04.07.2015 Aufrufe

Musix Juli 2015

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neu<br />

POWER<br />

Seit ein paar Jahren mischt eine Band aus Saarbrücken das harte Genre ganz schön auf, veröffentlicht<br />

souveräne Longplayer und chartet dabei sogar. Powerwolf sind in Sachen Heavy Metal<br />

die Truppe der Stunde und setzen mit dem neuen Melodie- und Power-Werk „Blessed &<br />

Possessed“ jetzt noch einen drauf. musix sprach mit Gitarrist Matthew Greywolf über Theatralik,<br />

Lateinkenntnisse, die neue Scheibe und natürlich Heavy UND Metal.<br />

musix: Es spielt ja noch ein weiterer Greywolf in der<br />

Band – seid ihr tatsächlich Brüder? Ihr seht euch on<br />

stage mit den wehenden Haaren wirklich ähnlich.<br />

Matthew Greywolf: Ja klar! Das bringt auch eine<br />

ganz schöne Synergie auf die Bühne.<br />

musix: Wer ist der ältere?<br />

Matthew Greywolf: Der Charles ist zwei Jahre älter.<br />

musix: Ihr habt alle Künstlernamen. Ist das eher als<br />

Pseudoym oder Geheimidentität gedacht?<br />

Matthew Greywolf: Weder noch – das ist Teil des<br />

Konzepts. Powerwolf ist mehr als nur Musik. Von<br />

Anfang an hat der visuelle Aspekt und ein gewisses<br />

Auftreten dazugehört. Wir verstehen uns als Gesamtwerk<br />

mit vielen Bausteinen, das über die Jahre<br />

gewachsen ist.<br />

musix: Show ist also wichtig für Powerwolf?<br />

Matthew Greywolf: Definitiv! Ich seh da auch nichts<br />

Verwerfliches dran. Es geht darum, live eine möglichst<br />

intensive Show zu bieten. Wir wurden durchaus<br />

durch Theateraufführungen inspiriert. Es geht<br />

um mehr, als „nur“ auf die Bühne zu gehen. Wir<br />

wollen das Publikum mit auf eine Reise nehmen.<br />

musix: Schon mal selber Theater gespielt?<br />

Matthew Greywolf: Theatererfahrungen haben wir<br />

nicht und wir sehen uns auch nicht als Schauspieler<br />

in dem Sinn. Durch das Make Up und die Outfits<br />

gehen wir eine Art Metamorphose ein. Die Vorbereitungen<br />

bringen einen in die Bühnenpersönlichkeit<br />

hinein. Dieser Prozess, der für uns eine Art<br />

Zeremonie ist, bringt uns in die Rolle.<br />

musix. Bei euren Shows kommt immer viel Weihrauch<br />

zum Einsatz.<br />

Matthew Greywolf: Das gehört bei uns dazu und wir<br />

haben viele Sorten. Attila besorgt immer Nachschub.<br />

Da gibt es echt große Unterschiede.<br />

musix: Viele große Acts jammern, dass der Longplayer<br />

tot ist und es aufgrund von Spotify, Downloads<br />

etc. keinen Sinn mehr macht CDs zu veröffentlichen.<br />

Und dann kommt ihr und liefert einen stimmigen Release<br />

nach dem anderen ab? Seht ihr euch als als<br />

Album-Künstler?<br />

Matthew Greywolf: Ich würde uns in erster Line als<br />

Live-Künstler bezeichnen. Es ist positiv an den aktuellen<br />

Entwicklungen, dass das Live-Spielen immer<br />

wichtiger wird. Aufgenomme Musik wird immer<br />

weiter entwertet, aber Konzerte, die man nicht streamen<br />

kann, werden wichtiger. Live war für uns schon<br />

immer entscheidend. Wir werden aber auch weiterhin<br />

recorden und bei der Album-Form bleiben. Die<br />

Art und Weise wie ein Album entsteht hat was mit<br />

Besessenheit zu tun. Passend zum Titel „Blessed &<br />

Possessed“... Wir sind dann da so tief drin und machen<br />

nichts anderes mehr. Nach neun Monaten intensiver<br />

Schaffensphase ist dann eine CD fertig. Ich<br />

möchte das auch nicht aufweichen, indem ich zwischendurch<br />

einen Song für Spotify oder so schreibe.<br />

Ich glaube zudem, dass in der Metalszene das<br />

Album einen Stellenwert hat.<br />

musix: Ihr komponiert auch nicht auf Singles? Obwohl<br />

das Album ja durchgehend stark ist und man jede<br />

Nummer als Single auskoppeln könnte.<br />

Matthew Greywolf: Das ist das Luxusproblem, das<br />

wir oft zu hören bekommen. Ist natürlich toll, aber<br />

diese Singledenkweise hat man als Heavy Metal-<br />

Band nicht. Es liegt in unserer Natur sehr kompakte<br />

und eingängie Songs zu schreiben, die alle einzeln<br />

funktionieren würden. Dementsprechend schwierig<br />

ist die Auswahl für Auskopplung und Video.<br />

musix. Wie läuft das dann?<br />

Matthew Greywolf: Wir haben uns jetzt für „Army<br />

Of Night“ entschieden, weil wir uns erinnert haben<br />

wie der Song auf uns gewirkt hat, als wir ihn das<br />

erste Mal gemeinsam im Proberaum gespielt haben.<br />

Das hat uns damals völlig umgehauen, weil so viel<br />

Energie und Dynamik drin ist.<br />

musix: Das Cover hast du gezeichnet?<br />

Matthew Greywolf: Ja, wie alle unsere Cover. Ich bin<br />

Graphik-Designer, was für uns ein großer Glücksfall<br />

ist. Dadurch haben wir eine große Freiheit, alles so<br />

zu gestalten wie wir wollen. Das Artwork gehört fest<br />

zur Albumproduktion dazu. Wir haben von Beginn<br />

BLESSED & POSSESSED, Napalm Records<br />

4.9.-7.11.15, RTN Touring

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