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Radiatoren - energiewerkstatt.eu

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Ratgeber 09<br />

<strong>Radiatoren</strong><br />

<strong>Radiatoren</strong> bzw. Heizkörper werden sowohl im<br />

N<strong>eu</strong>bau als auch in der Althausmodernisierung<br />

eingesetzt. Bei Auslegung der Heizung auf niedrige<br />

Vorlauftemperaturen und der Verwendung<br />

von Niedrigtemperaturheizkörpern sowie Thermostatventilen<br />

kann der Wohnkomfort erhöht<br />

und Energie eingespart werden.<br />

Arten von <strong>Radiatoren</strong><br />

Am Markt ist eine ganze Palette von unterschiedlichen<br />

<strong>Radiatoren</strong> oder Heizkörpern zu finden.<br />

Wurde früher der Rippenheizkörper häufig<br />

verwendet, so werden h<strong>eu</strong>te meist Flach- oder<br />

Plattenheizkörper installiert.<br />

Die Wärmeleistung kann durch Anordnung mehrerer<br />

Platten hintereinander und durch dazwischen<br />

liegende Lamellen erhöht werden. Dadurch<br />

sinkt allerdings der als besonders behaglich<br />

empfundene Strahlungsanteil. Die Konvektion,<br />

also die Wärmeübertragung durch erwärmte<br />

Luft, steigt. Beträgt der Strahlungsanteil bei einer<br />

einzelnen Platte noch 40 %, so liegt er bei<br />

einer optisch gleich großen Doppelplatte nur<br />

mehr bei etwa 20 %.<br />

Die Lamellen erz<strong>eu</strong>gen Luftwärme<br />

Zweireihiger Plattenheizkörper mit Thermostatventil<br />

Quelle: „Richtig heizen“, VKI Österrreich<br />

Eine konventionelle Radiatorheizung hat ein<br />

Vorlauf- Rücklaufverhältnis von VL/RL =70/55<br />

und dadurch einen hohen Anteil an Konvektionswärme<br />

(Lufterwärmung) und nur geringe<br />

Wärmestrahlung, das wird oft als unangenehme<br />

Luftumwirbelung empfunden.<br />

Wer also einen hohen Strahlungsanteil haben<br />

möchte, verwendet möglichst einlagige Flachheizkörper<br />

mit großer Oberfläche.<br />

Sind die Heizkörper so ausgelegt, dass die<br />

Räume auch bei relativ niedrigen Vorlauftemperaturen<br />

von max. 45° C ausreichend beheizt<br />

werden, so spricht man von Niedertemperatur-<br />

Heizkörpern.<br />

Auf Niedertemperatur dimensionierte Plattenheizkörper<br />

haben ein Vorlauf zu Rücklauf Verhältnis<br />

von etwa 45° C zu 35° C (VL/ RL =<br />

45/35) und können gut geregelt werden. Dazu<br />

müssen aber die Flächen entsprechend groß<br />

ausgelegt werden.<br />

R-EBK 9-009<br />

Stand: 06.09.2010<br />

energie:bewusst Kärnten<br />

Koschutastraße 4, 9020 Klagenfurt<br />

www.energiebewusst.at


Niedrige Vorlauftemperaturen erhöhen außerdem<br />

den Wirkungsgrad des Heizkessels, dadurch<br />

kann Energie eingespart werden. Bei Wärmepumpen<br />

und Brennwertheizgeräten sind niedrige<br />

Vorlauftemperaturen in den Wärmeverteilsystemen<br />

die Grundvoraussetzung für das Erreichen<br />

hoher Wirkungsgrade. Noch kleinere Vorlauftemperaturen<br />

sind mit großflächigen Wand- oder<br />

Fußbodenheizungen erreichbar (siehe auch Ratgeber<br />

14 und 15).<br />

Heizkörper werden normalerweise unter den<br />

Fenstern angebracht, um Schimmelbildung an<br />

den Fensterlaibungen und F<strong>eu</strong>chtebeschlag an<br />

den Fenstern zu vermeiden.<br />

Wie bei allen Wärme-Abgabesystemen soll hoher<br />

Wert auf die Regelung der <strong>Radiatoren</strong> gelegt<br />

werden. Jeder einzelne Heizkreislauf sollte vor<br />

der Inbetriebnahme vom Installationsbetrieb hydraulisch<br />

eingestellt werden. Nur so wird jeder<br />

Heizkörper garantiert mit ausreichend Heizungswasser<br />

versorgt.<br />

Thermostatventil und Regelung<br />

Thermostatventile auf den einzelnen <strong>Radiatoren</strong><br />

sind h<strong>eu</strong>te Standard und dürfen auf keinen Fall<br />

fehlen. Sie passen die Wärmeabgabe an den<br />

eingestellten Wert an und verringern die Wärmeabgabe,<br />

sobald die gewünschte Raumtemperatur<br />

erreicht wird. So wird wertvolle Heizenergie gespart.<br />

Praktisch, komfortabel und energiesparend sind<br />

Raumthermostate mit Zeitschaltuhr für Tag-<br />

/Nacht und Sommer-/ Winterbetrieb, evtl. sogar<br />

st<strong>eu</strong>erbar übers Internet.<br />

Räume in denen bereits ein Raumthermostat die<br />

Temperaturregelung übernimmt, werden keine<br />

Thermostatventile installiert.<br />

<strong>Radiatoren</strong> können eine sinnvolle Ergänzung zur<br />

Fußbodenheizung sein. Die Fußbodenheizung<br />

wird dabei auf eine fixe Vorlauftemperatur von<br />

max. 26–28° C eingestellt, um Venenerkrankungen<br />

vorzub<strong>eu</strong>gen. Die <strong>Radiatoren</strong> reagieren<br />

auf die Witterung, weil sich die Vorlauftemperatur<br />

nach der Außentemperatur richtet.<br />

Thermostatventil mit 5 Stufen<br />

Quelle: KERMI GmbH; www.kermi.com<br />

Weitere Arten von <strong>Radiatoren</strong><br />

Am Markt werden auch elektrisch betriebene<br />

Heizkörper angeboten. Sie werden häufig in<br />

Wohnungen eingesetzt, um die Installationskosten<br />

der Heizanlage gering zu halten. Durch den<br />

hohen Strompreis sind solche Heizungen im Betrieb<br />

jedoch sehr t<strong>eu</strong>er und nur bei geringem<br />

Wärmebedarf überlegenswert.<br />

Großer Beliebtheit erfr<strong>eu</strong>en sich auch Handtuchradiatoren<br />

für das Badezimmer.<br />

Schwimmbad<br />

Sind im Schwimmbad höhere Temperaturen erforderlich,<br />

so sind spezielle Thermostat-Köpfe (Sollwertbereich<br />

15° C bis 35° C) erhältlich.<br />

Badezimmer<br />

Arbeits- u. Kinderzimmer<br />

Wohn- u. Esszimmer (Grundeinstellung)<br />

Küche, Korridor<br />

Hobbyraum, Schlafzimmer<br />

Alle Räume nachts (Nachtabsenkung)<br />

Treppenhaus, Windfang<br />

Kellerräume<br />

(Frostschutzstellung)<br />

Bei Thermostat-Köpfen in der Ausführung<br />

mit zusätzlicher Nullstellung ist die niedrigste<br />

Einstellung 0° C<br />

Einstellvarianten von Thermostatventilen<br />

Quelle: Theodor Heimeier Metallwerk GmbH<br />

Seite 2 von 3 Ratgeber Nr.: R-EBK 9-009, Stand: 06.09.2010


Selber machen – oder machen lassen?<br />

Die Installation durch einen Fachbetrieb ist sinnvoll,<br />

da vor allem die hydraulische Einregelung<br />

der Heizanlage entsprechende Messgeräte und<br />

Kenntnisse erfordert.<br />

Die Optimierung während der ersten Heizperiode<br />

sollte von den BewohnerInnen ausgeführt werden.<br />

Dazu ist die Kenntnis der Regelung erforderlich.<br />

Informieren Sie sich deshalb ausführlich<br />

bei Ihrem Installat<strong>eu</strong>rbetrieb, wie die Heizung<br />

geregelt und gewartet wird!<br />

Der Praxistipp<br />

Bei N<strong>eu</strong>installationen berechnet Ihr Installationsbetrieb<br />

die Größe der <strong>Radiatoren</strong> und übernimmt<br />

die Montage. Bei alten Anlagen Thermostatventile<br />

montieren bzw. montieren lassen! Niedertemperaturheizkörper<br />

verwenden, d. h.<br />

Heizkörpergröße auf Vorlauftemperaturen von<br />

45° C–50° C auslegen. Thermostatventile immer<br />

waagrecht einbauen, der Thermostatkopf darf<br />

nicht nach oben oder unten zeigen!<br />

Weitere Informationen<br />

<br />

VKI Österreich, www.konsument.at<br />

Quellenangaben<br />

Broschüre „Modern Heizen“ von "die<br />

umweltberatung"<br />

Broschüre „Heizsysteme und Warmwasser“,<br />

Verein für Konsumenteninformation (VKI)<br />

Österreich<br />

Adressen<br />

energie:bewusst Kärnten,<br />

www.energiebewusst.at<br />

Energieförderung Kärnten,<br />

www.energiewirtschaft.ktn.gv.at<br />

„Kärnten voller Energie“<br />

www.energie.ktn.gv.at<br />

Kärntner EnergieBeratungsManager (ebs)<br />

www.ktn.ebsmanager.net<br />

Kärntner Energieausweisdatenbank „ZEUS“<br />

www.ktn.energieausweise.net<br />

Wohnbauförderung Kärnten,<br />

www.wohnbau.ktn.gv.at<br />

„die umweltberatung NÖ“,<br />

www.umweltberatung.at<br />

www.energie.ktn.gv.at<br />

www.energiebewusst.at<br />

Eine Initiative von Energiereferentin, Landesrätin Dr. in Beate Prettner<br />

Herausgeber und für den Inhalt verantwortlich: energie:bewusst Kärnten, Koschutastraße 4, 9020 Klagenfurt<br />

Dieser Ratgeber basiert auf einer Idee der „Energieberatung Niederösterreich“;<br />

als Vorlage diente der Ratgeber 09, „<strong>Radiatoren</strong>“, welcher auf die Kärntner Verhältnisse<br />

angepasst wurde.<br />

Ratgeber Nr.: R-EBK 9-009, Stand: 06.09.2010 Seite 3 von 3

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