Orientierungskurs 2

Orientierungskurs 2 www.orientierungskurs.de 10. Religiöse Vielfalt
Das Verhältnis von
Kirche und Staat
In Deutschland sind Staat und Kirche
getrennt. So steht es jedenfalls in der
Verfassung. Das wird allerdings an vielen
Stellen durchbrochen. So gibt es
die „Kirchensteuer“, die anteilig an der
Lohn- oder Einkommenssteuer ausgerechnet
wird. Sie wird vom Finanzamt
„im Auftrag der Kirche“ eingezogen,
bei Arbeitnehmern wird sie direkt vom
Lohn einbehalten. Das Finanzamt berechnet
eine Bearbeitungsgebühr und
überweist den Rest an die Kirchen.
Die Kirchen betreiben auch viele soziale
Einrichtungen im Auftrag des Staates,
der sie dafür bezahlt. So gibt es viele
kirchliche Kindergärten und auch einige
Schulen in kirchlicher Trägerschaft.
Einzelne Länderverfassungen schreiben
auch staatlichen Schulen vor, die Kinder
auf der Grundlage der christlichen Werte
zu unterrichten.
An einigen Stellen müssen Eide geleistet
werden. So werden zum Beispiel
Soldaten oder Staatsbeamte vereidigt.
Gerichte vereidigen Dolmetscher und
manchmal auch Zeugen. Hier war es
früher üblich, mit der Formel „so wahr
mit Gott helfe“ zu schließen oder eine
Bibel in der Hand zu halten. Heute ist
das freiwillig.
Die strikte Trennung von Kirche und
Staat, wie sie z.B. in Frankreich Norm
ist, kennt Deutschland sind. Staat und
Kirche sind vielfältig verflochten, wobei
das nur für die evangelische und
die katholische Kirche gilt. Dagegen
gibt es auch keine „Staatskirche“ wie in
Schweden oder England.
? Prüfungsfragen
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