GemeindeKurier
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<strong>GemeindeKurier</strong><br />
für Kirchheim, Heimstetten und Hausen<br />
Gemeindekurier für Kirchheim, Heimstetten und Hausen • Ausgabe 5 • Juni 2015 Seite 1<br />
Interview mit<br />
Gemeinderätin<br />
Stefanie Jürgens<br />
Seite 2<br />
Versprochen<br />
und gehalten<br />
Seite 3<br />
Toni Meyer:<br />
Ein Leben für<br />
die Musik<br />
Seite 4<br />
EDITORIAL<br />
Da bin ich wieder.<br />
Nach einem ganzen Jahr Pause melde<br />
ich mich wieder zurück. Mir ist<br />
klar: Ihnen war derweil sicher nicht<br />
langweilig. Es war ja auch ordentlich<br />
was los in unserem Kirchheim.<br />
Viel gab´s zu Lesen. Über Diskussionen,<br />
über Kritik. Vor allem aber<br />
über eins: Viel Bewegung! Darauf<br />
achte ich ja ganz besonders. Und<br />
bin nicht zuletzt deshalb mit 4 Seiten<br />
doch recht schlank geblieben.<br />
Viel Freude beim Schmökern<br />
Ihr Gemeindekurier<br />
„<br />
Zitat der<br />
Ausgabe<br />
“<br />
„Klarer Kurs und<br />
starke Führung tun<br />
unserer Gemeinde<br />
sehr gut!“<br />
Stefanie Jürgens, Gemeinderätin<br />
und CSU-Ortsvorsitzende<br />
Termin zum Vormerken<br />
CSU-Kuh auf<br />
dem Dorffest<br />
Die Melkkuh für Kinder<br />
kommt zum Dorffest:<br />
Sa. 11.07. und So. 12.07.<br />
jeweils von<br />
13.00 bis 17.00 Uhr.<br />
Wer den Bürgermeister besucht, bekommt<br />
erst mal einen Kaffee angeboten.<br />
Er selbst trinkt Espresso. „Kräftig, dunkelschwarz.“,<br />
schmunzelt er dann, „und viel“.<br />
Oft ist er der erste, der morgens kommt<br />
und der letzte, der abends im Rathaus<br />
das Licht abdreht. Für Maximilian Böltl,<br />
der seit Mai 2014 neuer Bürgermeister<br />
ist, bedeutet dieses Arbeitspensum auch,<br />
Vorbild zu sein: „Das Tempo, das ein Chef<br />
vorlebt, bestimmt den Puls der gesamten<br />
Mannschaft.“, meint der 32-jährige<br />
Diplom-Kaufmann. Oft müsse er morgens<br />
sehr früh starten, damit vor den Amtsterminen<br />
noch Akten und Emails durchgearbeitet<br />
werden können. Abends nach den<br />
Sitzungen liegen dann die Vorlagen für<br />
den nächsten Tag schon bereit. „Die meisten<br />
Tage sind komplett durchgetaktet. Das<br />
muss richtig gut organisiert werden, damit<br />
nichts schief geht.“, sagt Böltl.<br />
Akribisch arbeitet er sich durch stapelweise<br />
Vorgänge – von Kinderbetreuung<br />
bis Friedhofsverwaltung. Seine Liebe<br />
zum Detail ist inzwischen berüchtigt, geht<br />
manchmal sogar soweit, dass er Blumentröge<br />
selbst aussucht. Man könne aber<br />
nie alles wissen, dafür habe man ja die<br />
Fachleute an Bord. Stolz könne er sein auf<br />
dieses Team im Rathaus. „Auf die Truppe<br />
ist Verlass!“. Veränderungen im Organigramm<br />
diskutiert man vorher miteinander,<br />
neue Strukturen werden gemeinsam<br />
Dauerlauf für Kirchheim<br />
Ein Jahr im Amt: Der neue Bürgermeister hat Kirchheim zusammen mit der<br />
Verwaltung und dem Gemeinderat zurückgeholt auf die Erfolgsspur. Ein Portrait.<br />
angepackt. Dazu war die Verwaltung innerhalb<br />
eines Jahres bereits zwei mal in<br />
Klausurtagung. Alles wachse nach und<br />
nach zusammen zu einer modernen, effektiven<br />
aber vor allem auch menschlich<br />
starken Dienstleistungsbehörde. Dabei<br />
seien ihm auch seine Stellvertreter eine<br />
große Hilfe. „Marianne und Gerd stehen<br />
nicht nur dann parat, wenn ich mal nicht<br />
kann, die beiden sind immer zur Stelle.<br />
Das war die absolut goldrichtige Wahl.“,<br />
denkt Böltl über Hausladen und Kleiber.<br />
An die „Behörde“ musste sich der Mann<br />
aus der Wirtschaft aber erst gewöhnen –<br />
auch umgekehrt. Böltl mag kurze Wege,<br />
flache Hierarchien, direkte Kommunikation.<br />
Und er mag Ergebnisse. Das merken<br />
auch seine Gesprächspartner. Wenn<br />
nichts „weiter geht“ – wie er sagt – wird<br />
er unruhig. Auch im Gemeinderat. Seine<br />
Ungeduld hat sich noch nicht auf alle Gemeinderäte<br />
übertragen. Diskussionen arten<br />
oft aus, dauern über Stunden. Wenn<br />
dann alle zum Punkt gekommen sind,<br />
wird trotzdem oft einstimmig entschieden.<br />
Anfangs reagierte der Rathauschef<br />
dann genervt, inzwischen lässt er die<br />
Dinge öfter mal laufen. „Man wird mit<br />
der Zeit entspannter.“, sagt er.<br />
Entspannt war nur die Tagesordnung<br />
des Gremiums bisher nie. Der junge Bürgermeister<br />
startet eine Initiative nach<br />
der anderen, hält Verwaltung und Gemeinderat<br />
auf Trapp. Bringt neue Ideen<br />
ein und fordert das auch von seinen Mitstreitern.<br />
Persönlicher Ehrgeiz fragen wir<br />
nach? „Ehrgeiz für unsere Gemeinde. Das<br />
hat schon was von Champions-League-<br />
Anspruch. Aber dazu stehe ich.“, gibt<br />
Böltl zu.<br />
Sportlich habe er allerdings aus Zeitmangel<br />
abgebaut im letzten Jahr. „Da will<br />
ich wieder mehr ran.“ Im Sommer startet<br />
er bei einem Triathlon. Wahrscheinlich<br />
braucht er davor wieder Espresso.<br />
„Gotteshaus – Gasthaus – Rathaus“<br />
Die CSU hat einen neuen Standort für<br />
das künftige Rathaus vorgeschlagen:<br />
Mitten im Kirchheimer Ortskern. Das<br />
letzte Wort sollen jetzt die Bürger haben.<br />
Kirchheim plant seit 1978 ein neues<br />
Rathaus. Während die Pläne für eine „neue<br />
Mitte“ immer wieder verworfen wurden,<br />
sieht das aktuelle Konzept einen grünen<br />
Park als verbindendes Element zwischen<br />
den Gemeindeteilen vor. Um die historischen<br />
Ortskerne zu stärken, setzt die Mehrheit<br />
des Gemeinderates nun darauf, öffentliche<br />
Einrichtungen dort zu etablieren: das<br />
Bürgerhaus in Heimstetten, das Rathaus in<br />
Kirchheim.<br />
CSU-Fraktionssprecher Frank Holz erklärt<br />
den Hintergrund dieses Gesamtkonzeptes:<br />
„Die bestehenden Ortskerne sind<br />
wieder mehr in den Fokus gerückt. Mit<br />
der neuen Möglichkeit für ein Bürgerhaus<br />
konnte in Heimstetten bereits ein positiver<br />
Impuls für die Stärkung der gewachsenen<br />
Mitte gesetzt werden. Bei genauerer Betrachtung<br />
ergeben sich im alten Ortskern<br />
von Kirchheim nun kluge Möglichkeiten zur<br />
Schaffung eines Rathauses mit allen Verwaltungsteilen<br />
unter einem Dach.“<br />
Letztlich resultiere aus Sicht der CSU<br />
daraus der schlüssige Ansatz für eine ganzheitliche<br />
Linie, die bestehenden Ortskerne<br />
in den Mittelpunkt der Ortsentwicklung<br />
zu stellen. „Gewachsene Strukturen stiften<br />
Identität. Wir wollen aus den Fehlern der<br />
anderen Gemeinden lernen und es besser<br />
machen. Überall dort, wo im Landkreis<br />
München neue Zentren künstlich geschaffen<br />
wurden, sind sie gescheitert und geprägt<br />
von Leerstand.“, erklärt Holz.<br />
Das Rathaus ist schon heute ein bedeutender<br />
Frequenzbringer für Gastronomie<br />
und Einzelhandel im Kirchheimer Ortskern.<br />
Zwei Drittel der Geschäftsleute rechnen mit<br />
Einbußen, wenn das Rathaus abgesiedelt<br />
wird. Dies hat zwischenzeitlich eine offizielle<br />
Befragung der Verwaltung ergeben.<br />
„Ein Ortskern lebt von den Menschen,<br />
die sich hier treffen und ihre Besorgungen<br />
erledigen. Die Bürger können mit einem<br />
Rathaus im Kirchheimer Ortskern ihre Erledigungen<br />
miteinander verknüpfen. Einkaufen,<br />
Post, Pass beantragen - alles an einem<br />
Platz.“, betont Frank Holz.<br />
Mit der neuen Idee werden auch die<br />
Schwächen des bisher geplanten Standortes<br />
offensichtlich: Auf der grünen Wiese<br />
und ohne städtebaulichen Zusammenhang<br />
würde ein reines Funktionsgebäude entstehen.<br />
„Im Kirchheimer Ortskern dagegen<br />
ist der traditionelle Dreiklang Gotteshaus-<br />
Gasthaus-Rathaus vorhanden und ein Städtebau,<br />
um den uns andere beneiden.“, ist<br />
sich der CSU-Fraktionschef sicher.
Gemeindekurier für Kirchheim, Heimstetten und Hausen • Ausgabe 5 • Juni 2015 Seite 2<br />
Interview mit Stefanie Jürgens,<br />
der Ortsvorsitzenden der CSU in<br />
Kirchheim-Heimstetten<br />
Frau Jürgens, vor einem Jahr wurden<br />
Sie für die CSU in den Gemeinderat<br />
gewählt. Was motiviert Sie zum politischen<br />
Engagement?<br />
Als besonders politisch würde ich mich<br />
eigentlich gar nicht bezeichnen. Die Kandidatur<br />
hat mich dennoch gereizt um die<br />
Belange von jungen Familien in unserer<br />
Gemeinde zu vertreten. Viel zu lange ist<br />
in Kirchheim und Heimstetten viel zu wenig<br />
passiert; das hat mich gestört und das<br />
wollte ich ändern. Auch die Leidenschaft<br />
von Maximilian Böltl für die Gemeinde<br />
und seine Ideen für ein lebens- und liebenswertes<br />
Kirchheim haben mich damals<br />
angesteckt. Daran hat sich bis heute<br />
nichts verändert.<br />
Die CSU ist heute mit 10 Sitzen die größte<br />
Fraktion im Gemeinderat.<br />
Ein starkes Team, in dem ich mich sehr<br />
wohl fühle. Bunt gemischt aus Männern<br />
und Frauen, aus allen Gemeindeteilen<br />
und allen Generationen. Am besten finde<br />
ich unsere ausgeprägte Diskussionskultur.<br />
Neue Themen werden oft intensiv<br />
und manchmal auch kontrovers diskutiert.<br />
Sehr offen und ohne Vorfestlegungen.<br />
Aber auch hier gilt am Schluss immer,<br />
dass sich die beste Idee durchsetzen<br />
soll. Wir verstehen uns alle sehr gut und<br />
haben trotz manch ernstem Thema viel<br />
Spaß bei der Sache.<br />
In den Gemeinderatssitzungen geht es<br />
dagegen nicht immer so harmonisch zu.<br />
Woran liegt das?<br />
Manchmal kommt es mir so vor, als wären<br />
da zwei Parallelwelten. Hier der tolle<br />
Erfolg und die Bewegung für Positives.<br />
Dort aber dann aber viel Kritik, Unterstellungen<br />
und Streit im Negativen. Ich<br />
finde es sehr schade, dass manche immer<br />
noch im Wahlkampfmodus stecken und<br />
nicht konstruktiv mitmachen. Seit einem<br />
Jahr gibt es eben viel Neues und spürbare<br />
Veränderungen. Das mag für manche<br />
noch ungewohnt sein, bewirkt aber viel<br />
Gutes für die Bürger.<br />
„Mehr Miteinander“ war doch für die<br />
CSU ein großes Thema?<br />
Daran wird sich auch nichts ändern. Angebote<br />
für mehr Miteinander und Mitsprache<br />
gab und gibt es immer wieder.<br />
Das darf aber keine Einbahnstraße sein.<br />
Misstrauen und parteipolitische Grabenkämpfe<br />
bringen uns auf die Dauer nicht<br />
weiter. Die CSU hat vom Wähler einen<br />
starken Auftrag erhalten und geht aktiv<br />
voran. Unsere Positionen vertreten wir<br />
selbstbewusst, sind aber jederzeit offen<br />
für konstruktive Diskussionen und sinnvolle<br />
Kompromisse. Sehr viele wichtige<br />
Entscheidungen wurden nach ausführlicher<br />
Debatte von einer großen Mehrheit<br />
im Gemeinderat getragen. Das zeigt mir,<br />
dass wir auf einem guten Weg sind.<br />
Was waren aus Ihrer Sicht die wichtigsten<br />
Errungenschaften der letzten 12<br />
Monate?<br />
Vieles ist in diesem Jahr passiert. Das<br />
Bürgerhaus wurde gekauft, der Bau von<br />
Wohnungen an der Münchner Straße<br />
beschlossen, die Bücherei zieht ins Lindenviertel<br />
und eine neue Mensa wird in<br />
den ehemaligen Räumen der Bücherei<br />
entstehen. Außerdem geht der Ausbau<br />
von Lärmschutz und schnellem Internet<br />
endlich voran. Als Mutter von zwei Kindern<br />
und Erzieherin liegt mir natürlich<br />
das Thema familienfreundliche Gemeinde<br />
besonders am Herzen. Das Tagesmütterprojekt,<br />
neue Großtagespflegen und<br />
die Planung des neuen Haus für Kinder<br />
wurden angestoßen und verwirklicht.<br />
Sie waren Teil des Preisgerichts im Architektenwettbewerb<br />
um das Haus für<br />
Kinder.<br />
Das Preisgericht war ein besonders spannendes<br />
Erlebnis für mich, bei dem ich<br />
viel Interessantes über städtebauliche<br />
und architektonische Konzepte lernen<br />
durfte und andererseits ganz praktische<br />
Erfahrungen aus meiner täglichen Arbeit<br />
als Erzieherin einbringen konnte. Jetzt<br />
freue ich mich darauf, diesen Prozess im<br />
Gemeinderat weiter zu begleiten und das<br />
Haus für Kinder entstehen zu sehen. Wir<br />
müssen als Gemeinde den Betreuungsbedarf<br />
unserer Familien in Kirchheim<br />
weiter genau im Blick haben, um frühzeitig<br />
und angemessen und mit entsprechenden<br />
Angeboten darauf reagieren zu<br />
können. Auch die vom Gemeinderat beschlossene<br />
Arbeitsmarktzulage für Erzieherinnen<br />
ist ein wichtiger Bestandteil um<br />
den Arbeitsplatz in Kirchheim für Erzieherinnen<br />
und Kinderpflegerinnen attraktiv<br />
zu machen und so die Betreuung aller<br />
Kinder langfristig zu sichern.<br />
Neben der Kinderbetreuung machen Sie<br />
sich persönlich stark für die Schaffung<br />
von Wohnraum für Ortsansässige.<br />
Mein Mann und ich sind beide in Kirchheim<br />
aufgewachsen und hatten das große<br />
Glück, im Lindenviertel ein neues Heim<br />
zu finden, als die Familie größer und die<br />
bisherige Wohnung zu klein wurde. Ich<br />
kenne aber viele Kirchheimer meiner Generation,<br />
die gerne hier geblieben wären,<br />
dieses Glück aber nicht hatten und so die<br />
Gemeinde verlassen mussten. Oder andere,<br />
die nach der Familiengründung gerne<br />
wieder nach Kirchheim zurück kommen<br />
würden, unter anderem auch um die eigenen<br />
Eltern in der Nähe zu haben. Die<br />
Suche nach einer geeigneten Immobilie,<br />
egal ob Miete oder Kauf, gestaltet sich für<br />
viele sehr schwierig bis unmöglich. Diese<br />
Menschen sind oftmals engagiert in Vereinen<br />
und ehrenamtlichen Tätigkeiten<br />
und gehen so der Gemeinde als wichtige<br />
Stützen verloren. Auch viele Kirchheimer,<br />
denen ihr Reihenhaus nach Auszug<br />
der Kinder zu groß geworden ist und die<br />
sich gerne verkleinern würden, werden<br />
nur schwer fündig. Deswegen ist mir der<br />
Bau weiterer gemeindeeigener Wohnungen<br />
für Ortsansässige und die Einführung<br />
eines Familienmodells zur Vergabe<br />
günstiger Baugrundstücke eine echte<br />
Herzensangelegenheit. Ein wichtiger Anfang<br />
ist mit dem Bau der Wohnungen an<br />
der Münchner Straße gemacht, aber hier<br />
gibt es noch viel zu tun.<br />
Der Standort für ein neues Rathaus<br />
wird aktuell sehr lebhaft diskutiert. Wie<br />
stehen Sie persönlich zu diesem Thema?<br />
Gute Ideen haben es manchmal schwer.<br />
Ganz besonders wenn sie auch noch neu<br />
sind. Große Einigkeit besteht zum Glück<br />
über die grundsätzliche Notwendigkeit<br />
eines neuen Rathauses. Groß genug<br />
muss es sein und alle Verwaltungsteile<br />
unter einem Dach beherbergen. Effektives<br />
Arbeiten und kurze Wege zwischen<br />
den Abteilungen soll es ermöglichen.<br />
Dem Bürger soll es guten Service und<br />
den Mitarbeitern ein attraktives Arbeitsumfeld<br />
bieten.<br />
Die CSU bringt nun eine Alternative<br />
zum bisher favorisierten Standort ins<br />
Gespräch.<br />
Zugegeben, die Idee ist neu und mag so<br />
manchen überrascht haben. Doch im alten<br />
Ortskern von Kirchheim haben sich<br />
neue Optionen ergeben, die noch vor<br />
kurzem undenkbar waren. Die Vision<br />
vom gewachsenen und nachhaltig lebendigen<br />
Ortskern erscheint uns heute<br />
deutlich attraktiver als ein erzwungenes,<br />
künstliches Zentrum. Vor dem Hintergrund<br />
der neuen Möglichkeiten rund um<br />
den Pfarrer-Caspar-Mayr-Platz, ist der<br />
bisher geplante Standort zwischen den<br />
Gemeindeteilen aus unserer Sicht nur<br />
noch die zweitbeste Lösung.<br />
Das sehen nicht alle Mitglieder des Gemeinderates<br />
so. Ist das vorgeschlagene<br />
Ratsbegehren das richtige Mittel?<br />
Anstelle von aufgeschlossenem Interesse<br />
löste die Idee im Gemeinderat leider nur<br />
die altbekannten Abwehrreflexe aus. Eine<br />
breite Mehrheit über die Fraktionen hinweg<br />
ist nicht in Sicht. Eine knappe Mehrheit<br />
ließe sich wohl finden, erscheint uns<br />
aber aufgrund der richtungsweisenden<br />
Symbolik eines Rathauses nicht angemessen.<br />
Im April wurden Sie zur Ortsvorsitzenden<br />
der CSU in Kirchheim-Heimstetten<br />
gewählt. Herzlichen Glückwunsch.<br />
(lacht) Vielen Dank, das war keine leichte<br />
Entscheidung, aber die vielen guten<br />
Erfahrungen in unserer Fraktion haben<br />
mich dann doch zur Kandidatur bewogen.<br />
Schon im Wahlkampf hat mich der<br />
Teamgeist und die positive Stimmung im<br />
Ortsverband sehr beeindruckt. Ich habe<br />
mich über den starken Zuspruch und das<br />
gute Wahlergebnis sehr gefreut.<br />
Nach Beate Neubauer steht nun erneut<br />
eine junge Frau an der Spitze des Ortsverbandes.<br />
Das ist gut so, aber nicht von wesentlicher<br />
Bedeutung. Sowohl in der Partei,<br />
als auch in der Fraktion sind Männer und<br />
Frauen sehr ausgewogen vertreten. Der<br />
Ortsverband hat in den vergangenen Jahren<br />
einen tiefgreifenden Reformprozess<br />
durchlaufen. Sowohl organisatorisch wie<br />
auch personell gab es viele Neuerungen.<br />
Nicht zuletzt deswegen war das Wahlergebnis<br />
2014 so gut.<br />
Wo sehen Sie die Schwerpunkte Ihrer<br />
Arbeit als Ortsvorsitzende?<br />
Auch hier ist es mir wichtig, gezielt junge<br />
Familien anzusprechen, aktiv mitzuwirken<br />
und sich für unsere Gemeinde<br />
stark zu machen. Auch die Nachwuchsförderung<br />
in Zusammenarbeit mit der<br />
Jungen Union liegt mir sehr am Herzen.<br />
Das ehrenamtliche Engagement im Ortsverband<br />
soll Spaß machen. Darüber hinaus<br />
möchte ich die Erfolgsgeschichte<br />
mit einer starken Fraktion im Gemeinderat<br />
und einem aktiven Ortsverband<br />
gerne fortschreiben. Dafür müssen wir<br />
die Kommunikation nach innen wie nach<br />
außen lebendig halten und an mancher<br />
Stelle noch verbessern.<br />
KONTAKT<br />
Stefanie Jürgens<br />
Malvenweg 7<br />
85551 Kirchheim<br />
Tel: 089/9 04 54 20<br />
steffi.juergens@bayern.mail.de<br />
www.csu-kirchheim-heimstetten.de
Gemeindekurier für Kirchheim, Heimstetten und Hausen • Ausgabe 5 • Juni 2015 Seite 3<br />
Versprochen und gehalten<br />
Die CSU-Fraktion setzt ihr Arbeitsprogramm<br />
konsequent um – einige Beispiele.<br />
Näher am Menschen.<br />
Eine von vier neuen Einrichtungen.<br />
Ein Teil der neuen Wand.<br />
1. Anliegen der Bürger im Fokus<br />
2. Mehr Betreuungsplätze 3. Besserer Lärmschutz<br />
Im Mittelpunkt der CSU-Politik steht immer die Lebensqualität<br />
der Menschen. Die Anliegen der Bürger<br />
werden seit der neuen Amtszeit nicht nur endlich<br />
ernst genommen, sondern auch angepackt. In einer<br />
regelmäßigen Bürgersprechstunde, online auf einer<br />
Dialogplattform oder ganz persönlich hat der neue<br />
Bürgermeister immer ein offenes Ohr für Sorgen<br />
und Wünsche. Durch die tiefe Verwurzelung der CSU-<br />
Gemeinderäte in die Bevölkerung hinein werden alle<br />
Themen angesprochen. Das ist: näher am Menschen.<br />
Auf dem Weg zurück zu einer echten Familiengemeinde<br />
entstand die neue Großtagespflege am Sportpark,<br />
eine zweite ist im „Brunnen-Einkaufszentrum“ bereits<br />
geplant. Die Gemeinde investiert in die Ausbildung<br />
von Tagesmüttern, eine Springkraft für KITAs und hat<br />
die Sanierung des Kindergartens St. Franziskus angepackt.<br />
Das neue Haus für Kinder mit 100 Plätzen in<br />
Krippe, Kindergarten und Hort entsteht südlich des<br />
JUZ – die Planung dafür wurde gestartet. Eine weitere<br />
kleine Einrichtung kommt in das gemeindeeigene<br />
Wohnprojekt an der Münchner Straße. Dort entstehen<br />
25 Wohnungen für Ortsansässige.<br />
Der Bau der Lärmschutzwand wurde unnachgiebig bei<br />
den beteiligten Behörden eingefordert und jetzt weitergebaut.<br />
Für das Oval an der Staatsstraße wird in<br />
Kooperation und geteilter Kostenträgerschaft mit dem<br />
Freistaat Bayern eine neue Verkehrsführung geplant.<br />
Für die Heimstettener Straße wurde ein Bürgerentscheid<br />
beantragt. Bürgermeister Böltl ist überregional<br />
aktiv für Verbesserungen im öffentlichen Nahverkehr<br />
und für ein Gesamtverkehrskonzept im östlichen Landkreis.<br />
Für das neue Rathaus hat die CSU einen klugen<br />
Alternativstandort im alten Ortskern von Kirchheim<br />
vorgeschlagen.<br />
Bewegung auch im Gewerbegebiet.<br />
Neuanpflanzung nördlich der Vogelsiedlung.<br />
Unser neues Bürgerhaus.<br />
4. Wirtschaftsförderung ist Chefsache<br />
5. Aktiv für unsere Umwelt<br />
6. Gemeinsam mehr erreichen<br />
Eine aktive Wirtschaftsförderung wurde erfolgreich<br />
aufgebaut und etabliert. Durch professionelles Standortmarketing<br />
konnten erste Unternehmen neu angesiedelt<br />
werden. Gleichzeitig hat der Strukturwandel in<br />
den bestehenden Gewerbegebieten eingesetzt. Erste<br />
Kontakte für eine Wirtschaftsallianz im Osten sind<br />
geknüpft. Ein guter Anfang. Leider werden die Neuzugänge<br />
die zahlreichen Wegzüge aus der alten Amtszeit<br />
wohl noch nicht kompensieren können.<br />
Der Ausbau des Breitbandnetzes geht seit Mai 2014<br />
konsequent voran.<br />
Über 300 neue Bäume wurden gepflanzt, zahlreiche<br />
Umweltaktionen gestartet. Die Gemeinde ist inzwischen<br />
Mitglied in der Arbeitsgemeinschaft fahrradfreundlicher<br />
Kommunen, der neue Radweg entlang<br />
der Münchner Straße kommt noch dieses Jahr. Im<br />
Kirchheimer Moos entstehen neue Grünflächen als<br />
wertvoller Lebensraum für heimische Tiere. Der Ausbau<br />
der Geothermie erreicht in 2015 auch die Gewerbegebiete,<br />
Bürgermeister Böltl ist inzwischen Vorsitzender<br />
der AFK. Straßen und Grünanlagen werden<br />
besser gepflegt – unsere Gemeinde ist wieder sauber.<br />
Der „Alte Wirt“ in Heimstetten wurde gekauft und wird<br />
nun zu einem Bürgerhaus saniert. Fördermittel vom<br />
Staat stehen dafür in Aussicht. Die Einrichtung eines<br />
Kleidercafés als erste Nutzung wurde erfolgreich gefördert.<br />
Der Streit um die Pachtverträge für die örtlichen<br />
Vereine ist beendet. Die Gemeindeverwaltung<br />
ist verlässlicher Ansprechpartner für alle Institutionen<br />
geworden. Die Chronik der Gemeinde – seit 1989 nicht<br />
fortgeführt – wird neu verfasst, Geschichtliches aufgegriffen<br />
und lebendig an die neue Generation vermittelt.
Gemeindekurier für Kirchheim, Heimstetten und Hausen • Ausgabe 5 • Juni 2015 Seite 4<br />
Herr Hahn, seit dem 29. April 2015<br />
stehen Sie an der Spitze des rund 3.300<br />
Mitglieder starken CSU-Kreisverbands<br />
München-Land. Was ist das für ein Gefühl?<br />
Ein sehr gutes. Der große Zuspruch<br />
und das entgegengebrachte Vertrauen<br />
Wechsel an der Spitze<br />
des CSU-Kreisverbandes<br />
München-Land<br />
Florian Hahn – der neue<br />
CSU-Kreisvorsitzende im Gespräch<br />
sind mir Ansporn und Verpflichtung<br />
zugleich. Ich folge auf den Landtagsabgeordneten<br />
Ernst Weidenbusch, der<br />
über zwölf Jahre erfolgreich die Geschicke<br />
des Kreisverbands leitete. Das sind<br />
zweifelsohne große Fußstapfen, wenn<br />
ich nur an die letzten erfolgreichen<br />
Wahlen denke. Wir stellen wieder den<br />
Landrat, haben sowohl beide Stimmkreise<br />
für den Landtag als auch den<br />
Wahlkreis für den Bundestag souverän<br />
verteidigt. Jetzt heißt es: Gemeinsam<br />
am Ball bleiben!<br />
Auf Gemeinschaft legen Sie besonders<br />
viel Wert, gerade das Wort „Team“ ist in<br />
Ihrer Antrittsrede häufig gefallen. Wie<br />
sieht Teamarbeit nach Ihren Vorstellungen<br />
aus?<br />
Ich bin der festen Überzeugung, nur<br />
gemeinsam sind wir stark. Umso mehr<br />
freut es mich, auf ein engagiertes und<br />
kompetentes Team zählen zu dürfen. Allen<br />
voran auf meine vier Stellvertreter:<br />
Oberschleißheims 2. Bürgermeisterin<br />
Angelika Kühlewein, Kirchheims 1. Bürgermeister<br />
Maximilian Böltl, die Unterhachinger<br />
Landtagsabgeordnete Kerstin<br />
Schreyer-Stäblein und die Neurieder<br />
Gemeinderätin Marianne Hellhuber. Die<br />
gesunde Mischung aus Frauen und Männern,<br />
Jung und Alt, politisch Erfahrenen<br />
und Quereinsteigern macht es aus. Und<br />
auch die Regionen dürfen nicht zu kurz<br />
kommen, deshalb habe ich die Regionalbeauftragten<br />
wieder eingeführt.<br />
Gibt es schon konkrete Pläne für die anstehenden<br />
zwei Jahre?<br />
Eine Phase der Konsolidierung und<br />
Stärkung nach Innen ist ganz oben auf<br />
meiner Agenda ebenso wie die inhaltliche<br />
Arbeit. Dabei stehen die Stärkung der<br />
Regionen und die stärkere Teilhabe aller<br />
Mitglieder im Vordergrund. Dies wird u.a.<br />
durch regelmäßige Regionalkonferenzen,<br />
Austausch unter den Ortsverbänden und<br />
Veranstaltungen für alle Mitglieder abgedeckt.<br />
Am 15. Juli bspw. organisiert<br />
der CSU-Kreisverband gemeinsam mit<br />
dem örtlichen CSU-Ortsverband für alle<br />
Mitglieder einen Politischen Festabend<br />
mit dem Bayerischen Heimatminister Dr.<br />
Markus Söder im Leonhardifestzelt in Siegertsbrunn.<br />
„Die Musik war alles für ihn –<br />
die Musik war sein Leben!“<br />
In Gedenken an Toni Meyer<br />
Mein Lieblingsplatz<br />
Das „Dorf“<br />
Christa Ennulat<br />
Am 19.05.2015 wäre Toni Meyer 80 Jahre<br />
alt geworden. Er gründete 1965 die Musikkapelle<br />
Kirchheim und war jahrzehntelang<br />
deren Vorsitzender und Dirigent. Viele Erfolge<br />
bei Wettbewerben im In- und Ausland<br />
sind seinem Engagement zu verdanken.<br />
Die Reisen führten unter anderem nach<br />
Schottland, Jamaika und sogar Kolumbien.<br />
In Italien legte die Musikkapelle Kirchheim<br />
den Grundstock zur Partnerschaft mit der<br />
Gemeinde Caramanico. Für die CSU war<br />
Toni Meyer von 1972 an insgesamt 24 Jahre<br />
lang im Kirchheimer Gemeinderat. Ab 1978<br />
war er zunächst 3. Bürgermeister, ab 1984<br />
dann 2. Bürgermeister unserer Gemeinde.<br />
Toni Meyer verstarb am 07.01.2008. Beim<br />
Hausener Maibaum erinnert der Toni-Meyer-Brunnen<br />
an sein vielfältiges Wirken und<br />
seinen unermüdlichen Einsatz für das Gemeinwohl.<br />
Ihre CSU-Gemeinderäte<br />
Einer meiner Lieblingsplätze in Kirchheim<br />
ist das „Dorf“. Schon seit fast 30<br />
Jahren wohne ich hier mit meiner Familie<br />
(jetzt nur noch mit meinem Mann)<br />
und hier bin ich „dahoam“. Das Dorf<br />
zeichnet sich dadurch aus, dass es quasi<br />
ein Dorf im Dorf ist und die Bebauung<br />
sehr aufgelockert und individuell ist. Es<br />
gibt hier keine langweiligen endlosen<br />
Reihenhausreihen, sondern freistehende<br />
Häuser, Doppelhaushälften, versetzte<br />
Reihenhäuser und mehrstöckige Wohnhäuser<br />
um begrünte Innenhöfe herum.<br />
Hier fühlen sich besonders Familien<br />
wohl, denn Kindergarten, Schulen und<br />
Einkaufsmöglichkeiten sind in unmittelbarer<br />
Nähe und eine Vielzahl von Spielplätzen<br />
ist für die Kinder ein kleines Paradies<br />
direkt vor der Haustür. Das war<br />
damals auch der Grund, warum wir uns<br />
hier ein Haus gekauft haben.<br />
Der Zusammenhalt in der Nachbarschaft<br />
wird hier noch groß geschrieben<br />
und man trifft sich beim Gassi gehen<br />
mit dem Hund oder vor dem Haus zu<br />
einem kleinen Schwätzchen. Hier finde<br />
ich nicht nur Ruhe, wenn ich sie möchte,<br />
sondern auch das Leben vor der Haustür.<br />
Verantwortlich für Texte und Bilder:<br />
CSU Ortsverband Kirchheim-Heimstetten<br />
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