11.06.2015 Aufrufe

Pornografie - Internet-Sexsucht

Pornografie - Internet-Sexsucht

Pornografie - Internet-Sexsucht

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Gabriele Farke<br />

Wie verhalte ich mich<br />

als Partnerin eines Online-<br />

Sex süchtigen?<br />

Wie unterstütze ich ihn? 1<br />

Hier spielt vor allem die Informationsbeschaffung<br />

über das Problem des Partners eine<br />

große Rolle. Was ist das eigentlich, was mein<br />

Partner im <strong>Internet</strong> treibt? Was hat das mit mir<br />

zu tun und ist dieser Onlinesex tatsächlich eine<br />

Krankheit, eine Sucht? Beschaffen Sie sich<br />

Literatur und Broschüren zum Thema Onlinesex<br />

und lesen Sie zunächst nach, wovon hier<br />

eigentlich die Rede ist. Ideal wäre es, wenn<br />

Sie eine Beratung durch einen Experten in<br />

Anspruch nehmen würden, bevor Sie das Gespräch<br />

mit Ihrem Partner suchen. Erst wenn<br />

Sie selbst ein gewisses Grundwissen über Onlinesexsucht<br />

haben, kann Ihr Partner Sie ernst<br />

nehmen und Sie laufen nicht Gefahr, durch Ihr<br />

Unwissen ungerecht und falsch zu reagieren,<br />

indem Sie ihm beispielsweise am liebsten das<br />

<strong>Internet</strong> verbieten würden.<br />

Wenn Sie sich gut informiert fühlen, suchen<br />

Sie das Gespräch mit Ihrem Partner. Signalisieren<br />

Sie ihm deutlich, dass Sie erkannt<br />

haben, dass Sie in einer Beziehung leben, die<br />

Gefahr läuft zu scheitern, dass Sie an einem<br />

entscheidenden Wendepunkt stehen und dass<br />

Veränderungen notwendig sind, wenn Sie<br />

zusammenbleiben wollen. Seien Sie sehr konsequent<br />

und versichern Ihrem Partner, dass<br />

Sie an seiner Seite stehen, vorausgesetzt, er<br />

selbst ist bereit sich Hilfe zu suchen. Eine gute<br />

Grundbotschaft ist den Partner anzunehmen,<br />

aber seinen <strong>Pornografie</strong>konsum abzulehnen.<br />

Das hilft ihm, die Sucht als etwas, „was nicht<br />

zu ihm gehören muss“, zu sehen und Sie als<br />

seine Verbündete.<br />

Wie gewinne ich ihn dafür, sich eigenständig<br />

Hilfe zu suchen?<br />

Wenn Sie wissen, wovon bei der Onlinesexsucht<br />

die Rede ist, dann machen Sie Ihrem<br />

Partner klar, dass Sie mit seiner Sucht nicht<br />

leben wollen und können. Berichten Sie ihm<br />

von IHREN Sorgen, IHREN Befürchtungen<br />

und Ängsten. Sprechen Sie ausschließlich über<br />

IHRE Gefühle und Verletzungen, die Sie durch<br />

die Onlinesexsucht Ihres Partners bereits erlitten<br />

haben. Sprechen Sie davon, dass Sie bereits<br />

ein Vertrauensdefizit haben und sich nicht<br />

mehr länger belügen lassen wollen. Seien Sie<br />

ernst und konsequent in Ihren Ausführungen.<br />

Gleichzeitig ist es sinnvoll, wenn Sie<br />

ihm bereits ein Forum, eine Website, einen<br />

Therapeuten, eine Institution nennen können,<br />

wo er Hilfe bekommen kann. Er soll bemerken,<br />

dass Sie das Problem der Onlinesexsucht<br />

sehr ernst nehmen und sich bereits damit konkret<br />

auseinandersetzen. Eventuell können Sie<br />

ihm unkommentiert einen Bericht aus einem<br />

Onlinesexsucht-Forum (z.B. www.onlinesucht.<br />

de) vorlegen, um ihn zum Nachdenken anzuregen.<br />

Bitten Sie ihn aber, sich selbst um diese<br />

Hilfe zu bemühen, denn er selbst muss diese<br />

WOLLEN, sonst hat er keine Chance. Bestehen<br />

Sie darauf, dass Sie eine Veränderung der Lebenssituation<br />

und seines Verhaltens wünschen,<br />

wenn Ihre Beziehung noch eine Chance haben<br />

soll. Versichern Sie Ihrem Partner, dass Sie ihn<br />

lieben und Sie sich versprochen haben, in guten<br />

und in schlechten Zeiten zusammenzuhalten!<br />

Wo und wie schütze ich mich?<br />

Sie können sich nur begrenzt vor der Onlinesexsucht<br />

Ihres Partners schützen. Wichtig ist,<br />

dass Sie sich selbst Hilfe suchen, wenn Sie mit<br />

der Situation nicht fertig werden! Achten Sie<br />

selbst auf sich, vernachlässigen Sie sich nicht,<br />

weil Sie sich mit den Problemen Ihres Partners<br />

beschäftigen. Sehen Sie ein, dass es nicht<br />

WeissesKreuz extra Arbeitsheft Nr. 1 „<strong>Pornografie</strong>“ 13

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!