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Meerer Wassermühle/n - Meerbuscher Kulturkreis eV

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AKTIONSGEMEINSCHAFT RETTET HAUS MEER<br />

Info 5. Oktober.2001<br />

<strong>Meerer</strong> <strong>Wassermühle</strong> um 1840. Nach einem Gemälde von Henriette vom der Leyen<br />

<strong>Meerer</strong> <strong>Wassermühle</strong>/n<br />

Bedeutung damals und heute<br />

Ergänzungen zu dem vorläufigen Konzept der Aktionsgemeinschaft<br />

Dipl.-Ing. Ernst Hagemann


INHALT<br />

1. Geschichtsrückblick<br />

<strong>Meerer</strong> Zeiträume<br />

Hinweis auf Mühlenbetrieb<br />

Lage der <strong>Meerer</strong> <strong>Wassermühle</strong>: Östlich der Gebäude<br />

Erwähnung einer Ölmühle<br />

Abbildung der <strong>Meerer</strong> <strong>Wassermühle</strong> (Kornmühle)<br />

Mühlenbeschreibung auf Haus Meer erst ab 1828<br />

Gebäude der <strong>Meerer</strong> <strong>Wassermühle</strong> (Kornmühle) um 1840<br />

Stillegung der Ölmühle in 1865<br />

Betriebseinstellung der Kornmühle in 1902<br />

2. Die <strong>Wassermühle</strong> als Wirtschaftsbetrieb<br />

Besitz bei Klostergründung<br />

Klosterbesitz in allen heutigen <strong>Meerbuscher</strong> Ortsteilen<br />

Kloster Meer auch als Wirtschaftsunternehmen<br />

<strong>Meerer</strong> <strong>Wassermühle</strong> als Teil des Wirtschaftsunternehmens<br />

3. Mühlenvertrag für einen Pächter im 19. Jahrhundert<br />

Vertrag mit dem letzten Mühlenpächter und Müller<br />

4. Technische Funktionsbeschreibung der Wassermühl.<br />

4.1. Mühlrad/Wasserrad<br />

Wasserkraftmaschine als maschineller Antrieb<br />

4.1.1. Unterschlächtiges Mühlrad<br />

Wasser schlägt unten auf das Rad auf<br />

4.1.2. Oberschlächtiges Mühlrad<br />

Wasser schlägt oben auf das Rad auf<br />

4.2. Mechanismus und Bauelemente der <strong>Meerer</strong> <strong>Wassermühle</strong><br />

Prinzipieller Vorgang der <strong>Meerer</strong> <strong>Wassermühle</strong> (gemäß Vitruvius 25 v.Chr.)<br />

5. Die <strong>Meerer</strong> <strong>Wassermühle</strong>. Bedeutung heute<br />

Die Mühle lebt im Bewusstsein fort<br />

719 Jahre in Betrieb<br />

Gesichtspunkte für die heutige Bedeutung<br />

<strong>Meerer</strong> <strong>Wassermühle</strong> baulich wiedererstehen lassen<br />

6. QUELLENVERZEICHNIS, ANMERKUNGEN<br />

1


<strong>Meerer</strong> <strong>Wassermühle</strong> / n. Bedeutung damals und heute<br />

1. Geschichtsrückblick<br />

Um die Frage nach dem Vorhandensein einstiger Mühle/n auf dem Areal von Haus Meer beantworten<br />

zu können, ist ein Rückblick bis zum Jahr 1166 vonnöten. Diese Spanne umreißt<br />

bereits die historische Dimension der Nachforschungen. Soweit es dem Verständnis dient,<br />

wird auch die Geschichte in groben Zügen herangezogen.<br />

<strong>Meerer</strong> Zeiträume<br />

Auch im Zusammenhang mit <strong>Meerer</strong> Mühle/n trifft man im Sprachgebrauch und in der<br />

Literatur auf die Begriffe „Burg Meer", ,,Kloster Meer", ,,Gutshof Kloster Meer", "Gut<br />

Meer", ,,Rittergut Meer", „Schloß Meer" und nicht zuletzt ,,Haus Meer". Daher ist zum<br />

besseren Verständnis folgende Klärung notwendig:<br />

- Bis zum Jahre 1166 spricht man von Burg Meer. Diese gehörte erbschaftsbedingt zum<br />

Eigentum der Gräfin Hildegunde von Ahr, geborene von Liedberg und wurde mit ihrem<br />

Mann, dem Grafen Lothar von Ahr bewohnt.<br />

- Ab 22.02.1166 begann die Zeit von Kloster Meer. Mit diesem Datum übertrug Hildegunde<br />

nach dem Tod ihres Mannes und eines Sohnes ihren Besitz der Kölner Kirche, damit sie auf<br />

dem Gelände der Burg ein Prämonstratenserinnen-Kloster stiften und gründen konnte. Gleich<br />

in zwei Kölner erzbischöflichen Urkunden vom 22.02.1166 wurde der Vorgang besiegelt.<br />

Hierin wurde Hildegunde einmal als Gräfin von Ahr und zum andern als Gräfin von Meer<br />

betitelt. Der Erzbischof gestand dem Kloster die Nutznießung an den erhaltenen gesamten<br />

Besitzungen zu (1). Bezüglich des Klosters erhielt Hildegunde als dessen Leiterin den Titel<br />

,,magistra" ,,Meisterin" (2), (2a).<br />

- Am 9. Juni 1802 wurde das Kloster aufgrund eines Dekrets aufgehoben. Im Zusammenhang<br />

mit der Säkularisation, d.h. Umwandlung von Kirchen- und Klostergut in weltlichen Besitz,<br />

begann die Zeit des säkularisierten Klosters Meer. Es war die französische Zeit (2a), (2b).<br />

- Ab 1804 ging das säkularisierte Kloster Meer in das Eigentum der Familie der Freiherren<br />

von der Leyen zu Bloemersheim über (3). Nun finden die Begriffe ,, Gut Meer " (4),<br />

"Gutshof Kloster Meer" (5), "Rittergut Meer" ab 1827 (5) und nicht zuletzt ,,Schloß Meer",<br />

da nach und nach der Umbau zu einem Schloß erfolgte, im Sprachgebrauch und in der<br />

Literatur Eingang.<br />

- Seit 1960 kann man von Haus Meer sprechen. In diesem Jahr wurde das Gelände des<br />

Schlosses, ausgenommen ein als Landwirtschaftsbetrieb genutzter Bereich, an die<br />

evangelische Landeskirche in Düsseldorf verkauft (5).<br />

Heutzutage wird auch häufig die Bezeichnung ,,Haus Meer" als Sammelbegriff für alle zuvor<br />

genannten Zeiträume verwendet.<br />

Hinweis auf Mühlenbetrieb<br />

Im Zusammenhang mit Kloster Meer zeigt sich das Wort ,,Mühle" erstmalig im Jahre 1183:<br />

In der Urkunde des Erzbischofs von Köln wurde der adligen Dame Hildegundis, der frommen<br />

Stifterin des Klosters Meer bestätigt, dass sie den Bach - der durch benachbarte Äcker<br />

floss - in dessen Verlauf näher an das Kloster heranlegen ließ, und sie daher drei andere<br />

Mühlenbesitzer an demselben Bach im Jahre 1183 ordnungsgemäß entschädigt habe (6).<br />

2


Während deren <strong>Wassermühle</strong>n stillgelegt wurden, ließ Hildegunde nunmehr eine eigene<br />

Klostermühle am Mühlenbach errichten (3). Im Jahre 1183 begann somit die Geschichte der<br />

<strong>Meerer</strong> Mühle, die man auch <strong>Meerer</strong> <strong>Wassermühle</strong> nannte, weil sie durch die Wasserkraft<br />

dieses Baches angetrieben wurde.<br />

Eine weitere <strong>Wassermühle</strong> ging im Jahre 1272 in den Besitz von Kloster Meer über, nämlich<br />

die an demselben Bach, aber außerhalb des Klostergeländes gelegene Mühle zu Bavenrode<br />

(heute Bovert).<br />

Lage der <strong>Meerer</strong> <strong>Wassermühle</strong>: Östlich der Gebäude<br />

Die <strong>Meerer</strong> <strong>Wassermühle</strong> findet 1735 eine Wiedererwähnung, jedoch beschränkt auf die Mitteilung,<br />

auf welchem Weg man zur Mühle gelangen konnte, die östlich der Gebäude gelegen<br />

war (5). Im Schrifttum gibt es danach einen weiteren Hinweis darauf, dass das Kloster mit<br />

der Mühle in verschiedenen Kriegen zerstört, doch immer wieder neu aufgebaut wurde (7).<br />

Hinweis auf Mehlproduktion<br />

1802 weist eine Eintragung in der Klosterbesitzliste auf die Mehlproduktion der <strong>Meerer</strong><br />

Klostermühle hin (,,....die für das Mehl sorgte") (l).<br />

Abb. 1.Topographie: Der Siedlungsraum um Haus Meer (1803-1813) Orts- und<br />

Lagebesehreibung nach der Tranchot-Karte. M. 1:25000<br />

3


Sie wurde somit als Kornmühle ausgewiesen. Einen Hinweis auf eine Ölmühle gab es 1802<br />

in der Besitzliste nicht.<br />

Erwähnung einer Ölmühle<br />

Als gesichertes Datum für das Vorhandensein einer Ölmühle auf dem <strong>Meerer</strong> Areal gilt das<br />

Jahr 1804. Damals ging das säkularisierte Kloster mitsamt der Öl- und Kornmühle in das Eigentum<br />

der Familie von der Leyen über.<br />

Die Ölmühle lag oberhalb am Mühlenbach, 150 Schritt entfernt von der Kornmühle. Diese<br />

stand am steilen Abhang zur Rheinaue, die 4 m tiefer lag als der Klostergrund (3). Einen<br />

Mühlenteich zum Stauen des Wassers gab es nicht, denn an dessen Stelle war der sehr<br />

tiefliegende Mühlenbach an den Uferseiten durch Dämme erhöht. Er bildete dadurch im<br />

Mühlenbereich eine durch Stauwerk und Fachbaum begrenzte Stauung mit einem<br />

sogenannten Obergraben (3) (4).<br />

Abbildung der <strong>Meerer</strong> <strong>Wassermühle</strong> (Kornmühle)<br />

Eine Abbildung der <strong>Meerer</strong> <strong>Wassermühle</strong> (Kornmühle) gibt es erst um das Jahr 1840, dargestellt<br />

in einem Ölgemälde der Baronin Henriette von der Leyen. Abbildung 2 mit<br />

Blickrichtung nach Süd-West zeigt eine Federzeichnung nach diesem Ölgemälde:<br />

Abb. 2. <strong>Meerer</strong> <strong>Wassermühle</strong> um 1840. Federzeichnung von Hermann Kempkes (8)<br />

nach einem Ölgemälde der Baronin Henriette von der Leyen<br />

4


Mühlenbeschreibung auf Haus Meer erst ab 1828<br />

Über die Beschaffenheit dieser beiden <strong>Meerer</strong> Mühlen erfährt man erstmals Näheres aus der<br />

Literatur anhand eines Dokumentes 1828 (4):<br />

Der Mühlenbesitzer hatte nämlich ein Formblatt für die Steuerbehörde auszufüllen, und zwar<br />

mit dem Titel: ,,Aufnahme und Beschreibung der Mühle nach Angabe des Mühlenbesitzers".<br />

In dem Formblatt wird der Wasserradbetrieb als <strong>Meerer</strong> Mühle bezeichnet. Wörtlich:<br />

,,Die Mühle hat 2 Räder, wovon das eine, oberhalb gelegene, unterschlägig und das andere,<br />

unterhalb gelegene, oberschlägig ist. Die Räder liegen 150 Schritte voneinander entfernt und<br />

bilden eigentlich 2 Mühlen....". Ergänzt werden die Angaben wie folgt:<br />

- 1 Kornmühle (Mehlmühle):<br />

2 Mahlgänge, davon je 1 Mahlgang für Roggen und für Weizen.<br />

Betrieb als Wechselbetrieb, d.h. gleichzeitig beider Betriebe nicht möglich.<br />

- 1 Ölmühle:<br />

1 Ölpresse und 1 Graupengang.<br />

Gleichzeitiger Betrieb möglich Voraussetzung: Genügende Wassermenge im Mühlenbach,<br />

die aber zu der Zeit nicht immer vorhanden war.<br />

Gebäude der <strong>Meerer</strong> <strong>Wassermühle</strong> (Kornmühle) um 1840<br />

Wie das Gebäude der <strong>Meerer</strong> <strong>Wassermühle</strong> (Kornmühle) mit Mühlenrad und Obergraben um<br />

1840 aussah, zeigt Abbildung 3 mit Blickrichtung nach Süd-Ost:<br />

___<br />

Abb.3. Vermutlicher Bauzustand der <strong>Meerer</strong> <strong>Wassermühle</strong> (Kornmühle) um 1840.<br />

Federzeichnung von Hermann Kempkes<br />

5


Stillegung der Ölmühle in 1865<br />

Bezogen auf das Jahr 1857 und 1865 werden die beiden <strong>Meerer</strong> <strong>Wassermühle</strong>n (Korn- und<br />

Ölmühle) erneut erwähnt mit dem Hinweis auf unveränderte Bau- und Betriebsweise (4).<br />

Jedoch erfolgte die Stillegung der Ölmühle im Jahre 1865:<br />

- Sehr wahrscheinlich wegen verhältnismäßig geringer Wasserführung des Mühlenbaches zu<br />

dieser Zeit, denn das unterschlägig (unterschlächtig) betriebene Mühlenrad benötigt/e eine<br />

größere Wassermenge als der oberschlägige (oberschlächtige) Betrieb der Kornmühle.<br />

- Hinzu kam noch die Ausführung eines modernen Gartenplans, nach dem der Mühlenbach<br />

dort überbaut und die Ölmühle abgebrochen wurde (5).<br />

Betriebseinstellung der Kornmühle in 1902<br />

Im Jahre 1902 stellte auch die <strong>Meerer</strong> Kornmühle nach 719 Jahren ihren Mahlbetrieb ein.<br />

Eine Zeitspanne, die wohl historisch zu werten ist.<br />

Ein Grund für die Schließung der Mühle war, dass deren Betrieb zu der Zeit wirtschaftlichen<br />

Ansprüchen nicht mehr genügte. Danach blieb sie bautechnisch zunächst noch bestehen,<br />

wurde aber nicht mehr in Betrieb gesetzt.<br />

4a. frühere Lage der <strong>Meerer</strong> Ölmühle bis zum Jahre 1865<br />

Abb. 4. Vermutlicher Baubestand von Haus Meer mit <strong>Wassermühle</strong>/ Kornmühle um 1910<br />

6


Die geographische Lage der <strong>Meerer</strong> <strong>Wassermühle</strong> / Kornmühle beschreibt die Abbildung 4<br />

mit Angabe der Nordrichtung. Wie das Mühlengebäude 1840 und 1942 aussah, zeigen die<br />

Abbildungen 3 und 5. Diese in rückwärtiger Ansicht mit Blick in Nord-West-Richtung.<br />

Abb. 5. ,,An der Mühle". Federzeichnung von Michael Wienen (4)<br />

Bauzustand des Mühlengebäudes um 1942<br />

2. Die <strong>Wassermühle</strong> als Wirtschaftsbetrieb<br />

Zunächst sollte der Blick auf die mit der Klostergründung eingebrachten Besitzungen gelenkt<br />

werden Hildegunde brachte 1166 als Erbe seitens der Eltern ihre gesamten Besitzungen mit<br />

ein. Eine Urkunde aus jener Zeit beinhaltet eine Aufzeichnung dieser Besitzungen (1):<br />

Besitz bei Klostergründung<br />

Weit über 1000 Morgen Grundbesitz auch außerhalb der Klostermauern. Es kamen hinzu<br />

eine Anzahl von ,,Hörigen", d.h. Leuten, die auf den zahlreichen in Klosterbesitz<br />

befindlichen Höfen arbeiteten.<br />

In nachfolgend aufgeführten heutigen Gebieten befand sich unter anderem der Grundbesitz in<br />

Form von Ackerland, Wiesen und / oder Wäldern:<br />

Klosterbesitz in allen heutigen <strong>Meerbuscher</strong> Ortsteilen Büderich (",Buderche"), Nierst<br />

("Niederseist"), Langst ("Langenseist"), Kierst (",Kirchseist") und nicht zuletzt Krefeld<br />

(",Creinvelt").<br />

7


Im Verlauf der Jahrhunderte vergrößerte sich der Klosterbesitz. Dies nicht zuletzt durch die<br />

Mitgift, die mit jedem Klostereintritt einer adligen Dame dem Klostervermögen zufloss. Die<br />

Besitzliste aus dem Jahre 1802 bei Aufhebung des Klosters bestätigt die Vergrößerung des<br />

Klosterbesitzes (1) um Land- und Waldgebiete im z.B. heutigen Lank, Strümp, Ilverich und<br />

Osterath. In nahezu allen heutigen Ortsteilen von Meerbusch befanden sich Grundbesitz einschließlich<br />

zu Kloster Meer gehörige Gutshöfe. Zahlreiche Menschen dort waren für Meer<br />

,,in Lohn und Brot". Der Einfluss von Kloster Meer auf alle Gebiete war allenthalben<br />

erkennbar.<br />

Kloster Meer auch als Wirtschaftsunternehmen<br />

Kloster Meer mit all den Besitzungen war auch mit der Abwicklung von folgenden Wirtschaftsbereichen<br />

beschäftigt: Ackerbau, z.B. Getreide, wie Roggen (1) (der im allgemeinen<br />

geringere Ansprüche an Boden und Klima hat als Weizen, der erst in späterer Zeit hinzukam)<br />

und Hafer.<br />

Ferner Viehzucht von z.B. Schweinen, Pferden und Schafen.<br />

Forstwirtschaft, z.B. Holzfällen für Bau- und Brandholz. In den einzelnen Klosterbesitzungen<br />

waren nicht nur eigene Leute tätig, sondern es standen auch andere Beschäftigte aus dem<br />

heutigen Großraum Meerbusch dort in Arbeit. Das Nahrungsmittel Mehl wurde in eigener<br />

<strong>Wassermühle</strong> auf dem Klostergelände hergestellt. So gesehen, war Kloster Meer mit den<br />

einzelnen Wirtschaftsbereichen und den zahlreichen Beschäftigten auch ein<br />

Wirtschaftsunternehmen von erheblicher Größe und damals größter Arbeitgeber weit und<br />

breit.<br />

<strong>Meerer</strong> <strong>Wassermühle</strong> als Teil des Wirtschaftsunternehmens<br />

Alle im Kloster Meer wohnenden und für das Kloster tätigenden Menschen waren zu ver-<br />

köstigen. Das Hauptnahrungsmittel damals war Getreidemehl, aus dem Brot, andere<br />

Backwaren und auch Mehlspeisen hergestellt wurden. Bekanntlich waren Kartoffeln in<br />

unseren Regionen damals noch unbekannt. Hier wurden sie erst im 19. Jahrhundert angebaut<br />

geerntet und gegessen. Angesichts der Vielzahl der zu verköstigenden Menschen war es eine<br />

Frage der ökonomischen Vernunft, eine eigene Produktionsanlage zur Herstellung von<br />

Getreidemehl zu errichten und zu betreiben.<br />

Nachdem Hildegunde von Meer das wirtschaftlich nutzbare Recht zum Betrieb einer Mühle<br />

vom Kölner Erzbischof 1183 erhalten hatte, wurde dann eine Klostermühle am Mühlenbach<br />

errichtet und in Betrieb genommen.<br />

Sie blieb über Jahrhunderte für die dortige Klosterumgebung die einzige durch Regal(ien) geschützte<br />

Kornmühle (<strong>Meerer</strong> Mühle). Anmerkung: Regalien (lat) iura regalia: Königsrechte,<br />

die dem König vorbehaltenen, später an die Landesherren oder an den Staat gelangten Hoheitsrechte,<br />

z.B. Mühlenrecht. -<br />

Diese <strong>Meerer</strong> <strong>Wassermühle</strong> als Teil des Wirtschaftsunternehmens war damals von<br />

erheblicher wirtschaftlicher Bedeutung.<br />

Im Hinblick auf die Konstruktion und Errichtung der <strong>Wassermühle</strong> war es zu der damaligen<br />

Zeit, 12. Jahrhundert, eine beispielhafte ingenieurmäßig technische Leistung des <strong>Wassermühle</strong>nbaues.<br />

Mit Hilfe der <strong>Wassermühle</strong> war es möglich, das Nahrungsmittel Mehl in<br />

ausreichender Menge zur Versorgung der dort lebenden Menschen herzustellen.<br />

3. Mühlenvertrag für einen Pächter im 19. Jahrhundert<br />

Ab 1855 ist bekannt, dass der <strong>Meerer</strong> Schlossherr, Freiherr von der Leyen, die beiden<br />

<strong>Wassermühle</strong>n, Korn- und Ölmühle, an Mühlenbetreiber / Müller verpachtete. Ab 1865 nur<br />

noch die Kornmühle, da die Ölmühle zu der Zeit bekanntlich geschlossen und abgebrochen<br />

worden war.<br />

Als historisches Dokument dürfte der nachfolgend aufgeführte Pachtvertrag (9) zur <strong>Meerer</strong><br />

<strong>Wassermühle</strong> vom 14.11.1874 gelten. Es handelt sich hierbei um den<br />

8


Vertrag mit dem letzten Mühlenpächter und Müller bis zur Schließung der <strong>Meerer</strong><br />

<strong>Wassermühle</strong> im Jahre 1902 (7-seitiger Vertrag gemäß Abb. 6 bis l2, verkleinerte<br />

Darstellung). In der damaligen Amtssprache beginnt der Mühlen-Pachtvertrag mit folgenden<br />

Worten: ,,Wir, Wilhelm von Gottes Gnaden, König von Preussen etc. tun kund und fügen<br />

hiermit zu wissen, dass heute, dem 14. November 1874, ---erschienen-- vor dem<br />

unterschriebenen Carl Hundt, königlich preussischen Notar im Wohn- und Amtssitze zu<br />

Krefeld, Landgerichtsbezirk Düsseldorf, und in Gegenwart der nachgenannten, dem<br />

fungierenden Notar persönlich bekannten Zeugen:<br />

Abb. 6. Mühlen-Pacht-Vertrag<br />

Blatt 1<br />

9


1.) der auf dem Hause Leyenburg in der Bürgermeisterei Schaephuysen wohnende Rentner<br />

und Rittergutsbesitzer, Herr Friedrich Freiherr von der Leyen-Bloemersheim, als Verpächter<br />

an der einen Seite, und<br />

2.) die auf dem Brühl in der Gemeinde Büderich wohnenden Eheleute Johann Dahmen,<br />

Müller, und Elisabeth,... als Anpächter an der anderen Seite. --<br />

Dieselben erklärten, folgenden Pachtvertrag untereinander abgeschlossen zu haben:<br />

Der Comparent, Herr Friedrich Freiherr von der Leyen-Bloemersheim, verpachtet nämlich<br />

hiermit den genannten, dieses annehmenden Eheleuten Dahmen die zum Hause Meer<br />

gehörige und daneben in der Gemeinde Büderich gelegene <strong>Wassermühle</strong>.... ..nebst den darin<br />

befindlichen und dazu gehörigen Betriebswerken, und zwar für den jährlichen Pachtpreis von<br />

400 Thalern, preußisch Courant, und unter folgenden näheren Bedingungen:....."<br />

Abb. 7. Mühlen-Pacht-Vertrag<br />

Blatt 2<br />

10


Abb. 9. Mühlen-Pacht-Vertrag<br />

Blatt 4<br />

12


Abb. 10. Mühlen-Pacht-Vertrag<br />

Blatt 5<br />

13


Abb.11. Mühlen-Pacht-Vertrag<br />

Blatt 6<br />

14


Weitere wichtige Bedingungen des Pachtvertrages waren<br />

- Pachtzeit 6 Jahre (zunächst)<br />

- Die Speicher der Mühle durften nur zum Lagern und Aufbewahren seiner Früchte (z.B.<br />

Roggen, Weizen) und seines Mehls, nicht aber zum Malz machen benutzt werden.<br />

Anmerkung: Aus Gerste das Braumalz für Bierbrauer herstellen, diese Vorbereitungen sollten<br />

offensichtlich in der <strong>Meerer</strong> Mühle nicht stattfinden.<br />

Schließlich lautete eine bedeutsame Vertragsbedingung:<br />

...." den Mühlenbach und dessen Ufer von der Kaarster Grenze an bis an die Mühle immer<br />

in gutem Zustand zu erhalten und den Bach auf seiner ganzen Strecke von Wasserpflanzen<br />

und Unrat dreimal im Jahr zu reinigen....".<br />

Abb. 12. Mühlen-Pacht-Vertrag<br />

Blatt 7<br />

15


4. Technische Funktionsbeschreibung der <strong>Wassermühle</strong><br />

4.1. Mühlrad / Wasserrad. Unterschlächtiger und oberschlächtiger Betrieb<br />

Vom Grundsatz her geht es bei einem Mühl- oder Wasserrad darum, die Kraft (Stoß oder<br />

Gewicht) des strömenden Wassers, z.B. eines Baches, nutzbar zu machen. Hierbei sitzt das<br />

Mühlrad fest auf einer waagerechten Welle. An seinem Radkranz trägt es Schaufelbretter<br />

oder Radschaufeln zur Aufnahme des fließenden Wassers.<br />

Wasserkraftmaschine als maschineller Antrieb<br />

Die Kraft des fließenden Wassers dient dabei als Antriebskraft für das Mühlrad. Es handelt<br />

sich hier um eine Wasserkraftmaschine als einen maschinellen Antrieb.<br />

Bei unserer Betrachtung der <strong>Meerer</strong> Öl- und Kornmühle sind zwei Arten von Mühlrädern zu<br />

unterscheiden.<br />

4.1.1. Unterschlächtiges Mühlrad<br />

Mit dem unterschlächtigen oder unterschlägigen Mühlrad befinden wir uns bei dem maschinellen<br />

Wasserkraftantrieb der ehemaligen <strong>Meerer</strong> Ölmühle. Wie auf der Abbildung 13<br />

erkennbar, taucht das unterschlächtige Mühlrad nur mit dem Radkranz in das fließende<br />

Wasser ein.<br />

Abb. 13. Unterschlächtiges Mühlrad<br />

Wasser schlägt unten auf das Rad auf.<br />

Dabei schlägt das fließende Wasser unten auf das Rad auf. Das Wasser wirkt durch die Stoßkraft<br />

der Strömung auf die flachen Radschaufeln ein und drückt diese vorwärts. Dadurch<br />

wird das Mühlrad in fortlaufende drehende Bewegung gesetzt.<br />

Das unterschlächtige Mührad verwendet(e) man bei verhältnismäßig großen Wassermengen<br />

und geringem Gefälle. Wegen der besseren Hebelwirkung besaß es einen größeren Durchmesser,<br />

etwa 3m bis 6m. Der Wirkungsgrad des unterschlächtigen Rades lag lediglich bei<br />

etwa 35%.<br />

16


4.1.2. Oberschlächtiges Mühlrad<br />

Bei dem oberschlächtigen Mühlrad fließt das Wasser über eine hölzerne Rinne, die in Richtung<br />

des oberen Radkranzes führt.<br />

Wasser schlägt oben auf das Rad auf<br />

Hierbei schlägt das Wasser oben auf das Rad auf. Es wirkt hier das Gewicht, nicht so sehr der<br />

Stoß des Wassers. Daher ist zur Aufnahme des Wassers der Radkranz mit kastenähnlichen<br />

Zellen ausgestattet. So wird ein seitliches Abfließen verhindert. Die so gefüllten Radzellen<br />

werden durch das Gewicht des Wassers herabgedrückt und setzen auf diese Weise das Mühlrad<br />

in fortlaufende drehende Bewegung.<br />

Anwendung dort, wo nur eine verhältnismäßig geringe Wassermenge mit größerem Gefälle<br />

bzw. nennenswertem Höhenunterschied vorhanden. Im Falle der Kornmühle betrug der Höhenunterschied<br />

etwa 4 m. Das Rad war kleiner und breiter als bei dem unterschlächtigen Rad.<br />

Der Vorteil des oberschlächtigen Mühlrades: verhältnismäßig hoher Wirkungsgrad von etwa<br />

70 %.<br />

Abb. 14. Oberschlächtiges Mühlrad<br />

4.2. Mechanismus und Bauelemente der <strong>Meerer</strong> <strong>Wassermühle</strong><br />

Die <strong>Meerer</strong> <strong>Wassermühle</strong> - genauer gesagt: <strong>Meerer</strong> Wasser-Getreidemühle- war eine Maschine,<br />

bestehend aus<br />

-Antriebsaggregat = Wasserkraftmaschine als Antriebsmaschine und<br />

-Arbeitsaggregat = Arbeitsmaschine; das war der Mahlgang als Kernstück der<br />

Getreidemühle.<br />

Den Mechanismus der Wasser-Getreidemühle (3) zeigt Abbildung 15.<br />

17


Prinzipieller Vorgang der <strong>Meerer</strong> <strong>Wassermühle</strong> (gemäß Vitruvius 25 v.Chr.):<br />

Bei dem Mühlrad wurde die drehende Bewegung der Welle durch ein Zahnradgetriebe auf<br />

die Arbeitsmaschine, den Mahlgang, übertragen. Der Mahlgang bestand aus sich drehendem<br />

Läuferstein (Oberstein) und ruhendem Lagerstein (Bodenstein).<br />

Das in den Mahltrichter eingefüllte Korn gelangte nach unten in den Mahlgang zwischen die<br />

beiden Steine, wo es gemahlen wurde.<br />

Das durch die Fliehkraft beim Kornmahlen nach außen geschleuderte Mehl wurde in Säcken<br />

aufgefangen.<br />

Abb. 15. Mechanismus der Wasser-Getreide-Mühle (3)<br />

5. Die <strong>Meerer</strong> <strong>Wassermühle</strong> - Bedeutung heute<br />

Auch wenn im Kriegsjahr 1943 durch Bombardement die <strong>Meerer</strong> <strong>Wassermühle</strong> mit anderen<br />

Gebäuden von Haus Meer größtenteils zerstört und die Reste der Mühle 1953 abgerissen<br />

wurden, hat das bei der <strong>Meerbuscher</strong> Bevölkerung jedoch nicht dazu geführt, die Mühle zu<br />

vergessen.<br />

Die Mühle lebt im Bewusstsein fort.<br />

Nicht nur mit Blick auf zahlreiche Abbildungen, z.B. das Ölgemälde um 1840 der Baronin<br />

Henriette von der Leyen (als Foto im Stadtarchiv Meerbusch), auf Federzeichnungen von<br />

Michael Wienen und Hermann Kempkes, nicht zuletzt auf alten Postkarten und Fotos (im<br />

Stadtarchiv) lebt die <strong>Meerer</strong> Mühle im Bewusstsein vieler Bürgerinnen und Bürger weiterhin<br />

fort.<br />

Was ist es, was die <strong>Meerer</strong> Mühle nicht vergessen lässt? Ist es Nostalgie? Ist es vielleicht<br />

Staunen? Oder sogar Faszination?<br />

719 Jahre in Betrieb<br />

Die <strong>Meerer</strong> <strong>Wassermühle</strong> als Getreidemühle war von 1183 bis 1902, also 719 Jahre, in<br />

Betrieb gewesen - von kurzen Unterbrechungen einmal abgesehen-. Hier ist auch ein Grund<br />

für das Mühlenbewusstsein zu sehen. Was lässt die <strong>Meerer</strong> Mühle heute noch bedeutsam<br />

erscheinen?<br />

18


Gesichtspunkte für die heutige Bedeutung<br />

Gesichtspunkte, die der <strong>Meerer</strong> Mühle für die heutige Zeit noch eine Bedeutung verleihen,<br />

sind beispielsweise:<br />

• Stolz: Viele Bürgerinnen und Bürger dürfte die lang währende betriebliche Existenz<br />

der <strong>Meerer</strong> Mühle von 719 Jahren mit Stolz erfüllen. Solch eine Zeitspanne hat<br />

historische Dimension.<br />

• Anerkennung: Mit der <strong>Meerer</strong> Mühle stand über Jahrhunderte auf dem Klostergelände<br />

eine Produktionsanlage zur Herstellung von Getreidemehl. Zwecks weiterer<br />

Zubereitung zu Brot, anderen Backwaren und auch zu Mehlspeisen war Getreidemehl<br />

das Hauptnahrungsmittel für alle im Kloster wohnenden und für die zahlreichen<br />

Menschen, die auf den Klostergutshöfen und deren Ländereien arbeiteten, und zwar<br />

auf dem Gebiet nahezu aller heutigen Ortsteile von Meerbusch. Diese<br />

ernährungsrelevante Funktion der Mühle, die in der langen Zeit in alle Gebiete<br />

Meerbuschs hineinwirkte, wird nach wie vor in der Bevölkerung Anerkennung<br />

finden. Diese erstreckt sich auch auf das Bewusstsein, dass das damalige<br />

Wirtschaftsunternehmen Kloster Meer größter Arbeitgeber im Großraum der heutigen<br />

Stadt Meerbusch war.<br />

• Faszination: Auch in der Bevölkerung weiß man darüber Bescheid, dass die <strong>Meerer</strong><br />

Mühle insbesondere für die damalige Zeit eine sehr bedeutsame ingenieurmäßigtechnische<br />

Leistung des <strong>Wassermühle</strong>nbaus war. Wen fasziniert das nicht?<br />

• Teil des Identifikationspunktes: Die <strong>Meerer</strong> Mühle war Bestandteil von Kloster Meer.<br />

Sie dürfte somit auch Teil des anerkannten Identifikationspunktes für die Stadt (l0)<br />

sein.<br />

• <strong>Meerer</strong> Mühle - Kulturelles Erbe. Ohne Zweifel dürfte <strong>Meerbuscher</strong> Bürgerinnen und<br />

Bürgern bewusst sein, dass die <strong>Meerer</strong> Mühle als kulturelles Erbe anzusehen ist. Sie<br />

verdient wegen ihrer Bedeutung einen Platz in der <strong>Meerbuscher</strong> Kulturgeschichte.<br />

<strong>Meerer</strong> <strong>Wassermühle</strong> baulich wiedererstehen lassen<br />

Meines Erachtens sprechen all diese Überlegungen dafür, die <strong>Meerer</strong> <strong>Wassermühle</strong> als ein<br />

Kennzeichen des Areals von Haus Meer baulich wiedererstehen zu lassen. Hierzu dürfte in<br />

naher Zukunft wohl die letzte Chance bestehen.<br />

Ein solches Mühlengebäude ließe sich nach dem Wiederaufbau etwa auch als naturkundliches<br />

Heimatmuseum nutzen. Hier könnte die schicksalhafte Verbindung des Menschen mit<br />

der Natur und ihren Kräften veranschaulicht werden. Hier ließe sich auch für archäologische<br />

Fundstücke ein Heimplatz finden.<br />

Insbesondere auch jungen Menschen die Zusammenhänge des Lebens früherer Generationen<br />

und deren großer Leistungen im Kräftemessen mit natürlichen Existenzbedingungen<br />

aufzuzeigen, hätte zudem zukunftsweisende Bedeutung.<br />

Es würden Sehenswürdigkeiten geschaffen, attraktiv für Bürgerinnen und Bürger und nicht<br />

zuletzt auch für Besucher der Stadt.<br />

Schließlich könnte die <strong>Meerer</strong> Mühle als Sinnbild froher und besinnlicher Lebensbetrachtung<br />

wiedererscheinen, wie sie in der Poesie und zahlreichen Volksliedern einst verewigt wurde.<br />

So sollte nach langer Unterbrechung nun wieder ,,Wasser auf die Mühle" gegeben werden.<br />

Auch auf diese Weise könnte Meerbusch kulturell wieder einen Schritt nach vorn wagen und<br />

,,Oberwasser bekommen".<br />

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6. QUELLENVERZEICHNIS/ ANMERKUNGEN<br />

(1)Frank Morgner, Vera Foerster: „ Hildegunde von Ahr und Meer, Leben und Werk",<br />

Herausgegeben vom Geschichtsverein Meerbusch e.V., Verein für Volkskunde und<br />

Heimatpflege 1986, S. 32 ff., l01 ff.<br />

(2) Barbara Schildt-Specker: "Klosterfrauen und Säkularisation", Prämonstratenserinnen im<br />

Rheinland, Klartext-Verlag, 1996, S. 66, 67, 68;<br />

,,Meisterin"/ ,,magistra" lautete der ursprüngliche Amtstitel der Leiterin eines Prämonstratenserinnen<br />

Konvents. Dementsprechend unterzeichneten die Vorsteherinnen der Klöster<br />

zunächst mit ihrem Namen sowie der Ergänzung ,,Meisterin" oder ,,magistra". Abweichend<br />

von diesem Regelfall wagten die letzten Meisterinnen „.... sich durch die Annahme des<br />

Äbtissinnentitels höheres Sozialprestige zu verschaffen, und zwar mit beachtlichem Erfolg.."<br />

(2a) Carl Tücking: "Das Kloster Meer 1166-1799", <strong>Meerbuscher</strong> Geschichtshefte, 1984,<br />

Heft l, S.88 ff. Im Stadtarchiv Meerbusch Bibl.-Nr. Ce/ 1.<br />

,,Die Meisterinnen zu Meer wurden von den Nonnen auf Lebenszeit gewählt und durch den<br />

Abt von Steinfeld bestätigt ......“ Totenbuch aus dem Jahre 1675,<br />

1. Hildegunde, Gräfin von Meer, priorissa 22.2.1166 bis 6.2.1186....". Anmerkung: Dank gilt<br />

Herrn Michael Regenbrecht - Stadtarchiv Meerbusch für die gezielte Zuarbeit und<br />

Bereitstellung dieser und anderer Unterlagen zu Haus Meer.<br />

(2b) Walther Föhl: ,,Über die Baugeschichte der <strong>Meerer</strong> Klosterkirche", Büdericher Heimatblätter,<br />

Heft 5, Herbst 1963, S. 19 ff. Im Stadtarchiv Meerbusch. Bibl.-Nr. Cc 2/1.<br />

(3) Hans Vogt: ,,Niederrheinischer <strong>Wassermühle</strong>nführer", Herausgabe vom Verein<br />

Niederrhein e.V. Krefeld 1998, S. 12 ff und S. 202. Im Stadtarchiv Meerbusch.<br />

(4) Hans Seeling: ,,Die <strong>Meerer</strong> Korn- und Ölmühlen", Büdericher Heimatblätter, Heft 6.<br />

1966, S.26 ff. Im Stadtarchiv Meerbusch.<br />

(5) Frank Morgner: "Ein Kloster wird herrschaftliches Schloß -Meer 1799 - 1960".<br />

<strong>Meerbuscher</strong> Geschichtshefte, Heft 1, 1984, S.49 ff. Im Stadtarchiv Meerbusch.<br />

(6) Richard Knipping: Gesellschaft für rhein. Geschichtskunde. "Die Regesten der<br />

Erzbischöfe von Köln im Mittelalter", 2. Bd. 1100-1205, P. Hanstein's Verlag, Bonn 1901.<br />

S.231. Im Hauptstaatsarchiv NRW, Düsseldorf.<br />

Anmerkung: Dank gilt Herrn Dr. Paul Hoffmann, Oberstaatsarchivrat im Hauptstaatsarchiv<br />

NRW, für die gezielte Zuarbeit und Bereitstellung von Unterlagen.<br />

(7) Georg König, Theodor Hellmich: ,,Die Haus-<strong>Meerer</strong>-<strong>Wassermühle</strong> in Büderich", in:<br />

Beiträge zur Geschichte der Technik und Industrie, Jahrbuch des Vereins Deutscher<br />

Ingenieure, VDI-Verlag GmbH, Berlin 1930, S.154, 155.<br />

(8) Federzeichnung ,,<strong>Meerer</strong> <strong>Wassermühle</strong> um 1840", 09.2001. Hermann Kempkes, Düsseldorfer<br />

Künstlerkreis STAFFELEI.<br />

Anmerkung: Dank gilt Herrn Hermann Kempkes für die Anfertigung der Federzeichnungen<br />

Abb. 2, 3 und 4.<br />

(9) Mühlen-Pachtvertrag vom 14.11.1874 zwischen Rittergutsbesitzer Friedrich Freiherr von<br />

der Leyen-Bloemersheim und Eheleuten Johann Dahmen, Müller, und Frau Elisabeth Abb. 6<br />

bis 12 als Kopien, verkleinert.<br />

Anmerkung: Dank gilt dem Enkel des oben genannten Mühlenpächters, nämlich Herrn Johann<br />

Dahmen und seiner Frau Gertrud aus Meerbusch, die den Pachtvertrag in Kopie zur<br />

Verfügung gestellt haben. Hierbei war Herr Heinrich Vetter dankenswerterweise behilflich.<br />

(10) Stadt Meerbusch: ,,Mittendrin - und fein raus", Bürgerbroschüre S.17, Herausgegeben<br />

im Jahre 2000.<br />

Anmerkung: Last but not least sollte nicht unerwähnt bleiben, dass die Anregung zu diesem<br />

<strong>Wassermühle</strong>n-Info von Frau Dr. Rosemarie Vogelsang, Kunsthistorikerin, kam. Die <strong>Meerer</strong><br />

<strong>Wassermühle</strong> ist Bestandteil des Themenkreises der Aktionsgemeinschaft<br />

RETTET HAUS MEER.<br />

Ernst Hagemann<br />

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