Antwort CDU - nabu - preetz - probstei
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Ortsverband Preetz<br />
Anna-von-Buchwaldt-Weg 11<br />
24211 Preetz<br />
- Der Vorsitzende -<br />
Tel: 04342-799907<br />
e-mail: simon.bussenius@cdu-<strong>preetz</strong>.de<br />
Internet: www.cdu-<strong>preetz</strong>.de<br />
Sehr geehrter Herr Christiansen,<br />
Preetz im April 2008<br />
vielen Dank für Ihre Anfrage zur Kommunalwahl im Auftrage des NABU – Ortsgruppe Preetz-<br />
Probstei.<br />
Als Naturschutzbund setzen Sie sich kritisch mit naturbelastenden Maßnahmen auseinander<br />
und sind im Rahmen von politischer Meinungsbildung natürlich auf ungefilterte Informationen<br />
angewiesen. Die Informationen wollen wir Ihnen gern geben.<br />
1. Auf welche Weise wird sich Ihre Partei künftig für eine nachhaltige, an den Erfordernissen<br />
des demographischen Wandels orientierte Siedlungsentwicklung und damit für eine<br />
Reduzierung des Flächenverbrauchs einsetzen?<br />
Diese Frage bedeutet in einer gewissen Weise für Preetz einen Widerspruch: Aufgrund<br />
seiner Bedeutung für die Region als Unterzentrum, vielleicht sogar künftig mit Teilfunktion<br />
eines Mittelzentrums (aktueller Landesentwicklungsplan) soll Preetz stets Wohnraum und<br />
neue Baugrundstücke vorhalten. Das haben wir mit unserer strategischen Lage zur<br />
Landeshauptstadt Kiel in den vergangenen Jahren auch gezeigt, denn Preetz hat in wenigen<br />
Jahren gut 1.000 Einwohner dazugewonnen – gegen den übrigen Trend. Die Landesplanung<br />
sieht Preetz zudem auf einer Entwicklungsachse, an der auch weitere Baugebiete genehmigt<br />
würden. – Davon sind aber kaum noch welche vorhanden. Die Haimkrogkoppel wird<br />
zunächst das letzte große Baugebiet der nächsten Jahre sein. –Danach kommen lediglich<br />
kleinere Restgebiete zum Zuge der Überplanung. Es mangelt also auf der „Gemarkung<br />
Preetz“ am Platz.<br />
Weiterhin ist die Prognose der Landesplaner im Bezug auf die demographische Entwicklung:<br />
Benötigter Neubedarf an Wohnquartieren im Kreis Plön: zusätzliche 2500 Einheiten, aber<br />
auch: Anstieg der Einwohner im Alter von 75 Jahren und älter im Kreis bis zum Jahr 2025 +<br />
82%. Das wird Auswirkungen für Preetz haben. Die älteren Menschen streben nach einem<br />
möglichst langem selbstbestimmten Leben, wünschen sich aber die<br />
Versorgungseinrichtungen (Ärzte, Krankenhaus, Einkaufmöglichkeiten) vor Ort. Das sind<br />
alles Faktoren, die den Standort Preetz bevorzugt dastehen lassen. Somit werden sich bei<br />
größeren Sanierungsbauten oder Lückenbebauungen in Innenstadtnähe Senioren-Stadt-<br />
Häuser oder Betreutes Wohnen durchsetzen und der benötigte Neubaumehrbedarf in<br />
Neubaugebieten darstellen.<br />
Deshalb wird sich die von Ihnen gestellte Frage gerichtet „nach den Erfordernissen des<br />
demographischen Wandels“ für Preetz sogar gegenteilig verhalten. – Deshalb sprach ich von<br />
einem möglichen Widerspruch.<br />
Die Effekte werden sich dafür in den Umlandgemeinden ergeben. Hier wird die Zersiedelung<br />
stagnieren. Die Umlandgemeinden hätten zudem Schwierigkeiten der Genehmigung durch<br />
die Landesplanung.<br />
Umwelt- und Klimaschutz war und ist aber auch stets eine Angelegenheit der Gesamtschau;<br />
deshalb: in Preetz wird der Wohnbedarf bleiben, in den Umlandgemeinden stagnieren bzw.<br />
abnehmen.<br />
Was bedeutet dies für unsere städtische Bauplanung? – Die Neubaugebiete Schwebstöcken<br />
I und II sowie auch die Planungen zur Haimkrogkoppel zeigen, dass wir in Preetz Abstand<br />
nehmen von der engstehenden Versiegelung mit Wohnhäusern. Es gibt zahlreiche<br />
Grünzäsuren, Knicks und Streuobstwiesen. Die Entwässerung in Schwebstöcken erfolgt<br />
komplett auf den Grundstücken der Anwohner oder in lokalen Regenwasserbecken, die
schon fast einen Biotop-Charakter erhalten. Vergleichen Sie dies doch einmal mit dem<br />
Gebiet Kiel „Suchsdorf an der Au“ – Häuser, dicht an dicht.<br />
Diese Entwicklung zum schonenden Umgang mit der Natur trägt schon seit Jahrzehnten die<br />
Handschrift der <strong>CDU</strong>, die fast ununterbrochen den Vorsitzenden des<br />
Bauplanungsausschusses stellt. Diese Planung für Preetz mit Augenmaß wollen wir auch<br />
künftig weiterführen.<br />
2. Wie sollte Ihrer Meinung nach die Stadt Preetz auf die Klimaproblematik reagieren?<br />
Gerade Klimaschutz ist eine Angelegenheit des globalen Denkens. – Aber das was die<br />
Selbstverwaltung in Preetz zu dieser Thematik beitragen kann, sollte sie gemäß unseres<br />
Wahlprogrammes zur Kommunalwahl am 25. Mai 2008 angehen:<br />
• Wir stehen für die energetische Gebäudesanierung der städtischen Gebäude<br />
(Heizungsanlagen, Wärmedammung, Sparschaltungen)<br />
• Wir unterstützen neue Energieversorgungskonzepte da, wo sie wirtschaftlich eingesetzt<br />
werden können, um so die Umwelt und den Bürger zu entlasten – ein Beispiel hierfür ist<br />
die Hackschnitzel-Heizanlage des neuen Feuerwehrgerätehauses.<br />
• In Angelegenheiten, bei denen Bürger energetische Sanierungsmaßnahmen durchführen<br />
wollen, begrüßen wir eine wohlwollende Prüfung des Bauamtes in Preetz. Bauvorhaben,<br />
bei denen die Selbstverwaltung gefragt werden muss, werden wir ebenso wohlwollend<br />
begleiten, wenn der Mehrwert erkennbar ist.<br />
3. Welche Vorstellungen hat Ihre Partei in Bezug auf eine Zusammenarbeit mit den vor Ort<br />
tätigen ehrenamtlichen Naturschutzverbänden?<br />
Die <strong>CDU</strong> freut sich immer über Bürgeranregungen oder das Engagement von Bürgern für<br />
bestimmt Projekte. Beispielhaft wären hier die Interessen der Eltern für eine bessere<br />
Kinderbetreuung in Preetz, die Feuerwehr, Sehbeeinträchtigten für eine barrierefreie<br />
Umgebung, die Kleingartenvereine, die Anlieger Zulagenland, Verein Glindskoppel e.V.,<br />
Investoren von privaten/gewerblichen Bauvorhaben, Elternbeiräte, Schulleiter, Preetz<br />
Stadtmarketing, Sozialverbände, etc. zu nennen. – Mit diesen und etlichen<br />
Gesprächspartnern mehr, haben wir im Rahmen unserer Fraktionssitzungen einen direkten<br />
Ausstausch gehabt.- Dies ist in gewisser Weise dann auch eine Bringschuld, denn<br />
ansonsten können Sie sich auch ohne direkten Austausch darauf verlassen, dass wir nach<br />
besten Wissen und Gewissen verfahren, aber bei unserer Fraktionsarbeit auch Fachleute<br />
aus dem Bereich Umwelt, Land- und Forstwirtschaft vorhalten. – Sollte sich eine<br />
Gesprächskultur der Umweltverbände nach dem Vorbild des sozialen „Runden Tisches“ mit<br />
ernst gemeinten Vorhaben herauskristallisieren, werden wir an solchen Foren auch gern<br />
teilnehmen und uns aktiv einbringen.<br />
Mit freundlichen Grüßen<br />
Simon Bussenius<br />
Ortsvorsitzender