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Immobilien, Logistik und Beschaffung: - LogRealCampus

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LogReal.direkt<br />

Das Magazin für <strong>Logistik</strong>, Real Estate, Retail <strong>und</strong> Industrie<br />

Deutschland<br />

Österreich<br />

Schweiz<br />

Postvertriebsstück VKZ K 43601 ISSN 2194-9948 Preis 7,– Euro September 2013 3 2013<br />

<strong>Immobilien</strong>, <strong>Logistik</strong><br />

<strong>und</strong> <strong>Beschaffung</strong>:<br />

Special zur<br />

EXPO REAL / BVL / BME<br />

NEOCOM


Ihre<br />

Meinung<br />

zählt!<br />

Seite 19<br />

Der heiße Herbst!<br />

Teil 1 im September: die B<strong>und</strong>estagswahl mit der<br />

Entscheidung über weitere 4 Jahre<br />

Teil 2 ab Oktober: viele unternehmerische Chancen<br />

mit den Messen EXPO REAL – BVL-Kongress –<br />

BME-Symposium – Neocom<br />

Liebe Leserinnen <strong>und</strong> Leser,<br />

vielen Dank für das Feedback<br />

zu unserer letzten Ausgabe mit<br />

dem Thema Nachhaltigkeit. Wir werden<br />

ab der nächsten Ausgabe, wie<br />

gewünscht, jedes Mal über einen Aspekt<br />

der Nachhaltigkeit berichten.<br />

Das Thema ist wichtig, wie Sie sagen.<br />

Wird die nächste B<strong>und</strong>esregierung<br />

dem Thema marode Straßen, Schienen,<br />

Brücken <strong>und</strong> Schleusen ein<br />

größeres Budget widmen? Deutschland<br />

verfügt über mehr als 230.000<br />

Kilometer Straßen, r<strong>und</strong> 37.000 Kilometer<br />

Schienen <strong>und</strong> 7.700 Kilometer<br />

B<strong>und</strong>eswasserstraßen. Es besteht<br />

eine große Instandhaltungslücke. Ein<br />

solch bedeutendes Netz sichert Bürgern<br />

<strong>und</strong> Wirtschaft Mobilität <strong>und</strong><br />

bedeutet eine erfolgreiche Volkswirtschaft.<br />

Die Messen <strong>und</strong> Kongresse im Oktober<br />

<strong>und</strong> November, über die wir in<br />

diesem Heft <strong>und</strong> in der nächsten Ausgabe<br />

berichten, haben eine wichtige<br />

Bedeutung für das Jahr 2014.<br />

Die EXPO REAL 2013 wird wieder<br />

wichtige Signale für <strong>Immobilien</strong> <strong>und</strong><br />

Investments setzen. Dieses Jahr wird<br />

dort erstmals der Logix – der <strong>Logistik</strong>immobilienaward<br />

– vergeben. Wir<br />

berichten schon einmal vorab darüber.<br />

Der 30. Deutsche <strong>Logistik</strong>-<br />

Kongress in Berlin steht unter dem<br />

Motto „Impulse, Ideen, Innovationen“.<br />

Am gleichen Ort findet später<br />

das 48. Symposium Einkauf <strong>und</strong> <strong>Logistik</strong><br />

vom BME statt. Nicht zu vergessen<br />

ist Ende Oktober die Neocom<br />

für die Wachstumsbranche E-Commerce<br />

<strong>und</strong> Versandhandel.<br />

Unser Titel <strong>und</strong> die Themen sind auf<br />

diese Messen <strong>und</strong> Kongresse ausgerichtet.<br />

Mit den Profis von Z-Punkt schauen wir<br />

gespannt auf die <strong>Logistik</strong> 2030. Wir stimmen<br />

Sie schon mit dieser Ausgabe auf<br />

den Wachstumsmarkt E-Commerce ein<br />

- mit der Anforderung des Online Einzelhandels<br />

an die <strong>Logistik</strong>-Infrastruktur. E-<br />

Commerce ist unser Schwerpunkt in der<br />

nächsten Ausgabe.<br />

September <strong>und</strong> Oktober stehen auch im<br />

Zeichen vieler Volksfeste, darunter das<br />

größte Volksfest der Welt: das 180. Oktoberfest<br />

in München. Wenn auch Sie auf<br />

die Wies´n gehen möchten, dann empfehlen<br />

wir Ihnen www.oktoberfest.de für das<br />

richtige Dirndl .....<br />

Es grüßt Sie herzlich<br />

Ihr<br />

Rudolf Hämel<br />

Herausgeber <strong>und</strong> Verleger<br />

Rudolf Hämel<br />

Editorial<br />

3


Inhaltsverzeichnis<br />

03 Editorial: Der heiße Herbst!<br />

04 Inhaltsverzeichnis / Impressum<br />

06 <strong>Logistik</strong> 2030 / Leitartikel von Kai Jannek <strong>und</strong><br />

Holger Glockner<br />

10 Die 16 Top-<strong>Logistik</strong>cluster in Deutschland / Ein<br />

Gastbeitrag von Rainer Koepke<br />

15 Foto des Monats: Über allen Gipfeln<br />

herrscht Ruh<br />

16 „Paradiese der Beharrung“ – Interview mit dem<br />

Bahn-Urgestein Hartmut Gasser<br />

18 Herausforderung EU-Zollkodex<br />

19 Ihre Stimme zählt! Die große<br />

LogReal.direkt-Leserbefragung<br />

20 Special Österreich<br />

22 Betriebsübergreifendes Denken in Wien<br />

24 Grüezi Schweiz<br />

24 <strong>Logistik</strong>er sind nicht überall willkommen!<br />

25 Expansion im Wirtschaftsraum Zürich<br />

28 Konsequent energieeffizient<br />

30 Same-Day-Lösungen in der<br />

E-Commerce-<strong>Logistik</strong><br />

32 Herausforderungen annehmen,<br />

Chancen gestalten<br />

34 Neue Standortstudie:<br />

Potenziale der <strong>Logistik</strong>regionen<br />

36 Foto des Monats: Dem Himmel ein Stück näher<br />

38 Leben & genießen – Porsche 911 Turbo:<br />

Die Referenz<br />

40 E-Commerce <strong>und</strong> die <strong>Logistik</strong>infrastruktur<br />

Kai Jannek Holger Glockner<br />

Von Kai Jannek <strong>und</strong><br />

Holger Glockner<br />

Die Kräfteverhältnisse in der<br />

globalen Ökonomie verschieben<br />

sich. Die ersten Folgen<br />

des Klimawandels, die zunehmende<br />

Ressourcenverknappung<br />

sowie die ubiquitäre Verfügbarkeit<br />

moderner Informations-<br />

<strong>und</strong> Kommunikationstechnologien bilden ein Spannungsfeld, in dem<br />

neue Herausforderungen <strong>und</strong> Perspektiven für die Lieferkette von morgen<br />

erkennbar sind.<br />

„Bahnen sind Paradiese der Beharrung“<br />

Foto: TX-<strong>Logistik</strong><br />

Leitartikel:<br />

<strong>Logistik</strong> 2030<br />

Seite 6<br />

Private Eisenbahngesellschaften<br />

mischten mit dem Beginn des<br />

neuen Jahrtausends den Markt<br />

des Schienengüterverkehrs<br />

ordentlich auf. Knapp eineinhalb<br />

Jahrzehnte später haben die<br />

Staatsbahnen verlorene Märkte<br />

zurück erobert – <strong>und</strong> zwar ganz<br />

simpel durch Aufkäufe der<br />

privaten Wettbewerber. Ein<br />

Exklusiv-Interview mit dem<br />

Eisenbahn-Urgestein Hartmut<br />

Gasser.<br />

Seite 16<br />

Preis für <strong>Logistik</strong>immobilien:<br />

Der Logix Award<br />

Die "Initiative <strong>Logistik</strong>immobilien"<br />

hat den Logix Award ins<br />

Leben gerufen. Der Preis würdigt<br />

den herausragenden Stellenwert,<br />

den <strong>Logistik</strong>immobilien in<br />

modernen Volkswirtschaften<br />

einnehmen. Im Rahmen einer<br />

festlichen Abendveranstaltung<br />

wird der Logix erstmalig am 7.<br />

Oktober auf der Expo Real in<br />

München vergeben.<br />

42 Historisches Umsatzhoch <strong>und</strong> Mitarbeiterstand<br />

Der Logix Award<br />

Seite 46<br />

Impressum<br />

LogReal.direkt 3.2013<br />

Verlag<br />

LogReal World GmbH<br />

Verleger<br />

Rudolf Hämel<br />

Anschrift Verlag<br />

<strong>und</strong> Redaktion<br />

Friedenstraße 41-43<br />

44139 Dortm<strong>und</strong><br />

Fon 0231 91 45 46-10 00<br />

www.logrealdirekt.de<br />

Chefredakteur (V.i.S.d.P.)<br />

Thomas Pool<br />

Art Direction<br />

Jürgen Lange<br />

Vertrieb <strong>und</strong> Koordination<br />

Schweiz<br />

Carlo Bernasconi<br />

ContractLogistics24 AG<br />

Anzeigenleitung<br />

Rudolf Hämel<br />

Erscheinungsweise<br />

vierteljährlich<br />

Bezugspreis<br />

4 Ausgaben/28,00 Euro<br />

(inkl. MwSt. <strong>und</strong> Versand)<br />

4 Inhaltsverzeichnis


Die 16 Top-<strong>Logistik</strong>ercluster<br />

in Deutschland<br />

Von Rainer Koepke<br />

Deutschland ist aufgr<strong>und</strong> verschiedener<br />

Standortvorteile als <strong>Logistik</strong>markt<br />

sehr attraktiv <strong>und</strong> einer der Top <strong>Logistik</strong>standorte<br />

in Europa. Die <strong>Logistik</strong>branche<br />

zählt zu den Wachstumsbranchen;<br />

in den letzten Jahren lag das<br />

durchschnittliche Wachstum (3,9 %)<br />

oberhalb des durchschnittlichen Wachstums<br />

der Gesamtwirtschaft (2 %).<br />

Seite 10<br />

Porsche 911<br />

Turbo:<br />

Die Referenz<br />

Zehn Jahre nachdem der erste<br />

Porsche 911 das Licht der<br />

Autowelt erblickt hat,<br />

präsentierte die Sportwagenmarke<br />

den ersten 911 Turbo. 260<br />

PS leistete das Dreiliter-Triebwerk<br />

mit Abgas-Turbolader. Zum<br />

50. Geburtstag der Ikone steht der aufgeladene 911 Turbo des Typs 991<br />

am Start: mit dem stärksten Serien-Turbotriebwerk, das jemals in einem<br />

Porsche Sportwagen verbaut wurde.<br />

Schönefeld auf dem Weg zum<br />

Pharmalogistik-Standort<br />

Unitax-Tore<br />

Seite 38<br />

In der Schönefelder „Steppe“,<br />

unmittelbar neben dem Flughafen<br />

Berlin-Brandenburg, entsteht unter<br />

der Federführung des Entwicklers <strong>und</strong><br />

Investors Verdion ein Areal, auf dem<br />

sich Pharma- <strong>und</strong> Food-<strong>Logistik</strong>er<br />

besonders wohl fühlen. Kurz vor der<br />

Inbetriebnahme des neuen Unitax-<br />

Pharma-<strong>Logistik</strong>zentrums haben wir<br />

uns für Sie am Berliner Stadtrand<br />

umgesehen.<br />

Seite 60<br />

44 Die Flächenpotenziale des B<strong>und</strong>es<br />

46 Preis für <strong>Logistik</strong>immobilien:<br />

Der neue Logix Award<br />

48 Foto des Monats: Effizienz trifft Ergonomie<br />

50 Eiskalte Brandvermeidung<br />

52 Holztafelbauweise für <strong>Logistik</strong>immobilien<br />

54 IT-Intelligenz für die <strong>Logistik</strong><br />

56 Baurechtschaffung für <strong>Logistik</strong>immobilien<br />

60 Berlin-Schönefeld:<br />

Wachsender Standort für Pharmalogistik<br />

66 Neues vom Point of Sale<br />

Unsere Rubriken in dieser Ausgabe:<br />

Gastbeiträge: Seite 6 – 12<br />

Österreich: Seite 20 – 23<br />

Schweiz: Seite 24 – 27<br />

<strong>Immobilien</strong>: Seite 10 – 12; Seite 22,<br />

Seite 24 – 26, Seite 28, Seite 34, Seite 44,<br />

Seite 46 – 47, Seite 50, Seite 52 – 53,<br />

Seite 56 – 62<br />

<strong>Logistik</strong>: Seite 6 – 8, Seite 14 – 18,<br />

Seite 30 – 33, Seite 40 – 42, Seite 54 – 55,<br />

Seite 60 – 62<br />

Retail & E-Commerce: Seite 30 – 31,<br />

Seite 40 – 41<br />

Aus Forschung <strong>und</strong> Wissenschaft: Seite 34,<br />

Seite 40 – 41<br />

Aus der Verbandswelt: Seite 23, Seite 44<br />

Leben <strong>und</strong> genießen: Seite: 38 – 39<br />

Fotos des Monats: Seite 15, Seite 36 – 37,<br />

Seite 48 – 49<br />

Glosse: Seite 66<br />

Bitte beachten Sie den<br />

Beihefter von:<br />

LogReal.Die <strong>Logistik</strong>immobilie<br />

DRUCK:<br />

D+L Printpartner GmbH<br />

Schlavenhorst 10<br />

46395 Bocholt<br />

Für nicht angeforderte Manuskripte<br />

<strong>und</strong> Fotos übernimmt die Redaktion<br />

keine Verantwortung.<br />

Es gilt die Anzeigenpreisliste<br />

Nr. 1 von Januar 2013.<br />

Bildquellen<br />

© Bildeigentum der<br />

jeweiligen Firmen<br />

© www.shutterstock.com<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

5


<strong>Logistik</strong> 2030 –<br />

Herausforderungen <strong>und</strong> Perspektiven<br />

für die Lieferkette von morgen<br />

Kai Jannek <strong>und</strong> Holger Glockner<br />

Die <strong>Logistik</strong>, verstanden als die<br />

Steuerung von Güter-, Material<strong>und</strong><br />

Informationsflüssen in der<br />

Wertschöpfungskette, ist das Rückgrat der<br />

globalen Ökonomie. Dennoch werden<br />

Transport- <strong>und</strong> Lagerhaltungsprozesse,<br />

deren Funktionstätigkeit als selbstverständlich<br />

vorausgesetzt wird, vor allem als<br />

Kostenfaktor erachtet. Dabei ist die <strong>Logistik</strong>,<br />

gerade wegen ihrer globalen Reichweite<br />

<strong>und</strong> der zahlreichen Akteure, von vielfältigen<br />

<strong>und</strong> weitreichenden Umfeldveränderungen<br />

betroffen. Dazu zählen vor allem<br />

die sich verschiebenden Kräfteverhältnisse<br />

in der globalen Ökonomie, die frühen<br />

Folgen des Klimawandels, die zunehmende<br />

Ressourcenverknappung sowie die ubiquitäre<br />

Verfügbarkeit moderner Informations-<br />

<strong>und</strong> Kommunikationstechnologien.<br />

In diesem Spannungsfeld entstehen neue<br />

Herausforderungen <strong>und</strong> Perspektiven für<br />

die Lieferkette von morgen. Sie frühzeitig<br />

zu durchdenken, ist für Unternehmen in<br />

wettbewerbsintensiven Märkten die Voraussetzung<br />

für eine nachhaltige Positionierung.<br />

Kai Jannek<br />

Neue <strong>Logistik</strong>ströme<br />

Holger Glockner<br />

Die gesamte Weltbevölkerung wächst bis<br />

2030 auf mehr als acht Milliarden Menschen,<br />

die Weltwirtschaft nimmt jährlich<br />

um geschätzte drei Prozent zu. Dieses<br />

Wachstum ist jedoch ungleich verteilt.<br />

Auf die großen BRIC-Schwellenländer<br />

(Brasilien, Russland, Indien, China) wird<br />

in den nächsten zwei Dekaden mehr als<br />

die Hälfte des globalen Wirtschaftswachstums<br />

entfallen. Sie werden auch einen<br />

Großteil der Menschen in der globalen<br />

Mittelklasse stellen, die bis 2030 auf über<br />

zwei Milliarden Konsumenten mit<br />

OECD-typischen Lebensstilen angewachsen<br />

sein wird. In Folge entstehen neue<br />

<strong>Logistik</strong>ströme von Ost nach West (bzw.<br />

Süd nach Nord), aber auch innerhalb der<br />

Wachstumsregionen, wo das ökonomische<br />

Hinterland zunehmend erschlossen<br />

wird. Damit gehen immense Herausforderungen<br />

einher, weil der Ausbau der<br />

Infrastrukturen angesichts verschärfter<br />

öffentlicher Finanzlagen nur langsam<br />

voranschreitet – selbst in China sind viele<br />

Provinzen <strong>und</strong> Kommunen hoffnungslos<br />

überschuldet. Die OECD hatte für die<br />

Jahre von 2010 bis 2030 einen globalen<br />

Investitionsbedarf in Infrastrukturen von<br />

53 Billionen US-Dollar ermittelt.<br />

Neue Handels- <strong>und</strong> <strong>Logistik</strong>ströme sind<br />

auch durch die transatlantische Freihandelszone<br />

sowie das Wirtschaftswachstum<br />

in Afrika zu erwarten, das Südostasien<br />

in der Rolle als globale Werkbank beerben<br />

könnte. Stärker als die Handelsströme<br />

zwischen den großen Wirtschaftsblöcken<br />

wachsen allerdings diejenigen innerhalb<br />

der Verbünde. Ökonomen sehen in der<br />

Regionalisierung die nächste Stufe der<br />

Globalisierung. Dem zu Gr<strong>und</strong>e liegen<br />

eine stärkere regionale Integration nach<br />

6<br />

LogReal.direkt


innen (z.B. in Form einer asiatischen<br />

Freihandelszone) <strong>und</strong> neue Abschottungstendenzen<br />

nach außen. Formelle<br />

<strong>und</strong> vor allem informelle Einfuhrbarrieren<br />

stellen in der Perspektive bis 2030<br />

eine zunehmende Herausforderung für<br />

die grenzüberschreitende <strong>Logistik</strong> dar.<br />

Neue <strong>Logistik</strong>ströme sind darüber hinaus<br />

die Folge neuer Routen. In Folge des Klimawandels<br />

ist die Nordroute zunehmend<br />

beschiffbar. Auf der anderen Seite verschärft<br />

sich die Problematik am Horn<br />

von Afrika, wo auch durch eine steigende<br />

Anzahl an Klimaflüchtlingen mit mehr<br />

Piraterie zu rechnen ist.<br />

Individualisierung versus<br />

Ressourceneffizienz<br />

Nicht nur die Quantität der über verschiedene<br />

Routen gehandelten Güter ist im<br />

Wandel begriffen, sondern auch deren<br />

Qualität. Mit der zunehmenden Individualisierung<br />

steigt die Nachfrage nach<br />

immer spezifischeren Produkten aus dem<br />

sogenannten Long Tail. Diese Entwicklung<br />

ist nicht auf den Westen begrenzt;<br />

Asien erlebt zurzeit einen Individualisierungsschub,<br />

der mit der Entwicklung in<br />

Osteuropa in der letzten Dekade vergleichbar<br />

ist. Gleichzeitig entsteht im Konsumentensektor<br />

mit der höheren Verfügbarkeit<br />

des mobilen Internets eine „Jetzt-<br />

Kultur“ mit erhöhten Ansprüchen an die<br />

Liefergeschwindigkeit. Diese Anforderungen<br />

stehen im Konflikt mit steigenden<br />

Energiepreisen <strong>und</strong> Lieferkosten. Energieexperten<br />

erwarten, dass die Ölpreise<br />

in den nächsten zwei Dekaden noch einmal<br />

um 20 Prozent steigen – <strong>und</strong> bisher<br />

mussten sie ihre Prognosen regelmäßig<br />

nach oben korrigieren. „Slow steaming“<br />

als Konsequenz der einen <strong>und</strong> „Same-<br />

Day-Delivery“ als Folge der anderen Entwicklung<br />

stehen zumindest partiell im<br />

Widerspruch zueinander <strong>und</strong> führen im<br />

Verb<strong>und</strong> zu deutlich stärker differenzierten<br />

Supply Chains <strong>und</strong> dezentraleren<br />

Lager- <strong>und</strong> Verteilzentren.<br />

Steigende Ressourcenpreise sind auf der<br />

anderen Seite aber auch eine Chance für<br />

die <strong>Logistik</strong>, wenn Stoffkreisläufe geschlossen<br />

werden <strong>und</strong> sich „Reverse Logistics“<br />

als signifikantes Geschäftsfeld etabliert.<br />

Management von Komplexität<br />

Die Komplexität der Supply Chains ist<br />

im Rahmen der aktuellen Globalisierungswelle<br />

massiv gestiegen. Dies liegt<br />

zum einen daran, dass sich die Anzahl<br />

<strong>und</strong> Vielfalt der Produkthersteller <strong>und</strong><br />

Nachfrager deutlich erhöht hat. Zum<br />

anderen hat aber auch die Fragmentierung<br />

vieler Wertschöpfungsketten zugenommen.<br />

Das heißt, dass es pro fertigem<br />

Produkt zu mehr Lieferereignissen (von<br />

halbfertigen Erzeugnissen) kommt. Da<br />

durch den erhöhten Wettbewerbsdruck<br />

die Produktion immer schlanker <strong>und</strong><br />

effizienter organisiert werden muss, entstehen<br />

erhöhte Anforderungen an eine<br />

punktgenaue <strong>Logistik</strong>. Im Ergebnis ist in<br />

Zukunft eine noch stärkere Arbeitsteilung<br />

im <strong>Logistik</strong>sektor zu erwarten zwischen<br />

kapitalintensiven Unternehmen mit hohen<br />

Transport- <strong>und</strong> Lagerkapazitäten<br />

<strong>und</strong> globalen 4PL-Anbietern mit deutlich<br />

geringerer Kapitalbindung.<br />

Das Komplexitätsniveau globaler Supply<br />

Chains steigt auch mit der zunehmenden<br />

Volatilität der Weltwirtschaft. Für die<br />

LogReal.direkt 7


<strong>Logistik</strong> entsteht dadurch die Anforderung,<br />

die Lieferketten in Echtzeit zu steuern.<br />

Der Einsatz moderner Technologien<br />

(Track & Trace, Sensorik, Internet der<br />

Dinge) wird dabei noch an Bedeutung<br />

gewinnen. Perspektiven ergeben sich auch<br />

aus Fortschritten in der automatisierten<br />

Datenanalyse. Künftig werden <strong>Logistik</strong>er<br />

mit Big Data <strong>Logistik</strong>bedarfe <strong>und</strong> -engpässe<br />

bereits vor deren Auftreten prognostizieren<br />

<strong>und</strong> dementsprechend Kapazitäten<br />

flexibel umsteuern können.<br />

Nachhaltigkeit <strong>und</strong> Resilienz<br />

Wie notwendig eine solche Fähigkeit zur<br />

Echtzeitsteuerung ist, hat sich nach dem<br />

Tsunami an der japanischen Küste gezeigt.<br />

Durch Ausfälle einzelner japanischer<br />

Zulieferer kam es bei zahlreichen Automobilherstellern<br />

in Europa zu Produktionsstillständen.<br />

Die auf Effizienz getrimmten<br />

Lieferketten hatten sich als<br />

hochgradig störanfällig erwiesen. Die<br />

OEMs haben bereits reagiert <strong>und</strong> ihre<br />

Zuliefererstruktur verbreitert, um das mit<br />

einzelnen Ausfällen verb<strong>und</strong>ene Risiko<br />

in Zukunft zu reduzieren. Dass sich weitere<br />

Ausfälle ereignen, ist angesichts von<br />

Klimawandel <strong>und</strong> häufigeren Naturereignissen<br />

eine sichere Wette. Präventive<br />

Maßnahmen liegen in der Verantwortung<br />

der <strong>Logistik</strong>er. Sie müssen die Lieferkette<br />

der Zukunft nachhaltig, robust <strong>und</strong> resilient<br />

gestalten, um Ausfälle im Vorhinein<br />

zu vermeiden <strong>und</strong> im Falle einer Störung<br />

eine schnelle „Erholung“ der Lieferkette<br />

zu gewährleisten.<br />

Fazit<br />

Logistische Leistungen werden auch in<br />

Zukunft eine gr<strong>und</strong>legende Voraussetzung<br />

für die wirtschaftliche Entwicklung<br />

von Gesellschaften darstellen. Die genannten<br />

Bereiche zeigen jedoch, dass die<br />

<strong>Logistik</strong>industrie weiterhin viele Innovationen<br />

hervorbringen muss, um diesem<br />

Anspruch gerecht zu werden. Dabei wird<br />

es vor allem auf ein intelligentes Kooperationsmanagement<br />

mit den K<strong>und</strong>en,<br />

aber auch mit Wettbewerbern, ankommen,<br />

um nachhaltige Lösungen für die<br />

zu erwartenden Herausforderungen zu<br />

entwickeln.<br />

Holger Glockner ist Mitglied der<br />

Geschäftsleitung bei Z_punkt. Er betreut<br />

Strategie- <strong>und</strong> Innovationsprojekte für<br />

K<strong>und</strong>en aus unterschiedlichen Industrien<br />

<strong>und</strong> beschäftigt sich mit der Gestaltung<br />

nachhaltiger Zukunftsmärkte. Er<br />

ist gleichzeitig Lehrbeauftragter an der<br />

FU Berlin im Masterstudiengang Zukunftsforschung.<br />

Glockner studierte<br />

zunächst einige Semester Mathematik,<br />

dann Politikwissenschaft, Soziologie<br />

<strong>und</strong> BWL in Mainz <strong>und</strong> Siena.<br />

Kai Jannek ist Director Foresight<br />

Consulting bei Z_punkt <strong>und</strong> betreut<br />

Strategie- <strong>und</strong> Innovationsprojekte u.a<br />

für die chemische Industrie, die <strong>Logistik</strong>branche<br />

<strong>und</strong> den Handel. In seiner<br />

Freizeit schreibt er die Science-Fiction-<br />

Kolumne im Philosophiemagazin<br />

agora42. Kai Jannek studierte Wirtschaftswissenschaft<br />

an der Universität<br />

Witten/Herdecke <strong>und</strong> der Stellenbosch<br />

University.<br />

Z_punkt The Foresight Company ist ein<br />

international tätiges Beratungsunternehmen<br />

für strategische Zukunftsfragen<br />

<strong>und</strong> beschäftigt sich mit der Übersetzung<br />

von Erkenntnissen aus der Trend<strong>und</strong><br />

Zukunftsforschung in die Praxis<br />

des strategischen Managements. Mit<br />

wertorientierter Beratung gestaltet<br />

Z_punkt strategische Zukunftsdialoge<br />

<strong>und</strong> unterstützt Unternehmen bei der<br />

Erschließung nachhaltiger<br />

Zukunftsmärkte.<br />

8<br />

LogReal.direkt


Die 16 Top-<strong>Logistik</strong>cluster in Deutschland:<br />

Volumen <strong>und</strong> Nachfrage<br />

Von Rainer Koepke<br />

Deutschland ist aufgr<strong>und</strong> verschiedener<br />

Standortvorteile als<br />

<strong>Logistik</strong>markt sehr attraktiv <strong>und</strong><br />

einer der Top <strong>Logistik</strong>standorte in<br />

Europa. Die <strong>Logistik</strong>branche zählt<br />

zu den Wachstumsbranchen, in den<br />

letzten Jahren lag das durchschnittliche<br />

Wachstum (3,9%) oberhalb<br />

des durchschnittlichen Wachstums<br />

der Gesamtwirtschaft (2 %).<br />

Rainer Koepke<br />

In Deutschland haben sich verschiedene<br />

<strong>Logistik</strong>cluster herausgebildet.<br />

Unterschiedliche Einflussfaktoren<br />

haben hierzu beigetragen, z.B. die Nähe<br />

zu bevölkerungsreichen Gebieten, die<br />

Lage an Verkehrsknotenpunkten oder die<br />

zentrale Lage innerhalb Deutschlands.<br />

Positiv wirkte sich auch die Verfügbarkeit<br />

von preisgünstigen Gr<strong>und</strong>stücken, ein<br />

entsprechendes Arbeitskräftepotential in<br />

der Region, eine gute Verkehrsanbindung<br />

(vor allem Autobahnkreuznähe), die Bereitschaft<br />

der Kommunen für <strong>Logistik</strong>ansiedlungen<br />

oder eine Betriebsgenehmigung<br />

ohne wesentliche Lärmeinschränkung<br />

an 24 St<strong>und</strong>en / 7 Tage die Woche aus.<br />

Deutschlandweit wurden zwischen 2007<br />

<strong>und</strong> dem ersten Halbjahr 2013 fast 24<br />

Mio. m2 vermietet oder von Eigennutzern<br />

umgesetzt, die sich auf 1.600 Einzelabschlüsse<br />

verteilen. Jährlich erreichte der<br />

Umsatz mindestens ein Volumen von 2,7<br />

Mio. m2 (2009). Im bisherigen Rekordjahr<br />

2011 waren es sogar über 5 Mio. m2, auch<br />

für das laufende Jahr ist ein Gesamtumsatz<br />

von 4,5 bis zu 5 Mio. m2 möglich,<br />

zur Mitte des Jahres wurden bereits 2,35<br />

Mio. m2 umgesetzt. Jones Lang LaSalle<br />

analysiert seit einigen Jahren die Lager-/<br />

<strong>Logistik</strong>flächenumsätze ab einer Größe<br />

von 5.000 m2 hinsichtlich ihrer geografischen<br />

Verteilung. Dabei wurden 16 <strong>Logistik</strong>cluster<br />

identifiziert, die sich deutlich<br />

abheben (vgl. Karte). In diesen etablierten<br />

Regionen wurden im betrachteten Zeitraum<br />

drei Viertel (17,9 Mio. m2) des Gesamtumsatzes<br />

generiert. In der Hälfte der<br />

sechzehn <strong>Logistik</strong>cluster wurden in den<br />

letzten sechseinhalb Jahren je mehr als<br />

1 Mio. m2 umgesetzt, auf Platz 1 liegt das<br />

Ruhrgebiet mit 2,16 Mio. m2, dicht gefolgt<br />

von der Region Hamburg mit 2,12 Mio. m2.<br />

Management Summary<br />

- Zwei Drittel der Lagerflächenumsätze<br />

2007 bis Mitte 2013 entfallen auf<br />

Neubauten<br />

- Drei Viertel der Flächenumsätze in<br />

diesem Zeitraum entfallen auf die 16<br />

<strong>Logistik</strong>cluster<br />

- Der Eigennutzeranteil bei Neubauten<br />

liegt bei 54%<br />

- Die Top 3 Märkte: Ruhrgebiet,<br />

Hamburg, Rhein-Main Gebiet<br />

Rainer Koepke ist Regional Director<br />

bei Jones Lang LaSalle <strong>und</strong> Leiter der<br />

mit über 40 Mitarbeitern besetzten<br />

Abteilung Industrie <strong>Immobilien</strong> in<br />

Deutschland.<br />

Jones Lang LaSalle (NYSE: JLL) ist ein<br />

Dienstleistungs-, Beratungs- <strong>und</strong><br />

Investment-Management-Unternehmen<br />

im <strong>Immobilien</strong>bereich. Das<br />

Unternehmen bietet spezialisierte<br />

Dienstleistungen für Eigentümer,<br />

Nutzer <strong>und</strong> Investoren, die im <strong>Immobilien</strong>bereich<br />

Wertzuwächse realisieren<br />

wollen. Der Jahresumsatz<br />

beträgt $ 3,9 Milliarden. Jones Lang<br />

LaSalle ist weltweit in mehr als 1.000<br />

Städten in 71 Ländern tätig. Im Auftrag<br />

seiner K<strong>und</strong>en verantwortet das<br />

Unternehmen im Bereich Management<br />

<strong>und</strong> Real Estate Outsourcing<br />

Services ein Portfolio von über 241<br />

Millionen Quadratmetern <strong>und</strong> hat<br />

2012 Verkäufe, Käufe <strong>und</strong> Finanztransaktionen<br />

im Wert von $ 63<br />

Milliarden abgeschlossen. Weitere<br />

Informationen finden Sie unter<br />

http://jll.de. LaSalle Investment<br />

Management, der Investment-Management<br />

Geschäftszweig des<br />

Unternehmens, verwaltet ein<br />

Vermögen von $ 47,7 Milliarden.<br />

10<br />

LogReal.direkt


Mit einigem Abstand folgt die Region<br />

Frankfurt auf Platz drei (1,69 Mio. m2.)<br />

Der Anteil der Eigennutzer lag in den<br />

einzelnen Jahren deutschlandweit zwischen<br />

27 % <strong>und</strong> 55 %, hier zeigt sich die<br />

hohe Bedeutung für den Gesamtumsatz.<br />

Viele Unternehmen haben in den vergangen<br />

Jahren von der positiven Entwicklung<br />

der deutschen Wirtschaft profitiert <strong>und</strong><br />

verfügen über eine gute Kapitalausstattung.<br />

Angesichts günstiger Finanzierungszinsen<br />

fällt dann oft die Entscheidung,<br />

ihre im Rahmen von Expansionsplänen,<br />

Modernisierungs- <strong>und</strong> Konsolidierungsmaßnahmen<br />

zusätzlich benötigten Flächen<br />

in Eigenregie zu errichten. Gerade Handelsketten<br />

(z. B. EDEKA, REWE) haben<br />

stark expandiert <strong>und</strong> auch <strong>Logistik</strong>dienstleister<br />

bauten neue Flächen um ihre K<strong>und</strong>enaufträge<br />

bearbeiten zu können.<br />

In der regionalen Betrachtung zeigen sich<br />

markante Unterschiede, ein Zusammenhang<br />

mit den Gr<strong>und</strong>stückspreisen <strong>und</strong><br />

den Lagerflächenmietpreisen ist offensichtlich,<br />

die größten durchschnittlichen<br />

Eigennutzerumsätze wurden in der Region<br />

Erfurt (45.000 m2) registriert – hier sind<br />

die Gr<strong>und</strong>stückspreise mit r<strong>und</strong> 40 Euro/m2<br />

in den betrachteten Regionen am<br />

niedrigsten. Die flächenmäßig kleinsten<br />

Eigennutzerumsätze gab es in der Region<br />

München (13.000 m2), die gleichzeitig die<br />

höchsten Kaufpreise (bis zu 250 Euro/m2)<br />

für <strong>Logistik</strong>gr<strong>und</strong>stücke erzielt.<br />

Bei den Vermietungsumsätzen wurde<br />

ebenfalls in der Region München – hier<br />

werden mit 6,40 Euro/m2 im Monat<br />

deutschlandweit die höchsten Mieten erzielt<br />

– der niedrigste Durchschnittswert<br />

verzeichnet (9.000 m2), die obere Spanne<br />

markiert auch hier Erfurt mit 32.000 m2.<br />

Hier liegen die Spitzenmieten mit bis zu<br />

4,20 Euro/m2 im Monat deutlich niedriger.<br />

In den einzelnen Märkten zeigen sich im<br />

betrachteten Zeitraum signifikante Unterschiede,<br />

so sind in den institutionellen<br />

Vermietermärkten wie z.B. Frankfurt, Berlin<br />

<strong>und</strong> München mit 74% bis 80% die<br />

Anteile der reinen Vermietungen am Gesamtumsatz<br />

überdurchschnittlich hoch,<br />

während in Regionen wie z.B. Hannover/Braunschweig,<br />

Rhein-Neckar <strong>und</strong><br />

Nürnberg die Anteile der Eigennutzer mit<br />

49% bis 55% über dem b<strong>und</strong>esweiten<br />

Durchschnitt liegen.<br />

Neubauten sind weiterhin gefragt<br />

Zwei Drittel (16,1 Mio. m2) der in den<br />

letzten sechseinhalb Jahren insgesamt<br />

umgesetzten Lager- <strong>und</strong> <strong>Logistik</strong>flächen<br />

wurden in Neubauten/Projektentwicklungen<br />

getätigt. In den einzelnen Jahren<br />

schwanken die Anteile zwischen 59%<br />

(2010) <strong>und</strong> 76% (2009). Bei der Differenzierung<br />

nach Vermietungs- (spekulativ<br />

oder built-to-suit) <strong>und</strong> Eigennutzerumsätzen<br />

zeigen sich deutliche Unterschiede.<br />

Der ohnehin niedrige Umsatzanteil der<br />

Vermietungen in spekulativ errichteten<br />

Projektentwicklungen ist weiter rückläufig.<br />

Dies liegt auch daran, dass es hier<br />

nur ein geringes Angebot gibt, in den<br />

letzten Jahren haben immer weniger Projektentwickler<br />

spekulativ gebaut, da sie<br />

das finanzielle Risiko scheuen. Nur r<strong>und</strong><br />

878.000 m2 wurden in spekulativ gebauten<br />

<strong>Immobilien</strong> vermietet. Nutzerspezifische<br />

Projektentwicklungen (built-tosuits)<br />

dagegen bieten für Projektentwickler<br />

<strong>und</strong> Mieter einige Vorteile. Der Projektentwickler<br />

hat den Mietvertrag als<br />

Sicherheit, der Mieter kann seine individuellen<br />

Wünsche äußern, die bereits in<br />

der Planungsphase berücksichtigt werden<br />

können. Einigen sich die Parteien auf für<br />

beide Seiten akzeptable Konditionen (primär<br />

Mietpreis <strong>und</strong> feste Vertragslaufzeit),<br />

kann die Immobilie meist binnen weniger<br />

Monate errichtet werden. Im betrachteten<br />

Zeitraum wurden ca. 6,4 Mio. m2 (r<strong>und</strong><br />

40 % der insgesamt in Neubauten registrierten<br />

Umsätze) Flächen in nutzerspezifischen<br />

Projektentwicklungen umgesetzt.<br />

Die größte Gruppe bilden die Eigennutzer,<br />

ihr Anteil am Umsatz in Neubauten lag<br />

durchschnittlich bei r<strong>und</strong> 54%.<br />

Die Splittung der Umsätze in Neubauten/Projektentwicklungen<br />

<strong>und</strong> Bestandsimmobilien<br />

zeigt deutschlandweit ein<br />

Verhältnis von 67% zu 33%. Hier fallen<br />

die Regionen Berlin, Frankfurt <strong>und</strong> Hamburg<br />

mit überdurchschnittlich hohen<br />

Umsatzanteilen in Bestandsimmobilien<br />

(53% bis 67%) auf. Diese Regionen verfügen<br />

über etablierte, jahrelang gewachsene<br />

<strong>Immobilien</strong>märkte <strong>und</strong> daher auch<br />

über einen großen Bestand an <strong>Logistik</strong>immobilien.<br />

Regionen wie Kassel/Bad Hersfeld,<br />

Hannover/Braunschweig <strong>und</strong> Erfurt<br />

dagegen sind erst in den letzten 10 -15<br />

Jahren unter anderem aufgr<strong>und</strong> ihrer<br />

guten Gr<strong>und</strong>stücksverfügbarkeit, aber<br />

auch aufgr<strong>und</strong> ihrer guten zentralen Lage<br />

für deutschlandweite Distributionen,<br />

stark gewachsen. Die in diesen Jahren<br />

errichteten <strong>Immobilien</strong> sind noch durch<br />

den Erstnutzer belegt, so dass nur wenige<br />

moderne Bestandsimmobilien am Markt<br />

verfügbar sind. Dies erklärt, dass in diesen<br />

Regionen 83% bis 84% der getätigten<br />

Umsätze auf Flächen in Neubauten/Projektentwicklungen<br />

entfiel.<br />

Umsatz in Neubauten<br />

regional betrachtet<br />

70% des Umsatzes in Neubauten entfallen<br />

im betrachteten Zeitraum auf die 16 etablierten<br />

<strong>Logistik</strong>regionen. Signifikante<br />

Unterschiede ergeben sich bei der Unterteilung<br />

des Umsatzes in die verschiedenen<br />

Kategorien (spekulativ, built-to-suit, Eigennutzer).<br />

So fällt auf, dass in den Regionen,<br />

die in den östlichen B<strong>und</strong>esländern<br />

liegen (Berlin, Leipzig/Halle <strong>und</strong> Erfurt)<br />

in den letzten Jahren so gut wie keine<br />

Umsätze in spekulativ errichteten Flächen<br />

stattgef<strong>und</strong>en haben. Hier sind im<br />

deutschlandweiten Vergleich ausreichend<br />

Gr<strong>und</strong>stücke zu günstigen Kaufpreisen<br />

vorhanden, so dass es für Entwickler nicht<br />

attraktiv ist, spekulativ Flächen zu errichten,<br />

da für potentielle Mieter zu viele<br />

Alternativen bestehen. In Regionen, die<br />

über ein relativ großes Angebot an freien<br />

oder entwicklergeb<strong>und</strong>enen Gr<strong>und</strong>stücken<br />

verfügen (z.B. Ruhrgebiet, Kassel/Bad<br />

Hersfeld) ist der Umsatzanteil in<br />

spekulativ errichteten Gebäuden ebenfalls<br />

gering, da die Konkurrenz durch nutzerspezifische<br />

Projektentwicklungen zu groß<br />

ist. Die Anteile der Vermietungsumsätze<br />

in nutzerspezifischen Projektentwicklungen<br />

variieren von knapp 11% (Region<br />

Düsseldorf) bis zu 65% (Region Bremen).<br />

Bezogen auf das umgesetzte Volumen<br />

wurden die meisten Quadratmeter in<br />

built-to-suits im Ruhrgebiet vermietet<br />

(r<strong>und</strong> 720.000 m2). Auch beim Anteil der<br />

Eigennutzerumsätze in Neubauten sind<br />

die regionalen Unterschiede groß, hier<br />

reicht die Spanne von 14% in der Region<br />

Berlin bis zu 55% in der Region Rhein-<br />

Neckar.<br />

12<br />

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Über allen Gipfeln herrscht Ruh<br />

Es ist still geworden um den privatwirtschaftlichen<br />

Schienengüterverkehr. Zu still, meint unser Gesprächspartner<br />

Hartmut Gasser (S. 16 / 17).<br />

Foto: Martinoff Fröhlich / Mit fre<strong>und</strong>licher Genehmigung von TX <strong>Logistik</strong>


Liberalisierung des<br />

Güterverkehrs auf der Schiene<br />

„Bahnen sind Paradiese der Beharrung“<br />

Von Thomas Pool<br />

Es hätte alles so schön werden können:<br />

Als Anfang der 90er Jahre im<br />

Zuge der Liberalisierung des Luftverkehrs<br />

auch der Schienengüterverkehr<br />

in diesen Prozess einbezogen wurde, geschah<br />

das u.a. in der Hoffnung, eine defizitäre<br />

Staatsbahn wettbewerbsfähig zu<br />

machen <strong>und</strong> mehr Güter auf die Schiene<br />

zu locken. Was nach der Privatisierung<br />

der Deutschen Bahn im Jahr 1994 im<br />

Schienengüterverkehr geschah, folgte<br />

zunächst der geplanten Logik, wenn auch<br />

mit großer Verzögerung. Private Eisenbahngesellschaften<br />

mischten dann mit<br />

dem Beginn des neuen Jahrtausends den<br />

Markt ganz ordentlich auf. Knapp eineinhalb<br />

Jahrzehnte später reibt man sich<br />

indes die Augen <strong>und</strong> stellt fest: Die Staatsbahnen<br />

haben verlorene Märkte zurück<br />

erobert – <strong>und</strong> zwar ganz simpel durch<br />

Aufkäufe der privaten Wettbewerber. Ist<br />

da irgend etwas schief gegangen? Ein Interview<br />

mit dem Eisenbahn-Urgestein<br />

Hartmut Gasser (72).<br />

Pionier der ersten St<strong>und</strong>e: Die ehemals private Güterbahn TX <strong>Logistik</strong> (Foto: TX <strong>Logistik</strong>)<br />

? Herr Gasser, ist die Liberalisierung des<br />

Güterverkehrs auf der Schiene ins Stocken<br />

geraten oder längst gescheitert?<br />

Hartmut Gasser: Vollständig gescheitert<br />

ist sie nicht, aber sie steht kurz davor. Die<br />

privaten Güterbahnen spielen heute nur<br />

eine kleine Rolle im Konzert der Anbieter,<br />

<strong>und</strong> das in der Regel auf lokaler <strong>und</strong> regionaler<br />

Ebene. Im Fernverkehr ist die<br />

private Güterbahn derzeit ohne Bedeutung.<br />

einiges bewegt, vor allem im Nahverkehr,<br />

obwohl auch dort Töchter der Staatsbahnen<br />

die größte Rolle spielen. Im Güterverkehr<br />

ist hingegen zu wenig passiert, um<br />

dem zunehmend leistungsfähiger <strong>und</strong><br />

preiswerter operierenden Lkw Paroli bieten<br />

zu können. Die Güterbahn wurde<br />

kaum modernisiert. Eigentlich sind nur<br />

die Lokomotiven besser geworden. Bei<br />

den Waggons hat sich kaum etwas getan,<br />

sie sind veraltet. Das gilt auch für die<br />

Kombiterminals.<br />

Hartmut Gasser<br />

? Was ist passiert?<br />

Hartmut Gasser: Schauen wir uns das<br />

große Ganze an: Der Schienengüterverkehr<br />

in Deutschland verfügt über einen<br />

25-prozentigen Marktanteil. Das ist gegenüber<br />

1994, dem Urknall der Liberalisierung,<br />

eine Steigerung, denn damals<br />

waren gerade einmal 15 Prozent der Güter<br />

auf der Schiene unterwegs. Trotzdem ist<br />

das wenig, zu wenig, meiner Meinung<br />

nach.<br />

Die Privatisierung der Bahn hat, das kann<br />

man heute sagen, im Personenverkehr<br />

Die um das Jahr 2000 gestarteten privaten<br />

Güterbahnen waren mit ihren Konzepten<br />

zunächst erfolgreich – trotz der oft diskutierten<br />

<strong>und</strong> thematisierten Benachteiligung<br />

bei der Trassenvergabe. Einige<br />

Private waren so erfolgreich, dass sie die<br />

Begehrlichkeiten der Staatsbetriebe weckten.<br />

Das Ergebnis ist bekannt. Der private<br />

Sektor wurde zum Teil aufgekauft <strong>und</strong><br />

ist heute wieder Teil der Staatsbahnen.<br />

„Das Schienennetz verselbständigen“<br />

? Wo sehen Sie mit Ihrer Erfahrung in<br />

den kommenden Jahren wichtigen Ver-<br />

16 LogReal.direkt


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änderungsbedarf, um die Weichen in<br />

Richtung mehr Wettbewerb zu stellen?<br />

Hartmut Gasser: Auch da möchte ich<br />

ein wenig ausholen. Erstens: Die Deutsche<br />

Bahn bekommt jährlich 2,5 Milliarden<br />

Euro vom Eigentümer B<strong>und</strong>esrepublik<br />

Deutschland zur Netzinstandhaltung.<br />

Zweitens: Die Deutsche Bahn verfügt mit<br />

der Tochter DB Schenker Rail über einen<br />

großen Player, der über 75 Prozent Marktanteil<br />

verfügt. Trotz ihrer Marktmacht<br />

fährt diese Tochter, genau wie DB Schenker<br />

<strong>Logistik</strong>, in schlechten Jahren Verluste<br />

ein, die der Konzern dann ausgleicht,<br />

wenn es ganz schlecht läuft, letztlich der<br />

B<strong>und</strong>. Drittens: Das Geld dafür kommt<br />

aus den Töpfen der DB Netz AG. Das ist<br />

eine Subventionierung der DB <strong>Logistik</strong>sparte<br />

zum Nachteil der anderen K<strong>und</strong>en<br />

der DB Netz.<br />

Soviel zur Faktenlage. Daran wird sich<br />

erst etwas ändern, wenn das Netz verselbständigt<br />

wird. Die DB-<strong>Logistik</strong>töchter<br />

müssten dann mittel- <strong>und</strong> langfristig ihr<br />

Geld selbst verdienen. Außerdem wird<br />

eine Netzprivatisierung Investoren anlocken,<br />

die in dem Ausbau der Schieneninfrastruktur<br />

ein Geschäft sehen. Das Beispiel<br />

Großbritannien zeigt, wie es funktioniert.<br />

Wenn wir uns ansehen, dass die<br />

DB Netz offenbar damit überfordert ist,<br />

einen mittleren Großstadtbahnhof wie<br />

Mainz zu betreiben! Oder die Kartelle<br />

der Lieferanten von Schienen <strong>und</strong><br />

Schwellen – sind das Beispiele für den<br />

europäischen Schienenverkehr?<br />

? Kehren wir zu den privaten Gütereisenbahnen<br />

zurück. Was hat deren Erfolg<br />

nach der Jahrtausendwende ausgemacht?<br />

Hartmut Gasser: Sie haben gedacht wie<br />

Spediteure, nicht wie Eisenbahner. Zu<br />

den Innovationen zähle ich vor allem<br />

einige recht einfache Dinge. Wir haben<br />

uns damals beispielsweise gefragt, warum<br />

die Wartung von Lokomotiven <strong>und</strong> Wagen<br />

nicht durch mobile Einsatzkräfte<br />

erfolgen kann. Das ist effizienter <strong>und</strong><br />

preiswerter als die zentrale Wartung in<br />

einer extra anzusteuernden Werkstatt.<br />

Also haben wir die mobile Wartung<br />

eingeführt.<br />

Wir haben uns auch gefragt: Warum sollen<br />

wir teure Lokomotiven kaufen? Im<br />

Lkw-Bereich gibt es Leasing- <strong>und</strong> Mietangebote,<br />

warum nicht auch im Lokbereich?<br />

Dank unserer Nachfrage haben die<br />

Hersteller <strong>und</strong> Investoren den Markt der<br />

Vermietung von Lokomotiven als Geschäftsmodell<br />

erkannt.<br />

„Es ist auf der Schiene,<br />

was auf die Schiene gehört“<br />

Wir hätten gern auch im Waggonbau<br />

einiges verändert. Warum werden<br />

Güterzüge heute noch gebremst wie vor<br />

h<strong>und</strong>ert Jahren? Auf der Straße gibt es<br />

zum Beispiel schon lange Retarder. Warum<br />

werden die Waggons nicht leichter<br />

gebaut? Diese Fragen haben wir gestellt.<br />

Leider sind wir damit nicht durchgedrungen.<br />

Wir haben damals gelernt, dass Bahnen<br />

so etwas wie die letzten Paradiese der<br />

Beharrung sind – auch das eine Folge von<br />

Jahrzehnten Staatsmonopol – <strong>und</strong> wohl<br />

noch eine Zeit lang bleiben werden.<br />

? Kann die Schiene den Rückstand im<br />

Wettbewerb aufholen?<br />

Hartmut Gasser: Darauf gibt es zwei<br />

mögliche Antworten. Erstens: Ja, sie kann<br />

etwas Boden gutmachen, wenn moderne<br />

Technologien im Schienengüterverkehr<br />

Einzug halten. Zweitens: Sie kann nur<br />

aufholen, wenn für den Wagenladungsverkehr<br />

durch neue Modelle attraktive<br />

Angebote geschaffen werden. Dort spielt<br />

sich der Wettbewerb mit der Straße ab.<br />

Im Ganzzugverkehr ist auf der Schiene,<br />

was auf die Schiene gehört. Wachstum<br />

gibt es allenfalls im kombinierten Verkehr<br />

mit seinen Unzulänglichkeiten im Terminalsektor.<br />

Hartmut Gasser hat sein gesamtes Berufsleben dem Eisenbahngüterverkehr gewidmet. Er<br />

war einer der treibenden Kräfte bei der Etablierung privater Gütereisenbahnen in Deutschland<br />

<strong>und</strong> Europa. Der ehemalige B<strong>und</strong>esbahner bekleidete Managementpositionen u.a. bei<br />

boxXpress, TX <strong>Logistik</strong>, Rail4Chem, European Bulls <strong>und</strong> Mosolf Automotive Railways. Sechs<br />

Jahre saß Hartmut Gasser im Beirat der DB Netz, drei Jahre lang war er Vorsitzender dieses<br />

Gremiums. Von 2000 bis 2011 war er Vorsitzender des Netzwerks Europäischer Bahnen e.V.,<br />

dessen Ehrenvorsitzender er ist. Heute unterbricht der 72-Jährige seinen Ruhestand mit<br />

Projekten als Rail Consultant.<br />

LogReal.direkt<br />

17


Herausforderung<br />

Unionszollkodex frühzeitig lösen<br />

Von Andreas Giger<br />

Von Sven Koberstein<br />

Der neue Unionszollkodex (UZK) tritt<br />

am 1. November 2013 in Kraft <strong>und</strong><br />

soll voraussichtlich bis Juli 2016 live<br />

gehen – mit dem Ziel, die Zollprozesse<br />

effizienter, schneller <strong>und</strong><br />

globaler zu machen. Viele Vorhaben<br />

liegen noch in weiter Ferne, da die<br />

IT-Infrastruktur dafür noch nicht<br />

flächendeckend vorgehalten wird.<br />

Zudem stellen verschiedene Änderungen<br />

die Unternehmen vor große<br />

Herausforderungen. Umso wichtiger<br />

ist es, sich frühzeitig mit den Neuerungen<br />

auseinanderzusetzen, um<br />

von den Vorteilen des UZK zu<br />

profitieren.<br />

Andreas Giger<br />

Die gute Nachricht zuerst: Der<br />

UZK sieht viele Vereinfachungen<br />

vor. Aber: Diese Vergünstigungen<br />

gelten in erster Linie für Unternehmen<br />

mit AEO-Status (Authorised Economic<br />

Operator). Wer also beim Zoll „bevorzugt“<br />

behandelt werden möchte, muss<br />

sich als „Zugelassener Wirtschaftsbeteiligter“<br />

zertifizieren lassen. Aufwändig wird<br />

künftig zudem die Kontrolle der Dienstleister,<br />

um einen durchgängigen „AEOkonformen“<br />

Sicherheitsstatus zu gewährleisten.<br />

Spezielle IT-Lösungen, die alle<br />

Beteiligten einbinden, können diese Prozesse<br />

erheblich verschlanken.<br />

Eine Vereinfachung sieht der UZK auch<br />

bei der „Einzigen Bewilligung“ vor. Betrifft<br />

die Bewilligung eines Zollverfahrens die<br />

Zollbehörden in mehreren EU-Mitgliedsstaaten,<br />

lassen sich die Zollabwicklungen<br />

mit nur einer Anmeldung vornehmen.<br />

Voraussetzung dafür ist, dass die Zollbehörden<br />

in den jeweiligen Ländern den<br />

globalen Datenaustausch elektronisch<br />

gewährleisten. Hier gibt es noch Nachholbedarf,<br />

gerade bei den kleineren EU-Mitgliedstaaten.<br />

Rechtzeitig einstellen sollten sich die Unternehmen<br />

auf das „Business Process<br />

Modeling“. An den von der Europäischen<br />

Kommission definierten Ablaufprozessen<br />

für Einfuhr, Ausfuhr, Zoll etc., soll sich<br />

jedes Unternehmen künftig orientieren.<br />

Um die Vorgaben auf die eigenen Geschäftsprozesse<br />

zu übertragen, ist eine<br />

genaue Analyse <strong>und</strong> ggf. Anpassung notwendig.<br />

Unternehmen sollten sich frühzeitig beraten<br />

lassen, wie sie sich <strong>und</strong> ihre IT am<br />

besten auf den UZK vorbereiten. Entscheidend<br />

dabei ist die Wahl eines Dienst-<br />

leisters, dessen Software die künftigen<br />

Änderungen heute schon abbildet <strong>und</strong><br />

flexibel auf die globalen Anforderungen<br />

ausgerichtet werden kann. Da Datenmenge<br />

<strong>und</strong> Komplexität stetig steigen, ist es<br />

ratsam, die Kommunikation mit dem Zoll<br />

über zentrale Datenplattformen <strong>und</strong> leistungsstarke<br />

Softwareprogramme eines<br />

erfahrenen IT-Spezialisten zu managen.<br />

So ermöglicht bspw. Kewill CustomsXchange<br />

die Anbindung an alle 28 Mitgliedsstaaten<br />

über eine einzige Schnittstelle. Alle länderspezifischen<br />

Zollverfahren lassen sich<br />

darin integrieren. Dadurch sind die Unternehmen<br />

schon heute auf künftige Neuerungen<br />

vorbereitet.<br />

Andreas Giger ist Global Product<br />

Manager Customs bei Kewill <strong>und</strong><br />

verantwortlich für die Zollsoftwarelösungen,<br />

unter anderem auch für<br />

die Lösung Kewill CustomsXchange<br />

(KCX). Zuvor war Giger als Director<br />

Operations EMEA bei JPMorgan Chase<br />

Vastera <strong>und</strong> als Direktor <strong>Logistik</strong><br />

weltweit bei IFCO Systems sowie in<br />

unterschiedlichen Management-Funktionen<br />

bei TNT tätig.<br />

Kewill ist ein führender Anbieter von<br />

Softwarelösungen für globale Handels-,<br />

Zoll- <strong>und</strong> <strong>Logistik</strong>prozesse. Mit<br />

intelligenter IT unterstützt Kewill<br />

seine K<strong>und</strong>en dabei, die Wirtschaftlichkeit<br />

zu steigern <strong>und</strong> die Kosten<br />

im Unternehmen zu optimieren. Die<br />

Lösungen von Kewill decken drei<br />

zentrale Kernbereiche ab: Zollabwicklung<br />

& Spedition, Transport & <strong>Logistik</strong><br />

sowie eCommerce & B2B-Integration.<br />

www.kewill.com<br />

18<br />

LogReal.direkt


Die LogReal.direkt-Leserbefragung:<br />

Nutzen Sie den<br />

QR-Code,<br />

um schnell zu<br />

unserer Umfrage<br />

zu gelangen.<br />

Ihr Urteil ist uns<br />

wichtig!<br />

Das Bessere ist bekanntlich der<br />

Feind des Guten. Trotz der überwiegend<br />

positiven Resonanz, die<br />

wir bezüglich unserer Arbeit erfahren, ist<br />

es jetzt an der Zeit, ein möglichst ungeschminktes<br />

Bild unserer Qualität in Erfahrung<br />

zu bringen. Und wer könnte besser<br />

darüber urteilen als Sie – unsere hoch<br />

geschätzte Leserschaft! Wir laden Sie deshalb<br />

herzlich ein, sich an unserer ersten<br />

systematischen Leserbefragung zu beteiligen.<br />

Das ist einfach <strong>und</strong> nimmt dank der Technologie<br />

des K<strong>und</strong>enkontakt-Monitors nur<br />

wenig Zeit in Anspruch – nicht mehr als<br />

fünf Minuten. Geben Sie einfach folgende<br />

Zeile in Ihren Internetbrowser ein:<br />

http://tinyurl.com/logReal-direkt<br />

Ihre Teilnahme erfolgt anonym. Sie haben<br />

jedoch die Möglichkeit, uns Ihre E-Mail-<br />

Adresse zu hinterlassen. Damit ist zwar<br />

Ihre Anonymität aufgehoben, Sie können<br />

sich jedoch darauf verlassen, dass wir<br />

Ihre Daten vertraulich behandeln <strong>und</strong><br />

nur für interne Zwecke benutzen. Sollten<br />

Sie dazu bereit <strong>und</strong> darüber hinaus unter<br />

den ersten 50 Umfrageteilnehmern sein,<br />

haben Sie die Chance, eine dreimonatige<br />

Pilotphase für den K<strong>und</strong>enkontakt-<br />

Monitor zu gewinnen. Der K<strong>und</strong>enkontakt-Monitor<br />

ist ein intelligentes Tool zur<br />

permanenten Messung der K<strong>und</strong>enzufriedenheit<br />

im Hinblick auf frei wählbare<br />

Themen. Wir bitten um Verständnis, dass<br />

die dreimonatige Pilotanwendung (die<br />

immerhin einen Wert von 1.500 Euro<br />

darstellt) auf die Auswertung Ihres E-<br />

Mail-Verkehrs beschränkt ist. Wir haben<br />

uns als vermutlich erster Medienbetrieb<br />

in Deutschland für den K<strong>und</strong>enkontakt-<br />

Monitor entschieden, weil er uns eine<br />

schnelle, übersichtliche <strong>und</strong> stets aktuelle<br />

Auswertung Ihrer Meinungen bietet. Jede<br />

abgegebene „Stimme“ fließt sofort in das<br />

Ergebnis ein! Das empfinden wir als<br />

großen Vorteil gegenüber traditionellen<br />

Methoden der K<strong>und</strong>en- bzw. Leserzufriedenheitsmessung.<br />

Wir freuen uns auf Ihre Meinungen!<br />

Eine letzte Bitte: Seien Sie offen <strong>und</strong> ehrlich<br />

uns gegenüber! Schönfärberei überlassen<br />

wir gern anderen …<br />

Ihr Verlags- <strong>und</strong> Redaktionsteam<br />

LogReal.direkt 19


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Alles unter einem D-A-CH:<br />

Drei Länder – ein Ansprechpartner<br />

Vermittlung von <strong>Logistik</strong>immobilien<br />

<strong>Logistik</strong>immobilienentwicklung<br />

Gr<strong>und</strong>stückssuche<br />

Standortberatung<br />

Die <strong>Logistik</strong>immobilienmärkte in Deutschland,<br />

Österreich <strong>und</strong> in der Schweiz sind<br />

durch unterschiedliche Rahmenbedingungen<br />

geprägt. Diese Differenzierungen erfordern<br />

spezifische Vorgehensweisen. Gerade<br />

3PLs <strong>und</strong> 4PLs sind jedoch von Ihren<br />

K<strong>und</strong>en herausgefordert, europäische Lösungen<br />

zu entwickeln. Oft ist ein Manager<br />

für die ganze D-A-CH-Region verantwortlich,<br />

was angesichts der vorhandenen Differenzierungen<br />

Probleme aufwerfen kann.<br />

Diversifikation<br />

Auf der Investorenseite hat die Suche nach<br />

länderspezifischer Diversifikation begonnen.<br />

Deshalb werden erstmals <strong>Logistik</strong>immobilien<br />

zum Kauf aus Österreich <strong>und</strong><br />

der Schweiz angeboten. Schließlich: <strong>Logistik</strong><br />

spielt sich über nationale Grenzen ab<br />

– regionale Überkapazitäten können einen<br />

mehrjährigen Einfluss auf die Nachbarregion<br />

haben.<br />

Deshalb benötigen <strong>Logistik</strong>er <strong>und</strong> Investoren<br />

zunehmend den Mehr-Länder-<br />

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gesucht werden. Wir wissen,<br />

welche <strong>Logistik</strong>anbieter über diese Kapazitäten<br />

verfügen oder welche Investoren<br />

solche Projekte finanzieren.<br />

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- Suche solventer Nutzer für Erst- <strong>und</strong><br />

Wiedervermietungen<br />

- Vermittlung von Bestandsliegenschaften<br />

an private Investoren oder Real<br />

Estate F<strong>und</strong>s.<br />

Dank unserer Kooperation können wir<br />

schnell zielgruppengerechte Mailings in<br />

der D-A-CH Region versenden <strong>und</strong> qualitativ<br />

hochwertige Leads generieren. Auf<br />

einer entstehenden gemeinsamen Website<br />

werden wir Entwicklungsprojekte <strong>und</strong><br />

Wiedervermietungen ausschreiben, um<br />

so die Wege über unzählige <strong>Immobilien</strong>-<br />

Portale mit wenig Affinität zur <strong>Logistik</strong><br />

<strong>und</strong> zu <strong>Logistik</strong>immobilien zu verkürzen.<br />

Unser Verb<strong>und</strong> wird sich erstmalig auf<br />

der EXPO REAL (7.- 9. Oktober) in<br />

München präsentieren – <strong>und</strong> zwar auf<br />

dem <strong>LogRealCampus</strong> in der Halle C 2,<br />

Stand 124.<br />

20 LogReal.direkt


ANZEIGE<br />

Zur Person<br />

Zur Person<br />

Zur Person<br />

Rudolf Hämel ist erfahrener <strong>und</strong> erfolgreicher<br />

Manager in der <strong>Logistik</strong>- <strong>und</strong><br />

Real Estate-Industrie. Er begann seine<br />

berufliche Laufbahn im Jahre 1974 bei<br />

Gelders-Spetra in Nürnberg. Es folgen<br />

Managementpositionen bei TNT Übernacht,<br />

TNT Express, NET Nachtexpress,<br />

UPS <strong>und</strong> ProLogis. Heute ist Rudolf<br />

Hämel Inhaber der LogReal.Die <strong>Logistik</strong>immobilie<br />

GmbH <strong>und</strong> geschäftsführender<br />

Gesellschafter der LogReal.World<br />

sowie Herausgeber der LogReal.direkt,<br />

Dortm<strong>und</strong>. Das Unternehmen bietet ein<br />

individualisiertes Projektportfolio für<br />

maßgeschneiderte <strong>Logistik</strong>- <strong>und</strong> Spezialimmobilien.<br />

Hämel ist seit über 30 Jahren Mitglied<br />

im Marketing Club Frankfurt, seit 2008<br />

Mitglied im Club of Logistics, Mitglied<br />

beim BVL, Mitglied beim KVD <strong>und</strong> Mitglied<br />

im Arbeitskreis Ersatzteilwesen<br />

von Professor Pfohl. Von 2009 bis 2011<br />

war er Mitglied im Advisory Board/Fachbeirat<br />

der EXPO REAL <strong>und</strong> ist Mitglied<br />

der Jury Logix – DEUTSCHER LOGIS-<br />

TIKIMMOBILIEN AWARD 2013.<br />

Alois Meir ist erfahrener <strong>und</strong> erfolgreicher<br />

Manager mehrerer <strong>Immobilien</strong>gesellschaften<br />

mit Schwerpunkt <strong>Logistik</strong><strong>und</strong><br />

Gewerbeimmobilien. Er begann<br />

seine berufliche Laufbahn im Jahre 1994<br />

bei der Meir-Firmengruppe in Wels. Es<br />

folgen Managementpositionen bei der<br />

GRUNDIG <strong>Immobilien</strong> GmbH <strong>und</strong> der<br />

Derflinger Beteiligungs GmbH sowie<br />

einigen Projektgesellschaften in Österreich<br />

<strong>und</strong> Bayern.<br />

Heute ist Alois Meir unter anderem<br />

geschäftsführender Gesellschafter der<br />

Meir Logistic Center GmbH. Das Unternehmen<br />

errichtet <strong>und</strong> vermietet <strong>Logistik</strong>zentren<br />

in Österreich <strong>und</strong> unterstützt<br />

nationale <strong>und</strong> internationale Unternehmen<br />

bei der Standortsuche <strong>und</strong> der Projektentwicklung.<br />

Zu seinen K<strong>und</strong>en zählen<br />

unter anderem die Rail Cargo Austria,<br />

Gebrüder Weiss, XXXLutz, voestalpine,<br />

PBS Austria, DHL, Goodyear Dunlop<br />

Tires <strong>und</strong> die Spedition Schneckenreither.<br />

Carlo Bernasconi begann als gelernter<br />

Betriebswirt seine logistische Karriere<br />

1993 beim größten Detailhändler der<br />

Schweiz (Migros). Als Projektleiter hat er<br />

maßgeblich zur Umsetzung der Non<br />

Food Zentralisierung mit über 200'000<br />

SKU's inkl. Modernisierung der Warehouse<br />

Management Systeme bei der Migros<br />

Verteilbetriebe Neuendorf AG beigetragen.<br />

Ab 2001 bis 2010 war er für die<br />

Firma Mars (Schweiz) AG als Supply<br />

Chain Direktor tätig <strong>und</strong> hat in dieser<br />

Zeit verschiedene Real Estate Dossiers<br />

betreut <strong>und</strong> verschiedene Aktivitäten für<br />

den Konzern an spezialisierte <strong>Logistik</strong>dienstleister<br />

ausgelagert. Heute ist er<br />

Geschäftsführer der 2011 neu gegründeten<br />

ContractLogistics24 AG <strong>und</strong> betreut verschiedene<br />

K<strong>und</strong>en aus Industrie <strong>und</strong><br />

Handel. Das Unternehmen hat sich in<br />

kürzester Zeit im Schweizerischen <strong>Logistik</strong>immobilienmarkt<br />

etabliert <strong>und</strong> darf<br />

erste K<strong>und</strong>en aus der Finanzbranche <strong>und</strong><br />

Real Estate Companies zu seinem K<strong>und</strong>enkreis<br />

zählen. Carlo Bernasconi ist<br />

Mitglied der GS1 <strong>und</strong> arbeitet seit mehr<br />

als 20 Jahren als Fachbeirat oder Referent<br />

für diese Organisation, welche aus der<br />

Fusion von ECR, EAN <strong>und</strong> SGL hervorgegangen<br />

ist.<br />

LogReal.<br />

Die<strong>Logistik</strong><br />

Immobilie<br />

Ihr RealEstate CompetenceCenter<br />

LogReal.Die<strong>Logistik</strong>immobilie GmbH<br />

Friedenstraße 41-43<br />

44139 Dortm<strong>und</strong><br />

Telefon (0231) 91 45 46 - 10 00<br />

haemel@logreal-die-logistikimmobilie.com<br />

www.logrealcampus.com<br />

Meir <strong>Logistik</strong> Center GmbH<br />

Pollheimerstraße 15<br />

4600 Wels /Austria<br />

Telefon +43 7242 46620<br />

office@meir.at<br />

www.meir.at<br />

ContractLogistics24 AG<br />

Einsiedlerstrasse 25<br />

CH-8820 Wädenswil<br />

Tel: +41(0)79 263 01 86<br />

cb@contractlogistics24.com<br />

www.contractlogistics24.com<br />

LogReal.direkt 21


Betriebsübergreifendes Denken<br />

am Standort Wien-Liesing<br />

Der im Südwesten gelegene Wiener<br />

Stadtteil Liesing gehört zu<br />

den traditionsreichsten <strong>und</strong><br />

größten zusammenhängenden Gewerbegebieten<br />

der Donaumetropole. Seit zwei<br />

Jahren werden dort im Zuge eines von<br />

der EU geförderten Projekts neue Wege<br />

der Standortentwicklung beschritten. Das<br />

Projekt mit internationalem Modellcharakter<br />

soll Maßstäbe hinsichtlich ressourcenschonenden<br />

Wirtschaftens setzen.<br />

In Liesing haben sich Unternehmen aus<br />

dem Baugewerbe, der Energieversorgung,<br />

der Produktion <strong>und</strong> Verarbeitung, aus<br />

Forschung <strong>und</strong> Entwicklung, Informations-<br />

<strong>und</strong> Kommunikationstechnologie<br />

sowie <strong>Logistik</strong> <strong>und</strong> Spedition angesiedelt.<br />

Aktuell sind r<strong>und</strong> 560 Betriebe dort heimisch.<br />

Sie schätzen die Nähe zu wichtigen<br />

Autobahnen <strong>und</strong> die Anbindung an das<br />

öffentliche Verkehrsnetz. Neben den infrastrukturellen<br />

Aspekten punktet Liesing<br />

aber vor allem mit „weichen“ Standortfaktoren,<br />

die für Unternehmen mit hohen<br />

Anforderungen an soziale <strong>und</strong> ökologische<br />

Standortbedingungen interessant<br />

sind. Denn aktuell wird, unter Einbindung<br />

mehrerer Gr<strong>und</strong>stückseigentümer<br />

<strong>und</strong> ansässiger Unternehmer, an einem<br />

Masterplan zur Erhöhung der Ressourceneffizienz,<br />

Aufwertung öffentlicher Freiräume<br />

sowie der Optimierung der Verkehrssituation<br />

unter Berücksichtigung<br />

alternativer Mobilitätsformen gearbeitet.<br />

Myriam Maier,<br />

Quartiersmanagerin<br />

Standpunkt Liesing<br />

Dieser Masterplan soll in weiterer Folge<br />

der Stadt als Planungsgr<strong>und</strong>lage für die<br />

Standortentwicklung dienen.<br />

Kern des Projektes ist neben der Verbesserung<br />

der Standortqualität auch ein gemeinsamer<br />

„ideeller Standpunkt“, wie es<br />

in der Imagebroschüre heißt. Dieser liegt<br />

in der Überzeugung, dass sich ein betriebsübergreifendes<br />

Bewusstsein <strong>und</strong><br />

gemeinsame Aktivitäten zur Steigerung<br />

energieeffizienter <strong>und</strong> ressourcenschonender<br />

Arbeit wirtschaftlich <strong>und</strong> ökologisch<br />

lohnen. Gemeinsam wird daher an<br />

entsprechenden Maßnahmen gearbeitet.<br />

Die Schaffung einer attraktiveren Umgebung<br />

mit dem Schwerpunkt auf freiräumliche<br />

Qualitäten <strong>und</strong> kompatible Mischnutzungen<br />

ist ebenso ein Anliegen der<br />

Projektträger.<br />

Eine Besonderheit <strong>und</strong> einen Standortvorteil<br />

stellt in diesem Kontext das Quartiersmanagement<br />

dar. Eingerichtet als<br />

Service für Betriebe <strong>und</strong> zentrale Anlaufstelle<br />

für Themen r<strong>und</strong> um das Gewerbegebiet<br />

hat es nicht nur für Wien, sondern<br />

auch international Modellcharakter. Das<br />

Quartiersmanagement forciert unternehmensbezogene<br />

Netzwerkbildung <strong>und</strong><br />

setzt entsprechende Maßnahmen um.<br />

„Das Quartiersmanagement fungiert als<br />

zentrale Drehscheibe für Kooperationsstärkung,<br />

Informations- <strong>und</strong> Beratungsleistungen<br />

sowie Innovationsentwicklung“,<br />

erklärt die aktuelle Quartiersmanagerin<br />

Myriam Maier. „Ein besonderer<br />

Fokus liegt in der Bereitstellung von tragfähigen<br />

Strukturen <strong>und</strong> Beratungsleistungen,<br />

die vor allem Unternehmen vor Ort<br />

die Implementierung ressourcenschonender<br />

Maßnahmen ermöglichen sollen.“<br />

Zahlreiche Unternehmer nutzen bereits<br />

die Chance <strong>und</strong> liefern bei Netzwerk<strong>und</strong><br />

Dialogveranstaltungen ihren Input<br />

zu standortrelevanten Themen. Das<br />

Quartiersmanagement versteht sich dabei<br />

als serviceorientierte Anlaufstelle für ansässige<br />

Unternehmen, aber auch für standortsuchende<br />

Unternehmer <strong>und</strong> Anrainer.<br />

Ausgehend von den individuellen Bedürfnissen<br />

werden Kooperationspotenziale<br />

<strong>und</strong> Synergien zwischen den Betrieben<br />

ermittelt <strong>und</strong> Möglichkeiten zu deren<br />

Umsetzung ausgelotet.<br />

Gewerbegebiet Wien-Liesing:<br />

Größe: 240 Hektar<br />

Anzahl der Betriebe (Stand 2011):<br />

- Ein-Personen-Unternehmen 189<br />

- Kleinstunternehmen 174<br />

- Kleinunternehmen 130<br />

- Mittlere Unternehmen 52<br />

- Großunternehmen 18<br />

- gesamt 563<br />

Erste Betriebsansiedlung;<br />

1828 Firma Braun <strong>und</strong> Wagenmann<br />

22<br />

LogReal.direkt


Nicht überall sind <strong>Logistik</strong>er<br />

in der Schweiz willkommen!<br />

Von Carlo Bernasconi<br />

Die Topographie der Schweiz <strong>und</strong><br />

die Nachfrage nach möglichst<br />

großen Industriearealen für <strong>Logistik</strong>bauten<br />

haben außerhalb der Ballungszentren<br />

entlang der A1 <strong>und</strong> A2 zwischen<br />

Zürich, Basel, Luzern <strong>und</strong> Bern<br />

einen Bauboom ausgelöst. Seit Einführung<br />

der schweizerischen Maut 2001 (LSVA =<br />

Leistungsabhängige Schwerverkehrsabgabe)<br />

hat sich dieser Trend verschärft mit<br />

dem Resultat, dass sich viele Gemeinden<br />

entlang der beschriebenen Achse auf kommunaler<br />

Ebene aktiv gegen weitere Ansiedlungen<br />

von <strong>Logistik</strong>ern wehren.<br />

Gesetzliche Rahmenbedingungen<br />

Auf nationaler Ebene hat das Schweizer<br />

Stimmvolk im Juni 2012 die Anliegen der<br />

Kulturlandinitiative angenommen. Im<br />

Vordergr<strong>und</strong> stehen zum einen der Schutz<br />

der wertvollen landwirtschaftlichen<br />

Flächen <strong>und</strong> der Areale von besonderer<br />

ökologischer Bedeutung, zum anderen<br />

die Stärkung der Richtplanung, um eine<br />

intensivere Nutzung der Bauzonen zu<br />

ermöglichen. Dies wird den Kampf um<br />

die verbleibenden Gr<strong>und</strong>stücke intensivieren,<br />

<strong>und</strong> es ist klar, dass aus kommunaler<br />

Sicht primär Branchen mit einer<br />

hohen Wertschöpfung begrüßt werden.<br />

Dazu zählt die <strong>Logistik</strong>branche in der<br />

Regel nicht, die viel Kulturland beansprucht<br />

<strong>und</strong> zusätzlichen Schwerverkehr<br />

verursacht.<br />

Für eine Baubewilligung einer größeren<br />

<strong>Logistik</strong>immobilie in der Schweiz (Neubauten<br />

mit über 120.000 m2) braucht es<br />

eine kantonale Zusatzbewilligung. Dafür<br />

muss eine Umweltverträglichkeitsprüfung<br />

inklusive Verkehrsgutachten erstellt werden.<br />

Aus verfahrenstechnischen Gründen<br />

<strong>und</strong> langen Fristen für die Behandlung<br />

Carlo Bernasconi<br />

von Einsprachen empfehlen Experten<br />

ausländischen Investoren den Kauf von<br />

bestehenden <strong>Logistik</strong>immobilien an präferierten<br />

Standorten, die bei Auslauf der<br />

aktuellen Mietverträge mit vernünftigen<br />

Mitteln binnen Monaten an die aktuellen<br />

Bedürfnisse der potentiellen Nutzer angepasst<br />

werden können.<br />

Nachfrage nach Multi-User-Hubs<br />

Die aktuellen Renditen (Nettobetrachtung)<br />

der <strong>Logistik</strong>objekte sind heute im<br />

langjährigen Vergleich überdurchschnittlich,<br />

da auslaufende Mietverträge in der<br />

Regel problemlos zu höheren Konditionen<br />

verlängert werden können. Einerseits<br />

weil der Markt von freien Lagerflächen<br />

mit einer Größe von mehr als 3000 m2<br />

an zentralen Lagen ausgetrocknet ist,<br />

andererseits weil Teile des Investments<br />

nach wie vor sehr günstig refinanziert<br />

werden können.<br />

Recherchen zeigen, dass nur noch die<br />

hiesigen <strong>Logistik</strong>er über größere Landreserven<br />

in zentralen Lagen verfügen <strong>und</strong><br />

sukzessive damit beginnen, ihre Kapazitäten<br />

auszubauen, um der stetigen Nachfrage<br />

ihrer K<strong>und</strong>en für weitere Lagerflächen<br />

nachzukommen. Es gibt drei<br />

wesentliche Gründe, weshalb sich diese<br />

Situation nicht schnell entschärfen wird:<br />

Als ehemaliger Supply Chain Manager<br />

einer der größten weltweit tätigen FMGC<br />

weiß ich, wie sensibel Unternehmungen<br />

heute auf out of stock-Situationen reagieren.<br />

Als Sofortmaßnahme werden die<br />

Sicherheitsbestände erhöht, um hohen<br />

Bußen vom Handel wegen out of stock-<br />

Situationen vorzubeugen. Zudem kann<br />

man heute bei verschiedenen Unternehmungen<br />

im Industriesektor beobachten,<br />

dass vermehrt Produkte <strong>und</strong> Halbfabrikate<br />

aus ausgelagerter Produktion wieder<br />

auf Lager gelegt werden, damit nicht kurzfristige<br />

Lieferunterbrechungen oder Qualitätsmängel<br />

zu einem Produktionsstopp<br />

führen.<br />

Die Binnennachfrage zwischen 2006 <strong>und</strong><br />

2011 entwickelte sich stärker <strong>und</strong> kompensierte<br />

den schwächeren Export. So<br />

wuchs der <strong>Logistik</strong>markt auch während<br />

der Eurokrise im Einklang mit dem BIP.<br />

Die Nachfrage nach modernen, zweckmäßigen<br />

<strong>Logistik</strong>immobilien ist ungebrochen.<br />

Es wird sich weisen, welche<br />

Branchen willens sind, die steigenden<br />

Landpreise zu zahlen. Sicher muss die<br />

<strong>Logistik</strong> die noch zur Verfügung stehenden<br />

Industrieareale mit anderen Wachstums-Branchen<br />

(Retail, Großhandel) tei-<br />

24<br />

LogReal.direkt


Quelle: <strong>Logistik</strong>marktstudie Schweiz 2013 / Herausgeber GS1<br />

len, sofern diese Areale nicht endgültig<br />

der <strong>Logistik</strong> <strong>und</strong> Industrie durch eine<br />

Richtplanänderung für ein neues Wohnquartier<br />

entzogen werden.<br />

Fazit: <strong>Logistik</strong>er sind in der Schweiz noch<br />

willkommen, wenn auf einem bestehenden<br />

Areal durch eine intensivere Nutzung,<br />

z.B. durch einen Rück- oder Neubau, eine<br />

höhere Wertschöpfung erzielt <strong>und</strong> durch<br />

geeignete bauliche Massnahmen der Verkehrsfluss<br />

in bereits existierenden Industriezonen<br />

verbessert <strong>und</strong> gleichzeitig die<br />

Lärmemissionen reduziert werden können.<br />

Carlo Bernasconi ist Geschäftsführer<br />

bei der ContractLogistics24 AG,<br />

Betriebsökonom HWV, NDS Wirtschaftsinformatik,<br />

erstmals als<br />

Aussteller auf der EXPO REAL vom<br />

7. - 9. Oktober in München.<br />

Halle 2C / Stand 124<br />

Expansion im Großraum Zürich:<br />

Camion Transport baut neues<br />

<strong>Logistik</strong>zentrum<br />

Das familiengeführte Schweizer<br />

Speditions- <strong>und</strong> <strong>Logistik</strong>unternehmen<br />

Camion Transport AG<br />

wird im Frühjahr 2014 das neue Cargo<br />

<strong>Logistik</strong> Center in Rümlang bei Zürich<br />

in Betrieb nehmen.<br />

Der Neubau wird über 22.450 Quadratmeter<br />

Lagerfläche mit einer Kapazität von<br />

13.000 Palettenstellplätzen – zuzüglich<br />

einer Blocklagerfläche – verfügen. 6.000<br />

Quadratmeter sind für den Umschlag<br />

vorgesehen. In der 2.700 Quadratmeter<br />

großen <strong>und</strong> überdachten Bahnhalle kön-<br />

nen zweimal täglich 16 Güterwaggons<br />

abgefertigt werden. 51 Rampenplätze sollen<br />

einen schnellstmöglichen Umschlag<br />

der Lkw-Frachten garantieren. Ein Bürotrakt<br />

mit 1.300 Quadratmetern Fläche<br />

komplettiert die <strong>Logistik</strong>immobilie.<br />

Der Standort Rümlang liegt ideal. Die<br />

Nähe zum Flughafen Zürich-Kloten sowie<br />

die Tatsache, dass die Region Zürich der<br />

wichtigste Wirtschaftsraum der Schweiz<br />

ist, tragen dem Kerngeschäft des ausschließlich<br />

national tätigen Unternehmens<br />

gleichermaßen Rechnung. In Rümlang<br />

liegen die Schwerpunkte des Geschäfts<br />

in der Abholung <strong>und</strong> Verteilung von<br />

Stückgutsendungen sowie der Abfertigung<br />

von Luftfracht. Insbesondere der<br />

Weg für internationale Containertransporte<br />

via Kloten wird durch das neue<br />

<strong>Logistik</strong>zentrum extrem kurz.<br />

Der Neubau der dreigeschossigen Halle<br />

ist ein wichtiger Schritt insbesondere in<br />

Richtung Kapazitätsausbau der Schienentransporte.<br />

Das duale Transportkonzept<br />

der Camion Transport setzt gleichermaßen<br />

auf Schiene <strong>und</strong> Straße. In den<br />

LogReal.direkt 25


Niederlassungen wird das Umladen der<br />

im Nachtsprung zu verteilenden Sendungen<br />

auf die Bahn geprüft <strong>und</strong> ggf. als<br />

sinnvolle Alternative zum Straßentransport<br />

organisiert. Vor- <strong>und</strong> Nachläufe werden<br />

auf der Straße bewältigt.<br />

Nicht allein operative Vorteile verspricht<br />

sich das Unternehmen von der Investition<br />

in Rümlang. Strategisch bedeutet das neue<br />

<strong>Logistik</strong>zentrum eine stärkere Ausrichtung<br />

auf Ökologie, verb<strong>und</strong>en mit sinn-<br />

voller Ökonomie <strong>und</strong> sozialer Verantwortung.<br />

Als Gewinner des Eco Performance<br />

Awards 2012 will Camion Transport auch<br />

in Rümlang Maßstäbe setzen. Neben der<br />

Minimierung des Energieverbrauchs<br />

standen Heizung <strong>und</strong> Beleuchtung im<br />

Mittelpunkt der Überlegungen. Die<br />

Wärmeerzeugung erfolgt über eine Holzschnitzel-/Gas-Heizung,<br />

die Beleuchtung<br />

über LED-Technik, was zu einer deutlichen<br />

Reduzierung des Stromverbrauchs<br />

führen wird.<br />

Die Geschichte des Unternehmens begann<br />

1925 als Lagerhaus AG in Wil (Kanton<br />

Sankt Gallen). Heute ist Camion Transport<br />

AG nach eigenen Angaben eines der<br />

bedeutendsten Transport- <strong>und</strong> <strong>Logistik</strong>unternehmen<br />

der Schweiz. Es gehört zur<br />

Jäger Holding AG <strong>und</strong> hält Beteiligungen<br />

an der Cargo Domizil <strong>und</strong> der Quali-Night<br />

AG. Hauptsitz des Unternehmens ist nach<br />

wie vor Wil. An 14 Standorten in der<br />

Schweiz bewegen 1.000 Mitarbeiter durchschnittlich<br />

7.500 Sendungen pro Tag.<br />

Der Fuhrpark umfasst 500 eigene Fahrzeuge.<br />

Die Lagerflächen summieren sich<br />

auf knapp 113.000 Quadratmeter.<br />

26<br />

LogReal.direkt


Anzeige


Konsequent energieeffizient:<br />

Ein Interview mit Immogate-Vorstand Günther Jocher<br />

Das neue <strong>Logistik</strong>center in Parsdorf bei<br />

München wird 35.000 Quadratmeter<br />

Nutzfläche haben.<br />

Immogate entwickelt neue<br />

<strong>Logistik</strong>immobilien bei Düsseldorf <strong>und</strong> München<br />

?<br />

Herr Jocher, ihre neuen <strong>Logistik</strong>center<br />

bei Düsseldorf <strong>und</strong> München sollen<br />

Ihren Mietern geringe Nebenkosten<br />

bescheren. Was heißt das konkret?<br />

Günther Jocher: Das kann ich Ihnen<br />

gerne am Beispiel unseres <strong>Logistik</strong>centers<br />

im Münchner Norden erläutern. Dort<br />

liegen wir bei den Nebenkosten 21 Prozent<br />

unter vergleichbaren Referenzobjekten.<br />

Für unsere Neubauten ist ähnliches geplant.<br />

Sie werden vom Energiebedarf her<br />

20 Prozent unter der Energieeinsparungsverordnung<br />

liegen <strong>und</strong> damit gleichfalls<br />

mit niedrigen Nebenkosten punkten.<br />

? Welche Maßnahmen haben Sie geplant,<br />

um diesen niedrigen Nebenkostenpreis<br />

zu realisieren?<br />

Günther Jocher: Wir setzen auf weitgehend<br />

geschlossene Fassaden, um Wärmeverluste<br />

zu vermeiden. Zur effizienten<br />

Dämmung werden wir Polyurethan-Hartschäume<br />

einsetzen. Lichtbänder machen<br />

Arbeiten bei Tageslicht möglich <strong>und</strong> kürzen<br />

die Stromrechnung. Für zusätzliche<br />

Einsparungen werden eine intelligente<br />

BUS-Steuerung, energiesparende Leuchtmittel,<br />

wie beispielsweise LED-Lampen<br />

sowie Präsenzmelder im ganzen Komplex<br />

eingesetzt.<br />

? Haben Sie auch Sparpotenziale im Bereich<br />

der Heizkosten eingeplant?<br />

Günther Jocher: Heizkosten sind ein weiterer<br />

Hebel auf dem Weg zu niedrigen<br />

Energiekosten. Um einen genauen Marktüberblick<br />

zu erhalten, haben wir umfangreiche<br />

Vergleichsrechnungen durchgeführt.<br />

Als Gewinner haben sich Dunkelstrahler<br />

herauskristallisiert. Hocheffizient strahlen<br />

sie die Wärme dort ab, wo unsere Mieter<br />

sie brauchen: in den Kommissionierbereichen.<br />

Die Dunkelstrahler werden direkt<br />

angesteuert. Dadurch verbrauchen sie die<br />

Energie nicht nutzlos in langen Leitungen.<br />

? Wie nachhaltig werden Ihre beiden<br />

<strong>Logistik</strong>immobilien sein?<br />

Günther Jocher: Nachhaltigkeit ist für<br />

Immogate nicht nur ein Wort. Nach unserer<br />

DGNB-Gold-Zertifizierung (Deutsche<br />

Gesellschaft für nachhaltiges Bauen)<br />

für unseren <strong>Logistik</strong>komplex im Münchner<br />

Norden streben wir für die beiden<br />

neuen Objekte den gleichen Standard an.<br />

Dazu arbeiten wir schon in der Planungs-<br />

phase mit einem Dienstleister zusammen,<br />

der sich auf Zertifizierungen spezialisiert<br />

hat <strong>und</strong> uns frühzeitig nachhaltige <strong>und</strong><br />

ressourcenschonende Lösungen vorstellt.<br />

Günther Jocher<br />

Immogate entwickelt <strong>Immobilien</strong>. Schwerpunkt<br />

des Unternehmens mit Sitz im Münchner<br />

Norden liegt dabei auf <strong>Logistik</strong>-<strong>und</strong> Dienstleistungsflächen.<br />

Ob reine Lagerhallen, spezialisierte<br />

Hightech-Verteilcenter oder <strong>Logistik</strong>immobilien<br />

mit hohem Büroanteil: Immogate<br />

begleitet seine K<strong>und</strong>en von der Standortauswahl<br />

bis hin zur Netzwerkoptimierung im Rahmen<br />

eines komplexen <strong>Logistik</strong>-Konzeptes. Im<br />

Sommer 2014 werden zwei neue <strong>Logistik</strong>immobilien<br />

in Parsdorf bei München <strong>und</strong> in Neuss<br />

bei Düsseldorf fertiggestellt.<br />

28<br />

LogReal.direkt


Onlinehandel <strong>und</strong> <strong>Logistik</strong><br />

Same-Day-Lösungen<br />

vor dem Durchbruch<br />

Von Dr. Michael Lierow <strong>und</strong> Dr. Sebastian Janssen<br />

<strong>Logistik</strong> wird zunehmend zum<br />

entscheidenden Erfolgsfaktor für<br />

E-Commerce- <strong>und</strong> Multi-Channel-<br />

Unternehmen. Die Zustellung am<br />

Bestelltag wird bereits innerhalb<br />

der nächsten fünf Jahre eine<br />

weitverbreitete Lieferoption in<br />

urbanen Regionen sein.<br />

Dr. Michael Lierow<br />

Dr. Sebastian Janssen<br />

Das E-Commerce-Geschäft<br />

boomt. Ob Urlaubsreisen,<br />

Notebooks, Kleidung oder<br />

Bücher – Onlinebestellungen gehören<br />

längst zum Alltag <strong>und</strong> nehmen stetig zu.<br />

Allein in Westeuropa verzeichnet die E-<br />

Commerce-Branche jährliche Wachstumsraten<br />

von zehn bis 15 Prozent. In<br />

Deutschland gingen 2012 fast 30 Milliarden<br />

Euro Umsatz auf Internetkäufe<br />

zurück – fast doppelt so viel wie im Jahr<br />

2005. Bereits heute werden hierzulande<br />

mehr als ein Drittel aller Reisebuchungen<br />

<strong>und</strong> Ticketkäufe online getätigt. Im Bereich<br />

Mode liegt der Anteil bei 35 Prozent,<br />

Bücher kommen auf 24 Prozent, Computer<br />

<strong>und</strong> Zubehör auf 15 Prozent – Tendenz<br />

weiter steigend.<br />

Höheres Sendungsvolumen, steigende<br />

K<strong>und</strong>enansprüche<br />

Dies wirkt sich auf den Paketversand aus.<br />

2013 wird sich das gesamte Sendungsvolumen<br />

im B2C-Segment in Deutschland<br />

auf r<strong>und</strong> 800 bis 850 Millionen Pakete<br />

belaufen. Bis 2023 treibt der Onlinehandel<br />

das Wachstum bei B2C-Warenströmen<br />

deutlich an: Mit neun Prozent<br />

Zuwachs pro Jahr machen E-Commerce-<br />

Sendungen dann über 85 Prozent des<br />

B2C-Paketmarkts aus. Damit wird sich<br />

der deutsche E-Commerce-Paketmarkt<br />

in den kommenden zehn Jahren mehr<br />

als verdoppeln <strong>und</strong> auf r<strong>und</strong> 1,3 Milliarden<br />

Pakete pro Jahr ansteigen. Für <strong>Logistik</strong>er<br />

stellt das eine enorme Chance dar,<br />

ihr Geschäftsfeld auszubauen, konfrontiert<br />

sie aber auch mit zunehmenden<br />

Anforderungen <strong>und</strong> einem schärferen<br />

Wettbewerb.<br />

E-Commerce-Giganten wie Amazon oder<br />

Asos haben im Laufe der Jahre ihren Auslieferungsservice<br />

kontinuierlich verbessert.<br />

Damit haben die Unternehmen auf<br />

K<strong>und</strong>enwünsche reagiert, aber auch den<br />

Markt weiterentwickelt <strong>und</strong> die Messlatte<br />

immer höher gelegt. K<strong>und</strong>en wollen zunehmend<br />

selbst bestimmen, wann <strong>und</strong><br />

wo ihnen die georderte Ware zugestellt<br />

wird. Auch möchten sie bei Bedarf Ort<br />

<strong>und</strong> Zeit der Lieferung flexibel ändern<br />

können. Und schließlich erwarten sie ein<br />

unkompliziertes Retouren-Handling, das<br />

nicht nur kostenfrei ist, sondern auch die<br />

Rückgabe von Waren in Filialen oder<br />

sogar deren Abholung von zu Hause<br />

einschließt.<br />

Zustellung am Bestelltag rückt<br />

näher<br />

Dies bringt nicht nur viele Webshops,<br />

sondern auch <strong>Logistik</strong>dienstleister in Zugzwang.<br />

Denn die schnelle <strong>und</strong> flexible<br />

<strong>Logistik</strong> wird immer mehr zum entscheidenden<br />

Erfolgsfaktor. Ist es heute in<br />

Deutschland <strong>und</strong> Großbritannien nahezu<br />

Standard, dass die Auslieferung am Folgetag<br />

der Bestellung erfolgt, heißt es<br />

künftig, die Ware noch am Bestelltag zu<br />

liefern – <strong>und</strong> das ohne wesentlich höhere<br />

Preise. Erste Ansätze sind schon erkennbar:<br />

In den USA <strong>und</strong> Großbritannien<br />

ermöglichen Dienstleister wie Shutl die<br />

Bündelung von Kurierdiensten <strong>und</strong> an<br />

dem deutschen Pendant Tiramizoo ist<br />

seit kurzem mit dem DPD ein führender<br />

Paket- <strong>und</strong> Expressdienstleister Anteilseigner.<br />

MyTaxi gab im August einen Praxistest<br />

für Same-Day-Lieferung mit Media<br />

Markt-Filialen bekannt <strong>und</strong> auch DHL<br />

testet derzeit mit dem Onlineshop Gourmondo<br />

die Auslieferung am Bestelltag<br />

30 LogReal.direkt


E-Commerce-Paketmarkt Deutschland<br />

In Millionen Pakete pro Jahr, 2013 bis 2023<br />

im Ruhrgebiet. Und nach dem Ausbau<br />

der Regionallager durch Amazon steht<br />

die Ausweitung des „Evening Express“ in<br />

Same-Day-Lieferung für viele Städte in<br />

Deutschland kurz bevor.<br />

Doch die Erhöhung der Liefergeschwindigkeit<br />

ist kein triviales Unterfangen. E-<br />

Commerce-Unternehmen stellen ihre Lagerlogistik<br />

von zentral auf regional um<br />

<strong>und</strong> arbeiten an Direktüberstellungen in<br />

die Auslieferdepots von <strong>Logistik</strong>ern. Multi-Channel-Unternehmen,<br />

die teilweise<br />

schon über Regionallager in der Nähe<br />

ihrer Ladenflächen verfügen, haben hier<br />

einen klaren Startvorteil. Und auch für<br />

<strong>Logistik</strong>er sind die Herausforderungen<br />

der Auslieferung am Bestelltag enorm:<br />

Die Bedeutung von Outbo<strong>und</strong>-Sortierung<br />

<strong>und</strong> Hauptlauf wird über die Zeit<br />

sinken <strong>und</strong> kann zu potenziellen Auslastungsproblemen<br />

der Depots <strong>und</strong> Netzwerke<br />

führen. Für die letzte Meile hingegen<br />

ist ein hohes Maß an Flexibilität <strong>und</strong><br />

Agilität gefordert, um die Vielzahl von<br />

Bestellungen noch am gleichen Tag zum<br />

K<strong>und</strong>en zu bringen <strong>und</strong> so die Wettbewerbsfähigkeit<br />

zu bewahren.<br />

Rasches Handeln gefordert<br />

Angesichts der Dynamik im E-Commerce-Handel<br />

<strong>und</strong> den wachsenden B2C-<br />

Anteilen im Paketgeschäft sind innovative<br />

Lösungen für <strong>Logistik</strong>dienstleister das<br />

Gebot der St<strong>und</strong>e. Um den steigenden<br />

Anforderungen von E-Commerce-Unternehmen<br />

<strong>und</strong> K<strong>und</strong>en gerecht zu werden,<br />

müssen sie rasch diversifizierte Auslieferungsservices<br />

anbieten. Dazu gehören<br />

Abholstationen, die 24 St<strong>und</strong>en geöffnet<br />

haben <strong>und</strong> zentral in den Innenstädten<br />

liegen oder mit dem PKW gut erreichbar<br />

sind. Auch werden in kurzer Zeit ein- bis<br />

zweistündige Zustellfenster <strong>und</strong> flexible<br />

Zweitzustellung an einen vom K<strong>und</strong>en<br />

gewünschten Ort Standard sein. <strong>Logistik</strong>er<br />

werden zudem auf Hochtouren an der<br />

Königsdisziplin, einem skalierbaren Same-<br />

Day-Service, arbeiten. Das erfordert eine<br />

Neuausrichtung der Produktentwicklung<br />

auf innovative Lösungen sowie die weitere<br />

Flexibilisierung des Netzwerks mit Fokus<br />

auf die Auslieferfähigkeiten <strong>und</strong> -orte.<br />

Rasches Handeln tut not, denn schon bald<br />

werden Onlineshops, besonders in Städten,<br />

r<strong>und</strong> um die Auslieferungslogistik eigene<br />

Lösungen entwickeln – <strong>und</strong> zwar, wo sich<br />

dies rechnet <strong>und</strong> von Wettbewerbern abgrenzt,<br />

auch im Bereich Same-Day.<br />

Dr. Michael Lierow ist Partner bei Oliver<br />

Wyman. Zu seinen Beratungsschwerpunkten<br />

gehören Effizienzprogramme<br />

<strong>und</strong> Netzwerkoptimierung von CEP,<br />

LTL/FTL <strong>und</strong> Supply-Chain-Unternehmen.<br />

Michael Lierow studierte BWL<br />

an der Otto Beisheim Graduate School<br />

of Management (WHU) in Deutschland,<br />

weiterhin in Frankreich <strong>und</strong> Australien<br />

<strong>und</strong> hat einen PhD sowie MBA.<br />

Dr. Sebastian Janssen ist Associate bei Oliver<br />

Wyman <strong>und</strong> auf E-Commerce-<strong>Logistik</strong><br />

<strong>und</strong> Supply-Chain-Optimierung spezialisiert.<br />

Sebastian Janssen studierte BWL an der<br />

Georg-August Universität Göttingen, an der<br />

UCLA in Los Angeles sowie der UEM in Madrid.<br />

Oliver Wyman ist eine international<br />

führende Managementberatung mit weltweit<br />

3.000 Mitarbeitern in mehr als 50<br />

Büros in 25 Ländern. Gemeinsam mit K<strong>und</strong>en<br />

entwirft <strong>und</strong> realisiert Oliver Wyman<br />

nachhaltige Wachstumsstrategien <strong>und</strong><br />

unterstützt Unternehmen dabei, ihre Geschäftsmodelle,<br />

Prozesse, IT, Risikostrukturen<br />

<strong>und</strong> Organisationen zu verbessern,<br />

Abläufe zu beschleunigen <strong>und</strong> Marktchancen<br />

optimal zu nutzen. Weitere Informationen<br />

finden Sie unter<br />

www.oliverwyman.de.<br />

LogReal.direkt 31


BME: Herausforderungen annehmen<br />

<strong>und</strong> Chancen gestalten!<br />

Von Dr. Holger Hildebrandt<br />

Nach diesem Prinzip handelten<br />

deutsche Unternehmen in der<br />

Finanz- <strong>und</strong> Wirtschaftskrise. Es ist<br />

auch ihr Leitspruch für die Bewältigung<br />

aktueller Aufgaben. Dadurch<br />

können sie trotz schwierigen Marktumfeldes<br />

ihre Stärken dauerhaft<br />

ausspielen. Als entscheidende<br />

Erfolgsfaktoren erweisen sich dabei<br />

die Entwicklung effizienter <strong>und</strong><br />

agiler Betriebsstrukturen sowie die<br />

Forcierung des Marktauftritts in<br />

globalen Wachstumsmärkten.<br />

„W<br />

ir unterstützen unsere 9.000<br />

Einzel- <strong>und</strong> Firmenmitglieder<br />

in diesen schwierigen<br />

Zeiten vor allem durch fachlichen Knowhow-Transfer.<br />

Gleichzeitig machen wir<br />

sie fit für neue Ziele“, betont Dr. Holger<br />

Hildebrandt, Hauptgeschäftsführer des<br />

B<strong>und</strong>esverbandes Materialwirtschaft, Einkauf<br />

<strong>und</strong> <strong>Logistik</strong> e.V. (BME), Frankfurt.<br />

Dazu gehöre der Aufbau <strong>und</strong> die Pflege<br />

leistungsfähiger internationaler Wertschöpfungsnetzwerke,<br />

intelligentes Optimieren<br />

der <strong>Beschaffung</strong>skosten, souveräner<br />

Umgang mit schwer kalkulierbaren<br />

Schwankungen von Rohstoffpreisen <strong>und</strong><br />

Währungen sowie das Anbahnen neuer<br />

Innovationspartnerschaften mit strategischen<br />

Lieferanten. Der Verband unterstützt<br />

seine Mitglieder<br />

auch dabei, die Supply<br />

Chains der Unternehmen<br />

„wetterfest“ zu machen.<br />

Nur so können sie auf<br />

neue Risiken schnell <strong>und</strong><br />

effizient reagieren.<br />

tegien diskutieren, mit denen sich die<br />

Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen<br />

nachhaltig stärken lässt. Neben den neusten<br />

<strong>Beschaffung</strong>strends kommen auch<br />

aktuelle Entwicklungen im <strong>Logistik</strong>sektor<br />

zur Sprache. Ein Highlight ist die Vorstellung<br />

der Ergebnisse der diesjährigen<br />

BME-Umfrage „Marktdynamik in der<br />

<strong>Logistik</strong>“.<br />

Kaum ein Bereich hat in den vergangenen<br />

Jahren so stark an Bedeutung gewonnen<br />

wie die <strong>Logistik</strong>. Der BME hat auf den<br />

wachsenden Informationsbedarf mit der<br />

Gründung einer eigenen Sektion reagiert.<br />

Als führende Plattform für die Optimierung<br />

des gesamten Wertschöpfungsnetzes<br />

bietet sie allen Marktpartnern aus Industrie,<br />

Handel <strong>und</strong> Dienstleistung Möglichkeiten<br />

zum Meinungsaustausch <strong>und</strong><br />

Raum für gemeinsame innovative Lösungsansätze.<br />

Unterstützt werden die<br />

Aktivitäten der Sektion <strong>Logistik</strong> durch<br />

engagierte BME-Mitglieder in Lenkungsausschuss<br />

<strong>und</strong> Fachgruppe.<br />

Dr. Holger Hildebrandt<br />

Angesichts bestehender<br />

<strong>und</strong> gleichzeitig neuer<br />

Herausforderungen für<br />

die deutsche Wirtschaft<br />

ist „Chancen gestalten“<br />

ein passendes Motto für<br />

das 48. BME-Symposium<br />

Einkauf <strong>und</strong> <strong>Logistik</strong>, das<br />

vom 13. bis 15. November<br />

in Berlin stattfindet.<br />

2.200 Einkäufer <strong>und</strong><br />

<strong>Logistik</strong>er werden in<br />

Fachkonferenzen, Morning<br />

Specials, Workshops<br />

<strong>und</strong> Ro<strong>und</strong> Tables Stra-<br />

Last but not least fördert der BME als<br />

Netzwerkgestalter den Erfahrungsaustausch<br />

für Wirtschaft <strong>und</strong> Wissenschaft.<br />

Und: Der 1954 gegründete Verband ist<br />

offen für alle Branchen (Industrie, Handel,<br />

öffentliche Auftraggeber, Banken/Versicherungen)<br />

<strong>und</strong> Unternehmensformen.<br />

Mehr Infos: www.bme.de/logistik<br />

32<br />

LogReal.direkt


Neue Standortstudie der Fraunhofer SCS:<br />

Zukünftige Potentiale der<br />

<strong>Logistik</strong>regionen im Fokus<br />

Von Uwe Veres-Homm<br />

<strong>Logistik</strong>immobilien haben sich in<br />

den letzten 10 Jahren von einem<br />

Nischenprodukt zu einer etablierten<br />

Assetklasse in der <strong>Immobilien</strong>wirtschaft<br />

entwickelt. Heute gibt es neben<br />

einer Vielzahl von lokalen Maklerberichten<br />

auch eigene Fachmagazine,<br />

Branchentreffen <strong>und</strong> Expertenpanels.<br />

Nicht zuletzt die zahlreichen diesbezüglichen<br />

Aktivitäten auf der EXPO-<br />

REAL, wie das Thementreffen, der<br />

<strong>LogRealCampus</strong> oder die Auslobung des<br />

Logix-Preises sind ein eindeutiges Zeichen<br />

dafür, dass <strong>Logistik</strong>immobilien in<br />

der Branche eine erhöhte Aufmerksamkeit<br />

erfahren.<br />

Dennoch bleibt diese Objektklasse, was<br />

Marktdaten <strong>und</strong> werbefreie, neutrale<br />

Informationen angeht, ein vergleichsweise<br />

wenig bearbeitetes Feld. Aus diesem<br />

Gr<strong>und</strong> wurde vor 4 Jahren die erste<br />

Uwe Veres-Homm<br />

<strong>Logistik</strong>immobilienstudie der Fraunhofer-Arbeitsgruppe<br />

für Supply Chain<br />

SCS erarbeitet, die objektive Fakten zur<br />

Marktentwicklung <strong>und</strong> den <strong>Logistik</strong>regionen<br />

in Deutschland, Österreich<br />

<strong>und</strong> der Schweiz lieferte. Zur diesjährigen<br />

EXPO REAL wird nunmehr die dritte<br />

Auflage der Studie vorgestellt.<br />

Die neue Studienausgabe erweitert die<br />

Analyse der <strong>Logistik</strong>attraktivität <strong>und</strong> intensität<br />

neben den Top-Regionen in<br />

Deutschland <strong>und</strong> Österreich/Schweiz<br />

um Belgien <strong>und</strong> die Niederlande. Ihre<br />

hohe Zentralität für die kaufkräftige<br />

westeuropäische Bevölkerung <strong>und</strong> ihre<br />

Funktion als Gateways der europäischen<br />

Containerverkehre prädestiniert sie als<br />

Standorte für die europäischen Distributionszentren<br />

importlastiger Unternehmen.<br />

Mit den Plätzen 6 (Niederlande)<br />

<strong>und</strong> 8 (Belgien) im Ranking der umsatzstärksten<br />

europäischen <strong>Logistik</strong>märkte<br />

in der Studie Top 100 der <strong>Logistik</strong>, der<br />

Fraunhofer SCS sind diese Länder auch<br />

für Investoren im <strong>Logistik</strong>immobilienbereich<br />

von großer Bedeutung.<br />

In Deutschland wird neben der Aktualisierung<br />

der bestehenden Ergebnisse der<br />

Blick in die Zukunft gerichtet <strong>und</strong> die<br />

noch bestehenden Entwicklungspotenziale<br />

der bereits etablierten <strong>Logistik</strong>regionen<br />

untersucht. Dabei wird das Thema<br />

Flächen- <strong>und</strong> Arbeitskräfteverfügbarkeit<br />

ebenso betrachtet, wie die zukünftige<br />

Entwicklung der logistikaffinen Wirtschaftsbereiche<br />

in den jeweiligen Regionen.<br />

Dort, wo eine erhöhte Nachfrage<br />

nach <strong>Logistik</strong>flächen auf das richtige<br />

Angebot an Gr<strong>und</strong>stücken <strong>und</strong> Fachkräften<br />

trifft, kann von einer hohen Neubaudynamik<br />

ausgegangen werden. Die<br />

Entwicklungspfade der zukünftig aktiven<br />

<strong>Logistik</strong>regionen können mit dem neuen<br />

Potentialindex f<strong>und</strong>iert argumentiert<br />

werden.<br />

Als einer der stärksten Nachfrager nach<br />

<strong>Logistik</strong>flächen in den letzten Jahren<br />

wird auch der Handel einer genaueren<br />

Analyse unterzogen. Dabei werden die<br />

Standortentscheidungen von stationärem<br />

<strong>und</strong> Online-Handel verglichen <strong>und</strong><br />

alternative <strong>Logistik</strong>strategien gegenübergestellt.<br />

Ein ausführlicher Anhang mit<br />

Detailprofilen der wichtigsten <strong>Logistik</strong>regionen<br />

zeigt die jeweiligen Stärken<br />

<strong>und</strong> Schwächen <strong>und</strong> geht auf gegenwärtige<br />

Entwicklungen in den lokalen<br />

Teilmärkten ein.<br />

Die Autoren der Studie stehen am Log-<br />

RealCampus für Fragen <strong>und</strong> Erläute-<br />

Uwe Veres-Homm ist Leiter des Geschäftsfelds<br />

Gruppe Markt bei der<br />

Fraunhofer-Arbeitsgruppe für Supply<br />

Chain Services SCS. Er ist maßgeblich<br />

an der Studienreihe „<strong>Logistik</strong>immobilien<br />

– Markt <strong>und</strong> Standorte“ beteiligt<br />

<strong>und</strong> hat zahlreiche Projekte zur Analyse<br />

<strong>und</strong> Entwicklung von <strong>Logistik</strong>regionen<br />

<strong>und</strong> -immobilien geleitet. Die Fraunhofer<br />

SCS untersucht seit 20 Jahren die<br />

komplexen Zusammenhänge von logistischen<br />

Netzwerken, ihrer Märkte, Prozesse<br />

<strong>und</strong> Dienstleistungen. Durch<br />

zahlreiche Studien, Fachartikel <strong>und</strong> ein<br />

breites Netzwerk im Bereich der <strong>Logistik</strong>standorte<br />

<strong>und</strong> -immobilien kann auf<br />

eine breite Expertise auf diesem Gebiet<br />

zurückgegriffen werden. Als neutrale<br />

Forschungseinrichtung gewährleistet<br />

die Arbeitsgruppe einen unvoreingenommenen<br />

Blick auf alle Fragestellungen<br />

ihrer K<strong>und</strong>en <strong>und</strong> Partner aus Industrie,<br />

Handel, Dienstleistung sowie<br />

öffentlichen Institutionen.<br />

34<br />

LogReal.direkt


R<br />

<strong>LogRealCampus</strong><br />

- Aussteller:<br />

Wir freuen uns auf Ihren Besuch. Halle C2, Stand 124.<br />

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LogReal.direkt 35


Dem Himmel<br />

ein Stück näher


Porsche 911 Turbo:<br />

Die Referenz<br />

Von Dr. Alexander Tempelmayr,<br />

Redakteur „Porsche momentum“<br />

Zehn Jahre nachdem der erste<br />

Porsche 911 das Licht der Autowelt<br />

erblickt hat, präsentierte die<br />

Stuttgarter Sportwagenmarke den ersten<br />

911 Turbo. 260 PS leistete das Dreiliter-<br />

Triebwerk mit Abgas-Turbolader. Zum<br />

50. Geburtstag der Sportwagenikone oder<br />

knapp vier Jahrzehnte nach der Turbopremiere<br />

steht der aufgeladene 911 Turbo<br />

des Typs 991 am Start: mit dem stärksten<br />

Serien-Turbotriebwerk, das jemals in<br />

einem Porsche Sportwagen verbaut wurde.<br />

Und einzigartigen Innovationen.<br />

Neue Leistungsspitze<br />

260 PS Motorleistung waren vor 40 Jahren<br />

in der Welt der Serien-Sportwagen die<br />

Spitze des technisch machbaren. Heute<br />

bringt der Turbo mit 520 PS doppelt so<br />

viel Leistung wie die „Ur-Turbine“ auf<br />

die Räder. Und da man bekanntlich nie<br />

genug PS unter der Haube haben kann,<br />

schickt Porsche mit der „S“-Version ein<br />

Turbotriebwerk ins Rennen, das mit 560<br />

PS die technologische <strong>und</strong> fahrdynamische<br />

Spitze der Elfer-Baureihe markiert.<br />

Das ergibt eine Literleistung von<br />

147,4 PS!<br />

Der technologische Fortschritt ist aber<br />

nicht nur an den grandiosen Leistungssteigerungen<br />

ersichtlich, sondern auch<br />

am Verbrauch: Die Leistung konnte gegenüber<br />

dem Ur-Vater zwar verdoppelt<br />

werden, der Verbrauch liegt aber darunter<br />

<strong>und</strong> sogar im einstelligen Bereich. Genehmigte<br />

sich der erste Turbo anno 1974<br />

knapp unter elf Liter Super auf 100 Kilometer,<br />

so sind es bei beiden neuen, doppelt<br />

aufgeladenen Elfern 9,7 Liter. Start-<br />

Stopp mit Motorabschaltung, die schon<br />

beim Ausrollen <strong>und</strong> Segeln einsetzt,<br />

Bordnetzrekuperation, ein innovatives<br />

Thermomanagement <strong>und</strong> ein perfekt<br />

38<br />

LogReal.direkt


abgestimmtes PDK-Getriebe mit sieben<br />

Schaltstufen sind die wichtigsten Verbrauchstechnologien.<br />

Hinterachslenkung<br />

Eine neue Generation variabler Systeme<br />

in den Bereichen Antriebstechnik, Fahrdynamik<br />

<strong>und</strong> Aerodynamik heben das<br />

Fahrerlebnis <strong>und</strong> die Performance auf<br />

ein neues Niveau. Die innovative Hinterachslenkung<br />

stellt eine Referenz an den<br />

R<strong>und</strong>strecken-Motorsport dar, steigert<br />

aber auch das Handling im ganz normalen<br />

Fahralltag. Anstelle der Spurlenker<br />

kommen an der Hinterachse zwei elektromechanische<br />

Aktuatoren zum Einsatz,<br />

die geschwindigkeitsabhängig den Lenkwinkel<br />

der Hinterräder um bis zu 2,8<br />

Grad variieren. Bei Geschwindigkeiten<br />

bis zu 50 km/h lenkt das System die Hinterräder<br />

beim Einschlagen der Vorderräder<br />

in entgegengesetzter Richtung ein,<br />

über 80 km/h parallel zu den eingeschlagenen<br />

Vorderrädern. Das Ergebnis: Mehr<br />

Agilität <strong>und</strong> Stabilität.<br />

Aktive Aerodynamik<br />

Porsche hat für die neuen Turbos ein<br />

aktives Aerodynamiksystem entwickelt.<br />

Mit dem dreistufigen Frontspoiler <strong>und</strong><br />

einem synchron ausfahrbaren Heckflügel<br />

mit drei ansteuerbaren Flügelpositionen<br />

wird die Aerodynamik je nach Fahrerwunsch<br />

auf optimale Effizienz oder beste<br />

Fahrdynamik abgestimmt. Wird maximaler<br />

Abtrieb an der Vorderachse gewünscht,<br />

werden alle Segmente des Frontspoilers<br />

voll ausgefahren <strong>und</strong> der Heckflügel wird<br />

auf die maximale Ausfahrhöhe mit größtem<br />

Anstellwinkel gebracht. Mit dieser<br />

Konfiguration lässt sich etwa die R<strong>und</strong>enzeit<br />

auf der Nürburgring-Nordschleife<br />

um bis zu zwei Sek<strong>und</strong>en verbessern.<br />

Fazit: Der 911 Turbo ist seit 1974 die<br />

Referenz. Und der neue Turbo des Typs<br />

991 wird auch wieder der Gradmesser<br />

für alle Sportwagen sein. Auf der Straße,<br />

im Alltag, vor der Oper – <strong>und</strong> auf der<br />

R<strong>und</strong>strecke.<br />

TECHNISCHE DATEN<br />

911 Turbo<br />

911 Turbo S<br />

Motor<br />

Antrieb<br />

Leistung<br />

max. Drehmoment<br />

Vmax<br />

0-100 km/h<br />

0-200 km/h<br />

Leergewicht (DIN)<br />

Länge<br />

Breite<br />

Höhe<br />

Radstand<br />

Luftwiderstandsbeiwert<br />

Verbrauch<br />

innerorts<br />

außerorts<br />

kombiniert<br />

CO 2 -Emission<br />

3,8 -Liter-Boxer-Motor<br />

aktiver Allrad<br />

520 PS<br />

710 Nm*<br />

315 km/h<br />

3,2 sec**<br />

10,8 sec**<br />

1.595 kg<br />

4.506 mm<br />

1.880 mm<br />

1.296 mm<br />

2.450 mm<br />

0,31<br />

13,2 l<br />

7,7 l<br />

9,7 l<br />

227 g/km<br />

560 PS<br />

750 Nm*<br />

318 km/h<br />

3,1 sec**<br />

10,3 sec**<br />

1.605 kg<br />

* mit Overboost<br />

** mit SPORT PLUS Taste<br />

LogReal.direkt 39


Anforderungen des Online-Einzelhandels<br />

an die <strong>Logistik</strong>-Infrastruktur<br />

Von Prof. Dr. Georg Rainer Hofmann<br />

<strong>und</strong> Dipl.-Bw. Meike Schumacher<br />

(Information Management Institut IMI, Hochschule Aschaffenburg)<br />

Seit den Jahren 1999/2000, also der<br />

Zeit der Entwicklung (<strong>und</strong> des<br />

Zusammenbruchs ihrer Fehlentwicklungsspitzen)<br />

der „New Economy“,<br />

ist es eine Trivialität, dass sich offenbar<br />

der „Handel im Wanel“ befindet. Dahingestellt<br />

sei die Frage, ob denn der elektronische<br />

Einzelhandel – „Handel im Internet“<br />

– eine wirklich neue Form des<br />

Einzelhandels darstellt. Es lässt sich feststellen,<br />

dass die Konsumenten <strong>und</strong><br />

K<strong>und</strong>en in den jeweiligen historischen<br />

Szenarien offenbar bestrebt waren (<strong>und</strong><br />

es noch immer sind), Waren einer ansprechenden<br />

Qualität zu erwerben. Konsequenterweise<br />

suchten <strong>und</strong> suchen K<strong>und</strong>en<br />

nach Garanten dieser erwünschten Qualität.<br />

Diese Garanten sind entweder die<br />

Hersteller der Waren, oder aber die<br />

Händler derselben – neben der Herstellung<br />

der Ware ist mithin auch der die<br />

Ware verkaufende Prozess von Interesse.<br />

Es ist bezeichnend, dass der<br />

Lieferprozess – die <strong>Logistik</strong> – hierbei<br />

offenbar unterbewertet ist.<br />

Im E-Commerce scheint die immense<br />

Bedeutung der <strong>Logistik</strong>branche doch<br />

unterschätzt zu werden. Vielmehr wird<br />

sie als Störfaktor angesehen, welche die<br />

Umwelt verschmutzt, Straßen verstopft<br />

<strong>und</strong> Landschaften zerstört. Die <strong>Logistik</strong><br />

stellt nicht nur deutschlandweit, sondern<br />

weltweit den Dreh- <strong>und</strong> Angelpunkt für<br />

die arbeitsteilige Ökonomie dar. Erst<br />

durch sie kann der heutige moderne<br />

Konsum in diesem Ausmaß realisiert<br />

werden.<br />

Speziell im E-Commerce wird die <strong>Logistik</strong>branche<br />

intensiv einwirken. Es werden<br />

einerseits Strukturen der <strong>Logistik</strong>, wie die<br />

Lagerhaltung, eine wesentliche Rolle<br />

spielen, andererseits aber der Standort<br />

als solcher. An unserer hiesigen Hochschule<br />

kann man die Meinung vertreten,<br />

dass <strong>Logistik</strong>unternehmen in der Region<br />

des bayerischen Untermains eine Reihe<br />

von Vorteilen zu gegenwärtigen haben.<br />

Der bayerische Untermain ist Teil des<br />

dynamischen Rhein-Main-Gebietes.<br />

Hervorzuheben ist die hervorragende<br />

Infrastruktur, ein überdurchschnittliches<br />

Wirtschaftswachstum <strong>und</strong> die beachtliche<br />

Hochschuldichte.<br />

<strong>Logistik</strong> im E-Commerce – ein Beitrag<br />

zur Preisstabilität<br />

Zentral für die Gewinnmaximierung im<br />

Einzelhandel ist ein hinreichend oft<br />

erzielter hoher Preis für die Waren. Wie<br />

aber kann eine derartige Preisstabilität<br />

der angebotenen Produkte auf hoem<br />

Niveau erzielt werden? Die klassische<br />

Preistheorie – als ein wichtiges Teilgebiet<br />

der volkswirtschaftlichen Theorie – liefert<br />

Ausagen über das Zustandekommen der<br />

Preise auf der Gr<strong>und</strong>lage formalisierter<br />

Modelle. Die Modellansätze der klassischen<br />

Preistheorie müssen indes als<br />

realitätsfern bezeichnet werden. Die<br />

Basisannahmen haben nur in wenigen<br />

Märkten eine praktische Relevanz.<br />

Im Kontext der „Neuen Erwartungstheorie“<br />

hingegen muss der K<strong>und</strong>e beim<br />

Verkaufsprozess emotional angesprochen<br />

werden. Es erscheint damit als Qualitätsmerkmal<br />

des elektronischen Veraufsprozesses,<br />

ob <strong>und</strong> in welchem Umfang<br />

dies gelingt. Erschwerend kommt hinzu,<br />

dass das elektronische Verkaufssystem<br />

für seine emotionalen Botschaften in der<br />

Regel keinen persönlichen Kontakt einer<br />

Verkaufsperson zu einem Käufer kennt:<br />

Das E-Commerce-System kann nicht persönlich<br />

„fre<strong>und</strong>lich“, „zuvorkommend“<br />

oder „aufmerksam“ sein.<br />

40<br />

LogReal.direkt


Eine wesentliche Rolle scheint indes der<br />

Endowment-Effekt (Besitztumseffekt)<br />

einzunehmen; dies bezeichnet den Umstand,<br />

dass der wahrgenommene Wert<br />

eines Gutes höher ist, wenn man es besitzt.<br />

Für die ökonomische Praxis des<br />

elektronischen Einzelhandels folgt daraus<br />

der Ansatz, dem K<strong>und</strong>en zu erklären, wie<br />

„w<strong>und</strong>erbar“ es doch wäre, eine bestimmte<br />

Ware zu erwerben, um nachher<br />

das Produkt zu besitzen. Der Prozess der<br />

„Inbesitznahme“ eines Gutes umfasst<br />

auch die Auslieferung der Ware, etwa<br />

durch den Paketdienst. Der K<strong>und</strong>e zahlt<br />

Aufpreise, wenn nicht nur der reine<br />

Erwerb (Bestell- <strong>und</strong> Bezahlvorgang),<br />

sondern auch die Auslieferung möglichst<br />

schnell <strong>und</strong> zu einem garantierten Termin<br />

erfolgt. Dieser Effekt kann verstärkt werden,<br />

indem eine besondere Knappheit<br />

des Gutes oder hohe Lieferbarkeit des<br />

Gutes erklärt wird – dann steigt die Bereitschaft,<br />

einen hohen Preis zu zahlen,<br />

weil damit vermieden wird, dass ein<br />

Konkurrent das Produkt erwirbt <strong>und</strong><br />

nachher als „stolzer Besitzer“ auftritt.<br />

Hohe Liefergeschwindigkeit von<br />

zentraler Bedeutung<br />

Eine hohe Liefergeschwindigkeit ist<br />

zunehmend im zentralen Interesse der<br />

Online-Händler – verb<strong>und</strong>en mit der<br />

Einhaltung der Lieferzusagen. Viele K<strong>und</strong>en<br />

bevorzugen mittlerweile eine Belieferung<br />

am Tag der Bestellung. Sogar die<br />

Belieferung innerhalb von ein bis zwei<br />

St<strong>und</strong>en ist bereits ein Thema. Um<br />

schnelle Lieferzeiten zu ermöglichen, ist<br />

es wichtig, dass die <strong>Logistik</strong> entsprechend<br />

organisiert ist. Die Gestaltung der Prozesse<br />

der Einlagerung <strong>und</strong> der Lagerentnahme<br />

<strong>und</strong> Konfektionierung, sowie ein Lageraufbau,<br />

bei dem die häufig bestellten<br />

Artikeln, schnell zugänglich sind, spielt<br />

eine entscheidene Rolle. Viele Online-<br />

Händler halten auch den Versand über<br />

<strong>Logistik</strong>-Dienstleister für einen effizienten<br />

Weg. Hierbei geht es um die Prozesse des<br />

Einlagerns, der Kommissionierung, <strong>und</strong><br />

des Verpackens der Produkte. Für kleine<br />

<strong>und</strong> mittelständische Online-Händler<br />

könnten sich massive Synergieffekte dadurch<br />

ergeben, dass einige der vorwettbewerblichen<br />

Aspekte durch Dienstleister<br />

effizienter gestaltet werden können – dies<br />

betrifft etwa die <strong>Beschaffung</strong> von Verpackungsmaterial,<br />

die Gestaltung der<br />

Regalplatzvergabe <strong>und</strong> Einlagerungsprinzipien,<br />

oder die Entsorgungsprozesse.<br />

Literatur<br />

Hofmann, G. R.: Quality, pricing and<br />

success in electronic retailing – what<br />

makes an e-shop successful? World<br />

Review of Entrepreneurship, Management<br />

and Sust. Development, Vol. 7,<br />

No. 2, 2011 155<br />

Kahneman D. <strong>und</strong> Tversky A.: Prospect<br />

theory: An analysis of decision <strong>und</strong>er<br />

risk, Econometrica, Vol. 47, No. 2, S.<br />

263-291. 1979.<br />

Tversky A. <strong>und</strong> Kahneman D.: Advances<br />

in prospect theory: cumulative representation<br />

of uncertainty. In: D. Kahneman<br />

<strong>und</strong> A. Tversky (Hrsg.), (2000):<br />

Choices, values and frames, Cambridge<br />

University Press, Cambridge, S. 44-66.<br />

1992.<br />

Kiel C.C.: Trends in der <strong>Logistik</strong> – im<br />

Kontext des Bayerischen Untermains,<br />

Hochschule Aschaffenburg. 2013<br />

O. V.: Versand- <strong>und</strong> Retourenmanagement<br />

im E-Commerce Handelstrends<br />

<strong>und</strong> Konsumentenerwartungen. ECC<br />

Köln, IFH Institut für Handelsforschung<br />

GmbH, Köln, 2013<br />

Prof. Dr. Georg Rainer Hofmann<br />

Prof. Dr. Georg Rainer Hofmann<br />

studierte Informatik <strong>und</strong> Volkswirtschaftslehre<br />

in Darmstadt <strong>und</strong> promovierte<br />

1991. Seit November 1996 ist er<br />

Professor an der Hochschule Aschaffenburg;<br />

die Lehrgebiete umfassen insbesondere<br />

die Strategie der IT, Management<br />

von Beratungsunternehmen,<br />

E-Commerce. Herr Hofmann ist der<br />

Sprecher der der KG „E-Commerce“ des<br />

eco e.V. <strong>und</strong> der FG „Software- <strong>und</strong><br />

Service-Markt“ der GI e.V., Mitherausgeber<br />

der Zeitschrift „Wirtschaftsinformatik“,<br />

sowie Beirat <strong>und</strong> Aufsichtsrat<br />

mehrerer Firmen <strong>und</strong> Gesellschaften.<br />

Dipl. Betriebswirtin (FH) Meike<br />

Schumacher<br />

Meike Schumacher ist seit Oktober<br />

2009 im Information Management Institut<br />

an der Hochschule Aschaffenburg<br />

beschäftigt. Sie ist aktuell in zwei vom<br />

Europäischen Sozialfonds (ESF) geförderten<br />

Projekten tätig, die den Wissenstransfer<br />

von der Hochschule an<br />

Unternehmen zum Ziel haben. Ihr<br />

Schwerpunkt der wissenschaftlichen<br />

Arbeit liegt auf Methoden zur Ermittlung<br />

von Kontext <strong>und</strong> Akzeptanz von<br />

Systemen, Dienstleistungsmanagement,<br />

Cloud Computing, eGovernment<br />

<strong>und</strong> E-Commerce.<br />

LogReal.direkt 41


Historisches Umsatzhoch<br />

<strong>und</strong> Mitarbeiterstand<br />

Die KNAPP AG, Spezialist für Lagerautomation<br />

<strong>und</strong> Lagerlogistik-<br />

Software in Graz, steigerte ihren<br />

Rekordumsatz aus dem Vorjahr <strong>und</strong> bilanzierte<br />

zum Stichtag 31. März 2013 mit<br />

r<strong>und</strong> 380 Millionen Euro. Der Mitarbeiterstand<br />

erhöhte sich um 200 Personen.<br />

KNAPP stärkte seine Marktpositionen in<br />

den Kernbranchen Pharma, Fashion, General<br />

Retail & Lifestyle, Food Retail sowie<br />

Tools & Spares. Erneut wurden r<strong>und</strong> sechs<br />

Prozent des Umsatzes in Forschung & Entwicklung<br />

investiert.<br />

Der Erfolg des Vorstandstrios Gerald Hofer,<br />

Franz Mathi <strong>und</strong> Christian Grabner<br />

spiegelt sich nicht nur in vollen Auftragsbüchern<br />

wider, auch der Umsatz konnte<br />

um 16 Prozent auf r<strong>und</strong> 380 Millionen<br />

Euro gesteigert werden. „Wir blicken auf<br />

ein erfolgreiches Geschäftsjahr mit vielen<br />

neuen Referenzen <strong>und</strong> spannenden Innovationen<br />

zurück. Außerdem freuen wir<br />

uns über das höchste operative Ergebnis<br />

in der Firmengeschichte“, erklärt KNAPP-<br />

CEO Gerald Hofer.<br />

v.l.n.r.: Franz Mathi (COO), Gerald Hofer (CEO), Christian Grabner (CFO)<br />

unseren Lösungen r<strong>und</strong> um die OSR<br />

Shuttle-Technologie können wir flexibel<br />

<strong>und</strong> rasch auf wachsende <strong>und</strong> sich ändernde<br />

Marktanforderungen reagieren.<br />

Für die britische Kaufhausketten John<br />

Lewis <strong>und</strong> Boots haben wir zukunftsweisende<br />

Automatisierungslösungen umgesetzt.“<br />

Überproportional trug der Geschäftsbereich<br />

Fashion mit einer Umsatzsteigerung<br />

zum Vorjahr von r<strong>und</strong> 80 Prozent zum<br />

Wachstum bei. Zu den Großprojekten im<br />

Bereich Fashion zählen die Automatisierung<br />

des Distributionszentrums von<br />

Hugo Boss <strong>und</strong> Olymp mit Auftragsvolumen<br />

im zweistelligen Millionenbereich.<br />

In die Forschungs- <strong>und</strong> Entwicklungsaktivitäten<br />

des Konzerns wurden wiederum<br />

mehr als sechs Prozent des Umsatzes investiert.<br />

COO Franz Mathi: „Die Intralogistik<br />

<strong>und</strong> unsere Lösungen werden<br />

maßgeblich vom aktuellen Kaufverhalten<br />

beeinflusst. Die Zahl der Vertriebskanäle<br />

vom klassischen Filialbetrieb bis zum Internethandel<br />

wächst; dabei gewinnt die<br />

Verfügbarkeit von Artikeln als Kaufkriterium<br />

an Bedeutung. Gefragt sind flexible<br />

Systeme mit denen unterschiedliche Absatzkanäle<br />

bedient werden können. Mit<br />

Investitionen in die<br />

österreichischen Standorte<br />

Aufgr<strong>und</strong> des erfolgreichen Wachstums<br />

hat sich der Standort in Hart bei Graz,<br />

Österreich, über die Jahrzehnte kontinuierlich<br />

entwickelt. „Allein in Graz wird<br />

das Betriebsgelände um 14.000 m 2 erweitert.<br />

Bis Ende 2013 entstehen zusätzliche<br />

Hallenflächen <strong>und</strong> Büroräumlichkeiten<br />

sowie eine betriebliche Kinderbetreuungsstätte,<br />

die bereits im September<br />

eröffnet“, so CFO Christian Grabner.<br />

„In Zukunft möchten wir auch den Bereich<br />

Lebensmittelhandel verstärkt bearbeiten.<br />

Hier bieten wir Speziallösungen<br />

an: Beispielsweise ist bei trinkgut, einer<br />

h<strong>und</strong>ertprozentige EDEKA-Tochter, eine<br />

vollautomatische Sortierlösung im Einsatz.<br />

Die sorgt dafür, dass bis zu 100.000<br />

Getränkekästen pro Tag vollautomatisch<br />

verbucht, sortiert <strong>und</strong> versandfertig an<br />

Getränkeproduzenten zur Verfügung<br />

gestellt werden“, berichtet CEO Gerald<br />

Hofer.<br />

Die KNAPP AG ist ein international tätiges Unternehmen auf dem Gebiet der Lagerautomation <strong>und</strong> Lagerlogistik-Software. Das Unternehmen<br />

beschäftigt weltweit r<strong>und</strong> 2.300 Mitarbeiter. Die hohe Exportquote von 98 Prozent spiegelt die Internationalität des Konzerns wider: KNAPP ist<br />

mit 20 Niederlassungen <strong>und</strong> 13 Repräsentanzen in allen Erdteilen vertreten.<br />

42<br />

LogReal.direkt


Flächenpotenziale bei der<br />

B<strong>und</strong>esanstalt für <strong>Immobilien</strong>aufgaben<br />

Lohnender Blick aufs Portfolio<br />

Von Axel Kunze<br />

In der Nähe der Autobahn 3 bei Frankfurt<br />

am Main, am Anschluss Obertshausen,<br />

herrscht Hochbetrieb auf einer Baustelle:<br />

Hier entsteht für die Deutsche Post DHL<br />

derzeit das größte Paketzentrum in Deutschland.<br />

Insgesamt 750 Millionen Euro investiert<br />

das Unternehmen allein bis 2014. Vierzehn<br />

Meter hoch <strong>und</strong> etwa fünf Fußballfelder<br />

groß wird der Komplex, mit einer<br />

Gr<strong>und</strong>fläche von 40.000 Quadratmetern.<br />

Im Sommer 2015 soll er fertig sein. Pro<br />

St<strong>und</strong>e können dann dort 50.000 Pakete<br />

sortiert werden, ab 2020 in Spitzenzeiten 80<br />

bis 90 Lastwagen pro St<strong>und</strong>e an- <strong>und</strong> abfahren.<br />

Das Paketzentrum wird auf einem 15 Hektar-Gr<strong>und</strong>stück<br />

stehen, das DHL von einem<br />

Projektentwickler erworben hat. Es ist Teil<br />

des r<strong>und</strong> 22 Hektar großen Gewerbegebietes<br />

„Herbäcker“ in Obertshausen. Neben DHL<br />

hat sich bereits ein internationaler Jeansanbieter<br />

angesiedelt. Früher stand dort das<br />

Gerätehauptdepot der B<strong>und</strong>eswehr. Nachdem<br />

der Standort 2003 geschlossen wurde,<br />

ging er in den Besitz der B<strong>und</strong>esanstalt für<br />

<strong>Immobilien</strong>aufgaben (BImA) über. In enger<br />

Zusammenarbeit mit der <strong>Immobilien</strong>dienstleisterin<br />

des B<strong>und</strong>es schaffte die zuständige<br />

Kommune zunächst Planungsrecht. Die<br />

BImA verkaufte die Liegenschaft 2007 an<br />

die Alpha Industrial Obertshausen. Ein<br />

schönes Beispiel für die erfolgreiche Entwicklung<br />

einer Konversionsliegenschaft.<br />

Axel Kunze<br />

Die 200 Hektar großen „Coleman Barracks“ in Mannheim werden voraussichtlich 2015 von den<br />

US-Streitkräften zurückgegeben.<br />

Flächen dieser Größenordnung – geeignet<br />

für Unternehmen aus den Bereichen Handel,<br />

<strong>Logistik</strong>, Dienstleistungen, Produktion<br />

<strong>und</strong> Spedition – sind in Deutschland nicht<br />

leicht zu finden. Deshalb lohnt sich ein<br />

Blick auf das Portfolio der BImA: Insbesondere<br />

durch die Rückgabe vieler ehemaliger<br />

Militärliegenschaften vermarktet die B<strong>und</strong>esanstalt<br />

Gr<strong>und</strong>stücke in oftmals zentraler<br />

Lage mit großartigen Ansiedlungsmöglichkeiten.<br />

Allerdings müssen solche Flächen<br />

immer zunächst noch entwickelt werden.<br />

Über die Chancen <strong>und</strong> Herausforderungen<br />

beim Thema Konversion informiert die<br />

B<strong>und</strong>esanstalt auch in diesem Jahr wieder<br />

auf einem eigenen Stand bei der EXPO<br />

REAL in München (Halle C1, Stand 210).<br />

Die B<strong>und</strong>esanstalt für <strong>Immobilien</strong>aufgaben<br />

hat ihren Sitz in Bonn. Mit einem Liegenschaftsvermögen<br />

im Wert von r<strong>und</strong> 21 Milliarden<br />

Euro ist die BImA einer der größten<br />

<strong>Immobilien</strong>besitzer Deutschlands. In ihrem<br />

Eigentum befinden sich r<strong>und</strong> 480.000 Hektar<br />

Gr<strong>und</strong>stücksfläche <strong>und</strong> 40.000 Wohnungen.<br />

Ein Aufgabenschwerpunkt ist das<br />

Einheitliche Liegenschaftsmanagement<br />

für die <strong>Immobilien</strong> des B<strong>und</strong>es. Zusätzlich<br />

werden jährlich 2.000 bis 3.000 Objekte<br />

vermarktet, die der B<strong>und</strong> nicht mehr zur<br />

Erfüllung seiner Aufgaben benötigt. Dazu<br />

gehören auch die zahlreichen Standorte der<br />

B<strong>und</strong>eswehr <strong>und</strong> der Gaststreitkräfte, die<br />

in den nächsten Jahren schließen <strong>und</strong> in<br />

eine zivile Anschlussnutzung überführt werden<br />

müssen.<br />

Bei der BImA gibt es neben dem Verkauf<br />

noch weitere Fachsparten, die sich mit dem<br />

Thema Flächenentwicklung befassen: beispielsweise<br />

der B<strong>und</strong>esforst. Er bietet die<br />

Unterstützung von Bauvorhaben durch naturschutzfachliche<br />

Kompensationsmaßnahmen<br />

auf B<strong>und</strong>esliegenschaften an. Insbesondere<br />

vor dem Hintergr<strong>und</strong> der Verknappung<br />

geeigneter Kompensationsflächen ist dies<br />

eine Dienstleistung mit wachsender Bedeutung.<br />

Bei der Flächenauswahl verfolgt der<br />

B<strong>und</strong>esforst das Ziel, große zusammenhängende<br />

Liegenschaften über Ökokonten oder<br />

als Flächenpools wertschöpfend zu entwickeln.<br />

Zu den Vorteilen gehören eine hohe<br />

Akzeptanz bei Forst- <strong>und</strong> Naturschutzbehörden,<br />

verkürzte Planungszeiträume, eine<br />

sehr gute Eignung für Großeingreifer <strong>und</strong><br />

die hohe Qualität bei der Ausführung <strong>und</strong><br />

langfristigen Betreuung.<br />

Axel Kunze gehört zum Vorstand der B<strong>und</strong>esanstalt<br />

für <strong>Immobilien</strong>aufgaben <strong>und</strong> ist zuständig<br />

für die Sparten Verkauf, B<strong>und</strong>esforst<br />

<strong>und</strong> Portfoliomanagement sowie den Stabsbereich<br />

Einkauf. Er ist Mitglied im Aufsichtsrat<br />

der BVVG Bodenverwertungs- <strong>und</strong> -verwaltungs<br />

GmbH <strong>und</strong> im Steuerungsausschuss<br />

des „Competence Center Process Management<br />

Real Estate“.<br />

44<br />

LogReal.direkt


Preis für <strong>Logistik</strong>immobilien:<br />

Erste Verleihung des<br />

Logix Awards<br />

auf der EXPO REAL<br />

Die "Initiative <strong>Logistik</strong>immobilien"<br />

hat den Logix Award ins Leben<br />

gerufen. Der Preis würdigt den<br />

herausragenden Stellenwert, den <strong>Logistik</strong>immobilien<br />

in modernen Volkswirtschaften<br />

einnehmen. Im Rahmen einer<br />

festlichen Abendveranstaltung wird der<br />

Logix erstmalig am 7. Oktober auf der<br />

EXPO REAL in München vergeben.<br />

Ausgezeichnet werden <strong>Logistik</strong>immobilien,<br />

die eine möglichst hohe Nutzungs-<br />

Flexibilität aufweisen sowie ökologischen<br />

Ansprüchen hinsichtlich des Einsatzes<br />

umweltschonender Baumaterialien <strong>und</strong><br />

energieeffizienter Techniken gerecht werden.<br />

Außerdem wird geprüft, inwieweit<br />

bei der Standortwahl des Lagers sowohl<br />

logistische Anforderungen als auch die<br />

Interessen der im unmittelbaren Umfeld<br />

betroffenen Menschen berücksichtigt wurden.<br />

Deshalb wird der Award nicht an<br />

eine einzelne Person oder ein Unternehmen<br />

verliehen, sondern als Kooperationspreis<br />

an alle Beteiligten, die maßgeblich<br />

an der Realisierung der <strong>Immobilien</strong> mitgewirkt<br />

haben. Teilnahmeberechtigt sind<br />

die Eigentümer, Nutzer <strong>und</strong> Projektent-<br />

wickler von <strong>Logistik</strong>immobilien, deren<br />

Objekte bis zum 30. Juni 2013 in Deutschland<br />

fertiggestellt <strong>und</strong> an ihre Nutzer übergeben<br />

wurden.<br />

Sponsoren des Preises sind Deka <strong>Immobilien</strong>,<br />

EXPO REAL, Goodman, Goldbeck,<br />

Jones Lang LaSalle <strong>und</strong> nextparx.<br />

Die für den Logix 2013 nominierten Unternehmen<br />

<strong>und</strong> Projekte sind:<br />

- Alcaro, Großbeeren<br />

- Amazon, Koblenz<br />

- Decathlon, Schwetzingen<br />

- Mainlog Gehspitz, Neu-Isenburg<br />

- Nextpark, Groß Gerau<br />

- Pfenning Logistics, Heddesheim<br />

- Primark, Mönchengladbach<br />

- Rhenus Logistics, Linsengericht<br />

- Rossmann, Köln<br />

- Rudolf <strong>Logistik</strong>, Volkmarsen<br />

- Simon Hegele, Raunheim<br />

- SMA, Kassel<br />

- Syncreon, Wunstorf<br />

- TK Maxx, Bergheim<br />

- Volkswagen, Hannover<br />

- Zalando, Erfurt<br />

Der Gewinner wird von einer Jury aus<br />

zehn Branchenexperten gewählt:<br />

- Dr. Malte-Maria Münchow,<br />

<strong>Logistik</strong>immobilienexperte bei Deka<br />

<strong>Immobilien</strong>, Juryvorsitzender<br />

- Klaus Ansmann, Geschäftsführer<br />

CREM EMEA Deutsche Post / DHL<br />

- Francisco J. Bähr, Geschäftsführender<br />

Gesellschafter nextparx<br />

- Martin Birkert, Business Developer<br />

<strong>und</strong> Vermietungsmanager, nextparx<br />

- Claudia Boymanns, Exhibition<br />

Director EXPO REAL<br />

- Uwe Brackmann, Geschäftsführender<br />

Gesellschafter GOLDBECK International<br />

- Caterina Finis, Investment Managerin<br />

Deka <strong>Immobilien</strong><br />

- Andreas Fleischer, Geschäftsführer <strong>und</strong><br />

Regional Director Goodman Germany<br />

- Rudolf Hämel, Geschäftsführender<br />

Gesellschafter LogReal World<br />

- Rainer Koepke, Regional Director +<br />

Leiter Industrieimmobilien Deutschland<br />

Jones Lang LaSalle<br />

46 LogReal.direkt


Gr<strong>und</strong>lage für den Entscheid der Jury ist<br />

ein Scoring-System. Es berücksichtigt<br />

Fakten <strong>und</strong> Besonderheiten in zwei<br />

großen Kategorien:<br />

1) Key & Hard Facts (u.a. Gebäudeausstattung,<br />

technische Angaben sowie Angaben<br />

zum Gr<strong>und</strong>stück <strong>und</strong> Mietvertrag)<br />

2) Soft Facts, ökologischer Footprint,<br />

Nachhaltigkeit (u.a. Standortwahl,<br />

Architektur, Energieerzeugung. Einbeziehung<br />

der Kommune <strong>und</strong> der politischen<br />

Entscheider, Berücksichtigung<br />

von Arbeitnehmerbelangen).<br />

Ausgezeichnet werden insgesamt drei<br />

Finalisten. Der Erstplatzierte erhält eine<br />

Trophäe. Zusätzlich erhält der Gewinner<br />

eine Plakette zur Kennzeichnung seiner<br />

Immobilie als <strong>Logistik</strong>immobilie des<br />

Jahres.<br />

ANZEIGE<br />

Special Real Estate Forum neben dem <strong>LogRealCampus</strong><br />

Dienstag, 8. Oktober: »Let , s talk logistics« Halle C2, Stand 040<br />

Forum 1: Öffentlich-rechtliche Fallstricke bei der Entwicklung von<br />

<strong>Logistik</strong>immobilien<br />

Uhrzeit: 14:00-14:50 Uhr<br />

Moderator:<br />

Prof. Dr. Michael Schröder<br />

Professor für Transport, Verkehr, <strong>Logistik</strong> an der DHBW<br />

Mannheim<br />

Teilnehmer:<br />

Dipl. Ing. Andreas Meyer<br />

Regionalleiter <strong>Logistik</strong> Nord/Süd bei MAX BÖGL<br />

Bauunternehmung GmbH & Co. KG<br />

Dr. Alexander Köpfler<br />

Rechtsanwalt Taylor Wessing Partnerschaftgesellschaft<br />

Karl Beck<br />

Erster Bürgermeister Wörnitz<br />

Verbandsvorsitzender des Zweckverbandes Industrie-/Gewerbepark<br />

InterFranken<br />

Forum 2: Welche Chancen <strong>und</strong> Risiken bieten sich kleinen Städten<br />

<strong>und</strong> Gemeinden bei der Entwicklung von <strong>Logistik</strong>immobilien?<br />

Uhrzeit: 15:00-15:50 Uhr<br />

Moderator:<br />

Alexander Nehm<br />

Geschäftsführer Fraunhofer SCS<br />

Teilnehmer:<br />

Rainer Koepke<br />

Leiter Industrie <strong>Immobilien</strong> Deutschland bei<br />

Jones Lang LaSalle GmbH<br />

Francisco J. Bähr<br />

Geschäftsführender Gesellschafter nextparx GmbH<br />

Jürgen Reinhard<br />

Erster Bürgermeister Niedernberg<br />

Dipl.-Ing. Carsten Felix<br />

Leitung Zentralabteilung <strong>Immobilien</strong><br />

Nagel-Group | Kraftverkehr Nagel GmbH & Co. KG<br />

Forum 3: Lagern leicht gemacht – die smarte <strong>Logistik</strong>immobilie<br />

Uhrzeit: 16:00-16:50 Uhr<br />

Moderator:<br />

Dr. Christian Jacobi<br />

Geschäftsführender Gesellschafter agiplan GmbH <strong>und</strong> Vorsitzender der<br />

Geschäftsführung der EffizienzCluster Management GmbH<br />

Teilnehmer:<br />

Guido Follert<br />

Abteilungsleiter Fraunhofer Institut für Materialfluss <strong>und</strong> <strong>Logistik</strong><br />

Andreas Fleischer<br />

Regional Director Germany bei Goodman Germany GmbH<br />

Christian Baerwolff<br />

Vice President Marketing bei Still GmbH<br />

Forum 4: Nachhaltigkeit: Die CO2-neutrale <strong>Logistik</strong>immobilie?<br />

Green logistics – standards<br />

Uhrzeit: 17:00-17:50 Uhr<br />

Moderator:<br />

Hans-Joachim Schlobach<br />

Inhaber <strong>und</strong> Geschäftsführer RS Verlag GmbH<br />

Teilnehmer:<br />

Dipl.-Ing. M.Sc. Simone Lakenbrink<br />

Geschäftsführende Gesellschafterin bei DIFNI GmbH & Co. KG<br />

Christian Kühn<br />

Geschäftsführer bei greenfield development GmbH<br />

Dipl.-Ing. Lutz Fischediek<br />

Leiter Baumanagement bei Swisslog AG<br />

Günter Jocher<br />

Vorstand der Immogate AG<br />

LogReal.direkt 47


Effizienz trifft Ergonomie<br />

OSR Shuttle:<br />

Ein System nach Maß<br />

(Foto: Knapp AG)


Eiskalte Brandvermeidung<br />

Täglich beliefert die EDNA International<br />

GmbH zahlreiche Unternehmen<br />

aus Hotel, Gastronomie<br />

<strong>und</strong> dem Bake-Off-Sektor mit tiefgekühlten<br />

Backwaren. Um die Lieferfähigkeit<br />

nicht durch einen Brand zu verlieren, setzt<br />

der Hersteller bei seinem neu errichteten<br />

Tiefkühlhochregallager auf das Brandvermeidungssystem<br />

OxyReduct® von<br />

WAGNER.<br />

Mehr als 1.000 verschiedene Produkte<br />

umfasst das Sortiment der EDNA International<br />

GmbH – nach Angaben des Unternehmens<br />

das größte Tiefkühl-Backwaren-Vollsortiment<br />

Deutschlands. Um<br />

dem kontinuierlich wachsenden Angebot<br />

entsprechen zu können, wurde Ende 2012<br />

in Brehna ein neues hochmodernes Tiefkühlhochregallager<br />

in Betrieb genommen.<br />

Auf einer Fläche von r<strong>und</strong> 7.000 m 2 bietet<br />

der Neubau Platz für ein automatisches<br />

dreigassiges Tablarlager mit 35.300 Stellplätzen<br />

sowie ein mechanisiertes viergassiges<br />

Palettenhochregallager mit 9.600<br />

Lagerplätzen. Pro Tag können bei -24 °C<br />

bis zu 13.000 Handelseinheiten automatisch<br />

auf Paletten kommissioniert werden.<br />

Tiefkühlhochregallager stellen eine besondere<br />

Herausforderung an die Brandschutzlösung.<br />

Zum einen sind die Lager<br />

durch die Vielzahl an elektrischen Geräten<br />

besonders gefährdet, zum anderen breiten<br />

sich Brände durch die gelagerten, leicht<br />

entzündlichen Verpackungsmaterialien<br />

wie Pappe <strong>und</strong> Folien ungehindert besonders<br />

schnell aus. Die strukturelle Beschaffenheit<br />

des Lagers begünstigt zudem<br />

die vertikale Ausbreitung eines Brandes<br />

<strong>und</strong> somit das Übergreifen auf weitere<br />

Palettenplätze.<br />

Um sich vor den Auswirkungen eines<br />

Brandes optimal zu schützen, entschied<br />

sich EDNA gegen den Einsatz einer klassischen<br />

Brandbekämpfungsanlage zugunsten<br />

der aktiven Brandvermeidung. Durch<br />

einen präventiven Ansatz bietet die aktive<br />

Brandvermeidung den höchstmöglichen<br />

Schutz vor der Entstehung <strong>und</strong> Ausbrei-<br />

tung eines Feuers. Die Brandvermeidungstechnologie<br />

OxyReduct® senkt durch die<br />

kontrollierte Einleitung von Stickstoff in<br />

die zu schützenden Bereiche die Sauerstoffkonzentration<br />

ab <strong>und</strong> hält sie dauerhaft<br />

auf einem reduzierten Niveau.<br />

Im Rahmen der Anlagenplanung wurden<br />

in den Brandversuchsräumen der<br />

WAGNER Group in Langenhagen in Zusammenarbeit<br />

mit VdS die individuellen<br />

Entzündungsgrenzen <strong>und</strong> Brandlasten<br />

der bei EDNA eingelagerten Waren ermittelt.<br />

Das Brandvermeidungssystem<br />

kann so auf die vorherrschenden Bedingungen<br />

ausgelegt werden <strong>und</strong> eine optimale<br />

Schutzwirkung bieten. Im Fall des<br />

neuen Tiefkühlhochregallagers von<br />

EDNA senkt OxyReduct® den Sauerstoffgehalt<br />

dauerhaft von 20,9 Vol.-% auf 16,3<br />

Vol.-% ab.<br />

Das Herz der eingesetzten OxyReduct®-<br />

Anlage ist die Stickstofferzeugung mittels<br />

besonders energieeffizienter VPSA (Vacuum<br />

Pressure Swing Adsorption)-Technologie.<br />

Der für die Sauerstoffabsenkung<br />

notwendige Stickstoff wird dabei umweltverträglich<br />

direkt vor Ort aus der Umgebungsluft<br />

gewonnen. Für das EDNA-<br />

Tiefkühllager wurden zwei VPSA Anlagen<br />

mit einer Stickstoffleistung von ca. 480<br />

m 3 /h zusammengeschaltet. Im Vergleich<br />

zu bisher eingesetzten Technologien zur<br />

Stickstoffgewinnung spart das System<br />

r<strong>und</strong> 50 Prozent Energie ein.<br />

Die WAGNER Group realisiert weltweit<br />

technische Brandschutzlösungen für eine<br />

breite Palette von Anwendungsbereichen,<br />

zu denen schwerpunktmäßig Lager, IT-<br />

Zentren, Archive <strong>und</strong> Schienenfahrzeuge<br />

gehören. Die Kompetenz reicht dabei von<br />

der lösungsorientierten Entwicklung bis<br />

hin zur Errichtung <strong>und</strong> Betreuung der<br />

Branderkennungs- (TITANUS®) <strong>und</strong><br />

Brandvermeidungsanlagen<br />

(OxyReduct®), die weltweit tausendfach<br />

im Einsatz sind. Die international tätige<br />

WAGNER Gruppe verfügt über eine<br />

weltweite Präsenz mit Standorten <strong>und</strong><br />

Vertriebspartnern in vielen Ländern.<br />

50<br />

LogReal.direkt


Holztafelbauweise:<br />

Baukonstruktionen für <strong>Logistik</strong>immobilien<br />

Von Thomas Katruß <strong>und</strong><br />

Augustinus Clüsener<br />

Baustoffe sind entscheidend für den<br />

Erfolg eines Bauprojektes.<br />

Die Verwendung von Holz im<br />

Industriebau ist innovativ, effektiv<br />

<strong>und</strong> nachhaltig.<br />

Die richtige Wahl der Baustoffe<br />

trägt bei einem Bauvorhaben aus<br />

den unterschiedlichsten Gründen<br />

entscheidend zum Erfolg oder Misserfolg<br />

bei.<br />

Baustoffe entscheiden maßgeblich über:<br />

- Baukosten<br />

- Erscheinungsbild<br />

- Energiebilanz eines Gebäudes<br />

- Wärme- <strong>und</strong> akustische Dämmeigenschaften<br />

- Bauzeit<br />

- Lebensdauer eines Gebäudes<br />

- Unterhaltskosten<br />

- Funktionalität<br />

- Raumklima (feuchtigkeits- <strong>und</strong><br />

wärmeregulierend)<br />

- Wohlempfinden der Nutzer <strong>und</strong><br />

dadurch Produktivität<br />

Die Ingenieure von PUNKTEINS wissen,<br />

dass bei der Auswahl nicht nur die Investition,<br />

sondern die gesamte Lebensdauer<br />

<strong>und</strong> die Entsorgungsproblematik hinterfragt<br />

werden müssen. Deutschland nimmt<br />

hierbei eine Sonderrolle ein. Auf der einen<br />

Holztafelbauweise für den Bürobereich eines<br />

<strong>Logistik</strong>zentrums<br />

Seite ist die B<strong>und</strong>esrepublik äußerst innovativ<br />

in Bezug auf energetische Sanierung,<br />

andererseits sind die Bauherren<br />

<strong>und</strong> Planer Neuerungen gegenüber oft<br />

misstrauisch eingestellt. Altbewährten<br />

Baustoffen wie Mauerwerk, Beton oder<br />

Stahl-Glaskonstruktionen wird deutlich<br />

mehr Vertrauen entgegengebracht als<br />

vermeintlich neuen Materialien.<br />

Oft ist es das Naheliegende, das den<br />

großen Wandel bringt. Die Verwendung<br />

von Holz im Industriebau ist innovativ.<br />

Denn hier wird ein bewährter Baustoff<br />

in unkonventioneller Umgebung eingesetzt<br />

- eine naheliegende wie effektive<br />

Lösung. Im Ausland ist Holz immer schon<br />

häufig verwendet worden. In den USA<br />

beispielsweise ist ein Großteil der Wohnhäuser<br />

aus Holz gebaut. Aber auch in<br />

Ländern Nord- <strong>und</strong> Mitteleuropas, allen<br />

voran Österreich, Schweiz <strong>und</strong> Skandinavien,<br />

stellt Holz eines der meist verwendeten<br />

Materialien dar.<br />

Thomas Katruß<br />

Augustinus Clüsener<br />

Speziell in Deutschland war man viele<br />

Jahre sehr zögerlich, besonders was den<br />

Industriebau betrifft. Mittlerweile werden<br />

aber auch hierzulande Häuser mit bis zu<br />

sieben Geschossen (bis 22 m, Grenze zum<br />

Hochhaus) in Holzbauweise realisiert.<br />

Holz kann sowohl für das Tragwerk als<br />

auch für die gesamte Hülle eingesetzt werden.<br />

Die Fassade <strong>und</strong> das Dach lassen sich<br />

in Bauart des Holztafelbaus herstellen.<br />

52<br />

LogReal.direkt


Die Fassade gliedert sich dabei in das<br />

eigentliche HTB-Element sowie die<br />

äußere Vorsatzschale, die für die Hinterlüftung<br />

<strong>und</strong> den Witterungsschutz der<br />

Fassade sorgt.<br />

Die äußere Vorsatzschale kann aus Hölzern<br />

bestehen, wie zum Beispiel Fichte,<br />

Kiefer, Douglasie oder Lärche, die am<br />

robustesten ist <strong>und</strong> ohne Anstrich auskommt.<br />

Alternativ können sämtliche andere<br />

Baustoffe vorgesetzt werden: Faserzementplatten,<br />

Alucobond-Platten oder<br />

auch eine komplett gemauerte Vorsatzschale<br />

aus Klinkern, sodass am Ende<br />

nichts mehr sichtbar ist von dem Baustoff<br />

Holz.<br />

Dipl.-Ing. Thomas Katruß ist Geschäftsführer<br />

der PUNKTEINS Generalplanungsgesellschaft<br />

aus Hamburg, die<br />

seit über 25 Jahren für die <strong>Logistik</strong>branche<br />

<strong>und</strong> die produzierende Industrie<br />

plant <strong>und</strong> baut. Sein Leitmotiv: Klare<br />

Strukturen, Kostencontrolling, zielorientiertes<br />

Arbeiten <strong>und</strong> vor allem<br />

Funktionalität als oberste Priorität.<br />

Dipl.-Ing. Augustinus Clüsener ist Projektleiter<br />

der PUNKTEINS Generalplanungsgesellschaft.<br />

"Nicht jeder neue<br />

Baustoff ist zukunftsweisend, wie zum<br />

Beispiel früher Asbest oder heute Wärmedämmverb<strong>und</strong>system.<br />

Holz bildet<br />

hierbei eine grandiose Ausnahme".<br />

PUNKTEINS<br />

Generalplanungsgesellschaft mbH<br />

Alsterdorfer Straße 202<br />

D-22297 Hamburg<br />

Tel+49 (0) 40 513 19 39–0<br />

info@punkteins-gmbh.de<br />

www.punkteins-gmbh.de<br />

Vorteile des Holzbaus:<br />

- hoher Vorfertigungsgrad, daher<br />

kurze Bauzeit<br />

- schnelles Erreichen von Regen<strong>und</strong><br />

Winddichtigkeit<br />

- ökonomisch hinsichtlich der<br />

Material- <strong>und</strong> Verarbeitungskosten<br />

- ökologisch <strong>und</strong> nachhaltig, da<br />

natürlich nachwachsender Rohstoff<br />

- optisch ansprechend<br />

- optimale CO 2 -Bilanz, wenn der<br />

Rohstoff ortsnah wächst <strong>und</strong> verarbeitet<br />

wird (z.B. eignet sich die<br />

europäische Lärche hier deutlich<br />

besser als die russische Lärche)<br />

- gut recycelbar, da das ganze HRB-<br />

Element aus Holz besteht <strong>und</strong><br />

ausschließlich mechanisch miteinander<br />

verb<strong>und</strong>en ist<br />

- geringe Lasten, besonders für<br />

Sanierungen wichtig<br />

- hohe Dämmeigenschaften (Holz<br />

ist der einzige Baustoff, der gleichzeitig<br />

eine Trag- <strong>und</strong> Dämmfunktion<br />

übernimmt)<br />

- hohe Lebenszeit<br />

- unbehandeltes Holz wirkt<br />

antibakteriell (keimhemmend)<br />

Nachteile des Holzbaus:<br />

- Brandlast, Holz ist gr<strong>und</strong>sätzlich<br />

ein brennbarer Baustoff (wobei<br />

sich das Versagen bei Holz von<br />

vornherein ankündigt <strong>und</strong> somit<br />

für die Löschkräfte mehr<br />

Sicherheit besteht)<br />

- Anforderungen des Industriebaus<br />

an den Baustoff Holz<br />

Der Vorfertigungsgrad <strong>und</strong> damit die<br />

Montagegeschwindigkeit sind ein wesentlicher<br />

Vorteil der Holztafelbauweise. So<br />

können bereits vorab Fenster eingebaut<br />

<strong>und</strong> die Vorsatzschale montiert werden.<br />

Das bedeutet, dass lediglich die innere<br />

Wandbekleidung, wie zum Beispiel Malervlies,<br />

Farbanstrich oder Fliesenbelag<br />

nachträglich aufgebracht werden müssen.<br />

Bei der Realisierung ist auf einfache Detailausbildungen<br />

zu achten, so kann die<br />

Bauzeit nochmals reduziert <strong>und</strong> auf zusätzliche<br />

künstliche Materialien wie chemische<br />

Holzschutzmittel oder Kleber verzichtet<br />

werden.<br />

Ein sehr wichtiger Aspekt beim Holzbau<br />

ist natürlich der Brandschutz, daher ist<br />

es zwingend erforderlich, frühzeitig in<br />

der Planungsphase einen Brandschutzsachverständigen<br />

hinzuzuziehen, der sich<br />

explizit mit dem Baustoff Holz auskennt,<br />

um eine abgestimmte Planung zu erarbeiten.<br />

Den besonderen Anforderungen im Industriebau<br />

wird der Werkstoff Holz in<br />

diversen Facetten gerecht. Durch optimierte<br />

Brettschichtholzkonstruktionen<br />

<strong>und</strong> Fachwerkbinder sind größte Spannweiten<br />

zu realisieren, was zu einer deutlichen<br />

Reduzierung der Stützen führt. Dies<br />

ist besonders für den <strong>Logistik</strong>- aber auch<br />

den Industriebereich von größter Bedeutung.<br />

LogReal.direkt 53


IT-Intelligenz<br />

für die <strong>Logistik</strong> von morgen<br />

Das Hamburger Unternehmen<br />

CheckMobile verspricht, Unternehmen<br />

mit einer speziellen<br />

Prozesssteuerungs-Technologie<br />

produktiver zu machen. Im<br />

Interview spricht Firmenchef<br />

Philipp Weirauch über die Rolle,<br />

die der IT bei der Bewältigung der<br />

vielfachen Herausforderungen<br />

moderner <strong>Logistik</strong> zukommt.<br />

Philipp Weirauch<br />

?<br />

Herr Weirauch, Sie haben wiederholt<br />

darauf hingewiesen, dass sich die<br />

<strong>Logistik</strong>unternehmen großen Herausforderungen<br />

hinsichtlich ihrer internen<br />

Prozessgestaltung gegenübersehen. Worauf<br />

spielen Sie damit an?<br />

Philipp Weirauch: Die meisten <strong>Logistik</strong>er,<br />

insbesondere Dienstleister im Bereich der<br />

Kontraktlogistik, werden Ihnen bestätigen,<br />

dass die Anforderungen an Know-how,<br />

Flexibilität <strong>und</strong> Reaktionsgeschwindigkeit<br />

ständig steigen. Hintergr<strong>und</strong> dafür ist, dass<br />

ihre K<strong>und</strong>en, getrieben wiederum von den<br />

Ansprüchen von deren Endk<strong>und</strong>en, immer<br />

mehr komplexe Prozesse an die <strong>Logistik</strong>partner<br />

auslagern. Es geht längst nicht<br />

mehr nur um Lagerung <strong>und</strong> Transport von<br />

Waren. Heute müssen <strong>Logistik</strong>er beispielsweise<br />

in der Lage sein, die Vermietung von<br />

eingelagerten Geräten an ihre Nutzer abzuwickeln,<br />

defekte Geräte abzuholen, zu<br />

reparieren <strong>und</strong> wieder auszuliefern, das<br />

Ersatzteilmanagement zu übernehmen <strong>und</strong><br />

so weiter. Zugleich steigt die Zahl der Varianten<br />

der Güter auf dem Markt steil an,<br />

alle Prozesse müssen auf ständig wachsende<br />

Differenzierung <strong>und</strong> schnelle Veränderungen<br />

in den Sortimenten oder Service-Abläufen<br />

eingerichtet sein. Das bedeutet nicht<br />

nur höchste Anforderungen an die Prozessorganisation,<br />

sondern auch steigende Belastung<br />

für das Personal. Und ich glaube<br />

fest, dass Technologie der wichtigste Faktor<br />

bei der Bewältigung dieser Herausforderungen<br />

ist.<br />

? Wo liegen die technologischen Stellschrauben,<br />

mit denen sich die gewachsenen Ansprüche<br />

erfüllen lassen?<br />

Philipp Weirauch: Das lässt sich recht gut<br />

eingrenzen. Es geht einerseits um eine<br />

schlanke Gestaltung der Abläufe, also IT-<br />

gestützte Prozessoptimierung. Untrennbar<br />

damit verb<strong>und</strong>en ist eine konsequente<br />

Digitalisierung der Prozessschritte. Immer<br />

noch werden zu viele Tätigkeiten papierbasiert<br />

abgewickelt, was eine hohe Fehleranfälligkeit<br />

<strong>und</strong> zeitraubendes Nachbearbeiten<br />

mit sich bringt. Und schließlich<br />

müssen heute die wesentlichen Datenerfassungs-,<br />

bearbeitungs- <strong>und</strong> -auswertungsprozesse<br />

mobil verfügbar sein, <strong>und</strong><br />

zwar am sinnvollsten mit einer Lösung,<br />

die nicht nur die unternehmensinternen<br />

Prozesse, sondern auch die der K<strong>und</strong>en<br />

über das Internet miteinander vernetzt.<br />

Wir haben mit unserer CheckMobile-<br />

Technologie genau diese meine Vision<br />

optimaler Prozessabwicklung umgesetzt:<br />

Große Prozessketten (wie die Disposition<br />

von Fahrern, das Verwalten <strong>und</strong> Durchführen<br />

von Serviceaufträgen, das Überwachen<br />

von Wartungsintervallen, das Abwickeln<br />

von Wareneingangs- <strong>und</strong> Auslieferungsprozessen<br />

oder Retourenhandling<br />

<strong>und</strong> Dokumentation) lassen sich damit<br />

auf der Basis von standardisierten<br />

Transaktionen präzise steuern, dokumentieren<br />

<strong>und</strong> webbasiert von jedem mobilen<br />

Endgerät aus nutzen.<br />

Die Software greift dabei nicht in die IT-<br />

Systeme ein, sondern arbeitet auf einer<br />

übergeordneten Ebene mit Schnittstellen<br />

zu den IT-Systemen der K<strong>und</strong>en. Die für<br />

die Prozessoptimierung relevanten Daten<br />

werden bearbeitet <strong>und</strong> das Ergebnis wieder<br />

in die Systeme zurückgespeist.<br />

? Was ist dabei das entscheidende Merkmal?<br />

Philipp Weirauch: Das herausragende<br />

Merkmal ist, dass jeder Nutzer die für sein<br />

Unternehmen typischen Vorgänge problemlos<br />

in einer individuellen Lösung<br />

54<br />

LogReal.direkt


abbilden <strong>und</strong> in Echtzeit Veränderungen<br />

anpassen kann. Die Software lässt<br />

sich ohne großen Programmieraufwand<br />

<strong>und</strong> spezielles Know-how im<br />

laufenden Betrieb umkonfigurieren.<br />

Dieser Ansatz ist ein Beispiel dafür,<br />

dass die IT sowohl eine Optimierung<br />

<strong>und</strong> Flexibilisierung der Prozessabwicklung<br />

als auch eine Entlastung der<br />

<strong>Logistik</strong>fachkräfte bewirken kann.<br />

? Können Sie das etwas präzisieren?<br />

Philipp Weirauch: Die Umstellung auf<br />

elektronische Verfahren wie digitale<br />

Lieferscheine oder Rechnungen spart<br />

zunächst einmal eine Menge Zeit.<br />

Schlechte Leserlichkeit von Ziffern <strong>und</strong><br />

Texten, aber auch sprachliche Mängel<br />

der Mitarbeiter wirken sich nicht mehr<br />

so negativ aus, wenn ein Programm<br />

die Begrifflichkeit überwacht. Und die<br />

Möglichkeit, als Arbeitsgerät dasjenige<br />

Smartphone oder Tablet zu nutzen,<br />

mit dem die Mitarbeiter vertraut sind,<br />

eventuell sogar das eigene, erleichtert<br />

den Umgang mit der IT. Zudem sind<br />

beispielsweise Prozessänderungen, die<br />

ohne besondere Know-how-Voraussetzungen<br />

vorgenommen werden können,<br />

auch von weniger qualifizierten<br />

Mitarbeitern durchführbar. Höher<br />

qualifizierte Fachkräfte stehen somit<br />

für entsprechend anspruchsvollere<br />

Aufgaben zur Verfügung.<br />

? Das klingt, als ob Sie der IT künftig<br />

sogar eine Rolle bei der Bekämpfung<br />

des Fachkräftemangels zubilligen.<br />

Philipp Weirauch: Genau das glaube<br />

ich, <strong>und</strong> die technologischen Möglichkeiten<br />

sind hierbei ja noch lange nicht<br />

ausgeschöpft. IT wird künftig komplexe<br />

Prozesse immer mehr vereinfachen<br />

<strong>und</strong> beschleunigen, so dass vieles<br />

von dem, was derzeit noch spezielles<br />

Fachwissen erfordert, in Routineabläufe<br />

umgewandelt werden kann, denen<br />

auch weniger qualifizierte Kräfte gewachsen<br />

sind. Die Notwendigkeit,<br />

immer mehr hoch qualifizierte<br />

Fachkräfte zu akquirieren, wird so geringer.<br />

Das allein wird sicher das gesamtgesellschaftliche<br />

Problem nicht<br />

lösen, aber für viele Unternehmen wird<br />

intelligente IT spürbar Druck aus dem<br />

Kessel nehmen. Und dies wiederum<br />

stärkt zunächst die Produktivität der<br />

Betriebe <strong>und</strong> am Ende die Wettbewerbsfähigkeit<br />

der deutschen Wirtschaft.<br />

Die CheckMobile GmbH wurde im<br />

August 2008 gegründet. Hauptsitz<br />

des Technologieunternehmens im<br />

stark wachsenden Markt für mobile<br />

Prozesssteuerungs- <strong>und</strong> Datenbearbeitungslösungen<br />

ist Hamburg.<br />

Mit seinen Lösungen deckt<br />

CheckMobile den gesamten<br />

Prozesszyklus ab – von der<br />

mobilen Datenerfassung über die<br />

Datenverarbeitung bis hin zur<br />

Berichtserstellung. CheckMobile<br />

will der führende Anbieter für<br />

mobile Prozessunterstützung aus<br />

der Cloud werden, der mit dem<br />

neuen Konzept „Process-as-a-<br />

Service“ ein Modell im Markt<br />

etabliert, bei dem die K<strong>und</strong>en<br />

fertige Prozesse <strong>und</strong> Lösungen<br />

über das Internet bestellen,<br />

individuell konfigurieren <strong>und</strong> diese<br />

Prozesse nach Nutzung<br />

bezahlen.<br />

LogReal.direkt 55


Beraten von Taylor Wessing: die nextparx GmbH, hier mit dem nextpark in Groß-Gerau<br />

Baurechtschaffung für <strong>Logistik</strong>immobilien:<br />

Welcher Bebauungsplan darf es sein?<br />

Von Dr. Alexander Köpfler<br />

Einen geeigneten Bauplatz für die<br />

Errichtung einer neuen <strong>Logistik</strong>immobilie<br />

zu finden, ist nicht<br />

leicht. Häufig passt alles, nur das Baurecht<br />

nicht. Entweder ist von vornherein kein<br />

Bebauungsplan vorhanden, weil erst ein<br />

neues Baugebiet auf der grünen Wiese<br />

ausgewiesen werden muss, oder der vorhandene<br />

Bebauungsplan zwängt den Bauwilligen<br />

in ein Korsett, das im wahrsten<br />

Sinne des Wortes zu klein für <strong>Logistik</strong> ist.<br />

In beiden Fällen bedarf es der Baurechtschaffung<br />

durch Bauleitplanung. Diese<br />

wird zwar von der Gemeinde durchgeführt.<br />

Da der Bauwillige aber regelmäßig<br />

die Bauleitplanung anstößt <strong>und</strong> nicht selten<br />

auch bezahlt, kann <strong>und</strong> sollte er auf<br />

die gr<strong>und</strong>legenden Entscheidungen im<br />

Bauleitplanverfahren Einfluss nehmen.<br />

Dies fängt bei der Wahl des Bebauungsplans<br />

an.<br />

Das Baugesetzbuch (BauGB) kennt verschiedene<br />

Arten von Bebauungsplänen.<br />

Gr<strong>und</strong>sätzlich lässt sich der Angebotsbebauungsplan<br />

vom vorhabenbezogenen<br />

Bebauungsplan mit oder ohne Baugebietsausweisung<br />

unterscheiden. Beim<br />

Angebotsbebauungsplan wird ein Baugebiet<br />

nach der Baunutzungsverordnung<br />

(BauNVO) ausgewiesen (z.B. ein Gewerbe-,<br />

Industrie- oder Sondergebiet). Damit<br />

geht ein hohes Maß an Flexibilität<br />

einher, weil nicht nur Baurecht für das<br />

konkrete Vorhaben des Bauwilligen geschaffen<br />

wird, sondern alle nach dem<br />

festgesetzten Baugebiet zulässigen Vorhaben<br />

auf dem Baugr<strong>und</strong>stück verwirklicht<br />

werden können. Bei der Ausweisung<br />

eines Gewerbegebiets bestünde beispielsweise<br />

die Möglichkeit, anstelle oder neben<br />

der geplanten <strong>Logistik</strong>immobilie auch<br />

produzierendes Gewerbe anzusiedeln.<br />

Diese Flexibilität kann sich insbesondere<br />

in der Projektentwicklung auszahlen,<br />

wenn sich das konkret geplante Vorhaben<br />

im Laufe der Projektentwicklung noch<br />

ändert. Im Zeitpunkt der Aufstellung des<br />

Bebauungsplans braucht das Vorhaben<br />

des Projektentwicklers folglich nicht im<br />

Detail festzustehen. Flexibel bleibt der<br />

Bauwillige auch im Hinblick auf die Frage,<br />

ob er das Vorhaben nach der Aufstellung<br />

des Bebauungsplans tatsächlich<br />

durchführen möchte. Denn wie der Name<br />

schon andeutet, wird dem Bauwilligen<br />

mit dem Angebotsbebauungsplan<br />

56<br />

LogReal.direkt


Aus diesem Gr<strong>und</strong> ist vom B<strong>und</strong>esgesetzgeber<br />

im Jahr 2007 als Alternative<br />

der vorhabenbezogene Bebauungsplan<br />

mit Baugebietsausweisung eingeführt<br />

worden. Dieser unterscheidet sich vom<br />

vorhabenbezogenen Bebauungsplan ohne<br />

Baugebietsausweisung dadurch, dass<br />

der Bebauungsplan nicht auf das konkrete<br />

Vorhaben des Bauwilligen zugeschnitten,<br />

sondern wie beim Angebotsbebauungsplan<br />

ein Baugebiet nach der<br />

BauNVO ausgewiesen wird. Gleichwohl<br />

hat sich der Bauwillige aber auch bei<br />

dieser Alternative gegenüber der bauleitplanenden<br />

Gemeinde zu verpflichten,<br />

ein im Detail feststehendes <strong>und</strong> vertraglich<br />

fixiertes Vorhaben samt den dazugehörigen<br />

Erschließungsmaßnahmen<br />

innerhalb einer bestimmten Frist durchzuführen.<br />

Die Baugebietsausweisung<br />

bringt somit nur im Hinblick auf spätere<br />

Änderungen des Vorhabens eine Erleichterung,<br />

weil der Bebauungsplan aufgr<strong>und</strong><br />

der erfolgten Baugebietsausweisung,<br />

die eine Vielzahl von Vorhaben<br />

zulässt, regelmäßig nicht mehr geändert<br />

werden muss. Allerdings ist auch bei<br />

dieser Alternative eine Änderung des<br />

Vorhabens nur möglich, wenn die Gelediglich<br />

das Angebot unterbreitet, sein<br />

Gr<strong>und</strong>stück nach den Festsetzungen des<br />

Bebauungsplans zu bebauen. Eine Bauverpflichtung<br />

ist damit aber nicht verb<strong>und</strong>en.<br />

Anders ist dies beim vorhabenbezogenen<br />

Bebauungsplan. Dieser kann nur aufgestellt<br />

werden, wenn sich der Bauwillige in<br />

einem Vertrag mit der bauleitplanenden<br />

Gemeinde verpflichtet, sein Vorhaben <strong>und</strong><br />

die damit verb<strong>und</strong>enen Erschließungsmaßnahmen<br />

innerhalb einer vertraglich<br />

bestimmten Frist durchzuführen. Der<br />

Bauwillige geht folglich eine verbindliche<br />

Bauverpflichtung gegenüber der Gemeinde<br />

ein. Dies setzt zugleich voraus, dass das<br />

Vorhaben des Bauwilligen bereits zum Zeitpunkt<br />

der Aufstellung des Bebauungsplans<br />

im Detail feststeht. Andernfalls ließe sich<br />

nicht überprüfen, ob der Bauwillige seiner<br />

vertraglich fixierten Bauverpflichtung<br />

nachgekommen ist oder vertragswidrig<br />

ein anderes Vorhaben als das vertraglich<br />

vereinbarte verwirklicht hat. Beim vorhabenbezogenen<br />

Bebauungsplan ohne Baugebietsausweisung<br />

wird der Bebauungsplan<br />

zudem auf das konkrete Vorhaben<br />

des Bauwilligen zugeschnitten. Dies hat<br />

zur Folge, dass Änderungen des Vorhabens<br />

nach dem Inkrafttreten des Bebauungsplans<br />

nur noch möglich sind, wenn die<br />

Gemeinde einer Vertragsänderung zustimmt<br />

<strong>und</strong> der Bebauungsplan durch ein<br />

neues Bauleitplanverfahren geändert<br />

wird. Das ist zeitaufwendig <strong>und</strong> umständlich.<br />

meinde einer Vertragsänderung zustimmt.<br />

Nach alledem scheinen die Vorteile beim<br />

Angebotsbebauungsplan deutlich zu<br />

überwiegen. Die größere Flexibilität des<br />

Angebotsbebauungsplans hat aber auch<br />

ihren Preis. Da der Angebotsbebauungsplan<br />

nicht nur das konkrete Vorhaben<br />

des Bauwilligen zulässt, sondern eine<br />

Vielzahl unterschiedlicher Vorhaben,<br />

muss bei der Aufstellung des Bebauungsplans<br />

berücksichtigt werden, welche Auswirkungen<br />

diese unterschiedlichen Vorhaben<br />

bei einer worst-case Betrachtung<br />

haben können. Auf die Berücksichtigung<br />

der Auswirkungen des vom Bauwilligen<br />

konkret geplanten Vorhabens darf sich<br />

die bauleitplanende Gemeinde nicht<br />

beschränken. Dies führt dazu, dass Gutachten<br />

(z.B. zum Immissionsschutz)<br />

einzuholen <strong>und</strong> Festsetzungen in den<br />

Bebauungsplan aufzunehmen sind, derer<br />

es in Bezug auf das konkret geplante<br />

Vorhaben häufig nicht bedürfte. Mehrkosten<br />

<strong>und</strong> zeitliche Verzögerungen sind<br />

die Folge. Ist der Bauwillige sicher, dass<br />

er sein Vorhaben verwirklichen wird <strong>und</strong><br />

keine wesentlichen Änderungen mehr<br />

erfolgen werden, kann daher auch der<br />

vorhabenbezogene Bebauungsplan das<br />

Mittel der Wahl sein.<br />

Dr. Alexander Köpfler ist Rechtsanwalt bei Tayor Wessing <strong>und</strong> auf das Öffentliche Bau- <strong>und</strong><br />

Planungsrecht spezialisiert. Er berät bei der Entwicklung von <strong>Logistik</strong>immobilien insbesondere<br />

bei der Baurechtschaffung, dem Abschluss städtebaulicher Verträge, der Durchführung von<br />

Genehmigungsverfahren <strong>und</strong> abgabenrechtlichen Fragstellungen. Als internationale Full-<br />

Service Kanzlei mit über 900 Anwälten verfügt Taylor Wessing über ein eingespieltes Team<br />

von Rechtsanwälten <strong>und</strong> Steuerberatern, die in allen relevanten Rechtsgebieten beratend<br />

für die <strong>Logistik</strong>branche tätig sind - von der Planung über die Finanzierung <strong>und</strong> Realisierung<br />

bis zur Transaktion.<br />

58<br />

LogReal.direkt


Verdion übergibt fertige Immobilie<br />

Endlich good news aus Schönefeld!<br />

<strong>Logistik</strong>zentrum der Unitax nimmt Betrieb auf<br />

Als Bauherr gehört man eher zu einer<br />

arg gestressten Sorte Mensch.<br />

Eine Unmenge Details gilt es zu<br />

bedenken <strong>und</strong> zu überwachen, eine Vielzahl<br />

Genehmigungen einzuholen. Auch<br />

Finanzierungsgespräche <strong>und</strong> Behördenkontakte<br />

können anstrengend bis unangenehm<br />

sein. André Reich, Geschäftsführer<br />

der Berliner Unitax Pharmalogistik<br />

GmbH (s. Unternehmensprofil), kennt<br />

all das – <strong>und</strong> macht totzdem einen sehr<br />

entspannten Eindruck. Der Bau seiner<br />

16.000 Quadratmeter großen <strong>Logistik</strong>immobilie<br />

am neuen Flughafen Berlin-Brandenburg<br />

wird in diesen Tagen planmäßig<br />

seiner Bestimmung übergeben – <strong>und</strong> das<br />

nach nur zehn Monaten Bauzeit „<strong>und</strong><br />

einem nahezu mustergültigen Planungs<strong>und</strong><br />

Entwicklungsprozess“, so André<br />

Reich.<br />

Das 2,8 Hektar große Gr<strong>und</strong>stück, auf<br />

dem Unitax Pharmalogistik eine moderne<br />

<strong>Logistik</strong>immobilie mit 23.000 Palettenstellplätzen<br />

errichtet, ist Teil des sogenannten<br />

„Air Link Parks Berlin“. Das 12,3 Hektar<br />

große Areal gehört dem britischen<br />

Investor <strong>und</strong> <strong>Immobilien</strong>entwickler Verdion,<br />

einem aufstrebenden Player auf dem<br />

Markt der <strong>Logistik</strong>immobilien. Der Air<br />

Link Park Berlin im Stadtteil Schönefeld<br />

verfügt über ausgezeichnete Verkehrsanbindungen,<br />

<strong>und</strong> das nicht nur an den<br />

benachbarten Flughafen, sondern auch<br />

an die Hauptstadt <strong>und</strong> an das Autobahnnetz.<br />

Das Areal verfügt über eine komplette<br />

Infrastruktur <strong>und</strong> sämtliche Baugenehmigungen<br />

für die Errichtung von bis zu<br />

62.000 Quadratmetern moderner Lager-,<br />

Büro-, <strong>und</strong> Mezzaninflächen mit Einheiten<br />

von 4.000 bis 30.000 Quadratmetern.<br />

46.000 Quadratmeter sind erfolgreich<br />

Niko Gedaze<br />

gebaut <strong>und</strong> vermarktet, 16.000 Quadratmeter<br />

(mit Mezzaninflächen) stehen noch<br />

für weitere Bauprojekte zur Verfügung.<br />

„Die Einheiten können ganz den Wünschen<br />

des K<strong>und</strong>en angepasst <strong>und</strong>, sofern<br />

noch nicht errichtet, innerhalb von sechs<br />

Monaten bereitgestellt werden“, erklärt<br />

Niko Gedaze, Business Development Director<br />

bei Verdion.<br />

Niko Gedaze hat André Reich während<br />

des Unitax-Bauprojekts ständig begleitet<br />

<strong>und</strong> betreut. „Die permanente Kommunikation<br />

mit dem Bauherrn, der Bauleitung<br />

<strong>und</strong> den Baubehörden ist ein wichtiges<br />

Element unseres Geschäftserfolgs“,<br />

betont der <strong>Immobilien</strong>experte. Dem<br />

stimmt André Reich vorbehaltlos zu. „Die<br />

partnerschaftliche Zusammenarbeit aller<br />

Projektbeteiligten hat dazu geführt, dass<br />

ich als Bauherr keine einzige unruhige<br />

Nacht hatte. Man könnte fast sagen: Das,<br />

was wir hier gemeinsam abgeliefert haben,<br />

war perfektes Teamwork <strong>und</strong> Best Practice<br />

in der <strong>Immobilien</strong>entwicklung. Die Fachleute<br />

von Verdion haben von Anfang an<br />

unsere Prozesse <strong>und</strong> unser Denken ganz<br />

André Reich<br />

genau verstanden.“ Das Resultat ist eine<br />

an die Unitax-Anforderungen perfekt<br />

angepasste bulit-to-suite-Immobilie.<br />

Das neue Pharmalogistikzentrum verfügt<br />

über 23.000 Palettenplätze für die Lagerung<br />

halbfertiger, zur Lohnveredelung<br />

vorgeseher Arzneimittel. 3.000 Stellplätze<br />

sind für wassergefährdende Stoffe reserviert.<br />

Außerdem verfügt das neue Unitax-<br />

<strong>Logistik</strong>zentrum über ein Kühllager (2<br />

bis 8 Grad Celsius) <strong>und</strong> einen speziell<br />

gesichterten Bereich zur Lagerung von<br />

Betäubungsmitteln. Am Standort Schönefeld<br />

wird Unitax das gesamte Dienstleistungsportfolio<br />

anbieten: Lagerung,<br />

Lohnveredelung, Behälter- <strong>und</strong> Palettenreingung<br />

<strong>und</strong> die b<strong>und</strong>esweite Distribution<br />

von Pharmaprodukten. „Noch<br />

verfügen wir hier nicht über einen Reinraum“,<br />

erklärt André Reich. Das sei aber<br />

in Arbeit – <strong>und</strong> eröffne weitere Perspektiven<br />

im Hinblick auf Dienstleistungen<br />

in der Pharmawertschöpfungskette.<br />

Apropos Perspektiven: „Weiteres Wachstum<br />

unseres Geschäftsmodells können<br />

wir hier in Schönefeld ganz bequem ab-<br />

60<br />

LogReal.direkt


ilden“, freut sich Reich. „Unser Gr<strong>und</strong>stück<br />

ist 2,8 Hektar groß <strong>und</strong> bietet genügend<br />

Raum für Erweiterungsinvestitionen.“<br />

Das Unitax-<strong>Logistik</strong>zentrum in der Schönefelder<br />

„Steppe“ ist nicht das erste<br />

Verdion-Projekt an diesem Standort.<br />

Unübersehbar in der Nachbarschaft des<br />

Pharmadienstleisters gelegen, haben die<br />

<strong>Immobilien</strong>profis ein 30.000 Quadratmeter<br />

großes Gebäude errichtet. Davon<br />

sind 24.500 Quadratmeter an den Food-<br />

<strong>Logistik</strong>er Dachser vermietet, das Pharmazieunternehmen<br />

Parexel hat sich weitere<br />

5.500 Quadratmeter für Forschungszwecke<br />

gesichert. Schönefeld ist damit<br />

auf dem besten Weg, ein Standort für die<br />

pharmazeutische Industrie zu werden.<br />

„Hier in Berlin sind wir in Sachen <strong>Logistik</strong><br />

sicher der Investor <strong>und</strong> Entwickler mit<br />

den größten sofort verfügbaren Flächen“,<br />

erklärt Niko Gedaze. Weitere Entwicklungsschwerpunkte<br />

in Deutschland sind<br />

die Standorte Ingolstadt <strong>und</strong> Leipzig.<br />

„Auch dort bieten wir neben bereits realisierten<br />

Projekten freie Flächen zur sofortigen<br />

Verfügung an.“ Niko Gedaze<br />

sieht Verdion als einen Player, der die<br />

Aufbauphase seines Gr<strong>und</strong>stücks- <strong>und</strong><br />

<strong>Immobilien</strong>portfolios mittlerweile verlassen<br />

habe <strong>und</strong> jetzt auf das Gaspedal trete,<br />

um die Flächen erfolgreich zu vermarkten.<br />

„Die <strong>Immobilien</strong>welt wird sicher<br />

nicht zum letzten Mal von uns gehört<br />

haben.“<br />

Hidden Champion der Pharmalogistik<br />

Unitax Pharmalogistik GmbH (Berlin) ist ein Dienstleister der Pharma- <strong>und</strong> Kosmetikindustrie.<br />

Das Unternehmen konzentriert sich auf Mehrwertlösungen entlang der Pharma-<br />

Wertschöpfungskette <strong>und</strong> gilt als Hidden Champion der Branche. In der Lagerlogistik<br />

stehen 10.000 temperaturgeführte (15 bis 25 Grad Celsius) Palettenstellplätze in einem<br />

speziellen Pharmalager zur Verfügung. Darüber hinaus bietet ein Kühllager 800 Palettenplätze<br />

im Temperaturbereich 2 bis 8 Grad Celsius. Dort ist auch die Lagerung von<br />

wassergefährdenden Stoffen (WGK 3) möglich. In GMP-zertifizierten Räumen werden<br />

Konfektionierungsarbeiten für die Pharmaindustrie durchgeführt. B<strong>und</strong>esweite, mit dem<br />

eigenen Spezialfuhrpark durchgeführte Transport- <strong>und</strong> Distributionslösungen nach der<br />

neuen EU GDP (Good Distribution Practice) Guideline sowie eine Behälter- <strong>und</strong> Palettenreinigung<br />

r<strong>und</strong>en das Unitax-Dienstleistungsportfolio ab. Alle qualitätskritischen Prozesse<br />

unterliegen einem umfassenden Qualitätsmanagement <strong>und</strong> sind von der Pharmaindustrie<br />

<strong>und</strong> den Behörden gemäß Arzneimittelgesetz zugelassen. Am Hauptsitz in Berlin <strong>und</strong><br />

anderen Standorten im Berliner Umfeld beschäftigt Unitax 60 Mitarbeiter.<br />

Größter <strong>Logistik</strong>investor In Berlin <strong>und</strong> Umgebung<br />

Verdion ist ein <strong>Immobilien</strong>investor <strong>und</strong> Projektentwickler für <strong>Logistik</strong>immobilien im EU-<br />

Raum. Das Angebot umfasst die Entwicklung hochwertiger Neuimmobilien inklusive<br />

Finanzierung <strong>und</strong> Planungsleistungen. Durch den Erwerb von günstig gelegenen, großflächigen<br />

Arealen ist Verdion in der Lage, den Bedarf der <strong>Logistik</strong>wirtschaft zu decken.<br />

Aktuell umfasst die Entwicklungspipeline mehr als eine Million Quadratmeter hochwertiger<br />

<strong>Logistik</strong>flächen in Europa, deren Investitionswert sich auf etwa 600 Millionen Euro<br />

beläuft. Insbesondere in Berlin <strong>und</strong> im Berliner Umland ist Verdion der derzeit größte<br />

Investor in <strong>Logistik</strong>flächen. Verdion wurde 2010, damals noch unter dem Namen Helios<br />

Europe, vom CEO Michael Hughes gegründet, <strong>und</strong> unterhält neben seinem Hauptsitz in<br />

London Büros in Düsseldorf <strong>und</strong> Wien. Das Unternehmen präsentiert sich im Rahmen<br />

der EXPO REAL auf dem <strong>LogRealCampus</strong>, Halle C2, Stand 124.<br />

62<br />

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K<strong>und</strong>enkontakte messen <strong>und</strong> optimieren


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Messestände<br />

Usinger Straße 31<br />

D-61169 Friedberg-Ockstadt<br />

Tel: ++49(0) 6031 1666 0<br />

info@messe-best-design.de<br />

www.messe-best-design.de<br />

Spedition Hillert<br />

GmbH & Co. KG<br />

Schlavenhorst 123<br />

46395 Bocholt<br />

Telefon 02871 / 99 45 0<br />

www.spedition-hillert.de<br />

<strong>Logistik</strong>immobilien<br />

nextparx GmbH<br />

Philipp-Reis-Straße 14<br />

63303 Dreieich<br />

Telefon 061 03-8 00 06-0<br />

www.nextparx.com<br />

Wir sind die nächste Gebäudegeneration für den <strong>Logistik</strong>markt.<br />

Kern des Konzepts ist eine Philosophie, die Flexibilität<br />

<strong>und</strong> Energieeffizienz mit Ressourcenschonung <strong>und</strong> wirtschaftlicher<br />

Nachhaltigkeit verbindet: <strong>Logistik</strong>flächen, die<br />

je nach Auftragslage kleinflächig aufzuteilen <strong>und</strong> im Energieverbrauch<br />

transparent abzurechnen sind.<br />

Konzeption <strong>und</strong> Design<br />

CREAPAPER<br />

Projekt der C+G Papier GmbH Telefon 02242.92570<br />

oder info@creapaper.de<br />

www.creapaper.de<br />

Wir sind die Profis – in allen Gewichtsklassen. Folgende<br />

Leistungen erbringen wir: Nationale <strong>und</strong> internationale<br />

Hauptläufe für KEP-Dienstleister <strong>und</strong> Stückgut-Systemverkehre,<br />

europäische FTL-Verkehre <strong>und</strong> kurzfristige Direkt<strong>und</strong><br />

Sonderfahrten.<br />

<strong>Logistik</strong><br />

Wir entwickeln für Sie innovative <strong>und</strong> umweltfre<strong>und</strong>liche<br />

Mailings: Von Beratung, Konzeption <strong>und</strong> Design bieten wir<br />

sämtliche Maßnahmen der klassischen Werbung aus einer<br />

Hand. In unseren unserem Papieren sind können keimfähige wir z.B. auch Pflanzensamen keimfähige<br />

eingearbeitet.<br />

Pflanzensamen einarbeiten.<br />

Eventplanung <strong>und</strong> -realisation<br />

MKL GmbH<br />

Eschenallee 6<br />

85445 Schwaig<br />

Telefon (08122) 9 99 79-0<br />

www.mkl-logistik.de<br />

JOST!<br />

E n t e r t a i n m e n t<br />

JOST Entertainment GmbH<br />

Dresdner Straße 49b<br />

44139 Dortm<strong>und</strong><br />

Telefon (0231) 18 99 99 00<br />

www.jost-entertainment.de<br />

Mehr Effizienz. Mehr Flexibilität. Und mehr Zeit für Ihre<br />

Kernkompetenz. Ihre <strong>Logistik</strong> verdient einen Partner, der<br />

K<strong>und</strong>enorientierung mit Leistung <strong>und</strong> Technologie verbindet.<br />

Einen Partner, der die Standards beherrscht <strong>und</strong> Ihren<br />

individuellen Ansprüchen zugleich flexibel begegnen kann.<br />

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Ihr Full-Service-Partner für Eventplanung <strong>und</strong> -realisation.<br />

Qualifizierte Planung <strong>und</strong> umfassender Service – abgestimmt<br />

auf Ihre individuellen Bedürfnisse – sind die Voraussetzung<br />

für einen reibungslosen Ablauf <strong>und</strong> das perfekte Gelingen<br />

Ihrer Veranstaltung.<br />

R<strong>und</strong> um die <strong>Logistik</strong>immobilie<br />

Westfalen-Lippe Speditions<strong>und</strong><br />

Lagerhausgesellschaft mbh<br />

Goebenstrasse 64 · 32051 Herford<br />

Telefon 05251 / 275 882 0<br />

www.wl-spedition.de<br />

LogReal.<br />

Die<strong>Logistik</strong><br />

Immobilie<br />

Ihr RealEstate CompetenceCenter<br />

LogReal.<br />

Die<strong>Logistik</strong>immobilie GmbH<br />

Friedenstraße 41-43<br />

44139 Dortm<strong>und</strong><br />

Telefon (0231) 91 45 46 - 80 00<br />

www. logrealcampus.com<br />

Hohes Leistungsvolumen – von Standard bis Jumbo. Wir sind die<br />

Spezialisten für Großraum- <strong>und</strong> Volumentransporte in allen Gewichtsklassen<br />

<strong>und</strong> für Gefahrguttransporte. Unser Fuhrpark umfasst mehr<br />

als 50 ziehende Einheiten, die für unsere K<strong>und</strong>en in ganz Europa<br />

unterwegs sind. Unser modernes Equipment überzeugt durch leistungsfähige<br />

Technik <strong>und</strong> erfüllt den gegenwärtig anspruchsvollsten<br />

europäischen Abgasstandard EEV.<br />

Was für uns spricht: Wir sind Ihr unabhängiger Partner für<br />

Vermarktung, Vermittlung, Verkauf <strong>und</strong> Vermietung von<br />

<strong>Logistik</strong>immobilien <strong>und</strong> Gr<strong>und</strong>stücken <strong>und</strong> erbringen Dienstleistungen<br />

für die RealEstate- <strong>und</strong> <strong>Logistik</strong>industrie sowie<br />

für Industrie-, Handels <strong>und</strong> logistikaffine Unternehmen.


Inserentenverzeichnis: LogReal.direkt Nr. 3<br />

LogReal.direkt<br />

Das Magazin für <strong>Logistik</strong>, Real Estate, Retail <strong>und</strong> Industrie<br />

Postvertriebsstück VKZ K 43601 ISSN 2194-9948 Preis 7,– Euro September 2013 3 2013<br />

<strong>Immobilien</strong>, <strong>Logistik</strong><br />

<strong>und</strong> <strong>Beschaffung</strong>:<br />

Special zur<br />

EXPO REAL / BVL / BME<br />

NEOCOM<br />

Deutschland<br />

Österreich<br />

Schweiz<br />

DPD – 67<br />

Ebeling <strong>Logistik</strong> – 33<br />

EXPO REAL 57<br />

Harder & Partner – 2<br />

Hermes <strong>Logistik</strong> – 68<br />

Hörmann – 66<br />

Immogate – 51<br />

Immonta – 27<br />

Krüger Consulting – 9<br />

K<strong>und</strong>enkontaktmonitor – 63<br />

LogiMat – 61<br />

<strong>LogRealCampus</strong> – 35<br />

LogRealDie<strong>Logistik</strong>immobilie / Meir Logistic Center /<br />

ContractLogistics24 – 22/23<br />

LogRealWorld – 14<br />

Meir Logistic Center Linz – 23<br />

Neocom – 29<br />

Niekamp Rechtsanwälte – 17<br />

NRW Invest – 43<br />

PUNKTEINS – 35<br />

Special Real Estate Forum – 47<br />

tricer Management – 55<br />

Trigo – 45<br />

Verdion – 13<br />

Wagner – 59<br />

Dr. Zilkens – 3<br />

Wir schauen dann schon mal nach vorn:<br />

Die nächste Ausgabe erscheint<br />

am 06. Dezember 2013<br />

Thema:<br />

E-Commerce <strong>und</strong> <strong>Logistik</strong>:<br />

Special: Ersatzteillogistik mit<br />

Beiträgen von Bosch-Siemens<br />

Hausgeräte <strong>und</strong> Barkawi<br />

Consulting.<br />

Außerdem: Der Energieleitfaden<br />

für Kühlhäuser, herausgegeben<br />

vom VDKL (Verband Deutscher<br />

Kühlhäuser <strong>und</strong> Kühl-<br />

<strong>Logistik</strong>unternehmen)<br />

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Anzeigenschluss:<br />

15. November 2013<br />

LogReal.direkt<br />

Das Magazin für <strong>Logistik</strong>, Real Estate, Retail <strong>und</strong> Industrie<br />

Deutschland<br />

Österreich<br />

Schweiz<br />

Postvertriebsstück VKZ K 43601 ISSN 2194-9948 Preis 7,– Euro Dezember 2013 4 2013<br />

SPECIAL<br />

Ersatzteil-<br />

<strong>Logistik</strong><br />

E-Commerce<br />

<strong>und</strong> <strong>Logistik</strong><br />

Special: Ersatzteillogistik<br />

Kontakt: Jennifer Beyer · Fon (02 31) 91 45 46-10 00<br />

jennifer.beyer@logrealdirekt.de<br />

65<br />

LogReal.direkt


Tommies kleines<br />

Wirtschaftslexikon<br />

Neues vom Point of Sale<br />

Ein Point of Sale, das habe ich<br />

gelernt, ist ein Ort, an dem ein<br />

Warenangebot auf kaufwillige Menschen,<br />

also potenzielle Käufer trifft;<br />

wo Angebot zur Nachfrage findet –<br />

oder ist es umgekehrt? Egal. Am Point<br />

of Sale tritt Kaufkraft geballt auf, sie<br />

wird dort akkumuliert, sagen die Ökonomen.<br />

Die Kaufkraft drängt sich zur<br />

Ware – <strong>und</strong> das mit aller Macht! Wer<br />

also einen Point of Sale betreibt, hat<br />

die Chance, jede Menge Geld in seiner<br />

Kasse einzusammeln. Vorausgesetzt,<br />

er bietet dort etwas an, nach dem die<br />

frei floatende Kaufkraft gerade auf der<br />

Suche ist.<br />

Machen wir ein Experiment. Es ist Zeit<br />

für ein zweites Frühstück – wir kaufen<br />

Brot oder Brötchen. Anders, deutlich<br />

exakter formuliert: Wir wollen Brot oder<br />

Brötchen kaufen. Der geeignete Point<br />

of Sale dafür ist natürlich die Bäckerei,<br />

die bevorzugt um die nächste Ecke<br />

liegt. Ach so: Die nötige Kaufkraft ist<br />

in diesem Fall kein Problem. Wenige<br />

Euro sollten reichen, um an einen kleinen<br />

Happen zu Essen zu kommen.<br />

Also, rein in die Bäckerei! Rein? Geht<br />

nicht. Ein riesiger Zeitungsständer mitten<br />

im Eingang versperrt den Zugang<br />

zum Point of Sale. Außerdem ist der<br />

Point of Sale für Brot <strong>und</strong> Brötchen so<br />

klein, das jeder Käufer, der sich darin<br />

aufhält, ebenfalls ein Zugangshindernis<br />

ist. Wir müssen also erst mal draußen<br />

bleiben – <strong>und</strong> uns die Zeitungen ansehen,<br />

die den Weg zum Erfolg – also zu<br />

unserem zweiten Frühstück – erfolgreich<br />

versperren.<br />

Der Kaufkraftgewaltige vor uns verlässt<br />

den Point of Sale mit einer Tüte Brötchen<br />

in der linken Hand <strong>und</strong> einer<br />

unter den Arm geklemmten Zeitung.<br />

Das funktioniert ja prima mit der Akkumulation<br />

von Kapital an diesem<br />

Point of Sale! Die Begeisterung über<br />

diesen ökonomischen Höhenflug hält<br />

nicht lang an. Der Point of Sale erweist<br />

sich als geplündert, ausgebombt, leer<br />

gekauft. Zwei einsame, mit Mohn be-<br />

kleckerte Brötchen <strong>und</strong> das eine oder<br />

andere Schlechte-Laune-Brot (ja genau,<br />

das mit den vielen sinnlosen Körnern!)<br />

sind der klägliche Rest, der an diesem<br />

Point of Sale auf meine immer noch<br />

vorhandene Kaufkraft in Verbindung<br />

mit Zahlungsbereitschaft wartet. Auf die<br />

vorsichtige Frage, ob das denn alles sei,<br />

was derzeit so angeboten wird, kommt<br />

die Antwort: Na, kuckense doch mal<br />

bitte auf die Uhr! Was das bitte erklärt,<br />

frage ich, im Geiste schon nicht mehr<br />

anwesend an diesem Point of Sale. Die<br />

Antwort: Wir kriegen erst in einer St<strong>und</strong>e<br />

wieder frische Ware. Gut, das war nix.<br />

Wir lernen: Kaufkraft wird prekär, wenn<br />

der Point of Sale mies bestückt ist.<br />

Das nächste Experiment. Lassen Sie uns<br />

ein Buch kaufen gehen. Ja, ein BUCH.<br />

Und zwar nicht irgendeins für den<br />

Strandurlaub, sondern klassische Kultur.<br />

Wie wäre es mit Thomas Mann? Der<br />

Tod in Venedig? Klingt gut, nicht wahr?<br />

Also rein in den Point of Sale, der sich<br />

Buchladen nennt. Oder früher mal so<br />

nannte, weil dort eben die Kaufkraft mit<br />

dem Verkauf von Büchern abgeschöpft<br />

wurde. Ich erspare Ihnen die Erkenntnis,<br />

dass es dort mittlerweile zugeht wie in<br />

einer Krabbelgruppe, dass man dort eher<br />

eine Flasche Wein oder edle Tafel Schokolade<br />

findet als „Der Tod in Venedig“<br />

von Thomas Mann. Wir lernen deshalb<br />

ein neues Wort, das jeder erfolgreiche<br />

Betreiber eines Points of Sale locker über<br />

die Lippen bringt: KASSENGIFT. Das<br />

sind Waren, die keine oder nur sporadisch<br />

Kaufkraft anziehen, also in einem<br />

ordentlichen Point of Sale nichts verloren<br />

haben. Wie eben „Der Tod in Venedig“.<br />

Weitere Experimente gehen jetzt beim<br />

besten Willen nicht mehr! Lassen wir<br />

für’s erste die Kaufkraft dort, wo sie sich<br />

wohlfühlt: im Portemonnaie, <strong>und</strong> nicht<br />

in der Kasse am Point of Sale.<br />

Beste Grüße!<br />

Tommie<br />

66<br />

LogReal.direkt

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