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Besonderheiten auf einen Blick: - architekten ronacher ZT GmbH

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Fotos: Biohotel Daberer<br />

<strong>Besonderheiten</strong> <strong>auf</strong> <strong>einen</strong> <strong>Blick</strong>:<br />

• gelungene Hotelerweiterung in ökologischer Bauweise<br />

• autarke Warmwasser- und Energieversorgung durch<br />

Solaranlage und Pelletsheizung<br />

• moderne Wohnlichkeit mit hohem Qualitätsanspruch<br />

www.hotelstyle.at


Biohotel Daberer<br />

Bio trifft<br />

Design!<br />

Das Kärntner Biohotel Daberer präsentiert sich nach<br />

einem umfassenden Umbau unter ökologischen Aspekten<br />

mit noch mehr Platz für seine Gäste und einer<br />

Wohlfühlatmosphäre der besonderen Art.<br />

Nach einer intensiven zweijährigen Planungszeit realisierte die<br />

Besitzerfamilie Daberer im vergangenen Frühling zahlreiche neue<br />

Ideen. So wurde der dritte Stock des Haupthauses zur Gänze abgerissen<br />

und in Niedrigenergiebauweise wieder <strong>auf</strong>gebaut, der<br />

nun mit s<strong>einen</strong> großzügigen „Weitblickstudios“ Wohnkultur <strong>auf</strong><br />

höchstem Niveau bietet. Ein nördlich situierter Zubau begrüßt mit<br />

weitläufiger Hotelhalle, Rezeption und Aufenthaltsräumen, im ersten<br />

Obergeschoß wurde zudem ein großzügiger Yoga-Raum errichtet,<br />

der auch als Ruheraum für die nahe gelegene Waldsauna<br />

Verwendung findet.<br />

Um diese Neuerungen umzusetzen, werkten in nur 14 Wochen<br />

Bauzeit bis zu 80 Arbeiter gemeinsam <strong>auf</strong> der Baustelle, bei der<br />

insgesamt 100 m² Solaranlage montiert, 1.000 m³ Erdreich bewegt,<br />

7.500 m² Holzschalungen eingesetzt und 150 m³ Konstruktionsholz<br />

verarbeitet wurden. „Diese Neuheiten ermöglichen den Gästen<br />

noch mehr Freiraum und Rückzugsorte. Wir haben großen Wert<br />

dar<strong>auf</strong> gelegt, eine legere, moderne, aber gemütliche „Wohnzimmeratmosphäre“<br />

zu schaffen, im bewussten Gegensatz zu<br />

durchgestylten Alternativen. Das Motto lautete: Kontinuität in der<br />

Gestaltung als Grundprinzip bei gleichzeitigem Bekennen zu modernem<br />

Design“, erläutert Architekt DI Dr. Herwig Ronacher das<br />

durchdachte Konzept. Für die Innenarchitektur zeichnete Frau DI<br />

Andrea Ronacher verantwortlich.<br />

Qualität im Detail<br />

Das Thema Natur steht im Mittelpunkt der Anlage und zieht sich<br />

als Leitfaden konsequent durch alle Innenräume. So eröffnet sich<br />

hinter der großzügigen neuen Rezeption, deren Empfangspult<br />

edel mit Lodenstoff verkleidet wurde, durch eine große Fensterfront<br />

ein wunderbarer <strong>Blick</strong> hinaus <strong>auf</strong> den umliegenden Wald<br />

mit rauschendem Bach und Wasserfall. Der angeschlossene kleine<br />

Hotelshop „Schöne Dinge“ bietet besondere Mitbringsel aus<br />

der Region, vom biologischen Tee über dekorative Keramik bis<br />

hin zu vielfältigen Honigprodukten. Auch die nächsten Schritte<br />

durch das Hotel führen unmittelbar weiter im Reigen „natürlicher“<br />

Neuigkeiten: Eine Willkommensecke, ein lauschiger Platz am Kamin<br />

sowie der Hofgarten mit bunten Magazinen und Zeitungen<br />

bilden gemeinsam eine Art weitläufiges Hotel-Wohnzimmer. Hier<br />

ist Raum zum Schmökern und Plaudern, zum Zurückziehen und<br />

Kommunizieren gleichermaßen. Warme Farben und gemütliche<br />

Sitzmöbel schaffen im Zusammenspiel mit knisterndem Feuer<br />

eine entspannende Atmosphäre. Das „Ideenreich“ präsentiert<br />

sich mit Internetzugang als innovatives Informationszentrum des<br />

Hauses, in dem der Gast alle Freizeitaktivitäten rund um das Hotel<br />

selbst studieren kann. Besonders praktisch: die überdimensionale<br />

hintergrundbeleuchtete Wanderkarte, an der die Tagesrouten<br />

exakt geplant werden können. Daneben erweist sich der „Silbensalon“<br />

als eine überdimensionale Wohnzimmer-Bibliothek mit<br />

umfassender Büchersammlung. Ob Bildbände, klassische Literatur,<br />

heitere Urlaubslektüre oder Bücher in italienischer oder englischer<br />

Sprache: In einem der Design-Klassiker-Fauteuils begibt sich<br />

der Gast gemütlich <strong>auf</strong> eine „Silbenreise“ seiner Wahl.<br />

Als gestalterischer Kontrapunkt wurde der dahinter liegende neue<br />

Restaurantteil „Pforrnastube“ konzipiert, dessen Name nicht von<br />

ungefähr kommt: St. Daniel, der Ort, in dem sich das Biohotel<br />

Daberer befindet, ist die Urpfarre des Gailtals und wird umgangssprachlich<br />

„Pforre“ genannt, woraus sich der Name „Pforrnastube“<br />

ableitet. In diesem Raum präsentiert sich eine klare, fast nüchterne<br />

Linienführung mit sachlichem Grau als Sitzbezug, Stühlen aus<br />

Buchenholz sowie grauen Wand- und Vorhangfarben. Als heite-<br />

uu<br />

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28<br />

re Farbtupfer kommen Lodenpolster im gekonnt kräftigen Farbenmix und viele<br />

kleine bunte Bilder zum Einsatz. Praktisch für Familien: Ein liebevoll gestalteter<br />

und gut einsehbarer Kinderspielbereich bietet den kleinsten Gästen Abwechslung<br />

und Bewegungsfreiraum während der Essenszeiten. Als weitere Neuheit<br />

präsentiert sich eine der Hotelbar angeschlossene Weinlounge. – Das erklärte<br />

Refugium von Christian Daberer, der als versierter Sommelier des Hauses stets<br />

den passenden Tropfen zu den durchwegs biologischen Spezialitäten aus der Küche<br />

empfiehlt.<br />

Relaxen und Wohnen mit Weitblick:<br />

In neuem Kleid präsentiert sich auch die NaturSpa-Rezeption mit dem Tee- &<br />

Bücherparadies „BiblioTEE“ und zusätzlichem Ruheraum zum Entspannen nach<br />

den Behandlungen. Als weiteres Highlight wurde im Obergeschoß ein Yoga-<br />

Ruheraum als großzügige Kraft- und Energieoase geschaffen, deren Ambiente<br />

von einem wunderbaren Ausblick <strong>auf</strong> die umliegende Gartenlandschaft mit plätscherndem<br />

Wasserfall, großen Ruheliegen, warmen Farben in Kombination mit<br />

Akazienholz und knisterndem Kaminfeuer bestimmt wird.<br />

Die „Weitblickstudios“ unter dem Dach werden ihrem Namen gerecht: Beim Aufwachen<br />

liegt dem Gast die wunderbare Landschaft des Gailtales buchstäblich zu<br />

Füßen. Die im Hotel Daberer praktizierte nachhaltige Art des Bauens findet hier<br />

ebenfalls ihren Ausdruck. So garantieren eine naturbelassene Lehmwand und<br />

eine Wandheizung ein ideales Raumklima sowie eine perfekte Luftfeuchtigkeitsregulierung.<br />

Natürliche Stoffe und Möbel aus gekalktem Lärchenholz – von einem<br />

Tischler in der Umgebung eigens für die Weitblickstudios gestaltet – unterstreichen<br />

die Wohlfühlatmosphäre. Ganz im Sinne höchster Individualität wurden<br />

die Zimmer mit einem wandelbaren Sofa, das zum Sitzen, Lümmeln und Liegen<br />

mit <strong>Blick</strong> nach außen einlädt, ausgestattet. Ein „eigener Tee- & Bücherbutler“, harmonisch<br />

in <strong>einen</strong> formschönen Wandschrank aus Lärche integriert, bietet vielfältige<br />

Lektüre bei duftendem Kräuterteegenuss rund um die Uhr.<br />

Fazit: „Bio trifft Design“ – eine Begegnung, die im Hotel Daberer auch anspruchs- g<br />

volle Gäste glücklich macht!<br />

Hersteller & Produkte<br />

Sicherheitstechnik: Schrack<br />

TV: Samsung<br />

www.hotelstyle.at<br />

Kommunikationstechnologie/<br />

Telefonanlagen: Kapsch<br />

Türen: Wehle<br />

Mobiliar: Rossin, Seefelder, Wiener Werkstätten,<br />

Wittmann, Mobitec<br />

Licht: Egger Licht<br />

Teppiche: Farbmühle Friessnegg, Adil Besim<br />

Armaturen: Hans Grohe<br />

Sanitärprodukte: Duravit, Geberit, L<strong>auf</strong>en<br />

Duschen: Duca<br />

Fliesen: Flor Gres<br />

Betten: Tischlerei Eder<br />

Bettwäsche: Schraml<br />

Polster und Decken: Schraml<br />

Schalter: Jung<br />

Stoffe: Farbmühle Friessnegg<br />

Bademäntel, Handtücher: Schraml<br />

Ruheliegen: MBM<br />

Die Liste erhebt k<strong>einen</strong> Anspruch <strong>auf</strong> Vollständigkeit


Biohotel Daberer<br />

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30<br />

Das Beste vom Leben<br />

Das Biohotel Daberer besticht neben seiner durchdachten Architektur auch<br />

durch s<strong>einen</strong> konsequent gelebten Grundsatz der Nachhaltigkeit. Marianne<br />

Daberer ist gemeinsam mit Bruder Christian sowie ihren Eltern Inge und Willi<br />

Daberer Gastgeberin des Hauses. Über das Ziel in jeder Hinsicht immer das<br />

Beste zu bieten, spricht sie im folgenden Interview.<br />

hotelstyle: Der sehr persönliche Charakter des Hauses ist bezeichnend<br />

für das Biohotel Daberer?<br />

Marianne Daberer: Das Thema Persönlichkeit steht im Vordergrund,<br />

bei der Betreuung unserer Gäste wie beim Ambiente. –<br />

Denn so unverwechselbar wie unser Angebot ist auch die Architektursprache<br />

des Hauses. Wir gestalten so individuell wie irgendwie<br />

möglich, mit vielen, kl<strong>einen</strong> und praktischen Details. Unser Hotel<br />

einzurichten ist für uns nicht anders als ein Wohnzimmer oder eine<br />

Wohnung zu gestalten – nur eben in etwas größerem Umfang. Wie<br />

im privaten Bereich ist uns auch im Hotel die Kontinuität höchster<br />

Qualität unter ökologischen Aspekten sehr wichtig.<br />

hotelstyle: Das Biohotel Daberer hat als Bio- & Ökopionier im Kärntner<br />

Gailtal seit jeher versucht, im Einklang mit der Natur zu leben?<br />

Marianne Daberer: Gegründet wurde das Hotel 1928 von meinem<br />

Urgroßvater eigentlich als Heilbad mit eigener Kalzium-Magnesium-Hydrogen-Karbonat-Quelle,<br />

1978 wurde es zur Biopension<br />

Daberer weiterentwickelt und als Nichtraucher-Hotel etabliert.<br />

Seitdem steht das Biohotel Daberer ganz unter dem Zeichen der<br />

Nachhaltigkeit und biologischer Lebensweise. Der Betrieb war<br />

also schon immer bestrebt, das Beste im Einklang mit der Natur<br />

zu bieten. Das nehmen unsere Gäste ebenso wahr wie wichtige In-<br />

stitutionen, denen dieses Thema<br />

ein Anliegen ist. Nicht umsonst<br />

haben wir zahlreiche Auszeichnungen<br />

erhalten, wie beispielsweise<br />

dreimal die Auszeichnung als eines der 10 Top-Öko-Hotels<br />

Europas (vergeben von GeoSaison), den Tourismus Award des<br />

Landes Kärnten für „Tourismus & Natur“, die „Grüne Haube“ für herausragende<br />

Naturküche, das Europäisches Umweltzeichen (Ecolabel)<br />

für Tourismusbetriebe oder auch den „Trigos“, den Preis für<br />

Corporate Social Responsibility in der Kategorie Ökologie.<br />

hotelstyle: Wir wird Ihre Philosophie für Ihre Gäste transparent?<br />

Marianne Daberer: Ich glaube, dass man eine Philosophie selbst<br />

konsequent leben muss, damit sie auch für die Gäste spürbar ist.<br />

Die Themen „Bio“ oder „Nachhaltigkeit“ als reine Marketinginstrumente<br />

funktionieren sicher nur kurzfristig. Wir kommunizieren<br />

unsere Ausrichtung in vielen persönlichen Gesprächen, machen<br />

unsere Philosophie aber auch gerne erlebbar - wie zum Beispiel<br />

mit unserem „Energiesch<strong>auf</strong>enster“. Die Gäste erfahren einfach<br />

hautnah und <strong>auf</strong> allen Ebenen wofür unser Hotel steht: Für das<br />

Beste im Leben!<br />

Herzlichen Dank für das Gespräch!<br />

www.hotelstyle.at


Biohotel Daberer<br />

Ausgezeichnete Öko-Meilensteine<br />

Das Biohotel Daberer steht seit jeher für <strong>einen</strong> verantwortungsvollen<br />

Umgang mit der Natur. Auch im<br />

Rahmen des jüngsten Umbauprojektes wurden wieder<br />

Öko-Meilensteine gesetzt: Seit Juni kommt ausschließlich<br />

Energie aus Sonne und Holz für die Heizung<br />

und die Warmwasser<strong>auf</strong>bereitung im Haus zum<br />

Einsatz. Ermöglicht wird dies durch eine im Untergeschoß<br />

des Zubaus untergebrachte Pelletsheizung<br />

in Kombination mit einer 100 m² großen Solaranlage<br />

am Dach des Hauses. Von diesem klaren Bekenntnis<br />

zur Ökologie kann sich jeder Gast tagtäglich selbst<br />

überzeugen: In einem Energie-Sch<strong>auf</strong>enster, einem<br />

anschaulichen Informationsterminal im Erdgeschoß,<br />

lassen sich die wichtigsten Energiedaten stets aktuell<br />

ablesen. „Wir sind stolz, mit unserer Heizung und<br />

Warmwasserversorgung nach neuesten Gesichtspunkten<br />

der ökologischen Verträglichkeit, völlig autark<br />

zu sein“, freut sich Gastgeberin Marianne Daberer.<br />

Dass sich nachhaltig durchdachte Konzepte lohnen,<br />

beweisen zahlreichen Auszeichnungen des Hotels.<br />

Jüngster Anlass zur Freude: Das Haus wurde im Oktober<br />

mit der renommierten internationalen Wellness-<br />

Aphrodite 2010 in München prämiert. Für den Preis waren<br />

32 Hotels aus Deutschland, der Schweiz, Südtirol<br />

und Österreich nominiert. Die Begründung der Jury<br />

im Rahmen der Preisverleihung: „Seit 30 Jahren steht<br />

das Biohotel Daberer in Kärnten für aktiven und vor<br />

allem gesunden Urlaub. Dabei wird die Inhaberfamilie<br />

nicht müde, das Biokonzept stetig zu verbessern.<br />

Der jüngste An- und Umbau in schlicht-elegantem Stil<br />

ist ein Paradebeispiel für durchgängig ökologische<br />

Bauweise, zudem wurde das Haus durch den Umbau<br />

energieautark. Jahrelanges erfolgreiches Bemühen<br />

um Nachhaltigkeit in allen Bereichen ohne Verzicht<br />

<strong>auf</strong> Komfort wird belohnt mit der Wellness-Aphrodite<br />

2010 in der Kategorie Ökologie und Nachhaltigkeit!“<br />

31


32<br />

Nachhaltigkeit im Mittelpunkt<br />

Das Thema „nachhaltiges Bauen“ steht immer stärker im Mittelpunkt<br />

moderner Hotelarchitektur. Auch das Biohotel Daberer setzt <strong>auf</strong> ein<br />

ökologisch durchdachtes Architekturkonzept. hotelstyle im Gespräch<br />

mit dem Architektenpaar DI Andrea und DI Dr. Herwig Ronacher, das für<br />

die Gesamtplanung verantwortlich zeichnet.<br />

hotelstyle: Das Biohotel Daberer erscheint auch nach s<strong>einen</strong> Erweiterungen<br />

immer noch wie aus einem Guss?<br />

DI Dr. Herwig Ronacher: Wenn man die Möglichkeit vorfindet,<br />

ein Projekt über viele Jahre – hier sind es ja schon zwei Jahrzehnte<br />

– zu erweitern und zu gestalten, wird einem immer klarer, wie wichtig<br />

Kontinuität für die Architektur ist. Für das Ergebnis eines solch<br />

langen Planungsprozesses ist es von großer Bedeutung, zeitlose<br />

Gestaltungsqualität über kurzfristige Moden und Trends zu stellen.<br />

Dennoch sollte man natürlich für Neues immer offen bleiben!<br />

hotelstyle: „Bauen mit Holz“ & „Energieeffizienz“ – zentrale Themen<br />

bei allen Bauschritten im Biohotel Daberer?<br />

Herwig Ronacher: So sehr uns Baubiologie, Ökologie und Energieeffizienz<br />

von vornherein immer wesentliche Anliegen unserer<br />

Arbeit waren, so war es speziell beim Biohotel selbstverständlich,<br />

diesen Grundsätzen gerade hier treu zu bleiben. Die wesentlichsten<br />

Aspekte dabei sind der konstruktive Einsatz von Baustoff Holz,<br />

der Einsatz von Lehmputzen im Innenbereich, die Anwendung<br />

baubiologisch geprüfter Materialien sowie eine großzügige, bauwerksintegrierte<br />

Lösung für Solarthermie.<br />

hotelstyle: Auch die Innenräume überzeugen durch ein durchgängiges<br />

Gestaltungskonzept und naturnahen Materialien. Man<br />

spürt hier sehr viel Liebe zum Detail.<br />

DI Andrea Ronacher: Von der ersten Baustufe an waren wir hier<br />

auch für das Interieur verantwortlich. Man kann die Entwicklung<br />

des Hauses daher auch an der Innenraumgestaltung gut ablesen.<br />

Diese steht für Naturmaterialien wie Massivholz in Erle, Eiche, Lärche<br />

sowie Leder, Loden und L<strong>einen</strong>, bewusst eingesetzte Farbakzente<br />

sowie der Wunsch nach Kontinuität bei gleichzeitigem Bekennen<br />

zur Innovation. In der letzten Baustufe wurde besonderes<br />

Augenmerk dar<strong>auf</strong> gelegt, dass die Eingangshalle wie ein Wohnzimmer<br />

wirken soll, in welchem <strong>auf</strong> das Lesen von Büchern und<br />

Zeitschriften Wert gelegt wird. Die Neugestaltung der Regalsysteme<br />

erforderte viel Detailarbeit, ebenso die Entwicklung eines hinterleuchteten<br />

Wanderkartentisches. Ein weiteres Highlight ist der<br />

Yoga-Raum mit s<strong>einen</strong> regenbogenfarbenen Wandvertäfelungen<br />

samt offenem Kamin. Kontinuität spürt man vor allem im Erdgeschoß,<br />

wenn man die Bereiche der einzelnen Bauetappen durchschreitet.<br />

Das von Anfang an gewählte zeitlose Design der Möbel<br />

fügt sich heute noch wie selbstverständlich in die neu gestalteten<br />

Bereiche ein, auch wenn das Design im L<strong>auf</strong>e der Jahre schlichter<br />

geworden ist.<br />

hotelstyle: Das Thema „Nachhaltigkeit“ war vor einigen Jahren<br />

im Bereich der Hotelarchitektur eher unterbesetzt, nun sch<strong>einen</strong><br />

sich Investoren bzw. Hotelbetreiber aber allmählich <strong>auf</strong> den Weg<br />

zu machen. Wie sehen Sie hier die Entwicklung in Österreich für<br />

die Zukunft?<br />

Herwig Ronacher: Nachhaltig zu bauen<br />

bedeutet in hohem Maße Einsatz des ökologischen,<br />

heimischen Baustoffes Holz,<br />

vor allem auch im konstruktiven Bereich.<br />

Viele Jahre Hotelarchitektur sind allerdings<br />

geprägt von der rein dekorativen Verwendung<br />

dieses Baustoffes, welcher zudem früher vielfach noch<br />

chemisch behandelt wurde. Hier ist die Trendwende unübersehbar.<br />

Sehr wichtig scheint mir der Hinweis <strong>auf</strong> den erforderlichen<br />

konstruktiven Holzschutz, <strong>auf</strong> welchen leider bei vielen modernen<br />

Bauten wenig Bedacht genommen wird, was aber längerfristig<br />

schadet. Ein wichtiges Thema für die Nachhaltigkeit im Tourismus<br />

wäre die Errichtung energieeffizienter Schwimmbäder. Wir haben<br />

diesbezüglich <strong>einen</strong> Forschungsförderantrag eingebracht und für<br />

das Hotel Edelweiß in Wagrain das erste Schwimmbad Österreichs<br />

in Passivhausbauweise gebaut. Hier sehe ich für die Zukunft ein<br />

enormes Energie-Einsparungspotenzial für österreichische Tourismusbetriebe.<br />

hotelstyle: Für innovative Konzepte braucht es auch entsprechenden<br />

Pioniergeist. Sind Österreichs Bauherren mutig genug?<br />

Andrea Ronacher: Diese Frage möchte ich mit einem klaren<br />

Ja beantworten. Wenn man den Standort des Biohotels Daberer<br />

betrachtet, so ist schnell erkennbar, dass es sich hierbei nicht um<br />

eine Vorzugslage handelt (z. B. See oder Skigebiet), und dennoch<br />

gehört dieses Hotel zu einem der am besten ausgelasteten weit<br />

und breit. Die Erklärung dafür liegt am Mut zum eigenen konsequent<br />

gegangenen Weg. Die gelebte Philosophie des Biohotels<br />

zeigt sich vor allem in der Haltung der Bauherren. Großer Mut war<br />

für die letzte Bauetappe erforderlich, da hier eine reine Qualitätsverbesserung<br />

umgesetzt wurde, ohne die Bettenkapazität zu erhöhen.<br />

Auch das Mountainresort Feuerberg der Familie Berger ist<br />

ein gutes Beispiel für hohes Engagement. Sechs Baustufen innerhalb<br />

von nur sechs Jahren sind wirklich eindrucksvoll!<br />

hotelstyle: Die heimische Hotelarchitektur im internationalen<br />

Vergleich: Wie fällt Ihr Urteil aus?<br />

Herwig Ronacher: Wenn ich im Ausland bei Holzbau- oder Baubiologiekongressen<br />

unsere Beispiele zeigen darf, wird uns immer<br />

wieder bescheinigt, dass Österreich in der Hotellerie, vor allem<br />

auch hinsichtlich des Themas „Nachhaltigkeit und Baustoff Holz“,<br />

vielfach als Vorbild angesehen wird. Ich glaube daher, dass wir im<br />

internationalen Vergleich gut bestehen.<br />

<strong>architekten</strong> <strong>ronacher</strong> <strong>ZT</strong> <strong>GmbH</strong><br />

Arch. DIPL.-ING. Dr. HERWIG RONACHER<br />

Staatl. befugter und beeideter Ziviltechniker<br />

A-9620 Hermagor, Khünburg 86<br />

Tel.: 04282/3585-0, Fax: 04282/3585-35<br />

www.<strong>architekten</strong>-<strong>ronacher</strong>.at<br />

office@<strong>architekten</strong>-<strong>ronacher</strong>.at<br />

www.hotelstyle.at


Biohotel Daberer<br />

Biohotel Daberer<br />

Adresse: St. Daniel 32, A-9635 St. Daniel in Kärnten<br />

Bauherr: Familie Daberer<br />

Architekt: Architekten Ronacher,<br />

DI Dr. Herwig Ronachher<br />

und DI Andrea Ronacher<br />

Interieur Design: DI Andrea Ronacher<br />

Grundstücksfläche: 24.000 m²<br />

Bebaute Fläche: 5.064 m²<br />

Nutzfläche: 4.051 m²<br />

Planungsbeginn: 2008<br />

Bauzeit: 14 Wochen<br />

Fertigstellung: Juni 2010<br />

Baukosten: 2,2 Mio. €<br />

(exkl. MwSt.)<br />

Geberit Vertriebs <strong>GmbH</strong> & Co KG: Huter WC Montage Elemente,<br />

Geberit Urinalsteuerungen, Geberit Waschtischarmaturen, Geberit<br />

Mapress C-Stahl, Geberit Abläufe für Badewannen<br />

KLAFS MY SAUNA & SPA: Ausstattung Sauna- und Wellnessanlage<br />

Farbmühle Friessnegg <strong>GmbH</strong>: Gesamte textile Gestaltung<br />

GASTROdat <strong>GmbH</strong>:<br />

Schatz Objekt <strong>GmbH</strong>: Holz- und Teppichböden<br />

Erleben und genießen Sie Wellness<br />

von der schönsten Seite im<br />

Biohotel Daberer.<br />

KLAFS <strong>GmbH</strong> I A - 6361 Hopfgarten<br />

Tel. 05335 / 2330 0 I www.klafs.at<br />

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