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Klempner-Meisterprüfung 2008

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<strong>Klempner</strong>-<strong>Meisterprüfung</strong> <strong>2008</strong><br />

Neue Situation durch Situationsaufgabe – Schweinfurt und München als Vorreiter<br />

BAUMETALL vor Ort<br />

Über die theoretische Auswirkung<br />

durch die Änderungen der Meister-Prüfungsverordnungberichtete<br />

BAUMETALL bereits<br />

in Ausgabe 3/<strong>2008</strong>. Vom neuen <strong>Meisterprüfung</strong>sprojekt<br />

war dort die Rede<br />

und von der neuen Situationsaufgabe.<br />

Zwischenzeitlich wurden die aktuellen<br />

<strong>Meisterprüfung</strong>en an den Meisterschulen<br />

Schweinfurt und München nach der<br />

neuen Prüfungsverordnung für Klemp-<br />

54 | Baumetall 5/<strong>2008</strong><br />

ner- und Spenglermeister abgenommen.<br />

Nicht nur die Herstellung der an beiden<br />

Meisterschulen entstandenen Meisterstücke<br />

forderte die Prüflinge. Vielmehr<br />

entstanden durch die neue Prüfungssituation<br />

unterschiedliche Herangehensweisen<br />

und Ergebnisse. Für BAUMETALL<br />

war diese Entwicklung Grund genug, sich<br />

direkt vor Ort zu informieren und dabei<br />

Eindrücke von den meisterlich gelösten<br />

Prüfungsaufgaben zu sammeln.<br />

Neue Situation in<br />

München und Schweinfurt<br />

Verglichen mit der „alten“ Arbeitsprobe<br />

ist die neue Situationsaufgabe jetzt mit<br />

theoretischen Anteilen modern, auftragsorientiert<br />

und praxisnah. Parallel zum<br />

<strong>Meisterprüfung</strong>sprojekt vervollständigt<br />

sie den Qualifikationsnachweis für die<br />

<strong>Meisterprüfung</strong>. Die detaillierte Aufgabenstellung<br />

erfolgt durch den örtlichen<br />

<strong>Meisterprüfung</strong>sausschuss, unter Berück-<br />

Situationsaufgabe in Schweinfurt: Neben Prüfung und Protokollierung von Wärmedämmung, Taupunkt und Belüftung wurden diese Holzmodelle<br />

fachgerecht mit Titanzink bekleidet


sichtigung der bundesweit gültigen<br />

MPO. Je nach Aufgabenstellung können<br />

sich die Prüfungen an den einzelnen<br />

Meisterschulen geringfügig unterscheiden.<br />

Beispiel München:<br />

Innerhalb von acht Arbeitsstunden wurde<br />

an der Spenglermeisterschule München<br />

eine Dachentwässerung auf Material-,<br />

Bemessungs- und Ausführungsfehler<br />

hin geprüft. Ein entsprechendes Prüfprotokoll<br />

wurde erstellt und die Ablaufleistung<br />

berechnet. Anschließend mussten<br />

die einzelnen Bauteile für die Dachentwässerung<br />

ausgewählt und gezeichnet<br />

werden. Die praktische Anforderung lag<br />

schließlich in der Herstellung und dem<br />

Zusammenbau der Rinnensegmente. Das<br />

Ergebnis: Eine über Eck angeordnete Rinnenerweiterung<br />

aus verzinktem Stahl mit<br />

entsprechendem Stutzen und mehrteiligem<br />

Schwanenhals.<br />

Beispiel Schweinfurt:<br />

Mit der Berechnung eines kompletten<br />

Fassadenaufbaus, einschließlich aller<br />

funktionsbedingten Schichten, hat es ein<br />

<strong>Klempner</strong> nicht jeden Tag zu tun. Umso<br />

zukunftsweisender ist die Aufgabenstellung<br />

aus Schweinfurt. Hier wurde ein Fassadenaufbau<br />

unter Berücksichtigung von<br />

bauphysikalisch wichtigen Komponenten<br />

Die <strong>Meisterprüfung</strong> im zulassungspflichtigen<br />

<strong>Klempner</strong>-Handwerk umfasst<br />

nach wie vor:<br />

▪ Teil I: <strong>Meisterprüfung</strong>sprojekt, Fachgespräch<br />

und Situationsaufgabe<br />

▪ Teil II: erforderliche fachtheoretische<br />

Kenntnisse<br />

▪ Teil III: erforderliche betriebswirtschaftliche,<br />

kaufmännische und rechtliche<br />

Kenntnisse<br />

▪ Teil IV: erforderliche berufs- und<br />

arbeitspädagogische Kenntnisse<br />

Wichtige Änderungen gibt es unter<br />

anderem im Teil I. Bei der <strong>Klempner</strong>meisterprüfung<br />

haben Aspekte wie<br />

Kundenberatung, technische und kaufmännische<br />

Betriebsführung, Auftragsabwicklung<br />

oder Logistik einen größeren<br />

Stellenwert als früher. In der praktischen<br />

Umsetzung äußert sich das beispiels-<br />

Situationsaufgaben in München:<br />

Vor der Anfertigung einer über Eck angeordneten<br />

Rinnenerweiterung aus verzinktem<br />

Stahl wurden unter anderem Bemessungs-<br />

und Ausführungsfehler analysiert<br />

und Bedingungen wie Wärmedämmung,<br />

Taupunkt und Belüftung geprüft und protokolliert.<br />

Die zu erstellende Schnittzeichnung<br />

und die zu entwerfende Schareinteilung<br />

war ein weiterer Bestandteil der<br />

Situationsaufgabe. Die finale Montage der<br />

Bauteile an zur Verfügung gestellten Holzmodellen<br />

war überaus praxisnah. ▪<br />

<strong>Meisterprüfung</strong>sberufsbild im <strong>Klempner</strong>-Handwerk<br />

weise durch die Abschaffung der altbekannten<br />

Arbeitsprobe. Heute beinhaltet<br />

Teil I ein <strong>Meisterprüfung</strong>sprojekt<br />

mit Planungs-, Kalkulations- und Dokumentationsunterlagen<br />

sowie die Herstellung<br />

des <strong>Meisterprüfung</strong>sstückes,<br />

ein darauf bezogenes Fachgespräch<br />

sowie eine Situationsaufgabe.<br />

Während der Prüfling beim Fachgespräch<br />

unter anderem nachweisen soll,<br />

dass er dem <strong>Meisterprüfung</strong>sprojekt<br />

zugrunde liegende fachliche Zusammenhänge<br />

aufzeigen kann, ist die neue<br />

Situationsaufgabe auftragsorientiert<br />

ausgerichtet und vervollständigt den<br />

Qualifikationsnachweis für die <strong>Meisterprüfung</strong><br />

im <strong>Klempner</strong>-Handwerk.<br />

Den gesamten Inhalt der aktuellen<br />

<strong>Meisterprüfung</strong>sverordnung beinhaltet<br />

die Online-Version dieses Beitrages<br />

unter www.baumetall.de.<br />

Baumetall 5/<strong>2008</strong> | 55


Glänzende Spenglerkunst in Schweinfurt<br />

Spenglermeister treffen Karosseriespengler<br />

Lernen, weil Bildung begeistert! So lautet<br />

das Motto der Spengler-Meisterschule<br />

Schweinfurt. Seit mehr als 25<br />

Jahren bildet die Handwerkskammer<br />

Blumiges und Autozubehör<br />

Bei strahlendem Sonnenschein präsentieren<br />

die „Spenglermeister <strong>2008</strong>“ ihre<br />

Meisterstücke. Dabei hinterlassen die<br />

Prüfungsstücke einen glänzenden Eindruck<br />

– besonders die von Paul Hendrik<br />

gefertigte, hochglanzpolierte Titanzink-<br />

Felge. Reichlich Sonnenschein und noch<br />

mehr kompetentes Fachwissen spiegeln<br />

sich in diesem extravaganten Auto-Zubehör<br />

wider. Ein aus zwei Kegelstümpfen<br />

bestehender Felgenkranz umschließt<br />

acht gedreht angeordnete und stumpf<br />

verlötete Segmente. Edelstahlschrauben<br />

und verchromte Halteringe verbinden die<br />

Bauteile miteinander. Ein gerundetes und<br />

genutetes verchromtes Kupferrohr bildet<br />

den Abschluss.<br />

Wie vielseitig und „blumig“ eine<br />

moderne <strong>Meisterprüfung</strong> aussehen kann,<br />

zeigen ein Dachmodell und ein überdi-<br />

Wasserfangkasten von Sven<br />

Wagenhäuser:<br />

Ein Klassiker ist dieser aus Titanzink hergestellte<br />

Wasserfangkasten. Die einzelnen<br />

auf Gehrung gefeilten Segmente des<br />

unregelmäßigen Zwölfecks sind durch<br />

Tropfenlötnähte verbunden. Der einfach<br />

eingefalzte Boden ist mit dem Ablaufstutzen<br />

dicht eingelötet.<br />

56 | Baumetall 5/<strong>2008</strong><br />

für Unterfranken erfolgreich Spenglermeister<br />

aus. Bereits in den frühen Jahren hat<br />

der heutige Vorsitzende des <strong>Meisterprüfung</strong>sausschusses,<br />

Franz Kimmel, äußerst<br />

mensionales Firmenzeichen ebenso wie<br />

diverse Blumenvasen, Gießkannen und<br />

andere Ziergegenstände aus Edelstahl,<br />

Kupfer und Zink.<br />

aktiv mitgewirkt. Zuletzt im sechsmonatigen<br />

Vollzeitkurs 2007/<strong>2008</strong>, in dem 16<br />

Meisterschüler dem lange ersehnten Ziel<br />

„Spenglermeister“ entgegeneiferten. Die<br />

Thomas Frey<br />

Ralf Keimig


durchschnittlich 25 Jahre jungen Schüler<br />

beschäftigten sich neben der praxisnahen<br />

Qualifikation, die zur Ausübung<br />

einer Meisterposition in einem Spenglerbetrieb<br />

befähigt, mit Themen wie dem<br />

Anfertigen von kunsthandwerklichen<br />

Gegenständen, dem Treiben von Metallen<br />

oder dem Bekleiden von Innenräumen<br />

mit Metall. Auch die Planung von<br />

Auftragsabwicklungsprozessen, Kalkulation<br />

oder Kommunikation für Kun-<br />

Die Segmente des achteckigen Vasenaußenteils<br />

aus 0,5 mm starkem kobaldblauem<br />

Edelstahl sind durch 3 mm hohe<br />

einfache Stehfalze verbunden. Das aus<br />

0,8 mm starkem, walzblankem Edelstahl<br />

bestehende Innenteil mit abschließendem<br />

Wulst ist WIG-geschweißt.<br />

Das Material: Inox-Color färbt in<br />

seinem Werk in Walldürn nichtrostenden<br />

Stahl nach dem Inox-<br />

Spectral-Verfahren. Verarbeitet<br />

werden Tafelgrößen bis zu 6,0 x<br />

1,2 x 2,0 m, Streckmetalle, Drahtgewebe,<br />

Profile und andere Bauelemente.<br />

Bei dem Verfahren handelt<br />

es sich um einen rechnergesteuerten<br />

elektrochemischen Prozess, bei dem eine<br />

transparente Chromoxid-Schicht aufgebaut<br />

wird. Es werden also keine Farbstoffe<br />

oder Pigmente aufgetragen. Durch die geringe Dicke der Chro-<br />

André Eckhardt<br />

Alexander Seuss<br />

den- und Verkaufsmanagement waren<br />

Unterrichtsbestandteil in den modernen<br />

Theorieräumen und Werkstätten.<br />

Neben dem Vorbereitungskurs für<br />

Spenglermeister bietet die Spenglermeister-Schule<br />

interessante Schwerpunktkurse<br />

für Spengler an, etwa zum Thema<br />

Spenglerornamente. Zudem können die<br />

sogenannten „lebenden Werkstätten“ der<br />

Spenglermeisterschule auf nahezu allen<br />

wichtigen Branchenveranstaltungen<br />

Blaue Edelstahl-Vase von Markus Neckermann<br />

Christian Horn<br />

Andreas Walter<br />

besucht werden. Dort geben ehemalige<br />

Meisterschüler tiefe Einblicke in die<br />

Geheimnisse meisterlicher Metallbearbeitung<br />

preis. Der nächste Vorbereitungskurs<br />

für Spenglermeister beginnt übrigens<br />

am 17. November <strong>2008</strong>. Matthias<br />

Kaemmer von der Spengler-Meisterschule<br />

informiert gerne über alles Wissenswerte<br />

zum Spengler-Angebot aus Schweinfurt<br />

unter: Tel.: (0 97 21) 78 58-31 29 oder<br />

www.spenglermeisterschule.de. ▪<br />

moxid-Schicht kommt die Struktur der gefärbten Flächen ungeschmälert<br />

zur Wirkung. Nicht nur die optische Qualität, sondern<br />

auch die funktionellen Material-Eigenschaften bleiben<br />

erhalten.<br />

Hubert Karmann<br />

Andreas Weißmüller<br />

Baumetall 5/<strong>2008</strong> | 57


Walter Schedel<br />

Iwer Kramer<br />

We are the Champions<br />

Generationswechsel bei Spenglermeistern in München<br />

Was bewegt junge Spenglergesellen<br />

heute dazu, einen<br />

sechs Monate dauernden<br />

Meistervorbereitungskurs<br />

an der Spenglermeisterschule im Hause<br />

der Innung Spengler, Sanitär- und Hei-<br />

58 | Baumetall 5/<strong>2008</strong><br />

Sandro Drescher<br />

Johannes Schwär<br />

Uefa-Champions-League-Pokal von Georg Schiegg<br />

▪ Die Fakten: 0,7 mm starkes Titanzink;<br />

0,6 mm starkes Messing; 8,0 mm Kupferdraht,<br />

6,0 mm Aluminiumdraht sowie<br />

ein Sockel aus vergoldetem Ahornholz.<br />

▪ Die Emotionen: Wer den Pokal und<br />

die Augen des jungen Spenglermeisters<br />

glänzen sieht erahnt, wie sich Champions<br />

fühlen.<br />

▪ Die Trophäe: 12 gleichmäßig angeordnete,<br />

nach innen und nach außen<br />

gewölbte Segmente sind durch innenliegende<br />

4 mm Falze miteinander verbunden.<br />

Die durch Lötpunkte gesicherten<br />

Falze weisen an deren Außenseite extrem<br />

harte und exakte Kanten auf. Den oberen<br />

Abschluss des 600 mm hohen Pokals<br />

bildet ein 12-teiliger Messing-Abschlusskranz<br />

mit 8,0 mm Kupferdrahteinlage.<br />

Die geschwungenen Bügel aus Titanzink<br />

zungstechnik München (ISSH-<br />

München) zu besuchen. Laut<br />

Spenglermeister Stefan Heigl, Ausbilder<br />

an der ISSH-München, sind<br />

es unter anderem die damit verbundenen<br />

beruflichen Chancen. Die Nach-<br />

sind durch Drahteinlagen mit 6,0 mm<br />

Aluminiumdraht verstärkt.<br />

▪ Der Trick: Ein Gewindestab zwischen<br />

dem Messingeinsatz und dem Ahornsockel<br />

verbindet die einzelnen Bauteile auf<br />

Zug miteinander.<br />

Max Pschörer<br />

Alle Schweinfurter Meisterstücke<br />

aus den Prüfungen von<br />

2007 und <strong>2008</strong> finden Sie auf<br />

www.baumetall.de<br />

unter BAUMETALL-Extra.


frage nach hoch qualifizierten Spenglermeistern steigt ständig<br />

an. Ein Trend, den die Branche erkennt und prompt reagiert.<br />

Eine weitere Tendenz zeigt sich im deutlich fallenden Durchschnittsalter<br />

der Kursteilnehmer. Die starken Leistungen der im<br />

Schnitt 25 Jahre jungen 15 Meisterschüler überzeugen dennoch<br />

und unterstreichen die professionelle Unterstützung durch die<br />

Innung-München und deren Ausbilder. Durch das Engagement<br />

des Prüfungsausschusses (Leitung Johann Pertler) und den ISSH-<br />

Lehrkräften konnte ein hochwertiger Spenglermeister-Kurs entwickelt<br />

werden. Dies verdeutlicht die<br />

praktische Umsetzung der neuen<br />

Prüfungsverordnung.<br />

Auch die Spengler-Gesellen<br />

werden von der ISSH-<br />

München ausgebildet und<br />

geprüft. Ergänzend runden<br />

zusätzliche Spengler-Kurse, wie beispielsweise<br />

zum Thema „Tipps und<br />

Tricks im Spenglerhandwerk“, das<br />

Münchner Kursprogramm ab.<br />

Überhaupt ist in Münchens<br />

Gabrielenstraße vieles im<br />

Umbruch. Bedingt durch<br />

den Generationenwechsel,<br />

der sich wie ein roter<br />

Faden durch die Lehrwerkstätten zieht, sind neben Stefan Heigl<br />

weitere junge Ausbilder mit frischen Ideen für die ISSH-München<br />

tätig.<br />

Übrigens – der Vorbereitungskurs <strong>2008</strong>/2009 für Spenglermeister<br />

ist bereits seit Februar ausgebucht. Interessierte Meisteranwärter<br />

können sich somit erst wieder zum Kurs 2009/2010<br />

anmelden. Weitere Informationen gibt es bei der Innung Spengler,<br />

Sanitär- und Heizungstechnik in München unter Tel.: (0 89)<br />

1 21 58 90 oder unter www.ssh-innung-muenchen.de.<br />

Champions aus München<br />

„We are the Champions“, lautete das Motto der diesjährigen<br />

Spenglermeister aus München. Das Beweis(meister)stück ist<br />

ein, dem Original zum Verwechseln ähnlich sehender, Champions-League-Pokal<br />

aus Titanzink. Der Pokal beeindruckt durch<br />

„harte“ Segmentkanten sowie deren exakten Verlauf.<br />

Die „Ausbeute“ nach erfolgreicher <strong>Meisterprüfung</strong> beinhaltet<br />

noch weitere Schätze. Stolz zeigten die „neuen“ Münchner<br />

Spenglermeister Wikinger- und Römerhelme, Wandbrunnen<br />

und Ziergegenstände, Turmspitzen und sogar eine „Schatztruhe“.<br />

Die Prüfungsstücke wurden allesamt während 36 Prüfungsstunden<br />

hergestellt. Diese Leistung verdient besonderen<br />

Respekt, da innerhalb der ohnehin knapp bemessenen Zeit<br />

ebenfalls die Zeichnungen, Dokumentationen und Kalkulationen<br />

angefertigt wurden. ▪<br />

Kupferhelm von Johannes Zens<br />

Messingrohre, Kupfersegmente mit innenliegendem<br />

Falzverlauf und eine geschmiedete Kupferschlange<br />

gehören zu den Bauteilen, die Johannes Zens zum<br />

Meistertitel führten. Inspiriert vom Kopfschutz<br />

Römischer Legionäre fertigte er einen Kupferhelm an.<br />

Der untere Helmabschluss besteht aus einer Drahteinlage<br />

und am Ausschnitt des Gesichtsfeldes sorgen<br />

in drei Dimensionen angepasste und auf Gehrung<br />

geschnittene sowie genutete Messingrohre für<br />

entsprechenden Schnittkantenschutz. Auch der<br />

Wikingerhelm von Johann März überzeugte den<br />

Prüfungsausschuss. Auf www.baumetall.de können<br />

alle Meisterstücke genau betrachtet werden.<br />

Johann März Jochen Kreutzer Thomas Heumos Alexander Stanger<br />

Baumetall 5/<strong>2008</strong> | 59


Himmlischer Zwiebelturm von Matthias Engel<br />

Vergoldeter Turmschmuck, Zwiebeltürme<br />

und Engel passen gut zueinander.<br />

Der Engel in dieser Konstellation ist jedoch<br />

kein Bestandteil der Kirchendekoration.<br />

Im Gegenteil, Matthias Engel ist „beflügelter“<br />

Spengler und zeigt dies eindrucksvoll<br />

während seiner <strong>Meisterprüfung</strong>. Sein mit<br />

Christian Steinhard<br />

Johannes Tous<br />

60 | Baumetall 5/<strong>2008</strong><br />

Martin Wasensteiner<br />

Benjamin Schaal<br />

Stolz präsentiertes Meisterstück,<br />

ein um 45º verdrehter, achtteiliger<br />

Titanzinkturm, liefert den<br />

Beweis. Die nach innen gefalzten,<br />

0,7 mm starken und vorbewitterten<br />

Titanzink-Segmente der<br />

Turmzwiebel weisen absolut<br />

Michael Schilcher<br />

Johannes Thanbichler<br />

exakte Falzfugen auf. Besonders heikel<br />

waren die Punktlötungen beim<br />

Heften der Falze im Turminneren. Zu<br />

heiße Löttemperaturen hätten die<br />

Vorbewitterung an der Außenseite<br />

zerstört und unschöne Flecken hinterlassen.<br />

Eine weitere Schwierigkeit war<br />

die anzubringende 5-mm-<br />

Drahteinlage am unteren<br />

Zwiebelabschluss. Ein<br />

kegelstumpfförmiger<br />

Stiefel bildet den<br />

Übergang zur vergoldeten<br />

Titanzink-Kugel,<br />

auf der wiederum ein<br />

Kreuz aus Edelstahl-<br />

Vollmaterial mit<br />

aufgeschraubten<br />

Messingspitzen<br />

ruht.<br />

Florian Riedl<br />

Alle Münchener<br />

Meisterstücke aus<br />

der Prüfung von<br />

<strong>2008</strong> finden Sie auf<br />

www.baumetall.de<br />

unter BAUMETALL-<br />

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