Marketing-Mix: Distributionspolitische Entscheidungen Einheit 8
Marketing-Mix: Distributionspolitische Entscheidungen Einheit 8
Marketing-Mix: Distributionspolitische Entscheidungen Einheit 8
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<strong>Marketing</strong>-<strong>Mix</strong>: <strong>Distributionspolitische</strong><br />
<strong>Entscheidungen</strong><br />
<strong>Einheit</strong> 8<br />
Univ.-Prof. Dr. Thomas Foscht<br />
Institut für <strong>Marketing</strong><br />
<strong>Marketing</strong>-<strong>Mix</strong><br />
Übersicht<br />
� Produkt- und programmpolitische <strong>Entscheidungen</strong><br />
� Preispolitische <strong>Entscheidungen</strong><br />
� <strong>Distributionspolitische</strong> <strong>Entscheidungen</strong><br />
� Kommunikationspolitische <strong>Entscheidungen</strong><br />
<strong>Distributionspolitische</strong> <strong>Entscheidungen</strong><br />
1<br />
2<br />
3<br />
1
Übersicht<br />
1. Ziele und Entscheidungstatbestände bei distributionspolitischen <strong>Entscheidungen</strong><br />
2. Absatzkanalmanagement zur Realisierung der absatzmittlergerichteten Strategien<br />
� Verhaltensbeziehungen in Absatzkanalsysteme<br />
� Selektionskonzept<br />
� Kontraktkonzept<br />
� Stimulierungskonzept<br />
� Optimierungsansätze für die integrierte Steuerung<br />
3. <strong>Marketing</strong>logistik<br />
� Ziele der <strong>Marketing</strong>logistik<br />
� Strategische <strong>Marketing</strong>logistik<br />
� Operative <strong>Marketing</strong>logistik<br />
4. Integrierte Erfolgsmessung in der Distributionspolitik<br />
1. Ziele und Entscheidungstatbestände bei<br />
distributionspolitischen <strong>Entscheidungen</strong><br />
<strong>Distributionspolitische</strong> <strong>Entscheidungen</strong><br />
� „Die Distributionspolitik bezieht sich auf die Gesamtheit aller <strong>Entscheidungen</strong> und<br />
Handlungen, welche die Verteilung (engl.: distribution) von materiellen und/oder<br />
immateriellen Leistungen von dem Hersteller zum Endkäufer und damit von der<br />
Produktion zur Konsumtion bzw. gewerblichen Verwendung betreffen.“<br />
(vgl. Pfohl 2004, Vastag/Schürholz 2004, Specht/Fritz 2005, Meffert/Bruhn 2006)<br />
Quelle: Meffert/Burmann/Kirchgeorg 2008.<br />
4<br />
5<br />
6<br />
2
Quelle: Esch/Herrmann/Sattler 2008.<br />
Funktionen der Distribution<br />
<strong>Distributionspolitische</strong> <strong>Entscheidungen</strong><br />
� Definition Absatzkanal<br />
Die Absatzkanäle umfassen die rechtlichen, ökonomischen und kommunikativsozialen<br />
Beziehungen aller am Verteilungs- bzw. Distributionsprozess beteiligten<br />
Personen und Institutionen.<br />
� Absatzmittler<br />
Sind rechtlich und wirtschaftlich selbstständige Organe, die im Distributionsprozess<br />
absatzpolitische Instrumente eigenständig einsetzen (z.B. Großhändler, Einzelhändler)<br />
� Absatzhelfer<br />
Sind zwar rechtlich selbstständige Organe (z.B. Speditionen), die jedoch eher<br />
unterstützende Funktionen erfüllen. Ein eigenständiger Einsatz absatzpolitischer<br />
Instrumente im Distributionsprozess ist damit zumeist nicht verbunden.<br />
Quelle: Esch/Herrmann/Sattler 2008.<br />
Spezifische Zielgrößen<br />
bei distributionspolitischen <strong>Entscheidungen</strong><br />
� Vertriebskosten/Handelsspanne<br />
� Distributionsgrad<br />
� Image des Absatzkanals<br />
� Kooperationsbereitschaft (Konfliktvermeidung)<br />
� Aufbaudauer und Flexibilität<br />
� Beeinflussbarkeit und Kontrollierbarkeit des Absatzkanals<br />
Quelle: Meffert/Burmann/Kirchgeorg 2008.<br />
7<br />
8<br />
9<br />
3
Strategisch-konstitutive <strong>Entscheidungen</strong><br />
zur Gestaltung des Absatzkanalsystems<br />
� Selektionskonzept<br />
� Festlegung der vertikalen und horizontalen Absatzkanalstruktur und Konkretisierung dieser<br />
im Rahmen der Absatzmittlerbewertung und –auswahl<br />
� Z.B. <strong>Entscheidungen</strong> bezüglich der Anzahl der Absatzkanäle und der zwischen Hersteller<br />
und Endverbraucher geschalteten Absatzmittler und –helfer<br />
� Kontraktkonzept<br />
Bestimmung der (vertraglichen) Beziehungsstruktur zwischen dem Hersteller und den<br />
zuvor selektierten Absatzmittlern und –helfern<br />
Quelle: Meffert/Burmann/Kirchgeorg 2008.<br />
Instrumentelle Steuerungsansätze zur Umsetzung<br />
der strategisch-konstruktiven <strong>Entscheidungen</strong><br />
� Stimulierungskonzept<br />
� Gewinnung der zuvor selektierten Absatzmittler<br />
� Führung der Absatzkanäle, um die Absatzmittler zu einem den Herstellerzielen<br />
entsprechenden Verhalten zu veranlassen<br />
� Grundlegende Entscheidung zwischen einem Push- oder Pull-orientiertem Vorgehen<br />
� Supply Chain Managements (SCM)<br />
� Aufgabe: Analyse und Steuerung aller logistischen Prozesse der gesamten Lieferkette<br />
� Ziel: Verbesserung der unternehmensübergreifende Waren-, Informations- und Wertflüsse,<br />
um z.B. Ineffizienzen der Lieferkette zu beseitigen (z.B. Reduzierung von Lagerbeständen<br />
durch eine verbrauchssynchrone Warenanlieferung (Just in Time))<br />
� Efficient Consumer Response Management (ECR)<br />
� Kooperation zwischen Hersteller und Einzelhandel<br />
� Ziel: Bessere Befriedigung der Bedürfnisse der Nachfrager z.B. durch gemeinsame Analyse<br />
und Gestaltung des Handelssortimentes oder gegenseitige Unterstützung bei der Einführung<br />
neuer Produkte<br />
Quelle: Meffert/Burmann/Kirchgeorg 2008.<br />
2. Absatzkanalmanagement zur Realisierung der<br />
absatzmittlergerichteten Strategien<br />
10<br />
11<br />
12<br />
4
Absatzkanalmanagement zur Realisierung<br />
der absatzmittlergerichteten Strategien<br />
Übersicht<br />
� Verhaltensbeziehungen in Absatzkanalsystemen<br />
� Selektionskonzept<br />
� Kontraktkonzept<br />
� Stimulierungskonzept<br />
� Optimierungsansätze für die integrierte Steuerung des gesamten Absatzkanalsystems<br />
Quelle: Meffert/Burmann/Kirchgeorg 2008.<br />
Verhaltensbeziehungen in Absatzkanalsystemen<br />
� Konfliktursachen im Absatzkanalsystem: Divergenzen zwischen den Mitgliedern<br />
eines Absatzkanals in den<br />
� Zielbeziehungen<br />
� Rollenbeziehungen<br />
� Machtbeziehungen<br />
� Kommunikationsbeziehungen<br />
Quelle: Meffert/Burmann/Kirchgeorg 2008.<br />
Mögliche Zieldivergenzen<br />
zwischen Hersteller- und Handelsunternehmen<br />
Ziele<br />
Produktpolitische<br />
Ziele<br />
Preispolitische<br />
Ziele<br />
<strong>Distributionspolitische</strong><br />
Ziele<br />
Kommunikationspolitische<br />
Ziele<br />
Quelle: Meffert/Burmann/Kirchgeorg 2008.<br />
Hersteller<br />
� Markenimage auf Produktebene<br />
� Platzierung neuer Produkte<br />
� Mehr Regalplatz durch Produktdifferenzierung<br />
� Niedrige Handelspanne<br />
� <strong>Einheit</strong>liche Endverbraucherpreise einer Marke<br />
� Weitgehende Preisstabilität<br />
� Kontinuierlicher Abverkauf an den Handel<br />
� Distribution des gesamten Herstellersortiments<br />
� Keine Warenrücknahme (Remissionen)<br />
� Fertigungsoptimale Bestellmengen<br />
� Mindestbestellmengen für den Handel<br />
� Große Bestellmengen<br />
� Bevorzugte Regalplatzierung für eigene Marken<br />
(Zweitplatzierung)<br />
� Hohe Distributionsdichte<br />
� Handel wirbt überregional für die Herstellerin/den<br />
Hersteller<br />
� Hersteller gestaltet Marktauftritt am Point of Sale mit<br />
� Schaffung von Markenpräferenzen<br />
� Erhöhung oder Stabilisierung der Markentreue<br />
Handel<br />
� Markenimage auf Sortimentsebene<br />
� Listing von „Renner“-Produkten, Auslistung von<br />
„Penner“-Produkten<br />
� Förderung der Handelsmarken<br />
� Hohe Handelsspanne<br />
� Raum- und zeitbezogene Preisdifferenzierung<br />
� Sonderangebotspolitik (preispolitischer Ausgleich!)<br />
� Bestellmenge entsprechend der Nachfrage<br />
� Zielgruppenbezogene Auswahl einzelner Marken<br />
und Produktvarianten<br />
� Rückgaberecht für Lagerware<br />
� Nur Regal füllende Bestellmengen<br />
� Flexible Nachbestellmöglichkeiten<br />
� Schnelle Lieferung auch kleiner Mengen<br />
� Sortimentsgerechte Warenplatzierungen<br />
� Möglichst exklusive Distribution<br />
� Regionale und lokale Werbung für den eigenen<br />
Standort<br />
� Eigenständige Gestaltung des Marktauftritts am<br />
Point of Sale<br />
� Profilierung der Einkaufsstätte als Marke<br />
� Erhöhung oder Stabilisierung der Händlertreue<br />
13<br />
14<br />
15<br />
5
Quelle: Meffert/Burmann/Kirchgeorg 2008.<br />
Quelle: Meffert/Burmann/Kirchgeorg 2008.<br />
Konzentrationsgrad<br />
im Lebensmitteleinzelhandel nach Umsatz<br />
Konflikttypen,<br />
-ursachen und -felder im vertikalen <strong>Marketing</strong><br />
Selektionskonzept<br />
Überblick<br />
� Klassifizierung der vertikalen und horizontalen Absatzkanalstruktur<br />
� Direkter und indirekter Vertrieb<br />
� Mehrkanalvertrieb<br />
Quelle: Meffert/Burmann/Kirchgeorg 2008.<br />
16<br />
17<br />
18<br />
6
Quelle: Meffert/Burmann/Kirchgeorg 2008.<br />
Entscheidung über die Absatzkanalstruktur<br />
Betriebsform vs. Betriebstyp<br />
� Definition Betriebsform<br />
„Als Betriebsform werden bestimmte Kategorien von Handelsbetrieben verstanden,<br />
deren konstitutive Merkmale (z.B. Sortimentsumfang, Verkaufsfläche etc.) insoweit<br />
übereinstimmen, als dass sie aus der Perspektive der Nachfrager als gleichartig<br />
wahrgenommen werden.“ (vgl. Heinemann 1989, Burmann 1995, Ahlert/Kenning<br />
2007)<br />
� Definition Betriebstyp<br />
„Betriebstypen stellen Varianten einer bestimmen Betriebsform dar. Sie können als<br />
typologische Zusammenfassungen von Handelsunternehmen beschrieben werden,<br />
die sich hinsichtlich der eingesetzten <strong>Marketing</strong>instrumente ähneln.“ (Wöllenstein<br />
1996)<br />
Quelle: Meffert/Burmann/Kirchgeorg 2008.<br />
Quelle: Meffert/Burmann/Kirchgeorg 2008.<br />
Abgrenzung Betriebsform vs. Betriebstyp<br />
19<br />
20<br />
21<br />
7
Generische Ausgestaltungsformen der horizontalen<br />
Absatzkanalstruktur nach Distributionsintensität<br />
� Intensive Distribution<br />
Hoher Distributionsgrad angestrebt (Universalvertrieb); Produkte sollen überall<br />
erhältlich sein (Ubiquität sichern); quantitative oder qualitative Beschränkung auf<br />
Absatzmittlerseite nicht vorgesehen; primär Güter des täglichen Bedarfs<br />
� Selektive Distribution<br />
Auswahl der Absatzmittler nach qualitativen Gesichtspunkten; Selektionskriterien:<br />
Anforderungen an Ausstattung der Absatzmittler, Merkmale der <strong>Marketing</strong>aktivitäten<br />
� Exklusive Distribution<br />
Sonderfall der selektiven Absatzmittlerauswahl; zusätzliche Einschränkung der<br />
Absatzmittler bzgl. ihrer Quantität; Hersteller erwartet häufig aggressivere<br />
Verkaufsbemühungen der AbsatzmittlerI sowie bessere Kontrollmöglichkeit über<br />
Preise und Serviceleistungen<br />
Quelle: Meffert/Burmann/Kirchgeorg 2008.<br />
Indirekter und direkter Vertrieb<br />
� Indirekter Vertrieb<br />
Rechtlich und wirtschaftlich selbständige Einzel- und/oder Großhändler<br />
(Absatzmittler) oder vertraglich gebundene, aber wirtschaftlich selbständige<br />
Kooperationspartner (z.B. Franchisenehmer) sind in den Absatzkanal eingeschaltet<br />
� Direkter Vertrieb<br />
� Unmittelbarer Kontakt zwischen dem Hersteller und dem Endverbraucher ohne<br />
Zwischenschaltung von Absatzmittlern findet statt.<br />
� Auch in Form von herstellereigenen Filialen, sofern diese wirtschaftlich vom Hersteller<br />
abhängig, also nicht selbständig sind.<br />
Quelle: Meffert/Burmann/Kirchgeorg 2008.<br />
Anbahnung<br />
Persönlich<br />
Schriftlich<br />
Telefonisch<br />
Abschluss<br />
Elektronische Medien<br />
Sonstige (z.B.<br />
Schaufensterauslagen)<br />
Quelle: Meffert/Burmann/Kirchgeorg 2008.<br />
Formen des Direktvertriebs<br />
Aktiv<br />
Persönlich<br />
Haus-zu-Haus-Verkauf<br />
Partyverkauf<br />
Fahrverkauf<br />
Haus-zu-Haus-Verkauf<br />
Partyverkauf<br />
Fahrverkauf<br />
Passiv<br />
Verkaufsfilialen<br />
Verkaufsfilialen<br />
Haus-zu-Haus-Verkauf Verkaufsfilialen<br />
Schriftlich<br />
Buchclubs<br />
Sammelbesteller<br />
Katalog<br />
Buchclubs<br />
Katalog<br />
Katalog<br />
Telefonisch<br />
Telefonverkauf<br />
Gesetzliches Verbot der Neukundenakquisition durch Anruf<br />
Verkaufsfilialen<br />
Telefonverkauf<br />
Elektronische<br />
Medien<br />
Teleshopping<br />
Online Dienste<br />
Internet<br />
Teleshopping<br />
Online Dienste<br />
Internet<br />
22<br />
23<br />
24<br />
8
Vertikalisierung des Absatzkanals<br />
� Vorwärtsintegration<br />
Hersteller übernehmen distributionspolitische Aufgaben, die traditionell dem Handel<br />
zugeschrieben werden<br />
� Formen der Vorwärtsintegration:<br />
� Shop in Shop/Corners<br />
� Franchising<br />
� Konzessionen<br />
� Factory Outlets (Fabrikverkauf)<br />
� Eigene Geschäfte<br />
� Rückwärtsintegration<br />
Händler übernimmt Funktionen eines Herstellers, z.B. durch die Auftragsproduktion<br />
von Eigenmarken<br />
Quelle: Meffert/Burmann/Kirchgeorg 2008.<br />
Quelle: Boston Consulting Group/Markenverband 2005.<br />
Vertikalisierung im Absatzkanal<br />
Chancen und Risiken der Vorwärtsintegration<br />
Quelle: Boston Consulting Group/Markenverband 2005.<br />
Chancen<br />
Steigerung der Prozesseffizienz<br />
� Time to Market (Schnittstellen, Informationsfluss etc.)<br />
� Kosteneffizienz<br />
Stärkere Einflussnahme auf den Marktauftritt am Point of Sale<br />
� Kontrolle von Verkauf und Service<br />
� Kontrolle der Markeninszenierung<br />
� Kontrolle der Warenplatzierung<br />
Verbesserung der Preisrealisierung<br />
� Vereinnahmungen der Handelsmarge<br />
� Abverkaufssteuerung (Promotions, hochmargige Artikel)<br />
Besserer Zugang zur Nachfragerin/zum Nachfrager<br />
� Möglichkeit für Experimente/Sortimentsausdehnung/Innovation<br />
Sicherung/Ausbau der Verkaufsoberfläche<br />
� Unabhängigkeit vom Handel<br />
� Schnelles Erreichen kritischer Masse in der Fläche<br />
Risiken<br />
Investitionsbedarf<br />
� Aufbau der Handelskompetenz (in den Bereichen<br />
Personal, Systeme und Prozesse)<br />
� Standorte<br />
� Ausstattung<br />
Strategische Risiken<br />
� Flexibilitätsverlust auf Absatzseite<br />
� Interner Anpassungsbedarf (z.B. Prozesse, Supply<br />
Chain Systeme)<br />
� Gefährdung der Unternehmensexistenz bei<br />
Umsatzrückgang<br />
Operative Risiken<br />
� Standortsuche, -miete<br />
� Facility (Gebäude) Management<br />
� Retail Management<br />
� Bestandsrisiken<br />
25<br />
26<br />
27<br />
9
Mehrkanalvertrieb (Multi Channel <strong>Marketing</strong>) 1/3<br />
� „Erweiterung auf mehrere, parallel genutzte Absatzkanäle“ (vgl. Kotler/Bliemel 2006)<br />
� Ursachen<br />
� Veränderten Kauf- und Konsumgewohnheiten auf Nachfragerseite, z.B.: Convenience-<br />
Orientierung, hybrides Kaufverhalten, weiter zunehmende Dynamik der Betriebsformen<br />
� Ziele<br />
� Ressourcenschonung (z.B. durch Kostensenkung im Service)<br />
� Umsatzsteigerung (z.B. durch die Erschließung neuer Zielgruppen)<br />
� Erhöhung der Kundenzufriedenheit (z.B. durch Bereitstellung kundennaher und leicht<br />
zugänglicher Absatzkanäle).<br />
Quelle: Meffert/Burmann/Kirchgeorg 2008.<br />
Quelle: Meffert/Burmann/Kirchgeorg 2008.<br />
Mehrkanalvertrieb am Beispiel von Nike 2/3<br />
Chancen und Risiken des Mehrkanalvertrieb 3/3<br />
Chancen<br />
� Umfassende, individuelle und kostengünstige<br />
Betreuung vorhandener Kunden<br />
� Multiple Kundenbindung durch ein Netzwerk an<br />
Geschäfts- und Servicebeziehungen mit dem<br />
Kunden/der Kundin<br />
� Kanalübergreifendes Cross Selling<br />
� Individuelle Ansprache und Gewinnung neuer<br />
Nachfragersegmente<br />
� Schwer zu imitierender Wettbewerbsvorteil (wenn gut<br />
abgestimmt/geführt)<br />
� Erweiterte Möglichkeiten zur identitätskonformen<br />
Markenpräsentation<br />
� Verbesserte Abschöpfung des Marktpotenzials<br />
� Geringere Abhängigkeit von einzelnen<br />
Vertriebspartnen<br />
� Senkung der Vertriebskosten<br />
Risiken<br />
� Konflikt der Absatzkanäle reduziert das<br />
Vertriebsengagement der Kanäle<br />
� Hoher Koordinationsaufwand<br />
� Komplexitätserhöhung<br />
� Hohe Investitionskosten beim Aufbau<br />
� Fehlende Kompetenzen bei der Kombination von<br />
Offline- und Online-Channels<br />
� Unzufriedene Kunden durch eine nicht integrierte und<br />
kanalübergreifende Kundenbetreuung<br />
� Entstehung von Markenimagekonfusion durch fehlende<br />
Abstimmung der Absatzkanäle<br />
28<br />
29<br />
30<br />
10
Kontraktkonzept<br />
Überblick<br />
� Klassifizierung vertraglicher Beziehungsstrukturen zwischen Herstellern und<br />
Absatzmittlern<br />
� Kommissionsvertrieb<br />
� Vertriebsbindungs- und Alleinvertriebssysteme<br />
� Vertragshändler- und Franchisesysteme<br />
Quelle: Meffert/Burmann/Kirchgeorg 2008.<br />
Klassifizierung vertraglicher Beziehungsstrukturen<br />
zwischen Herstellern und Absatzmittlern<br />
� Vertragliche Vertriebssysteme stellen allgemein eine Form der „Zusammenarbeit<br />
beziehungsweise Verhaltensabstimmung […] zwischen grundsätzlich selbstständig<br />
bleibenden Industrie- und Handelsunternehmen“ dar, die sich auf „planmäßige, auf<br />
Dauer angelegte und […] individualvertragliche Vereinbarungen (Bindungen) im<br />
Zusammenhang mit Austauschverträgen“ gründen. (Ahlert 1981)<br />
Quelle: Meffert/Burmann/Kirchgeorg 2008.<br />
Quelle: Meffert/Burmann/Kirchgeorg 2008.<br />
Formen der Verhaltensabstimmung zwischen<br />
Industrie und Handel in Absatzkanalsystemen<br />
31<br />
32<br />
33<br />
11
Kommissionsvertrieb<br />
� Kommissionäre nach § 383 HGB sind „Kaufleute, die gewerbsmäßig Waren für<br />
Rechnung eines anderen im eigenen Namen kaufen oder verkaufen“<br />
� Rechte und Pflichten des Herstellers (Kommittent) und Händlers (Kommissionär)<br />
� Ausführungs- und Sorgfaltspflicht des Kommissionärs<br />
� Interessenwahrungspflicht (Konkurrenzausschluss oder Verkauf nach dem Prioritätsprinzip<br />
bei mehreren Herstellern)<br />
� Verpflichtung des Kommissionärs, den Weisungen des Kommittenten Folge zu leisten<br />
� Benachrichtigungspflicht des Kommissionärs<br />
� Rechenschaftspflicht des Kommissionärs<br />
� Verpflichtung, den Erlös aus dem Kommissionsgeschäft an den Kommittenten weiterzuleiten<br />
Quelle: Meffert/Burmann/Kirchgeorg 2008.<br />
Vertriebsbindungs- und Alleinvertriebssysteme<br />
� Vertriebsbindung: „vertragliche Verpflichtung eines Absatzmittlers zur Einhaltung<br />
eines bestimmten, durch den Hersteller definierten Absatzkanal“ (vgl. Florenz 1991)<br />
� Unterschied Vertriebsbindungs- und Alleinvertriebssysteme<br />
Art und Intensität der vereinbarten Bindungen zwischen einem Hersteller und<br />
seinen Absatzmittlern<br />
� Vertriebsbindungssysteme: qualitative Selektion der in den Absatzkanal eingeschalteten<br />
Absatzmittler<br />
� Alleinvertriebssysteme: qualitative und quantitative Selektion der in den Vertriebsweg<br />
eingeschalteten Händler<br />
Quelle: Meffert/Burmann/Kirchgeorg 2008.<br />
Quelle: Meffert/Burmann/Kirchgeorg 2008.<br />
Systematisierung von Vertriebsbindungen<br />
34<br />
35<br />
36<br />
12
Selektionsklauseln bei der Händlerauswahl<br />
� Personelle Händlermerkmale<br />
(z.B. Händlerqualifikation, Qualifikation und Anzahl von Mitarbeitern)<br />
� Leistungsprogrammbezogene Merkmale<br />
(z.B. Bereitstellung geeigneter Verkaufs- und Lagerflächen, Existenz notwendiger<br />
Serviceeinrichtungen)<br />
� Finanzielle Merkmale<br />
(insbesondere Bonität und Finanzkraft des Händlers)<br />
Quelle: Meffert/Burmann/Kirchgeorg 2008.<br />
Typische Einsatzfelder von Alleinvertriebssystemen<br />
� Neueinführung risikobehafteter Produkte mit hohen Einführungsaufwendungen der<br />
Absatzmittler<br />
� Gewährleistung eines gewinnbringenden Absatzpotenzials zur Amortisation der für<br />
eine dauerhafte, intensive Marktbearbeitung erforderlichen Investitionen auf<br />
Hersteller- und Handelsseite<br />
� Erzielung von Effektivitäts- und Effizienzvorteilen durch Konzentration der<br />
Verkaufstätigkeit auf wenige, dauerhafte und enge Geschäftsverbindungen<br />
� Marktabgrenzung bei regionaler Preisdifferenzierung und als Preisbindungsersatz<br />
Quelle: Meffert/Burmann/Kirchgeorg 2008.<br />
Vertragshändler- und Franchisesysteme 1/2<br />
� Vertragshändler<br />
� Kauf bzw. Verkauf der Vertragsware im eigenen Namen und auf eigene Rechnung<br />
� Verpflichtung, Mindestmenge an Vertragswaren auf Lager zu nehmen und jeden Monat einen<br />
Mindestbestand an Erzeugnissen abzunehmen<br />
� Kunden- bzw. Reparaturdienst des Vertragshändlers (z.B. bei technisch komplizierten und<br />
wartungsbedürftigen Produkten) je nach Branche<br />
� Vereinbarung zur Schulung der Mitarbeiter (technisches Personal und Verkäufer)<br />
� Verpflichtung zur Absatzförderung der Vertragswaren<br />
� Verwendung des Herstellerzeichens im Geschäftsverkehr und systemkonformes Auftreten<br />
am Markt als Zeichen der Zugehörigkeit zum Vertriebsnetz des Herstellers, völliger Verzicht<br />
auf die Darstellung der eigenen Firma im Geschäftsverkehr erfolgt nicht<br />
� z.B.: Automobilindustrie<br />
Quelle: Meffert/Burmann/Kirchgeorg 2008.<br />
37<br />
38<br />
39<br />
13
Vertragshändler- und Franchisesysteme 2/2<br />
� Ein Franchisesystem zeichnet sich durch eine kooperative, langfristige, vertraglich<br />
umfassend geregelte Beziehung zwischen einem Franchisegeber und einer Vielzahl<br />
von rechtlich selbständig bleibenden Franchisenehmern aus.<br />
� Entwicklung von Franchisesystemen 1995-2005<br />
Jahr<br />
Franchisegeber<br />
Franchisenehmer (in<br />
Tsd.)<br />
Beschäftigte der<br />
Branche (in Tsd.)<br />
Umsatz der Branche<br />
(in Mrd. €)<br />
Quelle: Meffert/Burmann/Kirchgeorg 2008.<br />
1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005<br />
530<br />
22<br />
230<br />
12<br />
560<br />
24<br />
250<br />
12,8<br />
600<br />
28<br />
280<br />
15,3<br />
630<br />
31<br />
320<br />
17,9<br />
720<br />
34<br />
330<br />
19,4<br />
Franchising 1/5<br />
� „Franchising ist ein vertikal-kooperativ organisiertes Vertriebssystem rechtlich und<br />
finanziell selbständiger Unternehmen auf der Basis eines vertraglichen<br />
Dauerschuldverhältnisses, wobei die Systemführerschaft dem Franchisegeber<br />
obliegt.“ (Esch/Herrmann/Sattler 2006)<br />
Quelle: Meffert/Burmann/Kirchgeorg 2008.<br />
Konstitutive Systemmerkmale des Franchising 2/5<br />
Quelle: Meffert/Burmann/Kirchgeorg 2008.<br />
735<br />
37,1<br />
347<br />
22<br />
750<br />
38<br />
350<br />
22,7<br />
760<br />
41,2<br />
362<br />
23,8<br />
830<br />
43,1<br />
390<br />
25,4<br />
845<br />
45<br />
406<br />
28<br />
870<br />
48,7<br />
421<br />
32,3<br />
40<br />
41<br />
42<br />
14
Grundtypen des Franchising 3/5<br />
� Herstellergeführtes Einzelhändler-Franchising<br />
� Hersteller (insbesondere in der Automobilindustrie) übertragen den Vertrieb an regionale,<br />
selbständige Händlerbetriebe (z.B. BMW, Shell)<br />
� Herstellergeführtes GroßhändlerI-Franchising<br />
� Hersteller beliefert den Großhandel mit Material, maschineller Ausrüstung und Know-how<br />
� Fertigstellung des Produktes und den Vertrieb an den Einzelhandel übernimmt der Großhandel<br />
� Z.B. Coca-Cola (Lieferung der verschiedenen Sirup-Konzentrate an regionale Abfüllbetriebe<br />
über die nationalen Zentralen)<br />
� Dienstleistungs-Franchising auf Einzelhandelsstufe<br />
� Vergabe von Lizenzen durch den Dienstleistungsanbieter an Einzelhändler, die für den<br />
Franchisegeber die Dienstleistung erbringen (z.B. McDonald’s, TUI/First und Europcar)<br />
Quelle: Meffert/Burmann/Kirchgeorg 2008.<br />
Quelle: Meffert/Burmann/Kirchgeorg 2008.<br />
Gegenseitige Leistungen und Pflichten in<br />
Franchisesystemen 4/5<br />
Leistungen/Pflichten des Franchisegebers<br />
� Bereitstellung von Produkt, Firmen- und<br />
Markenzeichen<br />
� Überlassung des System-Know-Hows<br />
� Gewährung von Nutzungsrechten am Systemimage<br />
� Hilfe beim Betriebsaufbau<br />
� Werbung, Verkaufsförderung, Aktionen,<br />
Sortimentsplanung<br />
� Laufende Beratung auf allen Unternehmensgebieten<br />
� Betriebswirtschaftliche Dienstleistungen,<br />
Organisationsmittel<br />
� Laufende Aus- und Weiterbildung der<br />
Franchisenehmer<br />
� Erfahrungsaustausch<br />
� Belieferung bzw. Nachweis von<br />
Einkaufsgelegenheiten zu festen Konditionen<br />
� Erhaltung der Wettbewerbsfähigkeit des Systems<br />
� Gewährung von Gebietsschutzrechten<br />
Leistungen/Pflichten der des Franchisenehmers<br />
� Führung des Geschäfts nach vorgegebenen<br />
Richtlinien<br />
� Verwendung von Marken und Zeichen der<br />
Franchisegeberin/des Franchisegebers<br />
� Vorbehaltloser Einsatz für das System<br />
� Wahrung der Betriebs- und Geschäftsgeheimnisse<br />
� Periodische Daten- und Ergebnismeldung<br />
� Ausschließlicher Leistungsbezug beim<br />
Franchisegeber oder bei vorgegebenen Quellen<br />
� Duldung von Kontrollen und Inspektionen<br />
� Anerkennung des Weisungsrechtes des<br />
Franchisegebers<br />
� Sortimentsbildung und Einhaltung der<br />
Systemstandards<br />
� Inanspruchnahme der Dienstleistungen des<br />
Franchisegebers<br />
� Abführung einer Franchisegebühr (variabel/fix)<br />
Die größten Franchisesysteme in Deutschland<br />
nach Anzahl der Franchisenehmer 5/5<br />
Rang<br />
Quelle: Meffert/Burmann/Kirchgeorg 2008.<br />
1<br />
2<br />
3<br />
4<br />
5<br />
6<br />
7<br />
8<br />
9<br />
10<br />
11<br />
12<br />
13<br />
14<br />
15<br />
16<br />
17<br />
18<br />
19<br />
20<br />
Franchisesystem<br />
TUI/First<br />
Foto Quelle<br />
McDonald´s<br />
Studienkreis<br />
Kamps Bakeries<br />
Schülerhilfe<br />
Ihr Platz<br />
Ad-Auto Dienst<br />
Fressnapf<br />
Musikschule Fröhlich<br />
SUNPOINT<br />
Datac<br />
Holiday Land<br />
Burger King<br />
Apollo-Optik<br />
Quick-Schuh<br />
Avis Rent a Car<br />
OBI<br />
Mister Minit<br />
Clean-Park<br />
Branche Betriebe in Deutschland<br />
Reisebüros<br />
Fotohandel<br />
Fast Food<br />
Nachhilfe<br />
Bäckereien<br />
Nachhilfe<br />
Drogerie-Einzelhandel<br />
Autoreparatur<br />
Tiernahrungs-Einzelhandel<br />
Musikpädagogik<br />
Sonnenstudios<br />
Buchhaltung<br />
Reisebüros<br />
Fast Food<br />
Augenoptik-Einzelhandel<br />
Schuh-Einzelhandel<br />
Autovermietung<br />
Baumärkte<br />
Schuh- und Schlüsseldienst<br />
Auto-Wachanlagen<br />
1.420<br />
1.311<br />
1.262<br />
1.010<br />
963<br />
932<br />
824<br />
620<br />
546<br />
541<br />
535<br />
510<br />
440<br />
432<br />
400<br />
356<br />
350<br />
341<br />
313<br />
305<br />
43<br />
44<br />
45<br />
15
Stimulierungskonzept<br />
Übersicht<br />
� Klassifizierung von Optionen der Absatzmittlerstimulierung<br />
� Push- und Pull-Ansatz als Basisoptionen der Absatzmittlerstimulation<br />
� Monetäre und nichtmonetäre Anreize als Schlüsselinstrumente zur Absatzmittlerstimulierung<br />
Quelle: Meffert/Burmann/Kirchgeorg 2008.<br />
Push- und Pull-Ansatz<br />
als Basisoptionen der Absatzmittlerstimulation<br />
� Push-Strategie<br />
� Anreize vom Hersteller an Absatzmittler, die diese zu einer Listung und eigenständigen<br />
Förderung der entsprechenden Herstellermarken veranlassen sollen.<br />
� Versuch, die Marke in die Regale des Handels „hineinzudrücken“<br />
� Pull-Strategie<br />
� Direkte Ansprache der Nachfrager durch die Kommunikationsmaßnahmen des Herstellers<br />
� Absatzmittler werden übersprungen („Sprungwerbung“)<br />
� Angeregter Bedarf führt zur aktiven Nachfrage der Konsumenten beim Handel im Sinne<br />
eines Nachfragesogs � Handel sieht sich, im Idealfall ohne weitere Herstellerinitiative,<br />
veranlasst, die Marke im Sortiment zu führen<br />
Quelle: Meffert/Burmann/Kirchgeorg 2008.<br />
Quelle: Meffert/Burmann/Kirchgeorg 2008.<br />
Ansätze für ein Beziehungsmanagement<br />
zwischen Herstellern und Handel<br />
46<br />
47<br />
48<br />
16
Auswahl der Verkaufsorgane<br />
� Unternehmenseigene Verkaufsorgane<br />
� Unternehmensfremde Verkaufsorgane<br />
� Handelsvertreter<br />
� Kommissionär<br />
� Makler<br />
� Steuerung der Verkaufsorgane<br />
� Aufteilung der Verkaufsbezirke<br />
� Planung der Verkaufsquoten<br />
� Planung der Verkaufsrouten<br />
� Planung der Besuchshäufigkeiten<br />
� Bereitstellung und Verarbeitung vertriebsrelevanter Informationen<br />
� Schulung und Training des Außendienstes<br />
� Anreizsysteme für Verkaufsorgane<br />
� Materielle Anreize<br />
� Immaterielle Anreize<br />
� Reisender vs. Handelsvertreter<br />
� Qualitative Beurteilungskriterien<br />
� Quantitative Beurteilungskriterien<br />
Quelle: Meffert/Burmann/Kirchgeorg 2008.<br />
Quelle: Esch/Herrmann/Sattler 2009.<br />
Quelle: Bruhn 2009.<br />
Reisender vs. Handelsvertreter<br />
Vorteile<br />
� Strikte Weisungsgebundenheit und dementsprechend<br />
umfangreiche Kontrollrechte des Herstellers<br />
� Gute Rückkoppelung durch regelmäßige Berichte<br />
� Hoher Grad der Identifikation mit Produkt und<br />
Unternehmen<br />
� Gute Kenntnisse bezüglich des eigenen Produkts/der<br />
eigenen Produkte<br />
� Geringer Kostenanstieg mit steigenden Umsätzen<br />
Vorteile<br />
� Vielseitige Kontakte durch ein breites Sortiment mehrer<br />
Firmen<br />
� Keine Fixkosten<br />
� Hohe persönliche Einsatzbereitschaft, Motivation<br />
� Vermittlung von Markt- und Brancheninformationen<br />
� Gute und langfristige Beziehungen zu Kunden (hohes<br />
akquisitorisches Potenzial bei Neueinführung)<br />
Reisender<br />
� Kundenkontakte sind auf das Sortiment des Herstellers<br />
beschränkt, geringes akquisitorisches Potenzial bei<br />
Neueinführungen<br />
� Begrenzte Besuchshäufigkeit (da weniger stark auf<br />
Provision angewiesen)<br />
� Einsatzbereitschaft und Motivation ggf. problematisch<br />
� Geringe Marktkenntnis (konzentriert auf das Sortiment<br />
eines Unternehmens)<br />
� Hohes Fixum<br />
Handelsvertreter<br />
Nachteile<br />
Nachteile<br />
� Qualität und Intensität der Kundenberatung tendenziell<br />
eher gering<br />
� Bei steigenden Umsätzen starker Kostenanstieg<br />
� Hohe Abfindungen<br />
� Unternehmen hat keinen direkten Kontakt zu Kunden<br />
� Vertritt zumeist mehrere Firmen, geringe Identifikation mit<br />
Produkt und Unternehmen<br />
Kostenvergleich Vertreter und Reisender<br />
� K R = f R + q R * U<br />
K V = f V + q V * U<br />
K R = K V<br />
U k = f V – f R / q R – q V<br />
Kosten<br />
f R<br />
f V<br />
Vertreter<br />
U K<br />
Gesamtkosten Vertreter<br />
Reisender<br />
Gesamtkosten Reisender<br />
Umsatz<br />
49<br />
50<br />
51<br />
17
Quelle: Bruhn 2009.<br />
Gewinnvergleich Vertreter und Reisender<br />
� f R + q R * U R – ∆x * DB ≤ oder ≥ f V + q V * U V<br />
f R<br />
Kosten<br />
∆x • DB<br />
f V<br />
Vertreter<br />
U K<br />
Reisender<br />
Gesamtkosten<br />
Vertreter<br />
Gesamtkosten<br />
Reisender<br />
Gesamtkosten Reisender<br />
./. Gewinnvorteil Reisender<br />
Beispiel: Auswahl Reisender vs. Handelsvertreter<br />
Umsatz<br />
� Der Hausautor der Sohle GmbH, Hans Beichl, hat sein neues Buch „Schwert, Flinte, Gift“<br />
abgeschlossen. Nachdem alle von Beichl bislang im Sohle Verlag erschienenen Bücher Bestseller<br />
waren, rechnet die Geschäftsleitung der Sohle GmbH auch für das neue Buch mit einer Bestseller-<br />
Auflage. Geplant ist, das Buch in einer Hardcoverversion zum Preis von 50,00 GE zu verkaufen.<br />
Fraglich ist, ob für den Vertrieb des Buches Reisende oder Handelsvertreter eingesetzt werden<br />
sollen. Auf eine entsprechende Stellenanzeige haben sich Herr Laufer und Frau Kontakter<br />
beworben. Herr Laufer will nur dann als Reisender tätig werden, wenn ihm ein Fixum (fr) von<br />
3.500,00 GE garantiert wird. Zusätzlich verlangt er 6 Prozent Provision (qr) der von ihm<br />
vermittelten Umsätze. Frau Kontakter ist der Meinung, sie sei eine Topverkäuferin. Sie verzichtet<br />
deshalb auf ein Fixgehalt und ist mit 10 Prozent Vertreterprovision (qv) zufrieden. Der Vertriebsleiter<br />
hat Zweifel, ob er das Verkaufsgebiet an den Reisenden Herrn Laufer oder die Handelsvertreterin<br />
Frau Kontakter geben soll.<br />
a) Wird er sich für den Reisenden Herrn Laufer oder für die Handelsvertreterin Frau Kontakt<br />
entscheiden, wenn beide gleichermaßen im Verkaufsgebiet 1.500 Bücher verkaufen?<br />
b) In einem anderen Verkaufsgebiet liegen von dem letzten Bestseller Hans Beichls Erfahrungswerte<br />
vor. Es zeigte sich, dass der Reisende monatlich rund 1.800 Bücher verkaufen kann, während ein<br />
Vertreter maximal 1.500 Bücher absetzt. Der über 1.500 Stück hinausgehende Mehrabsatz<br />
erbringt einen zusätzlichen Gewinn von 7,50 GE/Buch. Welche Absatzform ist bei dieser<br />
Konstellation vorteilhafter?<br />
Beispiel: Auswahl<br />
Reisender vs. Handelsvertreter – Lösung<br />
� Teilaufgabe a) Kostenvergleich<br />
Vertriebskosten Reisender: K R = f R + q R • U = 3.500 + 0,06 • 1.500 • 50 = 8.000<br />
Vertriebskosten Handelsvertreterin: K V = f V + q V • U = 0 + 0,1 • 1.500 • 50 = 7.500<br />
Handelsvertreterin ist bei einem Kostenvergleich günstiger<br />
� Teilaufgabe b) Gewinnvergleich<br />
Reisender: Mehrabsatz von 300 Büchern (1.800 – 1.500), die mit Gewinn von 7,50<br />
GE/Buch verkauft werden können � Gewinnvorteil: 300 • 7,50 = 2.250<br />
Vertriebskosten Reisender:<br />
K R = f R + q R • U = 3.500 + 0,06 • 1.800 • 50 – 2.250 = 5.750<br />
Vertriebskosten Handelsvertreterin:<br />
K V = f V + q V • U = 0 + 0,1 • 1.500 • 50 = 7.500<br />
52<br />
53<br />
54<br />
18
Monetäre und nicht-monetäre Anreize als<br />
Schlüsselinstrumente zur Absatzmittlerstimulierung 1/2<br />
� Teilaufgaben zur zielgerichteten Beeinflussung von Absatzmittlern<br />
� Erfassung der Anforderungen der Absatzmittler an den Hersteller<br />
� Unterstützungsmaßnahmen in Form monetärer und nicht-monetärer Anreize gemäß dem<br />
ermittelten Anforderungsprofil zu konzipieren<br />
� Ansatzpunkte zur Ermittlung des Anforderungsprofils<br />
� Durchführung von Marktforschungsstudien durch Drittinstitutionen (z.B. durch unabhängige<br />
Marktforschungsinstitute, Verbände etc.)<br />
� Periodische Absatzkanal-Audits (z.B. in Form regelmäßiger Innen- und Außendienstbefragungen<br />
im Vertriebsbereich)<br />
� Einrichtung von Absatzmittlergremien<br />
Quelle: Meffert/Burmann/Kirchgeorg 2008.<br />
Monetäre und nicht-monetäre Anreize als<br />
Schlüsselinstrumente zur Absatzmittlerstimulierung 2/2<br />
� Monetäre Anreizsystem<br />
� Handelsspanne<br />
� Finanzhilfen<br />
� Rabatte<br />
� Nicht-monetäre Anreizsysteme<br />
� Exklusive Distributionsrechte<br />
� Übernahme absatzmittlergerichteter Serviceleistungen durch den Hersteller<br />
Quelle: Meffert/Burmann/Kirchgeorg 2008.<br />
Optimierungsansätze für die integrierte<br />
Steuerung des gesamten Absatzkanalsystems<br />
Übersicht<br />
� Supply Chain Management (SCM)<br />
� Efficient Consumer Response Management (ECR)<br />
Quelle: Meffert/Burmann/Kirchgeorg 2008.<br />
55<br />
56<br />
57<br />
19
Supply Chain Management<br />
� Supply Chain Management is „(…) the task of integrating organisational units along a<br />
Supply Chain and coordinating materials, information and financial flows in order to<br />
fulfil (ultimate) customer demands with the aim of improving competitiveness of the<br />
Supply Chain as a whole“. (Stadtler 2003)<br />
� Aufgabe<br />
� Unternehmensübergreifende Optimierung der gesamten Lieferkette<br />
� Verbesserung der Schnittstellen zwischen den Vorproduktlieferanten, dem eigenen<br />
Unternehmen, den Absatzmittlern und -helfern sowie den Endverbrauchern<br />
� Ziele<br />
� Bestmögliche Erfüllung der Nachfragerbedürfnisse<br />
� Effizienz des Ressourceneinsatzes für die gesamte Lieferkette<br />
Quelle: Meffert/Burmann/Kirchgeorg 2008.<br />
Struktur und<br />
Aufgabenbereich des Supply Chain Management<br />
Quelle: Meffert/Burmann/Kirchgeorg 2008.<br />
Erfolgspotentiale des SCM<br />
� Reduzierung der Lagerbestände in der gesamten Lieferkette � weniger Kapital wird<br />
gebunden<br />
� Steigerung der Kundenzufriedenheit durch Erhöhung des Lieferserviceniveaus<br />
(insbesondere eine Verkürzung der Lieferzeit und eine Erhöhung der Lieferzuverlässigkeit)<br />
� Vermeidung von Umsatzverlusten durch Fehlartikel („Out of Stock“)<br />
� Flexible und zeitnahe Anpassungen an Veränderungen der Markt- und Umweltbedingungen<br />
� Frühzeitiges Reagieren und damit Beherrschen von Ausnahmesituationen, wie zum<br />
Beispiel bei Nachfragespitzen, Störungen in der Produktion oder bei Lieferengpässen<br />
der Zulieferunternehmen<br />
� Kostenvorteile durch Abstimmung und Synchronisation über die gesamte Lieferkette<br />
Quelle: Meffert/Burmann/Kirchgeorg 2008.<br />
58<br />
59<br />
60<br />
20
Einsparpotenziale<br />
eines professionellen Supply Chain Management<br />
Quelle: Meffert/Burmann/Kirchgeorg 2008.<br />
Quelle: Meffert/Burmann/Kirchgeorg 2008.<br />
Ziel<br />
Steigerung der Liefertreue<br />
Reduzierung der Lieferzeiten<br />
Reduzierung der Lagerbestände<br />
Reduzierung der Durchlaufzeiten in der Produktion<br />
Steigerung der Kapazitätsauslastungen<br />
Reduzierung der Einkaufskosten<br />
Reduzierung der Vertriebskosten<br />
In der Praxis erzielte Resultate<br />
40 %<br />
30 %<br />
20 %<br />
10 %<br />
10 %<br />
8 – 10 %<br />
3 – 5 %<br />
Auswirkungen<br />
einer Lagerbestandsreduzierung auf den ROI<br />
Just in Time-Belieferung (JiT)<br />
� JiT: Ware genau zu dem Zeitpunkt geliefert, zu dem sie der Nachfrager benötigt<br />
� Berücksichtigung der Eignung der Produkte für dieses Verfahren<br />
Quelle: Meffert/Burmann/Kirchgeorg 2008.<br />
61<br />
62<br />
63<br />
21
Efficient Consumer Response Management (ECR)<br />
� Kooperative Partnerschaft zwischen Industrie und Handel<br />
� Ziel<br />
� Bedürfnisse der gemeinsamen Kunden („Endverbraucher“) besser befriedigen<br />
� Ineffizienzen in der Lieferkette beseitigen<br />
� Voraussetzung<br />
� Unternehmensübergreifende und sehr eng aufeinander abgestimmte Steuerung und<br />
Optimierung des Waren- und Informationsflusses zwischen beiden Partnern<br />
� Unterschied ECR und SCM<br />
� ECR<br />
� Fokus auf Prozesse zwischen Herstellern und Absatzmittlern<br />
� Kann in Nachfragerperspektive (Demand-Side) und eine Logistikperspektive (Supply-Side)<br />
aufgespalten werden<br />
� SCM<br />
� Betrachtung der gesamten Lieferkette vom ersten Vorproduktlieferanten bis zum Endverbraucher<br />
� Setzt wesentlich früher ein als ECR<br />
� Konzentration auf logistische Fragestellungen<br />
Quelle: Meffert/Burmann/Kirchgeorg 2008.<br />
Quelle: Meffert/Burmann/Kirchgeorg 2008.<br />
Grundstruktur des ECR Managements<br />
Aufgaben der vier ECR-Managementmodule<br />
Efficient<br />
Replenishment<br />
� Automatische<br />
nachfragegesteuerte<br />
Disposition und<br />
Produktion<br />
(Continuous<br />
Replenishment<br />
Program)<br />
� Just in Time-<br />
Belieferung<br />
� Cross Docking<br />
� Bestandsreduktion<br />
Quelle: Meffert/Burmann/Kirchgeorg 2008.<br />
Efficient Store<br />
Assortment<br />
� Kontinuierliche Sortimentsverbesserung<br />
� Bedarfsorientierte Warengruppeneinteilung<br />
� Denken in geschlossenen,<br />
warengruppenorientierten<br />
Geschäftseinheiten<br />
(Category Management)<br />
� Funktionenübergreifende<br />
Organisation<br />
Efficient Product<br />
Introduction<br />
� Schnelle Reaktion auf<br />
Verbraucherverhalten<br />
� Reduzierung der<br />
Floprate<br />
� Gemeinsamer<br />
Produktentwicklungsprozess<br />
� Durchführung<br />
gemeinsamer<br />
Markttest<br />
Efficient<br />
Promotion<br />
� Volle Warenverfügbarkeit<br />
zu Promotionbeginn<br />
� Reduzierung des<br />
Handlingaufwandes<br />
(z.B. durch spezielle<br />
Verpackungen bei<br />
Sonderartikeln)<br />
� Schnelle Reaktion auf<br />
Verbraucherverhalten<br />
� Abstimmung der<br />
Verkaufsförderungsmaßnahmen<br />
von<br />
Händlern und<br />
Herstellern<br />
64<br />
65<br />
66<br />
22
Category Management<br />
� … Betrachtung von Teilsortimenten, sog. Warengruppen (Categories), als<br />
strategische Geschäftseinheiten und die Übernahme einer Mitverantwortung für die<br />
Warengruppen durch die Hersteller.<br />
� Warengruppe übernehmen bestimmt Rolle<br />
� Profilierungssortiment (5 % bis 7 % Anteil am Gesamtsortiment)<br />
� Pflichtsortiment (ca. 55 % bis 60 %)<br />
� Saisonsortiment (15 % bis 20 %)<br />
� Ergänzungssortiment (15 % bis 20 %)<br />
Quelle: Meffert/Burmann/Kirchgeorg 2008.<br />
Mögliche Zusammenstellung der Warengruppe „Baby“<br />
Quelle: Meffert/Burmann/Kirchgeorg 2008.<br />
� Entscheidung ohne Engpässe<br />
� Vollkostenrechnung<br />
SG = (U – K) / x<br />
� Teilkostenrechnung<br />
DS a = p - k v<br />
Methoden der Sortimentsplanung<br />
� Entscheidung bei einem Engpass<br />
� DS r = absolute Deckungsspanne (DS a ) / Engpassbelastung pro Stk.<br />
� G (x A ,x B ) = x A (p A – k vA ) + x B (p B – k vB ) – K f � max.!<br />
� ax A + bx B – NB = 0<br />
� G (x A ,x B ) = x A (p A – k vA ) + x B (p B – k vB ) – K f – λ (ax A + bx B – NB) � max.!<br />
� Entscheidung bei mehreren Engpässen<br />
67<br />
68<br />
69<br />
23
Beispiel: Sortimentsplanung<br />
� Der Uhrenhersteller Clock AG produziert Armbanduhren für den europäischen<br />
Massenmarkt. Das Unternehmen hat sich aufgrund seiner Niedrigpreisstrategie<br />
lediglich auf drei Modelle spezialisiert. Mittels großer Produktionsmengen und<br />
seltenen Maschinenumrüstungen sollen möglichst niedrige Produktionskosten erreicht<br />
werden.<br />
Absatzmenge (ME)<br />
Stückpreis (GE)<br />
Umsatz (GE)<br />
Variable Stückkosten pro Stück<br />
(GE)<br />
Variable Kosten gesamt (GE)<br />
Fixkosten (anteilig) (GE)<br />
Gesamtkosten (GE)<br />
Engpassbelastung (Minuten/ME)<br />
Modell Exclusive<br />
100.000<br />
120<br />
12.000.000<br />
80<br />
8.000.000<br />
6.000.000<br />
14.000.000<br />
6<br />
Modell Daily<br />
200.000<br />
16.000.000<br />
30<br />
6.000.000<br />
4.000.000<br />
10.000.000<br />
Beispiel: Sortimentsplanung<br />
80<br />
4<br />
Modell Cheap<br />
300.000<br />
40<br />
12.000.000<br />
20<br />
6.000.000<br />
3.000.000<br />
9.000.000<br />
a) Das Management der Clock AG hat aufgrund der hohen Produktionskosten bezüglich<br />
der Wirtschaftlichkeit der Produktion aller drei Modelle Bedenken geäußert. Um<br />
fundierte <strong>Entscheidungen</strong> über die Zusammenstellung des Sortiments zu treffen, wird<br />
eine Vollkostenrechnung herangezogen. Unterstützen Sie das Management, indem<br />
Sie die Stückgewinne der drei Modelle ermitteln.<br />
b) Berechnen Sie aufgrund der vorhandenen Daten die Sortimentsplanung mit Hilfe der<br />
Teilkostenrechnung.<br />
c) Aufgrund der zu hohen Betriebskosten im Unternehmen wurden Restrukturierungsmaßnahmen<br />
durch das Management angeordnet. Von den sechs der vorhandenen<br />
Maschinen wurden zwei verkauft, so dass nun eine geringe Produktionskapazität<br />
vorhanden ist. Berechnen Sie auf Grundlage der konstanten Absatzmenge und eines<br />
konstanten Preises die relative Deckungsspanne für die Uhrenmodelle, damit das<br />
Unternehmen eine Entscheidungsgrundlage hat, welches Modell unter dieser<br />
Engpassbelastung die größte Deckungsspanne erwirtschaftet.<br />
Beispiel: Sortimentsplanung – Lösung<br />
� Teilaufgabe a) - Vollkostenrechnung<br />
Stückgewinn: SG = (U - K) / x<br />
U = Umsatz<br />
K = Kosten (fixe und variable)<br />
x = Absatzmenge<br />
„Exclusive“ = (12.000.000 – 14.000.000) / 100.000 = - 20<br />
„Daily“ = (16.000.000 – 10.000.000) / 200.000 = 30<br />
„Cheapy“ = (12.000.000 – 9.000.000) / 300.000 = 10<br />
Elimination von „Exclusive“, „Daily“ und „Cheapy“ werden beibehalten.<br />
„Daily“ aufgrund des größten Stückgewinnes das wichtigste Produkt der Clock AG.<br />
3<br />
70<br />
71<br />
72<br />
24
Beispiel: Sortimentsplanung – Lösung<br />
� Teilaufgabe b) - Teilkostenrechnung<br />
Deckungsspanne: DS a = p – k v<br />
DS a = absolute Deckungsspanne (Deckungsbeitrag pro Stück)<br />
p = Verkaufspreis pro Stück<br />
k v = variable Kosten pro Stück<br />
„Exclusive“ = 120 – 80 = 40<br />
„Daily“ = 80 – 30 = 50<br />
„Cheapy“ = 40 - 20 = 20<br />
„Exclusive“ bleibt bei Anwendung der Teilkostenrechnung im Sortiment bestehen.<br />
„Daily“ nach wie vor das wichtigste Produkt im Sortiment.<br />
Beispiel: Sortimentsplanung – Lösung<br />
� Teilaufgabe c) – relative Deckungsspanne<br />
DS r = DS a / Engpassleistung<br />
Engpassleistung: jene Zeiteinheit, die die Maschine für die Produktion einer<br />
Mengeneinheit beansprucht<br />
„Exclusive“ = 40 / 6 = 6,67<br />
„Daily“ = 50 / 4 = 12,5<br />
„Cheapy“ = 20 /3 = 6,67<br />
Video Hasbro<br />
73<br />
74<br />
75<br />
25
Fragen zum Video Hasbro<br />
� Über welche Vertriebskanäle bietet Hasbro seine Produkte an?<br />
� Welche Herausforderung ergeben sich durch Multi-Channel-<strong>Marketing</strong> vor allem in der<br />
Produktentwicklung?<br />
� In welchen Bereichen arbeiten Hasbro und die Händler zusammen?<br />
� Welche Aspekte sind bei der Entwicklung einer Global <strong>Marketing</strong> Strategie bei Hasbro<br />
wichtig?<br />
� Wie versucht Hasbro den „Tween“-Markt zu erreichen?<br />
3. <strong>Marketing</strong>logistik<br />
<strong>Marketing</strong>logistik<br />
Übersicht<br />
� Ziele der <strong>Marketing</strong>logistik<br />
� Strategische <strong>Marketing</strong>logistik<br />
� Operative <strong>Marketing</strong>logistik<br />
� <strong>Entscheidungen</strong> über die Lagerhaltung<br />
� <strong>Entscheidungen</strong> über die Transportmittel und -wege<br />
Quelle: Meffert/Burmann/Kirchgeorg 2008.<br />
76<br />
77<br />
78<br />
26
<strong>Marketing</strong>logistik<br />
� Logistik umfasst „den unternehmensübergreifenden Transport und die Lagerung von<br />
Rohstoffen, Halb- und Fertigfabrikaten sowie den damit zusammenhängenden<br />
Informationen und Werten von Rohstoff- und Vorproduktlieferanten bis zum<br />
Endverbraucher“ (vgl. Pfohl 2004 und Ehrmann 2005)<br />
� Zentrale Oberziele der Logistik<br />
� Marktorientierung: Zielgruppengerechte Optimierung des Lieferservices<br />
� Ressourcenorientierung: Minimierung der Logistikkosten bei gegebenem Lieferserviceniveau<br />
Quelle: Meffert/Burmann/Kirchgeorg 2008.<br />
Quelle: Meffert/Burmann/Kirchgeorg 2008.<br />
Lieferservice als Ziel der <strong>Marketing</strong>logistik<br />
Produkt- und unternehmensbezogene<br />
Einflussgrößen bzgl. Lieferservicekomponenten<br />
� Grad der Substituierbarkeit der Produkte (Gefahr des Lieferantenwechsels)<br />
� Physische Produkteigenschaften (z.B. Verderblichkeit)<br />
� Lieferserviceniveau der Konkurrenz (dieses determiniert wesentlich die<br />
Erwartungshaltung des Kunden)<br />
� Standort des Kunden (z.B. höhere Erwartungen in der Nähe von Ballungszentren)<br />
� Abhängigkeit der Kunden (z.B. bei nur geringer Lagerhaltung des Kunden)<br />
� Andere unternehmenspolitische Zielvorstellungen (z.B. Imageaspekte)<br />
Quelle: Meffert/Burmann/Kirchgeorg 2008.<br />
79<br />
80<br />
81<br />
27
Quelle: Meffert/Burmann/Kirchgeorg 2008.<br />
Die Bedeutung des Lieferservices<br />
nach Güterkategorien für Hersteller und Handel<br />
Impulse goods<br />
Convenience goods<br />
Shopping goods<br />
- Inter-Einkaufsstätten-Vergleich<br />
- Intra-Einkauftsstätten-Vergleich<br />
Speciality Goods<br />
Elektronik/IT<br />
Automobilindustrie<br />
Pharma/Chemie<br />
Konsumgüter<br />
Quelle: Meffert/Burmann/Kirchgeorg 2008.<br />
Bedeutung des Lieferservices für:<br />
Hersteller<br />
sehr hoch<br />
sehr hoch<br />
niedrig<br />
hoch<br />
niedrig<br />
Handel<br />
sehr hoch<br />
hoch<br />
hoch<br />
niedrig<br />
niedrig<br />
Logistikkosten-Anteile am Umsatz<br />
USA Europa<br />
Japan Tigerstaaten<br />
8 %<br />
7 %<br />
6 %<br />
5 %<br />
Bedeutende Gesetze und Verordnungen aus<br />
Unternehmenssicht bzgl. Umwelt- und Klimaschutz<br />
� Abfallwirtschaftsgesetz<br />
Ziel der Abfallwirtschaft: möglichst geringe Einwirkungen auf Umwelt, Schonung von<br />
Ressourcen, Ablagerung ohne Gefährdung<br />
� Verordnungen<br />
� Getränkepfand<br />
� Batterien<br />
� Deponien<br />
� Verpackungen<br />
Quelle: Meffert/Burmann/Kirchgeorg 2008.<br />
6 %<br />
4 %<br />
10 %<br />
8 %<br />
4 %<br />
10 %<br />
4 %<br />
6 %<br />
13 %<br />
8 %<br />
6 %<br />
11 %<br />
82<br />
83<br />
84<br />
28
Strategische <strong>Marketing</strong>logistik<br />
� Grundsatzentscheidungen über das angestrebte Lieferserviceniveau<br />
� Verlauf der Nachfragewirkung in Abhängigkeit des Lieferservices<br />
Quelle: Meffert/Burmann/Kirchgeorg 2008.<br />
Nachfrage- und Kostenwirkung des Lieferservices<br />
Quelle: Meffert/Burmann/Kirchgeorg 2008.<br />
Quelle: Meffert/Burmann/Kirchgeorg 2008.<br />
Formulierung einer Lieferservicepolitik<br />
85<br />
86<br />
87<br />
29
Operative <strong>Marketing</strong>logistik<br />
� <strong>Entscheidungen</strong> über die Lagerhaltung<br />
� <strong>Entscheidungen</strong> über die Transportmittel und -wege<br />
Quelle: Meffert/Burmann/Kirchgeorg 2008.<br />
Quelle: Meffert/Burmann/Kirchgeorg 2008.<br />
Funktionen des Distributionslagers<br />
Festlegungen für Lagerhaltung<br />
� Festlegung der Anzahl der Stufen des Warenverteilungssystems<br />
� <strong>Entscheidungen</strong> über Lagereinrichtungen<br />
� Entscheidung über die Errichtung eigener oder fremder Lager<br />
� <strong>Entscheidungen</strong> über die Lagerbestände<br />
Quelle: Meffert/Burmann/Kirchgeorg 2008.<br />
88<br />
89<br />
90<br />
30
Einflussfaktoren des Lagerbestandsmanagements<br />
Quelle: Meffert/Burmann/Kirchgeorg 2008.<br />
Methoden zur Bedarfsermittlung des Lagerbestandes<br />
� Deterministische (programmgebundene) Bedarfsermittlung<br />
� Stochastische (verbrauchsgebundene) Bedarfsermittlung<br />
� Subjektive Bedarfsermittlung<br />
Quelle: Meffert/Burmann/Kirchgeorg 2008.<br />
Kriterien zur Beurteilung von Transportalternativen<br />
� Kostenkriterien<br />
� Transportkosten<br />
� Kostenauswirkungen in anderen Bereichen der Distributionslogistik<br />
� Kostenauswirkungen außerhalb der Distributionslogistik<br />
� Leistungskriterien<br />
� Transportzeit<br />
� Transportfrequenz<br />
� Eignung der Transportvariante in technischer Hinsicht<br />
� Vernetzungsfähigkeit<br />
� Elastizität und Flexibilität der Transportvariante<br />
� Anfangs- und Endpunkte der Transportvariante (z.B. Flughafen, Kundenstandort)<br />
� Zuverlässigkeit des Transportes<br />
� Nebenleistungen der Transportvariante (z.B. Leergutrücknahme)<br />
Quelle: Meffert/Burmann/Kirchgeorg 2008.<br />
91<br />
92<br />
93<br />
31
Quelle: Meffert/Burmann/Kirchgeorg 2008.<br />
Verfahrensvergleich<br />
zwischen alternativen Transportmitteln<br />
Beispiel: Gestaltung der Logistiksysteme<br />
� Der Obstkonservenfabrikant Fruity beliefert bis zum gegenwärtigen Zeitpunkt seine<br />
Kunden mit einem eigenen Lkw. Die Fixkosten des LKW betragen monatlich 5.000<br />
GE. Beim Transport mit dem eigenen LKW wird ermittelt, dass für jede Palette<br />
Konservendosen variable Kosten in Höhe von 16 GE entstehen. Neben dem eigenen<br />
LKW besteht die Möglichkeit, auf die Bahn auszuweichen oder eine Spedition zu<br />
beauftragen. Die Bahn setzt in ihrem Angebot neben einer Grundpauschale von 500<br />
GE einen Kostensatz von 2,5 GE pro Palette an. Liegt das Auftragsvolumen über 60<br />
Paletten, erhöht sich zwar der Grundpreis um 50 GE, jedoch wird auf die Kosten pro<br />
Transporteinheit ein Rabatt von 33 Prozent gewährt. Die Spedition verlangt für jeden<br />
Auftrag eine Grundvergütung von 300 GE. An variablen Kosten werden 4 GE pro<br />
Palette berechnet. Neben dem eignen LKW, der Spedition und der Bahn wären noch<br />
weitere Transportmittel für die Fruity GmbH möglich, für die die Geschäftsleitung der<br />
Fruity jedoch keine aktuellen Kosten ermittelt hat, da diese Alternativen von<br />
vornherein nicht näher in Betracht gezogen wurden. Im Gegensatz zur Wahl der<br />
Transportmittel steht eine Entscheidung über ein Lagerhaltungssystem bei der Fruity<br />
GmbH zurzeit nicht an, da vor zwei Jahren bereits eine Reorganisation in diesem<br />
Bereich erfolgte, die sich bis heute bewährt hat.<br />
Bei welchen Absatzmengen sind die Transportmittel eigener LKW, Bahn oder<br />
Spedition für die Fruity GmbH jeweils am kostengünstigsten?<br />
Beispiel: Gestaltung der Logistiksysteme – Lösung<br />
� Bestimmung der kritischen Palettenmengen<br />
Relevante Kostenfunktionen (Fixkosten des Lkw sind nicht entscheidungsrelevant)<br />
Bahn: K B = 500 + 2,5 x 0 < x ≤ 60<br />
K B = 500 + 1,68 x 60 < x<br />
Spedition: K S = 300 + 4 x<br />
Eigenen Lkw: K L = 16 x<br />
94<br />
95<br />
96<br />
32
Beispiel: Gestaltung der Logistiksysteme – Lösung<br />
� Kostenvergleich Lkw – Spedition<br />
16 x A = 300 + 4 x A � x A = 25<br />
Spedition erst bei mehr als 25 Paletten kostengünstiger als der eigene Lkw<br />
� Kostenvergleich Bahn – Spedition<br />
300 + 4 x B = 500 + 2,5 x B � x B = 133,33<br />
300 + 4 x B = 550 + 1,68 x B � x B = 107,53<br />
Bahn erst bei mehr als 107,33 Paletten kostengünstiger als Spedition<br />
� Kostenvergleich Bahn – Lkw<br />
500 + 2,5 x C = 16 x C � x C = 37,04<br />
Bahn erst bei mehr als 37,04 Paletten kostengünstiger als Lkw<br />
� Einsatzbereiche der Transportmittel<br />
Eigener Lkw: 0 < x ≤ 25<br />
Spedition: 25 ≤ x ≤ 107,53<br />
Bahn: 107,53 ≤ x<br />
4. Integrierte Erfolgsmessung in der<br />
Distributionspolitik<br />
Integrierte Erfolgsmessung in der Distributionspolitik<br />
Quelle: Meffert/Burmann/Kirchgeorg 2008.<br />
97<br />
98<br />
99<br />
33
<strong>Marketing</strong>-<strong>Mix</strong>: <strong>Distributionspolitische</strong><br />
<strong>Entscheidungen</strong><br />
<strong>Einheit</strong> 8<br />
Univ.-Prof. Dr. Thomas Foscht<br />
Institut für <strong>Marketing</strong><br />
100<br />
34