18.11.2012 Aufrufe

Konzept der Einrichtung - Caritas im Kreis Soest

Konzept der Einrichtung - Caritas im Kreis Soest

Konzept der Einrichtung - Caritas im Kreis Soest

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

St. Annen-Rosengarten<br />

<strong>Konzept</strong> <strong>der</strong> <strong>Einrichtung</strong>


Inhaltsverzeichnis<br />

Vorbemerkung 3<br />

1. Das Pflegeleitbild für St. Annen-Rosengarten 4<br />

2. Äußere Struktur/ Räumliche Ausstattung 5<br />

2.1 Lage- Objektbeschreibung <strong>der</strong> <strong>Einrichtung</strong> 5<br />

2.2 Z<strong>im</strong>mer und Ausstattung 7<br />

2.3 Funktionsbereiche 7<br />

3. Hausgemeinschaftsmodell 8<br />

4. Das Leistungsangebot 9<br />

4.1 Grundlagen pflegerischen Handelns<br />

4.1.1 Pflegemodell 9<br />

4.1.2 Pflegeprozess 14<br />

4.1.3 Pflegestandards 15<br />

4.1.4 Pflegeorganisation 15<br />

4.2 Pflege- und Betreuungsleistungen 16<br />

4.2.1Grundpflege 16<br />

4.2.2 Behandlungspflege 16<br />

4.2.3Aktivierungsleistungen 16<br />

4.2.4 Präventionsleistungen 16<br />

4.2.5 Integrationsleistungen 16<br />

4.3 Hauswirtschaftliche Versorgung 17<br />

4.4 Seelsorge 18<br />

5. Personelle Ausstattung 19<br />

5.1 Qualifikation und Einsatz <strong>der</strong> Mitarbeiter 19<br />

5.2 Fort- und Weiterbildung 19<br />

5.3 Ausbildung und Praktika 20<br />

5.4 Ehrenamt 20<br />

6. He<strong>im</strong>beirat 21<br />

7. Qualitätsmanagement 21<br />

8. Kooperation mit an<strong>der</strong>en Diensten 22<br />

9. Interne Kommunikation 22<br />

Seite 2 von 23


Vorbemerkung<br />

Das <strong>Caritas</strong> Seniorenwohnhe<strong>im</strong> St. Annen-Rosengarten in Lippstadt wird in Rechtsträgerschaft <strong>der</strong><br />

<strong>Caritas</strong> Alten- und Krankenhilfe <strong>im</strong> <strong>Kreis</strong> <strong>Soest</strong> gGmbH geführt, die <strong>im</strong> Sommer 2002 vom<br />

<strong>Caritas</strong>verband für den <strong>Kreis</strong> <strong>Soest</strong> e. V. gegründet wurde und <strong>der</strong>zeit 14 Pflegeeinrichtungen <strong>im</strong><br />

<strong>Kreis</strong> <strong>Soest</strong> betreibt(Stand Oktober 2008).<br />

Die <strong>Einrichtung</strong> St. Annen-Rosengarten ist die erste stationäre Altenhilfeeinrichtung <strong>im</strong> <strong>Kreis</strong><br />

<strong>Soest</strong>, die nach dem Hausgemeinschaftskonzept geplant und gebaut wurde.<br />

Der <strong>Caritas</strong>verband für den <strong>Kreis</strong> <strong>Soest</strong> e. V. mit etwa 7000 Mitglie<strong>der</strong>n <strong>im</strong> <strong>Kreis</strong> <strong>Soest</strong>, ca. 1800<br />

ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern und 750 hauptamtlichen Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeitern ist ein kirchlicher Wohlfahrtsverband mit <strong>der</strong>zeit 54 <strong>Einrichtung</strong>en und Diensten <strong>im</strong><br />

<strong>Kreis</strong> <strong>Soest</strong>.<br />

Die Dienste differenzieren sich in Beratungsangebote, Behin<strong>der</strong>tenhilfen, Ausbildung und<br />

Qualifizierung, Pflegebereich und sonstige <strong>Einrichtung</strong>en und Diensten.<br />

Das höchste beschlussfassende Gremium ist die Mitglie<strong>der</strong>versammlung des <strong>Caritas</strong>verbandes für<br />

den <strong>Kreis</strong> <strong>Soest</strong> e. V., die einen ehrenamtlichen Vorstand wählt.<br />

Das Seniorenwohnhe<strong>im</strong> St. Annen-Rosengarten steht unter dem Schutz <strong>der</strong> Heiligen Anna, <strong>der</strong><br />

Mutter Marias. Ihr Gedenktag ist <strong>der</strong> 26. Juli.<br />

Geschichte <strong>der</strong> <strong>Caritas</strong> <strong>im</strong> <strong>Kreis</strong> <strong>Soest</strong><br />

Aus <strong>der</strong> Chronik geht hervor, dass <strong>im</strong> Jahre 1954 <strong>im</strong> Landkreis Lippstadt ein <strong>Caritas</strong>verband für<br />

den Landkreis Lippstadt e. V. gegründet wurde, 1969 dazu ein <strong>Caritas</strong>verband für den Landkreis<br />

<strong>Soest</strong> e. V. <strong>im</strong> westlichen Bereich des <strong>Kreis</strong>es <strong>Soest</strong>.<br />

Zusammengeführt wurden beide <strong>Caritas</strong>verbände in den <strong>Caritas</strong>verband für den <strong>Kreis</strong> <strong>Soest</strong> e. V.<br />

<strong>im</strong> Jahre 1978.<br />

Seit dieser Zeit ist <strong>der</strong> <strong>Caritas</strong>verband für den <strong>Kreis</strong> <strong>Soest</strong> e. V. stetig gewachsen und heute sowohl<br />

Träger von <strong>Einrichtung</strong>en und Diensten, als auch Gesellschafter <strong>der</strong> <strong>Caritas</strong> Alten- und<br />

Krankenhilfe <strong>im</strong> <strong>Kreis</strong> <strong>Soest</strong> gem GmbH und <strong>der</strong> <strong>Caritas</strong>-Stiftung <strong>im</strong> <strong>Kreis</strong> <strong>Soest</strong>.<br />

Seite 3 von 23


1 Das Pflegeleitbild für St. Annen-Rosengarten<br />

Je<strong>der</strong> Mensch ist ......... ein von Gott geliebtes Geschöpf, dessen Würde zu achten ist, mit dem<br />

Recht auf Entfaltung <strong>der</strong> Persönlichkeit.<br />

Wir sehen den Menschen in seiner Einheit von Leib, Seele und Geist.<br />

Wir achten ihn, unabhängig von Herkunft, Nationalität, Glauben o<strong>der</strong> sozialer Stellung.<br />

Wir sehen ihn sowohl in seiner Einmaligkeit als auch in seinem Beziehungsfeld, z.B. Familie,<br />

Freundeskreis, Gemeinde.<br />

Auf <strong>der</strong> Basis <strong>der</strong> durch Krankenkassen / Pflegekassen, Land NRW und <strong>Kreis</strong> <strong>Soest</strong> und eigener<br />

kirchlicher Mittel gesetzten (z. T. begrenzten) Rahmenbedingungen sehen wir unseren Auftrag und<br />

unsere Verantwortung darin, diesen Menschen, <strong>der</strong> <strong>der</strong> Hilfe bedarf, zur Seite zu stehen – kranken,<br />

alten, behin<strong>der</strong>ten Menschen in beson<strong>der</strong>en Lebenssituationen – und so christlicher Nächstenliebe<br />

zu praktizieren.<br />

Wie Vinzenz von Paul sich den Menschen zuwandte – verständnisvoll, geschwisterlich, friedfertig<br />

und auch in <strong>der</strong> Rolle des Anwaltes -, so wollen auch wir den uns Anvertrauten begegnen. Dies<br />

kann unter an<strong>der</strong>em auch in Beratung, Unterstützung bei Wi<strong>der</strong>sprüchen und Klagevorbereitungen<br />

geschehen.<br />

Als Mitarbeiterinnen <strong>der</strong> <strong>Caritas</strong> wüschen wir uns Mitmenschen, die unsere Motivation teilen und<br />

bereit sind, unsere Grundsätze und Ziele zu respektieren und an <strong>der</strong>en Umsetzung mitzuarbeiten.<br />

Aus <strong>der</strong> o. g. Grundeinstellung sind die folgenden Grundwerte für unseren <strong>Caritas</strong>-Dienst<br />

abzuleiten.<br />

Respekt<br />

Wir haben Respekt und Achtung vor dem Leben, <strong>der</strong> Würde und <strong>der</strong> Integrität eines jeden<br />

Menschen und vor seinem Bestreben, in Freiheit und Selbstbest<strong>im</strong>mung zu leben. Wir haben<br />

Ehrfurcht vor dem Leben in jedem Alter. Wir schützen und achten das Leben beson<strong>der</strong>s auch<br />

während <strong>der</strong> Schwangerschaft und <strong>im</strong> Sterbeprozess.<br />

Seite 4 von 23


Kompetenz<br />

Wir erfüllen unsere Aufgabe in verschiedenen Bereichen mit Sachverstand und bemühen uns um<br />

ständige Aktualisierung unseres Wissens und Könnens. Dabei sagen wir Ja zur mo<strong>der</strong>nen Medizin,<br />

sofern diese dem Menschen dient.<br />

Verantwortung<br />

Wir wissen uns in unserer Arbeits- und Lebenswelt verantwortlich für die uns von Gott anvertraute<br />

Schöpfung.<br />

Zusammenarbeit<br />

Wir arbeiten kollegial und offen miteinan<strong>der</strong>. Probleme / Fragen, die sich u. U. aus <strong>der</strong><br />

Zusammenarbeit ergeben werden <strong>im</strong> Team besprochen (und nicht mit den Bewohnerinnen).<br />

Gegenseitige Akzeptanz und Wertschätzung, sowie Transparenz und Mitbeteiligung an<br />

Entscheidungsprozessen sollen die Zusammenarbeit kennzeichnen.<br />

Unsere Ziele sind:<br />

Pflegebedingte Ziele: wir wollen bewohnerorientiert pflegen. Wir wollen die Selbstheilungskräfte<br />

wo möglich mobilisieren. Auf <strong>der</strong> Basis von Pflegekonzepten ist unsere Tätigkeit nach aktuellen<br />

pflegewissenschaftlichen Kenntnissen ausgerichtet. Durch das System <strong>der</strong> Bezugspflege wollen<br />

wir verhin<strong>der</strong>n, dass unnötiger Personalwechsel für die Bewohnerinnen belastend wird.<br />

Anwaltschaftliche Ziele: wir wollen umfassend Beraten und Informieren und bei<br />

Leistungsablehnungen ggfls. bei Wi<strong>der</strong>sprüchen und Klagen <strong>der</strong> Bewohnerinnen und Angehörigen<br />

helfen.<br />

Wir wollen wirtschaftlich arbeiten und Eigenmittel für caritative Hilfen (z.B. Sterbebegleitung,<br />

Familienpflege etc.) einsetzen. Dabei wissen wir von dem Spannungsfeld zwischen<br />

Wirtschaftlichkeitsgebot und caritativer Hilfestellung.<br />

Weiterhin wollen wir als Teil <strong>der</strong> Kirche Gesellschaft bei <strong>der</strong> Gestaltung einer lebenswürdigen<br />

Versorgungsstruktur <strong>im</strong> <strong>Kreis</strong> <strong>Soest</strong> mitwirken.<br />

2 Äußere Struktur/Räumliche Ausstattung<br />

2.1 Lage-Objektbeschreibung <strong>der</strong> <strong>Einrichtung</strong><br />

Ab Herbst 2003 wurden Überlegungen für den Bau und Betrieb eines kath.<br />

Altenhe<strong>im</strong>s in Lippstadt aufgenommen. Aus einer intensiven Marktanalyse<br />

und einer Standortbest<strong>im</strong>mung hat sich <strong>im</strong> Jahre 2005 das Objekt an <strong>der</strong><br />

<strong>Soest</strong>strasse mit 80 Plätzen und einem beson<strong>der</strong>en Angebot für jüngere Pflegebedürftige<br />

entwickelt.<br />

Der Grundgedanke des Trägers und Architekten war es, ein Haus zu schaffen,<br />

das neben den gesetzlich gefor<strong>der</strong>ten Kriterien, folgende Merkmale hat:<br />

Seite 5 von 23


- eine einladende und freundliche Ausstrahlung<br />

- das natürliche Tageslicht soll in hohem Maße das Haus durchfluten<br />

- die Bewohnerinnenz<strong>im</strong>mer sollen eine größtmögliche räumliche Privat-<br />

sphäre schaffen und alle sollen eine eigene Nasszelle erhalten<br />

- es sollen hauptsächlich Einzelz<strong>im</strong>mer konzipiert werden<br />

- die Z<strong>im</strong>mereingangssituation soll an Zuhause erinnern, daher die<br />

farbliche Absetzung <strong>im</strong> Fußboden<br />

- die technischen Vorrichtungen und behin<strong>der</strong>tengerechten Hilfen<br />

erfüllen die DIN-Vorschriften, treten aber in <strong>der</strong> optischen<br />

Wirkung zurück<br />

- das Zusammenspiel <strong>der</strong> eingesetzten Materialien und Farben <strong>im</strong><br />

Haus, soll ein behagliches und warmes Empfinden hervorrufen<br />

- das Raumprogramm <strong>im</strong> Baukörper soll eine leichte Orientierung<br />

bieten<br />

- die Funktionsräume sind in ihrer Best<strong>im</strong>mung nach, so <strong>im</strong> Haus<br />

verteilt, dass sie leicht zu erreichen und den Arbeitsabläufen<br />

dienlich sind<br />

- das Haus fügt sich <strong>der</strong> Innenstadtlage baulich entsprechend ein<br />

Gemäß des Landespflegegesetzes, möglichst zentrale Pflegeangebote vorzuhalten, ist unser<br />

Seniorenwohnhe<strong>im</strong> an <strong>der</strong> <strong>Soest</strong>strasse diesem Wunsch dahingehend gefolgt, dass es <strong>im</strong> Zentrum<br />

von Lippstadt liegt und die Fußgängerzone in wenigen Gehminuten zu erreichen ist.<br />

In <strong>der</strong> Stadt Lippstadt gibt es <strong>im</strong> Zentrum nur ein parallel entstandenes Altenhe<strong>im</strong> mit einem<br />

an<strong>der</strong>en Schwerpunkt; ansonsten sind alle weiteren Altenhe<strong>im</strong>e in den Außenbezirken bzw. Bad<br />

Waldliesborn.<br />

Unsere <strong>Einrichtung</strong> liegt in unmittelbarer Nachbarschaft zum Dreifaltigkeitshospital Lippstadt, an<br />

einer mäßig frequentierten Strasse.<br />

Das Gründstück hat eine Gesamtfläche von 3.300 m².<br />

Das Seniorenwohnhe<strong>im</strong> steht auf diesem Grundstück in Form von zwei Schenkeln, die<br />

rechtwinkelig zueinan<strong>der</strong> stehen. Die Gesamtnutzfläche bei 80 Plätzen beträgt 3.998 m².<br />

Der Hauseingang ist überdacht, so dass die Bewohnerinnen und Besucherinnen geschützt eintreten<br />

können. Im Eingangsbereich befindet sich <strong>der</strong> Empfang, wo die Mitarbeiterinnen <strong>der</strong> Verwaltung<br />

arbeiten. Auf <strong>der</strong> linken Seite ist ein großer Multifunktionsraum, <strong>der</strong> als Speisesaal, als Cafeteria,<br />

sowie für Gottesdienste für die Bewohnerinnen und für Besucherinnen genutzt werden kann.<br />

Links dahinter befinden sich weitere Funktionsräume, u.a. die des Hausmeisters und <strong>der</strong><br />

Verabschiedungsraum. Es schließen sich zum Garten gelegene weitere Bewohnerinnenz<strong>im</strong>mer an<br />

(siehe Grundriss).<br />

Zentral <strong>im</strong> Eingangsbereich befinden sich weiterhin ein Haupttreppenhaus, zwei Personenaufzüge<br />

für die oberen Geschosse und entsprechende behin<strong>der</strong>tengerechte WC-Anlagen.<br />

Ein Pflegebad befindet sich <strong>im</strong> ersten und dritten Obergeschoss (Dachgeschoss).<br />

Ein Z<strong>im</strong>mer zur vorübergehenden Nutzung befindet sich <strong>im</strong> zweiten OG.<br />

Weiterhin befinden sich <strong>im</strong> Haus die notwendigen Versorgungsräume, wie Umkleiden,<br />

Haustechnik, Lagerungsräume, ect.<br />

Im dritten Obergeschoß befindet sich ein durch Spenden eingerichtetes Kaminz<strong>im</strong>mer mit<br />

Bibliothek, das die Bewohner zum ruhigen Verweilen einlädt.<br />

Seite 6 von 23


Gartenanlage<br />

Die Wege auf dem Grundstück sind barrierefrei und rollstuhlgerecht angelegt, so dass <strong>der</strong> Garten<br />

gut erreichbar ist. Die Auswahl <strong>der</strong> Pflanzen, Sträucher und Bäume, werden so gewählt, dass <strong>der</strong><br />

Garten das ganze Jahr zum Verweilen einlädt und sich dort keine giftigen Gewächse/Beeren finden<br />

lassen. Beson<strong>der</strong>s zu erwähnen sind die geplanten Hoch- und Niedrigbeete, die den<br />

Bewohnerinnen zur Verfügung stehen. Hier können eigene Gartentätigkeiten vollzogen werden.<br />

2.2 Z<strong>im</strong>mer und Ausstattung<br />

In <strong>der</strong> <strong>Einrichtung</strong> stehen 70 Einzel- und 5<br />

Partnerz<strong>im</strong>mer zur Verfügung. Die Einzelz<strong>im</strong>mer<br />

sind zwischen 15 und 18 qm groß und teilmöbliert.<br />

Zur Möblierung gehören ein Pflegebett mit<br />

Schwesternnotruf, ein Nachtschrank, ein<br />

Klei<strong>der</strong>schrank, sowie ein seniorengerechtes<br />

Telefon. Alle Z<strong>im</strong>mer haben einen TV- und<br />

Internet -Anschluss. Ausdrücklich erwünscht ist<br />

eine Ausstattung mit eigenen Möbelstücken. Die<br />

Partnerz<strong>im</strong>mer sind 27-29 qm groß, haben die<br />

gleiche Ausstattung und sind insbeson<strong>der</strong>e für<br />

Ehepaare/Paare geeignet.<br />

Jedes Z<strong>im</strong>mer verfügt über elektrisch verstellbare Jalousien, ein eigenes Badez<strong>im</strong>mer mit einem<br />

Schwesternnotruf, es ist barrierefrei und mit WC, Dusche, Waschbecken, Spiegel, Regal, Halte-<br />

und Aufhängvorrichtungen sowie rutschfesten Bodenfliesen ausgestattet. Es steht jeweils ein<br />

Duschstuhl zur Verfügung.<br />

2.3 Funktionsbereiche<br />

In je<strong>der</strong> Hausgemeinschaft befindet sich ein Aufenthaltsbereich, <strong>der</strong> als Wohnküche angelegt ist,<br />

und den Lebensmittelpunkt je<strong>der</strong> Gemeinschaft bildet. Die Hausgemeinschaft <strong>im</strong> Erdgeschoß hat<br />

einen eigenen Gartenzugang, die an<strong>der</strong>en Hausgemeinschaften besitzen jeweils eine über den<br />

Aufenthaltsraum zugängliche Terrasse.<br />

In <strong>der</strong> <strong>Einrichtung</strong> befindet sich in <strong>der</strong> ersten Etage und <strong>im</strong> 3.Obergeschoss ein Pflegebad. Es gibt<br />

bewusst keine räumliche Trennung zwischen Bewohnern mit und ohne Pflegebedürftigkeit.<br />

Hierdurch wird sichergestellt, dass je<strong>der</strong> Bewohner - auch bei entstehen<strong>der</strong> Pflegebedürftigkeit - in<br />

seiner gewohnten Umgebung bleiben kann.<br />

Die <strong>Einrichtung</strong> bietet sowohl vollstationäre Pflege als auch eingestreute Kurzzeitpflege bei<br />

Verhin<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Pflegeperson o<strong>der</strong> nach Krankenhausaufenthalt zur weiteren Stabilisierung des<br />

Gesundheitszustandes an.<br />

Im Obergeschoß <strong>der</strong> <strong>Einrichtung</strong> befindet sich eine Hausgemeinschaft für jüngere Pflegebedürftige<br />

mit 13 Plätzen, die sich z. Zt. <strong>im</strong> Aufbau befindet und nach und nach von Jüngeren Bewohner<br />

bezogen werden soll. Näheres regelt ein eigenes <strong>Konzept</strong>, das sich in Bearbeitung befindet.<br />

Die Flure und Nebenräume sind mit einer elektronischen Rauchmeldeanlage versehen. Bei einer<br />

Alarmmeldung schließen sich die Rauchschutztüren automatisch, und ein Signal wird direkt via<br />

Verbindung zur Feuerwehr übermittelt. In allen Fluren sind zur Sicherheit für unsere<br />

Bewohnerinnen Handläufe angebracht.<br />

Außerdem stehen folgende Gemeinschafts- und Beschäftigungsräume zur Verfügung:<br />

Veranstaltungs- und Gymnastikraum, Gartenanlage mit Terrassenplätzen, Andachtsraum,<br />

Bibliothek und Friseursalon. Der Eingangsbereich ist sehr wohnlich gestaltet und dient als<br />

Kommunikationszentrum.<br />

Seite 7 von 23


3 Hausgemeinschaftsmodell<br />

Die Entwicklung <strong>der</strong> Pflegekonzepte für stationäre Pflege in Deutschland wird in <strong>der</strong> Literatur 1 in<br />

vier Phasen eingeteilt:<br />

• bis Anfang <strong>der</strong> 60er Jahre: Leitbild Verwahranstalt<br />

... pflegebedürftiger „Insasse“ wird „verwahrt“<br />

• 60er und 70er Jahre: Leitbild Krankenhaus<br />

... pflegebedürftiger „Patient“ wird „behandelt“<br />

• 80er und 90er Jahre: Leitbild Wohnhe<strong>im</strong><br />

... pflegebedürftiger „Bewohner“ wird „aktiviert“<br />

• ab Ende <strong>der</strong> 90er Jahre: Leitbild Hausgemeinschaft / Familie<br />

... alte Menschen erleben Geborgenheit und Normalität<br />

Die <strong>Einrichtung</strong> St. Annen-Rosengarten ist die erste stationäre Altenhilfeeinrichtung <strong>im</strong> <strong>Kreis</strong><br />

<strong>Soest</strong>, die nach dem Hausgemeinschaftskonzept betrieben wird.<br />

Unter Hausgemeinschaften in <strong>der</strong> stationären Altenhilfe werden kleine, überschaubare Gruppen<br />

von pflegebedürftigen Personen verstanden, die in einem gemeinsamen „Haushalt“ leben. Eine<br />

Hausgemeinschaft besteht zum einen aus barrierefreien Z<strong>im</strong>mern mit eigener Dusche und WC,<br />

zum an<strong>der</strong>en aus einem großzügigen Gemeinschafts-Wohn-/Essbereich (Wohnküche). Hier spielt<br />

sich für alle -aktiv mitzugestalten o<strong>der</strong> zumindest miterlebbar- das alltägliche Leben <strong>der</strong><br />

Hausgemeinschaft ab, mit all seinen lebendigen, das gesamte Sinnesspektrum ansprechenden<br />

Reizen (Gerüche, Küchengeräusche, St<strong>im</strong>mengewirr).<br />

Nicht irgendwelche „übergeordnete“ Interessen und Erfor<strong>der</strong>nisse eines Betriebes, nicht<br />

durchrationalisierte Arbeitsabläufe o<strong>der</strong> abstrakte Gestaltungsideen best<strong>im</strong>men den Alltag, son<strong>der</strong>n<br />

„Wohnen“ mit einer möglichst selbstbest<strong>im</strong>mten Lebensführung, von geeignetem Personal<br />

biografie- und bedürfnisorientiert dort unterstützt, wo durch Pflegebedürftigkeit eingeschränkt.<br />

Die Gleichwertigkeit zwischen privatem und öffentlichem Bereich kennzeichnet eine<br />

Hausgemeinschaft. Ständig <strong>im</strong>mobile Mitbewohnerinnen werden deshalb regelmäßig aus den<br />

Z<strong>im</strong>mern geholt und nehmen am Leben <strong>der</strong> Hausgemeinschaft teil. Dazu werden sie, soweit<br />

möglich, in geeignete, fahrbare Sessel transferiert.<br />

Eine wichtige Rolle in den Hausgemeinschaften spielen Bezugspersonen,<br />

„Präsenzmitarbeiterinnen“ genannt, die mit den Bewohnerinnen den Tag verbringen und erste<br />

Ansprechpartnerinnen für alle Dinge des täglichen Lebens sind. Zu best<strong>im</strong>mten Zeiten, wie zur<br />

morgendlichen Pflege, werden sie von weiteren Mitarbeiterinnen unterstützt. Bei diesem Ansatz ist<br />

es wichtig, für die Bewohnerinnen eine Atmosphäre zu schaffen, die weniger vom Charakter einer<br />

Institution geprägt ist, als von einem Tagesablauf und einer Umgebung, die dem alten Menschen<br />

von zuhause her vertraut ist. Die Präsenzmitarbeiterin, unterstützt von Praktikanten,<br />

Zivildienstleistenden und Ehrenamtlichen, gestaltet zusammen mit den Senioren Elemente <strong>der</strong><br />

Tagesstruktur; dabei stehen Tätigkeiten des täglichen Lebens <strong>im</strong> Vor<strong>der</strong>grund, wie z.B.<br />

1<br />

Nach: BMG Modellprojekte; Hausgemeinschaften – die vierte Generation des Altenpflegehe<strong>im</strong>baus,<br />

Bundesministerium für Gesundheit, erarbeitet vom Kuratorium Deutsche Altershilfe (KDA) 2000<br />

Seite 8 von 23


Vorbereitung <strong>der</strong> Mahlzeiten o<strong>der</strong> kleinere hauswirtschaftliche Verrichtungen, die zusammen mit<br />

geselligen Angeboten wie Singen und Vorlesen in Kombination mit einem gemütlich<br />

eingerichteten Wohnbereich mehr Lebensqualität vermitteln.<br />

Die Präsenzmitarbeiterinnen decken einen Zeitraum von 08.00 bis 20:00 Uhr ab.<br />

In <strong>der</strong> Literatur zu den Hausgemeinschaften wird gefor<strong>der</strong>t, dass sich diese auch selbst autonom<br />

verpflegen. Nach den Erfahrungen gerade auch <strong>der</strong> Mitarbeiterinnen, die in <strong>der</strong> täglichen Arbeit<br />

stehen, ist es nicht lebensnah, dass Bewohnerinnen in Hausgemeinschaften sich an 365 Tagen <strong>im</strong><br />

Jahr mit vier Mahlzeiten und zusätzlichen Zwischenmahlzeiten selbst versorgen. Das Mittagessen<br />

wird aus diesem Grunde vom Katholischen Krankenhaus Lippstadt in entsprechenden Behältnissen<br />

angeliefert. Da aber alle Hausgemeinschaften mit eigenen Küchen ausgestattet sind, ist es ohne<br />

weiteres möglich, dass sich einzelne Hausgemeinschaften von best<strong>im</strong>mten Mahlzeiten „abmelden“<br />

und selber einzelne Mahlzeiten o<strong>der</strong> Mahlzeitenkomponenten zubereiten.<br />

Ausgehend von biographischen Ansätzen möchten wir zukünftig die Zubereitung kleinerer<br />

Mahlzeiten o<strong>der</strong> Teilen <strong>der</strong>selben mit unseren Bewohnern gemeinsam als festes Angebot in die<br />

Tagesstruktur einbinden.<br />

Das Pflegeteam ist zentral nach dem Prinzip <strong>der</strong> Bezugspflege organisiert. Die Mitarbeiterinnen<br />

arbeiten vergleichbar mit einer Sozialstation in Touren, pflegen die Bewohnerinnen, steuern den<br />

Pflegeprozess, übernehmen die Behandlungspflege, organisieren den Arztbesuch und sind in<br />

ständiger Rufbereitschaft.<br />

Ergänzend unterstützten die Mitarbeiterinnen <strong>der</strong> Hauswirtschaft die Präsenskräfte bei <strong>der</strong><br />

Vorbereitung <strong>der</strong> Mahlzeiten und <strong>der</strong> Vorratshaltung. Entsprechende Fremdfirmen übernehmen<br />

Teile <strong>der</strong> Wäschepflege und die Hausreinigung.<br />

4. Das Leistungsangebot<br />

4.1 Grundlagen pflegerischen Handelns<br />

4.1.1 Pflegemodell<br />

Unser Pflegeleitbild setzen wir durch die Anwendung des AEDL-Strukturierungsmodells von<br />

Monika Krohwinkel (Pflegeprozessmodell) um.<br />

Pr<strong>im</strong>är ist das Modell von Monika Krohwinkel ein personenbezogenes fähigkeits- und<br />

för<strong>der</strong>orientiertes System und weniger an Defiziten orientiert.<br />

Die Fähigkeiten des Menschen spielen eine große Rolle. Dass <strong>der</strong> Mensch seine Bedürfnisse<br />

entwickeln kann und mit seinen Fähigkeiten umzugehen weiß, ist oberstes Ziel. Kann <strong>der</strong> Mensch<br />

dies nicht mehr selbst, übern<strong>im</strong>mt die Pflegekraft Verantwortung und stellvertretend das, was <strong>der</strong><br />

hilfebedürftige Mensch selbst tun würde, wenn er das Wissen, den Willen und die Kraft dazu hätte.<br />

Bei dieser Realisierung <strong>der</strong> Lebensaktivitäten ist die Integration <strong>der</strong> existentiellen Erfahrungen<br />

notwendig. Eine gründliche Beobachtung, ein empathisches Zuhören ist in diesem Prozess wichtig;<br />

ebenso wie die Sicherung und Gestaltung <strong>der</strong> prozessför<strong>der</strong>nden Pflege durch alle Beteiligten.<br />

Es gibt fünf Teilkonzepte <strong>der</strong> för<strong>der</strong>nden Prozesspflege:<br />

• AEDL-Strukturmodell<br />

• Rahmenmodell<br />

Seite 9 von 23


• Pflegeprozessmodell<br />

• Managementmodell<br />

• Modell zum reflektierenden Erfahrungslernen<br />

Das AEDL-Strukturmodell:<br />

Krohwinkel benennt 13 Bereiche, die untereinan<strong>der</strong> in Wechselbeziehung stehen aber keiner<br />

Hierarchie unterliegen:<br />

• Kommunizieren können<br />

• sich bewegen können<br />

• vitale Funktionen des Lebens aufrecht erhalten können<br />

• sich pflegen können<br />

• essen und trinken können<br />

• ausscheiden können<br />

• sich kleiden können<br />

• ruhen, schlafen und sich entspannen können<br />

• sich beschäftigen lernen und sich entwickeln können<br />

• sich als Mann o<strong>der</strong> Frau fühlen und verhalten können<br />

• für eine sichere und för<strong>der</strong>nde Umgebung sorgen können<br />

• soziale Bereiche des Lebens sichern und Beziehungen gestalten können<br />

• mit den existentiellen Erfahrungen des Lebens umgehen können<br />

Kommunizieren können<br />

Kommunikation baut Beziehungen auf. Für das Pflege- und Betreuungspersonal ist<br />

insbeson<strong>der</strong>e neben <strong>der</strong> verbalen Kommunikation, die nonverbale o<strong>der</strong><br />

Körpersprache von Bedeutung. Soll ein Mensch auf <strong>der</strong> Gefühlsebene erreicht<br />

werden, wird die Körpersprache zum entscheidenden Verständigungsmittel.<br />

Sich bewegen können<br />

„Leben ist Bewegung - Bewegung ist Leben.“ (Köther/Gnamm)<br />

Die Fähigkeit zur Bewegung ist die Voraussetzung für alle Lebensaktivitäten und für<br />

ein selbständiges, selbstbest<strong>im</strong>mtes Leben. Von Immobilität können neben<br />

körperlichen auch geistige, emotionale und soziale Fähigkeiten betroffen sein.<br />

Vitale Funktionen des Lebens aufrechterhalten können<br />

Atmen ist Leben. Die Atmung gehört neben dem Puls, Blutdruck und <strong>der</strong><br />

Körpertemperatur zu den Vitalzeichen.<br />

In <strong>der</strong> Pflege spielt die Beobachtung <strong>der</strong> vitalen Funktionen eine wichtige Rolle:<br />

Atemverhalten, Husten, Verschle<strong>im</strong>ung, Infekte, Atemstörungen o<strong>der</strong> Atemnot, die<br />

<strong>Kreis</strong>laufsituation (Durchblutung, Blutdruck, Puls), die Temperaturregulierung (Fieber) und die<br />

Transpiration (Schwitzen, Frieren).<br />

Sich pflegen können<br />

Sorgfältige und individuelle Körperpflege för<strong>der</strong>t Wohlbefinden und<br />

Selbstbewusstsein. Die Pflege des eigenen Körpers ist eng mit dem Gefühl <strong>der</strong><br />

Selbstbest<strong>im</strong>mung und Selbstannahme verbunden. Sie umfasst neben <strong>der</strong> Reinigung<br />

auch Maßnahmen, die das gesamte Erscheinungsbild prägen, z.B. Haarpflege,<br />

Seite 10 von 23


Gesichtspflege, Kleidung.<br />

Hilfestellung bei <strong>der</strong> Körperpflege erfor<strong>der</strong>t Nähe und Berührung, jedoch auch Distanz und<br />

Respekt vor <strong>der</strong> Grenzziehung des an<strong>der</strong>en. Umfang, Art und Häufigkeit <strong>der</strong> Körperpflege hängen<br />

von kulturellen, sozialen und ökonomischen Bedingungen und Einstellungen ab. Ebenso sind<br />

individuelle, lebenslang geprägte Bedürfnisse des Bewohners zu berücksichtigen.<br />

Das notwendige zwischenmenschliche Vertrauen wird durch Einfühlungsvermögen, begleitende<br />

Information und ehrliche Rückmeldungen während <strong>der</strong> Durchführung <strong>der</strong> Pflegemaßnahmen<br />

geför<strong>der</strong>t und erhalten.<br />

Essen und trinken können<br />

Die aufgenommene Nahrung versorgt den Körper nicht nur mit notwendiger<br />

Energie, auch das gesamte Lebensgefühl wird durch eine wohlschmeckend<br />

zubereitete und ansehnlich angerichtete Mahlzeit positiv beeinflusst.<br />

Die einzelnen Speisen regen durch Geschmack, Duft und Aussehen unsere<br />

Sinnesorgane an. Die Mahlzeiten strukturieren den Tagesablauf. Gemeinsame Mahlzeiten för<strong>der</strong>n<br />

die Begegnung mit an<strong>der</strong>en Menschen.<br />

Altersbedingte Einschränkungen können die Nahrungsaufnahme erschweren o<strong>der</strong> den Appetit<br />

reduzieren. Auch die Einnahme von Medikamenten kann den Stoffwechsel und den Appetit<br />

beeinflussen. Viele alte Menschen können nicht o<strong>der</strong> nur eingeschränkt selbständig essen und<br />

trinken. Der Bewohner wird <strong>im</strong> Sinne <strong>der</strong> Hilfe zur Selbsthilfe bei seinen individuellen<br />

Bedürfnissen und Gewohnheiten in Bezug auf Essen und Trinken (Lieblingsessen) unterstützt.<br />

Ausscheiden können<br />

Von großer Wichtigkeit für das Wohlbefinden sind regelmäßige Stuhl- und<br />

Urinentleerungen. Sie gehören ganz selbstverständlich in den Lebensrhythmus und<br />

zum Tagesablauf. Die Fähigkeit zur Kontinenz ist beson<strong>der</strong>s <strong>im</strong> höheren Lebensalter<br />

wegen unterschiedlicher Ursachen oftmals nur unzureichend o<strong>der</strong> gar nicht mehr<br />

gegeben. Dies löst vielfältige Probleme aus.<br />

Wann <strong>im</strong>mer es möglich ist, sollte die Pflegeperson anstreben, dass <strong>der</strong> hilfebedürftige Mensch<br />

seine Ausscheidungen auf <strong>der</strong> Toilette und/o<strong>der</strong> weitestgehend selbstständig durchführen kann.<br />

Sich kleiden können<br />

Die Art, sich zu kleiden, ist Ausdruck des Selbstverständnisses und <strong>der</strong><br />

Selbstverwirklichung einer Person. Deshalb wird jedem Bewohner die Möglichkeit<br />

gegeben, seine Kleidung selbst auszuwählen.<br />

Ruhen und Schlafen können<br />

Ruhen und Schlafen sind elementare Grundbedürfnisse jedes Menschen. Körper und<br />

Psyche regenerieren sich während <strong>der</strong> verschiedenen Schlaf- und Traumphasen und<br />

schaffen die gesundheitlichen Voraussetzungen für die Aktivitäten des folgenden<br />

Tages. Der Schlafbedarf ist von Mensch zu Mensch unterschiedlich.<br />

Das (Aus)-Ruhen dient <strong>der</strong> kurzzeitigen Erholung und beinhaltet auch spontane, kleinere Pausen,<br />

die je nach körperlicher und psychischer Belastung während des Tages eingelegt werden. Ruhen<br />

bedeutet auch Innehalten, kurzfristig Kräfte sammeln und sich neu zu orientieren. Beson<strong>der</strong>s alte<br />

Menschen müssen sich ab und zu eine Ruhepause o<strong>der</strong> sogar ein Nickerchen <strong>im</strong> Laufe des Tages<br />

Seite 11 von 23


gönnen, um wie<strong>der</strong> fit zu sein.<br />

Sich beschäftigen können<br />

Die Beschäftigung bis ins hohe Alter ist ein elementares Bedürfnis des<br />

Menschen. Beschäftigung, Entwicklung und Lernen schaffen Bestätigung,<br />

Anregung und Zufriedenheit und ermöglichen den Erhalt o<strong>der</strong> die<br />

Verbesserung vorhandener Fähigkeiten.<br />

Für Pflegepersonen heißt das, ein ganz spezielles Programm mit individuellem Inhalt für den<br />

Bewohner zu gestalten.<br />

Sich als Mann o<strong>der</strong> Frau fühlen können<br />

Die geschlechtliche Identität und die Möglichkeit, diese nach seinen<br />

individuellen Bedürfnissen leben zu können, ist ein wesentliches<br />

Persönlichkeitsmerkmal des Menschen. Der Wunsch, sich jemandem zu<br />

offenbaren, seine Nähe, Wärme und Zuwendung ganz konkret zu spüren, bleibt ein Leben<br />

lang bestehen. Bedürfnisse und Wünsche nach Nähe und Distanz bzw. das Ausmaß <strong>der</strong> Wahrung<br />

<strong>der</strong> Int<strong>im</strong>sphäre sind individuell abhängig von <strong>der</strong> Lebensgeschichte jedes Bewohners und werden<br />

vom Pflege- und Betreuungspersonal sensibel und mit Feingefühl berücksichtigt.<br />

Für eine sichere Umgebung sorgen können<br />

Sicherheit umfasst Sichersein, Geborgenheit, Schutz und Stabilität. Mit dem<br />

Nachlassen von körperlichen und geistigen Kräften kann auch die Fähigkeit verloren<br />

gehen, Sicherheitsmaßnahmen für sich selbst zu organisieren o<strong>der</strong> Gefahren zu<br />

erkennen und zu beseitigen. Für Demenzkranke ist darüber hinaus die Orientierung in Zeit und<br />

Raum eingeschränkt.<br />

Aufgabe <strong>der</strong> Mitarbeiterinnen ist es, für die Bewohnerinnen zu prüfen und gemeinsam mit ihnen zu<br />

entscheiden, ob für sie Gefahren bestehen, ggf. Hilfen zu ihrer Abwendung o<strong>der</strong> zur besseren<br />

Orientierung bereitgestellt werden müssen. Hierbei ist die räumliche Ausstattung, die Art und<br />

Anordnung <strong>der</strong> <strong>Einrichtung</strong>sgegenstände, die Ausstattung des Bettes, die Bestuhlung, die<br />

Ausstattung mit Kalen<strong>der</strong>n, Uhr, Zeitung, Zeitschriften und Radio von großer Bedeutung.<br />

Soziale Bereiche des Lebens sichern können<br />

Die Lebensqualität und das Wohlbefinden alter Menschen hängen entscheidend<br />

von dem Eingebundensein in ein Netz tragfähiger Beziehungen ab.<br />

Pflegepersonen unterstützen die Bewohnerin, seine bisherigen sozialen Kontakte<br />

aufrecht zu erhalten und wenn möglich, neue Kontakte zu knüpfen. Darüber<br />

hinaus ermöglichen sie ihr am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen.<br />

Mit existentiellen Erfahrungen des Lebens umgehen können<br />

Existenzielle Erfahrungen, wie Sterben und Tod, aber auch Hoffnung und<br />

Lebensfreude stören unser selbstverständliches Dasein und wirken sich auf das<br />

gesamte Befinden und Erleben aus. Der alte Mensch ist be<strong>im</strong> Erleben existenzieller<br />

Erfahrungen an erster Stelle auf seine eigenen Kräfte, aber auch auf sein Gegenüber<br />

angewiesen. Die Privatsphäre und Individualität <strong>der</strong> Bewohner wird durch unser Pflege- und<br />

Betreuungspersonal respektiert, die vorhandenen persönlichen Ressourcen zur Selbstpflege werden<br />

erhalten und geför<strong>der</strong>t.<br />

Seite 12 von 23


Dies geschieht mit Hilfe des AEDL-Strukturierungsmodells nach Monika Krohwinkel durch die<br />

ganzheitlich-för<strong>der</strong>nde Prozesspflege, in <strong>der</strong> <strong>der</strong> Bewohner aufgrund unseres<br />

Hausgemeinschaftsmodells <strong>im</strong> Mittelpunkt aller Bemühungen steht.<br />

Das AEDL „Mit existentiellen Erfahrungen des Lebens umgehen“ verweist darauf, dass<br />

Erfahrungen aus <strong>der</strong> Vergangenheit und Gegenwart eine Bedeutung für die empfundene Sicherheit<br />

haben können. Damit bekommt das individuelle Leben, die Prägung dieses Menschen in seiner<br />

individuellen Biografie eine neue Bedeutung.<br />

Krohwinkel unterscheidet zwischen<br />

• existenzför<strong>der</strong>nden Erfahrungen (Wie<strong>der</strong>gewinnung von Unabhängigkeit, Zuversicht/<br />

Freude, Vertrauen, Integration, Sicherheit, Hoffnung, Wohlbefinden und Sinnfinden)<br />

• existenzgefährdenden Erfahrungen (Verlust <strong>der</strong> Unabhängigkeit, Sorge/ Angst, Misstrauen,<br />

Trennung, Isolation, Ungewissheit, Hoffnungslosigkeit, Schmerzen/ Sterben, Langeweile)<br />

• sowie Erfahrungen die existenzför<strong>der</strong>nd o<strong>der</strong> existenzgefährdend sein können<br />

(Wie<strong>der</strong>gewinnen von Unabhängigkeit, kulturgebundene Erfahrungen wie<br />

Weltanschauung, Glauben, Religionsausübung, lebensgeschichtliche Erfahrungen)<br />

Die AEDL („mit existentiellen Erfahrungen des Lebens umgehen“) und diese Erfahrungen nehmen<br />

einen nicht zu unterschätzenden Einfluss auf alle an<strong>der</strong>en AEDL.<br />

Das Rahmenmodell:<br />

Krohwinkel beschreibt drei übergeordnete Aspekte <strong>der</strong> Pflege:<br />

• das pr<strong>im</strong>är pflegerische Interesse: Das Interesse des Pflegenden richtet sich auf die<br />

betroffene Person mit ihren Fähigkeiten, Bedürfnissen und Problemen in <strong>der</strong> selbständigen<br />

Ausführung <strong>der</strong> AEDL<br />

• die pr<strong>im</strong>äre pflegerische Zielsetzung: Hier sind die Fähigkeiten des Pflegebedürftigen und<br />

die <strong>der</strong> persönlichen Bezugsperson zur Gestaltung und Realisierung von Unabhängigkeit,<br />

Wohlbefinden und Lebensqualität gemeint<br />

• die pr<strong>im</strong>äre pflegerische Hilfeleistung: Die för<strong>der</strong>nde Kommunikation <strong>der</strong> Pflegenden mit<br />

dem Betroffenen und seiner Bezugsperson sowie Anleitung, Beratung und individuelle<br />

Unterstützung<br />

Seite 13 von 23


4.1.2 Der Pflegeprozess<br />

Das Pflegeprozessmodell:<br />

Es beinhaltet vier Phasen, die einen individuellen Problemlösungs- und Beziehungsprozess,<br />

<strong>der</strong> zyklisch angelegt ist, ermöglichen (PDCA-Zyklus):<br />

1. Phase: Erhebung -> Pflegeanamnese und Pflegediagnose<br />

2. Phase: Planung -> Pflegeziele und Maßnahmen<br />

3. Phase: Durchführung -> kreative Umsetzung <strong>der</strong> Pflegeplanung<br />

4. Phase: Auswertung -> Evaluation vor dem Hintergrund einer Soll-Ist-Analyse und<br />

Feedback<br />

Das Managementmodell<br />

Die Umsetzung eines ganzheitlich-rehabilitierenden Pflegeprozesses erfor<strong>der</strong>t zeitliche,<br />

personelle und strukturelle Ressourcen. Die pflegerische Leistung lässt sich in drei<br />

Hauptaufgaben unterscheiden:<br />

1. direkte Pflege<br />

2. Pflegedokumentation<br />

3. Pflegeorganisation<br />

Die Auseinan<strong>der</strong>setzung und Kooperation mit den jeweils an<strong>der</strong>en Berufsgruppen<br />

(Schnittstellenbereiche!) ist eine berufsübergreifende pflegerische Aufgabe. Eine<br />

ganzheitliche Pflege bedarf <strong>der</strong> Organisation, <strong>der</strong> Kooperation und <strong>der</strong> Kommunikation, damit<br />

ein angestrebtes Ergebnis erreicht wird.<br />

For<strong>der</strong>ungen für die tägliche Praxis: Zur Pflege gehört<br />

• die direkte Pflege, die Pflegedokumentation und die Pflegeorganisation und<br />

Koordination (= eigenständige pflegerische Aufgaben)<br />

• die Mitarbeit bei Diagnostik und Therapie (-pflegerische Aufgaben nach Anordnung)<br />

• die Kooperation mit an<strong>der</strong>en Berufsgruppen (= berufsübergreifende pflegerische<br />

Aufgaben)<br />

Folgende Aktivitäten sind notwendig, um eine hohe Effektivität in <strong>der</strong> Gestaltung und<br />

Umsetzung dieser Aufgaben zu ermöglichen:<br />

• Pflege muss geplant werden<br />

• pflegerische Einzelleistungen müssen geplant und beschrieben werden, damit sie für<br />

alle Teammitglie<strong>der</strong> nachvollziehbar sind<br />

• die verschiedenen Leistungen müssen koordiniert werden und Zuständigkeiten<br />

festgelegt werden<br />

• zur Informationsweitergabe müssen mündliche und schriftliche<br />

Kommunikationsformen genutzt werden<br />

• Pflege muss <strong>im</strong>mer wie<strong>der</strong> neu überprüft (evaluiert) und ggf. modifiziert werden<br />

Das Modell zum reflektierenden Erfahrungslernen<br />

Durch die Anwendung eines mit den Zielen und Schritten des Pflegeprozesses kongruenten<br />

Regelkreises kommt es zum so genannten Erfahrungslernen. Der Ausgangspunkt des Lernens<br />

setzt in <strong>der</strong> Regel an den Erfahrungen <strong>der</strong> Pflegenden bzw. an einer konkreten Pflegesituation<br />

an. Der nächste Schritt besteht in <strong>der</strong> Reflexion bzw. Diskussion <strong>der</strong> evaluierten Erfahrung.<br />

Dieses Erfahrungslernen ist sinnvoll, weil die Erkenntnisse des Analyseschrittes zu einem<br />

neuen Problembewusstsein führen können, das zu neuen Handlungen in <strong>der</strong> Praxis anregt.<br />

Diese verän<strong>der</strong>ten Handlungen werden überprüft und bei Eignung ggf. in das<br />

Handlungsrepertoire <strong>der</strong> Pflegenden übernommen.<br />

Wir streben danach, dass sich diese Grundlagen in unserem <strong>Konzept</strong> wie<strong>der</strong> finden und an <strong>der</strong><br />

täglichen Arbeit ablesbar werden.<br />

Seite 14 von 23


4.1.3 Die Pflegestandards<br />

Das AEDL-Strukturierungsmodell wird durch die Pflegestandards (siehe QM-Handbuch) <strong>der</strong><br />

<strong>Caritas</strong> Alten- und Krankenhilfe gGmbH konkretisiert und in <strong>der</strong> täglichen Pflege umgesetzt.<br />

Dabei kommen die aktuellen Expertenstandards zur Anwendung.<br />

4.1.4 Die Pflegeorganisation<br />

Die Pflegeorganisation in unserer <strong>Einrichtung</strong> St. Annen-Rosengarten ist nach <strong>der</strong><br />

Bezugspersonenpflege ausgerichtet.<br />

Wichtigstes Merkmal dieses Pflegesystems ist die Kontinuität <strong>der</strong> pflegerischen Versorgung<br />

durch die Übernahme <strong>der</strong> Gesamtverantwortung von einer dem Bewohner zugeordneten<br />

pflegerischen Bezugsperson.<br />

In <strong>der</strong> Bezugspersonenpflege unterscheiden wir in <strong>der</strong> Mitarbeitergruppe folgende<br />

Begrifflichkeiten:<br />

Die Präsenzkräfte in den Hausgemeinschaften fungieren als Bezugspersonen <strong>im</strong> konkreten<br />

Alltag in ihrer Schicht, erhalten aber durch die Fachpflege-Bezugsperson eine Anleitung und<br />

Überwachung.<br />

Die Fachpflege-Bezugsperson erhebt und plant nicht nur den Pflegebedarf, son<strong>der</strong>n führt<br />

auch selber Pflegemaßnahmen durch. Sie übern<strong>im</strong>mt die Anleitung und Überwachung<br />

gegenüber an<strong>der</strong>en am Pflegeprozess Beteiligten.<br />

Sie wird für einen längeren Zeitraum für die Bewohner bezüglich <strong>der</strong> Steuerung des<br />

Pflegeprozesses verantwortlich gemacht. In einer Liste und an den Türschil<strong>der</strong>n werden die<br />

zuständigen Fachpflege-Bezugspersonen mit den zugehörigen Bewohnern benannt.<br />

Weiterhin ist sie zuständig für die Evaluation des Pflegeprozesses.<br />

Für die gesamte Pflegeorganisation innerhalb unserer <strong>Einrichtung</strong> ist die Pflegedienstleitung<br />

zuständig. Bisher bekannte Wohnbereichsleitungen sind in <strong>der</strong> Pflegekonzeption nicht<br />

vorgesehen. Wesentliche Aufgaben <strong>im</strong> Verantwortungsbereich <strong>der</strong> Hausgemeinschaften<br />

übernehmen aber Schichtleitungen <strong>im</strong> Früh- sowie Spätdienst.<br />

Die Pflegedienstleitung delegiert die Verantwortung für den Pflegeprozess einzelner<br />

Bewohner auf Pflegefachkräfte, ist aber weiter gesamtverantwortlich. Die Delegation bezieht<br />

sich auf den Bereich <strong>der</strong> Pflegebedarfsplanung, <strong>der</strong> Pflegeplanung, <strong>der</strong> Durchführung und<br />

Evaluation des Pflegeprozesses. Die Kontakte mit Angehörigen und Betreuern unterhält die<br />

Pflegedienstleitung neben den einzelnen Pflegefachkräften.<br />

Die verantwortliche Pflegefachkraft, an die die einzelne Pflegeprozessplanung delegiert<br />

wurde, muss hier nicht zwangsläufig die tägliche Pflege durchführen, sie arbeitet aber eng mit<br />

den am Pflegeprozess beteiligten Mitarbeitern zusammen.<br />

Seite 15 von 23


4.2 Pflege- und Betreuungsleistungen<br />

4.2.1 Grundpflege<br />

Wir versorgen unsere Bewohner in den Bereichen Körperpflege, Mobilität und Ernährung.<br />

4.2.2 Behandlungspflege<br />

Behandlungspflegerische Leistungen werden ausschließlich auf Anordnung und in<br />

Abst<strong>im</strong>mung mit dem Hausarzt des Bewohners durch Pflegefachpersonal erbracht.<br />

Wir bieten <strong>im</strong> Beson<strong>der</strong>en:<br />

- Versorgung von tracheostomierten Bewohnern<br />

4.2.3 Aktivierungsleistungen<br />

- Folgende Aktivierungsleistungen zur körperlichen und/o<strong>der</strong> geistigen Mobilisierung<br />

können von den Bewohnerinnen in Anspruch genommen werden:<br />

- Sitzgymnastik<br />

- Bewegungsspiele<br />

- Koch- und Backangebote<br />

- Lesekreis<br />

- Seniorengerechte Spiele<br />

- Singgruppe<br />

- Spaziergänge<br />

- Ausflüge/Besichtigungen<br />

- Film- und Videovorträge<br />

- Tagesereignisse aus Presse und Hörfunk<br />

- Kreatives Gestalten mit verschiedenen Materialien<br />

- Arbeiten mit Tieren<br />

- Arbeiten mit Handpuppen<br />

4.2.4 Präventionsleistungen<br />

• Gesundheitsför<strong>der</strong>ung<br />

- Prophylaxen<br />

• Gesundheitsberatung<br />

- Umgang mit Arzne<strong>im</strong>itteln, Umgang mit Genussmitteln<br />

• Ernährungsberatung<br />

- Fehlernährung<br />

- Ernährungskultur<br />

- Lebensmittelhygiene<br />

4.2.5 Integrationsleistungen<br />

• Psychosoziale Betreuung und Beratung<br />

- Mitwirkung <strong>im</strong> He<strong>im</strong>beirat<br />

- Angehörigengruppe (Kontaktpflege)<br />

- Biografiearbeit<br />

- Kulturelle Angebote<br />

- Freizeitangebote<br />

- Gesprächsangebote<br />

- Einzel- und/o<strong>der</strong> Gruppenangebote<br />

- Seelsorgerische Begleitung<br />

Seite 16 von 23


• Gemeindenahes Netzwerk<br />

- Feiern von persönlichen Festen, Feiern zum Kirchenjahr, Tag <strong>der</strong> offenen Tür<br />

Sommerfest, Einkäufe und Besuche, Pfarrfestteilnahme, Schützenfest<br />

• Nachbarschaftsför<strong>der</strong>ung<br />

- Organisation und För<strong>der</strong>ung von Nachbarschaftsaktivitäten unter den<br />

Bewohnerinnen, Teilnahme an Veranstaltungen <strong>im</strong> Hause o<strong>der</strong> in <strong>der</strong> Gemeinde<br />

-<br />

• Krankheitsbewältigung<br />

- Bezugspflege<br />

- Hilfe zur Selbsthilfe<br />

- Seelsorgerische Beratung<br />

- Konfliktberatung<br />

• Schmerzbewältigung<br />

- physiotherapeutische Maßnahmen<br />

- schmerzreduzierende Lagerung<br />

- aktive und passive Mobilisationstechniken<br />

- Nutzung <strong>der</strong> medizinisch-diagnostisch-therapeutischen <strong>Einrichtung</strong>en<br />

- angemessenes pflegerisches Schmerzmanagement<br />

• Situationsbewältigung<br />

- Ausfüllen von Anträgen<br />

- Aufbau und Erhaltung tragfähiger Beziehungen<br />

- Umgang mit dem Sterben/Tod<br />

4.3 Hauswirtschaftliche Versorgung<br />

Speisenversorgung<br />

Die Speisenversorgung ist auf die Bedürfnisse <strong>der</strong> Seniorinnen abgest<strong>im</strong>mt. Hierzu gibt es<br />

regelmäßige Speiseplanbesprechungen mit den Seniorinnen in den Hausgemeinschaften.<br />

Die Bewohnerinnen nehmen die Mahlzeiten in den Aufenthaltsräumen bzw. Wohnküchen <strong>der</strong><br />

vier Hausgemeinschaften ein, <strong>im</strong> Bedarfsfall und bei Erkrankung können sie auch in ihrem<br />

Z<strong>im</strong>mer essen.<br />

In <strong>der</strong> Hausgemeinschaft können die Speisen zusammen mit den Bewohnerinnen zubereitet<br />

werden, beson<strong>der</strong>s alte Rezeptideen werden verwirklicht. Das Backen von Kuchen und<br />

Zubereiten von Mahlzeitenkomponenten gehört zum festen Tagesprogramm.<br />

Wäscheversorgung<br />

Zusammen mit einer großen, für die Seniorenpflege ausgerichteten Wäscherei, haben wir ein<br />

Wäscheversorgungssystem erarbeitet. Gemäß den heutigen Anfor<strong>der</strong>ungen an Hygiene,<br />

Technik und Ökologie bedarf die Wäscheversorgung eines speziell geschulten Personals. Um<br />

die Haus- und Bewohnerinnenwäsche bedarfs- und termingerecht bereitzustellen, wird die<br />

gesamte Wäsche in einer externen Wäscherei gewaschen.<br />

Zu den Leistungen zählen:<br />

• Waschen und Mangeln <strong>der</strong> maschinenwaschbaren persönlichen Bekleidung und<br />

Wäsche<br />

• Reinigung und Instandhaltung von Bettwäsche und Handtüchern<br />

Siehe auch Hauswirtschaftskonzept <strong>der</strong> <strong>Einrichtung</strong> St. Annen-Rosengarten, das sich z. Zt. in<br />

Seite 17 von 23


Bearbeitung befindet.<br />

4.4 Seelsorge<br />

Mit <strong>der</strong> Zugehörigkeit zur Pfarrei St. Nicolai ist St. Annen-Rosengarten in die<br />

Kirchengemeinde eingebunden. Seelsorger aus kirchlichen Gemeinden sowie aus den<br />

Nachbargemeinden gehören zum Seelsorgerteam. In Verbindung mit <strong>der</strong> Gemeindearbeit<br />

sehen wir gerade hier Ansatzpunkte, den Bewohnerinnen Vertrautheit zu vermitteln.<br />

Durch die Zusammenarbeit mit den Seelsorgern <strong>der</strong> evangelischen Kirchengemeinden<br />

för<strong>der</strong>n wir in unseren <strong>Einrichtung</strong>en den ökumenischen Geist.<br />

Im Andachts- und Veranstaltungsraum vom St. Annen-Rosengarten finden regelmäßig<br />

Gottesdienste bei<strong>der</strong> Konfessionen statt, die auf Wunsch in das Z<strong>im</strong>mer <strong>der</strong> Bewohnerinnen<br />

übertragen werden können. Die Gestaltung des Raumes erhält durch die sakralen<br />

Fenstermotive einen beson<strong>der</strong>en Charakter.<br />

Seelsorge richtet sich in erster Linie an die Bewohnerinnen. Jede Bewohnerin wird ernst<br />

genommen in ihrer Einmaligkeit und ihren Bedürfnissen nach Geborgenheit und Behe<strong>im</strong>atung<br />

ihres bisher gelebten Lebens. Getragen vom christlichen Selbstverständnis erfährt die<br />

Bewohnerin menschliche Wärme, Zuneigung und Beistand.<br />

Seelsorge unterstützt An<strong>der</strong>sgläubige in ihrer Religionsausübung, akzeptiert an<strong>der</strong>e<br />

Glaubenshaltungen und vertieft das Verständnis für unterschiedliche Religionen <strong>im</strong><br />

gemeinsamen Handeln. Sie unterstützt auch Bewohnerinnen ohne Konfession auf <strong>der</strong>en<br />

Wunsch.<br />

Angehörige werden ermutigt, die Beziehungen zu ihren Verwandten unter den verän<strong>der</strong>ten<br />

Lebensbedingungen in <strong>der</strong> Altenhilfeeinrichtung zu pflegen und zu vertiefen. Wir beziehen<br />

Angehörige, Freunde und Betreuer von Anfang an in den Alltag <strong>der</strong> <strong>Einrichtung</strong> mit ein.<br />

Auch ihnen stehen die seelsorglichen Angebote und Hilfen offen.<br />

Wir för<strong>der</strong>n die christliche Lebenseinstellung unserer Mitarbeiterinnen. Wir geben ihnen<br />

Hilfen, damit sie sich mit ethischen Fragestellungen und Grenzsituationen des Lebens<br />

auseinan<strong>der</strong> setzen können.<br />

Seite 18 von 23


.<br />

Durch verschiedene religiöse Angebote wie z. B. Gesprächs- und Bibelkreise möchten wir<br />

weitere religiöse Impulse für unsere Bewohnerinnen ermöglichen.<br />

Seelsorge bietet Raum in Feiern, Gebeten, Gottesdiensten und dem Empfang <strong>der</strong> Sakramente.<br />

Sie sucht gemeinsam mit Bewohnerinnen und Mitarbeiterinnen Wege, individuell belastende<br />

Erfahrungen in Gemeinschaft zu tragen.<br />

Das Sterben älterer und kranker Menschen in unserer <strong>Einrichtung</strong> ist für uns ein Teil des<br />

menschlichen Lebens und wir begleiten Sterbende in enger Zusammenarbeit mit dem<br />

Hospizkreis Lippstadt in einer ruhigen und auf die Person zugeschnittenen Art und Weise.<br />

Der ältere Mensch wird in dieser Phase sehr intensiv durch unsere Mitarbeiter begleitet und<br />

betreut. Wir schaffen eine ruhige Atmosphäre, die dem Sterbenden ein „für ihn Dasein“<br />

vermittelt. Der Sterbende und seine Angehörigen werden auf Wunsch durch den Hospizkreis<br />

Lippstadt begleitet. Auch in <strong>der</strong> Nacht erfolgt die Begleitung des Sterbenden durch den<br />

Hospizkreis Lippstadt.<br />

Nach Absprache mit den nächsten Angehörigen erfolgt am Sarg <strong>der</strong> Verstorbenen eine<br />

Verabschiedungszeremonie mit christlichen Gebeten und Texten.<br />

Der Sarg <strong>der</strong> Verstorbenen wird durch den Haupteingang herausgeleitet.<br />

Das Z<strong>im</strong>merschild <strong>der</strong> verstorbenen Bewohnerin erhält eine Trauerschleife. In <strong>der</strong><br />

Hausgemeinschaft <strong>der</strong> verstorbenen Bewohnerin werden die Mitbewohnerinnen über den Tod<br />

<strong>der</strong> Bewohnerin informiert, eine Mitteilung über den Tod <strong>der</strong> Bewohnerin wird <strong>im</strong><br />

Aufenthaltsraum in einem Rahmen aufgestellt und eine Kerze <strong>im</strong> Gedenken an die<br />

Bewohnerin entzündet.<br />

Eine Abschiedsanzeige wird in <strong>der</strong> Verwaltung erstellt und <strong>im</strong> Eingangsbereich ausgelegt.<br />

Der Verstorbenen halten wir mit einem „Buch <strong>der</strong> Verstorbenen“ ein Gedenken, in dem die<br />

Abschieds- und Todesanzeigen <strong>der</strong> Bewohnerinnen aufgenommen werden.<br />

5. Personelle Ausstattung<br />

5.1 Qualifikation und Einsatz <strong>der</strong> Mitarbeiter<br />

Für die erfolgreiche Umsetzung unseres <strong>Einrichtung</strong>skonzeptes stehen qualifizierte<br />

Mitarbeiterinnen in den Bereichen zu Verfügung.<br />

Die <strong>Einrichtung</strong>sleitung, die Pflegedienstleitung, die Qualitätsbeauftragte (TQM-<br />

Zertifizierung), die gerontopsychiatrische Fachkraft, die Hygienefachkraft und die<br />

Praxisanleiterin verfügen über entsprechende zusätzliche Qualifikationen und<br />

Weiterbildungen. Die Mitarbeiterinnen sind <strong>im</strong> Voll- und Teilzeitdienst eingesetzt. Es sind<br />

je<strong>der</strong>zeit examinierte Pflegekräfte in <strong>der</strong> <strong>Einrichtung</strong>. Die Dienstpläne orientieren sich am <strong>der</strong><br />

Pflegebedarf und berücksichtigen die individuellen Gewohnheiten <strong>der</strong> Bewohner.<br />

Die Präsenzkräfte verfügen gemäß unserem qualitativen Anspruch über eine ca. 140 Stunden<br />

umfassende Grundqualifizierung für ihre Tätigkeit, die unter an<strong>der</strong>em Wissen bzgl.<br />

Pflegetätigkeiten, Hauswirtschaft, Betreuungsangeboten und Verhalten in Notfallsituationen<br />

vermittelt.<br />

5.2 Fort- und Weiterbildung<br />

Personalentwicklung besitzt für unser Unternehmen einen hohen Stellenwert. Wir sichern und<br />

verbessern unsere Qualität durch regelmäßige, am Pflegeleitbild und an den Qualitätszielen<br />

orientierten Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen. Alle Mitarbeiterinnen haben die<br />

Möglichkeit, an den allgemeinen Fortbildungsmaßnahmen <strong>im</strong> St. Annen-Rosengarten<br />

teilzunehmen und Wünsche zu äußern z.B. bezüglich <strong>der</strong> Themenauswahl. Außerdem werden<br />

bei Bedarf <strong>der</strong> Mitarbeiterin externe Programme in Anspruch genommen. Mit Hilfe von Fort-<br />

Seite 19 von 23


und Weiterbildungsangeboten gewährleisten wir eine fachlich fundierte Pflege, die den<br />

aktuellen Anfor<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Pflegewissenschaft entspricht.<br />

5.3 Ausbildung und Praktika<br />

Die <strong>Einrichtung</strong>en des <strong>Caritas</strong>verbandes und <strong>der</strong> <strong>Caritas</strong> Alten- und Krankenhilfe <strong>im</strong> <strong>Kreis</strong><br />

<strong>Soest</strong> gGmbH stellen sich als Ausbildungsstätte zur Verfügung. Im Rahmen des praktischen<br />

Einsatzes wird <strong>der</strong> Wissenstransfer zwischen Theorie und Praxis geför<strong>der</strong>t. Die Aktualität <strong>der</strong><br />

Ausbildung und des Praxiseinsatzes sind gewährleistet. Darüber hinaus vermitteln wir unsere<br />

christlichen Grundsätze. Während <strong>der</strong> Ausbildung sind die Schülerinnen in das Pflege- und<br />

Betreuungsteam integriert.<br />

5.4 Ehrenamt<br />

Die haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen <strong>im</strong> St. Annen-Rosengarten bilden eine<br />

Dienstgemeinschaft <strong>im</strong> christlichen Verständnis. Dienstgemeinschaft bedeutete für uns u. a.<br />

gemeinsam zu arbeiten, zu entscheiden und auch zu verantworten.<br />

Ehrenamtliche Arbeit unterstützt und ergänzt unsere professionelle Arbeit. Ausgehend von<br />

den persönlichen Fähigkeiten können Ehrenamtlerinnen unbürokratisch, flexibel und<br />

unabhängig von „Diensthierarchien“ tätig werden und so die „Außenwelt“ in die<br />

<strong>Einrichtung</strong>en bringen und umgekehrt.<br />

Durch eine regelmäßige Kommunikation werden die Ehrenamtlerinnen in das Leben <strong>der</strong><br />

<strong>Einrichtung</strong> St. Annen-Rosengarten einbezogen. Sie können an Fortbildungen in <strong>der</strong><br />

<strong>Einrichtung</strong> teilnehmen. Zusätzlich bieten wir den Ehrenamtlerinnen in Kooperation mit dem<br />

Familienbildungsstätte Lippstadt eine Qualifizierung zu „Freiwilligen Seniorenbegleitern“ an.<br />

Das Ehrenamt ist fester Bestandteil in <strong>der</strong> Dienstgemeinschaft unserer <strong>Einrichtung</strong>. Durch die<br />

unentgeltlichen Dienste schaffen wir eine beson<strong>der</strong>e Atmosphäre <strong>der</strong> Mitmenschlichkeit, in<br />

<strong>der</strong> sich die Bewohnerinnen angenommen und umsorgt fühlen können. Das Engagement <strong>der</strong><br />

ehrenamtlichen Mitarbeiter trägt dazu bei, die persönlichen Beziehungen <strong>der</strong> Bewohnerinnen<br />

zu erweitern, um so einer möglichen Isolation entgegen zu wirken. Fehlende familiäre und<br />

nachbarschaftliche Verbindungen können damit kompensiert werden.<br />

Entsprechend unserer ganzheitlichen Pflegekonzeption hat ehrenamtliche Arbeit das Ziel, die<br />

Bewohnerinnen be<strong>im</strong> Einzug in die stationäre Pflege zu begleiten, die Integration zu för<strong>der</strong>n<br />

und ein möglichst selbstbest<strong>im</strong>mtes, abwechslungsreiches Leben mit den entsprechenden<br />

Kontakten zu för<strong>der</strong>n.<br />

Im St. Annen-Rosengarten sind ehrenamtliche Mitarbeiterinnen beschäftigt. Sie werden für<br />

folgende Aufgaben eingesetzt:<br />

• Erhaltung und För<strong>der</strong>ung von sozialen Kontakten<br />

• Aktivierung <strong>der</strong> Bewohnerinnen zur Teilnahme am öffentlichen Leben außerhalb<br />

<strong>der</strong> <strong>Einrichtung</strong>, wenn <strong>der</strong> gesundheitliche Zustand es zulässt<br />

• För<strong>der</strong>ung von Ressourcen <strong>im</strong> kognitiven Bereich und Unterstützung noch<br />

vorhandener Mobilität<br />

• Einzelbetreuung bei Bewohnerinnen mit geringen Kontakten, Betreuung von<br />

ständig <strong>im</strong>mobilen Bewohnerinnen sowie dementiell verän<strong>der</strong>ten Bewohnerinnen<br />

• Hilfestellung, ggf. Übernahme von kleineren Besorgungen<br />

• Begleitung zu Gottesdiensten, zum Wochenmarkt, Spaziergänge, Begleitung und<br />

Betreuung bei Festen und Ausflügen<br />

Seite 20 von 23


6. Beirat<br />

Gemäß des Wohn – und Teilhabegesetzes in NRW, Teil 3 § 6-15 wird von allen<br />

Bewohnerinnen des Hauses ein Beirat gewählt. Dieser kann bei allen Fragen zur<br />

Unterbringung, He<strong>im</strong>ordnung, Verpflegung und Freizeitgestaltung mitsprechen. Der Beirat<br />

hat folgende Aufgaben:<br />

Maßnahmen (z.B. Serviceleistungen) des He<strong>im</strong>betriebes, die den Bewohnerinnen des He<strong>im</strong>es<br />

dienen, be<strong>im</strong> Leiter o<strong>der</strong> dem Träger des He<strong>im</strong>es zu beantragen<br />

Anregungen und Beschwerden von Bewohnerinnen entgegenzunehmen und gegebenenfalls<br />

durch Verhandlungen mit dem Leiter o<strong>der</strong> in beson<strong>der</strong>en Fällen mit dem Träger auf ihre<br />

Erledigung hinzuwirken<br />

die Einglie<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Bewohnerinnen in <strong>der</strong> <strong>Einrichtung</strong> zu för<strong>der</strong>n<br />

vor Ablauf <strong>der</strong> Amtszeit einen Wahlausschuss zu bestellen<br />

den Bewohnerinnen einen Tätigkeitsbericht zu erstatten<br />

Bei folgenden Entscheidungen des <strong>Einrichtung</strong>sleiters o<strong>der</strong> Trägers wirkt <strong>der</strong> Beirat nach § 6<br />

Wohn – und Teilhabegesetz mit:<br />

Aufstellung o<strong>der</strong> Än<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Musterverträge für He<strong>im</strong>verträge <strong>der</strong> Bewohnerinnen und für<br />

die He<strong>im</strong>ordnung.<br />

Mitwirkung und Mitbest<strong>im</strong>mung in Angelegenheiten des Betriebs <strong>der</strong> Betreuungseinrichtung<br />

wie Unterkunft, Betreuung, Aufenthaltsbedingungen, He<strong>im</strong>ordnung, Verpflegung und<br />

Freizeitgestaltung.<br />

Die Bildung eines Beirates mit 5 Mitglie<strong>der</strong>n konnte <strong>im</strong> Monat Juni 2008 erfolgreich<br />

abgeschlossen werden. Die Mitglie<strong>der</strong> des Beirates sind mit einem Foto <strong>im</strong> Erdgeschoß <strong>der</strong><br />

<strong>Einrichtung</strong> veröffentlicht.<br />

7. Qualitätsmanagement<br />

Die <strong>Caritas</strong> Alten- und Krankenhilfe <strong>im</strong> <strong>Kreis</strong> <strong>Soest</strong> gGmbH hat seit dem 01.01.2001<br />

nachstehendes Qualitätsmanagement eingeführt.<br />

Das Qualitätsmanagement steht unter den Leitsätzen:<br />

1) Qualitätsmanagement muss verstehbar sein<br />

2) Qualitätsmanagement muss anwendbar und lebbar sein<br />

3) Qualitätsmanagement muss eine Balance zwischen opt<strong>im</strong>alen Wünschen und<br />

kostenmäßiger Vertretbarkeit herstellen<br />

4) Qualitätsmanagement muss den Bewohnerinnen/ Klienten/ Patienten/ Gästen und den<br />

Mitarbeiterinnen helfen und darf kein Selbstzweck sein.<br />

5) Qualitätsmanagement erfüllt gesetzliche Anfor<strong>der</strong>ungen<br />

Verantwortlich für die Umsetzung und Weiterentwicklung ist die Qualitätsbeauftragte in<br />

Abst<strong>im</strong>mung mit dem Geschäftsführer. Das Qualitätsmanagement wird als Stabsstelle von <strong>der</strong><br />

QB gelenkt, die Zuständigkeit in <strong>der</strong> <strong>Einrichtung</strong> ist <strong>der</strong> <strong>Einrichtung</strong>sleitung/<br />

Pflegedienstleitung zugeordnet.<br />

• die Einführung von Qualitätsordnern dient <strong>der</strong> nachvollziehbaren Darstellung von<br />

Prozess-, Struktur- und Ergebnisqualität<br />

Seite 21 von 23


• diese werden ständig fortgeschrieben und weiterentwickelt (nach dem PDCA-Zyklus =<br />

Plan – Do – Check – Act) und unterliegen so einem kontinuierlichen<br />

Verbesserungsprozess<br />

• sie gewährleisten die Umsetzung <strong>der</strong> Qualitätspolitik und die Realisierung <strong>der</strong><br />

Qualitätsziele<br />

• In den Qualitätsordnern sind Maßnahmen und Prozesse nachvollziehbar dargestellt.<br />

• Verantwortlichkeiten und Zuständigkeiten werden in den einzelnen Maßnahmen- und<br />

Prozessbeschreibungen geregelt<br />

• interne und externe Maßnahmen <strong>der</strong> Qualitätssicherung sind dokumentiert:<br />

� interne Maßnahmen: z.B. Beschwerdemanagement, interne Audits,<br />

<strong>Einrichtung</strong> von Qualitätszirkel, Durchführung von Pflegevisiten,<br />

Risikomanagement, Pflegestandards, Hygienemanagement, Fort- und<br />

Weiterbildungen für alle Mitarbeiterinnen…<br />

� externe Maßnahmen: z.B. Arbeitsschutz, Qualitätsprüfungen durch<br />

He<strong>im</strong>aufsicht, MDK, Bezirksregierung, Gesundheitsamt…, Kooperationen mit<br />

an<strong>der</strong>en Orts-<strong>Caritas</strong>verbänden zur Durchführung gegenseitiger Audits,<br />

Teilnahme an Arbeitskreisen auf Regional- und Diözesanebene…<br />

• das Qualitätsmanagementsystem ist in den Alltag <strong>der</strong> <strong>Einrichtung</strong>en <strong>im</strong>plementiert und<br />

ist den Mitarbeiterinnen bekannt<br />

• die Mitarbeiterinnen werden in die Planung und Umsetzung von Maßnahmen zur<br />

Qualitätssicherung und Entwicklung einbezogen<br />

• <strong>der</strong> QM-Lenkungskreis besteht aus den Leitungen <strong>der</strong> Pflegezentren, den Leitungen<br />

<strong>der</strong> Sozialstationen, <strong>der</strong> Leitung <strong>der</strong> stationären <strong>Einrichtung</strong>, <strong>der</strong> Fachbereichsleitung<br />

Pflege, <strong>der</strong> Geschäftsführung und <strong>der</strong> Qualitätsbeauftragten. Diese Gruppe entwickelt<br />

und setzt das Qualitätsmanagement in Kraft und gibt die Beschlüsse den<br />

Mitarbeiterinnen bekannt.<br />

• die Arbeitskreise ambulant und stationär/ teilstationär bestehen aus den<br />

stellvertretenden Leitungen einer jeden <strong>Einrichtung</strong>. Hier werden<br />

Prozessbeschreibungen zu verschiedenen Themen entwickelt, die ggf. zur<br />

Überarbeitung und dann zur Freigabe dem Lenkungskreis vorgelegt werden. Die<br />

Treffen richten sich nach den individuellen Entwicklungen und werden durch die<br />

Qualitätsbeauftragte geleitet.<br />

• Qualitätszirkel: dort werden Standards zu festgelegten Themenbereichen entwickelt,<br />

die dann zur Erörterung und Freigabe dem Lenkungskreis vorgelegt werden.<br />

Qualitätszirkel werden zu verschiedenen, festgelegten Themen eingerichtet, entwe<strong>der</strong><br />

auf Dauer, mit regelmäßigen Treffen o<strong>der</strong> zeitlich begrenzt mit einem Arbeitsauftrag,<br />

<strong>der</strong> abgeschlossen wird.<br />

8. Kooperation mit an<strong>der</strong>en Diensten<br />

Wir gewährleisten die ganzheitliche Betreuung und Versorgung <strong>der</strong> Bewohnerinnen durch<br />

eine kooperative Zusammenarbeit aller internen und externen Beteiligten. In <strong>der</strong> täglichen<br />

Arbeit begegnen wir vielen verschiedenen Partnern, die sich mit uns gemeinsam um das Wohl<br />

unserer Bewohnerinnen kümmern. Dies sind vor allem Angehörige, Betreuer, He<strong>im</strong>beirat,<br />

Ärzte, Kostenträger und Kirchengemeinden. Wir gestalten die Zusammenarbeit mit unseren<br />

Partnern so, dass eine Betreuung und Versorgung in hoher Qualität gewährleistete ist.<br />

9. Interne Kommunikation<br />

Eine geregelte interne Kommunikation ist ein wesentliches Qualitätsmerkmal, das sich direkt<br />

Seite 22 von 23


auf die Prozess- und Ergebnisqualität auswirkt. Unsere Führungskräfte verstehen sich als<br />

Vorbild und geben allen Mitarbeiterinnen durch eine geregelte interne Kommunikation<br />

Orientierung. Sie sind einem kooperativen Führungsstil verpflichtet. Über schriftlich<br />

festgelegte Informationswege (Regelkommunikation) gewährleistet die Geschäftsführung,<br />

dass alle Mitarbeiterinnen die für sie relevanten Informationen erhalten.<br />

Die Leitung unserer <strong>Einrichtung</strong>, die Pflegedienstleitung und weitere Mitarbeiterinnen<br />

verschiedener Funktionsbereiche treffen sich regelmäßig, mindestens einmal <strong>im</strong> Monat. Dabei<br />

reflektieren sie ihre Zusammenarbeit und st<strong>im</strong>men die Organisationsabläufe aufeinan<strong>der</strong> ab.<br />

In regelmäßigen Abständen (mindestens einmal <strong>im</strong> Monat) führen die Führungskräfte von St.<br />

Annen-Rosengarten Besprechungen mit ihren nachgeordneten Mitarbeiterinnen durch und<br />

dokumentieren die getroffenen Absprachen in einem Protokoll.<br />

Lippstadt, den 31.10.2008<br />

Peter Wawrik<br />

(Geschäftsführer <strong>der</strong> <strong>Caritas</strong> Alten- und Krankenhilfe gGmbH <strong>im</strong> <strong>Kreis</strong> <strong>Soest</strong>)<br />

Karl-Eugen Weweler<br />

(<strong>Einrichtung</strong>sleitung St. Annen-Rosengarten)<br />

Seite 23 von 23

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!