BÄÄÄM - URBANE EXPERIMENTE AN DER SAVE | BELGRAD

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Projektbeschreibung Das Projekt <strong>BÄÄÄM</strong> – Urbane Experimente an der Save | Belgrad beschäftigt sich mit den Raumqualitäten des Spanischen Hauses. Von Mai bis August 2015 werden wir das Gebäude aktivieren, indem wir experimentell seine Raumbesonderheiten ausloten und durch unsere Aktionen die Wahrnehmung des Ortes verändern. Das Vorhandensein des Grundwassers im Keller werden wir dabei genauso in unsere Aktionen einfließen lassen wie die Hitze, die durch die starke Sonne in Serbien und das Nichtvorhandensein des Daches im Innenraum entsteht. Diese Umstände inspirieren uns und wecken Ideen für den besonderen Umgang mit dem Spanischen Haus. Entsprechend sind die zentralen Motive unserer Auseinandersetzung Offenheit und Durchlässigkeit, die sich einerseits am baulichen Zustand des Hauses festmachen, uns aber auch im übertragenen Sinn beschäftigen werden: Wie kommen Innen und Außen zusammen? Was dringt aus dem Haus in die Stadt und umgekehrt? Welche kommunikative Wirksamkeit entfalten unsere Aktionen? Welche Wirkung erzielen sie im urbanen Kontext? Welche Reichweite entwickeln sie? Neben der praktischen Arbeit am Haus wird uns also die Beobachtung der Wechselwirkungen zwischen unseren Aktivitäten und den Reaktionen aus unserem Umfeld beschäftigen. In Zusammenarbeit mit einem interdisziplinären Team aus Studierenden und Experten aus den Bereichen Architektur, Stadtplanung, Landschaftsplanung, Elektrotechnik und Kunst wollen wir durch unsere experimentelle Art der Raumtransformation als Katalysator wirken und Impulse zur Entwicklung des Ortes setzen. Die Interdisziplinarität des Projektteams und das heterogene Interesse der Beteiligten an der Stadt wird das Projekt maßgeblich prägen. Wir werden uns im Spanischen Haus für drei Monate einrichten, um es kennenzulernen, das neu Entdeckte durch unsere Interventionen zu verändern um so immer wieder anders wahrnehmbare Erlebnisräume zu schaffen. Das partizipativ angelegte Projekt werden wir im Sommer 2015 in Belgrad realisieren und dabei mit verschiedenen Akteuren, Kollektiven und Institutionen kooperieren. Wir laden Interessierte ein, sich mit uns gemeinsam von den Potentialen begeistern zu lassen und beispielsweise architektonisch, künstlerisch, musikalisch, filmisch oder auch choreografisch auf das Gebäude zu reagieren und selbst aktiv zu werden. Das übergeordnete Ziel ist es, ein Netzwerk aus Akteuren rund um das Spanische Haus aufzubauen, deren Begeisterung den Ort langfristig belebt.
Der Aktionsraum Das Spanische Haus liegt an der Save in Savamala, direkt im Zentrum Belgrads. Das ehemalige Fischerdorf wurde früher Bara Venecija genannt, da es regelmäßig überschwemmt wurde. Zu der Zeit haben sich die Anwohner mit kleinen Fischerbooten fortbewegt. Vor dem Zwei-ten Weltkrieg und vor Titos Zeiten war das Spanische Haus ein Zollhaus und diente der Hafenverwaltung (http://www.goethe.de/mmo/ priv/11195416-standart.pdf, Stand 25.04.2015). Rechts: Das Spanische Haus 1903 http://www.novosti.rs/vesti/beograd.74.html:506329-Kako-su-nastali-nazivi-nekih-delova-grada-i-kako-su--zaboravljani In der Folgezeit hat Savamalas Bausubstanz sehr unter der zunehmenden Verkehrsbelastung gelitten, und viele Gebäude sind verfallen. Starker Auto- und LKW-Verkehr prägen bis heute das Stadtbild. Eine nach wie vor genutzte Bahntrasse führt direkt am Ufer der Sava durch Savamala. In den vergangenen sechs Jahren hat sich Savamala zu einem Stadtteil entwickelt, der tagsüber schläft und nachts lebt. 2009 hat das Kulturni Centar Grad (KC Grad) eröffnet und 2012 das Mikser Houses, zwei lokale Institutionen, die die kreative Szene Savamalas maßgeblich prägen. Zeitgleich mit der Eröffnung des Mikser Houses, aber unabhängig davon, startet das Goethe-Institut Belgrad mit den Vorbereitungen des Projektes Urban Incubator Belgrad in Savamala (Vortrag von Ivan Kucina, Studio KM8, 12.05.2015). Zuvor standen die 350qm des Spanischen Hauses lange leer. Bauvorhaben wurden geplant, angefangen und nicht zu Ende gebracht. Im Moment besteht das Spanische Haus aus den alten Außenmauern, einem Keller und einem Erdgeschossboden. Die alte Fassade wird von großen Metallträgern gestützt, die Fensteröffnungen sind mit Dachlatten zugenagelt oder mit verrosteten Armierungseisen notdürftig verschlossen. Ein Dach fehlt gänzlich. Zudem steht der Keller voll Wasser und an die öffentliche Wasserversorgung ist es nicht angeschlossen. 2013 wurden vom Goethe-Institut Belgrad temporär Arbeitsboxen hineingebaut, 2014 wurde durch den Urban Incubator Belgrad das Urban Gardening Projekt Zdravamala realisiert (http://www.goethe.de/ins/cs/bel/prj/uic/prj/spa/deindex.htm, Stand 25.04.2015). In dem Großraumprojekt Beograd na vodi (Belgrad am Wasser) will die Regierung Belgrads nach dem Geschmack eines Arabischen Geldgebers das 180 Hektar große Savamala in ein Luxusareal verwandeln. Der Bereich des Spanischen Hauses ist im aktuellen Modell als Kulturort ausgezeichnet (http://www.dw.de/einhauch-von-dubai-in-belgrad/a-18318606, Stand 13.05.2015). Lageplan
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