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Digitale SLR Fotografie - Themen DigitLandschaften

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36 Grundlagen: Tiefenschärfe Der unentbehrliche Leitfaden für Landschaftsfotografi e<br />

Die Grundlagen # 3<br />

TIEFENSCHÄRFE<br />

STELLEN WIR UNS VOR, SIE HABEN GERADE AUF EIN MOTIV<br />

SCHARFGESTELLT, das fünf Meter entfernt ist. Wie scharf ist dann ein sechs<br />

Meter entfernter Gegenstand? Oder auch nur ein fünfeinhalb Meter entfernter?<br />

Die Antwort liefert die Tiefenschärfe – die Entfernung zu beiden Seiten des<br />

Fokuspunkts, der als ausreichend scharfgestellt gilt. Solange Sie die Blende<br />

kontrollieren, mit der Sie fotografi eren, kontrollieren Sie auch die Tiefenschärfe,<br />

und Sie können sie kreativ einsetzen. Es gibt Situationen, in denen Sie keine<br />

große Tiefenschärfe wollen. Sie erzielen diesen Effekt, indem Sie mit einer<br />

großen Blende wie f/4 fotografi eren. Meistens wollen Sie bei<br />

Landschaftsaufnahmen die Tiefenschärfe jedoch maximieren, damit ein<br />

möglichst großer Teil der Szene scharf ist.<br />

Details im Vordergrund sind wichtig und müssen scharf sein. Aber auch die<br />

restliche Szene muss scharf sein. Das bedeutet, dass Sie kleine Blenden<br />

verwenden müssen, um eine gute Schärfe zu beiden Seiten des Fokuspunkts<br />

zu erzielen. Aber sehen Sie sich diesen letzten Satz noch einmal einen Moment<br />

an, und dann denken Sie darüber nach, wo Sie scharfstellen sollten, wenn Sie<br />

eine Landschaft fotografi eren. Viele Neulinge in der Landschaftsfotografi e<br />

stellen nur zu gern auf die Unendlichkeit scharf, wenn sie eine Landschaft<br />

fotografi eren. Aber vergessen Sie nicht, dass sich die Tiefenschärfe an beiden<br />

Seiten des Fokuspunkts erstreckt. Der Bereich der Tiefenschärfe erstreckt sich<br />

genau genommen von einem Drittel vor dem scharfgestellten Punkt bis zu zwei<br />

Dritteln dahinter. Mit anderen Worten: Sie haben hinter dem Motiv mehr<br />

Tiefenschärfe als davor. Es bringt natürlich keinen Vorteil, wenn die akzeptable<br />

Schärfe über die Unendlichkeit hinaus geht. Aber Sie können den Fokuspunkt<br />

zu sich heran ziehen, sodass sich stattdessen das Ende des<br />

Tiefenschärfenbereichs in der Unendlichkeit befi ndet. Auf diese Weise wird ein<br />

größerer Teil der Szene scharf. Diese Technik wird als „hyperfokale<br />

Fokussierung“ bezeichnet und wird seit Jahrzehnten von professionellen<br />

Landschaftsfotografen verwendet. Der optimale Fokuspunkt für eine<br />

bestimmte Szene hängt von der Wahl der Blendeneinstellung und von der<br />

Brennweite des verwendeten Objektivs ab – und ist bei Kameras mit<br />

Vollformat- und APS-C-Sensoren unterschiedlich! Es gibt Rechner und<br />

Taschenreferenztabellen, die Sie in Ihre Kameratasche stecken können, oder<br />

Sie können eine zuverlässige Faustregel verwenden, wonach Sie mit dem<br />

Objektiv, das auf eine kleine Blende eingestellt ist, ein Drittel in das Bild hinein<br />

zielen. Wir behandeln beide Fokussierungstechniken und bieten Ihnen weitere<br />

Expertenratschläge, damit Sie die Schärfe Ihrer Bilder maximieren können.<br />

Unter anderem erfahren Sie, wieso Sie mit der kleinsten Blende nicht<br />

unbedingt die schärfsten Ergebnisse erzielen, obwohl sie die größte<br />

Tiefenschärfe liefert!<br />

ADAM BURTON

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