Jahren<br />
in der Welt der Serien-Sportwagen die<br />
Spitze des technisch machbaren. Heute<br />
bringt der Turbo mit 520 PS doppelt so<br />
viel Leistung wie die „Ur-Turbine“ auf<br />
die Räder. Und da man bekanntlich nie<br />
genug PS unter der Haube haben kann,<br />
schickt Porsche mit der „S“-Version ein<br />
Turbotriebwerk ins Rennen, das mit 560<br />
PS die technologische <strong>und</strong> fahrdynamische<br />
Spitze der Elfer-Baureihe markiert.<br />
Das ergibt eine Literleistung von<br />
147,4 PS!<br />
Der technologische Fortschritt ist aber<br />
nicht nur an den grandiosen Leistungssteigerungen<br />
ersichtlich, sondern auch<br />
am Verbrauch: Die Leistung konnte gegenüber<br />
dem Ur-Vater zwar verdoppelt<br />
werden, der Verbrauch liegt aber darunter<br />
<strong>und</strong> sogar im einstelligen Bereich. Genehmigte<br />
sich der erste Turbo anno 1974<br />
knapp unter elf Liter Super auf 100 Kilometer,<br />
so sind es bei beiden neuen, doppelt<br />
aufgeladenen Elfern 9,7 Liter. Start-<br />
Stopp mit Motorabschaltung, die schon<br />
beim Ausrollen <strong>und</strong> Segeln einsetzt,<br />
Bordnetzrekuperation, ein innovatives<br />
Thermomanagement <strong>und</strong> ein perfekt<br />
38<br />
LogReal.direkt
abgestimmtes PDK-Getriebe mit sieben<br />
Schaltstufen sind die wichtigsten Verbrauchstechnologien.<br />
Hinterachslenkung<br />
Eine neue Generation variabler Systeme<br />
in den Bereichen Antriebstechnik, Fahrdynamik<br />
<strong>und</strong> Aerodynamik heben das<br />
Fahrerlebnis <strong>und</strong> die Performance auf<br />
ein neues Niveau. Die innovative Hinterachslenkung<br />
stellt eine Referenz an den<br />
R<strong>und</strong>strecken-Motorsport dar, steigert<br />
aber auch das Handling im ganz normalen<br />
Fahralltag. Anstelle der Spurlenker<br />
kommen an der Hinterachse zwei elektromechanische<br />
Aktuatoren zum Einsatz,<br />
die geschwindigkeitsabhängig den Lenkwinkel<br />
der Hinterräder um bis zu 2,8<br />
Grad variieren. Bei Geschwindigkeiten<br />
bis zu 50 km/h lenkt das System die Hinterräder<br />
beim Einschlagen der Vorderräder<br />
in entgegengesetzter Richtung ein,<br />
über 80 km/h parallel zu den eingeschlagenen<br />
Vorderrädern. Das Ergebnis: Mehr<br />
Agilität <strong>und</strong> Stabilität.<br />
Aktive Aerodynamik<br />
Porsche hat für die neuen Turbos ein<br />
aktives Aerodynamiksystem entwickelt.<br />
Mit dem dreistufigen Frontspoiler <strong>und</strong><br />
einem synchron ausfahrbaren Heckflügel<br />
mit drei ansteuerbaren Flügelpositionen<br />
wird die Aerodynamik je nach Fahrerwunsch<br />
auf optimale Effizienz oder beste<br />
Fahrdynamik abgestimmt. Wird maximaler<br />
Abtrieb an der Vorderachse gewünscht,<br />
werden alle Segmente des Frontspoilers<br />
voll ausgefahren <strong>und</strong> der Heckflügel wird<br />
auf die maximale Ausfahrhöhe mit größtem<br />
Anstellwinkel gebracht. Mit dieser<br />
Konfiguration lässt sich etwa die R<strong>und</strong>enzeit<br />
auf der Nürburgring-Nordschleife<br />
um bis zu zwei Sek<strong>und</strong>en verbessern.<br />
Fazit: Der 911 Turbo ist seit 1974 die<br />
Referenz. Und der neue Turbo des Typs<br />
991 wird auch wieder der Gradmesser<br />
für alle Sportwagen sein. Auf der Straße,<br />
im Alltag, vor der Oper – <strong>und</strong> auf der<br />
R<strong>und</strong>strecke.<br />
TECHNISCHE DATEN<br />
911 Turbo<br />
911 Turbo S<br />
Motor<br />
Antrieb<br />
Leistung<br />
max. Drehmoment<br />
Vmax<br />
0-100 km/h<br />
0-200 km/h<br />
Leergewicht (DIN)<br />
Länge<br />
Breite<br />
Höhe<br />
Radstand<br />
Luftwiderstandsbeiwert<br />
Verbrauch<br />
innerorts<br />
außerorts<br />
kombiniert<br />
CO 2 -Emission<br />
3,8 -Liter-Boxer-Motor<br />
aktiver Allrad<br />
520 PS<br />
710 Nm*<br />
315 km/h<br />
3,2 sec**<br />
10,8 sec**<br />
1.595 kg<br />
4.506 mm<br />
1.880 mm<br />
1.296 mm<br />
2.450 mm<br />
0,31<br />
13,2 l<br />
7,7 l<br />
9,7 l<br />
227 g/km<br />
560 PS<br />
750 Nm*<br />
318 km/h<br />
3,1 sec**<br />
10,3 sec**<br />
1.605 kg<br />
* mit Overboost<br />
** mit SPORT PLUS Taste<br />
LogReal.direkt 39
Anforderungen des Online-Einzelhandels<br />
an die <strong>Logistik</strong>-Infrastruktur<br />
Von Prof. Dr. Georg Rainer Hofmann<br />
<strong>und</strong> Dipl.-Bw. Meike Schumacher<br />
(Information Management Institut IMI, Hochschule Aschaffenburg)<br />
Seit den Jahren 1999/2000, also der<br />
Zeit der Entwicklung (<strong>und</strong> des<br />
Zusammenbruchs ihrer Fehlentwicklungsspitzen)<br />
der „New Economy“,<br />
ist es eine Trivialität, dass sich offenbar<br />
der „Handel im Wanel“ befindet. Dahingestellt<br />
sei die Frage, ob denn der elektronische<br />
Einzelhandel – „Handel im Internet“<br />
– eine wirklich neue Form des<br />
Einzelhandels darstellt. Es lässt sich feststellen,<br />
dass die Konsumenten <strong>und</strong><br />
K<strong>und</strong>en in den jeweiligen historischen<br />
Szenarien offenbar bestrebt waren (<strong>und</strong><br />
es noch immer sind), Waren einer ansprechenden<br />
Qualität zu erwerben. Konsequenterweise<br />
suchten <strong>und</strong> suchen K<strong>und</strong>en<br />
nach Garanten dieser erwünschten Qualität.<br />
Diese Garanten sind entweder die<br />
Hersteller der Waren, oder aber die<br />
Händler derselben – neben der Herstellung<br />
der Ware ist mithin auch der die<br />
Ware verkaufende Prozess von Interesse.<br />
Es ist bezeichnend, dass der<br />
Lieferprozess – die <strong>Logistik</strong> – hierbei<br />
offenbar unterbewertet ist.<br />
Im E-Commerce scheint die immense<br />
Bedeutung der <strong>Logistik</strong>branche doch<br />
unterschätzt zu werden. Vielmehr wird<br />
sie als Störfaktor angesehen, welche die<br />
Umwelt verschmutzt, Straßen verstopft<br />
<strong>und</strong> Landschaften zerstört. Die <strong>Logistik</strong><br />
stellt nicht nur deutschlandweit, sondern<br />
weltweit den Dreh- <strong>und</strong> Angelpunkt für<br />
die arbeitsteilige Ökonomie dar. Erst<br />
durch sie kann der heutige moderne<br />
Konsum in diesem Ausmaß realisiert<br />
werden.<br />
Speziell im E-Commerce wird die <strong>Logistik</strong>branche<br />
intensiv einwirken. Es werden<br />
einerseits Strukturen der <strong>Logistik</strong>, wie die<br />
Lagerhaltung, eine wesentliche Rolle<br />
spielen, andererseits aber der Standort<br />
als solcher. An unserer hiesigen Hochschule<br />
kann man die Meinung vertreten,<br />
dass <strong>Logistik</strong>unternehmen in der Region<br />
des bayerischen Untermains eine Reihe<br />
von Vorteilen zu gegenwärtigen haben.<br />
Der bayerische Untermain ist Teil des<br />
dynamischen Rhein-Main-Gebietes.<br />
Hervorzuheben ist die hervorragende<br />
Infrastruktur, ein überdurchschnittliches<br />
Wirtschaftswachstum <strong>und</strong> die beachtliche<br />
Hochschuldichte.<br />
<strong>Logistik</strong> im E-Commerce – ein Beitrag<br />
zur Preisstabilität<br />
Zentral für die Gewinnmaximierung im<br />
Einzelhandel ist ein hinreichend oft<br />
erzielter hoher Preis für die Waren. Wie<br />
aber kann eine derartige Preisstabilität<br />
der angebotenen Produkte auf hoem<br />
Niveau erzielt werden? Die klassische<br />
Preistheorie – als ein wichtiges Teilgebiet<br />
der volkswirtschaftlichen Theorie – liefert<br />
Ausagen über das Zustandekommen der<br />
Preise auf der Gr<strong>und</strong>lage formalisierter<br />
Modelle. Die Modellansätze der klassischen<br />
Preistheorie müssen indes als<br />
realitätsfern bezeichnet werden. Die<br />
Basisannahmen haben nur in wenigen<br />
Märkten eine praktische Relevanz.<br />
Im Kontext der „Neuen Erwartungstheorie“<br />
hingegen muss der K<strong>und</strong>e beim<br />
Verkaufsprozess emotional angesprochen<br />
werden. Es erscheint damit als Qualitätsmerkmal<br />
des elektronischen Veraufsprozesses,<br />
ob <strong>und</strong> in welchem Umfang<br />
dies gelingt. Erschwerend kommt hinzu,<br />
dass das elektronische Verkaufssystem<br />
für seine emotionalen Botschaften in der<br />
Regel keinen persönlichen Kontakt einer<br />
Verkaufsperson zu einem Käufer kennt:<br />
Das E-Commerce-System kann nicht persönlich<br />
„fre<strong>und</strong>lich“, „zuvorkommend“<br />
oder „aufmerksam“ sein.<br />
40<br />
LogReal.direkt
Eine wesentliche Rolle scheint indes der<br />
Endowment-Effekt (Besitztumseffekt)<br />
einzunehmen; dies bezeichnet den Umstand,<br />
dass der wahrgenommene Wert<br />
eines Gutes höher ist, wenn man es besitzt.<br />
Für die ökonomische Praxis des<br />
elektronischen Einzelhandels folgt daraus<br />
der Ansatz, dem K<strong>und</strong>en zu erklären, wie<br />
„w<strong>und</strong>erbar“ es doch wäre, eine bestimmte<br />
Ware zu erwerben, um nachher<br />
das Produkt zu besitzen. Der Prozess der<br />
„Inbesitznahme“ eines Gutes umfasst<br />
auch die Auslieferung der Ware, etwa<br />
durch den Paketdienst. Der K<strong>und</strong>e zahlt<br />
Aufpreise, wenn nicht nur der reine<br />
Erwerb (Bestell- <strong>und</strong> Bezahlvorgang),<br />
sondern auch die Auslieferung möglichst<br />
schnell <strong>und</strong> zu einem garantierten Termin<br />
erfolgt. Dieser Effekt kann verstärkt werden,<br />
indem eine besondere Knappheit<br />
des Gutes oder hohe Lieferbarkeit des<br />
Gutes erklärt wird – dann steigt die Bereitschaft,<br />
einen hohen Preis zu zahlen,<br />
weil damit vermieden wird, dass ein<br />
Konkurrent das Produkt erwirbt <strong>und</strong><br />
nachher als „stolzer Besitzer“ auftritt.<br />
Hohe Liefergeschwindigkeit von<br />
zentraler Bedeutung<br />
Eine hohe Liefergeschwindigkeit ist<br />
zunehmend im zentralen Interesse der<br />
Online-Händler – verb<strong>und</strong>en mit der<br />
Einhaltung der Lieferzusagen. Viele K<strong>und</strong>en<br />
bevorzugen mittlerweile eine Belieferung<br />
am Tag der Bestellung. Sogar die<br />
Belieferung innerhalb von ein bis zwei<br />
St<strong>und</strong>en ist bereits ein Thema. Um<br />
schnelle Lieferzeiten zu ermöglichen, ist<br />
es wichtig, dass die <strong>Logistik</strong> entsprechend<br />
organisiert ist. Die Gestaltung der Prozesse<br />
der Einlagerung <strong>und</strong> der Lagerentnahme<br />
<strong>und</strong> Konfektionierung, sowie ein Lageraufbau,<br />
bei dem die häufig bestellten<br />
Artikeln, schnell zugänglich sind, spielt<br />
eine entscheidene Rolle. Viele Online-<br />
Händler halten auch den Versand über<br />
<strong>Logistik</strong>-Dienstleister für einen effizienten<br />
Weg. Hierbei geht es um die Prozesse des<br />
Einlagerns, der Kommissionierung, <strong>und</strong><br />
des Verpackens der Produkte. Für kleine<br />
<strong>und</strong> mittelständische Online-Händler<br />
könnten sich massive Synergieffekte dadurch<br />
ergeben, dass einige der vorwettbewerblichen<br />
Aspekte durch Dienstleister<br />
effizienter gestaltet werden können – dies<br />
betrifft etwa die <strong>Beschaffung</strong> von Verpackungsmaterial,<br />
die Gestaltung der<br />
Regalplatzvergabe <strong>und</strong> Einlagerungsprinzipien,<br />
oder die Entsorgungsprozesse.<br />
Literatur<br />
Hofmann, G. R.: Quality, pricing and<br />
success in electronic retailing – what<br />
makes an e-shop successful? World<br />
Review of Entrepreneurship, Management<br />
and Sust. Development, Vol. 7,<br />
No. 2, 2011 155<br />
Kahneman D. <strong>und</strong> Tversky A.: Prospect<br />
theory: An analysis of decision <strong>und</strong>er<br />
risk, Econometrica, Vol. 47, No. 2, S.<br />
263-291. 1979.<br />
Tversky A. <strong>und</strong> Kahneman D.: Advances<br />
in prospect theory: cumulative representation<br />
of uncertainty. In: D. Kahneman<br />
<strong>und</strong> A. Tversky (Hrsg.), (2000):<br />
Choices, values and frames, Cambridge<br />
University Press, Cambridge, S. 44-66.<br />
1992.<br />
Kiel C.C.: Trends in der <strong>Logistik</strong> – im<br />
Kontext des Bayerischen Untermains,<br />
Hochschule Aschaffenburg. 2013<br />
O. V.: Versand- <strong>und</strong> Retourenmanagement<br />
im E-Commerce Handelstrends<br />
<strong>und</strong> Konsumentenerwartungen. ECC<br />
Köln, IFH Institut für Handelsforschung<br />
GmbH, Köln, 2013<br />
Prof. Dr. Georg Rainer Hofmann<br />
Prof. Dr. Georg Rainer Hofmann<br />
studierte Informatik <strong>und</strong> Volkswirtschaftslehre<br />
in Darmstadt <strong>und</strong> promovierte<br />
1991. Seit November 1996 ist er<br />
Professor an der Hochschule Aschaffenburg;<br />
die Lehrgebiete umfassen insbesondere<br />
die Strategie der IT, Management<br />
von Beratungsunternehmen,<br />
E-Commerce. Herr Hofmann ist der<br />
Sprecher der der KG „E-Commerce“ des<br />
eco e.V. <strong>und</strong> der FG „Software- <strong>und</strong><br />
Service-Markt“ der GI e.V., Mitherausgeber<br />
der Zeitschrift „Wirtschaftsinformatik“,<br />
sowie Beirat <strong>und</strong> Aufsichtsrat<br />
mehrerer Firmen <strong>und</strong> Gesellschaften.<br />
Dipl. Betriebswirtin (FH) Meike<br />
Schumacher<br />
Meike Schumacher ist seit Oktober<br />
2009 im Information Management Institut<br />
an der Hochschule Aschaffenburg<br />
beschäftigt. Sie ist aktuell in zwei vom<br />
Europäischen Sozialfonds (ESF) geförderten<br />
Projekten tätig, die den Wissenstransfer<br />
von der Hochschule an<br />
Unternehmen zum Ziel haben. Ihr<br />
Schwerpunkt der wissenschaftlichen<br />
Arbeit liegt auf Methoden zur Ermittlung<br />
von Kontext <strong>und</strong> Akzeptanz von<br />
Systemen, Dienstleistungsmanagement,<br />
Cloud Computing, eGovernment<br />
<strong>und</strong> E-Commerce.<br />
LogReal.direkt 41
Historisches Umsatzhoch<br />
<strong>und</strong> Mitarbeiterstand<br />
Die KNAPP AG, Spezialist für Lagerautomation<br />
<strong>und</strong> Lagerlogistik-<br />
Software in Graz, steigerte ihren<br />
Rekordumsatz aus dem Vorjahr <strong>und</strong> bilanzierte<br />
zum Stichtag 31. März 2013 mit<br />
r<strong>und</strong> 380 Millionen Euro. Der Mitarbeiterstand<br />
erhöhte sich um 200 Personen.<br />
KNAPP stärkte seine Marktpositionen in<br />
den Kernbranchen Pharma, Fashion, General<br />
Retail & Lifestyle, Food Retail sowie<br />
Tools & Spares. Erneut wurden r<strong>und</strong> sechs<br />
Prozent des Umsatzes in Forschung & Entwicklung<br />
investiert.<br />
Der Erfolg des Vorstandstrios Gerald Hofer,<br />
Franz Mathi <strong>und</strong> Christian Grabner<br />
spiegelt sich nicht nur in vollen Auftragsbüchern<br />
wider, auch der Umsatz konnte<br />
um 16 Prozent auf r<strong>und</strong> 380 Millionen<br />
Euro gesteigert werden. „Wir blicken auf<br />
ein erfolgreiches Geschäftsjahr mit vielen<br />
neuen Referenzen <strong>und</strong> spannenden Innovationen<br />
zurück. Außerdem freuen wir<br />
uns über das höchste operative Ergebnis<br />
in der Firmengeschichte“, erklärt KNAPP-<br />
CEO Gerald Hofer.<br />
v.l.n.r.: Franz Mathi (COO), Gerald Hofer (CEO), Christian Grabner (CFO)<br />
unseren Lösungen r<strong>und</strong> um die OSR<br />
Shuttle-Technologie können wir flexibel<br />
<strong>und</strong> rasch auf wachsende <strong>und</strong> sich ändernde<br />
Marktanforderungen reagieren.<br />
Für die britische Kaufhausketten John<br />
Lewis <strong>und</strong> Boots haben wir zukunftsweisende<br />
Automatisierungslösungen umgesetzt.“<br />
Überproportional trug der Geschäftsbereich<br />
Fashion mit einer Umsatzsteigerung<br />
zum Vorjahr von r<strong>und</strong> 80 Prozent zum<br />
Wachstum bei. Zu den Großprojekten im<br />
Bereich Fashion zählen die Automatisierung<br />
des Distributionszentrums von<br />
Hugo Boss <strong>und</strong> Olymp mit Auftragsvolumen<br />
im zweistelligen Millionenbereich.<br />
In die Forschungs- <strong>und</strong> Entwicklungsaktivitäten<br />
des Konzerns wurden wiederum<br />
mehr als sechs Prozent des Umsatzes investiert.<br />
COO Franz Mathi: „Die Intralogistik<br />
<strong>und</strong> unsere Lösungen werden<br />
maßgeblich vom aktuellen Kaufverhalten<br />
beeinflusst. Die Zahl der Vertriebskanäle<br />
vom klassischen Filialbetrieb bis zum Internethandel<br />
wächst; dabei gewinnt die<br />
Verfügbarkeit von Artikeln als Kaufkriterium<br />
an Bedeutung. Gefragt sind flexible<br />
Systeme mit denen unterschiedliche Absatzkanäle<br />
bedient werden können. Mit<br />
Investitionen in die<br />
österreichischen Standorte<br />
Aufgr<strong>und</strong> des erfolgreichen Wachstums<br />
hat sich der Standort in Hart bei Graz,<br />
Österreich, über die Jahrzehnte kontinuierlich<br />
entwickelt. „Allein in Graz wird<br />
das Betriebsgelände um 14.000 m 2 erweitert.<br />
Bis Ende 2013 entstehen zusätzliche<br />
Hallenflächen <strong>und</strong> Büroräumlichkeiten<br />
sowie eine betriebliche Kinderbetreuungsstätte,<br />
die bereits im September<br />
eröffnet“, so CFO Christian Grabner.<br />
„In Zukunft möchten wir auch den Bereich<br />
Lebensmittelhandel verstärkt bearbeiten.<br />
Hier bieten wir Speziallösungen<br />
an: Beispielsweise ist bei trinkgut, einer<br />
h<strong>und</strong>ertprozentige EDEKA-Tochter, eine<br />
vollautomatische Sortierlösung im Einsatz.<br />
Die sorgt dafür, dass bis zu 100.000<br />
Getränkekästen pro Tag vollautomatisch<br />
verbucht, sortiert <strong>und</strong> versandfertig an<br />
Getränkeproduzenten zur Verfügung<br />
gestellt werden“, berichtet CEO Gerald<br />
Hofer.<br />
Die KNAPP AG ist ein international tätiges Unternehmen auf dem Gebiet der Lagerautomation <strong>und</strong> Lagerlogistik-Software. Das Unternehmen<br />
beschäftigt weltweit r<strong>und</strong> 2.300 Mitarbeiter. Die hohe Exportquote von 98 Prozent spiegelt die Internationalität des Konzerns wider: KNAPP ist<br />
mit 20 Niederlassungen <strong>und</strong> 13 Repräsentanzen in allen Erdteilen vertreten.<br />
42<br />
LogReal.direkt
Flächenpotenziale bei der<br />
B<strong>und</strong>esanstalt für <strong>Immobilien</strong>aufgaben<br />
Lohnender Blick aufs Portfolio<br />
Von Axel Kunze<br />
In der Nähe der Autobahn 3 bei Frankfurt<br />
am Main, am Anschluss Obertshausen,<br />
herrscht Hochbetrieb auf einer Baustelle:<br />
Hier entsteht für die Deutsche Post DHL<br />
derzeit das größte Paketzentrum in Deutschland.<br />
Insgesamt 750 Millionen Euro investiert<br />
das Unternehmen allein bis 2014. Vierzehn<br />
Meter hoch <strong>und</strong> etwa fünf Fußballfelder<br />
groß wird der Komplex, mit einer<br />
Gr<strong>und</strong>fläche von 40.000 Quadratmetern.<br />
Im Sommer 2015 soll er fertig sein. Pro<br />
St<strong>und</strong>e können dann dort 50.000 Pakete<br />
sortiert werden, ab 2020 in Spitzenzeiten 80<br />
bis 90 Lastwagen pro St<strong>und</strong>e an- <strong>und</strong> abfahren.<br />
Das Paketzentrum wird auf einem 15 Hektar-Gr<strong>und</strong>stück<br />
stehen, das DHL von einem<br />
Projektentwickler erworben hat. Es ist Teil<br />
des r<strong>und</strong> 22 Hektar großen Gewerbegebietes<br />
„Herbäcker“ in Obertshausen. Neben DHL<br />
hat sich bereits ein internationaler Jeansanbieter<br />
angesiedelt. Früher stand dort das<br />
Gerätehauptdepot der B<strong>und</strong>eswehr. Nachdem<br />
der Standort 2003 geschlossen wurde,<br />
ging er in den Besitz der B<strong>und</strong>esanstalt für<br />
<strong>Immobilien</strong>aufgaben (BImA) über. In enger<br />
Zusammenarbeit mit der <strong>Immobilien</strong>dienstleisterin<br />
des B<strong>und</strong>es schaffte die zuständige<br />
Kommune zunächst Planungsrecht. Die<br />
BImA verkaufte die Liegenschaft 2007 an<br />
die Alpha Industrial Obertshausen. Ein<br />
schönes Beispiel für die erfolgreiche Entwicklung<br />
einer Konversionsliegenschaft.<br />
Axel Kunze<br />
Die 200 Hektar großen „Coleman Barracks“ in Mannheim werden voraussichtlich 2015 von den<br />
US-Streitkräften zurückgegeben.<br />
Flächen dieser Größenordnung – geeignet<br />
für Unternehmen aus den Bereichen Handel,<br />
<strong>Logistik</strong>, Dienstleistungen, Produktion<br />
<strong>und</strong> Spedition – sind in Deutschland nicht<br />
leicht zu finden. Deshalb lohnt sich ein<br />
Blick auf das Portfolio der BImA: Insbesondere<br />
durch die Rückgabe vieler ehemaliger<br />
Militärliegenschaften vermarktet die B<strong>und</strong>esanstalt<br />
Gr<strong>und</strong>stücke in oftmals zentraler<br />
Lage mit großartigen Ansiedlungsmöglichkeiten.<br />
Allerdings müssen solche Flächen<br />
immer zunächst noch entwickelt werden.<br />
Über die Chancen <strong>und</strong> Herausforderungen<br />
beim Thema Konversion informiert die<br />
B<strong>und</strong>esanstalt auch in diesem Jahr wieder<br />
auf einem eigenen Stand bei der EXPO<br />
REAL in München (Halle C1, Stand 210).<br />
Die B<strong>und</strong>esanstalt für <strong>Immobilien</strong>aufgaben<br />
hat ihren Sitz in Bonn. Mit einem Liegenschaftsvermögen<br />
im Wert von r<strong>und</strong> 21 Milliarden<br />
Euro ist die BImA einer der größten<br />
<strong>Immobilien</strong>besitzer Deutschlands. In ihrem<br />
Eigentum befinden sich r<strong>und</strong> 480.000 Hektar<br />
Gr<strong>und</strong>stücksfläche <strong>und</strong> 40.000 Wohnungen.<br />
Ein Aufgabenschwerpunkt ist das<br />
Einheitliche Liegenschaftsmanagement<br />
für die <strong>Immobilien</strong> des B<strong>und</strong>es. Zusätzlich<br />
werden jährlich 2.000 bis 3.000 Objekte<br />
vermarktet, die der B<strong>und</strong> nicht mehr zur<br />
Erfüllung seiner Aufgaben benötigt. Dazu<br />
gehören auch die zahlreichen Standorte der<br />
B<strong>und</strong>eswehr <strong>und</strong> der Gaststreitkräfte, die<br />
in den nächsten Jahren schließen <strong>und</strong> in<br />
eine zivile Anschlussnutzung überführt werden<br />
müssen.<br />
Bei der BImA gibt es neben dem Verkauf<br />
noch weitere Fachsparten, die sich mit dem<br />
Thema Flächenentwicklung befassen: beispielsweise<br />
der B<strong>und</strong>esforst. Er bietet die<br />
Unterstützung von Bauvorhaben durch naturschutzfachliche<br />
Kompensationsmaßnahmen<br />
auf B<strong>und</strong>esliegenschaften an. Insbesondere<br />
vor dem Hintergr<strong>und</strong> der Verknappung<br />
geeigneter Kompensationsflächen ist dies<br />
eine Dienstleistung mit wachsender Bedeutung.<br />
Bei der Flächenauswahl verfolgt der<br />
B<strong>und</strong>esforst das Ziel, große zusammenhängende<br />
Liegenschaften über Ökokonten oder<br />
als Flächenpools wertschöpfend zu entwickeln.<br />
Zu den Vorteilen gehören eine hohe<br />
Akzeptanz bei Forst- <strong>und</strong> Naturschutzbehörden,<br />
verkürzte Planungszeiträume, eine<br />
sehr gute Eignung für Großeingreifer <strong>und</strong><br />
die hohe Qualität bei der Ausführung <strong>und</strong><br />
langfristigen Betreuung.<br />
Axel Kunze gehört zum Vorstand der B<strong>und</strong>esanstalt<br />
für <strong>Immobilien</strong>aufgaben <strong>und</strong> ist zuständig<br />
für die Sparten Verkauf, B<strong>und</strong>esforst<br />
<strong>und</strong> Portfoliomanagement sowie den Stabsbereich<br />
Einkauf. Er ist Mitglied im Aufsichtsrat<br />
der BVVG Bodenverwertungs- <strong>und</strong> -verwaltungs<br />
GmbH <strong>und</strong> im Steuerungsausschuss<br />
des „Competence Center Process Management<br />
Real Estate“.<br />
44<br />
LogReal.direkt
Preis für <strong>Logistik</strong>immobilien:<br />
Erste Verleihung des<br />
Logix Awards<br />
auf der EXPO REAL<br />
Die "Initiative <strong>Logistik</strong>immobilien"<br />
hat den Logix Award ins Leben<br />
gerufen. Der Preis würdigt den<br />
herausragenden Stellenwert, den <strong>Logistik</strong>immobilien<br />
in modernen Volkswirtschaften<br />
einnehmen. Im Rahmen einer<br />
festlichen Abendveranstaltung wird der<br />
Logix erstmalig am 7. Oktober auf der<br />
EXPO REAL in München vergeben.<br />
Ausgezeichnet werden <strong>Logistik</strong>immobilien,<br />
die eine möglichst hohe Nutzungs-<br />
Flexibilität aufweisen sowie ökologischen<br />
Ansprüchen hinsichtlich des Einsatzes<br />
umweltschonender Baumaterialien <strong>und</strong><br />
energieeffizienter Techniken gerecht werden.<br />
Außerdem wird geprüft, inwieweit<br />
bei der Standortwahl des Lagers sowohl<br />
logistische Anforderungen als auch die<br />
Interessen der im unmittelbaren Umfeld<br />
betroffenen Menschen berücksichtigt wurden.<br />
Deshalb wird der Award nicht an<br />
eine einzelne Person oder ein Unternehmen<br />
verliehen, sondern als Kooperationspreis<br />
an alle Beteiligten, die maßgeblich<br />
an der Realisierung der <strong>Immobilien</strong> mitgewirkt<br />
haben. Teilnahmeberechtigt sind<br />
die Eigentümer, Nutzer <strong>und</strong> Projektent-<br />
wickler von <strong>Logistik</strong>immobilien, deren<br />
Objekte bis zum 30. Juni 2013 in Deutschland<br />
fertiggestellt <strong>und</strong> an ihre Nutzer übergeben<br />
wurden.<br />
Sponsoren des Preises sind Deka <strong>Immobilien</strong>,<br />
EXPO REAL, Goodman, Goldbeck,<br />
Jones Lang LaSalle <strong>und</strong> nextparx.<br />
Die für den Logix 2013 nominierten Unternehmen<br />
<strong>und</strong> Projekte sind:<br />
- Alcaro, Großbeeren<br />
- Amazon, Koblenz<br />
- Decathlon, Schwetzingen<br />
- Mainlog Gehspitz, Neu-Isenburg<br />
- Nextpark, Groß Gerau<br />
- Pfenning Logistics, Heddesheim<br />
- Primark, Mönchengladbach<br />
- Rhenus Logistics, Linsengericht<br />
- Rossmann, Köln<br />
- Rudolf <strong>Logistik</strong>, Volkmarsen<br />
- Simon Hegele, Raunheim<br />
- SMA, Kassel<br />
- Syncreon, Wunstorf<br />
- TK Maxx, Bergheim<br />
- Volkswagen, Hannover<br />
- Zalando, Erfurt<br />
Der Gewinner wird von einer Jury aus<br />
zehn Branchenexperten gewählt:<br />
- Dr. Malte-Maria Münchow,<br />
<strong>Logistik</strong>immobilienexperte bei Deka<br />
<strong>Immobilien</strong>, Juryvorsitzender<br />
- Klaus Ansmann, Geschäftsführer<br />
CREM EMEA Deutsche Post / DHL<br />
- Francisco J. Bähr, Geschäftsführender<br />
Gesellschafter nextparx<br />
- Martin Birkert, Business Developer<br />
<strong>und</strong> Vermietungsmanager, nextparx<br />
- Claudia Boymanns, Exhibition<br />
Director EXPO REAL<br />
- Uwe Brackmann, Geschäftsführender<br />
Gesellschafter GOLDBECK International<br />
- Caterina Finis, Investment Managerin<br />
Deka <strong>Immobilien</strong><br />
- Andreas Fleischer, Geschäftsführer <strong>und</strong><br />
Regional Director Goodman Germany<br />
- Rudolf Hämel, Geschäftsführender<br />
Gesellschafter LogReal World<br />
- Rainer Koepke, Regional Director +<br />
Leiter Industrieimmobilien Deutschland<br />
Jones Lang LaSalle<br />
46 LogReal.direkt
Gr<strong>und</strong>lage für den Entscheid der Jury ist<br />
ein Scoring-System. Es berücksichtigt<br />
Fakten <strong>und</strong> Besonderheiten in zwei<br />
großen Kategorien:<br />
1) Key & Hard Facts (u.a. Gebäudeausstattung,<br />
technische Angaben sowie Angaben<br />
zum Gr<strong>und</strong>stück <strong>und</strong> Mietvertrag)<br />
2) Soft Facts, ökologischer Footprint,<br />
Nachhaltigkeit (u.a. Standortwahl,<br />
Architektur, Energieerzeugung. Einbeziehung<br />
der Kommune <strong>und</strong> der politischen<br />
Entscheider, Berücksichtigung<br />
von Arbeitnehmerbelangen).<br />
Ausgezeichnet werden insgesamt drei<br />
Finalisten. Der Erstplatzierte erhält eine<br />
Trophäe. Zusätzlich erhält der Gewinner<br />
eine Plakette zur Kennzeichnung seiner<br />
Immobilie als <strong>Logistik</strong>immobilie des<br />
Jahres.<br />
ANZEIGE<br />
Special Real Estate Forum neben dem <strong>LogRealCampus</strong><br />
Dienstag, 8. Oktober: »Let , s talk logistics« Halle C2, Stand 040<br />
Forum 1: Öffentlich-rechtliche Fallstricke bei der Entwicklung von<br />
<strong>Logistik</strong>immobilien<br />
Uhrzeit: 14:00-14:50 Uhr<br />
Moderator:<br />
Prof. Dr. Michael Schröder<br />
Professor für Transport, Verkehr, <strong>Logistik</strong> an der DHBW<br />
Mannheim<br />
Teilnehmer:<br />
Dipl. Ing. Andreas Meyer<br />
Regionalleiter <strong>Logistik</strong> Nord/Süd bei MAX BÖGL<br />
Bauunternehmung GmbH & Co. KG<br />
Dr. Alexander Köpfler<br />
Rechtsanwalt Taylor Wessing Partnerschaftgesellschaft<br />
Karl Beck<br />
Erster Bürgermeister Wörnitz<br />
Verbandsvorsitzender des Zweckverbandes Industrie-/Gewerbepark<br />
InterFranken<br />
Forum 2: Welche Chancen <strong>und</strong> Risiken bieten sich kleinen Städten<br />
<strong>und</strong> Gemeinden bei der Entwicklung von <strong>Logistik</strong>immobilien?<br />
Uhrzeit: 15:00-15:50 Uhr<br />
Moderator:<br />
Alexander Nehm<br />
Geschäftsführer Fraunhofer SCS<br />
Teilnehmer:<br />
Rainer Koepke<br />
Leiter Industrie <strong>Immobilien</strong> Deutschland bei<br />
Jones Lang LaSalle GmbH<br />
Francisco J. Bähr<br />
Geschäftsführender Gesellschafter nextparx GmbH<br />
Jürgen Reinhard<br />
Erster Bürgermeister Niedernberg<br />
Dipl.-Ing. Carsten Felix<br />
Leitung Zentralabteilung <strong>Immobilien</strong><br />
Nagel-Group | Kraftverkehr Nagel GmbH & Co. KG<br />
Forum 3: Lagern leicht gemacht – die smarte <strong>Logistik</strong>immobilie<br />
Uhrzeit: 16:00-16:50 Uhr<br />
Moderator:<br />
Dr. Christian Jacobi<br />
Geschäftsführender Gesellschafter agiplan GmbH <strong>und</strong> Vorsitzender der<br />
Geschäftsführung der EffizienzCluster Management GmbH<br />
Teilnehmer:<br />
Guido Follert<br />
Abteilungsleiter Fraunhofer Institut für Materialfluss <strong>und</strong> <strong>Logistik</strong><br />
Andreas Fleischer<br />
Regional Director Germany bei Goodman Germany GmbH<br />
Christian Baerwolff<br />
Vice President Marketing bei Still GmbH<br />
Forum 4: Nachhaltigkeit: Die CO2-neutrale <strong>Logistik</strong>immobilie?<br />
Green logistics – standards<br />
Uhrzeit: 17:00-17:50 Uhr<br />
Moderator:<br />
Hans-Joachim Schlobach<br />
Inhaber <strong>und</strong> Geschäftsführer RS Verlag GmbH<br />
Teilnehmer:<br />
Dipl.-Ing. M.Sc. Simone Lakenbrink<br />
Geschäftsführende Gesellschafterin bei DIFNI GmbH & Co. KG<br />
Christian Kühn<br />
Geschäftsführer bei greenfield development GmbH<br />
Dipl.-Ing. Lutz Fischediek<br />
Leiter Baumanagement bei Swisslog AG<br />
Günter Jocher<br />
Vorstand der Immogate AG<br />
LogReal.direkt 47
Effizienz trifft Ergonomie<br />
OSR Shuttle:<br />
Ein System nach Maß<br />
(Foto: Knapp AG)
Eiskalte Brandvermeidung<br />
Täglich beliefert die EDNA International<br />
GmbH zahlreiche Unternehmen<br />
aus Hotel, Gastronomie<br />
<strong>und</strong> dem Bake-Off-Sektor mit tiefgekühlten<br />
Backwaren. Um die Lieferfähigkeit<br />
nicht durch einen Brand zu verlieren, setzt<br />
der Hersteller bei seinem neu errichteten<br />
Tiefkühlhochregallager auf das Brandvermeidungssystem<br />
OxyReduct® von<br />
WAGNER.<br />
Mehr als 1.000 verschiedene Produkte<br />
umfasst das Sortiment der EDNA International<br />
GmbH – nach Angaben des Unternehmens<br />
das größte Tiefkühl-Backwaren-Vollsortiment<br />
Deutschlands. Um<br />
dem kontinuierlich wachsenden Angebot<br />
entsprechen zu können, wurde Ende 2012<br />
in Brehna ein neues hochmodernes Tiefkühlhochregallager<br />
in Betrieb genommen.<br />
Auf einer Fläche von r<strong>und</strong> 7.000 m 2 bietet<br />
der Neubau Platz für ein automatisches<br />
dreigassiges Tablarlager mit 35.300 Stellplätzen<br />
sowie ein mechanisiertes viergassiges<br />
Palettenhochregallager mit 9.600<br />
Lagerplätzen. Pro Tag können bei -24 °C<br />
bis zu 13.000 Handelseinheiten automatisch<br />
auf Paletten kommissioniert werden.<br />
Tiefkühlhochregallager stellen eine besondere<br />
Herausforderung an die Brandschutzlösung.<br />
Zum einen sind die Lager<br />
durch die Vielzahl an elektrischen Geräten<br />
besonders gefährdet, zum anderen breiten<br />
sich Brände durch die gelagerten, leicht<br />
entzündlichen Verpackungsmaterialien<br />
wie Pappe <strong>und</strong> Folien ungehindert besonders<br />
schnell aus. Die strukturelle Beschaffenheit<br />
des Lagers begünstigt zudem<br />
die vertikale Ausbreitung eines Brandes<br />
<strong>und</strong> somit das Übergreifen auf weitere<br />
Palettenplätze.<br />
Um sich vor den Auswirkungen eines<br />
Brandes optimal zu schützen, entschied<br />
sich EDNA gegen den Einsatz einer klassischen<br />
Brandbekämpfungsanlage zugunsten<br />
der aktiven Brandvermeidung. Durch<br />
einen präventiven Ansatz bietet die aktive<br />
Brandvermeidung den höchstmöglichen<br />
Schutz vor der Entstehung <strong>und</strong> Ausbrei-<br />
tung eines Feuers. Die Brandvermeidungstechnologie<br />
OxyReduct® senkt durch die<br />
kontrollierte Einleitung von Stickstoff in<br />
die zu schützenden Bereiche die Sauerstoffkonzentration<br />
ab <strong>und</strong> hält sie dauerhaft<br />
auf einem reduzierten Niveau.<br />
Im Rahmen der Anlagenplanung wurden<br />
in den Brandversuchsräumen der<br />
WAGNER Group in Langenhagen in Zusammenarbeit<br />
mit VdS die individuellen<br />
Entzündungsgrenzen <strong>und</strong> Brandlasten<br />
der bei EDNA eingelagerten Waren ermittelt.<br />
Das Brandvermeidungssystem<br />
kann so auf die vorherrschenden Bedingungen<br />
ausgelegt werden <strong>und</strong> eine optimale<br />
Schutzwirkung bieten. Im Fall des<br />
neuen Tiefkühlhochregallagers von<br />
EDNA senkt OxyReduct® den Sauerstoffgehalt<br />
dauerhaft von 20,9 Vol.-% auf 16,3<br />
Vol.-% ab.<br />
Das Herz der eingesetzten OxyReduct®-<br />
Anlage ist die Stickstofferzeugung mittels<br />
besonders energieeffizienter VPSA (Vacuum<br />
Pressure Swing Adsorption)-Technologie.<br />
Der für die Sauerstoffabsenkung<br />
notwendige Stickstoff wird dabei umweltverträglich<br />
direkt vor Ort aus der Umgebungsluft<br />
gewonnen. Für das EDNA-<br />
Tiefkühllager wurden zwei VPSA Anlagen<br />
mit einer Stickstoffleistung von ca. 480<br />
m 3 /h zusammengeschaltet. Im Vergleich<br />
zu bisher eingesetzten Technologien zur<br />
Stickstoffgewinnung spart das System<br />
r<strong>und</strong> 50 Prozent Energie ein.<br />
Die WAGNER Group realisiert weltweit<br />
technische Brandschutzlösungen für eine<br />
breite Palette von Anwendungsbereichen,<br />
zu denen schwerpunktmäßig Lager, IT-<br />
Zentren, Archive <strong>und</strong> Schienenfahrzeuge<br />
gehören. Die Kompetenz reicht dabei von<br />
der lösungsorientierten Entwicklung bis<br />
hin zur Errichtung <strong>und</strong> Betreuung der<br />
Branderkennungs- (TITANUS®) <strong>und</strong><br />
Brandvermeidungsanlagen<br />
(OxyReduct®), die weltweit tausendfach<br />
im Einsatz sind. Die international tätige<br />
WAGNER Gruppe verfügt über eine<br />
weltweite Präsenz mit Standorten <strong>und</strong><br />
Vertriebspartnern in vielen Ländern.<br />
50<br />
LogReal.direkt
Holztafelbauweise:<br />
Baukonstruktionen für <strong>Logistik</strong>immobilien<br />
Von Thomas Katruß <strong>und</strong><br />
Augustinus Clüsener<br />
Baustoffe sind entscheidend für den<br />
Erfolg eines Bauprojektes.<br />
Die Verwendung von Holz im<br />
Industriebau ist innovativ, effektiv<br />
<strong>und</strong> nachhaltig.<br />
Die richtige Wahl der Baustoffe<br />
trägt bei einem Bauvorhaben aus<br />
den unterschiedlichsten Gründen<br />
entscheidend zum Erfolg oder Misserfolg<br />
bei.<br />
Baustoffe entscheiden maßgeblich über:<br />
- Baukosten<br />
- Erscheinungsbild<br />
- Energiebilanz eines Gebäudes<br />
- Wärme- <strong>und</strong> akustische Dämmeigenschaften<br />
- Bauzeit<br />
- Lebensdauer eines Gebäudes<br />
- Unterhaltskosten<br />
- Funktionalität<br />
- Raumklima (feuchtigkeits- <strong>und</strong><br />
wärmeregulierend)<br />
- Wohlempfinden der Nutzer <strong>und</strong><br />
dadurch Produktivität<br />
Die Ingenieure von PUNKTEINS wissen,<br />
dass bei der Auswahl nicht nur die Investition,<br />
sondern die gesamte Lebensdauer<br />
<strong>und</strong> die Entsorgungsproblematik hinterfragt<br />
werden müssen. Deutschland nimmt<br />
hierbei eine Sonderrolle ein. Auf der einen<br />
Holztafelbauweise für den Bürobereich eines<br />
<strong>Logistik</strong>zentrums<br />
Seite ist die B<strong>und</strong>esrepublik äußerst innovativ<br />
in Bezug auf energetische Sanierung,<br />
andererseits sind die Bauherren<br />
<strong>und</strong> Planer Neuerungen gegenüber oft<br />
misstrauisch eingestellt. Altbewährten<br />
Baustoffen wie Mauerwerk, Beton oder<br />
Stahl-Glaskonstruktionen wird deutlich<br />
mehr Vertrauen entgegengebracht als<br />
vermeintlich neuen Materialien.<br />
Oft ist es das Naheliegende, das den<br />
großen Wandel bringt. Die Verwendung<br />
von Holz im Industriebau ist innovativ.<br />
Denn hier wird ein bewährter Baustoff<br />
in unkonventioneller Umgebung eingesetzt<br />
- eine naheliegende wie effektive<br />
Lösung. Im Ausland ist Holz immer schon<br />
häufig verwendet worden. In den USA<br />
beispielsweise ist ein Großteil der Wohnhäuser<br />
aus Holz gebaut. Aber auch in<br />
Ländern Nord- <strong>und</strong> Mitteleuropas, allen<br />
voran Österreich, Schweiz <strong>und</strong> Skandinavien,<br />
stellt Holz eines der meist verwendeten<br />
Materialien dar.<br />
Thomas Katruß<br />
Augustinus Clüsener<br />
Speziell in Deutschland war man viele<br />
Jahre sehr zögerlich, besonders was den<br />
Industriebau betrifft. Mittlerweile werden<br />
aber auch hierzulande Häuser mit bis zu<br />
sieben Geschossen (bis 22 m, Grenze zum<br />
Hochhaus) in Holzbauweise realisiert.<br />
Holz kann sowohl für das Tragwerk als<br />
auch für die gesamte Hülle eingesetzt werden.<br />
Die Fassade <strong>und</strong> das Dach lassen sich<br />
in Bauart des Holztafelbaus herstellen.<br />
52<br />
LogReal.direkt
Die Fassade gliedert sich dabei in das<br />
eigentliche HTB-Element sowie die<br />
äußere Vorsatzschale, die für die Hinterlüftung<br />
<strong>und</strong> den Witterungsschutz der<br />
Fassade sorgt.<br />
Die äußere Vorsatzschale kann aus Hölzern<br />
bestehen, wie zum Beispiel Fichte,<br />
Kiefer, Douglasie oder Lärche, die am<br />
robustesten ist <strong>und</strong> ohne Anstrich auskommt.<br />
Alternativ können sämtliche andere<br />
Baustoffe vorgesetzt werden: Faserzementplatten,<br />
Alucobond-Platten oder<br />
auch eine komplett gemauerte Vorsatzschale<br />
aus Klinkern, sodass am Ende<br />
nichts mehr sichtbar ist von dem Baustoff<br />
Holz.<br />
Dipl.-Ing. Thomas Katruß ist Geschäftsführer<br />
der PUNKTEINS Generalplanungsgesellschaft<br />
aus Hamburg, die<br />
seit über 25 Jahren für die <strong>Logistik</strong>branche<br />
<strong>und</strong> die produzierende Industrie<br />
plant <strong>und</strong> baut. Sein Leitmotiv: Klare<br />
Strukturen, Kostencontrolling, zielorientiertes<br />
Arbeiten <strong>und</strong> vor allem<br />
Funktionalität als oberste Priorität.<br />
Dipl.-Ing. Augustinus Clüsener ist Projektleiter<br />
der PUNKTEINS Generalplanungsgesellschaft.<br />
"Nicht jeder neue<br />
Baustoff ist zukunftsweisend, wie zum<br />
Beispiel früher Asbest oder heute Wärmedämmverb<strong>und</strong>system.<br />
Holz bildet<br />
hierbei eine grandiose Ausnahme".<br />
PUNKTEINS<br />
Generalplanungsgesellschaft mbH<br />
Alsterdorfer Straße 202<br />
D-22297 Hamburg<br />
Tel+49 (0) 40 513 19 39–0<br />
info@punkteins-gmbh.de<br />
www.punkteins-gmbh.de<br />
Vorteile des Holzbaus:<br />
- hoher Vorfertigungsgrad, daher<br />
kurze Bauzeit<br />
- schnelles Erreichen von Regen<strong>und</strong><br />
Winddichtigkeit<br />
- ökonomisch hinsichtlich der<br />
Material- <strong>und</strong> Verarbeitungskosten<br />
- ökologisch <strong>und</strong> nachhaltig, da<br />
natürlich nachwachsender Rohstoff<br />
- optisch ansprechend<br />
- optimale CO 2 -Bilanz, wenn der<br />
Rohstoff ortsnah wächst <strong>und</strong> verarbeitet<br />
wird (z.B. eignet sich die<br />
europäische Lärche hier deutlich<br />
besser als die russische Lärche)<br />
- gut recycelbar, da das ganze HRB-<br />
Element aus Holz besteht <strong>und</strong><br />
ausschließlich mechanisch miteinander<br />
verb<strong>und</strong>en ist<br />
- geringe Lasten, besonders für<br />
Sanierungen wichtig<br />
- hohe Dämmeigenschaften (Holz<br />
ist der einzige Baustoff, der gleichzeitig<br />
eine Trag- <strong>und</strong> Dämmfunktion<br />
übernimmt)<br />
- hohe Lebenszeit<br />
- unbehandeltes Holz wirkt<br />
antibakteriell (keimhemmend)<br />
Nachteile des Holzbaus:<br />
- Brandlast, Holz ist gr<strong>und</strong>sätzlich<br />
ein brennbarer Baustoff (wobei<br />
sich das Versagen bei Holz von<br />
vornherein ankündigt <strong>und</strong> somit<br />
für die Löschkräfte mehr<br />
Sicherheit besteht)<br />
- Anforderungen des Industriebaus<br />
an den Baustoff Holz<br />
Der Vorfertigungsgrad <strong>und</strong> damit die<br />
Montagegeschwindigkeit sind ein wesentlicher<br />
Vorteil der Holztafelbauweise. So<br />
können bereits vorab Fenster eingebaut<br />
<strong>und</strong> die Vorsatzschale montiert werden.<br />
Das bedeutet, dass lediglich die innere<br />
Wandbekleidung, wie zum Beispiel Malervlies,<br />
Farbanstrich oder Fliesenbelag<br />
nachträglich aufgebracht werden müssen.<br />
Bei der Realisierung ist auf einfache Detailausbildungen<br />
zu achten, so kann die<br />
Bauzeit nochmals reduziert <strong>und</strong> auf zusätzliche<br />
künstliche Materialien wie chemische<br />
Holzschutzmittel oder Kleber verzichtet<br />
werden.<br />
Ein sehr wichtiger Aspekt beim Holzbau<br />
ist natürlich der Brandschutz, daher ist<br />
es zwingend erforderlich, frühzeitig in<br />
der Planungsphase einen Brandschutzsachverständigen<br />
hinzuzuziehen, der sich<br />
explizit mit dem Baustoff Holz auskennt,<br />
um eine abgestimmte Planung zu erarbeiten.<br />
Den besonderen Anforderungen im Industriebau<br />
wird der Werkstoff Holz in<br />
diversen Facetten gerecht. Durch optimierte<br />
Brettschichtholzkonstruktionen<br />
<strong>und</strong> Fachwerkbinder sind größte Spannweiten<br />
zu realisieren, was zu einer deutlichen<br />
Reduzierung der Stützen führt. Dies<br />
ist besonders für den <strong>Logistik</strong>- aber auch<br />
den Industriebereich von größter Bedeutung.<br />
LogReal.direkt 53
IT-Intelligenz<br />
für die <strong>Logistik</strong> von morgen<br />
Das Hamburger Unternehmen<br />
CheckMobile verspricht, Unternehmen<br />
mit einer speziellen<br />
Prozesssteuerungs-Technologie<br />
produktiver zu machen. Im<br />
Interview spricht Firmenchef<br />
Philipp Weirauch über die Rolle,<br />
die der IT bei der Bewältigung der<br />
vielfachen Herausforderungen<br />
moderner <strong>Logistik</strong> zukommt.<br />
Philipp Weirauch<br />
?<br />
Herr Weirauch, Sie haben wiederholt<br />
darauf hingewiesen, dass sich die<br />
<strong>Logistik</strong>unternehmen großen Herausforderungen<br />
hinsichtlich ihrer internen<br />
Prozessgestaltung gegenübersehen. Worauf<br />
spielen Sie damit an?<br />
Philipp Weirauch: Die meisten <strong>Logistik</strong>er,<br />
insbesondere Dienstleister im Bereich der<br />
Kontraktlogistik, werden Ihnen bestätigen,<br />
dass die Anforderungen an Know-how,<br />
Flexibilität <strong>und</strong> Reaktionsgeschwindigkeit<br />
ständig steigen. Hintergr<strong>und</strong> dafür ist, dass<br />
ihre K<strong>und</strong>en, getrieben wiederum von den<br />
Ansprüchen von deren Endk<strong>und</strong>en, immer<br />
mehr komplexe Prozesse an die <strong>Logistik</strong>partner<br />
auslagern. Es geht längst nicht<br />
mehr nur um Lagerung <strong>und</strong> Transport von<br />
Waren. Heute müssen <strong>Logistik</strong>er beispielsweise<br />
in der Lage sein, die Vermietung von<br />
eingelagerten Geräten an ihre Nutzer abzuwickeln,<br />
defekte Geräte abzuholen, zu<br />
reparieren <strong>und</strong> wieder auszuliefern, das<br />
Ersatzteilmanagement zu übernehmen <strong>und</strong><br />
so weiter. Zugleich steigt die Zahl der Varianten<br />
der Güter auf dem Markt steil an,<br />
alle Prozesse müssen auf ständig wachsende<br />
Differenzierung <strong>und</strong> schnelle Veränderungen<br />
in den Sortimenten oder Service-Abläufen<br />
eingerichtet sein. Das bedeutet nicht<br />
nur höchste Anforderungen an die Prozessorganisation,<br />
sondern auch steigende Belastung<br />
für das Personal. Und ich glaube<br />
fest, dass Technologie der wichtigste Faktor<br />
bei der Bewältigung dieser Herausforderungen<br />
ist.<br />
? Wo liegen die technologischen Stellschrauben,<br />
mit denen sich die gewachsenen Ansprüche<br />
erfüllen lassen?<br />
Philipp Weirauch: Das lässt sich recht gut<br />
eingrenzen. Es geht einerseits um eine<br />
schlanke Gestaltung der Abläufe, also IT-<br />
gestützte Prozessoptimierung. Untrennbar<br />
damit verb<strong>und</strong>en ist eine konsequente<br />
Digitalisierung der Prozessschritte. Immer<br />
noch werden zu viele Tätigkeiten papierbasiert<br />
abgewickelt, was eine hohe Fehleranfälligkeit<br />
<strong>und</strong> zeitraubendes Nachbearbeiten<br />
mit sich bringt. Und schließlich<br />
müssen heute die wesentlichen Datenerfassungs-,<br />
bearbeitungs- <strong>und</strong> -auswertungsprozesse<br />
mobil verfügbar sein, <strong>und</strong><br />
zwar am sinnvollsten mit einer Lösung,<br />
die nicht nur die unternehmensinternen<br />
Prozesse, sondern auch die der K<strong>und</strong>en<br />
über das Internet miteinander vernetzt.<br />
Wir haben mit unserer CheckMobile-<br />
Technologie genau diese meine Vision<br />
optimaler Prozessabwicklung umgesetzt:<br />
Große Prozessketten (wie die Disposition<br />
von Fahrern, das Verwalten <strong>und</strong> Durchführen<br />
von Serviceaufträgen, das Überwachen<br />
von Wartungsintervallen, das Abwickeln<br />
von Wareneingangs- <strong>und</strong> Auslieferungsprozessen<br />
oder Retourenhandling<br />
<strong>und</strong> Dokumentation) lassen sich damit<br />
auf der Basis von standardisierten<br />
Transaktionen präzise steuern, dokumentieren<br />
<strong>und</strong> webbasiert von jedem mobilen<br />
Endgerät aus nutzen.<br />
Die Software greift dabei nicht in die IT-<br />
Systeme ein, sondern arbeitet auf einer<br />
übergeordneten Ebene mit Schnittstellen<br />
zu den IT-Systemen der K<strong>und</strong>en. Die für<br />
die Prozessoptimierung relevanten Daten<br />
werden bearbeitet <strong>und</strong> das Ergebnis wieder<br />
in die Systeme zurückgespeist.<br />
? Was ist dabei das entscheidende Merkmal?<br />
Philipp Weirauch: Das herausragende<br />
Merkmal ist, dass jeder Nutzer die für sein<br />
Unternehmen typischen Vorgänge problemlos<br />
in einer individuellen Lösung<br />
54<br />
LogReal.direkt
abbilden <strong>und</strong> in Echtzeit Veränderungen<br />
anpassen kann. Die Software lässt<br />
sich ohne großen Programmieraufwand<br />
<strong>und</strong> spezielles Know-how im<br />
laufenden Betrieb umkonfigurieren.<br />
Dieser Ansatz ist ein Beispiel dafür,<br />
dass die IT sowohl eine Optimierung<br />
<strong>und</strong> Flexibilisierung der Prozessabwicklung<br />
als auch eine Entlastung der<br />
<strong>Logistik</strong>fachkräfte bewirken kann.<br />
? Können Sie das etwas präzisieren?<br />
Philipp Weirauch: Die Umstellung auf<br />
elektronische Verfahren wie digitale<br />
Lieferscheine oder Rechnungen spart<br />
zunächst einmal eine Menge Zeit.<br />
Schlechte Leserlichkeit von Ziffern <strong>und</strong><br />
Texten, aber auch sprachliche Mängel<br />
der Mitarbeiter wirken sich nicht mehr<br />
so negativ aus, wenn ein Programm<br />
die Begrifflichkeit überwacht. Und die<br />
Möglichkeit, als Arbeitsgerät dasjenige<br />
Smartphone oder Tablet zu nutzen,<br />
mit dem die Mitarbeiter vertraut sind,<br />
eventuell sogar das eigene, erleichtert<br />
den Umgang mit der IT. Zudem sind<br />
beispielsweise Prozessänderungen, die<br />
ohne besondere Know-how-Voraussetzungen<br />
vorgenommen werden können,<br />
auch von weniger qualifizierten<br />
Mitarbeitern durchführbar. Höher<br />
qualifizierte Fachkräfte stehen somit<br />
für entsprechend anspruchsvollere<br />
Aufgaben zur Verfügung.<br />
? Das klingt, als ob Sie der IT künftig<br />
sogar eine Rolle bei der Bekämpfung<br />
des Fachkräftemangels zubilligen.<br />
Philipp Weirauch: Genau das glaube<br />
ich, <strong>und</strong> die technologischen Möglichkeiten<br />
sind hierbei ja noch lange nicht<br />
ausgeschöpft. IT wird künftig komplexe<br />
Prozesse immer mehr vereinfachen<br />
<strong>und</strong> beschleunigen, so dass vieles<br />
von dem, was derzeit noch spezielles<br />
Fachwissen erfordert, in Routineabläufe<br />
umgewandelt werden kann, denen<br />
auch weniger qualifizierte Kräfte gewachsen<br />
sind. Die Notwendigkeit,<br />
immer mehr hoch qualifizierte<br />
Fachkräfte zu akquirieren, wird so geringer.<br />
Das allein wird sicher das gesamtgesellschaftliche<br />
Problem nicht<br />
lösen, aber für viele Unternehmen wird<br />
intelligente IT spürbar Druck aus dem<br />
Kessel nehmen. Und dies wiederum<br />
stärkt zunächst die Produktivität der<br />
Betriebe <strong>und</strong> am Ende die Wettbewerbsfähigkeit<br />
der deutschen Wirtschaft.<br />
Die CheckMobile GmbH wurde im<br />
August 2008 gegründet. Hauptsitz<br />
des Technologieunternehmens im<br />
stark wachsenden Markt für mobile<br />
Prozesssteuerungs- <strong>und</strong> Datenbearbeitungslösungen<br />
ist Hamburg.<br />
Mit seinen Lösungen deckt<br />
CheckMobile den gesamten<br />
Prozesszyklus ab – von der<br />
mobilen Datenerfassung über die<br />
Datenverarbeitung bis hin zur<br />
Berichtserstellung. CheckMobile<br />
will der führende Anbieter für<br />
mobile Prozessunterstützung aus<br />
der Cloud werden, der mit dem<br />
neuen Konzept „Process-as-a-<br />
Service“ ein Modell im Markt<br />
etabliert, bei dem die K<strong>und</strong>en<br />
fertige Prozesse <strong>und</strong> Lösungen<br />
über das Internet bestellen,<br />
individuell konfigurieren <strong>und</strong> diese<br />
Prozesse nach Nutzung<br />
bezahlen.<br />
LogReal.direkt 55
Beraten von Taylor Wessing: die nextparx GmbH, hier mit dem nextpark in Groß-Gerau<br />
Baurechtschaffung für <strong>Logistik</strong>immobilien:<br />
Welcher Bebauungsplan darf es sein?<br />
Von Dr. Alexander Köpfler<br />
Einen geeigneten Bauplatz für die<br />
Errichtung einer neuen <strong>Logistik</strong>immobilie<br />
zu finden, ist nicht<br />
leicht. Häufig passt alles, nur das Baurecht<br />
nicht. Entweder ist von vornherein kein<br />
Bebauungsplan vorhanden, weil erst ein<br />
neues Baugebiet auf der grünen Wiese<br />
ausgewiesen werden muss, oder der vorhandene<br />
Bebauungsplan zwängt den Bauwilligen<br />
in ein Korsett, das im wahrsten<br />
Sinne des Wortes zu klein für <strong>Logistik</strong> ist.<br />
In beiden Fällen bedarf es der Baurechtschaffung<br />
durch Bauleitplanung. Diese<br />
wird zwar von der Gemeinde durchgeführt.<br />
Da der Bauwillige aber regelmäßig<br />
die Bauleitplanung anstößt <strong>und</strong> nicht selten<br />
auch bezahlt, kann <strong>und</strong> sollte er auf<br />
die gr<strong>und</strong>legenden Entscheidungen im<br />
Bauleitplanverfahren Einfluss nehmen.<br />
Dies fängt bei der Wahl des Bebauungsplans<br />
an.<br />
Das Baugesetzbuch (BauGB) kennt verschiedene<br />
Arten von Bebauungsplänen.<br />
Gr<strong>und</strong>sätzlich lässt sich der Angebotsbebauungsplan<br />
vom vorhabenbezogenen<br />
Bebauungsplan mit oder ohne Baugebietsausweisung<br />
unterscheiden. Beim<br />
Angebotsbebauungsplan wird ein Baugebiet<br />
nach der Baunutzungsverordnung<br />
(BauNVO) ausgewiesen (z.B. ein Gewerbe-,<br />
Industrie- oder Sondergebiet). Damit<br />
geht ein hohes Maß an Flexibilität<br />
einher, weil nicht nur Baurecht für das<br />
konkrete Vorhaben des Bauwilligen geschaffen<br />
wird, sondern alle nach dem<br />
festgesetzten Baugebiet zulässigen Vorhaben<br />
auf dem Baugr<strong>und</strong>stück verwirklicht<br />
werden können. Bei der Ausweisung<br />
eines Gewerbegebiets bestünde beispielsweise<br />
die Möglichkeit, anstelle oder neben<br />
der geplanten <strong>Logistik</strong>immobilie auch<br />
produzierendes Gewerbe anzusiedeln.<br />
Diese Flexibilität kann sich insbesondere<br />
in der Projektentwicklung auszahlen,<br />
wenn sich das konkret geplante Vorhaben<br />
im Laufe der Projektentwicklung noch<br />
ändert. Im Zeitpunkt der Aufstellung des<br />
Bebauungsplans braucht das Vorhaben<br />
des Projektentwicklers folglich nicht im<br />
Detail festzustehen. Flexibel bleibt der<br />
Bauwillige auch im Hinblick auf die Frage,<br />
ob er das Vorhaben nach der Aufstellung<br />
des Bebauungsplans tatsächlich<br />
durchführen möchte. Denn wie der Name<br />
schon andeutet, wird dem Bauwilligen<br />
mit dem Angebotsbebauungsplan<br />
56<br />
LogReal.direkt
Aus diesem Gr<strong>und</strong> ist vom B<strong>und</strong>esgesetzgeber<br />
im Jahr 2007 als Alternative<br />
der vorhabenbezogene Bebauungsplan<br />
mit Baugebietsausweisung eingeführt<br />
worden. Dieser unterscheidet sich vom<br />
vorhabenbezogenen Bebauungsplan ohne<br />
Baugebietsausweisung dadurch, dass<br />
der Bebauungsplan nicht auf das konkrete<br />
Vorhaben des Bauwilligen zugeschnitten,<br />
sondern wie beim Angebotsbebauungsplan<br />
ein Baugebiet nach der<br />
BauNVO ausgewiesen wird. Gleichwohl<br />
hat sich der Bauwillige aber auch bei<br />
dieser Alternative gegenüber der bauleitplanenden<br />
Gemeinde zu verpflichten,<br />
ein im Detail feststehendes <strong>und</strong> vertraglich<br />
fixiertes Vorhaben samt den dazugehörigen<br />
Erschließungsmaßnahmen<br />
innerhalb einer bestimmten Frist durchzuführen.<br />
Die Baugebietsausweisung<br />
bringt somit nur im Hinblick auf spätere<br />
Änderungen des Vorhabens eine Erleichterung,<br />
weil der Bebauungsplan aufgr<strong>und</strong><br />
der erfolgten Baugebietsausweisung,<br />
die eine Vielzahl von Vorhaben<br />
zulässt, regelmäßig nicht mehr geändert<br />
werden muss. Allerdings ist auch bei<br />
dieser Alternative eine Änderung des<br />
Vorhabens nur möglich, wenn die Gelediglich<br />
das Angebot unterbreitet, sein<br />
Gr<strong>und</strong>stück nach den Festsetzungen des<br />
Bebauungsplans zu bebauen. Eine Bauverpflichtung<br />
ist damit aber nicht verb<strong>und</strong>en.<br />
Anders ist dies beim vorhabenbezogenen<br />
Bebauungsplan. Dieser kann nur aufgestellt<br />
werden, wenn sich der Bauwillige in<br />
einem Vertrag mit der bauleitplanenden<br />
Gemeinde verpflichtet, sein Vorhaben <strong>und</strong><br />
die damit verb<strong>und</strong>enen Erschließungsmaßnahmen<br />
innerhalb einer vertraglich<br />
bestimmten Frist durchzuführen. Der<br />
Bauwillige geht folglich eine verbindliche<br />
Bauverpflichtung gegenüber der Gemeinde<br />
ein. Dies setzt zugleich voraus, dass das<br />
Vorhaben des Bauwilligen bereits zum Zeitpunkt<br />
der Aufstellung des Bebauungsplans<br />
im Detail feststeht. Andernfalls ließe sich<br />
nicht überprüfen, ob der Bauwillige seiner<br />
vertraglich fixierten Bauverpflichtung<br />
nachgekommen ist oder vertragswidrig<br />
ein anderes Vorhaben als das vertraglich<br />
vereinbarte verwirklicht hat. Beim vorhabenbezogenen<br />
Bebauungsplan ohne Baugebietsausweisung<br />
wird der Bebauungsplan<br />
zudem auf das konkrete Vorhaben<br />
des Bauwilligen zugeschnitten. Dies hat<br />
zur Folge, dass Änderungen des Vorhabens<br />
nach dem Inkrafttreten des Bebauungsplans<br />
nur noch möglich sind, wenn die<br />
Gemeinde einer Vertragsänderung zustimmt<br />
<strong>und</strong> der Bebauungsplan durch ein<br />
neues Bauleitplanverfahren geändert<br />
wird. Das ist zeitaufwendig <strong>und</strong> umständlich.<br />
meinde einer Vertragsänderung zustimmt.<br />
Nach alledem scheinen die Vorteile beim<br />
Angebotsbebauungsplan deutlich zu<br />
überwiegen. Die größere Flexibilität des<br />
Angebotsbebauungsplans hat aber auch<br />
ihren Preis. Da der Angebotsbebauungsplan<br />
nicht nur das konkrete Vorhaben<br />
des Bauwilligen zulässt, sondern eine<br />
Vielzahl unterschiedlicher Vorhaben,<br />
muss bei der Aufstellung des Bebauungsplans<br />
berücksichtigt werden, welche Auswirkungen<br />
diese unterschiedlichen Vorhaben<br />
bei einer worst-case Betrachtung<br />
haben können. Auf die Berücksichtigung<br />
der Auswirkungen des vom Bauwilligen<br />
konkret geplanten Vorhabens darf sich<br />
die bauleitplanende Gemeinde nicht<br />
beschränken. Dies führt dazu, dass Gutachten<br />
(z.B. zum Immissionsschutz)<br />
einzuholen <strong>und</strong> Festsetzungen in den<br />
Bebauungsplan aufzunehmen sind, derer<br />
es in Bezug auf das konkret geplante<br />
Vorhaben häufig nicht bedürfte. Mehrkosten<br />
<strong>und</strong> zeitliche Verzögerungen sind<br />
die Folge. Ist der Bauwillige sicher, dass<br />
er sein Vorhaben verwirklichen wird <strong>und</strong><br />
keine wesentlichen Änderungen mehr<br />
erfolgen werden, kann daher auch der<br />
vorhabenbezogene Bebauungsplan das<br />
Mittel der Wahl sein.<br />
Dr. Alexander Köpfler ist Rechtsanwalt bei Tayor Wessing <strong>und</strong> auf das Öffentliche Bau- <strong>und</strong><br />
Planungsrecht spezialisiert. Er berät bei der Entwicklung von <strong>Logistik</strong>immobilien insbesondere<br />
bei der Baurechtschaffung, dem Abschluss städtebaulicher Verträge, der Durchführung von<br />
Genehmigungsverfahren <strong>und</strong> abgabenrechtlichen Fragstellungen. Als internationale Full-<br />
Service Kanzlei mit über 900 Anwälten verfügt Taylor Wessing über ein eingespieltes Team<br />
von Rechtsanwälten <strong>und</strong> Steuerberatern, die in allen relevanten Rechtsgebieten beratend<br />
für die <strong>Logistik</strong>branche tätig sind - von der Planung über die Finanzierung <strong>und</strong> Realisierung<br />
bis zur Transaktion.<br />
58<br />
LogReal.direkt
Verdion übergibt fertige Immobilie<br />
Endlich good news aus Schönefeld!<br />
<strong>Logistik</strong>zentrum der Unitax nimmt Betrieb auf<br />
Als Bauherr gehört man eher zu einer<br />
arg gestressten Sorte Mensch.<br />
Eine Unmenge Details gilt es zu<br />
bedenken <strong>und</strong> zu überwachen, eine Vielzahl<br />
Genehmigungen einzuholen. Auch<br />
Finanzierungsgespräche <strong>und</strong> Behördenkontakte<br />
können anstrengend bis unangenehm<br />
sein. André Reich, Geschäftsführer<br />
der Berliner Unitax Pharmalogistik<br />
GmbH (s. Unternehmensprofil), kennt<br />
all das – <strong>und</strong> macht totzdem einen sehr<br />
entspannten Eindruck. Der Bau seiner<br />
16.000 Quadratmeter großen <strong>Logistik</strong>immobilie<br />
am neuen Flughafen Berlin-Brandenburg<br />
wird in diesen Tagen planmäßig<br />
seiner Bestimmung übergeben – <strong>und</strong> das<br />
nach nur zehn Monaten Bauzeit „<strong>und</strong><br />
einem nahezu mustergültigen Planungs<strong>und</strong><br />
Entwicklungsprozess“, so André<br />
Reich.<br />
Das 2,8 Hektar große Gr<strong>und</strong>stück, auf<br />
dem Unitax Pharmalogistik eine moderne<br />
<strong>Logistik</strong>immobilie mit 23.000 Palettenstellplätzen<br />
errichtet, ist Teil des sogenannten<br />
„Air Link Parks Berlin“. Das 12,3 Hektar<br />
große Areal gehört dem britischen<br />
Investor <strong>und</strong> <strong>Immobilien</strong>entwickler Verdion,<br />
einem aufstrebenden Player auf dem<br />
Markt der <strong>Logistik</strong>immobilien. Der Air<br />
Link Park Berlin im Stadtteil Schönefeld<br />
verfügt über ausgezeichnete Verkehrsanbindungen,<br />
<strong>und</strong> das nicht nur an den<br />
benachbarten Flughafen, sondern auch<br />
an die Hauptstadt <strong>und</strong> an das Autobahnnetz.<br />
Das Areal verfügt über eine komplette<br />
Infrastruktur <strong>und</strong> sämtliche Baugenehmigungen<br />
für die Errichtung von bis zu<br />
62.000 Quadratmetern moderner Lager-,<br />
Büro-, <strong>und</strong> Mezzaninflächen mit Einheiten<br />
von 4.000 bis 30.000 Quadratmetern.<br />
46.000 Quadratmeter sind erfolgreich<br />
Niko Gedaze<br />
gebaut <strong>und</strong> vermarktet, 16.000 Quadratmeter<br />
(mit Mezzaninflächen) stehen noch<br />
für weitere Bauprojekte zur Verfügung.<br />
„Die Einheiten können ganz den Wünschen<br />
des K<strong>und</strong>en angepasst <strong>und</strong>, sofern<br />
noch nicht errichtet, innerhalb von sechs<br />
Monaten bereitgestellt werden“, erklärt<br />
Niko Gedaze, Business Development Director<br />
bei Verdion.<br />
Niko Gedaze hat André Reich während<br />
des Unitax-Bauprojekts ständig begleitet<br />
<strong>und</strong> betreut. „Die permanente Kommunikation<br />
mit dem Bauherrn, der Bauleitung<br />
<strong>und</strong> den Baubehörden ist ein wichtiges<br />
Element unseres Geschäftserfolgs“,<br />
betont der <strong>Immobilien</strong>experte. Dem<br />
stimmt André Reich vorbehaltlos zu. „Die<br />
partnerschaftliche Zusammenarbeit aller<br />
Projektbeteiligten hat dazu geführt, dass<br />
ich als Bauherr keine einzige unruhige<br />
Nacht hatte. Man könnte fast sagen: Das,<br />
was wir hier gemeinsam abgeliefert haben,<br />
war perfektes Teamwork <strong>und</strong> Best Practice<br />
in der <strong>Immobilien</strong>entwicklung. Die Fachleute<br />
von Verdion haben von Anfang an<br />
unsere Prozesse <strong>und</strong> unser Denken ganz<br />
André Reich<br />
genau verstanden.“ Das Resultat ist eine<br />
an die Unitax-Anforderungen perfekt<br />
angepasste bulit-to-suite-Immobilie.<br />
Das neue Pharmalogistikzentrum verfügt<br />
über 23.000 Palettenplätze für die Lagerung<br />
halbfertiger, zur Lohnveredelung<br />
vorgeseher Arzneimittel. 3.000 Stellplätze<br />
sind für wassergefährdende Stoffe reserviert.<br />
Außerdem verfügt das neue Unitax-<br />
<strong>Logistik</strong>zentrum über ein Kühllager (2<br />
bis 8 Grad Celsius) <strong>und</strong> einen speziell<br />
gesichterten Bereich zur Lagerung von<br />
Betäubungsmitteln. Am Standort Schönefeld<br />
wird Unitax das gesamte Dienstleistungsportfolio<br />
anbieten: Lagerung,<br />
Lohnveredelung, Behälter- <strong>und</strong> Palettenreingung<br />
<strong>und</strong> die b<strong>und</strong>esweite Distribution<br />
von Pharmaprodukten. „Noch<br />
verfügen wir hier nicht über einen Reinraum“,<br />
erklärt André Reich. Das sei aber<br />
in Arbeit – <strong>und</strong> eröffne weitere Perspektiven<br />
im Hinblick auf Dienstleistungen<br />
in der Pharmawertschöpfungskette.<br />
Apropos Perspektiven: „Weiteres Wachstum<br />
unseres Geschäftsmodells können<br />
wir hier in Schönefeld ganz bequem ab-<br />
60<br />
LogReal.direkt
ilden“, freut sich Reich. „Unser Gr<strong>und</strong>stück<br />
ist 2,8 Hektar groß <strong>und</strong> bietet genügend<br />
Raum für Erweiterungsinvestitionen.“<br />
Das Unitax-<strong>Logistik</strong>zentrum in der Schönefelder<br />
„Steppe“ ist nicht das erste<br />
Verdion-Projekt an diesem Standort.<br />
Unübersehbar in der Nachbarschaft des<br />
Pharmadienstleisters gelegen, haben die<br />
<strong>Immobilien</strong>profis ein 30.000 Quadratmeter<br />
großes Gebäude errichtet. Davon<br />
sind 24.500 Quadratmeter an den Food-<br />
<strong>Logistik</strong>er Dachser vermietet, das Pharmazieunternehmen<br />
Parexel hat sich weitere<br />
5.500 Quadratmeter für Forschungszwecke<br />
gesichert. Schönefeld ist damit<br />
auf dem besten Weg, ein Standort für die<br />
pharmazeutische Industrie zu werden.<br />
„Hier in Berlin sind wir in Sachen <strong>Logistik</strong><br />
sicher der Investor <strong>und</strong> Entwickler mit<br />
den größten sofort verfügbaren Flächen“,<br />
erklärt Niko Gedaze. Weitere Entwicklungsschwerpunkte<br />
in Deutschland sind<br />
die Standorte Ingolstadt <strong>und</strong> Leipzig.<br />
„Auch dort bieten wir neben bereits realisierten<br />
Projekten freie Flächen zur sofortigen<br />
Verfügung an.“ Niko Gedaze<br />
sieht Verdion als einen Player, der die<br />
Aufbauphase seines Gr<strong>und</strong>stücks- <strong>und</strong><br />
<strong>Immobilien</strong>portfolios mittlerweile verlassen<br />
habe <strong>und</strong> jetzt auf das Gaspedal trete,<br />
um die Flächen erfolgreich zu vermarkten.<br />
„Die <strong>Immobilien</strong>welt wird sicher<br />
nicht zum letzten Mal von uns gehört<br />
haben.“<br />
Hidden Champion der Pharmalogistik<br />
Unitax Pharmalogistik GmbH (Berlin) ist ein Dienstleister der Pharma- <strong>und</strong> Kosmetikindustrie.<br />
Das Unternehmen konzentriert sich auf Mehrwertlösungen entlang der Pharma-<br />
Wertschöpfungskette <strong>und</strong> gilt als Hidden Champion der Branche. In der Lagerlogistik<br />
stehen 10.000 temperaturgeführte (15 bis 25 Grad Celsius) Palettenstellplätze in einem<br />
speziellen Pharmalager zur Verfügung. Darüber hinaus bietet ein Kühllager 800 Palettenplätze<br />
im Temperaturbereich 2 bis 8 Grad Celsius. Dort ist auch die Lagerung von<br />
wassergefährdenden Stoffen (WGK 3) möglich. In GMP-zertifizierten Räumen werden<br />
Konfektionierungsarbeiten für die Pharmaindustrie durchgeführt. B<strong>und</strong>esweite, mit dem<br />
eigenen Spezialfuhrpark durchgeführte Transport- <strong>und</strong> Distributionslösungen nach der<br />
neuen EU GDP (Good Distribution Practice) Guideline sowie eine Behälter- <strong>und</strong> Palettenreinigung<br />
r<strong>und</strong>en das Unitax-Dienstleistungsportfolio ab. Alle qualitätskritischen Prozesse<br />
unterliegen einem umfassenden Qualitätsmanagement <strong>und</strong> sind von der Pharmaindustrie<br />
<strong>und</strong> den Behörden gemäß Arzneimittelgesetz zugelassen. Am Hauptsitz in Berlin <strong>und</strong><br />
anderen Standorten im Berliner Umfeld beschäftigt Unitax 60 Mitarbeiter.<br />
Größter <strong>Logistik</strong>investor In Berlin <strong>und</strong> Umgebung<br />
Verdion ist ein <strong>Immobilien</strong>investor <strong>und</strong> Projektentwickler für <strong>Logistik</strong>immobilien im EU-<br />
Raum. Das Angebot umfasst die Entwicklung hochwertiger Neuimmobilien inklusive<br />
Finanzierung <strong>und</strong> Planungsleistungen. Durch den Erwerb von günstig gelegenen, großflächigen<br />
Arealen ist Verdion in der Lage, den Bedarf der <strong>Logistik</strong>wirtschaft zu decken.<br />
Aktuell umfasst die Entwicklungspipeline mehr als eine Million Quadratmeter hochwertiger<br />
<strong>Logistik</strong>flächen in Europa, deren Investitionswert sich auf etwa 600 Millionen Euro<br />
beläuft. Insbesondere in Berlin <strong>und</strong> im Berliner Umland ist Verdion der derzeit größte<br />
Investor in <strong>Logistik</strong>flächen. Verdion wurde 2010, damals noch unter dem Namen Helios<br />
Europe, vom CEO Michael Hughes gegründet, <strong>und</strong> unterhält neben seinem Hauptsitz in<br />
London Büros in Düsseldorf <strong>und</strong> Wien. Das Unternehmen präsentiert sich im Rahmen<br />
der EXPO REAL auf dem <strong>LogRealCampus</strong>, Halle C2, Stand 124.<br />
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K<strong>und</strong>enkontakte messen <strong>und</strong> optimieren
BusinessNetworking<br />
Hier finden Sie das passende Unternehmen für Ihre<br />
Anforderungen.<br />
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Messebauer<br />
Ihr erfahrener Partner für den internationalen Messebau:<br />
Wir realisieren individuelle Kreationen <strong>und</strong> Gemeinschaftsstände<br />
im Full-Service!<br />
Systemverkehre<br />
Best Design<br />
Messestände<br />
Usinger Straße 31<br />
D-61169 Friedberg-Ockstadt<br />
Tel: ++49(0) 6031 1666 0<br />
info@messe-best-design.de<br />
www.messe-best-design.de<br />
Spedition Hillert<br />
GmbH & Co. KG<br />
Schlavenhorst 123<br />
46395 Bocholt<br />
Telefon 02871 / 99 45 0<br />
www.spedition-hillert.de<br />
<strong>Logistik</strong>immobilien<br />
nextparx GmbH<br />
Philipp-Reis-Straße 14<br />
63303 Dreieich<br />
Telefon 061 03-8 00 06-0<br />
www.nextparx.com<br />
Wir sind die nächste Gebäudegeneration für den <strong>Logistik</strong>markt.<br />
Kern des Konzepts ist eine Philosophie, die Flexibilität<br />
<strong>und</strong> Energieeffizienz mit Ressourcenschonung <strong>und</strong> wirtschaftlicher<br />
Nachhaltigkeit verbindet: <strong>Logistik</strong>flächen, die<br />
je nach Auftragslage kleinflächig aufzuteilen <strong>und</strong> im Energieverbrauch<br />
transparent abzurechnen sind.<br />
Konzeption <strong>und</strong> Design<br />
CREAPAPER<br />
Projekt der C+G Papier GmbH Telefon 02242.92570<br />
oder info@creapaper.de<br />
www.creapaper.de<br />
Wir sind die Profis – in allen Gewichtsklassen. Folgende<br />
Leistungen erbringen wir: Nationale <strong>und</strong> internationale<br />
Hauptläufe für KEP-Dienstleister <strong>und</strong> Stückgut-Systemverkehre,<br />
europäische FTL-Verkehre <strong>und</strong> kurzfristige Direkt<strong>und</strong><br />
Sonderfahrten.<br />
<strong>Logistik</strong><br />
Wir entwickeln für Sie innovative <strong>und</strong> umweltfre<strong>und</strong>liche<br />
Mailings: Von Beratung, Konzeption <strong>und</strong> Design bieten wir<br />
sämtliche Maßnahmen der klassischen Werbung aus einer<br />
Hand. In unseren unserem Papieren sind können keimfähige wir z.B. auch Pflanzensamen keimfähige<br />
eingearbeitet.<br />
Pflanzensamen einarbeiten.<br />
Eventplanung <strong>und</strong> -realisation<br />
MKL GmbH<br />
Eschenallee 6<br />
85445 Schwaig<br />
Telefon (08122) 9 99 79-0<br />
www.mkl-logistik.de<br />
JOST!<br />
E n t e r t a i n m e n t<br />
JOST Entertainment GmbH<br />
Dresdner Straße 49b<br />
44139 Dortm<strong>und</strong><br />
Telefon (0231) 18 99 99 00<br />
www.jost-entertainment.de<br />
Mehr Effizienz. Mehr Flexibilität. Und mehr Zeit für Ihre<br />
Kernkompetenz. Ihre <strong>Logistik</strong> verdient einen Partner, der<br />
K<strong>und</strong>enorientierung mit Leistung <strong>und</strong> Technologie verbindet.<br />
Einen Partner, der die Standards beherrscht <strong>und</strong> Ihren<br />
individuellen Ansprüchen zugleich flexibel begegnen kann.<br />
Spedition<br />
Ihr Full-Service-Partner für Eventplanung <strong>und</strong> -realisation.<br />
Qualifizierte Planung <strong>und</strong> umfassender Service – abgestimmt<br />
auf Ihre individuellen Bedürfnisse – sind die Voraussetzung<br />
für einen reibungslosen Ablauf <strong>und</strong> das perfekte Gelingen<br />
Ihrer Veranstaltung.<br />
R<strong>und</strong> um die <strong>Logistik</strong>immobilie<br />
Westfalen-Lippe Speditions<strong>und</strong><br />
Lagerhausgesellschaft mbh<br />
Goebenstrasse 64 · 32051 Herford<br />
Telefon 05251 / 275 882 0<br />
www.wl-spedition.de<br />
LogReal.<br />
Die<strong>Logistik</strong><br />
Immobilie<br />
Ihr RealEstate CompetenceCenter<br />
LogReal.<br />
Die<strong>Logistik</strong>immobilie GmbH<br />
Friedenstraße 41-43<br />
44139 Dortm<strong>und</strong><br />
Telefon (0231) 91 45 46 - 80 00<br />
www. logrealcampus.com<br />
Hohes Leistungsvolumen – von Standard bis Jumbo. Wir sind die<br />
Spezialisten für Großraum- <strong>und</strong> Volumentransporte in allen Gewichtsklassen<br />
<strong>und</strong> für Gefahrguttransporte. Unser Fuhrpark umfasst mehr<br />
als 50 ziehende Einheiten, die für unsere K<strong>und</strong>en in ganz Europa<br />
unterwegs sind. Unser modernes Equipment überzeugt durch leistungsfähige<br />
Technik <strong>und</strong> erfüllt den gegenwärtig anspruchsvollsten<br />
europäischen Abgasstandard EEV.<br />
Was für uns spricht: Wir sind Ihr unabhängiger Partner für<br />
Vermarktung, Vermittlung, Verkauf <strong>und</strong> Vermietung von<br />
<strong>Logistik</strong>immobilien <strong>und</strong> Gr<strong>und</strong>stücken <strong>und</strong> erbringen Dienstleistungen<br />
für die RealEstate- <strong>und</strong> <strong>Logistik</strong>industrie sowie<br />
für Industrie-, Handels <strong>und</strong> logistikaffine Unternehmen.
Inserentenverzeichnis: LogReal.direkt Nr. 3<br />
LogReal.direkt<br />
Das Magazin für <strong>Logistik</strong>, Real Estate, Retail <strong>und</strong> Industrie<br />
Postvertriebsstück VKZ K 43601 ISSN 2194-9948 Preis 7,– Euro September 2013 3 2013<br />
<strong>Immobilien</strong>, <strong>Logistik</strong><br />
<strong>und</strong> <strong>Beschaffung</strong>:<br />
Special zur<br />
EXPO REAL / BVL / BME<br />
NEOCOM<br />
Deutschland<br />
Österreich<br />
Schweiz<br />
DPD – 67<br />
Ebeling <strong>Logistik</strong> – 33<br />
EXPO REAL 57<br />
Harder & Partner – 2<br />
Hermes <strong>Logistik</strong> – 68<br />
Hörmann – 66<br />
Immogate – 51<br />
Immonta – 27<br />
Krüger Consulting – 9<br />
K<strong>und</strong>enkontaktmonitor – 63<br />
LogiMat – 61<br />
<strong>LogRealCampus</strong> – 35<br />
LogRealDie<strong>Logistik</strong>immobilie / Meir Logistic Center /<br />
ContractLogistics24 – 22/23<br />
LogRealWorld – 14<br />
Meir Logistic Center Linz – 23<br />
Neocom – 29<br />
Niekamp Rechtsanwälte – 17<br />
NRW Invest – 43<br />
PUNKTEINS – 35<br />
Special Real Estate Forum – 47<br />
tricer Management – 55<br />
Trigo – 45<br />
Verdion – 13<br />
Wagner – 59<br />
Dr. Zilkens – 3<br />
Wir schauen dann schon mal nach vorn:<br />
Die nächste Ausgabe erscheint<br />
am 06. Dezember 2013<br />
Thema:<br />
E-Commerce <strong>und</strong> <strong>Logistik</strong>:<br />
Special: Ersatzteillogistik mit<br />
Beiträgen von Bosch-Siemens<br />
Hausgeräte <strong>und</strong> Barkawi<br />
Consulting.<br />
Außerdem: Der Energieleitfaden<br />
für Kühlhäuser, herausgegeben<br />
vom VDKL (Verband Deutscher<br />
Kühlhäuser <strong>und</strong> Kühl-<br />
<strong>Logistik</strong>unternehmen)<br />
Buchen Sie jetzt Ihre Anzeige.<br />
Anzeigenschluss:<br />
15. November 2013<br />
LogReal.direkt<br />
Das Magazin für <strong>Logistik</strong>, Real Estate, Retail <strong>und</strong> Industrie<br />
Deutschland<br />
Österreich<br />
Schweiz<br />
Postvertriebsstück VKZ K 43601 ISSN 2194-9948 Preis 7,– Euro Dezember 2013 4 2013<br />
SPECIAL<br />
Ersatzteil-<br />
<strong>Logistik</strong><br />
E-Commerce<br />
<strong>und</strong> <strong>Logistik</strong><br />
Special: Ersatzteillogistik<br />
Kontakt: Jennifer Beyer · Fon (02 31) 91 45 46-10 00<br />
jennifer.beyer@logrealdirekt.de<br />
65<br />
LogReal.direkt
Tommies kleines<br />
Wirtschaftslexikon<br />
Neues vom Point of Sale<br />
Ein Point of Sale, das habe ich<br />
gelernt, ist ein Ort, an dem ein<br />
Warenangebot auf kaufwillige Menschen,<br />
also potenzielle Käufer trifft;<br />
wo Angebot zur Nachfrage findet –<br />
oder ist es umgekehrt? Egal. Am Point<br />
of Sale tritt Kaufkraft geballt auf, sie<br />
wird dort akkumuliert, sagen die Ökonomen.<br />
Die Kaufkraft drängt sich zur<br />
Ware – <strong>und</strong> das mit aller Macht! Wer<br />
also einen Point of Sale betreibt, hat<br />
die Chance, jede Menge Geld in seiner<br />
Kasse einzusammeln. Vorausgesetzt,<br />
er bietet dort etwas an, nach dem die<br />
frei floatende Kaufkraft gerade auf der<br />
Suche ist.<br />
Machen wir ein Experiment. Es ist Zeit<br />
für ein zweites Frühstück – wir kaufen<br />
Brot oder Brötchen. Anders, deutlich<br />
exakter formuliert: Wir wollen Brot oder<br />
Brötchen kaufen. Der geeignete Point<br />
of Sale dafür ist natürlich die Bäckerei,<br />
die bevorzugt um die nächste Ecke<br />
liegt. Ach so: Die nötige Kaufkraft ist<br />
in diesem Fall kein Problem. Wenige<br />
Euro sollten reichen, um an einen kleinen<br />
Happen zu Essen zu kommen.<br />
Also, rein in die Bäckerei! Rein? Geht<br />
nicht. Ein riesiger Zeitungsständer mitten<br />
im Eingang versperrt den Zugang<br />
zum Point of Sale. Außerdem ist der<br />
Point of Sale für Brot <strong>und</strong> Brötchen so<br />
klein, das jeder Käufer, der sich darin<br />
aufhält, ebenfalls ein Zugangshindernis<br />
ist. Wir müssen also erst mal draußen<br />
bleiben – <strong>und</strong> uns die Zeitungen ansehen,<br />
die den Weg zum Erfolg – also zu<br />
unserem zweiten Frühstück – erfolgreich<br />
versperren.<br />
Der Kaufkraftgewaltige vor uns verlässt<br />
den Point of Sale mit einer Tüte Brötchen<br />
in der linken Hand <strong>und</strong> einer<br />
unter den Arm geklemmten Zeitung.<br />
Das funktioniert ja prima mit der Akkumulation<br />
von Kapital an diesem<br />
Point of Sale! Die Begeisterung über<br />
diesen ökonomischen Höhenflug hält<br />
nicht lang an. Der Point of Sale erweist<br />
sich als geplündert, ausgebombt, leer<br />
gekauft. Zwei einsame, mit Mohn be-<br />
kleckerte Brötchen <strong>und</strong> das eine oder<br />
andere Schlechte-Laune-Brot (ja genau,<br />
das mit den vielen sinnlosen Körnern!)<br />
sind der klägliche Rest, der an diesem<br />
Point of Sale auf meine immer noch<br />
vorhandene Kaufkraft in Verbindung<br />
mit Zahlungsbereitschaft wartet. Auf die<br />
vorsichtige Frage, ob das denn alles sei,<br />
was derzeit so angeboten wird, kommt<br />
die Antwort: Na, kuckense doch mal<br />
bitte auf die Uhr! Was das bitte erklärt,<br />
frage ich, im Geiste schon nicht mehr<br />
anwesend an diesem Point of Sale. Die<br />
Antwort: Wir kriegen erst in einer St<strong>und</strong>e<br />
wieder frische Ware. Gut, das war nix.<br />
Wir lernen: Kaufkraft wird prekär, wenn<br />
der Point of Sale mies bestückt ist.<br />
Das nächste Experiment. Lassen Sie uns<br />
ein Buch kaufen gehen. Ja, ein BUCH.<br />
Und zwar nicht irgendeins für den<br />
Strandurlaub, sondern klassische Kultur.<br />
Wie wäre es mit Thomas Mann? Der<br />
Tod in Venedig? Klingt gut, nicht wahr?<br />
Also rein in den Point of Sale, der sich<br />
Buchladen nennt. Oder früher mal so<br />
nannte, weil dort eben die Kaufkraft mit<br />
dem Verkauf von Büchern abgeschöpft<br />
wurde. Ich erspare Ihnen die Erkenntnis,<br />
dass es dort mittlerweile zugeht wie in<br />
einer Krabbelgruppe, dass man dort eher<br />
eine Flasche Wein oder edle Tafel Schokolade<br />
findet als „Der Tod in Venedig“<br />
von Thomas Mann. Wir lernen deshalb<br />
ein neues Wort, das jeder erfolgreiche<br />
Betreiber eines Points of Sale locker über<br />
die Lippen bringt: KASSENGIFT. Das<br />
sind Waren, die keine oder nur sporadisch<br />
Kaufkraft anziehen, also in einem<br />
ordentlichen Point of Sale nichts verloren<br />
haben. Wie eben „Der Tod in Venedig“.<br />
Weitere Experimente gehen jetzt beim<br />
besten Willen nicht mehr! Lassen wir<br />
für’s erste die Kaufkraft dort, wo sie sich<br />
wohlfühlt: im Portemonnaie, <strong>und</strong> nicht<br />
in der Kasse am Point of Sale.<br />
Beste Grüße!<br />
Tommie<br />
66<br />
LogReal.direkt