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Jedes neue Wirkprinzip bietet eine neue Chance

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BEILAGE FÜR EPILEPTOLOGEN<br />

INHALT<br />

Schwer behandelbare<br />

Epilepsiepatienten<br />

Kaliumkanäle –<br />

Neue Zielstrukturen für die<br />

Epilepsietherapie<br />

Dysfunktion neuronaler<br />

Kaliumkanäle: Ursache<br />

epileptischer Anfälle<br />

Interview mit Prof. Dr. Holger<br />

Lerche, Tübingen<br />

ZUM THEMA<br />

Anfallsfreiheit gilt als Ziel der antikonvulsiven Behandlung. Jedoch bei etwa jedem dritten<br />

Epilepsiekranken gelingt das mit den gegenwärtig verfügbaren medikamentösen Optionen<br />

nicht – „Pharmakoresistenz“ wurde allerdings bisher sehr unterschiedlich interpretiert.<br />

Zur Optimierung von Patientenversorgung und klinischer Forschung hat <strong>eine</strong> Task<br />

Force der ILAE (Internationale Liga gegen Epilepsie) kürzlich Kriterien für <strong>eine</strong> nachvollziehbare<br />

Definition vorgeschlagen. So identifizierte therapieschwierige Patienten sollten frühzeitig<br />

an Spezialisten überwiesen werden und frühzeitig <strong>eine</strong> weiterführende Diagnostik<br />

erhalten, auf der dann <strong>eine</strong> Optimierung der antikonvulsiven Medikation und gegebenenfalls<br />

<strong>eine</strong> Evaluation der Eignung für <strong>eine</strong>n epilepsiechirurgischen Eingriff aufbaut.<br />

Pharmakotherapeutisch können bei solchen Patienten Substanzen mit innovativen<br />

Wirkmechanismen <strong>eine</strong> Option sein. Ein potentieller Kandidat ist Retigabin: Das sich in der<br />

Zulassung befindliche Antiepileptikum dämpft die epilepsie-typische neuronale Hyperexzitabilität<br />

durch Öffnung der neuronalen Kaliumkanäle.<br />

Schwer behandelbare Epilepsiepatienten<br />

<strong>Jedes</strong> <strong>neue</strong> <strong>Wirkprinzip</strong> <strong>bietet</strong> <strong>eine</strong><br />

<strong>neue</strong> <strong>Chance</strong><br />

Ob ein Epilepsiepatient, dessen Anfallsaktivität<br />

trotz antikonvulsiver Medikation<br />

fortbesteht, als „unkontrolliert“, „refraktär“<br />

oder „resistent“ bezeichnet wird, hing<br />

nach Erfahrung von Michel Baulac, Paris/<br />

Frankreich, bisher mehr von der intuitiven<br />

Einschätzung des behandelnden Arztes ab<br />

als von <strong>eine</strong>r strengen Definition. Klinisch<br />

verbarg sich dahinter die gesamte Spanne<br />

von der partiellen Response bis zur kompletten<br />

Unwirksamkeit.<br />

Völlig unberücksichtigt blieben Einflussfaktoren<br />

wie Non-Compliance, suboptimaler<br />

Substanzeinsatz oder Lebensstiländerungen.<br />

Vor diesem Hintergrund müsse man<br />

auch die aus <strong>eine</strong>r Studie abgeleitete Häufigkeit<br />

der Pharmakoresistenz von etwa 30%<br />

aller Epilepsiepatienten [1] kritisch hinter-<br />

fragen und dürfe nicht in therapeutischen<br />

Defätismus verfallen, unterstrich Baulac.<br />

Dichotomisierung<br />

des Therapieresultats<br />

Um dieser Interpretationsvielfalt, die Missverständnisse<br />

begünstigt, ein Ende zu machen,<br />

hat kürzlich <strong>eine</strong> von der International<br />

League Against Epilepsy (ILAE) eingesetzte<br />

Task Force <strong>eine</strong> Definition der Pharmako-<br />

Abbildung 1<br />

therapeutisches<br />

Ansprechen:<br />

ausreichende<br />

Zeit nachverfolgt<br />

Responder<br />

anfallsfrei<br />

ja nein<br />

unbestimmt<br />

resistenz vorgeschlagen. Wesentliche Trieb-<br />

feder war der Wunsch nach <strong>eine</strong>r verbesserten<br />

Versorgung schwer zu therapierender<br />

Epilepsiepatienten. Durch frühzeitige Identifizierung<br />

sollte die Überweisung an <strong>eine</strong>n<br />

Spezialisten – idealerweise ein Epilepsiezentrum<br />

– beschleunigt werden. Ebenfalls<br />

im Visier hatte man die klinische Forschung<br />

mit der Hoffnung, Studienergebnisse besser<br />

miteinander vergleichen zu können [2].<br />

Das Gerüst der Neudefinition beruht auf<br />

zwei hierarchischen Ebenen (Abb.1). Auf<br />

Ebene 1 wird <strong>eine</strong> strikte Dichotomisierung<br />

zwischen Erfolg und Misserfolg der antikonvulsiven<br />

Therapie vorgenommen:<br />

≥2 adäquate<br />

Therapien<br />

ja nein nein<br />

ja<br />

refraktär<br />

Klassifikation des<br />

therapeutischen<br />

Ansprechens von<br />

Epilepsiepatienten<br />

modifiziert nach [2]<br />

— „Anfallsfreiheit“ bei vollkommen erloschener<br />

Anfallsaktivität (inklusive Auren<br />

oder isolierten Myoklonien) über <strong>eine</strong><br />

Zeitspanne von minimal der dreifachen<br />

Dauer des längsten interiktalen Intervalls<br />

oder von mindestens zwölf Monaten,<br />

— „Therapieversagen“ bei weiterbestehender<br />

Anfallsaktivität (inklusive durch externe<br />

Faktoren provozierte Durchbruchsanfälle)<br />

trotz Einsatzes <strong>eine</strong>s bei dem<br />

Epilepsiesyndrom/Anfallstyp „angemes-


BEILAGE FÜR EPILEPTOLOGEN<br />

Tabelle 1<br />

Minimalinformationen zur Beurteilung, ob ein medikamentöser Therapieversuch<br />

„angemessen“ und „adäquat“ ist<br />

Art des Behandlungsversuchs (z.B. welches Antiepileptikum)<br />

Art der Anwendung (z.B. Dosis, Einnahmeintervall, Compliance)<br />

Behandlungsdauer<br />

Auftreten von Anfällen und Nebenwirkungen<br />

Bestrebungen zur Dosisoptimierung<br />

Gründe für <strong>eine</strong> Therapiebeendigung:<br />

— unzureichende Anfallskontrolle<br />

— Nebenwirkungen<br />

— Langzeit-Anfallsfreiheit<br />

— psychosoziale Gründe (z.B. geplante Schwangerschaft)<br />

— administrative Gründe (z.B. k<strong>eine</strong> weitere Betreuung)<br />

— finanzielle Gründe (z.B. zu hohe Kosten des Medikaments)<br />

— Präferenz des Patienten oder s<strong>eine</strong>s Betreuers<br />

— andere Gründe<br />

modifiziert nach [2]<br />

senen“ Antikonvulsivums in „adäquater“<br />

Dosis und Dauer,<br />

— „Therapieergebnis (noch) nicht beurteilbar“<br />

bei Nichterfüllung der genannten<br />

Voraussetzungen, unzureichender Dosierung,<br />

Non-Compliance bzw. nebenwirkungsbedingtem<br />

Therapieabbruch<br />

vor Erreichen <strong>eine</strong>r ausreichend wirksamen<br />

Dosis sowie lückenhafter Dokumentation<br />

des Therapieverlaufs.<br />

Jede „Outcome“-Dimension ist noch einmal<br />

unterteilt in Hinblick auf die Verträglichkeit.<br />

Auch wenn diese Information k<strong>eine</strong>n Einfluss<br />

auf die Beurteilung des Therapieresultats<br />

hat, so ist sie nach Überzeugung von<br />

Baulac doch <strong>eine</strong> wertvolle Hilfe für die Entscheidung<br />

über das individuell angemessene<br />

therapeutische Management. Denn für den<br />

Patienten mache es <strong>eine</strong>n erheblichen Unterschied,<br />

ob er s<strong>eine</strong> Anfallsfreiheit mit Einschränkungen<br />

s<strong>eine</strong>r Lebensqualität bezahlen<br />

müsse oder nicht.<br />

Nur angemessene und adäquate<br />

Therapieversuche zählen<br />

Auf der Ebene 2 werden die Voraussetzungen<br />

für <strong>eine</strong> möglichst objektive Kategorisierung<br />

des Behandlungseffekts festgelegt. Das dafür<br />

erforderliche Mindestmaß an Informationen<br />

ist in Tabelle 1 zusammengestellt. Können<br />

nicht alle Fakten ermittelt werden, gilt der<br />

Therapieversuch als (noch) nicht beurteilbar.<br />

2 Springer | Beilage für Epileptologen<br />

Gewissermaßen als unabdingbar wird<br />

gefordert, dass der Therapieversuch angemessen<br />

und adäquat sein muss.<br />

— Angemessen bedeutet: Bestimmungsgemäßer<br />

Einsatz <strong>eine</strong>s Antikonvulsivums<br />

mit idealerweise durch randomisierte<br />

kontrollierte Studien belegter Wirksamkeit<br />

bei dem vorliegenden Anfallstyp/<br />

Epilepsiesyndrom (beispielsweise zählt<br />

das Nichtansprechen fokaler Anfälle auf<br />

Ethosuximid wegen der nicht bestimmungsgemäßen<br />

Anwendung nicht für<br />

die Diagnose <strong>eine</strong>r Pharmakoresistenz).<br />

— Adäquat bedeutet: Der Therapieversuch<br />

mit <strong>eine</strong>m Antikonvulsivum muss mit<br />

<strong>eine</strong>r für den individuellen Patienten<br />

ausreichend hohen Dosis über <strong>eine</strong> ausreichend<br />

lange Zeit durchgeführt worden<br />

sein.<br />

Bezüglich der erforderlichen Zahl gescheiterter<br />

Therapieversuche stützt sich der von<br />

der ILAE-Task-Force als praktikabel erachtete<br />

Kompromiss <strong>eine</strong>rseits auf die derzeit vorhandene<br />

wissenschaftliche Evidenz und trägt<br />

andererseits den Bedürfnissen der Epilepsiepatienten<br />

nach <strong>eine</strong>r ohne unnötige Verzögerungen<br />

stattfindenden fachlichen Abklärung<br />

Rechnung: Auf der Basis der in Ebene 1<br />

festgelegten „Outcome“-Dimensionen reicht<br />

als Beweis für <strong>eine</strong> Pharmakoresistenz das<br />

Versagen von zwei Antiepileptika in Mono-<br />

oder Kombinationstherapie aus, sofern ihr<br />

Einsatz entsprechend der Ebene-2-Kriterien<br />

angemessen und adäquat erfolgt war.<br />

In der klinischen Realität kann die tatsächliche<br />

Zahl der erfolglos eingesetzten<br />

Antiepileptika deutlich höher sein, denn Therapieversuche<br />

der Ebene-1-Kategorie „nicht<br />

beurteilbar“ (also beispielsweise Therapieabbrüche<br />

wegen schlechter Verträglichkeit<br />

oder Non-Compliance) werden für die Diag-<br />

nose <strong>eine</strong>r Pharmakoresistenz nicht herangezogen.<br />

Pharmakoresponse –<br />

ein dynamischer Prozess<br />

Für wichtig hält Baulac die klinische Beobachtung,<br />

dass das Ansprechen auf <strong>eine</strong><br />

antikonvulsive Therapie kein statischer, sondern<br />

ein dynamischer Prozess ist. Das könne<br />

mit natürlichen Fluktuationen im Krankheitsverlauf<br />

oder auch mit Veränderungen<br />

der zugrundeliegenden Pathophysiologie<br />

zusammenhängen. Deshalb dürfe man k<strong>eine</strong>n<br />

Patienten vorzeitig aufgeben, sondern<br />

solle auch nach Jahren noch weitere therapeutische<br />

Optionen versuchen.<br />

Dass einmal pharmakoresistent nicht<br />

zwangsläufig immer pharmakoresistent bedeutet,<br />

wird auch durch <strong>eine</strong> Untersuchung<br />

des Epilepsiezentrums in Philadelphia/USA<br />

belegt: Von 246 Patienten, die nach mindestens<br />

zwei Therapieversuchen noch immer<br />

an mehr als <strong>eine</strong>m Anfall pro Monat litten,<br />

waren 14% durch erneute Modifikation des<br />

medikamentösen Regimes innerhalb des Beobachtungszeitraums<br />

von drei Jahren über<br />

länger als zwölf Monate anfallsfrei geworden.<br />

Das entspricht <strong>eine</strong>r Erfolgsrate von 5%<br />

pro Jahr [3]. Zu ähnlichen Ergebnissen kommen<br />

Studien aus Großbritannien und Israel<br />

bei vergleichbaren Populationen [4, 5]. C<br />

Literatur<br />

[1] Kwan P, Brodie M (2000)<br />

N Engl J Med 342: 314–319<br />

[2] Kwan P et al. (2010)<br />

Epilepsia 51: 1069–1077<br />

[3] Callaghan BC et al. (2007)<br />

Ann Neurol 62: 382–389<br />

[4] Luciano Al, Shorvon SD (2007)<br />

Ann Neurol 62: 311–313<br />

[5] Schiller Y, Najjar Y (2008)<br />

Neurology 70: 54–65


Kaliumkanäle<br />

Neue Zielstrukturen für die Epilepsietherapie<br />

Die nicht unerhebliche Zahl an Patienten mit therapieschwierigen Epilepsien<br />

lässt sich als Indiz dafür deuten, dass trotz der großen Palette an Antikonvulsiva<br />

offenkundig nicht ausreichend unterschiedliche pharmakotherapeutische<br />

Ansätze verfolgt werden. Die neuronalen Kaliumkanäle sind<br />

<strong>eine</strong> Zielstruktur, die bisher in der Epileptologie noch nicht genutzt wurde.<br />

Seit etwa 20 Jahren gibt es <strong>eine</strong>n kontinuierlichen<br />

Zuwachs an Antikonvulsiva, sodass<br />

theoretisch – unter Außerachtlassung gewisser<br />

Zulassungseinschränkungen – aus mehr<br />

als zwanzig Alternativen gewählt werden kann.<br />

Nimmt man allerdings die Wirkmechanismen<br />

als Maßstab, ist die Vielfalt gar nicht so groß wie<br />

es auf den ersten Blick scheint. Denn trotz des<br />

breiten Spektrums an potenziellen Zielstrukturen<br />

(Abb. 2) interagiert die überwiegende<br />

Zahl der gängigen Substanzen mehr oder weniger<br />

selektiv mit den neuronalen Natrium-<br />

kanälen.<br />

Zentrale Bedeutung für die<br />

Erregbarkeit von Nervenzellen<br />

Für die Steuerung der neuronalen Erregung<br />

spielen Holger Lerche, Tübingen, zufolge die Kaliumkanäle<br />

<strong>eine</strong> vergleichbar wichtige Rolle wie<br />

die Natriumkanäle. Die Bedeutung dieses bisher<br />

noch nicht in der Epileptologie genutzten<br />

pharmakodynamischen Angriffspunktes verdeutlichte<br />

er mit <strong>eine</strong>r Darstellung der Steuerung<br />

der neuronalen Erregbarkeit.<br />

Zum <strong>eine</strong>n regulieren Kaliumkanäle das<br />

Ruhemembranpotential. Die Membran von<br />

Nervenzellen ist unter Ruhebedingungen innen<br />

gegenüber außen negativ geladen (etwa<br />

-70mV). In diesem Bereich sind nur wenige<br />

spannungsgesteuerte Kaliumkanäle kurzzeitig<br />

geöffnet und selektiv für Kaliumionen<br />

durchlässig. Dadurch ist die Kaliumkonzentration<br />

intrazellulär höher als extrazellular. Durch<br />

den elektrischen und chemischen Gradienten<br />

bildet sich das Ruhemembranpotential nahe<br />

dem Kaliumumkehrpotenzial aus.<br />

Zum anderen sind Kaliumkanäle für die<br />

späte Repolarisationsphase des Aktionspotentials<br />

verantwortlich. Ein Aktionspotential wird<br />

durch ein Überschreiten <strong>eine</strong>r bestimmten<br />

Schwelle des Membranpotentials (-60mV bis<br />

-50mV) ausgelöst:<br />

— Zunächst öffnen sich die Natriumkanäle<br />

und Natrium strömt in die Zelle (Depolarisation).<br />

— Bei Annäherung an das Gleichgewichtspotential<br />

wird das Membranpotential positiv<br />

und die Natriumkanäle inaktivieren<br />

selbstständig (frühe Repolarisation).<br />

— Kurz nach dem Öffnen der Natriumkanäle<br />

öffnen sich die Kaliumkanäle; der Kaliumausstrom<br />

steigt aber wesentlich langsamer<br />

an als der Natriumeinstrom und erreicht<br />

sein Maximum erst während der Schließung<br />

der Natriumkanäle (späte Repolarisation).<br />

Durch den Ausstrom der positiv geladenen<br />

Kaliumionen verschiebt sich das<br />

Membranpotenzial wieder in negativer<br />

Richtung.<br />

— Auch Kaliumkanäle inaktivieren spannungsgesteuert<br />

selbstständig (Ende der<br />

Repolarisation, kurze Hyperpolarisation).<br />

3<br />

Neuronale Feuerungsrate<br />

gebremst<br />

Kaliumkanäle sind in nahezu allen Körperregionen<br />

zu finden. Besonders reich an<br />

Kaliumkanälen sind das zentrale und das<br />

periphere Nervensystem. Als interessante<br />

therapeutische Zielstruktur in der Epileptologie<br />

haben sich die Kv7-Kaliumkanäle erwiesen,<br />

weil sie in unmittelbarer Nachbarschaft<br />

der Natriumkanäle am Axoninitialsegment<br />

lokalisiert sind – also genau dort, wo das<br />

Aktionspotential entstehe, so Lerche.<br />

Die Kv7-Kanäle sind permanent offen<br />

und regulieren das Membranpotential<br />

unterhalb des Schwellenbereiches <strong>eine</strong>s<br />

Aktionspotentials. Weil sich diese Kanäle<br />

experimentell mit Muskarin blockieren lassen,<br />

wird der von ihnen generierte Kaliumstrom<br />

als M-Strom bezeichnet. Vermindert<br />

aktive Kv7-Kanäle verstärken die Depolarisation<br />

und erhöhen die neuronale Feuerungsrate.<br />

Umgekehrt führt <strong>eine</strong> vermehrte<br />

Aktivität bzw. Öffnung zur Hyperpolarisation<br />

und senkt die erhöhte Exzitabilität der<br />

Nervenzellen.<br />

C<br />

Abbildung 2<br />

Potentielle molekulare Targets für die antikonvulsive Pharmakotherapie<br />

Dendriten Soma Axon-<br />

Axon präsynap- postsynaptische<br />

initialtisches<br />

Zelle<br />

segmentNervenende<br />

hyperpolarisationsaktivierte<br />

und durch zyklische<br />

Nukleotide<br />

regulierbare Kanäle<br />

Lerche H, unpubliziert<br />

T-Typ-Kalziumkanäle<br />

L-Typ-Kalziumkanäle<br />

Kv7-Kaliumkanäle<br />

Natriumkanäle<br />

synaptisches<br />

Vesikelprotein 2A<br />

P/Q-Typ-<br />

Kalziumkanäle<br />

T-Typ-Kalziumkanäle<br />

GABA-Rezeptoren<br />

inhibitorisch<br />

exzitatorisch<br />

Glutamat-Rezeptoren


Beeinflussung von Kaliumkanälen vom Kv7.2-Typ<br />

durch Mutationen und Retigabin<br />

Kaliumkanäle vom Kv7.2-Typ bestehen aus sechs Transmembrandomänen.<br />

Die Segmente S1 bis S4 umschließen <strong>eine</strong> zentrale<br />

Pore, den sogenannten Selektivitätsfilter, der nur Kaliumionen<br />

hindurchtreten lässt. Die Segmente S5 und S6 bilden das<br />

Aktivierungstor, das auf Veränderungen der Membranspannung<br />

reagiert. Öffnet sich der Kanal nicht oder nicht weit genug – wie<br />

beim für benigne familiäre Neugeborenenanfälle typischen<br />

Gendefekt nachgewiesen – steigt die Feuerungsfrequenz der<br />

Nervenzelle. Retigabin bewirkt das Gegenteil der bei BFNS<br />

nachgewiesenen Mutationen: Der Kv7.2-Kanal wird geöffnet und<br />

in s<strong>eine</strong>m offenen Zustand stabilisiert, was die antikonvulsive<br />

Wirkung der Substanz erklärt (Abb. 3).<br />

Kaliumkanal-Öffnung in der Epilepsietherapie<br />

Ein <strong>neue</strong>s Therapieprinzip auf dem<br />

Prüfstand<br />

Als Prototyp des innovativen <strong>Wirkprinzip</strong>s der Kaliumkanal-Öffnung durchläuft<br />

Retigabin derzeit in Europa und den USA das Zulassungsverfahren.<br />

Die beiden eingereichten Phase-III-<br />

Studien wurden mit vergleichbarem Design<br />

(Add-on-Therapie, multizentrisch, randomisiert,<br />

doppelblind, placebokontrolliert)<br />

bei Patienten mit fokalen Epilepsien im Alter<br />

zwischen 18 und 75 Jahren durchgeführt.<br />

Der wesentliche Unterschied betraf die (fixe)<br />

Retigabin-Ziel dosis und die damit verbundene<br />

Dauer der Titrationsphase: Die Patienten<br />

in der amerikanischen Studie RESTORE I (Retigabine<br />

Efficacy and Safety Trial for Partial<br />

Onset Epilepsy) erhielten 1.200mg/Tag [6], in<br />

der europäischen RESTORE-II-Studie wurden<br />

600mg/Tag bzw. 900mg/Tag eingesetzt [7].<br />

Entsprechend der Einschluss kriterien handelte<br />

es sich um refraktäre Studienpopulationen<br />

mit durchschnittlich 2,5 erfolglos eingesetzten<br />

Antiepileptika in den drei vorausgegangen<br />

Jahren und mit im Median neun bis<br />

zwölf Anfällen pro Monat unter der aktuellen<br />

antikonvulsiven Medikation (in mehr als 80%<br />

der Fälle Zwei- und Dreifachkombinationen)<br />

während der vorgeschalteten achtwöchigen<br />

Abbildung 4<br />

RESTORE I RESTORE II<br />

60<br />

*p


fenen Nachverfolgungsstudien ergaben k<strong>eine</strong><br />

Hinweise auf ein Nachlassen der antikonvulsiven<br />

Wirksamkeit.<br />

Die Inzidenz der nebenwirkungsbedingten<br />

Studienabbrüche war dosisabhängig<br />

und lag in den Verumarmen bei 14% (600mg/<br />

Tag), 26% (900mg/Tag) und 27% (1.200mg/<br />

Tag) versus 8% bzw. 9% in den Kontrollgruppen.<br />

Die häufigsten Anlässe waren Schwindelgefühl,<br />

Verwirrtheit, Benommenheit und<br />

Müdigkeit. Bei den Laborparametern und Vitalzeichen<br />

gab es unter Retigabin k<strong>eine</strong> klinisch<br />

relevanten Veränderungen.<br />

Die Plasmaspitzenkonzentration wird<br />

nach etwa neunzig Minuten erreicht, die<br />

Halbwertszeit liegt bei sechs bis zehn Stunden<br />

(dreimal tägliche Einnahme) und die<br />

Ausscheidung ist renal. Es besteht <strong>eine</strong> lineare<br />

Dosis-Wirkungs-Beziehung. Die Verstoffwechselung<br />

zu inaktiven bzw. schwachaktiven<br />

Metaboliten erfolgt nicht über das<br />

hepatische CYP450-System, sondern via<br />

N-Glukuronidierung und N-Azetylierung –<br />

was ein geringes Potential für Interaktionen<br />

mit anderen Antikonvulsiva und sonstiger<br />

Co-Medikation erwarten lässt.<br />

C<br />

Literatur<br />

[6] French JA et al., 13th EFNS Congress 2009,<br />

Poster 2405<br />

[7] Brodie MJ et al., 13th EFNS Congress 2009,<br />

Poster 1281<br />

5 Springer | Beilage für Epileptologen<br />

INTERVIEW<br />

Dysfunktion neuronaler Kaliumkanäle:<br />

Ursache epileptischer Aktivität<br />

Interview mit Professor Dr. Holger Lerche, Universitätsklinik Tübingen<br />

Was macht Kaliumkanäle für die<br />

Epileptologie so interessant?<br />

Lerche: Das hat mehrere Aspekte. Zum <strong>eine</strong>n<br />

konnte Ende der 90er Jahre der genetische<br />

Defekt der benignen familiären<br />

Neugeborenenanfälle (BFNS) entschlüsselt<br />

werden und der betrifft eben neuronale<br />

Kaliumkanäle. Auch wenn es sich bei<br />

den BFNS nicht um ein langfristig behandlungsbedürftiges<br />

Epilepsiesyndrom handelt,<br />

so war diese Entdeckung doch pathophysiologisch<br />

hochinteressant.<br />

Parallel dazu hatte sich Retigabin in<br />

verschiedenen etablierten Tiermodellen<br />

für epileptische Anfälle und Epilepsie als<br />

hocheffektiv erwiesen. Bei der Suche nach<br />

dem antikonvulsiven Mechanismus stellte<br />

sich dann heraus, dass Retigabin die Aktivität<br />

eben dieser für den BFNS-Gendefekt<br />

verantwortlichen Kaliumkanäle moduliert.<br />

Wie kommt es durch den Defekt der<br />

Kaliumkanäle zu den Anfällen bei Neugeborenen?<br />

Lerche: Bei den BFNS liegt aufgrund individueller<br />

Mutationen der Gene KCNQ2 und<br />

KCNQ3 <strong>eine</strong> Dysfunktion der spannungsgesteuerten<br />

Kaliumkanäle vom Typ Kv7.2 und<br />

Kv7.3 vor. Das vermindert den durch diese<br />

Kanäle generierten Kaliumstrom (M-Strom)<br />

(Abb. 5). Als Konsequenz feuert die Nervenzelle<br />

nicht im physiologischen Rhythmus,<br />

sondern in höherer Frequenz. Das kann klinisch<br />

bei den betroffenen Säuglingen zu<br />

epileptischen Anfällen führen.<br />

Neben s<strong>eine</strong>r klinischen Aufgabe als Direktor<br />

der Abteilung für Neurologie mit Schwerpunkt<br />

Epileptologie an der Tübinger Universitätsklinik<br />

konzentriert sich Prof. Dr. Holger<br />

Lerche in s<strong>eine</strong>r wissenschaftlichen Arbeit<br />

auf molekulare Ursachen neurologischer<br />

Erkrankungen. Ein interessantes Studienobjekt<br />

sind für ihn Kaliumkanäle.<br />

Lässt sich daraus schließen, dass die<br />

Dysfunktion von Kv7-Kanälen auch bei<br />

anderen Epilepsien <strong>eine</strong> Rolle spielt?<br />

Lerche: Ob dieser bei den BFNS entdeckte<br />

Kaliumkanaldefekt generell bei chronischen<br />

Epilepsien <strong>eine</strong> Rolle spielt, ist nicht<br />

ausreichend bekannt. Es gibt jedoch klare<br />

Hinweise, dass andere Kaliumkanäle in die<br />

Pathophysiologie von primär genetisch bedingten<br />

und auch erworbenen Epilepsien<br />

involviert sind. Dass <strong>eine</strong> Fehlfunktion von<br />

Kaliumkanälen die Repolarisation behindert<br />

und dadurch die Erregbarkeit der Zelle<br />

steigert, ist ein eher grundsätzlicher Pathomechanismus.<br />

Dem lässt sich mit <strong>eine</strong>m<br />

Kaliumkanalöffner entgegen wirken (Abb. 6).<br />

Der Mechanismus, über den Retigabin<br />

antikonvulsiv wirkt, ist also unabhängig<br />

von der Pathophysiologie des jeweiligen<br />

Epilepsiesyndroms zu sehen. Er betrifft ein<br />

generelles Prinzip zur Reduktion überschießender<br />

Erregbarkeit <strong>eine</strong>r Nervenzelle.<br />

Werden Kaliumkanäle vom Typ Kv7 nur<br />

in Neuronen exprimiert?<br />

Lerche: Nein – nur Kv7.2- und Kv7.3-Kanäle<br />

werden relativ selektiv in zentralen und<br />

peripheren Nervenzellen exprimiert. Mutationen<br />

in den kodierenden Genen KCNQ2<br />

und KCNQ3 sind übrigens nicht nur für die<br />

BFNS, sondern auch für <strong>eine</strong> seltene Form<br />

der Neuromyotonie verantwortlich und<br />

möglicherweise spielen sie auch <strong>eine</strong> Rolle<br />

bei der Rolandischen Epilepsie und bei den<br />

idiopathischen generalisierten Epilepsien.<br />

Dagegen werden Kv7.1-Kanäle im Herzen


INTERVIEW<br />

und Innenohr exprimiert und Kv7.4-Kanäle<br />

vor allem im Innenohr. Kv7.5-Kanäle finden<br />

sich vor allem in Nervenzellen, aber möglicherweise<br />

auch in der glatten und Skelettmuskulatur.<br />

Umgekehrt gefragt, wie spezifisch wirkt<br />

Retigabin auf die Kv7-Kanäle?<br />

Lerche: Retigabin modifiziert die Aktivität<br />

von Kv7.2- bis Kv7.5-Kanälen, inter-<br />

agiert in vitro aber nicht relevant mit dem<br />

kardialen Kv7.1-Kanal.<br />

Ist die Kaliumkanal-Öffnung der einzige<br />

Wirkmechanismus von Retigabin?<br />

Lerche: Retigabin hat zusätzlich <strong>eine</strong> GA-<br />

BAerge Wirkung. Die klinische Relevanz ist<br />

jedoch fraglich, da die erforderliche Konzentration<br />

etwa 30-mal höher ist als die zur<br />

Aktivierung der Kaliumkanäle.<br />

Sind bei der Kaliumkanal-Aktivierung<br />

speziell mit dem <strong>Wirkprinzip</strong> assoziierte<br />

Nebenwirkungen zu erwarten?<br />

Lerche: Die Modulation der Kv7-Aktivität<br />

dämpft die Feuerungsrate von Nervenzellen<br />

und damit die Erregbarkeit des Gehirns<br />

insgesamt. Daher sind primär dosisabhängige,<br />

dämpfende Nebenwirkungen zu erwarten,<br />

wie Müdigkeit, Schwindel und Ähnliches.<br />

Weil Kv7.3- und Kv7.5-Kanäle auch<br />

in der urogenitalen und gastrointestinalen<br />

Muskulatur exprimiert werden, hat man in<br />

den Retigabin-Studien sehr sorgfältig auf<br />

diesbezügliche Nebenwirkungen geachtet.<br />

Durch <strong>eine</strong> Beeinträchtigung der Detrusoraktivität<br />

wurden Harnblasenentleerungsstörungen<br />

gesehen.<br />

Welche Erfahrungen konnten Sie mit<br />

Retigabin in der Pharmakotherapie von<br />

Epilepsie sammeln?<br />

Lerche: Als Prüfarzt in <strong>eine</strong>r Zulassungsstu-<br />

die hatte ich bereits die Gelegenheit, einige<br />

Patienten mit Retigabin zu behandeln. Die<br />

Erfahrungen, die ich persönlich bei diesen<br />

Patienten gemacht habe, waren gut, besonders<br />

in den offenen Nachverfolgungsstudien,<br />

in denen sich durch Dosisreduktion der<br />

– zuvor ja nicht ausreichend wirksamen –<br />

Basismedikation, <strong>eine</strong> vernünftige Einstel-<br />

6 Springer | Beilage für Epileptologen<br />

Abbildung 5<br />

Kv7.2-Kaliumkanal generierter<br />

M-Strom (in Xenopus-Oozyten exprimierter<br />

Wildtypkanal) im Vergleich<br />

zum deutlich reduzierten Strom bei<br />

<strong>eine</strong>m Kv7.2-Kaliumkanal mit der<br />

BFNS-typischen KCNQ2-Mutation<br />

Wildtyp-Kv7.2-Kanal<br />

2μA<br />

Kv7.2-Kanal mit KCNQ2-Mutation<br />

1μA<br />

1s<br />

1s<br />

modifiziert nach [8]<br />

Abbildung 6<br />

Kv7.2-Kaliumkanal generierter<br />

M-Strom (in Xenopus-Oozyten exprimierter<br />

Wildtypkanal) vor und nach<br />

Gabe von Retigabin<br />

+Retigabin<br />

2μA<br />

–Retigabin<br />

1s<br />

Wuttke TV und Lerche H, unpubliziert<br />

lung mit guter Wirksamkeit und Verträglichkeit<br />

erreichen ließ.<br />

Was erhoffen Sie sich von Retigabin?<br />

Lerche: Ich hoffe, dass sich die positiven Erfahrungen<br />

aus den Studien mit Retigabin<br />

auch in der Praxis zeigen werden und sich in<br />

Behandlungserfolge bei unseren Patienten,<br />

insbesondere den schwer behandelbaren,<br />

umsetzen lassen. Wir haben in den Studien<br />

bei refraktären Patienten gute Erfolge gesehen.<br />

Deshalb freue ich mich, wenn wir ein<br />

weiteres Instrument an die Hand bekommen<br />

würden, als sinnvolle Alternative oder<br />

als komplementäre Ergänzung zu anderen<br />

Medikamenten. C<br />

Literatur<br />

[8] Lerche H et al. (1999) Ann Neurol 46: 305–312<br />

Impressum<br />

„Challenges and Opportunities for<br />

Patients with Refractory Epilepsy“<br />

Satellitensymposium im Rahmen des<br />

13th Congress of the European Federation<br />

of Neurological Societies (EFNS)<br />

Florenz/Italien, 13. September 2009<br />

Vorsitz:<br />

Prof. Dr. Emilio Perrucca, Pavia/Italien<br />

„Der schwer behandelbare Patient –<br />

aktueller Therapiestandard und Ausblick“<br />

Satellitensymposium im Rahmen des<br />

82. Kongress der Deutschen Gesellschaft für<br />

Neurologie (DGN)<br />

Nürnberg, 25. September 2009<br />

Vorsitz:<br />

Prof. Dr. Heinz Reichmann, Dresden<br />

„Schwer zu behandelnde Epilepsien –<br />

Definition und Therapie neu durchdacht“<br />

Satellitensymposium im Rahmen der<br />

50. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft<br />

für Epileptologie<br />

Wiesbaden, 29. April 2010<br />

Vorsitz:<br />

Prof. Dr. Hermann Stefan, Erlangen<br />

Bericht:<br />

Gabriele Blaeser-Kiel, Hamburg<br />

Corporate Publishing Heidelberg<br />

(verantwortlich):<br />

Ulrike Hafner,<br />

Dr. Friederike Holthausen, Sabine Jost,<br />

Dr. Claudia Krekeler, Inge Kunzenbacher,<br />

Dr. Sabine Lohrengel, Dr. Annemarie Musch,<br />

Dr. Monika Prinoth, Katrin Schader,<br />

Dr. Petra Stawinski, François Werner,<br />

Teresa Windelen<br />

Druck: Druckpress GmbH, Leimen<br />

Beilage in „Zeitschrift für Epileptologie“<br />

Band 23, Heft 3, August 2010<br />

Mit freundlicher Unterstützung der<br />

GlaxoSmithKline GmbH & Co. KG,<br />

München<br />

Springer Medizin<br />

Springer-Verlag GmbH<br />

Tiergartenstraße 17<br />

69121 Heidelberg<br />

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solche Namen im Sinne der Warenzeichen- und<br />

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wären und daher von jedermann benutzt<br />

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und Applikationsformen kann vom<br />

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Angaben müssen vom jeweiligen Anwender<br />

im Einzelfall anhand anderer Literaturstellen<br />

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493049PD001A

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