17.06.2015 Aufrufe

WELTKUNST Sonderausgabe: Liechtensteins Museumswunder

Als Beilage zur ZEIT ist unter dem Titel "Liechtensteins Museumswunder" eine Sonderausgabe der WELTKUNST publiziert worden. Lassen Sie sich vom vielfältigen kulturellen Angebot Liechtensteins inspirieren und stöbern Sie online in der Broschüre.

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»Die Beziehungen zu den<br />

Künstlern haben mir<br />

eine weitere Dimension<br />

im Leben geöffnet.«<br />

schäft, das schon seit vielen Jahren an dieser<br />

Stelle seinen Sitz hat und nun ebenfalls in<br />

den Neubau eingezogen ist.<br />

Die beiden Kuben wirken sehr großstädtisch,<br />

ja, man kann sagen, großstädtischer<br />

als sämtliche anderen Gebäude des<br />

kleinen Ortes Vaduz. Zwischen den Blöcken<br />

ist eine Art Piazza entstanden, auf der sich<br />

abends bei schönem Wetter Hunderte von<br />

Menschen versammeln – »auch ohne Veranstaltungen«,<br />

weiß Friedemann Malsch aus<br />

eigener Anschaung. Von hier aus hat man<br />

auch einen guten Blick auf das mittelalterliche<br />

Fürstenschloss, das direkt darüber am<br />

steilen Hang in rund 200 Meter Luftlinie<br />

Entfernung prangt. Größer könnte der Kontrast<br />

zwischen der trutzigen Märchenburg<br />

hoch oben und den minimalistischen Linien<br />

der Gegenwart mitten in der Hauptstadt<br />

nicht sein.<br />

Der gemeinsame Eingang zum Kunstmuseum<br />

und seinem neuen Flügel führt<br />

durch den schwarzen Kubus, es genügt ein<br />

Michael Hilti, Sohn des Firmengründers<br />

Martin Hilti, engagiert sich schon lange für<br />

das Kunstmuseum. August Mackes Ölbild<br />

»Badende Mädchen« (1913) aus seiner Privatsammlung<br />

zählt neben Kirchner, Léger<br />

und Mondrian zu den vielen hochkarätigen<br />

Leihgaben der klassischen Moderne<br />

6<br />

Ticket für beide Teile. Zur Hilti Art Foundation<br />

geht es erst einmal treppab. Hier, unterhalb<br />

der Piazza, warten die ersten künstlerischen<br />

Paukenschläge auf den Besucher,<br />

Malerei und Plastik aus der Zeit von 1910 bis<br />

1970, versammelt unter dem Titel »Der<br />

Mensch als Individuum«: Skulpturen von<br />

Wilhelm Lehmbruck und Willem de Kooning,<br />

Umberto Boccionis fantastisch aufgelöste,<br />

schreitende Bronzefigur »Einzigartige<br />

Formen der Kontinuität im Raum« von 1913,<br />

ein Inbegriff des Futurismus. Nicht weit davon<br />

Max Beckmanns prophetisches »Selbstbildnis<br />

mit Glaskugel« aus dem Jahr 1936 und<br />

Pablo Picassos »Femme dans un fauteuil«<br />

von 1932: Die Dame, die da mit offenen Augen<br />

nackt im Sessel träumt, ist die junge Marie-Thérèse<br />

Walter, die noch ein Teenager<br />

war, als der Künstler sich in sie verliebte. Später<br />

wurde sie die Mutter seiner Tochter Maya.<br />

Man sieht es Michael Hilti an, dass sich<br />

die Bemühungen der letzten Jahre gelohnt<br />

haben. Der Sohn des Firmengründers war

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