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BUND Sachsen-Anhalt e.V.
Olvenstedter Str. 10
39108 Magdeburg
Auch das Merkmal der Seltenheit und Eigenart wird erfüllt, denn das Grüne Band ist der
längste Biotopverbund Deutschlands und auch Sachsen-Anhalts und damit von gesamtstaatlicher
Bedeutsamkeit.
Praktische Bedeutung der Unterschutzstellung
Nationale Naturmonumente sind entsprechend einem Naturschutzgebiet zu schützen (§ 23
Abs. 2*) und unterliegen dem „absoluten“ Veränderungsverbot. Alle Handlungen, die zu einer
Zerstörung, Beschädigung, Veränderung oder nachhaltigen Störung des NNM bzw. seiner
Bestandteile führen können, sind – nach Maßgabe näherer Bestimmungen – verboten.
Das Grüne Band wird sich zwar mit bereits bestehenden Naturschutzgebieten überschneiden,
an deren Status aber nichts ändern. Es kommen lediglich andere Flächen in den gleichen
Genuss eines Schutzes, um die Gesamtheit der Fläche als Ganzheit zu schützen und
zu entwickeln.
Der BUND legt Wert darauf, dass diese Maßgabe näherer Bestimmungen die naturverträgliche
touristische Nutzung des Grünen Bandes ausdrücklich einschließen muss. Wir sind für
eine Zugänglichmachung des Grünen Bandes für Besucher dort, wo es mit dem Schutzzweck
vereinbar ist. Es geht also nicht darum, die Öffentlichkeit mit einer neuen Schutzkategorie
„zu verunsichern“, sondern darum, eine neu geschaffene Schutzkategorie offensiv zu
nutzen, um Schutz und Nutzung sinnvoll zu verbinden. Wir sind sicher, dass ein Nationales
Naturmonument leichter in die Öffentlichkeit zu kommunizieren ist als etwa ein Biosphärenreservat,
wo schon der Wortteil „Reservat“ etwas schwerfällig daherkommt.
Der Schutz der Biodiversität ist das vorrangige Schutzziel gemäß IUCN-Kategorie III. Hierum
muss es beim Erhalt des Grünen Bandes auch vorrangig gehen: Erhalt der einzigartigen
Vielfalt an Biotopen und Arten und der Unzerschnittenheit.
Das Management des Nationalen Naturmonuments Grünes Band Sachsen-Anhalt muss von
der Oberen Naturschutzbehörde wahrgenommen werden. Nur so können die sich ergebenen
Anforderungen inhaltlich und personell bewältigt werden. Ohne zusätzliche personelle Ressourcen
wird es in der Tat nicht geben, aber diese werden sehr sinnvoll eingesetzt. Die Entwicklungspotenziale
des Grünen Bandes sollten nicht unterschätzt werden.
Angesichts der kulturhistorischen Bedeutung des Grünen Bandes muss dieses aber auch
durch geeignete Maßnahmen der Denkmalpflege und der Kulturförderung entwickelt werden.
Auch die historischen Bestandteile des Grünen Bandes (Museen, ehemalige Grenzanlagen
usw.) sind in einem guten Zustand zu erhalten und ggf. zu verbessern.
Es muss ein Managementplan für das Nationale Naturmonument Grünes Band Sachsen-
Anhalt erstellt werden, der zusätzlich zu den eben genannten Aufgaben auch ein naturverträgliches
Besuchermanagement entwickeln muss.
Es wäre ein bemerkenswertes Zeichen, wenn Sachsen-Anhalt in der Frage der Ausweisung
des Grünen Bandes Deutschland als Nationales Naturerbe vorangehen würde. Das wäre ein
überaus positives Signal an die anderen Länder und würde zeigen, wie ernst es der Landesregierung
mit der Bewahrung des Grünen Bandes als lebendiges Zeugnis der Einheit
Deutschlands ist.
Das Grüne Band ist nachgerade prädestiniert als Nationales Naturmonument und wir hoffen
und wünschen, dass Sachsen-Anhalt hier eine Vorreiterrolle einnimmt.
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