BADEN-BADENER CHEFSEMINARE

Ob dann der damalige Gesetzentwurf der Regierung Schröder vom
06.02.2005, nach dem Schenkung- und Erbschaftsteuern, die sich auf
Betriebsvermögenswerte beziehen, über 10 Jahre gestundet und erlassen
werden, umgesetzt wird, ist sehr fraglich. Verschiedene Gutachten und
Stellungnahmen haben diesen Gesetzesentwurf als sehr kritisch und vor
allem auch unnötig kompliziert bewertet, sodass mit einer Abweichung
von diesem ursprünglichen Vorhaben gerechnet werden kann.
Es gilt: Können Sie jetzt betriebliche Freibeträge bei der Schenkung- und
Erbschaftsteuer nutzen, sollte man dies tun. Dies gilt insbesondere für
die Zuwendung von Gesellschaftsanteilen an vermögensverwaltenden Ge-
sellschaften in der Rechtsform einer GmbH & Co. KG.
2. Unternehmertestament
Vorsicht bei der Abfassung von Testamenten, insbesondere Unterneh-
mertestamenten.
Der BFH hat mit einer Entscheidung vom 02.07.2004 in einem soge-
nannten obiter dictum eine Änderung seiner bisherigen Rechtsprechung
zur Beewertung von Grundstücksvermächtnissen (wir befürchten auch:
Vermächtnissen über Gesellschaftsanteile und Unternehmen) angekün-
digt. Vermächtnisse sollen danach stets mit dem Verkehrswert (gemeinen
Wert) in Ansatz gebracht werden. Soweit es möglich ist, sollte daher zur
Zeit auf die Anordnung von Sachvermächtnissen verzichtet werden.
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