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Folder Depression.indd - Hilfe zur Selbsthilfe für seelische Gesundheit

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Für Ihre Entscheidung <strong>zur</strong> Psychotherapie ist also zuerst wichtig, dass Sie<br />

die Qualität der Beziehung des Psychotherapeuten zu Ihnen sowie die Ihrer<br />

Beziehung zum Psychotherapeuten prüfen. Fühlen Sie sich in Ihrem Erleben<br />

angenommen? Versteht der Psychotherapeut, auf Sie gut einzugehen? Findet er<br />

treffende Worte, Ihr Problem zu beschreiben bzw. Ihr Anliegen zu benennen?<br />

Wichtig ist <strong>für</strong> Sie ferner, Ihr Vertrauen <strong>zur</strong> Person des Psychotherapeuten zu<br />

prüfen. Richten Sie sich nach Ihrem Gefühl. Prüfen Sie, ob Sie glauben, Vertrauen<br />

fassen zu können, sich und ihr Anliegen so mitteilen zu können, dass Sie wirklich<br />

auf Ihren Punkt kommen können.<br />

Wie kann man sich eine Psychotherapie der <strong>Depression</strong> praktisch vorstellen?<br />

Es gibt verschiedene Verfahren, sich therapeutisch einer <strong>Depression</strong> anzunehmen.<br />

In der Regel wird heute – unabhängig von der jeweiligen Therapieschule - ein<br />

integratives Verfahren bevorzugt, in dem auf Einsicht und Verhalten bezogene<br />

sowie psychodynamische und erlebnisaktivierende Aspekte berücksichtigt<br />

werden.<br />

Was ist das, Psychotherapie?<br />

Psychotherapie ist ein Gespräch zwischen Patienten und Therapeuten, das der<br />

Therapeut entlang der Mitteilungen des Patienten nach bestimmten fachlichen<br />

Regeln gestaltet um Denken, Fühlen und Verhalten des Patienten positiv<br />

zu beeinfl ussen. Das therapeutische Gespräch kann ergänzt werden durch<br />

problembezogene Experimente und Übungen sowie durch Leibinterventionen.<br />

Im Erstgespräch erfolgt die Annahme des Patienten. Seine Klagen werden<br />

angehört. Dies kann schon der Entlastung dienen. Weiters fi ndet eine Klärung<br />

der Situation, des Befi ndens und Erlebens des Patienten / der Patientin statt. Es<br />

werden seine / ihre konkreten Lebensumstände insbesondere auch im Vorfeld<br />

und Umfeld der Erkrankung ermittelt.<br />

Das Erstgespräch dient auch dazu, die Möglichkeiten und Bereitschaften<br />

des Patienten / der Patientin <strong>zur</strong> Therapie zu ermitteln. Ziel ist, sich ein Bild<br />

der Erkrankung zu machen, ein therapeutisches Bündnis zu schließen sowie<br />

Vereinbarungen über Umstände und Ablauf der Therapie zu treffen. Nicht zuletzt<br />

dient es dazu, dass sich Patient / Patientin und Therapeut / Therapeutin kennen<br />

lernen, sodass Vertrauen in eine erfolgreiche Zusammenarbeit entstehen kann.<br />

Die fachgerechte Psychotherapie der <strong>Depression</strong> wird in der Regel mehrere<br />

Gesichtspunkte berücksichtigen:<br />

1. Mittlerweile gilt es als richtig, jede Psychotherapie der <strong>Depression</strong><br />

medikamentös zu unterstützen. Forschungsergebnisse bekräftigen, dass<br />

die Behandlung von <strong>Depression</strong>en dann <strong>für</strong> den jeweiligen Betroffenen am<br />

effektivsten ist, wenn eine geeignete Kombination von Psychotherapie und<br />

medikamentöser Behandlung erfolgt. Der Einsatz von Medikamenten bietet<br />

zudem den Vorteil, dass der unmittelbare Leidensdruck gemildert wird, der<br />

Patient eine gewisse Entlastung erfährt und die Kraft sammeln kann, die<br />

nötig ist, in der Therapie gedeihlich mitzuarbeiten. Denn die Psychotherapie<br />

der <strong>Depression</strong> bedeutet <strong>für</strong> den Patienten / die Patientin Arbeit / Mitarbeit.<br />

2. Unumgänglich ist, die Bedingungen der Entstehung von <strong>Depression</strong> zu<br />

ermitteln, gilt es doch diese Bedingungen in der Therapie zu analysieren und<br />

an ihrer Beseitigung oder an psychohygienisch günstigen Umgangsformen<br />

mit ihnen zu arbeiten. Denn <strong>Depression</strong>en spielen sich immer in konkreten<br />

Lebenskontexten ab. Die Veränderung dieser Lebenskontexte und<br />

insbesondere die Entwicklung eines bekömmlichen Lebensstils tragen<br />

wesentlich <strong>zur</strong> Heilung von der <strong>Depression</strong> und <strong>zur</strong> Prävention bei.

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