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HIP HOP – Das war unser Projektthema (Amerika)

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<strong>HIP</strong> <strong>HOP</strong> – <strong>Das</strong> <strong>war</strong> <strong>unser</strong> <strong>Projektthema</strong> (<strong>Amerika</strong>)<br />

Zu Beginn der Woche fragten wir uns erst einmal, was ist denn überhaupt Hip Hop?<br />

1. Ursprünge des Hip Hop<br />

Seine tiefsten Wurzeln hat der Hip Hop in Westafrika, bei den Griots. Durch die Sklaverei<br />

kamen diese Wurzeln nach <strong>Amerika</strong>. Der Hip Hop wird auch als „Street Culture”<br />

bezeichnet. Er entstand in <strong>Amerika</strong> in der Bronx, einem verarmten New Yorker Stadtteil.<br />

In den 1960er und 1970er Jahren <strong>war</strong> dieser Teil einer zunehmenden Verarmung und<br />

Ghettoisierung durch Immigranten und Afroamerikaner ausgeliefert. Die „sch<strong>war</strong>ze“<br />

Ober- und Mittelschicht entfloh zunehmend in die „weißen“ Vorstädte. Eine städtische<br />

Fehlplanung einer Umgehungsstraße schnitt die Bronx vom restlichen New York ab.<br />

Bandenkriminalität, Verarmung und Verwahrlosung <strong>war</strong>en die Folgen. Es entwickelten<br />

sich eigene Formen der kulturellen Organisation, wie z.B. die legendären „Block Parties“.<br />

Die Partys wurden zu Beginn spontan organisiert und fanden auf Parkplätzen, unter<br />

freiem Himmel in den Parks und auf den Straßen der Bronx oder in alten<br />

Fabrikgebäuden statt. Den Jugendlichen in der Bronx schenkte bis dahin niemand<br />

Aufmerksamkeit, durch ihre Rap-Geschichten konnten sie der Öffentlichkeit erzählen,<br />

wie es in den Ghettos <strong>war</strong>, ihre Aggressionen abbauen und ihre Erlebnisse verarbeiten.<br />

Die Jugendlichen machten mit großen Bildern (Graffiti), spektakulären akrobatischen<br />

Bewegungen (Breakdance) und den wirklichen Geschichten des Ghettos (Raps) auf sich<br />

aufmerksam und übten öffentlich Kritik an den Regeln des Gesetzes. Durch Battles in<br />

Rap, Breakdance und Graffiti bekamen die Jugendlichen Ehre und Respekt. Wer die<br />

Battles gewinnt ist nun mal Nummer eins, aber nur so lange er nicht gegen jemand<br />

anderen verliert. In den Battles sind alle gleich und jeder hat dieselben Chancen. Rap<br />

Battles kann man heute noch bei Rap am Mittwoch TV sehen.<br />

In Stuttgart, Heidelberg und Hamburg entstehen die ersten Spielarten von Hip-Hop in<br />

Deutschland, lange bevor Hip Hop zum flächendeckenden Phänomen wird und sich<br />

Berlin zur selbsternannten Hauptstadt des Hip Hop erhebt.<br />

1


2. Einzelne Elemente von Hip Hop<br />

2.1 Kleidung<br />

Es ist allgemein bekannt, dass in armen Ländern / Strukturen, die Kinder die<br />

Altersvorsorge der Eltern sind. Deswegen ist es üblich, dass diese Familien sehr viele<br />

Kinder haben. Da die finanziellen Möglichkeiten jedoch sehr begrenzt sind, wird<br />

nicht viel Geld für Kleidung ausgegeben. Daher mussten die jüngeren Geschwister<br />

die Kleidung der älteren tragen. Durch die Art wie sich die Hip Hop Stars kleiden<br />

zeigen sie, dass sie nicht vergessen haben, wo sie herkommen und wie sie früher<br />

leben mussten. Denn der Rap erzählt auch von ihrem Leben und ihren Leiden. Dies<br />

wird durch deren Kleidung untermauert, durch den Rap DJ gespielt und durch den<br />

Breaker dargestellt. In den amerikanischen Gefängnissen durften die Gefangenen<br />

keine Gürtel und Schnürsenkel tragen, da sie diese sonst als Waffe eingesetzt hätten.<br />

Ohne Gürtel ist ihnen die Hose herunter gerutscht und saß besonders tief.<br />

Außerhalb der Gefängnismauern wurde gegen die Behandlung der Insassen<br />

protestiert und die Menschen begannen, ihre Hosen ähnlich tief zu tragen.<br />

Die Hip Hop – Mode wandelte sich und ist sehr männerdominiert, da sie sich eher an<br />

Männer richtet. Frauen betonen meist mit engen oder knappen Bekleidungsstücken<br />

ihre weiblichen Reize. Die Hip Hop - Mode lebt von extrem weiten Schnitten bei<br />

Hosen und Oberteilen. Die gesamte Erscheinung wirkt dadurch üppig und wird durch<br />

wuchtige Emblems und auffällige Details ergänzt. Es wird eine beeindruckende,<br />

„coole“ Erscheinung angestrebt, die durch betont lockeres und lässiges Verhalten<br />

unterstrichen wird.<br />

� sehr weite, tiefsitzende Hosen (Baggy Pants)<br />

� Basketballtrikots und Kapuzenpullover (Hoodies)<br />

� übergroße Sportanzüge (Tracksuits)<br />

� Kopfbedeckungen wie z.B. Basecaps (Schirm der Mütze seitlich oder im<br />

Nacken sitzend, oder so wie jeder will, um sich abzuheben)<br />

� Sneakers, Basketballschuhe oder Lederboots<br />

� Accessoires (Bling Bling) wie Ketten mit auffälligen Anhängern oder Namebelt<br />

(Namensgürtel)<br />

Teilweise wird bei der Kleidung auf Marken<strong>war</strong>e geachtet, z.B. Streetwear-Marken<br />

wie Carhartt, Sportmarken wie Nike oder Puma und Luxus-Marken wie Gucci oder<br />

Iceberg.<br />

2


2.2 Graffiti<br />

Mitte der 1960er Jahre fingen einige Jugendliche in Philadelphia an, ihre Pseudonyme<br />

auf Wände zu hinterlassen. Diese „Tags“ bildeten den Grundstein der „Writing –<br />

Kultur“. Sie fand wegen der hohen Sachbeschädigung unkreativer Nachahmer wenig<br />

Akzeptanz in der breiten Öffentlichkeit. In Los Angeles diente das anbringen der<br />

„Tags“ als Reviermarkierung verschiedener Gangs und sollte als Warnung oder<br />

Selbstverherrlichung fungieren. Ende der 60er erreichte es New York, wo außer<br />

Wänden, auch in U-Bahnwagons, U-Bahnstationen und anderen Orten Graffiti<br />

angebracht wurden. Aufgrund des Boom <strong>war</strong> es für den Einzelnen wichtig, den Style<br />

seiner Buchstaben ständig weiterzuentwickeln und zu perfektionieren. Auch neue<br />

Techniken wurden entwickelt, um noch aus der Masse von Writern herauszustechen.<br />

Durch Neuerungen der Werkzeuge, wie unterschiedliche Sprühaufsätze, konnte der<br />

Style immer weiter entwickelt werden. So wurde unter anderem der 3D-Style<br />

eingeführt. 1972 erließ der New Yorker Bürgermeister das erste Anti-Graffiti-Gesetz,<br />

da man befürchtete, dass die Writing-Kunst sonst das ganze Stadtgebiet überflutete.<br />

Dadurch wurde nur erreicht, dass der Untergrund weiter wuchs. Der<br />

Soziologiestudent Hugo Martinez erkannte die Bedeutung dieser Subkultur und<br />

gründete die „United Graffiti Artists“ (UGA). Nun wurden Werke der Writer auch in<br />

Galerien ausgestellt und als Kunst akzeptiert.<br />

2.3 Musik / Rap<br />

Sie hat ihre Wurzeln in der afroamerikanischen Funk und Soul Musik. Und wurde<br />

über die „sch<strong>war</strong>zen“ Ghettos der USA in der ganzen Welt bekannt. Kool DJ Herc<br />

beginnt 1973 als erster DJ die instrumentalen Passagen seiner Platten zu verlängern<br />

und setze besonders auf Breaks. So kreierte er eine Technik, die später als<br />

„Beatjuggling“ bezeichnet wird. Ende der 70er Jahre entdeckte Gradwizard Theodore<br />

die bekannteste Technik, das „Scratchen“.<br />

<strong>Das</strong> eigentliche „Rappen“ entwickelten die MCs, die „Master of Ceremony“<br />

(Zeremonienmeister), die Ende der 60er, Anfang der 70er die DJs begleiteten. In<br />

kurzen Reimen machten sie sich, mit Hilfe verschiedener Flows, über sich selbst<br />

lustig, stellten den DJ vor oder erzählten einfach nur kurze Geschichten über ihr<br />

Viertel. Rap wird manchmal auch durch eine „Human Beatbox“ begleitet. Die erste<br />

Hip Hop Schallplatte erschien 1979. 1983 wurde dem Hip Hop eine neue Dimension<br />

eröffnet: statt Party- und Nonsenstexten formulierten die Songs sozialkritische<br />

3


Inhalte und reflektierten erstmals das Leben im Ghetto. Unter anderem entstand so<br />

1988 der „Gangsta Rap“ in dem Kriminalität und Gewalt geschildert wird. Kritiker<br />

<strong>war</strong>fen den Künstlern vor, die Gewalt zu verherrlichen, anstatt konstruktiv dagegen<br />

anzugehen. In den 90er Jahren entstand eine Fede zwischen Ost- und Westküste.<br />

Mitte der 90er Jahre hatte sich die Auseinandersetzung in eine Art Stellvertreterkrieg<br />

zwischen 2Pac (Westcoast) und Notorious B.I.G. (Eastcoast) konzentriert. Als im<br />

September 1996 2Pac und ein halbes Jahr später Notorious B.I.G. erschossen wurden,<br />

brach der „Krieg“, von dem keiner mehr wusste, worum er sich eigentlich drehte, in<br />

sich zusammen. In der zweiten Hälfte der 90er Jahre wurden außerdem die Beats<br />

komplexer und die Stilrichtung wuchs immer weiter mit der des Soul und des R&B<br />

zusammen. Um 2000 erreichte der Einfluss auch die „normale“ Popmusik wieder. Seit<br />

Anfang der 90er Jahre hat sich der Hip Hop auch international verbreitet, In<br />

Deutschland schon Anfang der 80er (1. Rapper Torch). Die Reimkunst wurde von den<br />

Rappern ganz neu wieder entdeckt. Sie lösten Jahrhundert alte Reimprobleme<br />

(Menschen – attention) und entdeckten so manch schwierigen Reim, der schon fast<br />

in Vergessenheit geraten <strong>war</strong>, wie den Schüttelreim: „In Reimes Hut, Geheimes ruht.“<br />

Bekannte Künstler:<br />

� Aus Deutschland: Sammy Deluxe, Bushido, Sido, Kool Savas, Blumentopf, Die<br />

Fantastischen Vier<br />

� Aus <strong>Amerika</strong>: 50 cent, Eminem, Snoop Dogg<br />

2.4 Tanzen / Breakdance: Hierzu schauten wir uns eine Szene aus dem Film „Street<br />

dance“ an.<br />

Zur Zeit der ersten Streetpartys entstand das Breakdance. Wurde durch das Rappen<br />

zur verbalen Auseinandersetzung aufgerufen, so konnte man sich beim Breakdance<br />

körperlich ausdrücken. Verschiedene Tänzergruppen traten in wüsten tänzerischen<br />

Kämpfen gegeneinander an. Jedoch wurde trotz der Wildheit bewusst auf<br />

gewalttätige Konfrontationen verzichtet. Gewinner <strong>war</strong> die Person oder Gruppe mit<br />

der besten Körperbeherrschung und Kondition, da der Tanzstil und -ausdruck<br />

ausschlaggebend <strong>war</strong>en. Tänzer verhelfen dem Trend Hip Hop in Deutschland zum<br />

Durchbruch, da das Hip Hop - Fieber die Bundesrepublik mit der über den großen<br />

Teich schwappenden Breakdance-Welle erreicht. Dies wird durch Kinoproduktionen<br />

wie „Flashdance“, vor allem aber durch Hip Hop - Streifen wie „Wild Style“ oder<br />

„Beat Street“ geschürt. Vor allem in den unteren Schichten findet es großen Anklang,<br />

4


da es nicht auf teure Markenkleidung ankam sondern allein darauf, gut zu breaken.<br />

So konnte sich jeder die Anerkennung, oder wie man beim Hip Hop sagt den Respekt,<br />

verschaffen den er haben wollte und das jeden Tag auf‘s Neue. Beim Hip Hop zählt<br />

nicht, was einer ist oder wo er herkommt, sondern was er kann. Mit Boogaloo,<br />

Locking und Popping fing es an, neue Tanzstile kommen und gehen. Die beiden<br />

neusten Tanzstile sind Krumping und Clowning.<br />

3. Kritik<br />

Die heutige Hip Hop - Szene ist oft gewaltverherrlichend, frauenfeindlich, homophob,<br />

sexistisch und fördert dadurch die Jugendkriminalität, Aggressivität, Passivität und<br />

generelle Gewaltbereitschaft. In den Videos wird der Konsum von Drogen<br />

verherrlicht und die Künstler achten nicht auf ihre Vorbildfunktion. Die Writer<br />

besprühen illegale Flächen und richten gewaltige Sachschäden an. Außerdem<br />

nehmen sie große Gefahren auf sich (Bahntunnel) um besser als andere zu sein.<br />

4. Literatur<br />

� http://de.wikipedia.org/wiki/HipHop (19.01.2012 - 17:15 Uhr)<br />

� http://de.wikipedia.org/wiki/Hip-Hop_(Subkultur) (19.01.2012 – 15:23 Uhr)<br />

� http://www.laut.de/Hip-Hop-(Genre) (19.01.2012 – 13:54 Uhr)<br />

� http://www.hip-hop-afrika.de/5,1.html (19.01.2012 – 14:05 Uhr)<br />

� http://www.jackson.ch/hiphop_geschichte.htm (19.01.2012 - 15.00 Uhr)<br />

� http://www.referatele.com/referate/germana/online2/Entstehung-des-HipHop-<br />

referatele-com.php (19.01.2012 - 14:36 Uhr)<br />

� http://www.hiphop-musik.net/was-ist-hip-hop (19.01.2012 - 17:56 Uhr)<br />

� http://www.hip-hop-mode.de/geschichte-hip-hop-mode.html (19.01.2012 -<br />

19:23 Uhr)<br />

Beispiele für Magazine im Internet<br />

� http://www.hiphop.de/<br />

� http://rap.de/<br />

� http://www.rappers.in/<br />

� http://www.16bars.de/<br />

“You know Hip Hop when you see it. You can only see Hip Hop when it seizes you!”<br />

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Nun wussten alle Schüler und Schülerinnen etwas mit dem Thema anzufangen. Wir<br />

beschränkten uns in dieser Woche auf die zwei Bereiche Rap und Graffiti. Die Schüler<br />

durften sich an eigenen Rap’s ausprobieren und bekamen so einen neuen Eindruck von<br />

Reimen. Außerdem probierte jeder, wie er seinen Namen als Tag und Graffiti schreiben<br />

kann. Durch <strong>unser</strong>en Besuch am Roxy in Ulm sahen die Schüler und Schülerinnen<br />

verschiedene Arten von Graffiti und durften sich ein Element aussuchen, das sie abzeichnen.<br />

Es entstanden sehr schöne Kunstwerke und Rap’s in dieser Woche.<br />

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