SHANGHAI – Jagd nach dem T.Rex
SHANGHAI – Jagd nach dem T.Rex
SHANGHAI – Jagd nach dem T.Rex
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Bibliografische Information Der Deutschen Bibliothek<br />
Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der<br />
Deutschen Nationalbibliografie;<br />
detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über<br />
http://dnb.ddb.de abrufbar.<br />
Dieses Buch wurde auf FSC-zertifiziertem Papier<br />
Munken Print gedruckt (COC 1693).<br />
FSC steht für <strong>nach</strong>haltige Forstwirtschaft und den bewussten Umgang<br />
mit unseren natürlichen Waldressourcen.<br />
5 4 3 2 1 10 11 09 08<br />
© 2008 arsEdition GmbH, München<br />
Alle Rechte vorbehalten<br />
Text: Fabian Lenk<br />
Illustrationen: Stephan Baumann<br />
ISBN 978-3-7607-2760-8<br />
www.arsedition.de<br />
Fabian Lenk<br />
<strong>SHANGHAI</strong> <strong>–</strong><br />
<strong>Jagd</strong> <strong>nach</strong> <strong>dem</strong> T.<strong>Rex</strong><br />
Mit Bildern von Stephan Baumann<br />
HEISSE SPUR - - HEISSE SPUR - - HEISSE SPUR - - HEISSE S
Inhalt<br />
Das schwarze Kommando . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5<br />
Die Giganten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10<br />
Angriff im Dunkeln . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20<br />
Der Drachenkopf . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30<br />
Das Millionenspiel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 40<br />
Der Verfolger . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 49<br />
Flucht über die Dächer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 59<br />
Die Firma . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 65<br />
Die Lotosblume . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 75<br />
Unter Druck . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 88<br />
Im Visier . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 98<br />
Ein Mann wird beschattet . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 107<br />
Rätselhafte Zeichen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 118<br />
Das Passwort . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 127<br />
Auf der Flucht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 133<br />
Die Lösung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 143<br />
Eine böse Überraschung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 149<br />
Endstation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 154<br />
Die letzte Chance . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 166<br />
Ni hau! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 172<br />
Glossar . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 178
Das schwarze Kommando<br />
Die sechs Männer waren ganz in Schwarz gekleidet. Schatten,<br />
die mit der dunklen Umgebung verschmolzen. Sie trugen<br />
Strumpfmasken, die nur ihre Augen freiließen. Geräuschlos<br />
glitten sie über die Rasenfläche vor <strong>dem</strong> Dinosaurier-Museum<br />
von Frankenfeld.<br />
Ihr Anführer wurde Snake genannt, die Schlange. Jetzt erreichte<br />
er einen Stromkasten, hob die Hand und kauerte sich<br />
hin. Die anderen gingen ebenfalls in Deckung. Jeder hatte seinen<br />
Posten. Wie besprochen, wie geplant. Snake sah auf seine<br />
Uhr. Rhythmisch zuckte der grüne Sekundenzeiger über das<br />
Ziffernblatt. 19.41 Uhr. Längst hatte sich die Dunkelheit über<br />
die Stadt gelegt. Es war Mitte Oktober.<br />
Das Warten begann. Snake hasste diese Momente. Warten<br />
war gefährlich, barg das Risiko, entdeckt zu werden. Snake gehörte<br />
zu der Sorte von Verbrechern, die lieber blitzschnell zuschlugen.<br />
Zu denen, die man nicht kommen sah. Und wenn<br />
5
man Snake sah, war es meistens zu spät. Zu spät zur Flucht.<br />
Daher hatte Snake seinen Namen.<br />
Aber bei diesem Job brauchten sie ein wenig Geduld. Sie<br />
konnten es sich nicht erlauben, auf den letzten Drücker zu<br />
kommen. Also kauerte Snake hinter diesem verdammten Kasten<br />
und wartete auf die richtige Gelegenheit. Snake wusste,<br />
dass sie nur eine einzige Chance hatten. Die galt es zu nutzen.<br />
Und er war verantwortlich dafür, dass der Coup gelang.<br />
Snake schaute hinter <strong>dem</strong> Kasten hervor. Nun sah er genau<br />
auf den Hintereingang des Museums. Hier gab es eine lange<br />
Laderampe, wo die Lkws andocken konnten. Und hier lag<br />
auch das Büro des Wachdienstes. Es war etwa zwanzig Meter<br />
von Snakes Posten entfernt. Licht fiel aus <strong>dem</strong> Büro, bläuliches<br />
Licht. Snake wusste, dass dieses Licht von acht kleinen Bildschirmen<br />
stammte, die in diesem Raum standen. Sie lieferten<br />
die Bilder der Überwachungskameras, die überall im Museum<br />
aufgestellt waren. Vor den Bildschirmen erkannte Snake die<br />
Silhouette eines Mannes in einem Stuhl.<br />
Ihre Zielperson.<br />
Snake und seine Leute hatten das Museum einen Monat<br />
lang beobachtet. Tag für Tag, Nacht für Nacht. Schnell hatten<br />
sie erkannt, dass ein normaler Einbruch unmöglich war. Kameras,<br />
Bewegungsmelder, Alarmanlagen, bruchsicheres Glas.<br />
Kein Wunder, dachte Snake, schließlich lagerten in diesem<br />
Museum Schätze von enormem Wert. Unter anderem das<br />
komplette Skelett eines Diplodocus, der auch Donnerechse<br />
genannt wurde und zu Lebzeiten so viel wie acht Elefanten<br />
gewogen hatte. Ein Mammut gab es auch zu bewundern <strong>–</strong> das<br />
brachte auf <strong>dem</strong> Schwarzmarkt etwa 200.000 Euro. Kleine Be-<br />
6<br />
träge, die Snake nicht wirklich interessierten. Denn dieses<br />
Museum beherbergte schließlich das Skelett eines Tyrannosaurus<br />
<strong>Rex</strong>, das etwa zehn Millionen Euro wert war.<br />
Nein, dieses Museum musste einfach mit der besten Technik<br />
gesichert sein. Dennoch würde der T. <strong>Rex</strong> heute seinen Besitzer<br />
wechseln. Dafür waren Snake und sein Team zuständig.<br />
Jedes System hatte einen Schwachpunkt. Und genau diesen<br />
hatten Snake und sein Team ausgemacht. Es war der Mann<br />
auf <strong>dem</strong> Stuhl vor den Monitoren. Ein Mensch, und Menschen<br />
machen Fehler. Bei ihren Beobachtungen hatten Snake<br />
und seine Leute genau Buch geführt. Sie hatten ermittelt, welcher<br />
Wachmann an welchem Tag und zu welcher Uhrzeit<br />
Dienst schob. Der Mann, der heute arbeiten musste, war Raucher.<br />
Da er in <strong>dem</strong> Büro nicht rauchen durfte, ging er vor die<br />
Tür. Das tat er laut Snakes Aufzeichnungen immer zur vollen<br />
Stunde. Der Mann war zuverlässig, was seine Rauchergewohnheiten<br />
anging, und das kam Snake sehr entgegen. Er<br />
wartete weiter, während der Zeiger der Uhr unaufhörlich weiter<br />
vorrückte.<br />
19.52 Uhr. Ein Scheinwerferpaar näherte sich von der nahe<br />
gelegenen Straße und glitt über die Rasenfläche. Snake machte<br />
sich ganz klein. Musik wehte an seinen Ohren vorbei. Ein<br />
monotoner Rap-Rhythmus. Offenbar hatte der Fahrer die<br />
Musikanlage voll aufgedreht. Die Beats wurden leiser, der Wagen<br />
entfernte sich.<br />
19.57 Uhr. Snake ließ die Tür nicht mehr aus den Augen.<br />
Jetzt hob er erneut die Hand. Das Zeichen. Geduckt huschten<br />
sechs Gestalten auf das Büro zu und gingen rechts und links<br />
der unbeleuchteten Tür in Stellung.<br />
7
Snake griff in seine Jacke. Matt glänzte ein Revolver in seiner<br />
Hand. Wieder Warten. Sekunden tröpfelten. Erneut ein Blick<br />
auf die Uhr.<br />
20.01 Uhr. Snakes Puls beschleunigte sich. Würde der Wachmann<br />
ausgerechnet heute eine Ausnahme machen? Hatte er<br />
womöglich mit <strong>dem</strong> Rauchen aufgehört? Aber das war doch<br />
unmöglich! So viel Zufall gab es gar nicht!<br />
Snake starrte auf die Türklinke. Endlich wurde sie heruntergedrückt.<br />
Ein leises Quietschen. Snake hob die Waffe. In diesem<br />
Moment war jede Nervosität wie weggeblasen. Snake war<br />
wieder ganz der Alte. Eiskalt.<br />
Die Tür schwang auf und die massige Gestalt des Wachmannes<br />
erschien. Er hatte eine Zigarettenschachtel in der Hand. In<br />
diesem Augenblick sprang Snake auf ihn zu und stieß ihn zurück<br />
ins Büro. Der Wachmann krachte gegen den Stuhl und<br />
geriet ins Straucheln. Seine Hand tastete <strong>nach</strong> <strong>dem</strong> Holster an<br />
seinem Gürtel. Doch da erblickte er die Waffe in Snakes Hand<br />
und stoppte.<br />
»Keine Bewegung«, herrschte Snake den Wachmann auf<br />
Englisch an, während hinter ihm seine Männer ins Büro<br />
stürmten. Die Tür fiel ins Schloss. Einer von Snakes Leuten<br />
ließ die Jalousien herunter, ein anderer durchsuchte den<br />
Wachmann und nahm ihm Funkgerät, Handy und Pistole ab.<br />
Angst lag in den Augen des Wachmannes, erkannte Snake.<br />
Das brachte ihn zu der Überzeugung, dass dieser Mann nicht<br />
den Helden spielen und sein Leben für ein paar alte Dinosaurierknochen<br />
riskieren würde.<br />
»Hinlegen«, kommandierte Snake. Der Wachmann gehorchte.<br />
8<br />
Jetzt bekam er Hand- und Fußfesseln verpasst. Dann steckte<br />
Snake die Waffe ein und drückte <strong>dem</strong> Wachmann eine Minute<br />
lang ein mit Chloroform getränktes Tuch auf das Gesicht.<br />
Der Wachmann wurde bewusstlos.<br />
Nun hockte sich Snake auf den Stuhl. Konzentriert musterte<br />
er das Schaltpult vor den Bildschirmen. Mit so etwas kannte<br />
sich Snake bestens aus. Als Erstes schaltete er die Überwachungskameras<br />
aus. Als Nächstes deaktivierte er die Alarmanlage.<br />
Schließlich waren die Bewegungsmelder dran.<br />
»Okay«, sagte Snake zu seinen Leuten. »Der Laden gehört<br />
uns. Die Party kann beginnen.«<br />
Zum ersten Mal an diesem Abend lächelte er.<br />
9
Die Giganten<br />
Dieser Wagen gehörte eigentlich ebenfalls ins Museum, dachte<br />
Fynn. Der Zwölfjährige saß auf <strong>dem</strong> Rücksitz eines mindestens<br />
zwanzig Jahre alten Fords neben seiner Schwester Eleana,<br />
die alle nur Ela nannten.<br />
Das Fossil, wie Fynn das Auto heimlich taufte, wurde von<br />
Prof. Dr. Matthias Corff gesteuert, <strong>dem</strong> Leiter des Dinosaurier-Museums<br />
von Frankenfeld. Der Mann mit den eisgrauen<br />
Haaren und <strong>dem</strong> zerfurchten Gesicht war bestimmt fast siebzig<br />
Jahre alt, schätzte Fynn, verfügte aber über den Elan eines<br />
Dreißigjährigen. Ununterbrochen und mit wachsender Begeisterung<br />
redete Corff auf den großen, breitschultrigen Mann<br />
mit <strong>dem</strong> Dreitagebart neben ihm ein <strong>–</strong> auf Tom Catano, den<br />
Vater von Fynn und Ela.<br />
Tom Catano war Reporter beim angesehenen Magazin Explorer,<br />
einer Zeitschrift, die von spannenden Schauplätzen auf<br />
der ganzen Welt berichtete. Wenn es eine Expedition in ein<br />
10<br />
bisher unentdecktes Dschungelgebiet in Südamerika gab, einen<br />
Tauchgang zu einem seit Jahrhunderten verschollenen<br />
Schiff oder eine riskante Tour durch die endlosen Weiten einer<br />
Wüste: Tom Catano würde dabei sein und mit seinen Fotos<br />
davon berichten. In der Journalistenbranche hatte man ihm<br />
den Spitznamen Falcao-Tom gegeben. Fynn wusste, dass Falcao<br />
ein portugiesisches Wort war und übersetzt »Falke« hieß.<br />
Ein Kollege hatte Fynns Vater, der portugiesische Vorfahren<br />
hatte, so getauft, weil Tom immer auf der <strong>Jagd</strong> <strong>nach</strong> einer guten<br />
Story war und seinen scharfen Augen nichts entging.<br />
Doch Fynn vermutete, dass der heutige Auftrag eher ruhig<br />
verlaufen würde. Corff war ein guter Freund seines Vaters und<br />
bot ihm heute Abend die Möglichkeit, in seinem Museum Fotos<br />
zu machen.<br />
»Ihr werdet begeistert sein«, schwärmte der Professor mit<br />
<strong>dem</strong> grauen, akkurat geschnittenen Spitzbart gerade, während<br />
er den Wagen in eine scharfe Kurve steuerte. Unwillig legte<br />
sich das alte Auto zur Seite. Der ganze Wagen ächzte und<br />
knackte bedenklich, fand Fynn.<br />
»So etwas habt ihr noch nie gesehen, das verspreche ich<br />
euch«, fuhr Corff fort.<br />
»Ein komplettes Dino-Skelett, nicht wahr?«, fragte Tom. Auf<br />
seinen Knien ruhte die große Fototasche.<br />
Der Professor nickte. »Du sagst es. Aber nicht irgendeines,<br />
mein Freund. Es handelt sich um das Skelett eines kompletten<br />
Tyrannosaurus <strong>Rex</strong>. Und das ist nicht alles. Wie du weißt, war<br />
unser Museum wegen der Umbauarbeiten ein halbes Jahr geschlossen.<br />
Wir haben inzwischen noch weitere Skelette ausgestellt.<br />
Das ist absolut einmalig, eine Sensation!«<br />
11
»Ja, das glaube ich dir gerne. Danke, dass du mir vorab deinen<br />
Schatz zeigst«, erwiderte Tom. Erleichterung und Vorfreude<br />
klangen in seiner Stimme mit.<br />
Corff bremste den Wagen an einer roten Ampel ab. »Mache<br />
ich gern für dich. Morgen bei der offiziellen Präsentation wird<br />
es einen Riesentrubel geben. Allein zwanzig Kamerateams haben<br />
sich angesagt. Dazu noch etwa vierzig Printmedien und<br />
Reporter von fünfzehn Radiosendern.«<br />
Tom lachte. »Da ist die Hütte wirklich voll. Bei einem solchen<br />
Andrang hat man keine Chance, ein paar gute Aufnahmen<br />
zu machen.«<br />
Die Ampel sprang auf Grün und der Wagen setzte sich<br />
schwerfällig in Bewegung.<br />
»Deshalb bekommst du ja diesen Exklusiv-Termin für den<br />
Explorer«, sagte der Professor. »Ist ja auch die beste populärwissenschaftliche<br />
Zeitung auf <strong>dem</strong> Markt. Außer<strong>dem</strong> mag ich<br />
deinen Schreibstil <strong>–</strong> und natürlich deine Fotos.«<br />
»Danke. Und den Kindern wird es auch gefallen«, entgegnete<br />
Tom und warf einen fragenden Blick <strong>nach</strong> hinten.<br />
»Klar!«, riefen Fynn und Ela schnell.<br />
Corff redete weiter auf Tom ein und berichtete von den<br />
großen Mühen, die das Museum aufgewendet hatte, um den<br />
T. <strong>Rex</strong> zu beschaffen: »Das Skelett wurde im sibirischen Dorf<br />
Andrjuschkino gefunden. Ein Bauer stieß beim Pflügen auf<br />
Knochen, die ihm merkwürdig groß vorkamen. Dort musste<br />
erst einmal ...«<br />
Fynn hörte nicht mehr hin und schaute aus <strong>dem</strong> Fenster.<br />
Gerade fuhren sie an einem Kino und einem Schnellimbiss<br />
vorbei. Fynn geriet ins Grübeln. Erst ein spannender Action-<br />
12<br />
film mit einer großen Tüte Popcorn und da<strong>nach</strong> ein paar<br />
Pommes? Das wäre auch kein schlechtes Programm für heute<br />
Abend ... Aber er würde in wenigen Minuten als einer der Ersten<br />
<strong>dem</strong> Skelett eines ausgewachsenen T. <strong>Rex</strong> gegenüberstehen.<br />
Fynn kramte in seinem Gedächtnis. Dieses Tier hatte<br />
nicht unbedingt den besten Ruf. Soviel er wusste, galt der<br />
T. <strong>Rex</strong> als besonders gnadenloser Räuber.<br />
Jetzt seufzte Ela neben ihm.<br />
»Der Film soll echt cool sein«, sagte sie und deutete mit <strong>dem</strong><br />
Daumen Richtung Kino. »Meine Freundinnen schauen ihn<br />
sich heute Abend an.«<br />
Sie senkte die Stimme zu einem Flüstern. »Und was mache<br />
ich? Alte Knochen angucken.«<br />
Fynn grinste. »Deine Freundinnen sind doch auch erst elf,<br />
oder?«<br />
»Na und?«<br />
»Der Streifen ist ab zwölf. Da kommen deine kleinen Freundinnen<br />
doch gar nicht rein.«<br />
Ela schüttelte ihre dunklen Locken, die wie immer unbändig<br />
von ihrem Kopf abstanden.<br />
»Quatsch!«, brauste sie auf.<br />
Fynns Grinsen wurde noch breiter. »Kein Quatsch, der Film<br />
ist eben noch nichts für Zwerge.«<br />
Prompt versetzte seine Schwester ihm einen Boxhieb in die<br />
Seite.<br />
»Oh, das kitzelt«, lästerte Fynn, obwohl er wusste, dass Ela<br />
durchaus fest und platziert zuschlagen konnte, wenn es darauf<br />
ankam. Schließlich war seine zierliche Schwester eine hervorragende<br />
Kampfsportlerin. Dreimal in der Woche ging sie<br />
13
zum Karatetraining und hatte es in ihrer Altersgruppe bereits<br />
zur Landesmeisterin gebracht.<br />
Erneut drehte sich ihr Vater zu ihnen um.<br />
»Hört auf mit <strong>dem</strong> Gestreite«, bat er. »Wir sind gleich da.«<br />
Corff drosselte das Tempo und der Wagen rollte gemächlich<br />
vor einem breiten, unbeleuchteten Eingang aus.<br />
»Da sind wir auch schon«, rief der Professor fröhlich.<br />
»Kommt!«<br />
Fynn lief hinter Ela und seinem Vater her, der die schwere<br />
Fototasche geschultert hatte.<br />
Corff schob eine Art Scheckkarte in einen Schlitz neben einer<br />
Glastür. Surrend schwang die Tür zurück.<br />
»Bitte sehr«, sagte er. »Das Museum gehört uns. Nur uns<br />
ganz allein.«<br />
»Uns ganz allein? Kein Wachpersonal?«, fragte Tom.<br />
Der Professor lächelte. »Doch, natürlich. Ein Wachmann hat<br />
immer Dienst. Ich habe ihm gesagt, dass wir heute Abend<br />
kommen.«<br />
Corff berührte einen Schalter, und Licht flutete in die Halle,<br />
in der sie nun standen. Hier gab es mehrere Ticketschalter, die<br />
Garderobe, die Toiletten sowie einen Shop, in <strong>dem</strong> während<br />
der Öffnungszeiten Plastik-Dinos, T-Shirts mit Aufdruck und<br />
Baseball-Kappen verkauft wurden.<br />
»Schau mal«, sagte Fynn zu Ela. »Da gibt es auch ein Poster<br />
von einem Baby-Dino mit Eischale auf <strong>dem</strong> Kopf. Wäre das<br />
nicht was für dich und deine kleinen Freundinnen? Der ist<br />
doch voll süß ...«<br />
Ela stemmte die Arme in die Seiten. »Du fängst an, mir<br />
mächtig auf den Keks zu gehen, Brüderchen«, sagte sie so ge-<br />
14<br />
fährlich leise, dass Fynn sicherheitshalber einen Schritt zurück<br />
machte.<br />
Da bemerkte er aus den Augenwinkeln ein Licht, das hinter<br />
der Scheibe einer Tür aufblitzte. Doch sofort war es wieder<br />
verschwunden. Fynn blickte genauer hin. Das Licht war weg.<br />
Hatte er sich geirrt? Oder schlich da jemand mit einer Taschenlampe<br />
durchs Museum? Da fiel ihm der Wachmann ein,<br />
den Corff gerade erwähnt hatte.<br />
»Macht der Wachmann ab und zu Kontrollgänge?«, fragte<br />
Fynn den Professor.<br />
Corff lachte. »Nein, das ist nicht nötig. So gut wie jeder Winkel<br />
des Museums wird von Kameras überwacht. Man kann das<br />
Museum von einem zentralen Kontrollraum aus überblicken.«<br />
»Ach so«, murmelte Fynn. Dann hatte er sich wohl doch<br />
geirrt. Vielleicht war es ja auch nur eine Spiegelung gewesen.<br />
»Folgt mir«, bat der Professor jetzt feierlich. »Begeben wir<br />
uns in die Welt der Giganten, die unseren Planeten immerhin<br />
mehr als 150 Millionen Jahre beherrscht haben und vor etwa<br />
65 Millionen Jahren ausstarben.« Er sah Fynn und Ela freundlich<br />
an. »Man teilt die Dinosaurier übrigens in zwei Ordnungen<br />
ein. Sie unterscheiden sich in der Anordnung ihrer Beckenknochen.«<br />
»Beckenknochen?«, wiederholte Fynn ungläubig. Das klang<br />
irgendwie ziemlich langweilig.<br />
»Ja«, dozierte Corff. »Zum einen gab es die Echsenbecken-<br />
Dinosaurier. Sie werden so genannt, weil ihre Becken denen<br />
von Echsen ähnelten. Man unterscheidet zwischen Pflanzen<br />
fressenden und Fleisch fressenden Arten. Sicher kennt ihr<br />
15
den Tyrannosaurus <strong>Rex</strong>. Dieser Raubsaurier gehört zu den<br />
Fleischfressern.«<br />
»Klar«, rief Fynn.<br />
»Die andere Ordnung wird Vogelbecken-Dinosaurier genannt.<br />
Ihr Becken glich <strong>dem</strong> von Vögeln, wie ihr euch denken<br />
könnt«, fuhr der Professor fort. »Und diese beiden Oberordnungen<br />
sind wiederum in mehrere Großgruppen unterteilt.<br />
Es gibt die Panzerdinosaurier, Horndinosaurier, Vogelfußsaurier<br />
und die Elefantenfußsaurier, um nur einige zu nennen.<br />
Und ein besonderes Prachtexemplar seht ihr gleich.«<br />
Corff stieß eine Schwingtür auf und drückte erneut einen<br />
Schalter.<br />
Fynn prallte zurück. Unmittelbar vor ihm wuchs ein Gigant<br />
in die Höhe: ein gewaltiges Tier auf vier säulenähnlichen,<br />
massigen Beinen, mit einem unförmigen Rumpf, einem<br />
meterlangen, peitschenförmigen Schwanz und einem schier<br />
endlosen Hals, auf <strong>dem</strong> ein vergleichsweise winziger Kopf<br />
thronte.<br />
»Ein Seismosaurus«, erläuterte der Professor lächelnd. »Das<br />
bedeutet so viel wie Erde erschütternde Echse. Der Kerl ist mit<br />
seinen vierzig Metern einer der längsten Saurier überhaupt. Er<br />
ist etwa so lang wie ein Airbus! Ein komplettes Skelett wurde<br />
bisher noch nicht gefunden, nur ein paar Knochen in New<br />
Mexiko in den USA. Wir haben den Burschen komplett <strong>nach</strong>gebaut.«<br />
»Echt ein Hammer«, staunte Fynn mit offenem Mund.<br />
»Aber irgendwie passt der Minikopf nicht zum Rest.«<br />
Corff nickte. »Tja, einen großen Kopf brauchte der Seismosaurus<br />
nicht. Denn viel Hirn hatte er nicht. Das gilt für alle<br />
16<br />
Saurier. Die schlauesten unter ihnen besaßen ungefähr die Intelligenz<br />
eines Huhns.«<br />
»Du hättest auch gut in die Dino-Zeit gepasst«, flüsterte Ela<br />
ihrem Bruder zu. »Dein Hirn ist auch nicht viel größer!«<br />
Darüber konnte Fynn nur müde lächeln.<br />
Während Corff weiterreferierte, schraubte Tom ein Weitwinkelobjektiv<br />
auf seine digitale Spiegelreflexkamera. Er kniete<br />
sich neben ein Bein des Sauriers und fotografierte den Giganten<br />
schräg von unten.<br />
Fynn beobachtete seinen Vater bei der Arbeit. Immer wieder<br />
probierte der Reporter neue Perspektiven aus. Jetzt benutzte er<br />
ein Teleobjektiv, um eine Nahaufnahme vom Kopf mit den<br />
kalten, starren Knopfaugen zu bekommen.<br />
Ein Geräusch ließ Fynn aufhorchen. Ein leises Heulen. Er<br />
wandte sich um. Ganz leicht bewegte sich die Schwingtür. War<br />
das ein Windzug gewesen?<br />
Nein, das ist unwahrscheinlich, dachte Fynn. Bestimmt waren<br />
alle Türen und Fenster geschlossen. Aber was war es dann?<br />
Er schaute zu Corff hinüber, der auf Ela einredete, die ihm<br />
angestrengt zuhörte. Die beiden hatten ganz offensichtlich<br />
nichts bemerkt. Und Tom schon gar nicht. Er war ganz in seine<br />
Arbeit vertieft.<br />
Wieder dieses Geräusch. In dieser Sekunde fiel Fynn das<br />
Licht ein, das er zuvor kurz gesehen hatte. Waren sie doch<br />
nicht allein mit <strong>dem</strong> Wachmann in diesem Museum? Eine<br />
Gänsehaut machte sich auf Fynns Unterarmen breit.<br />
»Äh, Herr Professor«, sagte Fynn. »Kann es sein, dass jemand<br />
hier unabsichtlich eingeschlossen worden ist?«<br />
Corff sah ihn groß an. »Wie kommst du denn da drauf, mein<br />
17
Junge? Das ist völlig unmöglich. Das Museum ist derzeit doch<br />
gar nicht geöffnet.«<br />
»Ein Arbeiter vielleicht?«, setzte Fynn <strong>nach</strong>.<br />
Doch der Professor schüttelte nur den Kopf. »Nein, ganz sicher<br />
nicht. Die sind doch froh, wenn sie <strong>nach</strong> Hause gehen<br />
dürfen. Außer<strong>dem</strong> sind alle Arbeiten beendet. Morgen ist<br />
schließlich die Wiedereröffnung.«<br />
Fynn hob die Schultern. »Ich habe nur so komische Geräusche<br />
gehört ...«<br />
Corff strich ihm über den Kopf. »Das wirst du dir eingebildet<br />
haben. Ich jedenfalls kann nichts Verdächtiges hören.«<br />
Ela feixte ihren Bruder an. »Ich auch nicht. Kann es sein,<br />
dass du Angst hast?«<br />
»Blödsinn!«<br />
»Na gut, dann siehst du eben Gespenster. Auch nicht viel<br />
besser«, lästerte Ela zufrieden.<br />
Fynn seufzte.<br />
»Kannst du mir morgen die Textinfos zu <strong>dem</strong> Vieh hier mailen?«,<br />
fragte Tom in diesem Moment. »Dann brauche ich jetzt<br />
nicht alles mitzuschreiben.«<br />
Corff verzog das Gesicht, als habe er in eine Zitrone gebissen.<br />
»Tom, das ist kein Vieh, sondern ein Seismosaurus!«, korrigierte<br />
er seinen Freund.<br />
»Meinte ich doch«, sagte Tom schnell. »Also: Kannst du mir<br />
das zumailen?«<br />
»Klar, kann ich«, erwiderte Corff. Jetzt war er es, der seufzte.<br />
»Ich hoffe nur, dass ich morgen daran denke. Da ist schließlich<br />
viel los. Aber jetzt kommt, ich will euch das Highlight des Museums<br />
zeigen <strong>–</strong> das Skelett des Tyrannosaurus <strong>Rex</strong>!«<br />
18<br />
Fynn folgte <strong>dem</strong> Professor, der unter <strong>dem</strong> gewaltigen Bauch<br />
des Seismosaurus hindurchmarschierte und auf eine weitere<br />
Tür zustrebte.<br />
Alle scheinen mich für verrückt zu halten, dachte Fynn leicht<br />
verschnupft. Aber er war überzeugt, dass er sich nicht geirrt<br />
hatte.<br />
Sie durchquerten eine Halle, an deren Decke ein riesiger Vogel<br />
schwebte, der den langen Schnabel weit geöffnet hatte, als<br />
wolle er gleich einen markerschütternden Schrei ausstoßen.<br />
»Das ist ein Quetzalcoatlus«, erklärte Corff. »Das größte<br />
flugfähige Tier, das es jemals gegeben hat. Seine Spannweite<br />
betrug bis zu 15 Meter.«<br />
Jetzt stieß der Professor die Tür zum Gang auf.<br />
»Oh, mein Gott!«, rief er unvermittelt.<br />
19
Glossar<br />
Ba Bao Ya Shanghaier Spezialität: gebratene Ente mit Lotossamen,<br />
Datteln, Schinken, Hühnchenfleisch, Reis und grünen<br />
Bohnen<br />
Baozi Shanghaier Spezialität: mit Fleisch gefüllte Dampfnudeln<br />
Bo asiatische Schlagwaffe, 182 Zentimeter lang, 3 Zentimeter<br />
dick. Der Bo wurde erstmals von chinesischen Mönchen, denen<br />
das Tragen von Waffen untersagt war, zur Selbstverteidigung<br />
eingesetzt. Um mit <strong>dem</strong> Bo richtig kämpfen zu können,<br />
ist jahrelanges, hartes Training erforderlich.<br />
Brunch englisch, Mischung aus breakfast und lunch (Frühstück<br />
und Mittagessen)<br />
Bu chia! chinesisch: Bitte, nichts zu danken!<br />
178<br />
Bund berühmte Straße in Shanghai, schöne Uferpromenade<br />
am Huangpu-Fluss<br />
Chiachia! chinesisch: Danke!<br />
Chicagoer Field Museum berühmtes Museum in der amerikanischen<br />
Stadt Chicago. Schwerpunkte: Zoologie, Botanik,<br />
Geologie. Unter anderem kann dort ein T.-<strong>Rex</strong>-Skelett bewundert<br />
werden, das Sue getauft wurde.<br />
Chloroform eigentlich Trichlormethan (CHCl 3 ), ein chlorierter<br />
Kohlenwasserstoff. Farblose, süßlich riechende Flüssigkeit,<br />
deren Dämpfe Bewusstlosigkeit hervorrufen. Chloroform<br />
wurde früher als Narkosemittel bei Operationen eingesetzt.<br />
Heute verzichtet man darauf, weil Chloroform innere Organe<br />
wie Herz und Leber schädigen kann.<br />
Desktop englisch: Arbeitsfläche oder Schreibtischplatte. In<br />
der Computersprache ist damit die grafische Benutzeroberfläche<br />
eines Computers gemeint.<br />
Diplodocus Saurier, übersetzt »Doppelbalken«, bis zu 27 Meter<br />
lang, Pflanzenfresser, lebte vor etwa 150 Millionen Jahren<br />
Dsai djian! chinesisch: Auf Wiedersehen!<br />
Dsau! chinesisch: Guten Morgen!<br />
fossil etwas, das in erdgeschichtlicher Vergangenheit entstan-<br />
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den ist. Fossile Energie ist der Sammelbegriff für Energie aus<br />
Brennstoffen, die in der Erde lagern und sich vor Millionen<br />
von Jahren aus tierischen und pflanzlichen Resten gebildet haben<br />
(zum Beispiel Torf, Kohle, Erdöl).<br />
Geologie Die Geologie ist die Wissenschaft vom Aufbau, von<br />
der Zusammensetzung und Struktur der Erde, ihren physikalischen<br />
Eigenschaften und ihrer Entwicklungsgeschichte.<br />
Go chinesisches, strategisches Brettspiel für zwei Personen. Go<br />
ist eines der ältesten Brettspiele der Welt und wurde bereits<br />
2200 Jahre v. Chr. gespielt.<br />
Gongbao Jiding Shanghaier Spezialität: gewürfeltes Hühnerfleisch<br />
mit Chili und Erdnüssen<br />
Herbs englisch: Kräuter<br />
Huaihai Lu breite Straße in Shanghai, berühmt für ihre exklusiven<br />
Kaufhäuser<br />
Huangpu ein 97 Kilometer langer Fluss, der durch Shanghai<br />
fließt und in den Jangtse mündet<br />
Huangpu Lu Straße im Zentrum von Shanghai<br />
ISO eigentlich ISO 5800 Standard, definiert die Lichtempfindlichkeit<br />
bei einer Kamera. Früher gab es bei analogen Kameras<br />
spezielle Filme mit 100, 200 oder 400 ISO. Bei hochwertigen<br />
180<br />
Digitalkameras, die ohne Filme arbeiten, kann dieser Wert<br />
eingestellt werden. Ein Fotograf wählt hohe ISO-Werte insbesondere<br />
bei schwach beleuchteten Objekten.<br />
Jangtse Mit seinen 6380 Kilometern Länge ist der Jangtse der<br />
längste Fluss Asiens und <strong>nach</strong> <strong>dem</strong> Nil und <strong>dem</strong> Amazonas<br />
der drittlängste Strom der Welt. Er fließt durch die Volksrepublik<br />
China. In seinem Einzugsgebiet leben rund 350 Millionen<br />
Menschen.<br />
Kalligrafie griechisch: Schönschreibkunst<br />
Kokutsu-dachi Verteidigungshaltung beim Karate<br />
Kreidezeit Die Kreidezeit (ein Begriff aus der Geologie) begann<br />
vor etwa 145 Millionen Jahren und endete etwa vor 65<br />
Millionen Jahren.<br />
Longtou chinesisch: Drachenkopf<br />
Longyang Metrostation in Shanghai<br />
Lotosblume Seerosengewächs, Wasserpflanze mit auffallend<br />
großen Blättern und Blüten. In China gilt sie als Symbol für<br />
Reinheit und ewiges Leben.<br />
Mae-geri Fußtritt beim Karate<br />
Mammut etwa dreieinhalb Meter große Elefantenart mit ge-<br />
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waltigen Stoßzähnen, Pflanzenfresser. Die letzten Mammuts<br />
starben etwa 4000 Jahre v. Chr. aus.<br />
Mantou Brötchen aus Hefeteig ohne Füllung und neutral im<br />
Geschmack. Mantou werden in Shanghai gerne zum Frühstück<br />
gegessen.<br />
Mingtian djian! chinesisch: Bis morgen!<br />
Morote-uke beidarmiger Abwehrblock beim Karate<br />
Mulanji chinesische Gymnastik mit Schwert und Fächer<br />
Nanbei Gaojia Lu Hauptstraße in Shanghai<br />
Ni hau! chinesisch: Guten Tag! Guten Abend!<br />
Ni schuo schemmo! chinesisch: Wie bitte?<br />
Nunchaku in Deutschland verbotene asiatische Schlagwaffe,<br />
bestehend aus zwei Rundhölzern, die mit einer Kette verbunden<br />
sind. Das Nunchaku wird unter anderem in Verbindung<br />
mit Karate eingesetzt und erfordert jahrelanges Training.<br />
Oriental Pearl Tower (englisch = Perle des Ostens) Shanghais<br />
Fernsehturm ist mit einer Höhe von 468 Metern der derzeit<br />
höchste Fernsehturm in Asien und der dritthöchste der Welt.<br />
Er wiegt 120.000 Tonnen und steht am Ufer des Huangpu-<br />
Flusses.<br />
182<br />
Paläontologe, Paläontologie übersetzt: die Lehre vom alten<br />
Seienden. Die Paläontologie ist die Wissenschaft von den Lebewesen<br />
vergangener Erdzeitalter, also zum Beispiel von Sauriern.<br />
Pixel englisches Kunstwort, zusammengesetzt aus Picture<br />
(Bild), Element und Cell (Zelle) = Bildzelle<br />
Psittacosaurus Saurier, übersetzt »Papageienechse«, etwa zwei<br />
Meter lang, Allesfresser mit einem papageienähnlichen Kopf,<br />
lebte vor etwa 150 Millionen Jahren vorwiegend in sehr trockenen<br />
Gebieten<br />
Pudong Internationaler Flughafen von Shanghai<br />
Pujiang Hotel altes, stilvolles Hotel im Zentrum von Shanghai,<br />
in der Nähe der Flanier- und Einkaufsmeile Bund<br />
Quetzalcoatlus Saurier, das größte flugfähige Tier aller Zeiten,<br />
benannt <strong>nach</strong> <strong>dem</strong> Aztekengott Quetzalcoatl, der als gefiederte<br />
Schlange dargestellt wurde. Er hatte mit seinen etwa 15<br />
Metern Flügelspannweite ungefähr die Größe eines heutigen<br />
Flugdrachens, Gewicht rund 100 Kilo, lebte vor rund 75 Millionen<br />
Jahren.<br />
Ruijin-Park Grünanlage in Shanghai<br />
Seismosaurus Saurier, übersetzt »Erde erschütternde Echse«,<br />
etwa 40 Meter lang, Fleischfresser, Gewicht ca. 80 Tonnen, lebte<br />
vor etwa 150 Millionen Jahren<br />
183
Shanghai größte Stadt Chinas, etwa 22 Millionen Einwohner.<br />
Zugleich auch wichtigste Industriestadt Chinas. Übersetzt bedeutet<br />
der Name so viel wie »Stadt hin zum Meer«. Shanghai<br />
ist ungefähr doppelt so groß wie das Saarland, misst von Nord<br />
<strong>nach</strong> Süd etwa 120 Kilometer und von Ost <strong>nach</strong> West etwa 100<br />
Kilometer.<br />
Shanghai Museum Chinas bestes Museum für klassische chinesische<br />
Kunst beherbergt Keramiken, Bronzeplastiken, Porzellan,<br />
Jadeobjekte und Kalligrafien.<br />
Sichuan Zhonglu Straße in Shanghai<br />
Songshu Guiyue Spezialität aus Shanghai: süßsauer angerichteter<br />
Mandarinfisch<br />
Taijiquan chinesisches Schattenboxen<br />
Tutanchamun ägyptischer Pharao, bestieg den Thron als<br />
Neunjähriger und regierte neun Jahre lang (1332 <strong>–</strong> 1323 v.<br />
Chr.). Er starb im Alter von 18 oder 19 Jahren. Vermutlich<br />
wurde er ermordet.<br />
Tyrannosaurus <strong>Rex</strong> Saurier, übersetzt bedeutet der Name<br />
»König Tyrannenechse«, auf zwei Füßen laufender Fleischfresser<br />
und Raubsaurier, etwa zwölf Meter lang, fünf Meter<br />
hoch, Gewicht: bis zu sieben Tonnen, lebte vor etwa 65 Millionen<br />
Jahren<br />
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Uppercut englisch, Aufwärtshaken. Schlag beim Boxsport, der<br />
das Kinn des Gegners treffen soll und daher auch Kinnhaken<br />
genannt wird.<br />
Waibaidu Brücke über den Wusong-Fluss in Shanghai<br />
Weitwinkelobjektiv Objektiv mit einer gegenüber <strong>dem</strong> Normalobjektiv<br />
kürzeren Brennweite und größerem Bildwinkel<br />
Wok hohe, gewölbte Pfanne, die in der chinesischen Küche eine<br />
wichtige Rolle spielt. Mit <strong>dem</strong> vielseitigen Wok kann man<br />
braten, kochen, schmoren, dünsten und frittieren.<br />
Wusong Fluss in Shanghai<br />
Yoko-geri Seitwärtsfußstoß beim Karate<br />
Yuan chinesische Währung. Ein Yuan entspricht etwa zehn<br />
Cent.<br />
Yuyuan-Basar Basar rund um den »Garten der Zufriedenheit«,<br />
einer der schönsten Plätze in Shanghai mit Pavillons,<br />
Wandelgängen und Teichen<br />
Zoom Objektiv mit variabler Brennweite. Damit kann man<br />
den Bildausschnitt verändern <strong>–</strong> zum Beispiel etwas näher heranholen.<br />
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