seine Werke in Baesweiler (Teil 2) - Geschichtsverein Baesweiler
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Homepage: www.geschichtsvere<strong>in</strong>-baesweiler.de<br />
Mitteilungen Nr. 36, Juni 2011<br />
Rückblick auf die letzten Veranstaltungen<br />
Jahreshauptversammlung 2011<br />
Zur Versammlung <strong>in</strong> der „Alten Schmiede“ konnte<br />
Vorsitzender Alexander Lohe 45 Mitglieder von <strong>in</strong>zwischen<br />
296 Mitgliedern begrÇÉen.<br />
Im umfangreichen Rechenschafts- und TÑtigkeitsbericht<br />
des Vorstands g<strong>in</strong>g der Vorsitzende auf die<br />
durchgefÇhrten Veranstaltungen seit April 2010 e<strong>in</strong>:<br />
� 2.5.2010 Ausstellung zum 100-jÑhrigen Bestehen<br />
der Sparkasse (Dr. Ulrich Schroeder)<br />
� 19.6.2010 Schloss Merode und Laufenburg<br />
(Ingo SchÑfer/Klaus Peschke)<br />
� 16.7.2010 BurgfÇhrungen im Rahmen des<br />
Burgen-Parcours (Thomas Mohr, Klaus<br />
Peschke)<br />
� 29.8.2010 Zeitreise durch den Bergbau.<br />
(Alexander Plum/ Willi Nacken)<br />
� 5.9.2010 Besichtigung der Aachener Synagoge<br />
(Alexander Lohe)<br />
� 30.10.2010 KÖlsche Kneipen-Kultur (Thomas<br />
Mohr/Willibert MÑnz)<br />
� 7.11.2010 Besichtigung der Klosteranlage<br />
Rolduc (Gerda Scholtens)<br />
� 2.2.2011 Besichtigung Bauernmuseum Hubert<br />
Keufen (Willi Johnen)<br />
� RegelmÑÉige monatliche Treffen des Arbeitskreises<br />
Genealogie (Horst GieÉler)<br />
� Drei Treffen des ErzÑhl-CafÜs (Willi Johnen)<br />
� 19.3.2011 ErÖffnung der ArchivrÑume mit<br />
drei Ausstellungen (Sascha Kochs, Alexander<br />
Plum und Wolfgang Backhaus)<br />
Besondere Dank sprach der Vorsitzende den vielen<br />
Helfern aus, die den Umzug, die umfangreichen Renovierungsarbeiten<br />
und die noch laufenden Archivierungsarbeiten<br />
leisten.<br />
Unserem Schatzmeister Willi Johnen wurde e<strong>in</strong>e makellose<br />
KassenfÇhrung von den RechnungsprÇfern besche<strong>in</strong>igt,<br />
und auf Antrag Willi Pfennigs wurde der<br />
Vorstand von der Versammlung e<strong>in</strong>stimmig entlastet.<br />
Nach 9 Jahren Mitarbeit im Vorstand trat Willi Johnen<br />
aus persÖnlichen GrÇnden zurÇck. Er wird aber weiter<br />
der Vere<strong>in</strong>sarbeit verbunden bleiben, das ErzÑhl-CafÜ<br />
leiten und Veranstaltungen durchfÇhren.<br />
1<br />
Die anschlieÉenden Vorstandswahlen g<strong>in</strong>gen <strong>in</strong> hormonischer<br />
AtmosphÑre vonstatten. Als neue Schatzmeister<strong>in</strong><br />
konnte der Vorstand Karen Stephan vorschlagen.<br />
FÇr das leider verstorbene Vorstandsmitglied<br />
Adolf Re<strong>in</strong>artz kandidierte Hildegard Werry. Die Çbrigen<br />
Mitglieder des alten Vorstands hatten sich zur<br />
Wiederwahl bereit erklÑrt. Mit e<strong>in</strong>stimmigen Voten<br />
wurde der neue Vorstand fÇr weitere drei Jahre gewÑhlt:<br />
Vorsitzender Alexander Lohe, 2. Vors. und Geschäftsführer<br />
Klaus Peschke, stellv. 2. Vors. und<br />
Geschäftsführer Thomas Mohr, Schatzmeister<strong>in</strong><br />
Karen Stephan, Archivar Horst Gießler.<br />
Als Beisitzer: Sascha Kochs, Willibert Mänz,<br />
Dr. Günther Mohr, Wilhelm Nacken, Alexander<br />
Plum, Dr. Ulrich Schroeder und Hildegard<br />
Werry.<br />
Abb. 1: Alexander Lohe Çberreicht dem scheidenden<br />
Schatzmeister Willi Johnen als DankeschÖn fÇr die jahrelange<br />
Arbeit fÇr den Vere<strong>in</strong> e<strong>in</strong>e historische Karte von Beggendorf<br />
1813
Vorschau auf die nächstenVeranstaltungen<br />
Samstag, 23. Juli 2011<br />
E<strong>in</strong> e<strong>in</strong>maliges “bewegendes“ historisches Erlebnis:<br />
Tages-Radwanderung entlang historischer<br />
Stätten im unteren Wurmtal<br />
(30 – 35 km, Çberwiegend flache und verkehrsfreie<br />
Strecken)<br />
Abfahrt: 9,00 Uhr ab <strong>Baesweiler</strong>, Rey-Platz. Vorgesehener<br />
Fahrtverlauf:<br />
„per Pedes“ Çber Beggendorf, MÖscheberg, Hasselterund<br />
Hover - Hof zum Natur- und Freizeitpark <strong>in</strong> Marienberg.<br />
Dort nach kurzer Picknick-Pause: 10,00 Uhr<br />
Besichtigung und FÇhrung am „RÖmerbad“ und anschlieÉend<br />
am und im nahen „Schloss Zwei-brÇggen“<br />
und der dortigen alten MÇhle. Weiter nach Geilenkirchen<br />
und dort Mittagspause nach freier Wahl. Ca.<br />
12,30 Uhr Weiterfahrt an der Wurm entlang zur Besichtigung<br />
und FÇhrung am und im „Schloss Trips“.<br />
Weiterfahrt zur kurzen Besichtigung der Baureste von<br />
„Schloss Leerodt“ (nur auÉen mÖglich). Ab Leerodt<br />
geht die Radtour weiter Çber die Freizeitanlage MÇllendorf<br />
bis zur E<strong>in</strong>mÇndung des aus <strong>Baesweiler</strong> kommenden<br />
„Beeck-FlieÉ“ <strong>in</strong> die Wurm bei Honsdorf und<br />
von dort aus Çber Leifarth weiter am Beeck-FlieÉ entlang<br />
bis Beeck. Im dortigen „Bauern- und ErzÑhlcafe“<br />
Pause fÇr Kaffee und Kuchen o.a., soweit gewÇnscht.<br />
Ca. 16,30 Uhr RÇckfahrt am Beeck-FlieÉ entlang Çber<br />
Apweiler und Floverich nach <strong>Baesweiler</strong>, Rey-Platz.<br />
Ankunft dort ca. 17,30 Uhr.<br />
Alle vorgenannten Besichtigungen und FÇhrungen erfolgen<br />
unter der Leitung von Frau Hubert<strong>in</strong>e Davids-<br />
He<strong>in</strong>richs, Vorsitzende des Vere<strong>in</strong>s „Westblicke“, Geilenkirchen.<br />
Die Kosten fÇr FÇhrungen (<strong>in</strong>cl. E<strong>in</strong>tritt) betragen <strong>in</strong>sges.<br />
8,00 € je <strong>Teil</strong>nehmer. Andere Kosten entstehen<br />
nur nach eigener Wahl.<br />
Anmeldung erbeten bis 19. Juli 2011<br />
beim Organisator Willi Johnen, Tel. 02401/5041, tÑgl.<br />
19 – 21 Uhr.<br />
Samstag/Sonntag, 3. und 4. September 2011<br />
Kaplan Goebbels - e<strong>in</strong> Künstler mit Allüren<br />
Ausstellung im Kongersscentrum Rolduc/Kerkrade<br />
Am 6. September 1911 verstarb <strong>in</strong> Aachen e<strong>in</strong> berÇhmter<br />
Sohn <strong>Baesweiler</strong>s: der Maler und Priester Matthias<br />
Goebbels. Auf dem <strong>Baesweiler</strong> Friedhof<br />
fand er <strong>se<strong>in</strong>e</strong> letzte RuhestÑtte, die bis heute besteht;<br />
der kle<strong>in</strong>e Platz vor dem Friedhofse<strong>in</strong>gang trÑgt <strong>se<strong>in</strong>e</strong>n<br />
Namen.<br />
2<br />
Se<strong>in</strong>en 100. Todestag nehmen der Geschichtsvere<strong>in</strong><br />
<strong>Baesweiler</strong> e.V. geme<strong>in</strong>sam mit der St. Cathar<strong>in</strong>agilde<br />
aus Kerkrade und die Stiftung Eurode 2000+ zum Anlass,<br />
am 3. und 4. September 2011 im Kongresscentrum<br />
Rolduc, Kerkrade, e<strong>in</strong>e Ausstellung Çber den<br />
KÇnstler durchzufÇhren.<br />
Diese grenzÇberschreitende Zusammenarbeit auf kulturellem<br />
Gebiet wird, so hoffen wir, e<strong>in</strong> groÉer Erfolg<br />
werden, da neue E<strong>in</strong>blicke <strong>in</strong> das Schaffen Matthias<br />
Goebbels ermÖglicht werden. Denn bei der zweitÑgigen<br />
Ausstellung werden erstmals die noch bekannten<br />
transportablen Kunstwerke Matthias Goebbels´ an<br />
der StÑtte <strong>se<strong>in</strong>e</strong>s Hauptwerks, der Klosterkirche Rolduc,<br />
zusammengetragen und der âffentlichkeit prÑsentiert.<br />
ErgÑnzt wird die Ausstellung durch Dokumente<br />
(teilweise als Replikate) Çber das Leben und Wirken<br />
des KÇnstlers sowie durch Exponate, die <strong>se<strong>in</strong>e</strong>n Werdegang<br />
als Priester und KÇnstler illustrieren. DarÇber<br />
h<strong>in</strong>aus halten die Veranstalter diverse populÑre und<br />
wissenschaftliche Publikationen zu Matthias Goebbels<br />
fÇr <strong>in</strong>teressierte Ausstellungsbesucher bereit, die zu e<strong>in</strong>er<br />
vertiefenden BeschÑftigung mit ihm und <strong>se<strong>in</strong>e</strong>m<br />
Werk e<strong>in</strong>laden.<br />
Die Öffnungszeiten der Ausstellung s<strong>in</strong>d:<br />
Samstag, 3. September 2011, 15.00 Uhr - 18.00 Uhr<br />
Sonntag, 4. September 2011, 12.00 Uhr - 18.00 Uhr<br />
FÇhrungen durch die Klosterkirche Rolduc und ErlÑuterungen<br />
der Ausmalungen von Matthias Goebbels f<strong>in</strong>den<br />
statt am Samstag, 3. September 2011, um 15.00<br />
Uhr und 16.30 Uhr sowie am Sonntag, 4. September<br />
2011 um 13.30 Uhr, 14.30 Uhr, 15.30 Uhr und<br />
16.30Uhr.<br />
In e<strong>in</strong>em Gottesdienst wird an Matthias Goebbels er<strong>in</strong>nert<br />
am Sonntag, 4. September 2011, um 10.30 Uhr<br />
<strong>in</strong> der Klosterkirche Rolduc; diese heilige Messe<br />
wird zelebriert werden vom Rektor des Priestersemi-
nars des Bistums Roermond, Monsignore Dr. Jan G.M.<br />
Vries und dem Dompropst des Aachener Domes, Monsignore<br />
Helmut PoquÜ.<br />
Zu allen Veranstaltungen rund um dieses Ausstellungsprojekt<br />
lÑdt der Geschichtsvere<strong>in</strong> <strong>Baesweiler</strong> alle<br />
Interessierten herzlich e<strong>in</strong>.<br />
FÇr die Aufsicht wÑhrend der Ausstellung werden noch<br />
Helfer gesucht. Bitte melden bei Horst Giessler:<br />
02401-8678.<br />
Sonntag, dem 11. September 2011<br />
Alexander Lohe<br />
WiedererÄffnung der Mahnkapelle – Friedhofskapelle<br />
100 Jahre alt<br />
In diesem Jahr wird die Friedhofskapelle im Stadtteil<br />
<strong>Baesweiler</strong>, GrabenstraÉe, 100 Jahre alt. Nachdem<br />
1956 e<strong>in</strong>e neue Friedhofskapelle errichtet worden war,<br />
erhielt die alte Kapelle erst 1979 e<strong>in</strong>e neue Aufgabe:<br />
Sie wurde zur „MahnstÇtte fÉr den Frieden“ umgestaltet.<br />
Die PlÑne entwarf der <strong>in</strong>zwischen pensionierte Dombaumeister<br />
von Essen, Prof. Dr. He<strong>in</strong>z Dohmen, wobei<br />
er e<strong>in</strong>erseits <strong>in</strong> den 7 Fenstern der Kapelle - <strong>in</strong> e<strong>in</strong>dr<strong>in</strong>glicher,<br />
mahnender Weise - die Schrecken des<br />
Krieges darstellte und andererseits durch e<strong>in</strong>e Bildhauerarbeit<br />
des damals <strong>in</strong> <strong>Baesweiler</strong> lebenden KÇnstlers<br />
Rolf Kretzschmar das Symbol „Hoffnung“ ausdrÇcken<br />
lieÉ.<br />
Die Leitung der Restaurierungsarbeiten und der Umgestaltung<br />
lag <strong>in</strong> den HÑnden von Leo Heesel, dem<br />
damaligen Leiter des Stadtbauamts, der auch eigene<br />
Ideen zum Umbau der Kapelle zu e<strong>in</strong>er MahnstÑtte fÇr<br />
den Frieden e<strong>in</strong>brachte. Da das Innere der Kapelle <strong>in</strong><br />
den folgenden Jahren allzu oft durch Abfall verschmutzt<br />
wurde, sah man sich gezwungen, die Kapelle<br />
zu schlieÉen. Dieser Zustand soll nun geÑndert werden:<br />
Am Sonntag, dem 11. September 2011, dem „Tag des<br />
offenen Denkmals“, ist die Mahnkapelle auf dem<br />
Friedhof von 14.00 bis 18.00 Uhr geÖffnet. Unser Vorstandsmitglied<br />
Dr. Ulrich Schroeder, auf dessen Initiative<br />
h<strong>in</strong> die Stadtverwaltung die WiedererÖffnung<br />
der Mahnkapelle ermÖglichte, bietet jede halbe Stunde<br />
e<strong>in</strong>e kle<strong>in</strong>e FÇhrung an.<br />
Als Vor<strong>in</strong>formation dient der <strong>in</strong> diesem Mitteilungsblatt<br />
abgedruckte Beitrag „Prof. Dr. He<strong>in</strong>z Dohmen –<br />
<strong>se<strong>in</strong>e</strong> <strong>Werke</strong> <strong>in</strong> <strong>Baesweiler</strong>, <strong>Teil</strong> II“ von Dr. U.<br />
3<br />
Schroeder. Die Fotos kÖnnen im Mitteilungsblatt nur <strong>in</strong><br />
schwarz-weiÉ wiedergegeben werden. Dieser Nachteil<br />
soll jedoch den Leser dazu motivieren, sich die Kapelle<br />
und die Fenster zum oben angegebenen Zeitpunkt vor<br />
Ort anzusehen.<br />
Samstag, 08. Oktober 2011<br />
Dr. Ulrich Schroeder<br />
Halbtagesfahrt zum Landwirtschaftsmuseum<br />
<strong>in</strong> TÉddern / Selfkant<br />
GefÇhrte Besichtigung historischer Bauernhofe<strong>in</strong>richtungen,<br />
landwirtschaftlicher GerÑte, Masch<strong>in</strong>en<br />
und Fahrzeuge.�<br />
Abfahrt: 14,00 Uhr ab Parkplatz am Feuerwehrturm <strong>in</strong><br />
<strong>Baesweiler</strong> mit Privat-PKW (Mitfahr-MÖglichkeiten<br />
erwÇnscht).<br />
Kosten fÇr E<strong>in</strong>tritt, FÇhrung und e<strong>in</strong> Kaffee/Kuchen-<br />
Gedeck rd. 7,00 € je <strong>Teil</strong>nehmer + Mitfahr-<br />
Kostenanteil. Andere Kosten entstehen nur nach eigener<br />
Wahl.<br />
Anmeldung erbeten bis 31. Juli 2011<br />
(m<strong>in</strong>destens 20 <strong>Teil</strong>nehmer)<br />
beim Organisator Willi Johnen, Tel.02401/50411,<br />
mÖglichst <strong>in</strong> der letzten. Juli-Woche,<br />
tÑgl. 19 – 21 Uhr.<br />
Junggesellen schon 1854?<br />
In <strong>Baesweiler</strong> ist es wohl bekannt. Der Junggesellenvere<strong>in</strong><br />
wurde am 3. April 1872 gegrÇndet. (1) Mit Recht<br />
feierten deshalb die Junggesellen 1997 u.a. mit der<br />
Herausgabe e<strong>in</strong>er Chronik das 125. Jahr ihres Bestehens.<br />
(2)<br />
Bei der Auswertung von Unterlagen der ehemaligen<br />
Brauerei Keller aus <strong>Baesweiler</strong> fanden sich nun mehrere<br />
handschriftliche E<strong>in</strong>tragungen, die sche<strong>in</strong>bar im Widerspruch<br />
zum o.g. GrÇndungsdatum stehen. (3)<br />
Abb. 1: E<strong>in</strong>trag 1854 im Rechnungsbuch Brauerei Keller:<br />
Rechnung von die Junggesellen, alles zusammen 5<br />
Tahler, 8 Silb(er)g(roschen), 4 Pf(ennig)
Abb. 2: E<strong>in</strong>trag 1857 im Rechnungsbuch Brauerei Keller:<br />
Rechnung von die Junggesellen von Liebhabertheater<br />
zu Spieler von Vorauslagen und Verzehr. Summa<br />
8 Tahler 5 Silbg. 4 Pf.<br />
Abb. 3: E<strong>in</strong>trag 1858 im Rechnungsbuch Brauerei Keller:<br />
Auf die Fahne gegeben 3 Tahler 1858 und auch e<strong>in</strong>e<br />
halbe Ohm Bier für die Junggesellen, und 34 Gläser<br />
Bier, die haben [sie] recht zu gut.<br />
Diese E<strong>in</strong>tragungen s<strong>in</strong>d die e<strong>in</strong>zigen im Zeitraum der<br />
FÇhrung der RechnungsbÇcher von 1849 bis 1863. Allerd<strong>in</strong>gs<br />
s<strong>in</strong>d die Unterlagen nicht fortlaufend sondern<br />
leider enthalten sie e<strong>in</strong>ige grÖÉere LÇcken.<br />
Nun zu den Texten. Das Durchstreichen bei Abb. 1 und<br />
3 bedeutet <strong>in</strong> Analogie zu anderen Bemerkungen im<br />
Rechnungsbuch, dass die Sache erledigt/bezahlt ist. Offensichtlich<br />
zeigen die E<strong>in</strong>tragungen, dass es e<strong>in</strong>e organisierte<br />
Gruppe „Junggesellen“ gab, die sogar e<strong>in</strong>e<br />
eigene Fahne fÇhrten. Der Text bei Abb. 3 kÖnnte darauf<br />
h<strong>in</strong>weisen, dass die Fahne 1858 angeschafft wurde<br />
und der Wirt e<strong>in</strong>en Zuschuss von 3 Talern dazu gab.<br />
Die auÉerdem gespendete Biermenge von ä Ohm hat<br />
e<strong>in</strong>en Wert von 2 ä Talern und entspricht – nach Berechnungen<br />
aus anderen Angaben – 66 Liter. Daraus<br />
kÖnnte man versucht se<strong>in</strong>, auf die GrÖÉe der Gruppe zu<br />
schlieÉen, was wir uns aber lieber versagen wollen.<br />
Bei dem E<strong>in</strong>trag (Abb. 1) entsprÑche die Rechnung e<strong>in</strong>er<br />
Menge von ca. 140 Liter Bier. Das kann natÇrlich<br />
auch die Zusammenfassung mehrerer Lieferungen an<br />
die Junggesellen se<strong>in</strong>.<br />
Besonders aufschlussreich ist der H<strong>in</strong>weis <strong>in</strong> der Abbildung<br />
2. Die Junggesellen fÇhren demnach „Liebhabertheater“<br />
auf. E<strong>in</strong>e bemerkenswerte ãbere<strong>in</strong>stimmung<br />
mit AktivitÑten des Junggesellenvere<strong>in</strong>s mehr als<br />
60 Jahre spÑter! (4)<br />
Wie schon e<strong>in</strong>gangs festgestellt, ist das GrÇndungsdatum<br />
des heute noch bestehenden Junggesellenvere<strong>in</strong>s<br />
1872. Aber die drei aufgefÇhrten Notizen zeigen, dass<br />
es bereits vor 1872 e<strong>in</strong>e aktive Vere<strong>in</strong>igung von Junggesellen<br />
gab. MÖglicherweise wollten Pfarrer Cranen<br />
und Kaplan KÇppers mit der formalen GrÇndung e<strong>in</strong>es<br />
Junggesellenvere<strong>in</strong>s mit Statuten dem bisherigen „wilden“<br />
Treiben e<strong>in</strong> Ende setzen. Dies lÑÉt sich auch aus<br />
den BegrÇndungen Pfarrer Cranens schlieÉen, die ausfÇhrlich<br />
<strong>in</strong> der Vere<strong>in</strong>schronik behandelt werden. (5)<br />
FÇr die Heimatforschung wÑre es bedeutsam, wenn die<br />
H<strong>in</strong>weise auf e<strong>in</strong>e Vere<strong>in</strong>igung junger Gesellen <strong>in</strong> der<br />
4<br />
Zeit von 1815 bis zur GrÇndung des Junggesellenvere<strong>in</strong>s<br />
1872 mit weiteren Quellen bestÑtigt werden kÖnnte.<br />
Quellen/ErlÑuterungen<br />
(1) Werner Re<strong>in</strong>artz: Heimatbuch der Geme<strong>in</strong>de <strong>Baesweiler</strong>, <strong>Baesweiler</strong><br />
1961. S. 328f<br />
(2) Brauchtumspflege <strong>Baesweiler</strong> e.V. (Hrsg.): Die Junggesellen. E<strong>in</strong>e<br />
Chronik Çber die Entwicklung des Junggesellenvere<strong>in</strong>s und der<br />
Stadt <strong>Baesweiler</strong> 1872-1997, <strong>Baesweiler</strong> 1997. Bei dieser sehr umfangreichen<br />
und <strong>in</strong>formativen Publikation fehlen leider exakte Quellenangaben,<br />
so dass weitere Forschungen erschwert s<strong>in</strong>d.<br />
(3) Archiv Geschichtsvere<strong>in</strong> <strong>Baesweiler</strong>, Bestand Brauerei Keller,<br />
Nr. 03 (1849-1863. Der Gesamtbestand wird zur Zeit geordnet und<br />
durchgehend pag<strong>in</strong>iert. E<strong>in</strong>e VerÖffentlichung ist zu e<strong>in</strong>em spÑteren<br />
Zeitpunkt vorgesehen.<br />
(4) Brauchtumspflege 1997 [2], S. 60f<br />
(5) Brauchtumspflege 1997 [2], S. 18ff<br />
Klaus Peschke<br />
Prof. Dr. He<strong>in</strong>z Dohmen – <strong>se<strong>in</strong>e</strong><br />
<strong>Werke</strong> <strong>in</strong> <strong>Baesweiler</strong> (<strong>Teil</strong> 2)<br />
3 <strong>Werke</strong> im Stadtteil <strong>Baesweiler</strong><br />
3.1 Ziegeldenkmal (1973)<br />
(Ecke CarlstraÉe/Herzogenrather Weg)<br />
Es war schon e<strong>in</strong>e orig<strong>in</strong>elle Idee von Leo Heesel, dem<br />
damaligen Leiter des Bauamts, dem Ziegel e<strong>in</strong> Denkmal<br />
zu setzen. In der nÑheren Umgebung der seit 1973<br />
bestehenden GrÇnanlage – auf dem Dreieck zwischen<br />
CarlstraÉe und Herzogenrather Weg - wurden <strong>in</strong> frÇheren<br />
Zeiten mit dem dort abgebauten Lehm im Handbetrieb<br />
Ziegel geformt und gebacken. Johann Dautzenberg<br />
z.B. grÇndete mit <strong>se<strong>in</strong>e</strong>m Sohn Konrad e<strong>in</strong>e ZiegelbÑckerei,<br />
als fÇr den Bau der ersten HÑuser der Gewerkschaft<br />
Carl-Alexander Ziegelste<strong>in</strong>e gebraucht<br />
wurden. Dann baute er um 1910 auf dem abgegrabenen<br />
GrundstÇck am jetzigen Reyplatz mit eigenen Ziegeln<br />
das „Hotel-Restaurant Dautzenberg“. (Anm. 8)<br />
WÑhrend <strong>in</strong> anderen Orten die Er<strong>in</strong>nerung an die Tradition<br />
des Ziegelbackens z.B. durch e<strong>in</strong>e Bronze-<br />
Skulptur festgehalten wurde, die e<strong>in</strong>e Person bei e<strong>in</strong>er<br />
typischen TÑtigkeit des Ziegelbackens zeigt (z.B. <strong>in</strong><br />
Alsdorf), entschied man sich – vielleicht auch aus f<strong>in</strong>anziellen<br />
GrÇnden – <strong>in</strong> <strong>Baesweiler</strong> dazu, die „traditionellen<br />
Grundelemente des Bauens mit Ziegeln – Pfeiler,<br />
Wand und Bogen/GewÄlbe - darzustellen“.<br />
(Anm. 9)<br />
1973 wurde das Ziegelmonument errichtet – nach<br />
Ideen von He<strong>in</strong>z Dohmen aus Wassenberg, der damals<br />
als Diplom-Ingenieur im Rhe<strong>in</strong>land tÑtig war.
(Foto d. Verf., 2011)<br />
Leo Heesel macht <strong>in</strong> <strong>se<strong>in</strong>e</strong>n Aufzeichnungen auch darauf<br />
aufmerksam, dass es sich bei diesem Denkmal eigentlich<br />
um e<strong>in</strong>e Brunnenanlage handelt: Die drei<br />
gemauerten Grundelemente s<strong>in</strong>d mit e<strong>in</strong>em flachen,<br />
rechteckigen Wasserbecken verbunden, <strong>in</strong> dem sich die<br />
e<strong>in</strong>zelnen <strong>Teil</strong>e widerspiegeln sollen. – Auch wenn seit<br />
der Errichtung des Denkmals fast 40 Jahre vergangen<br />
s<strong>in</strong>d: Das Becken wartet immer noch darauf, mit Wasser<br />
gefÇllt und mit e<strong>in</strong>er Fonta<strong>in</strong>e versehen zu werden,<br />
um endlich e<strong>in</strong> Brunnen zu se<strong>in</strong>.<br />
Das Ziegeldenkmal als Motiv auf e<strong>in</strong>er Ansichtskarte - Ende<br />
der 70er Jahre. An der Mauer kann man mehrere Varianten<br />
des Vermauerns erkennen (Sammlung d. Verf.).<br />
3.2 Umgestaltung der alten Friedhofskapelle<br />
zu e<strong>in</strong>em „Mahnmal des Friedens“<br />
(1979)<br />
Die folgenden AusfÇhrungen basieren grÖÉtenteils auf<br />
schriftlichen Unterlagen und mÇndlichen Informationen<br />
von Leo Heesel. WÖrtlich Çbernommene Textstellen<br />
s<strong>in</strong>d als Zitat gekennzeichnet.<br />
3.2.1 Vorgeschichte<br />
„Nachdem der alte Friedhof der Geme<strong>in</strong>de <strong>Baesweiler</strong>,<br />
der um die alte spÑtgotische Pfarrkirche St. Petrus herum<br />
angelegt war, fÇr die anwachsende BevÖlkerung<br />
nicht mehr ausreichte, lieÉen die damaligen Geme<strong>in</strong>devÑter<br />
an der Ecke GrabenstraÉe/ Schugansgasse im Jahre<br />
1909 e<strong>in</strong>en neuen Friedhof anlegen.<br />
5<br />
Die Hauptwege dieses Friedhofes waren <strong>in</strong> Kreuzform<br />
angelegt. Zwei Jahre spÑter errichtete man am Kopfende<br />
des LÑngsweges e<strong>in</strong>e dem gotischen Baustil nachempfundene<br />
Friedhofskapelle, die bis nach dem Zweiten<br />
Weltkrieg als Aufbahrungsraum diente.<br />
Die explosionsartig zunehmenden BevÖlkerungszahlen<br />
brachten es mit sich, dass die kle<strong>in</strong>e Kapelle ihrem<br />
Verwendungszweck nicht mehr entsprach. Deshalb errichtete<br />
die Geme<strong>in</strong>de im Jahre 1956 auf dem mehrfach<br />
vergrÖÉerten Friedhof e<strong>in</strong>e moderne Aufbahrungshalle.<br />
Die alte Kapelle blieb zwar <strong>in</strong> ihrer ÑuÉeren Form erhalten,<br />
wurde aber von den FriedhofsgÑrtnern, die wenig<br />
Abstellraum zur VerfÇgung hatten, als Lager fÇr<br />
GerÑte, DÇngemittel und Pflanzengut benutzt.“<br />
(Foto von 1959 aus: Re<strong>in</strong>artz, Werner: Heimatbuch der Geme<strong>in</strong>de<br />
<strong>Baesweiler</strong>, S. 119)<br />
3.2.2 Plan: Nutzung als „MahnstÇtte fÉr<br />
den Frieden“ („Mahnkapelle“)<br />
„Nachdem der Wiederaufbau nach dem Zweiten Weltkrieg<br />
beendet war, stellte man allmÑhlich fest, dass vieles<br />
an guter, alter Bausubstanz endgÇltig verloren war.<br />
So wuchs auch die Erkenntnis, dass die kle<strong>in</strong>e, neugotische<br />
Kapelle unbed<strong>in</strong>gt erhalten werden mÇsse.<br />
Der Geme<strong>in</strong>derat befasste sich deshalb schon <strong>in</strong> den<br />
sechziger Jahren mit den verschiedensten VorschlÑgen<br />
fÇr e<strong>in</strong>e Neugestaltung des Kapellen<strong>in</strong>nern. Zu e<strong>in</strong>em<br />
AusfÇhrungsbeschluss kam es damals jedoch nicht.“<br />
Erst Jahre spÑter, am 19.11.1973, griff der Kulturausschuss<br />
das Thema „Umgestaltung der alten Friedhofskapelle“<br />
wieder auf: Sie sollte zu e<strong>in</strong>er „MahnstÇtte<br />
fÉr den Frieden“ werden.<br />
Die Planung und deren Umsetzung zogen sich noch bis<br />
1979 h<strong>in</strong>. 1977/78 wurde der bauliche Zustand <strong>in</strong>nen<br />
und auÉen unter der Leitung des stÑdtischen Hochbauamtes<br />
durch ortsansÑssige Firmen saniert. Die Kapelle<br />
erhielt auÉen e<strong>in</strong>en neuen Anstrich <strong>in</strong> „Englisch-Rot“,
wodurch sie sich gut von der grÇnen Umgebung abhebt.<br />
Die Kapelle nach der Umgestaltung<br />
(Fotos d. Verf., 2011)<br />
Am 15.8.1978 erteilte der Stadtrat den Auftrag fÇr die<br />
kÇnstlerische Beratung und Gestaltung Dr. He<strong>in</strong>z<br />
Dohmen, der zu diesem Zeitpunkt bereits DiÖzesanbaumeister<br />
und DiÖzesankonservator im Bistum Essen<br />
war. Ausgangspunkt <strong>se<strong>in</strong>e</strong>r Planung zur Umgestaltung<br />
der Friedhofskapelle zu e<strong>in</strong>er „Mahnkapelle“ war:<br />
„Der Gedanke der Mahnung, des NIE WIE-<br />
DER solcher GrÇuel, und des Gedenkens an alle,<br />
die Derartiges ertragen mussten“.<br />
Dohmens Vorstellungen konkretisierten sich e<strong>in</strong>erseits<br />
<strong>in</strong> der bildnerischen Gestaltung der Fenster und andererseits<br />
<strong>in</strong> der Aufstellung e<strong>in</strong>er Skulptur, die das<br />
„Pr<strong>in</strong>zip Hoffnung“ symbolisieren sollte.<br />
3.2.2.1 KÉnstlerische Arbeiten von Mitarbeitern<br />
des stÇdtischen Bauhofs<br />
In Absprache mit Herrn Dr. Dohmen schufen Mitarbeiter<br />
des stÑdtischen Bauhofs nach e<strong>in</strong>em Entwurf von<br />
Leo Heesel e<strong>in</strong>erseits e<strong>in</strong>e „freitragende HÇngedecke<br />
aus Stahlr<strong>in</strong>gen und EichenholzstÑben, die sternfÖrmig<br />
auf e<strong>in</strong>en <strong>in</strong> Raummitte angeordneten, ca. 20 cm hohen<br />
Stahlr<strong>in</strong>g zulaufen, der auch die Strahler enthÑlt, die<br />
die darunter stehende Bildhauerarbeit beleuchten“, und<br />
6<br />
andererseits e<strong>in</strong>e kÇnstlerisch gestaltete zweiflÇgelige<br />
GittertÉr, die „<strong>in</strong> engmaschig geflochtenen GitterstÑben<br />
mit Disteln und Dornen an Stacheldraht er<strong>in</strong>nert,<br />
wÑhrend breiter angeordnete RundstÑbe mit aus diesen<br />
herauswachsenden BlÇten wieder Hoffnung symbolisieren“.<br />
– Die GittertÇr befand sich ursprÇnglich h<strong>in</strong>ter<br />
der zweiflÇgeligen E<strong>in</strong>gangstÇr aus Holz, wurde jedoch<br />
spÑter vor diese TÇr gesetzt, so dass sie von auÉen zu<br />
sehen ist und e<strong>in</strong>en E<strong>in</strong>blick <strong>in</strong> das Kapellen<strong>in</strong>nere ermÖglicht,<br />
wenn die dah<strong>in</strong>ter liegende HolztÇr geÖffnet<br />
ist. - Beide Kunstwerke s<strong>in</strong>d auch heute noch <strong>in</strong> der<br />
Kapelle zu besichtigen.<br />
3.2.2.2 Die neuen Fenster von Dr. He<strong>in</strong>z<br />
Dohmen<br />
Dr. He<strong>in</strong>z Dohmen entwarf die 7 neuen Fensterbilder,<br />
die der Glasmaler Peter Thomas aus Wassenberg-<br />
Ophoven herstellte. Sie zeigen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>dr<strong>in</strong>glicher, mahnender<br />
Weise die Schrecken des Krieges. Die vier Seitenfenster<br />
(Nr. 1, 2, 6 und 7) und die drei Apsisfenster<br />
(Nr. 3, 4 und 5) bilden jeweils e<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>heit <strong>in</strong> ihrer<br />
bildnerischen Aussage, wie aus den Bezeichnungen unter<br />
den Fotos ersichtlich ist.<br />
Dabei habe ich die Formulierung verwendet, die Leo<br />
Heesel aus den amtlichen Protokollen der Ratssitzungen<br />
Çbernommen hat. Bei den Apsisfenstern fÑllt die<br />
doppelte Benennung auf. Sie enthÑlt im ersten <strong>Teil</strong> e<strong>in</strong>en<br />
theologischen Aspekt, der uns aus der Passionsgeschichte<br />
<strong>in</strong> den Evangelien vertraut ist: Christus wurde<br />
gegeiÜelt, man setzte ihm e<strong>in</strong>e Dornenkrone auf se<strong>in</strong><br />
Haupt, schlieÉlich wurde er ans Kreuz geschlagen.<br />
Die folgenden Fotografien (Februar 2011 vom Verfasser)<br />
s<strong>in</strong>d im Uhrzeigers<strong>in</strong>n angeordnet, beg<strong>in</strong>nend mit<br />
dem ersten Fenster auf der l<strong>in</strong>ken Seite:<br />
1 Brennende Ru<strong>in</strong>en
2 Erschlagener <strong>in</strong> <strong>se<strong>in</strong>e</strong>m Blut<br />
3 l<strong>in</strong>kes Apsisfenster: Kreuze und Handgranaten<br />
7<br />
4 mittleres Apsisfenster: Dornenkrone und Bombe<br />
5 rechtes Apsisfenster: Geißel und Atompilz<br />
6 Gefesselter und schwer belasteter Gefangener
7 Opfer e<strong>in</strong>er ErschieÉung<br />
Die Schwarz-WeiÉ-Wiedergabe kann lediglich andeuten,<br />
welche Wirkung die Fenster tatsÑchlich auf den<br />
Betrachter ausÇben kÖnnen, wenn er sie <strong>in</strong> Orig<strong>in</strong>algrÖÉe<br />
und farblicher AusfÇhrung sieht.<br />
3.2.2.3 Die Skulptur von Rolf Kretzschmar:<br />
E<strong>in</strong> Symbol der Hoffnung<br />
Der <strong>Baesweiler</strong> KÇnstler Rolf Kretzschmar wurde mit<br />
dem Entwurf und der AusfÇhrung der Bildhauerarbeit<br />
beauftragt: Er schlug aus franzÖsischem Muschelkalk<br />
e<strong>in</strong>e „Friedenstaube, die auf e<strong>in</strong>em geborstenen Felsen<br />
sitzt. Aus den Felsspalten wÑchst aus e<strong>in</strong>er starken<br />
Wurzel, die optisch die Felsbrocken zusammenhÑlt, e<strong>in</strong>e<br />
Blume“ – e<strong>in</strong> Symbol der Hoffnung.<br />
(Foto d. Verf., 2011)<br />
8<br />
3.2.2.4 Feierliche ábergabe der „Mahnkapelle“<br />
Am 25. August 1979 wurde die Friedhofskapelle <strong>in</strong> ihrer<br />
neuen Funktion als MahnstÑtte fÇr den Frieden im<br />
Rahmen e<strong>in</strong>er Feierstunde der âffentlichkeit Çbergeben.<br />
WÑhrend die Kapelle anfangs tagsÇber fÇr Besucher<br />
geÖffnet war – d.h.: man konnte das Innere der<br />
Kapelle betreten -, musste man schon bald von dieser<br />
Regelung Abstand nehmen, da der Kapellenraum zu oft<br />
mit Abfall verschmutzt wurde. Das Ñnderte sich auch<br />
nicht, als man die EisengittertÇr verschlossen hielt, die<br />
Kapelle dadurch zwar nicht zugÑnglich, aber bei geÖffneter<br />
HolztÇr e<strong>in</strong>sehbar war. Die Folge war die komplette<br />
SchlieÉung der MahnstÑtte fÇr viele Jahre. Dadurch<br />
geriet die neue Funktion der Friedhofskapelle<br />
mehr und mehr <strong>in</strong> Vergessenheit. - Dies soll sich jetzt<br />
Ñndern.<br />
3.2.3 WiedererÄffnung der „Mahnkapelle“:<br />
100 Jahre Friedhofskapelle<br />
Aus Anlass des 100-jÇhrigen Bestehens der Friedhofskapelle<br />
wird ihr Innenraum renoviert, so dass sie<br />
am Tag des offenen Denkmals – Sonntag, 11. September<br />
2011 - nach langer Zeit wieder <strong>in</strong> ihrer Funktion<br />
als MahnstÑtte fÇr den Frieden der âffentlichkeit<br />
prÑsentiert werden kann., und zwar von 14.00 bis 18.00<br />
Uhr, wobei ich halbstÇndlich e<strong>in</strong>e kle<strong>in</strong>e FÉhrung anbiete.<br />
Zu welchen AnlÑssen und an welchen Tagen die<br />
Mahnkapelle <strong>in</strong> Zukunft geÖffnet ist, wird von der<br />
Stadtverwaltung noch festgelegt.<br />
3.3 Logo - Buchhandlung Wild (1985)<br />
Seit Ende der 50er Jahre besteht e<strong>in</strong>e <strong>in</strong>tensive Freundschaft<br />
zwischen den Familien von He<strong>in</strong>z Dohmen und<br />
Willi Wild aus Setterich. Dadurch ist zu erklÑren, dass<br />
Prof. Dr. He<strong>in</strong>z Dohmen das erste Logo fÇr die Buchhandlung<br />
Wild, die – auÉer <strong>in</strong> <strong>Baesweiler</strong> – auch <strong>in</strong><br />
mehreren StÑdten der Umgebung zu f<strong>in</strong>den ist, entworfen<br />
hat:<br />
4 KÉnstlerische Wirkungsbereiche (Anm. 10)<br />
Neben zahlreichen Kirchen-Umgestaltungen und –<br />
Neuausstattungen - nicht nur im Bistum MÇnster - war<br />
Prof. He<strong>in</strong>z Dohmen als Architekt an mehreren Kirchenneubauten<br />
beteiligt. Die Kirche St. Anna <strong>in</strong><br />
Rhe<strong>in</strong>berg trÑgt nur <strong>se<strong>in</strong>e</strong> „Handschrift“. Zu <strong>se<strong>in</strong>e</strong>m<br />
Aufgabenbereich als Dombaumeister gehÖrten u.a. der
Bau der Westkrypta und der neuen Sakristei am Essener<br />
Dom sowie die Sanierung der Domkirche. In e<strong>in</strong>zelnen<br />
Regionen von Nordost-Brasilien stehen Kirchen,<br />
die Prof. Dohmen entworfen hat, ebenso e<strong>in</strong>e<br />
Kle<strong>in</strong>kirche auf Bali. FÇr viele Kirchen und Kapellen<br />
hat er als Glasmaler die Fenster entworfen.<br />
Se<strong>in</strong>e zahlreichen BÇcher, KirchenfÇhrer und FachaufsÑtze<br />
machten Prof. Dohmen Çber die Grenzen des Bistums<br />
MÇnster bekannt – ebenso <strong>se<strong>in</strong>e</strong> VortrÑge und<br />
KirchenfÇhrungen. Seit vielen Jahren ist Prof. Dohmen<br />
als Fachreiseleiter tÑtig, wobei <strong>se<strong>in</strong>e</strong> besondere FÑhigkeit<br />
– nach Auskunft von Reisenden - dar<strong>in</strong> besteht,<br />
<strong>se<strong>in</strong>e</strong> eigene Begeisterung fÇr Orte und die Architektur<br />
ihrer sakralen und profanen Bauten auf die Mitreisenden<br />
zu Çbertragen und durch fundiertes Fachwissen zu<br />
Çberzeugen.<br />
--------------------------------------<br />
Anmerkungen:<br />
Dr. Ulrich Schroeder<br />
8 SchÑfer, Hilger I.: PÖlle, Posse, Postel<strong>in</strong>ge. Plattdeutsche<br />
ãbernamen im alten <strong>Baesweiler</strong>. – In: Schriftenreihe <strong>Baesweiler</strong><br />
Geschichtsvere<strong>in</strong> Nr. 1/2010, S. 219<br />
9 vgl. schriftliche Unterlagen von Leo Heesel<br />
10 vgl. Anm. 1<br />
Richtigstellung<br />
In me<strong>in</strong>em Artikel „Anneliese Casteel – Das neue Kreuz ‚In der Schaf“ (Mitteilungen Nr. 34, Dezember 2010) habe<br />
ich e<strong>in</strong>e Information aus dem Internet Çbernommen, die sich als falsch herausgestellt hat:<br />
Im Internet war die Information zu lesen, dass die Skizze zur TÖpferform der „Aachener Zeitungsente“ von Hanns<br />
MÑnhardt stamme und Frau Casteel nach dieser Skizze die TÖpferform geschaffen habe. Richtig ist – wie ich <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em<br />
weiteren GesprÑch mit der KÇnstler<strong>in</strong> erfahren habe - dass auch die Skizze fÇr die TÖpferform von ihr selbst stammt,<br />
Hanns MÑnhardt also nichts mit dem kle<strong>in</strong>en Kunstwerk zu tun hat.<br />
9<br />
Dr. Ulrich Schroeder
Wer kennt das Ehepaar auf dem Bild?<br />
Handelt es sich vermutlich um (v.l.n.r.) Anna Maria Kellenter (~ 20.11.1870) und Matthias Fest (kirchl. Heirat<br />
<strong>in</strong> Oidtweiler am 20.08.1895)<br />
H<strong>in</strong>weise erbeten an Hubert Keufen oder Sascha Kochs!<br />
10
Wer kann helfen?<br />
Wir suchen die Namen der unten abgebildeten Personen.<br />
Aufnahme 1947 vor dem Kas<strong>in</strong>o (<strong>Baesweiler</strong>)<br />
Es handelt sich um die Berufsschulklasse.<br />
Das Foto wurde uns von Willi Krückel zur Verfügung gestellt.<br />
Angaben bitte an:<br />
Horst Gießler, Tel.: 02401-4678 oder an die Redaktion.<br />
Das Bild ist auch auf unserer Homepage www.geschichtsvere<strong>in</strong>-baesweiler.de <strong>in</strong> größerem Format zu f<strong>in</strong>den.<br />
11
Vere<strong>in</strong>snachrichten:<br />
Große Freude: 300. Mitglied e<strong>in</strong>getreten!<br />
Wie schon auf der Jahreshauptversammlung angkÇndigt,<br />
nÑherten wir uns bei der Mitgliederzahl unseres<br />
Vere<strong>in</strong>s stark der nÑchsten Hunderterzahl. Es ist erreicht!<br />
Leo Kochs aus Oidtweiler ist 300. Mitglied.<br />
Leo Kochs war uns schon vor <strong>se<strong>in</strong>e</strong>m Beitritt <strong>in</strong> den<br />
Vere<strong>in</strong> wohl bekannt. Bei unserem Umzug <strong>in</strong> die neuen<br />
ArchivrÑume hat er <strong>in</strong>tensiv mitgearbeitet. Ob FuÉleisten<br />
angebracht werden muÉten oder die Garderobe gefertigt<br />
wurde, wir konnten uns auf ihn verlassen. Se<strong>in</strong><br />
„MeisterstÇck“ machte er bei uns aber, als er e<strong>in</strong>e gespendete<br />
E<strong>in</strong>baukÇche komplett ausbaute und bei uns<br />
tadellos wieder e<strong>in</strong>baute. Danke sagen alle. Wir freuen<br />
uns auf unser neues, aktives Mitglied Leo Kochs.<br />
Ferner begrüßen wir als neue Mitglieder:<br />
Franz-Josef RÖmgens, Klaus Offergeld, Klaus-Dieter<br />
Schellong, Wilhelm Merschen, Dieter und Gisela Szymanski,<br />
GÇnter MÑnz, Mart<strong>in</strong>a Jaeger, Paul und Agnes<br />
HÇbner, Josef Re<strong>in</strong>artz.<br />
Aus unserer Mitte s<strong>in</strong>d verschieden:<br />
Wilhelm Meisters, Josef Timmermanns, Stefan Kogel<br />
und unser Vorstandsmitglied Adolf Re<strong>in</strong>artz.<br />
12<br />
Liebe Vere<strong>in</strong>smitglieder,<br />
e<strong>in</strong> Highlight des SpÑtsommers ist die Goebbels-<br />
Ausstellung Anfang September: dieses Zusammentreffen<br />
<strong>se<strong>in</strong>e</strong>r „Staffeleizeugnisse“ wird wohl e<strong>in</strong>zigartig<br />
bleiben und fÇr jeden <strong>in</strong>teressierten Betrachter e<strong>in</strong> unvergessliches<br />
Erlebnis werden. Nehmen Sie diese wirklich<br />
e<strong>in</strong>malige Chance war, dabei zu se<strong>in</strong> ... Ihr Schaden<br />
wird es sicher nicht se<strong>in</strong>.<br />
Bis dah<strong>in</strong> wÇnschen wir Ihnen e<strong>in</strong> gutes Gel<strong>in</strong>gen der<br />
letzten Urlaubsvorbereitungen, wÇnschen gute Erholung<br />
und e<strong>in</strong> hoffentlich frohes Wiedersehen <strong>in</strong> unseren<br />
heimatlichen Gefilden. SchÖne Ferien wÇnscht Ihnen ...<br />
I M P R E S S U M<br />
Herausgeber: Geschichtsvere<strong>in</strong> <strong>Baesweiler</strong> e.V.<br />
GeschÑftsfÇhrer Klaus Peschke<br />
An Gut Driesch 11<br />
52499 <strong>Baesweiler</strong><br />
Tel.: 02401/3568<br />
Redaktion : Thomas Mohr<br />
E-mail: tomo29766@yahoo.de<br />
Willibert MÑnz<br />
E-mail: willibert.maenz@t-onl<strong>in</strong>e.de<br />
... Die Red.