Zusammenfassung: Konstruktivität, Bedeutung der ...
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<strong>Zusammenfassung</strong>: Konstruktivität, <strong>Bedeutung</strong> <strong>der</strong><br />
Existenzquantoren, Vektorräume, Matrizen, <strong>der</strong><br />
Gaußsche Algorithmus<br />
Wie<strong>der</strong>hole die obigen Themen. Wir stellen Fragen im Testat!<br />
Integrale als Konstruktion neuer Funktionen I:<br />
Logarithmus<br />
Aufbauend auf den Abschnitten: "Definition des Riemannintegrals"<br />
Aufgaben: 1<br />
> restart;<br />
Inhalt<br />
Man kann den Fundamentalsatz <strong>der</strong> Integral- und Differentialrechnung auch<br />
so verstehen, dass eine neue Funktion durch eine gegebene konstruiert wird<br />
(eben als Integralfunktion). Man kann die Eigenschaften des Integrals<br />
benutzen, um Eigenschaften <strong>der</strong> neuen Funktion herzuleiten.<br />
MATH: Der (natürliche) Logarithmus war eingeführt worden als<br />
Umkehrfunktion <strong>der</strong> Exponentialfunktion, woraus man direkt auf die<br />
Ableitung schließen konnte. Wir wollen jetzt den Logarithmus als<br />
Stammfunktion von auf dem offenen Intervall diskutieren,<br />
ohne die erste Definition zu benutzen:<br />
> L:=unapply(int(1/t,t=1..x),x);<br />
Warning, unable to determine if 0 is between 1 and x; try<br />
to use assumptions or use the AllSolutions option<br />
(2.1.1)<br />
><br />
L(x*y);<br />
(2.1.2)<br />
Dies sieht fast wie die rechte Seite <strong>der</strong> Substitutionsregel aus. In <strong>der</strong> Tat,<br />
ist offenbar gleich<br />
> L(x)+int(1/(t),t=x..x*y);<br />
Warning, unable to determine if 0 is between x and x*y;<br />
try to use assumptions or use the AllSolutions option<br />
(2.1.3)<br />
MAPLE kann verifizieren, daß das zweite Integral gleich L(y) ist:
simplify(int(1/(u),u=x..x*y)-L(y)) assuming x>0 assuming<br />
y>0;<br />
0<br />
(2.1.4)<br />
DENKANSTOSS: Kannst du das auch mit Hilfe <strong>der</strong> Substitutionsregel<br />
verifizieren? Was ist die geometrische <strong>Bedeutung</strong> dieser erstaunlichen<br />
Identität?<br />
Wir halten fest:<br />
MATH: Für<br />
gilt die Funktionalgleichung<br />
.<br />
MAPLE: Nachdem wir MAPLE mitgeteilt haben, daß x reell positiv ist, weiß es,<br />
daß L und dasselbe sind. Wir wollen dieses Wissen nicht benutzen.<br />
> L(x) assuming x>0;<br />
(2.1.5)<br />
DENKANSTOSS: Benutze die Integraldefinition von ln, um<br />
1) für ,<br />
1') für ,<br />
2) ln monoton steigend<br />
nachzuweisen. Benutze die Funktionalgleichung, um<br />
3) ,<br />
3')<br />
nachzuweisen.<br />
MATH: Die Funktionalgleichung sagt uns, daß <strong>der</strong> Logarithmus einen<br />
Homomorphismus von <strong>der</strong> multiplikativen Gruppe <strong>der</strong> positiven reellen<br />
Zahlen in die additive Gruppe (=,+) aller reellen Zahlen darstellt.<br />
Dies bedeutet anschaulich, daß multiplikative Phänomene auf einer additiven<br />
Skala dargestellt werden.<br />
So heißt z. B.<br />
> diff(ln(f(x)),x);<br />
für positives f die logarithmische Ableitung, die uns multiplikatives<br />
Wachstum auf einer additiven Skala repräsentiert:<br />
> dsolve(diff(ln(f(x)),x)=g(x),f(x));<br />
(2.1.6)<br />
Beachte insbeson<strong>der</strong>e den Fall g(x)=1.<br />
(2.1.7)<br />
DENKANSTOSS: Lassen Sie sich durch die logarithmische Ableitung zu einer<br />
Formel für die Ableitung eines Produktes von n positiven Funktionen<br />
inspirieren. Gilt die Formel auch ohne die Voraussetzung <strong>der</strong> Positivität?
ÜBUNG [01]:<br />
1) Folgere aus <strong>der</strong> Homomorphieeigenschaft <strong>der</strong> Funktion L von oben<br />
(Multiplikation im Definitionsbereich überträgt sich zu Addidtion bei den<br />
Werten), dass sie (und damit auch <strong>der</strong> Logarithmus) auf <strong>der</strong> postiven<br />
reellen Achse sowohl nach oben als auch nach unten unbeschränkt ist<br />
(Beweis!).<br />
2) Zeige, dass bijektiv ist.<br />
3) Finde danach die Ableitung <strong>der</strong> Umkehrfunktion von<br />
4) Zeige, dass die Umkehrfunktion <strong>der</strong> Funktion L die Expontentialfunktion<br />
ist.<br />
Uneigentliche Integrale<br />
Aufbauend auf den Abschnitten: "Definition des Riemannintegrals", "Der<br />
Fundamentalsatz <strong>der</strong> Differential- und Integralrechnung"<br />
Aufgaben: 2<br />
> restart;<br />
Uneigentliche Integrale<br />
Das Integral ist bereits ein Grenzwert. Kann man die obere Grenze gegen<br />
unendlich o<strong>der</strong> die untere gegen -unendlich laufen lassen o<strong>der</strong> eines von<br />
beiden gegen eine Unendlichkeitsstelle (Polstelle) <strong>der</strong> Funktion, so kann man<br />
wie<strong>der</strong> Grenzwertbetrachtungen anstellen. Diese sind für sich interessant,<br />
lassen sich aber auch auf Konvergenzbetrachtungen von Reihen anwenden,<br />
weil <strong>der</strong> Fundamentalsatz oft die explizite Bestimmung <strong>der</strong><br />
Integralfunktionen ermöglicht.<br />
MATH: Es gibt diverse Situationen, wo man über uneigentliche<br />
Riemannintegrierbarkeit spricht. Wir wollen nur eine hervorheben:<br />
heißt uneigentlich Riemannintegrierbar, falls die Einschränkung von f auf<br />
jedes Intervall [a,b] mit Riemannintegrierbar ist und<br />
existiert (als reelle Zahl).<br />
DENKANSTOSS: Man ziehe eines <strong>der</strong> Vergleichskriterien aus <strong>der</strong> Vorlesung<br />
heran, um für positive Funktionen f die Konvergenz von 0 für<br />
gegen unendlich als notwendige Bedingung für uneigentliche<br />
Integrierbarkeit nachzuweisen.<br />
MAPLE kann uneigentliche Riemannintegrierbarkeit oftmals leicht<br />
feststellen, z. B. weil es die Stammfunktion formal ausrechnen kann.<br />
> int(Pi/2-arctan(x),x=0..infinity);<br />
(3.1.1)
int(arctan(x),x);<br />
(3.1.2)<br />
also nicht uneigentlich Riemanintegrierbar. Aber:<br />
> int(Pi/2-arctan(x^2),x=0..infinity);<br />
(3.1.3)<br />
><br />
int(arctan(t^2),t=0..x);<br />
limit(x*Pi/2-%,x=infinity);<br />
(3.1.4)<br />
Integralvergleichskriterium für Reihen<br />
MATH: (Integralvergleichskriterium für Reihen): Sei<br />
monoton fallend. Dann sind<br />
und<br />
entwe<strong>der</strong> beide divergent o<strong>der</strong> beide konvergent.<br />
Die Anwendung ist meistens so, dass man die Konvergenz des Integrals<br />
entscheiden kann und dann auf die Reihe schließt. Der Grenzwert <strong>der</strong> Reihe<br />
ist im Falle <strong>der</strong> Konvergenz dann aber immer noch nicht bestimmt.<br />
DENKANSTOSS: Vergleiche auch Verdichtungslemma: Unter den obigen<br />
Voraussetzungen sind<br />
und<br />
entwe<strong>der</strong> beide konvergent o<strong>der</strong> beide divergent.<br />
ÜBUNG [01]:<br />
1) Ist monoton fallend?<br />
2) Benutze das obige Vergleichskriterium, um die Konvergenz von
zu entscheiden.<br />
DENKANSTOSS: Was hat das Folgende mit dem obigen Kriterium zu tun?<br />
> limit(sum(1/n,n=1..k)-int(1/x,x=1..k),k=infinity);<br />
Warning, unable to determine if 0 is between 1 and k; try<br />
to use assumptions or use the AllSolutions option<br />
(3.2.1)<br />
><br />
evalf(gamma);<br />
Eulersche Integrale<br />
0.5772156649<br />
(3.2.2)<br />
Hier geht es um die Eulersche Betafunktion und ihren Zusammenhang mit<br />
<strong>der</strong> Gammafunktion. Die Betafunktion ist verwandt mit dem Kehrwert <strong>der</strong><br />
Binomialkoeffizienten:<br />
> Beta(p,q)=Int(x^(p-1)*(1-x)^(q-1),x=0..1);<br />
(3.3.1)<br />
><br />
Beta(1,q);<br />
1<br />
(3.3.2)<br />
(Das griechische grosse sieht aus wie ein B.)<br />
ÜBUNG [02]:<br />
1) Für welche (reellen) Werte von p und q ist <strong>der</strong> obige Ausdruck<br />
ein uneigentliches Integral?<br />
2) Wann ist es divergent?<br />
Hinweis: Unterteile das Intervall und schätze jeweils einen Faktor des<br />
Integraden ab.<br />
MATH: Die Gammafunktion<br />
> int(t^(x-1)*exp(-t),t=0..infinity);<br />
interpoliert die Funktion<br />
,<br />
wie man durch iterierte partielle Integration sieht.<br />
> GAMMA(1),0!;<br />
(3.3.3)
GAMMA(2),1!;<br />
GAMMA(3),2!;<br />
GAMMA(4),3!;<br />
GAMMA(5),4!;<br />
Man kann mit hilfe von darstellen<br />
> int(x^(p-1)*(1-x)^(q-1),x=0..1);<br />
(3.3.4)<br />
(3.3.5)<br />
und erkennt die Ähnlichkeit zum Kehrwert des Binomialkoeffizienten.<br />
DENKANSTOSS: Für welche p liegt ein uneigentliches Integral vor? Wann<br />
haben wir Divergenz?<br />
> int(exp(-x)*x^(-1/2),x=0..infinity);<br />
><br />
><br />
><br />
int(exp(-x)*x^(-2),x=0..infinity);<br />
simplify(n!-GAMMA(n+1));<br />
GAMMA(7);<br />
Aufgaben: 1<br />
> restart;<br />
with(LinearAlgebra):<br />
0<br />
720<br />
Funktionenräume, die unter Differentiation<br />
abgeschlossen sind<br />
(3.3.6)<br />
(3.3.7)<br />
(3.3.8)<br />
(3.3.9)<br />
Aufbauend auf den Abschnitten: "Matrix einer linearen Abbildung", "Definition<br />
des Riemannintegrals", "Der Fundamentalsatz <strong>der</strong> Differential- und<br />
Integralrechnung"<br />
Inhalt und Lösungen<br />
Vorbemerkung: Im Folgenden werden gewisse Endomorphismen (also lineare<br />
Abbildungen eines Vektorraumes in sich) behandelt. Schreibt man die<br />
zugehörigen Matrizen, so wird bei Bild und Urbild in <strong>der</strong> Regel dieselbe Basis<br />
zu Grunde gelegt.<br />
MATH: Der Fundamentalsatz <strong>der</strong> Differential- und Interalrechnung sagt uns,<br />
daß die Stammfunktionsbildung rechtsinvers zur Differentiation ist. Hat
man nun einen endlichdimensionalen Vektorraum V von Funktionen, bei<br />
dem die Ableitung <strong>der</strong> Funktionen wie<strong>der</strong> in V liegt, so ist die Differentiation<br />
ein Endomorphismus von V, welcher genau dann ein Automorphismus ist,<br />
wenn V keine konstanten Funktionen enthält. In diesem Fall kann man durch<br />
einfaches Invertieren dieser Abbildung die Integration durchführen.<br />
BEIPSPIEL: Die folgende Funktion soll Integriert werden:<br />
> f:=x^4*exp(x);<br />
> mm:=[f,op(map(i->expand(diff(f,x$i)),[$1..5]))];<br />
(4.1.1)<br />
(4.1.2)<br />
Wir nehmen mal an, daß die Funktionen in dem Tupel linear unabhängig<br />
sind. Um die Abgeschlossenheit des Vektorraumerzeugnisses unter <strong>der</strong><br />
Ableitung zu prüfen, brauchen wir nur die letzte Funktion abzuleiten und<br />
schauen, ob sie im Erzeugnis <strong>der</strong> vorherigen Funktionen liegt:<br />
> nn:=simplify((diff(mm[-1],x)-add(a[i]*mm[i],i=1..6))/exp<br />
(x));<br />
(4.1.3)<br />
><br />
coeffs(nn,x);<br />
(4.1.4)<br />
><br />
solve({%});<br />
(4.1.5)<br />
Wir sehen, daß unsere Funktionen im Tupel m sogar linear abhängig sind.<br />
Schlauerweise hätten wir eher aufhören sollen zu differenzieren:<br />
> mm:=map(i->expand(diff(f,x$i)),[$1..4]):mm:=[f,op(mm)]:<br />
nn:=simplify((diff(mm[-1],x)-add(a[i]*mm[i],i=1..5))/exp<br />
(x)):<br />
l:=solve({coeffs(nn,x)});<br />
(4.1.6)<br />
Die fünfte Ableitung liegt also im Raum <strong>der</strong> nullten bis vierten Ableitung.<br />
Also ist die Matrix <strong>der</strong> Ableitung bezüglich <strong>der</strong> Basis mm:<br />
> A:=CompanionMatrix(x^5-subs(l,add(a[i]*x^(i-1),i=1..5)),x)<br />
;<br />
(4.1.7)
(4.1.7)<br />
Die erste Spalte <strong>der</strong> Inversen, sollte uns die Koeffizienten des Integrals von<br />
geben.<br />
> A^(-1);<br />
(4.1.8)<br />
> factor((convert(mm,Vector[row]).A^(-1))[1]);<br />
In <strong>der</strong> Tat:<br />
> int(x^4*exp(x),x);<br />
(4.1.9)<br />
(4.1.10)<br />
MATH: Endlichdimensionale Funktionenräume, die unter Differentiation<br />
abgeschlossen sind, werden beispielsweise erzeugt von einer <strong>der</strong> folgenden<br />
Funktionen und ihren (höheren) Ableitungen:<br />
DENKANSTOSS: Warum kann man durch Produktbilden endlich vieler <strong>der</strong><br />
obigen Funktionen, wie<strong>der</strong> solche Beispiele bekommen?<br />
ÜBUNG [01]:<br />
1) Verstehe das obige Verfahren.<br />
2) Wieso scheitert obiges Verfahren bei den Polynomen, obwohl ein<br />
gegebenes Polynom und seine Ableitungen doch einen endlichdimensionalen<br />
Vektorraum erzeugen?<br />
3) Du darfst für diese Aufgabe nur die Stammfunktionen von Polynomen<br />
und obige Methode benutzen. Damit lassen sich bei 3 <strong>der</strong> folgenden 4<br />
Funktionen Stammfunktionen angeben. Finde heraus, welches diese 3<br />
Funktionen sind. Finde mit den erlaubten Methoden bei diesen 3<br />
Funktionen eine Stammfunktion. Begründe, warum das Verfahren bei <strong>der</strong><br />
an<strong>der</strong>en Funktion nicht funktioniert.<br />
a)<br />
b)<br />
c) (Hinweis: Um die zugehörigen linearen<br />
Gleichungssysteme effektiv aufzustellen, kann man mit <strong>der</strong><br />
Taylorentwicklung arbeiten.)
d) .<br />
4) Differenziere jeweils das Ergebnis als Probe.<br />
Projektionen und direkte Zerlegungen von<br />
Vektorräumen<br />
Aufbauend auf den Abschnitten: "Matrix einer linearen Abbildung", "Basen"<br />
Aufgaben: 2<br />
> restart;<br />
with(LinearAlgebra):<br />
Projektionen und Zerlegungen in direkte Summen<br />
Projektionen sind eine wichtige Klasse von Endomorphismen von<br />
Vektorräumen. Sie stehen in Bijektion zu Zerlegungen eines Vektorraumes in<br />
eine direkte Summe. Wir werden bei <strong>der</strong> Zerlegung eines Vektorraumes in<br />
Haupträume/Eigenräume auf die Projektionen zurückgreifen.<br />
MATH: Seien , Vektorräume über dem Körper . Die Paarmenge<br />
wird zu einem -Vektorraum durch die Setzung<br />
für alle .<br />
Dieser neue Vektorraum über heißt die (äußere) direkte Summe von und<br />
und wird mit bezeichnet. Wir richten unser Augenmerk auf die<br />
folgenden beiden Endomorphismen (= lineare Abbildungen eines<br />
Vektorraums in sich) von :<br />
und<br />
MATH: Ein Endomorphismus eines -Vektorraumes heißt idempotent<br />
o<strong>der</strong> Projektion, falls<br />
gilt. In diesem Fall haben wir einen Isomorphismus<br />
und<br />
ist auch eine Projektion von<br />
Sie erfüllt<br />
Klar:<br />
sind Projektionen mit
MATH: Ein -Vektorraum heißt (innere) direkte Summe <strong>der</strong> beiden<br />
Teilräume , falls die äußere direkte Summe vermöge<br />
isomorph zu ist. In diesem Fall schreiben wir :<br />
Mit an<strong>der</strong>en Worten:<br />
.<br />
DENKANSTOSS: Die äußere direkte Summe ist eine Konstruktion. Die innere<br />
direkte Summe ist das Ergebnis einer Analyse, die gezeigt hat, dass nach<br />
geeigneter Identifikation die Situation <strong>der</strong> Konstruktion vorliegt.<br />
MATH: Sei nun<br />
eine Projektion. Wählt man nun eine an<br />
angepasste Basis von , die also durch das Anhängen einer Basis von<br />
an eine Basis von zustande kommt, so hat die Matrix von bezüglich<br />
dieser Basis Diagonalgestalt mit -en und -en auf <strong>der</strong> Diagonalen.<br />
BEISPIEL: : Matrix von :<br />
> DiagonalMatrix([0*IdentityMatrix(2),IdentityMatrix(3)]);<br />
(5.1.1)<br />
MATH: Gibt man nur einen Teilraum<br />
Teilräume mit<br />
vor, so hat man in <strong>der</strong> Regel viele<br />
Jeden dieser Teilräume nennt man Komplement von in<br />
Addiert man nämlich auf die Vektoren einer Basis von beliebige Elemente<br />
von , so bekommt die Basis eines Teilraumes mit<br />
,<br />
also ein neues Komplement.<br />
DENKANSTOSS: Alle Komplemente von in können auf diese Art erhalten<br />
werden.<br />
ÜBUNG [01]:<br />
1) Formuliere eine formelle Aussage, welche folgendes präzisiert:<br />
"Die Beschreibung eines Vektorraums als direkte Summe ist äquivalent<br />
zur Angabe eines idempotenten Endomorphismus von ."<br />
2) Zeige, dass die Spalten <strong>der</strong> nachfolgenden Matrix eine Basis<br />
von bilden und folgere, dass die direkte Summe <strong>der</strong> beiden<br />
Teilräume ist, die von den ersten beiden bzw. von <strong>der</strong> letzten Spalte von<br />
erzeugt werden. (Beachte: Der Körper ist beliebig!)<br />
3) Gib die Matrizen <strong>der</strong> beiden zugehörigen Projektionen bezüglich <strong>der</strong>
Standardbasis von<br />
an.<br />
4) Zerlege die Spalte in seine Komponenten bezüglich <strong>der</strong> Zerlegung.<br />
5)<br />
Gebe alle Komplemente von<br />
in an, indem du die Matrix <strong>der</strong> Projektion auf bezüglich <strong>der</strong><br />
Standardbasis angibst.<br />
> A:=Matrix([[ 1 , 1 , 1 ],<br />
[ 1 , 0 , 1 ],<br />
[ 0 , 1 , 1 ]]);<br />
(5.1.2)<br />
An Endomorphismen angepasste Projektionen<br />
MATH: Ein Endomorphimus<br />
von falls<br />
heißt vertauschbar mit <strong>der</strong> Projektion<br />
gilt. Offenbar sind dann die beiden Teilräume und invariant<br />
unter d. h.<br />
und .<br />
BEISPIEL (Fortsetzung): , , Matrix von :<br />
> DiagonalMatrix([0*IdentityMatrix(2),IdentityMatrix(3)]);<br />
(5.2.1)<br />
Die Matrix von muss dann Blockdiagonalgestalt haben:<br />
> DiagonalMatrix([Matrix(2,2,symbol=alpha),Matrix(3,3,<br />
symbol=beta)]);<br />
(5.2.2)
(5.2.2)<br />
DENKANSTOSS: Hat man eine direkte Zerlegung<br />
mit -invarianten<br />
Teilräumen , so ist mit den zugehörigen Projektionen<br />
vertauschbar.<br />
BEISPIEL: Sei mit in . Weiter sei<br />
<strong>der</strong> Teilraum <strong>der</strong> symmetrischen Matrizen und<br />
<strong>der</strong> Teilraum <strong>der</strong> schiefsysmmtrischen Matrizen. Dann gilt:<br />
und das Transponieren<br />
lässt offenbar diese beiden Teilräume invariant, ist also vertauschbar mit<br />
den Projektionen.<br />
In <strong>der</strong> Tat sind die beiden Projektionen gegeben durch<br />
> sym:=(A::Matrix)->1/2*(A+Transpose(A)):<br />
> schief:=(A::Matrix)->1/2*(A-Transpose(A)):<br />
> A:=RandomMatrix(4,4);<br />
(5.2.3)<br />
><br />
sym(A),schief(A);<br />
(5.2.4)<br />
><br />
Equal(sym(A), Transpose(sym(A)));<br />
Equal(schief(A), -Transpose(schief(A)));<br />
true<br />
true<br />
(5.2.5)
(5.3.2)<br />
> Equal(sym(A)+schief(A), A);<br />
true<br />
(5.2.6)<br />
ÜBUNG [02]:<br />
1) Gib eine an die Zerlgung in und angepasste Basis von an.<br />
2) Wie sieht die Matrix des Transponierens bezüglich dieser Basis aus?<br />
(Hinweis: Welche Dimension hat ? Wie groß muss also die Matrix sein?)<br />
><br />
interface(rtablesize=16):<br />
Zerlegungen in mehrere Summanden<br />
MATH: Man kann alle Konzepte (direkte Summen, mit direkten Summen<br />
verträgliche Endomorphismen, angepapasste Basen) auf den Fall von endlich<br />
vielen direkten Summanden ausdehnen. Wir begnügen uns mit dem Zugang<br />
über Projektionen:<br />
Eine Zerlegung <strong>der</strong> Identität in orthogonale Projektionen, Zerlegung <strong>der</strong><br />
Identität in orthogonale Idempotente o<strong>der</strong> ein vollständiges System von<br />
Projektionen ist gegeben durch ein -Tupel<br />
von Endomorphismen von mit<br />
1.) (Idempotent)<br />
2.) ("orthogonal")<br />
3.) (vollständig)<br />
Man hat dann<br />
Ein Endomorphismus von ist verträglich mit <strong>der</strong> Zerlegung, falls jedes<br />
-invariant ist, o<strong>der</strong>, was äquivalent hierzu ist:<br />
für alle . Bezüglich angepasster Basen hat eine Blockdiagonalmatrix, wobei<br />
<strong>der</strong> -te Block die Wirkung von auf beschreibt.<br />
BEISPIEL:<br />
> P:=[DiagonalMatrix([1,0,0,0]),DiagonalMatrix([0,1,0,0]),<br />
DiagonalMatrix([0,0,1,1])];<br />
(5.3.1)<br />
><br />
A:=Matrix(4,4,symbol=rho);
(5.3.2)<br />
><br />
Ainv:=add(P[i].A.P[i],i=1..3);<br />
(5.3.3)<br />
ist dann invariant bezüglich <strong>der</strong> Zerlegung. Unser Spiel wird sehr bald sein,<br />
ohne die Kenntnis von<br />
> T:=RandomMatrix(4,4,generator=rand(-1..2));<br />
(5.3.4)<br />
bei Matrizen <strong>der</strong> Form<br />
> Ainvtra:=T.Ainv.T^(-1);<br />
(5.3.5)
via<br />
> Ptra:=map(r->T.r.T^(-1),P);<br />
(5.3.6)<br />
auf die einfache Situation mit P und Ainv zurückzukommen. Beachte, die<br />
Vertauschbarkeit ist auch im Chaos gegeben:<br />
> map(r->r.Ainvtra-Ainvtra.r,Ptra);<br />
(5.3.7)<br />
Gruppenhomomorphismen,<br />
Signum<br />
Aufbauend auf: "Gruppen- und Körperaxiome"<br />
Aufgaben: 3<br />
> restart;<br />
with(LinearAlgebra):<br />
Symmetrische Gruppe<br />
MATH: Abbildungen von algebraischen Strukturen, die das Rechnen<br />
übertragen heißen Homomorphismen. Wir nehmen Gruppen als algebraische<br />
Struktur und wollen einige wichtige Beispiele von Gruppenhomomorphismen<br />
kennenlernen.<br />
Genauer: Seien und Gruppen. Ein Gruppenhomomorphismus ist eine<br />
Abbildung<br />
für die gilt<br />
für alle .<br />
DENKANSTOSS: Hieraus folgt , sowie .<br />
Weiterhin ist ein Mono-, Epi- bzw. Isomorphismus ein injektiver, surjektiver<br />
bzw. bijektiver Homomorphismus.
Ist die Gruppe kommutativ, schreibt man häufig<br />
Verknüpfung, man muss also aufpassen!<br />
anstatt für die<br />
Ein Beispiel kennen wir schon: lineare Abbildungen. Schließlich sind<br />
Vektorräume Gruppen und lineare Abbildungen sind mit <strong>der</strong> Addition<br />
verträglich.<br />
Die erste Gruppe die wir behandeln ist die Gruppe<br />
Abbildung von<br />
aller bijektiven<br />
in sich, genannt die symmetrische Gruppe auf Symbolen. Die Elemente<br />
werden auch Permutationen von<br />
genannt.<br />
Wir schreiben eine Permutation als -Tupel<br />
.<br />
Hier ein Programm für das Produkt in dieser Datenstruktur:<br />
> pro:=proc(a::list,b::list)<br />
if nops(a)nops(b) or {op(a)}{$1..nops(a)} or {op(b)}<br />
{$1..nops(a)} then<br />
error "Falsche eingabe";<br />
end if;<br />
return map(i->a[i],b);<br />
end proc:<br />
><br />
pro([2,1,3],[1,3,2]);<br />
ÜBUNG [01]:<br />
Schreibe ein Programm "inv" zum Invertieren einer Permutation<br />
(6.1.1)<br />
MATH: Offenbar bilden die invertierbaren -Matrizen über einem Körper<br />
ebenfalls eine Gruppe, genannt generelle lineare Gruppe des Körpers<br />
vom Grad , bezeichnet mit . Hier ist ein Gruppenhomomorphismus<br />
><br />
><br />
P:=proc(a::list)<br />
if {op(a)}{$1..nops(a)} then<br />
error "Falsche eingabe";<br />
end if;<br />
SubMatrix(IdentityMatrix(nops(a)),1..nops(a),a);<br />
end proc:<br />
P([2,1,3]);<br />
(6.1.2)<br />
Ein kurzer Test (kein Beweis), ob es sich um einen Homomorphismus<br />
handelt.<br />
> P([2,1,3]).P([3,2,1]);<br />
(6.1.3)
(6.1.3)<br />
><br />
P(pro([2,1,3],[3,2,1]));<br />
(6.1.4)<br />
Die Botschaft dieses Homomorphimus ist, dass es keinen großen<br />
Unterschied macht, ob man<br />
o<strong>der</strong> die Standardbasisvektoren von<br />
permutiert.<br />
Signum<br />
MATH: Wir wollen einen Gruppenhomomorphismus<br />
,<br />
das Signum, konstruieren, wobei<br />
multiplikativ als Gruppe zu<br />
verstehen ist. sign soll nicht trivial sein in dem Sinne, dass er nicht alle<br />
Permutationen auf 1 abbilden soll.<br />
Behauptung: Es gibt höchstens einen <strong>der</strong>artigen Homomorphismus sign.<br />
Zum Beweis schauen wir uns die Transpositionen in an, also<br />
Permutationen, die genau zwei Elemente von vertauschen und<br />
jedes an<strong>der</strong>e Element auf sich abbilden. Bezeichnung:<br />
(Zykelschreibweise).<br />
1. Zwischenbehauptung: Jede Permutation lässt sich als Produkt von<br />
Transpositionen schreiben. Dies ist klar für . Angenommen es gilt für .<br />
Dann gilt es auch für , denn für mit können wir die<br />
Induktionsannahme direkt auf anwenden und für mit<br />
.<br />
auf<br />
Hier ein kurzes Programm, das eine Transposition erstellt:<br />
> trans := (n, i, j) -> subs([i=j,j=i], [$1..n]):<br />
> trans(4,2,3);<br />
(6.2.1)<br />
ÜBUNG [02]:<br />
Der Induktionsbeweis zeigt sogar, daß jedes sich als Produkt von<br />
Transpositionen schreiben läßt mit . Schreibe die folgende Permutation<br />
als Produkt von Transpositionen (Vorsicht bei <strong>der</strong> Reihenfolge):<br />
> a:=[2,3,4,5,1,7,6,8];<br />
(6.2.2)
Folgerung: Für mindestens eine Transposition muss sign den Wert -1<br />
liefern.<br />
2. Zwischenbehauptung: Sind Transpositionen in , so exisitert ein<br />
mit<br />
Folgerung:<br />
.<br />
Sei und , , . Wähle so, dass , was<br />
auch leicht möglich ist (z.B., im Fall dass paarweise verschieden sind,<br />
das Produkt <strong>der</strong> Transpositionen und ).<br />
Es gilt nämlich die Formel:<br />
DENKANSTOSS: .<br />
MATH: Insgesamt haben wir also gesehen, dass es höchstens einen nichttrivalen<br />
Homomorphismus<br />
sign:<br />
gibt. Im Falle seiner Existenz nimmt dieser auf den Transpositionen den<br />
Wert -1 an, auf den Produkten von 2 Transpositionen den Wert +1 und auf<br />
den Produkten von Transpositionen den Wert .<br />
MATH: sign:<br />
existiert und ist gegeben durch<br />
Wir wollen die Homomorphieeigenschaft nicht nachweisen. Sie basiert auf<br />
wo die beliebige verschiedene Zahlen (o<strong>der</strong> Unbestimmte) sind.<br />
ÜBUNG [03]:<br />
Zeige: Die Permutation kann nicht als Produkt einer ungeraden Anzahl<br />
von Transpositionen geschrieben werden:<br />
> b:=[5,4,3,2,1,9,8,7,6];<br />
(6.2.3)<br />
MATH: P von ganz oben war ein injektiver Homomorphismus. Sein Bild<br />
besteht aus den Permutationsmatrizen vom Grad n, die dann natürlich<br />
auch eine Gruppe bilden. Die Determinante einer Permutationsmatrix<br />
kann man jetzt als das Signum von definieren.<br />
><br />
Determinant(P(b));<br />
1<br />
(6.2.4)