RÃ¶hrendes BÃ¼hnentier - Hughes & Kettner

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© PPVMEDIEN 2005 Technische Daten Hughes & Kettner Trilogy Bauweise: Vollröhrentopteil Kanäle: 3 (x 2) Leistung: 100 Watt Röhren: 4 x 12AX7, 4 x EL34 Bedienelemente Front: (pro Kanal) Treble, Mid, Bass; (Clean-Ch.) Volume, Sparkle-Switch; (Crunch-Ch.) Gain, Master, Boost-Sw.; (Lead-Ch.) Gain & Ultra Lead-Gain, Master, Lead- & Ultra-Lead-Sw.; (allgemein) FX Mix, Presence, Master, FX ON-Sw., MIDI-Learn Sw., Standby, Mains Rückseite: FX-Level- & FX-Mode-Switch (ser./parallel), Slave Level Anschlüsse: (Front) Input, MIDI In, FX Loop (Footswitch), Stageboard, FX Send & Return, Speaker Outputs: 1 x 4 ohm, 2 x parallel 16 Ohm oder 1 x 8 Ohm, 1 x 16 Ohm, Netz Maße: 280 x 744 x 258 mm (H x B x T) Gewicht: 20,5 kg Stageboard: 4-fach für Kanalwahl Besonderes: beleuchtete Plexiglasfront, MIDI-Modul Natürlich gehört zu einem kräftigen Top eine entsprechende Box im 4-x-12"er-Format. Laut Herstellerangaben werden gerade optisch wie preislich passende Würfel für den Trilogy entwickelt, die wahlweise mit den beliebten G12M-„Greenback“- oder „Vintage 30“-Lautsprechern (beide von Celestion) bestückt sein werden. In der Zwischenzeit tun es unsere Testexemplare aus der aktuellen CCbeziehungsweise SC-Serie. Die noble CC412 A25 ist besonders hochwertig und massiv gebaut, mit „Greenbacks“ ausgestattet und kommt inklusive Rollen und einer dick gepolsterten Transporthülle. Für die um einiges günstigere SC412 A werden einfachere Materialien und die bei Celestion eigens für Hughes & Kettner gebauten „Rockdriver“-Speaker verwendet. Die Verarbeitung ist aber auch bei der preiswerten Box sehr gut. Bei der Auswahl der Speaker entpuppt sich der Hughes & Kettner Trilogy als überraschend wählerisch und offenbart je nach Boxentyp völlig unterschiedliche Charakterzüge. Über die CC412 A25 klangen sämtliche Klangvarianten ungemein straff und höhenreich, aber auch schon mal unangenehm grell. Cleanere Sounds profitierten zwar zumeist von der transparenten Wiedergabe, Distortion-Sounds verlangen aber nach strenger Zügelung der Treble- und Presence-Regler, sonst tut es weh. Die SC412 A mit den günstigen „Rockdriver“-Speakern übertrugen das Verstärkersignal gleich viel druckvoller, leider auch etwas undifferenziert und Alles, was das Gitarristenherz begehrt: Die rückseitige Anschlusssektion des Hughes & Kettner Trilogy. WWW.SOUNDCHECK.DE
© PPVMEDIEN 2005 — Hughes & Kettner Trilogy GITARRE BASS DRUMS KEYBOARD COMPUTER RECORDING STAGE LIGHT Hughes & Kettner SC412 A: die günstige Alternative Hughes & Kettner CC 412 A25: Highend-4-x-12”er wummerig. Also mussten weitere 4-x- 12"er ran: Über eine betagte Orange-Box (ebenfalls mit „Greenbacks“) tönte der Trilogy so scharf wie mit der CC412 A25, nur voller. Eine 80er-Jahre Marshall-Box mit G12H-100-Celestions lieferte konkreten Bassdruck, klang aber insgesamt zu hart. Das zusätzliche Volumen der gerade gebauten „Oldies“ (im Gegensatz zum Slanted-Design der H&K-Boxen) tat dem Sound offensichtlich gut. Also versuchte ich es mit einer besonders großvolumigen „Vintage-30“-Box. Bingo! Jetzt ließ sich auch der Equalizer vernünftig einsetzen, um die Klangflexibilität auszuloten, statt irgendwelche fiesen Frequenzen in Schach zu halten. Hughes & Kettner führt ein vergleichbares Modell unter der Bezeichnung CC412 WA30 im Programm. Das ist zwar nicht billig, aber in jedem Fall eine Überlegung wert. Der Einfluss der Box ist schließlich gerade bei einem Amp mit multipler Sound-Persönlichkeit von zentraler Bedeutung. Mit der richtigen Gitarre und einer überlegten Einstellung der Regler präsentiert der Trilogy eine große Bandbreite frischer Röhren-Sounds. Der erste Kanal offeriert zwei verschiedene cleane Sound-Varianten. Im Normalbetrieb klingt das satt, dreidimensional und bei Bedarf auch schön rund. Der „Sparkle“-Modus ist mehr für moderne super-brillante Klänge gedacht. Mit leistungsstarken Pickups lässt sich der Clean-Kanal notfalls auch übersteuern, aber dafür ist er wirklich nicht gemacht. Das überlässt man lieber dem Crunch-Kanal, der gleich mächtig an der Leine zerrt. Zwar lässt sich das Biest mittels Klangregelung auch zähmen, aber dann klingt es nicht mehr so lebendig und explosiv. Aktiviert man „Boost“ wird der Sound dichter und druckvoller, sein bissiger Charme bleibt aber erhalten. Im Lead-Kanal gibt es dann ausreichend Gain-Reserven, um sich einen dickeren Ton zu basteln. Vorsicht, liebe Santana-Fans! Bitte das Treble-Poti Technische Daten Hughes & Kettner CC412 A25 Hughes & Kettner SC412 A Bauweise: geschlossene Gitarrenbox geschlossene Gitarrenbox Lautsprecher: 4 x Celestion G-12M („Greenback“) 4 x Celestion „Rockdriver Junior“ Belastbarkeit: Mono: 100 Watt, Stereo 2 x 50 Watt Mono: 200 Watt, Stereo 2 x 100 Watt Anschlüsse: Mono: 4 oder 16 Ohm, Stereo: je 8 Ohm Mono: 8 Ohm, Stereo: je 4 Ohm Maße (H x B x T): 810 x 750 x 360 mm 255 x 655 x 255 mm Gewicht: ca. 35 kg ca. 39 kg Zubehör: inklusive Rollen & gepolsterte Schutzhülle - im Auge behalten, sonst wird es eher fies als „smooth“. Überraschend artig folgt der Lead Channel jedem Dreh des Lautstärkepotis der Gitarre! Der Ultra-Lead- Modus schüttet dann in Sachen Gain noch mal ordentlich Benzin ins Feuer. Mit abgesenkten Mitten und kräftig angehobenen Bass- und Höhenanteilen werden nun auch die Siebensaitergitarreros und Schwermetaller bestens bedient. Da schöpft der Trilogy aus dem Vollen. Will man im Live-Einsatz beide Lead-Modes alternativ verwenden, muss man allerdings erst eine geeignete Balance an der Klangregelung dafür finden. ✎ Vilim Stößer Fazit Weder bei der Sound-Auswahl noch bei der Ausstattung lässt der Trilogy Sparmaßnahmen erkennen. (Sein großer Bruder, der TriAmp Mk II kostet mit vergleichbaren Features immerhin fast das Doppelte!) Kurz: „S-Klasse fahren, Mittelklasse bezahlen“. Ein Sonderlob verdient die FX-Loop, die fernschaltbar(!) seriellen oder parallelen Betrieb zulässt. Die durchsetzungsfähigen Sounds des Trilogy haben durch die Bank einen gewissen „britischen“ Charme, und beschönigen das Signal nicht. Man sollte sich also vergewissern, dass man sein Sound- Steak gerne „englisch“ und scharf gewürzt mag. Dann kann man nur noch guten Appetit wünschen! 54 SOUNDCHECK 05 05 WWW.SOUNDCHECK.DE
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