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Mutlangen Aktuell - Juni 2015

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MA <strong>16</strong> | Juni 2015<br />

Das Gasthaus Krone –<br />

Eine Institution<br />

in Mutlangen feiert Abschied<br />

Christa Müller 2. v. r. mit ihrer Mutter<br />

und Gästen im Gasthaus Krone<br />

Die letzten Gäste am Faschingsdienstag<br />

vor dem Gasthaus Krone<br />

Auf mehr als 100 Jahre kann das Gasthaus<br />

Krone in Mutlangen schon zurückblicken.<br />

49 davon hat Christa Müller die Gaststätte<br />

als Inhaberin geführt. Aber nun mit<br />

66 Jahren ist endgültig Schluss.<br />

Christa Müller sieht den Abschied<br />

dabei ganz realistisch: »Einmal<br />

kommt der Tag. Ich bin Jahrgang<br />

49, da dachte ich, ich höre mit 49<br />

Arbeitsjahren auch auf«, sagt sie.<br />

Dennoch geht sie mit einem lachenden<br />

und einem weinenden<br />

Auge.<br />

»Generationen bewegten<br />

und bewegen sich hier«<br />

Im Alter von 17 Jahren stieg sie<br />

in die Gastwirtschaft, dessen erste Inhaberin<br />

Christa Müllers Urgroßmutter<br />

war, ein. Seither hat sie viel miterlebt in<br />

dem Lokal, wo sich Jung und Alt trifft und<br />

schon immer getroffenen hat. Christa<br />

Müller kennt es auch von früher, als ihre<br />

Mutter die Gaststätte führte, nicht<br />

anders und sagt: »Generationen<br />

bewegten und<br />

bewegen sich hier«.<br />

Früher war die Krone auch<br />

ein Vereinslokal, hier gab<br />

es sogar Duschen für die<br />

Sportler. Auch an die vielen<br />

Fußballübertragungen<br />

denkt Christa Müller gerne<br />

zurück, selbst wenn sie sich<br />

so manchen vorlauten Spruch<br />

anhören musste, ist sie doch<br />

Bayern-Fan und ihr Mann eingefleischter<br />

Anhänger des VfB.<br />

Aber damit müsse man als<br />

Gastwirtin zurechtkommen,<br />

denn hier gelte es schlagfertig zu sein.<br />

Probleme oder brenzlige Situationen<br />

habe es daher so gut wie nie gegeben.<br />

Zurückblickend sagt sie: »Schöne Zeiten<br />

waren das.«<br />

Mit Wehmut in den verdienten<br />

Ruhestand<br />

Stressig könne so ein Beruf natürlich<br />

werden, denkt man allein an die vielen<br />

Freitag- und Samstagabende, die andere<br />

mit einem obligatorischen Feierabendgetränk<br />

einläuten. Aber Christa Müller<br />

hat ihre Arbeit immer gern gemacht,<br />

nichts war ihr zu viel. »Entweder man<br />

macht so einen Job gerne oder man<br />

lässt es«, fasst sie zusammen. Für<br />

Christa Müller allerdings kam dies nicht<br />

in Frage, ist sie doch mit dem Gasthaus<br />

aufgewachsen. Vom Alltäglichen<br />

bis zur Organisation einer großen Feier,<br />

der 66-Jährigen bereiteten alle diese Dinge<br />

Freude. Die tatkräftige Unterstützung<br />

ihres Mannes war ihr dabei eine große<br />

Hilfe. Dieser packte abends nach der Arbeit<br />

mit an, bestellte neue Ware, kaufte<br />

mit ein und verwöhnte die Gäste mit so<br />

mancher Hausmannsköstlichkeit wie Kutteln<br />

oder Sulz.<br />

»Ein bisschen Wehmut, nun endgültig<br />

aufzuhören, ist schon dabei«, sagt<br />

die 66-Jährige. Davor wird es aber am<br />

Freitag, 19. Juni, noch eine große Abschiedsparty<br />

mit der Kapelle »Heilix<br />

Blechle« und ihren Gästen geben. Diese,<br />

überwiegend Stammgäste, für die Christa<br />

Müller immer ein offenes Ohr hatte,<br />

wird sie dabei am meisten vermissen.<br />

Was aus den Räumen wird, ist noch unklar.<br />

Konkrete Pläne für den verdienten<br />

Ruhestand haben Christa Müller und ihr<br />

Mann noch keine. »Am Anfang wird es<br />

einem wahrscheinlich wie Urlaub vorkommen«,<br />

meint sie. Zeit für Städte- und<br />

Schiffsreisen, die die Inhaberin der Krone<br />

gerne unternimmt, wäre zumindest zukünftig<br />

genügend vorhanden.<br />

Eines, das Christa Müller aber auf jeden<br />

Fall in vollen Zügen genießen werde, ist in<br />

anderen Gaststätten und Lokalen selbst<br />

Gast zu sein und bedient zu werden.

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