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06.12.2009 2. Advent zu Jakobus 5, 7 - 8 von Pfarrerin

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ist und wie eine Nachtwache… und unser Leben ist in diese Ewigkeit<br />

Gottes hinein gewebt.<br />

Nun könnten christliche Gelassenheit und Geduld im Blick auf das<br />

Erlösungshandeln Gottes uns ja verleiten, vollkommen gleichgültig <strong>zu</strong><br />

sein und uns der Verantwortung für diese Welt <strong>zu</strong> entziehen. Wir<br />

könnten sagen: Gott wird schon alles richten und eigentlich ist es<br />

gleichgültig, wie ich mein Leben gestalte. Doch genau vor solch einer<br />

Einstellung müssen wir uns hüten und darauf weist die Schrift – auch der<br />

<strong>Jakobus</strong>brief - immer wieder hin. Wenn ich mich eingebunden weiß in<br />

die Wirklichkeit Gottes, wenn ich seine Herrlichkeit als Ziel vor den<br />

Augen habe, dann bekommt meine Lebensgestaltung daraus ihren tiefen<br />

Sinn und ich komme gar nicht darum herum, Verantwortung für mich<br />

und andere <strong>zu</strong> übernehmen. Diese Verantwortung in der Lebensführung<br />

und –gestaltung ist konkret und an unseren Lebensbedingungen<br />

orientiert. Sie ist vergleichbar mit der Wanderung im Gebirge: Schritt für<br />

Schritt vorwärts gehen, achten auf die Unwegsamkeiten des Geländes,<br />

dem neben mir Wandernden Stütze und Hilfe sein, auch mal Rast<br />

einlegen. Dietrich Bonhoeffer hat in seiner Schrift „Die Geschichte und<br />

das Gute“ da<strong>zu</strong> für mich hilfreiche Gedanken formuliert: Niemand hat<br />

die Verantwortung aus der Welt das Reich Gottes <strong>zu</strong> machen, sondern er<br />

soll den – der Wirklichkeit der Menschwerdung Gottes in Christus<br />

entsprechenden – nächsten notwendigen Schritt tun ... Nicht die Welt aus<br />

den Angeln <strong>zu</strong> heben, sondern am gegebenen Ort das sachlich – im Blick<br />

auf die Wirklichkeit – Notwendige <strong>zu</strong> tun und dieses wirklich <strong>zu</strong> tun,<br />

kann die Aufgabe sein. … es muss Schritt für Schritt gehen und nach dem<br />

Möglichen fragen und den letzten Schritt und damit die letzte<br />

Verantwortung in einer andere Hand legen. …Die Tat … im Augenblick<br />

des Voll<strong>zu</strong>ges allein Gott ausgeliefert. 1<br />

1 Bonhoeffer, Dietrich: Die Geschichte und das Gute

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