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Vorschau 2008 - belleville Verlag Michael Farin

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<strong>2008</strong><br />

<strong>belleville</strong><br />

Das 25. Jahr


Eckhart Schmidt<br />

<strong>belleville</strong><br />

Eckhart Schmidt<br />

Window Girls<br />

Fotobuch<br />

Mit Texten von Hans Schifferle und Norman M. Klein<br />

ca. 90 S., 44 vierfarbige Fotos, Großformat, br., € 29.-<br />

ISBN-13: 978-3-936298-59-8<br />

Erscheint Januar <strong>2008</strong><br />

Window Girls<br />

Eckhart Schmidts<br />

Fotoshow<br />

der vergessenen<br />

Pop-Statuen von L.A.<br />

Die wunderschön gestylten Puppen der eher<br />

schäbigen und halbvergessenen Shops von<br />

Hollywood und Umgebung sind in Schmidts<br />

Fotos gleichsam zu hyperrealistischen Pop<br />

Art-Versionen von E.T.A. Hoffmanns Olimpia<br />

geworden, genuin romantische Marionetten<br />

am Boulevard der broken dreams.<br />

Vielleicht sind sie ja die perfekten Bewohner<br />

von Hollywood, halb phantomhafte Beobachter<br />

der Straßenszene, halb erstarrte, zeichenhafte<br />

Diven in den kleinen Bühnen der Schaufenster.<br />

Sie sind Zombie-Girls des Glamour,<br />

B-Picture-Heldinnen aus den Backstreets des<br />

Unterbewusstseins.<br />

Die Seele fährt in diese Puppen im Zusammenspiel<br />

mit dem Betrachter. Die Fensterscheiben,<br />

hinter denen die dolls in Szene<br />

gesetzt sind wie Schneewittchen im gläsernen<br />

Sarg, hebt Schmidt besonders hervor:<br />

sie sind Projektionsflächen, gläserne Leinwände<br />

für die Träume und Begierden der<br />

Zuseher, aber auch Trennwände. Denn wehe,<br />

wenn die Fantasiegestalten ein Eigenleben<br />

entwickeln sollten. Die Kehrseite des Glamour<br />

ist immer die Monstrosität. (Hans Schifferle)<br />

In LA, glamour is often that matter of fact,<br />

almost cheerless, even inelegant, like a pinup<br />

calendar in a garage; or candles of dead<br />

movie stars (for burning at both ends).<br />

(Norman M. Klein)<br />

... last moments on Hollywood Boulevard<br />

before it mutates into a shopping mall.<br />

... letzte Momente auf dem Hollywood<br />

Boulevard bevor er zur Shopping Mall mutiert.


»La Corinna!«<br />

Ein anregend-aufregendes Geheimnis der Musikgeschichte ist jenes<br />

der Identität von Corinna. Drei Jahre oder länger war sie die Geliebte<br />

Giacomo Puccinis, und wäre vielleicht seine Ehefrau geworden, hätte<br />

er Ende Februar 1903 nicht jenen Autounfall gehabt, der ihn über<br />

Monate ans Bett fesselte. In dieser Zeit wurden er und Corinna sich<br />

fremd, Elvira Bonturi, seiner langjährigen Lebensgefährtin, gelang<br />

es, den Maestro wieder an sich zu binden. Im Januar 1904 heirateten<br />

die beiden.<br />

Danach ist von Corinna nie mehr die Rede, bis Elvira, in einem Moment<br />

höchster Verzweiflung im März 1909 brieflich einige wenige Details<br />

über »jene Turiner Signorina« erwähnt. Deren Identität blieb dennoch<br />

ungeklärt, was umso mehr verwundert, als sehr viele Menschen von<br />

jener Affäre wussten, Puccinis Freunde, seine Librettisten, seine<br />

Schwester Ramelde, sein Verleger, der Corinna als »niedere Kreatur<br />

mit Hureninstinkten« bezeichnete. All diese Leute haben dichtgehalten,<br />

selbst nach dem Tod des Maestro 1924.<br />

Seither ist Corinna Gegenstand vieler biographischer Nachforschungen<br />

gewesen. Zahllose Profis und Amateure haben das Geheimnis entschlüsseln<br />

wollen, alle sind sie gescheitert, und um das Jahr 1960<br />

herum, zu einem Zeitpunkt, als Corinna vielleicht sogar noch hätte<br />

am Leben sein können, wurde das Problem zum Aporem erklärt – nie<br />

mehr, so hieß es mehrfach und übereinstimmend, würde sich die<br />

Wahrheit herausfinden lassen.<br />

Helmut Krausser<br />

Die Jagd nach Corinna<br />

ca. 142 S., diverse Abbildungen, br., € 14.-<br />

ISBN-13: 978-3-936298-84-0<br />

Erscheint Januar <strong>2008</strong>!<br />

HIER UND JETZT<br />

Das Leben ein Puzzle<br />

Im besten Fall ergibt das Puzzle am Ende ein<br />

Bild. Verloren geglaubte Teile haben sich am<br />

Schluss doch noch angefunden, Kompliziertes<br />

ist plötzlich einfach geworden: Das Blau<br />

des Himmels ist endlich durchgehend, die<br />

Wellen wogen, die Skyline funkelt.<br />

Was für ein Leben gilt, gilt natürlich auch für<br />

einen <strong>Verlag</strong>: <strong>belleville</strong> – viele Leben sind<br />

kürzer – wurde – am 21.7.2007 – 25 Jahre<br />

alt. Und so ergeben die seither erschienenen<br />

143 Bücher ebenfalls ein Bild. Aus Halluzinationen<br />

wurde Wirklichkeit. Die sich jetzt<br />

kaufen lässt, anfassen und lesen.<br />

»Indem ich es aber zeige«, schreibt Hegel in<br />

der Phänomenologie, »hört das Jetzt auf zu<br />

sein; ist im Moment des Zeigens bereits ein<br />

gewesenes … Was aber gewesen ist, ist kein<br />

Wesen; es ist nicht mehr. Wird Bewegung …<br />

wird ein Jetzt, ein Jetzt und noch ein Jetzt<br />

… wird ein Jetzt als einfacher Tag, das viele<br />

Jetzt in sich hat … Stunden … Minuten …<br />

viele Jetzt … eine Vielheit von Jetzt … «<br />

»Und das Hier ist, wie dieses Jetzt, nicht ein<br />

Hier, sondern ein Vorn und Hinten, ein Oben<br />

und Unten, ein Rechts und Links. Es verschwindet<br />

… in anderen Hier, verschwindet<br />

… in einer Komplexion aus vielen Hiers …<br />

geht über in eine Bewegung von dem gemeinten<br />

Hier … geht über … durch viele Hier<br />

… in das allgemeine Hier Zu sein, das … wie<br />

der Tag … eine Vielheit der Jetzt … eine<br />

Vielheit der Hier ist … «


Edith Cadivec<br />

Bekenntnisse und Erlebnisse<br />

<strong>belleville</strong><br />

Edith Cadivec<br />

Bekenntnisse und Erlebnisse<br />

Mit Beiträgen von Neda Bei, Johannes R.<br />

Birlinger, Armand Coppens, Julius Epstein,<br />

Robert Müller, Alfred Polgar, Harald Seyrl<br />

und Erich Wulffen<br />

Herausgegeben von <strong>Michael</strong> <strong>Farin</strong><br />

452 S., 6 Fotos und ein Faksimile<br />

des Subkriptionsprospektes, Hardcover, € 29.-<br />

ISBN-13: 978-3-923646-84-5<br />

Erscheint Januar <strong>2008</strong><br />

Bekenntnisse und Erlebnisse<br />

»Frau Kadivec, die, ihrer krankhaften Neigung folgend, ihr in<br />

Pflegschaft gegebene Kinder prügelte und hierbei zahlende Zuschauer<br />

hatte, wurde zu sechs Jahren schweren Kerkers verurteilt«,<br />

schrieb Alfred Polgar 1924 in seinem Essay zum sogenannten<br />

Wiener Sadistenprozeß (der im übrigen zeitgleich mit dem<br />

Münchner Putschistenprozeß, dem Hochverratsprozeß gegen<br />

Ludendorff, Hitler und deren Mitangeklagte, stattfand).<br />

»Als Lehrerin gab sie den Kindern, zur Legitimierung der nachfolgenden<br />

Prügel, unlösbare Aufgaben: eine moralische Folter, die<br />

noch viel grausamer scheint als die körperlichen Mißhandlungen.<br />

(...) Es ist also in Ordnung, daß man die Frau einsperrt.«<br />

Bereits im Dezember 1925 wurde ihr die restliche Strafe durch<br />

einen Gnadenakt des Bundespräsidenten erlassen. Sie wurde<br />

»enthaftet«, wie sie in dem hier als Faksimile wieder aufgelegten<br />

Bekenntnis-Privatdruck schreibt. Die Begleitumstände wie Lebenslauf,<br />

Taten, Prozeßgeschichte und Zeitreaktionen werden erstmals<br />

durch das beigegebenen Dossier erhellt.<br />

Die Anklage in der Hauptverhandlung lautete auf Schändung, Verführung<br />

zur Unzucht in einem Abhängigkeitsverhältnis und auf<br />

gleichgeschlechtliche Unzucht. In der Urteilsbegründung ist zudem<br />

das sofort nach der Verhaftung abgelegte Geständnis angeführt,<br />

daß »die Kadivec sadistisch veranlagt« sei, »daß die Kadivec<br />

ihre Prügelmethoden nur den ärmeren Kindern gegenüber<br />

zur Anwendung brachte, weil sie von dieser Seite aus weniger<br />

Entdeckungen zu fürchten brauchte«.<br />

Ihre Mittäter kamen noch glimpflicher als die Cadivec davon: Die<br />

Anklage gegen den Burgtheaterschauspieler Romberg wurde ebenso<br />

zurückgezogen wie gegen den ehemaligen Statthaltereisekretär<br />

Chlumecky. Degrassi und der Augenarzt Dr. Bachstez wurden<br />

freigesprochen. Der Teppichhändler Kotanyi und der Fabrikantensohn<br />

Tausig erhielten bedingte Arreststrafen. »So blieb ich für<br />

die unwissende Menge das sadistische Ungeheuer vampirischer<br />

Provenienz.«<br />

»Satansbibeln« hätte man diese Bücher früher genannt. Durch ihre<br />

Publikation aber werden sie »öffentlich«, reihen sich ein in das<br />

Genre der Bekenntnis/Selbsterkenntnis-Literatur, sind Dokument<br />

einer Verirrung: Exhibitionistisch, mit Lust an der Selbstanklage,<br />

schonungslos und geradezu aggressiv in ihrer Offenheit.<br />

Ein Leben, getrieben von überbordender Sexualität und rauschhaftem<br />

Erleben praktizierter Gewalt. Ein Buch, verstörend in<br />

seiner Direktheit, ohne doppelten Boden. Ein sexuell-sadistischer<br />

Krankheitsfall in Selbstanalyse.<br />

Bibliothek des Bizarren – Band 1<br />

Die Bibliothek des Bizarren ist eine lose Folge apokrypher Literatur,<br />

an der Grenze des Humanen. Blicke in eine Welt der Gewalt,<br />

in Einbahnstraßen der Psyche und Traumakästen des Selbst. Sie<br />

wird eröffnet mit diesem Privatdruck aus dem Jahr 1931.


Die Bibel des Satanismus<br />

Spielhöllen, Bordelle und die Börse sind die bevorzugten Aufenthaltsorte<br />

des Erzählers. Zusammen mit seinem Schulfreund, der<br />

es zu einem Ministerposten im Kabinett von Gambetta gebracht<br />

hat, ist er in dunkle Machenschaften, in politische Intrigen und<br />

Korruption verstrickt. Um die eigene Karriere nicht aufs Spiel zu<br />

setzen, beseitigt der Minister den lästigen Mitwisser, indem er<br />

ihm einen Forschungsauftrag im Fernen Osten vermittelt.<br />

So schifft sich der Erzähler nach Ceylon ein, voller Hoffnung, mit<br />

der neuen Identität auch ein neues Leben beginnen zu können.<br />

Auf dem Schiff lernt er die junge, geheimnisvolle Engländerin<br />

Miss Clara kennen und folgt ihr nach China. Seine zunächst eher<br />

zurückhaltende Geliebte entpuppt sich bald als grausamkeitslüsterne<br />

Megäre, die ihn in die tiefsten Abgründe des Menschlichen<br />

einweiht – und Asien erscheint ihm schon bald nur noch<br />

als pandämonische Folterkammer.<br />

Der Garten der Qualen vereinigt alle Elemente der Dekadenz in<br />

sich und ist aufs engste verknüpft mit den Werken Baudelaires,<br />

Flauberts, Gautiers, Huysmans’ und nicht zuletzt des Marquis de<br />

Sade. Neo-Sadismus, Satanismus und romantischer Exotismus verschmelzen<br />

in ihm zu einer Allegorie des untergehenden Europa.<br />

Inmitten eines Blumen- und Schönheitskultes zelebriert Octave<br />

Mirbeau (1850–1917) ein infernalisches Kompendium grausamster<br />

Strafen und exzentrischer Torturen.<br />

»Baudelaire streute die Samen der fleischfressenden, monströsen,<br />

fauligen Tropenpflanzen aus, die im Treibhausklima des fin de<br />

siècle ihre Blüten trieben.« Der Garten der Qualen, diese »Bibel<br />

des Sadismus« (Tailhade), ist eine der bemerkenswertesten dieser<br />

Blüten.<br />

Octave Mirbeau<br />

Der Garten<br />

der Qualen<br />

Octave Mirbeau<br />

Der Garten der Qualen<br />

Roman<br />

Aus dem Französischen von Susanne <strong>Farin</strong><br />

Mit seltenen Illustrationen,<br />

dem Faksimile des Buches<br />

»Die Strafen der Chinesen« (1903),<br />

einem Nachwort von Michel Delon<br />

sowie einer Zeittafel und einer<br />

Bibliographie<br />

Herausgegeben von <strong>Michael</strong> <strong>Farin</strong><br />

ca. 280 S., 12 Abb., geb. € 24,-<br />

ISBN-13: 978-3-936298-01-7<br />

Erscheint Januar <strong>2008</strong><br />

<strong>belleville</strong>


Jeanne de Berg<br />

Die Frau<br />

nebst der deutschen Erstveröffentlichung des<br />

Bändchens von Catherine Robbe-Grillet:<br />

Gespräch mit Jeanne de Berg<br />

Aus dem Franz. von <strong>Michael</strong> v. Killisch-Horn<br />

ca. 184 S., geb., € 19.-<br />

ISBN-13: 978-3-923646-38-8<br />

Erscheint März <strong>2008</strong><br />

Die Frau<br />

Jeanne de Berg<br />

<strong>belleville</strong><br />

Jeanne –<br />

die Priesterin<br />

des Bizarren<br />

1956 erschien in Paris, Pauline Réage gewidmet,<br />

der Autorin der Geschichte der O,<br />

unter dem Titel L’image der erotische Roman<br />

eines offensichtlich ebenfalls pseudonymen<br />

Autors mit dem geheimnisvollen Namen Jean<br />

de Berg. Das Buch löste einen Skandal aus.<br />

Dreißig Jahre später, 1996, erscheint in Paris<br />

ein erotischer Roman mit dem Titel Cérémonies<br />

de femmes: minuziöse Beschreibungen<br />

abgründiger Zeremonien, raffiniert ersonnen<br />

und mit liturgischer Strenge inszeniert von<br />

»Jeanne, der großen Priesterin des Bizarren«,<br />

für einen ausgewählten Kreis aus Eingeweihten<br />

der Pariser Gesellschaft.<br />

Der Name der Autorin: Jeanne de Berg, wiederum<br />

ganz offensichtlich ein Pseudonym.<br />

Wer ist diese Jeanne de Berg? Eine weibliche<br />

Reinkarnation von Jean de Berg? Aber: Wer<br />

ist Jean de Berg? Handelt es sich um die<br />

Frau eines bekannten französischen Schriftstellers,<br />

wie manche vermuten? Oder führt<br />

vielleicht der Maler Robert de Berg auf die<br />

richtige Spur? Er taucht flüchtig in einem die<br />

Topologie einer Geisterstadt beschreibenden<br />

Roman des bekannten französischen Autors<br />

Alain Robbe-Grillet auf, berühmt als »enfant<br />

terrible« der französischen Literatur seit den<br />

fünfziger Jahren, markanter Mitgestalter<br />

eines »neuen« französischen Romans, dessen<br />

literarische Werke und Filme sadomasochistische<br />

Phantasien umkreisen.<br />

Jean/Jeanne/Robert de Berg: Bilder, Rituale,<br />

Zeremonien – ein abgefeimtes Spiel mit Fiktion<br />

und Wirklichkeit – glissements bizarres<br />

du plaisir – ein bizarres Gleiten der Lust.


una chi<br />

das bett ein schlachtfeld<br />

Ein Mann und drei Frauen: Orsina, mütterlich<br />

dominant – Flavia, willfährig – Magda, passiv<br />

verschlingend, sowie Matteo, der das<br />

Quartett durch sein unbezwingliches Verlangen<br />

zusammenhält. Auf dem Grund wechselnder<br />

erotischer Konstellationen aber bricht<br />

immer wieder Gewalt hervor: eine Wohnung<br />

wird demoliert, Schläge werden ausgeteilt,<br />

eine Pistole blitzt auf.<br />

»Später lagen wir mit Zigaretten wie drei<br />

Leichname rücklings auf dem Bett (ich wußte<br />

nicht, daß Magda rauchte), Magda breit und<br />

käsig zwischen uns beiden, bis zum Verschwinden<br />

Dunklen. Ab und zu hob Matteo<br />

den Kopf, und ich fing seinen leuchtenden<br />

Blick auf, aber mir war nicht klar, ob er mich<br />

ansah. Noch später war er aufgestanden, um<br />

vor der nächsten Runde etwas zum Trinken<br />

zu machen, und Magda war aufgestanden,<br />

vermutlich, um ins Bad zu gehen, und ich<br />

war allein geblieben und hatte mich wirklich<br />

tot gefühlt, oder doch zu Tode erschrocken,<br />

so sehr, daß ich es mir, als Magda als erste<br />

zurückkam und auf allen Vieren an meinem<br />

Körper entlang robbte, um sich eine frische<br />

Zigarette zu holen, nur mit Mühe hatte verkneifen<br />

können, ihr meine noch brennende<br />

auf einer der enormen Brüste auszudrücken,<br />

die über mir baumelten.«<br />

Bruna Bianchi, geboren 1942, hat Max Frisch<br />

und Günter Grass ins Italienische übersetzt<br />

und an der Staatlichen Universität Mailand<br />

deutsche Literaturwissenschaft unterrichtet.<br />

Unter dem Pseudonym una chi hat sie einige<br />

Romane veröffentlicht: Il sesso degli angeli<br />

ist 1995, bei <strong>belleville</strong> 1997 in deutscher<br />

Erstauflage unter dem Titel engelsgeschlecht<br />

erschienen. Außerdem publizierte sie bei ES:<br />

Ti vedo meglio al buio (1998) und L’ultimo<br />

desiderio (2000). Die Autorin lebt in Apulien.<br />

una chi<br />

das bett ein schlachtfeld<br />

<strong>belleville</strong><br />

una chi<br />

das bett ein schlachtfeld<br />

Roman<br />

Mit sieben Illustrationen der Autorin<br />

Aus dem Italienischen von Barbara Kleiner<br />

ca. 150 Seiten, geb., € 18.-<br />

ISBN-13: 978-3-923646-69-0<br />

Erscheint März <strong>2008</strong>


Lotte H. Eisner<br />

Die Dämonische Leinwand<br />

<strong>belleville</strong><br />

Lotte H. Eisner<br />

Die Dämonische Leinwand<br />

Mit Fotos aus den Filmkopien von Gerhard Ullmann und<br />

einem ausführlichen Dossier<br />

Herausgegeben von <strong>Michael</strong> <strong>Farin</strong> und Hans Schmid<br />

ca. 280 S., 64 Abb., geb., € 29.-<br />

ISBN-13: 978-3-936298-85-7<br />

Erscheint März <strong>2008</strong><br />

In Zusammenarbeit mit dem Deutschen Filmmuseum<br />

Frankfurt und der Murnau-Stiftung Wiesbaden sowie mit<br />

Unterstützung des Filmmuseums München und Transit Film<br />

Der Beginn<br />

Lotte H. Eisner<br />

Werkausgabe in sieben Bänden<br />

Band I<br />

Ein Buch, das Filmgeschichte schrieb<br />

Lotte H. Eisner, die auf die Frage, ob sie mit Kurt Eisner verwandt<br />

wäre, zu sagen pflegte: »Leider nicht, aber ich wäre es gern«, hat ihre<br />

eigene Spur in der Geschichte Deutschlands hinterlassen. Zwar verursachte<br />

sie keinen politischen Umsturz, aber sie schrieb Filmgeschichte.<br />

1896 in Berlin als Tochter eines wohlhabenden jüdischen Tuchgroßhändlers<br />

geboren, wuchs sie schon als junges Mädchen in die Kunstund<br />

Literatenszene dieser damals kulturell so aufregenden Stadt hinein.<br />

Sie promovierte in Kunstgeschichte und Archäologie und wurde<br />

der erste weibliche Filmkritiker Deutschlands bei Europas größter Tageszeitung<br />

für Film, dem FILM-KURIER. Sie entdeckte die geheimnisvollen<br />

Schatten und Irrlichter des expressionistischen Stummfilms, machte<br />

Bekanntschaft mit Pabst, Lubitsch, Lang und Louise Brooks (die in<br />

den Drehpausen Schopenhauer las) und schrieb ihre lebendigen, einfühlsamen<br />

und provokanten Artikel.<br />

In dieser Zeit fiel ihr unordentliches Gekritzel in einem unscheinbaren<br />

Schulheft in die Hände, es war der Baal von Bertolt Brecht. »Dieser<br />

junge Mann«, sagte die »Eisnerin«, wie Brecht und später Werner<br />

Herzog sie liebevoll nannten, »wird der größte deutsche Dichter des<br />

20. Jahrhunderts werden.« Die »Eisnerin« hatte ein untrügliches<br />

Auge für junge Talente und förderte sie bis zum letzten Atemzug mit<br />

Energie und Hartnäckigkeit.<br />

Gleich nach Kriegsende holte Langlois Lotte H. Eisner als Chef-Kuratorin<br />

an die Cinémathèque, wo sie im Laufe von vierzig Jahren zwei<br />

Drittel des dortigen Bestandes an Requisiten, Kostümen, Drehbüchern,<br />

Filmkopien, Filmskizzen und Ausstattungsstücken sammelte.<br />

Im Exil entdeckte sie von neuem den deutschen Vorkriegsfilm und<br />

schrieb ihre drei Klassiker: Die Dämonische Leinwand (franz. 1952,<br />

deutsch 1955), Murnau (1964) und Fritz Lang (1976).<br />

Für die deutsche Nachkriegsgeneration verkörperte Lotte H. Eisner<br />

»das Gewissen des jungen deutschen Films«, wie Werner Herzog es<br />

ausdrückte, denn sie war das einzige lebendige Bindeglied zwischen<br />

dem legitimen Kino der Zwanzigerjahre und dem einer vaterlosen<br />

Generation.<br />

In der Folge werden – erstmals in deutscher Sprache – ihr großes<br />

Buch über Fritz Lang erscheinen; zudem dessen aufschlußreiche<br />

Briefe an sie sowie zwei Bände Filmkritiken, ein Band unveröffentlichte<br />

Prosa und Lotte Eisners Memoiren Ich hatte einst ein schönes<br />

Vaterland.


Brigitte Helm<br />

Dem Vamp des deutschen Films<br />

zum 100. Geburtstag<br />

am 17. März <strong>2008</strong><br />

Der deutsche Film hat zwei Ikonen hervorgebracht, die auf der ganzen<br />

Welt sofort erkannt werden. Die eine trägt Zylinder und sitzt singend<br />

auf einem Fass, die andere führt, in einer goldschimmernden Rüstung<br />

steckend, als »Maschinenmensch« die Stadt »Metropolis« in den<br />

Untergang.<br />

Während der Name der Einen noch immer um die Welt geht, ist der<br />

Name der Anderen eher nicht präsent. Das hat einen Grund: Brigitte<br />

Helm (1908–1996), durch Fritz Langs Monumentalfilm über Nacht<br />

zum Star geworden, hatte sich 1935, im Alter von 27 Jahren, völlig<br />

überraschend aus der Öffentlichkeit zurückgezogen.<br />

In dem knappen Jahrzehnt ihrer Karriere allerdings war die ungewöhnlich<br />

schöne und elegante Brigitte Helm, die in Filmen von G.W.<br />

Pabst, Henrik Galeen, Marcel L’Herbier und anderen auf das Fach der<br />

eiskalten Verführerin und mondänen Dame von Welt festgelegt war,<br />

bereits zu einem der populärsten Stars des damaligen Kinos avanciert.<br />

Dieses Buch über den »europäischen Übervamp«, wie Brigitte Helm<br />

genannt wurde, dokumentiert mittels einer Fülle von Abbildungen ihre<br />

Stumm- und Tonfilmkarriere und versucht darüber hinaus, sich auch<br />

der Persönlichkeit dieses geheimnisvollsten aller deutschen Filmstars<br />

zu nähern. Unter anderem berichtet einer ihrer Söhne über das zweite<br />

Leben Brigitte Helms nach dem Rückzug aus dem Showgeschäft.<br />

Diese Art, sich zu bewegen, durch den Raum zu gehen, Kleider zu tragen<br />

(und Empfindungen zu tragen, in seltsamer Ruhe und Gelassenheit),<br />

das ist schon mehr als Stil. Vielleicht schon Persönlichkeit. Morgen wird<br />

es große Kunst sein.<br />

Hanns G. Lustig, Tempo, 16.4.1929<br />

Sie hatte das Gesicht eines schier antikisch leuchtenden Hellenenjünglings.<br />

Sie hatte die schönsten, breitesten Schultern, die man sich nur<br />

wünschen konnte. Sie wirkte tatsächlich wie eine Inkarnation des<br />

expressionistischen Zeitgeists, immer merkbar »Dame«, an die sich aber<br />

wie von selbst Schicksal und großes Kintoppverderben hefteten.<br />

Friedrich Luft, Die Welt, 17.3.1988<br />

David Semler<br />

Brigitte Helm<br />

Der Vamp des deutschen Films<br />

Mit zahlreichen Abbildungen,<br />

einem Interview mit Pieter J. Kunheim<br />

und einer ausführlichen Filmographie<br />

ca. 250 S., etwa 160 Fotos, br., € 24.-<br />

ISBN-13: 978-3-936298-56-7<br />

Erscheint im Februar <strong>2008</strong>


Erich Kettelhut<br />

Der Schatten des Architekten<br />

<strong>belleville</strong><br />

Erich Kettelhut<br />

Der Schatten des Architekten<br />

Erinnerungen<br />

Herausgeben von Werner Sudendorf<br />

ca. 340 S., etwa 180 teils farbige Abb., Hardcover, € 34.-<br />

ISBN-13: 978-3-936298-55-0<br />

Erscheint im April <strong>2008</strong>!<br />

Erinnerungen<br />

Der Schatten<br />

des Architekten<br />

1925, noch bei den Dreharbeiten zu Metropolis,<br />

antwortete Fritz Lang auf die Frage<br />

nach dem künstlerischen Filmnachwuchs:<br />

»Wir haben Architekten – der ganze Rest ist<br />

hoffnungslos schlecht.«<br />

Einer dieser Nachwuchsarchitekten war Erich<br />

Kettelhut. Er hatte zunächst Theatermalerei<br />

gelernt und kam nach dem ersten Weltkrieg<br />

zum Film. Mit einer kurzen Unterbrechung<br />

arbeitete Kettelhut bis 1933 als leitender<br />

Architekt nahezu ausschließlich unter der<br />

Produktionsleitung von Erich Pommer.<br />

In seinen Memoiren beschreibt der Künstler<br />

anschaulich und ausführlich die Dreharbeiten<br />

und Tricks zu den Stummfilmen Nibelungen,<br />

Metropolis und Asphalt, die schwierige Übergangsphase<br />

vom Stumm- zum Tonfilm und die<br />

letzten Jahre des Films der Weimarer Republik<br />

mit den Klassikern Voruntersuchung, Bomben<br />

auf Monte Carlo, Ein blonder Traum und F.P.1<br />

antwortet nicht.<br />

Kettelhuts Memoiren werden mit vielen, bislang<br />

unveröffentlichten Architekturskizzen,<br />

Kostümfigurinen, Werk- und Szenenfotos<br />

illustriert.<br />

»Der Schatten des Architekten« ist eine einzigartige<br />

Werk-Geschichte des deutschen<br />

Films und eine sehr persönliche Darstellung<br />

des Filmproduzenten Erich Pommer.<br />

Der Herausgeber Werner Sudendorf ist Leiter<br />

der Sammlungen der Stiftung Deutsche Kinemathek<br />

– Museum für Film und Fernsehen. In<br />

Zusammenarbeit mit der Stiftung Deutsche<br />

Kinemathek – Museum für Film und Fernsehen.


Der Mann, der Nosferatu war<br />

Der Schauspieler, der in der Rolle des »Nosferatu« in F.W. Murnaus gleichnamigem Stummfilm<br />

von 1921 zu einer Art Markenzeichen für den klassischen deutschen Film geworden ist, wie vergleichbar<br />

vielleicht nur Marlene Dietrich in »Der blaue Engel«, war ein viel beschäftigter und<br />

damals keineswegs unbekannter Bühnendarsteller. In den naturalistischen Theaterstil hineingeboren,<br />

wirkte er später im Expressionismus und im politischen Theater, trat auf in den großen<br />

Klassikern wie in Stücken moderner Autoren, beherrschte nebenbei das Fach der Possen-,<br />

Operetten- und Schwankliteratur und schuf sich vor allem durch seine einzigartige Darstellung<br />

grotesker Figuren wie z.B. in Molières »Der Geizige« einen Namen.<br />

Geboren 1879 in Berlin als Sohn eines Topographen des königlichen Generalstabes, aufgewachsen<br />

in der noch jungen Landhauskolonie Friedenau bei Berlin, als Schauspieler ausgebildet<br />

am Berliner königlichen Schauspielhaus am Gendarmenmarkt, ist sein Weg als Schauspieler<br />

ein in seiner Zeit exemplarisch gerader. Von der Wanderbühne, mit der er in deutschen<br />

Kleinstädten auftritt, über größere Engagements in Städten wie Gera und Bremen, bis hin zu<br />

den angesehendsten Bühnen Deutschlands. Sein Rollenfach sind sorgfältig ausgestaltete<br />

Chargen, Charakterrollen und die so genannten Heldenväter.<br />

Auf seinem Weg arbeitet er mit so gut wie allen prominenten Bühnenkünstlern seiner Zeit und<br />

nimmt teil an vielen theaterhistorischen Aufführungen. Er spielt während des ersten Weltkrieges<br />

am Frankfurter Schauspielhaus unter den Regisseuren Karl Heinz Martin und Gustav<br />

Hartung, dann an Max Reinhardts Bühnen in Berlin, und ist ab 1919 einer der wichtigsten Mitstreiter<br />

Otto Falckenbergs an den Kammerspielen in München. Im Berlin der 20er Jahre spielt<br />

er an Leopold Jessners Staatstheater, dann bei Erwin Piscators politischem Theater und in verschiedenen<br />

Kollektiven. Am Beginn der Nazizeit arbeitet er an Erika Manns politischem<br />

Kabarett »Die Pfeffermühle« mit.<br />

Als Max Schreck 1936 im Alter von nur 56 Jahren stirbt, hat er auf der Bühne über 725 verschiedene<br />

Rollen gestaltet und in über 50 Filmen mitgewirkt.<br />

Obwohl er nach dem Nosferatu nie einen weiteren Gruselfilm gedreht hat, ist er über die Jahrzehnte<br />

zur einer Ikone des Horrorfilms geworden. Referenzen zu seiner Figur finden sich in<br />

unzähligen internationalen Filmen, von Das Schweigen der Lämmer über Shadow of the Vampire<br />

bis hin zum Trickfilm Shrek.<br />

Das Buch zeichnet Max Schrecks künstlerischen und privaten Werdegang Station für Station<br />

nach. Es beinhaltet u. a. eine ausführliche Auflistung seiner Theater- und Filmarbeit mit Auszügen<br />

aus zeitgenössischen Kritiken, sowie zahlreiche Szenenfotos von Film und Bühne, auch<br />

viele bisher nie gesehene Abbildungen wie fotografische Selbstportraits von Max Schreck.<br />

Daneben bietet es u.a. Nachrufe, ein Rollenverzeichnis Max Schrecks, Kurzinformationen zu<br />

den Theatern, an denen Max Schreck spielte, sowie zu einigen vergessenen Kollegen, und zu<br />

seiner Frau, der Schauspielerin Fanny Schreck.<br />

Stefan Eickhoff<br />

Max Schreck – Gespenstertheater<br />

ca. 580 S., zahlreiche Abb., geb. € 39.-<br />

ISBN-13: 978-3-936298-54-3<br />

Erscheint März <strong>2008</strong>


Aleister Crowley<br />

Gilles de Rais<br />

The banned lecture<br />

Zweisprachige Ausgabe<br />

Aus dem Englischen von <strong>Michael</strong> <strong>Farin</strong>, Roland Hepp und<br />

Hans Schmid<br />

Mit einem Interview, erschienen 1930 in The Oxford Mail,<br />

einem Essay von Hans Schmid und einem Hörspiel auf CD<br />

Auflage: 666 nummerierte Exemplare<br />

96 S., diverse Abb., Hardcover mit CD, € 33.-<br />

ISBN-13: 978-3-936298-77-2<br />

Aleister<br />

Crowley<br />

Gilles de Rais<br />

<strong>belleville</strong><br />

FARIN/ZEITBLOM<br />

DO WHAT YOU LIKE<br />

17 Songs für Aleister Crowley<br />

Sprecher<br />

Aleister – Bernhard Schütz<br />

Aivass – Alexander Hacke<br />

Babalon – Hitomi Makino<br />

Adeptin – Ilka Teichmüller<br />

Adept – August Diehl<br />

Schlagzeug: Tony Buck<br />

Perkussion/Marimba: Steve Heather<br />

Gitarre: Martin Siewert<br />

Bass: zeitblom<br />

Regieassistenz: Marcel Regenberg<br />

Dramaturgie und Redaktion: Isabel Platthaus<br />

Realisation: <strong>Michael</strong> <strong>Farin</strong> und zeitblom<br />

Musik- und Sprachaufnahmen:<br />

Christian Bader und Thorsten Weigelt<br />

in den planet roc studios und im P4 studio, Berlin<br />

Mischung: Martin Siewert/motone sound services, Wien<br />

Eine Produktion des WDR 2007<br />

Picasso des Occulten<br />

Den »Picasso des Occulten« hat man Aleister Crowley (1875–1947) genannt, ihn als den<br />

»verruchtesten Mann des Jahrhunderts«, als »verderbtesten Mann der Welt« bezeichnet,<br />

hat ihn als Mystiker, Alchemisten und Propheten des Neuen Zeitalters gefeiert, als Schwarzmagier<br />

und Teufelsanbeter verdammt oder gar als Scharlatan abgetan.<br />

Dies alles zu Recht, denn Aleister Crowley war all dies in einem: ein der Sexualität Verfallener,<br />

ein heroinsüchtiger Spinntisierer, ein sadistischer Zyniker, ein bisexueller Hippiepionier,<br />

zugleich aber auch ein großer Adept des Yoga, ein faszinierender Magier, ein<br />

aufwühlender Dichter und genialer Propagandist der eigenen Sache, oder wie er selbst es<br />

nannte: ein Ipsissimus.<br />

Sein Leben ist ein einziges weltweites, wild-wirres Abenteuer, sein Drogenkonsum ist<br />

gewaltig, seine Ausschweifungen sind monströs, seine Liebschaften zahllos, seine Buchproduktion<br />

enorm, seine Wirkung kaum zu überschätzen: Somerset Maugham hat ihn in<br />

seinem Roman »Der Magier« porträtiert; der Filmemacher und Autor (»Hollywood<br />

Babylon«) Kenneth Anger hat sich von ihm zu »Lucifers Rising« (mit Marianne Faithful<br />

und Bobby Beausoleil) inspirieren lassen; ohne ihn gäbe es die geniale Platte »Holy<br />

Magick« von Graham Bond nicht; die Beatles haben ihn auf dem Cover des legendären<br />

des »Sergeant Peppers« verewigt; Adam Ant, David Bowie, die Cuddly Toys, Iron Maiden<br />

etc. haben ihn gespiegelt; und sein Lebensmotto DO WHAT THOUGH WILT wurde von dem<br />

CREAM-Drummer Ginger Baker in alle Ohren getrommelt usw. usw.<br />

Die Liste seiner Leser und/oder Adepten kennt kein Ende: Jimmy Page und LED ZEPPELIN,<br />

der Mick Jagger des SYMPATHY FOR THE DEVIL und der Musik zu Angers INVOCATION OF<br />

MY DEMON BROTHER, Genesis P.Orridge und seine Formationen THROBBING GRISTLE und<br />

PSYCHIC TV, der TEMPLE OV PSYCHIC YOUTH etc. etc., natürlich auch Charles Manson,<br />

Timothy Leary oder der SCIENTOLOGY-Gründer Ron Hubbard.<br />

Aleister Crowley ist eine der großen Ikonen des Pop: Seine sexualmagischen Unterweisungen,<br />

die Berichte über seine Drogenexperimente, Texte und Bücher über die Gründungen<br />

seiner diverser Sekten (etwa des O.T.O. = Ordo Templi Orientis oder seiner Abtei THELEMA<br />

auf Sizilien) und sein kosmopolitisches Abenteurertum, seine pornographische Liebeslyrik,<br />

seine steten Bemühungen um das Wiederaufleben alter Kulte und Rituale, seine magischen<br />

Zeremonien und nicht zuletzt seine Auslegung des TAROT haben ihn zwei Jahrzehnte lang<br />

in die Räucherstäbchen-Verkaufsstellen aller Welt katapultiert. Aus einstigem so genannten<br />

Geheimwissen wurde Business, aus Büchern mit Kleinstauflagen Bestseller. Crowleys<br />

Devise des TU WAS DU WILLST – DO WHAT YOU LIKE, dieser Aufruf zum rückhaltlosen<br />

Experimentieren mit sich, dem eigenen Körper und dem der anderen wurde in Zeiten der<br />

»Sexuellen Revolution« zur Handlungsanleitung für ein vermeintlich selbstbestimmtes<br />

Leben.<br />

FARIN/ZEITBLOM DO WHAT YOU LIKE


Das Urbild des Blaubart<br />

»Wohl eine der furchtbarsten Gestalten des Märchens – vielleicht die furchtbarste von allen –<br />

ist der Ritter mit den sieben Frauen, der ›Blaubart‹. Sie ist von einem geheimnisvollen<br />

Schauer umgeben, von Greuel und Grauen, aus einem Dunst von Blut und Frevel starrt sie<br />

uns an. Wie ein düsteres Schreckbild steht sie da, ein unheimliches Gespenst, um Alt und<br />

Jung das Gruseln zu lehren. Wie ist sie entstanden? Wann und wo?«<br />

Carl Felix von Schlichtegroll<br />

»Angesichts der Märchenburgen des Gilles de Rais, vom Volk bald darauf schon als Blaubarts<br />

Schlösser bezeichnet, müssen wir uns das Abschlachten von Kindern erinnern, das nicht von<br />

bösen Feinden, sondern von einem blutdürstigen Mann angeleitet wurde. Seine Verbrechen<br />

entstanden aus der maßlosen Unruhe, die ihn zerriß – zerriß und in die Irre trieb.«<br />

Georges Bataille<br />

Dieser Band versammelt verborgene Texte deutscher Provenienz zum »heiligen Ungeheuer«,<br />

wie Gilles de Rais auch genannt wurde. Das Monströse seiner Taten hat auch in Deutschland<br />

viele Autoren bewegt, sich ihm zu nähern. »Das Verbrechen aber verbirgt sich, und<br />

was uns entgeht, ist das Grausigste.«<br />

Außerdem enthält das Buch seltenes Bildmaterial aus den letzten 200 Jahren und<br />

ermöglicht so einen Eindruck von Blaubarts Märchenburgen, die heute längst Touristenattraktionen<br />

sind.<br />

»Seinen Verbrechen verdankt Gilles de Rais den anhaltenden Ruhm.«<br />

Georges Bataille<br />

Über Massenmörder<br />

Mörder, Massenmörder zumal, haben Hochkonjunktur. In ungekannter Weise beherrschen<br />

sie die Kulturindustrie, die Medienwelt – als Kristallisationspunkte, in denen sich<br />

sensationelle Nachricht, Schock und Grusel publikumswirksam verquicken lassen.<br />

Albrecht Wetzel hat sich, wie kaum einer vor ihm, dieser Thematik wissenschaftlich<br />

angenommen. Seine 1920 publizierte Studie ist ein bedeutsamer früher Beitrag zur<br />

Erforschung eines überaus aktuellen Phänomens.<br />

Aufregende Dokumentation über 153 Fälle von »Massenmord«! Mit ausführlicher Bibliographie!<br />

<strong>Michael</strong> farin (Hg.)<br />

Gilles<br />

de Rais<br />

Das Urbild des Blaubart<br />

<strong>belleville</strong><br />

<strong>Michael</strong> <strong>Farin</strong> (Hg.)<br />

Gilles de Rais<br />

Das Urbild des Blaubart<br />

Mit Texten von<br />

Carl Felix von Schlichtegroll und Otto Krack<br />

sowie von Joseph von Görres, Franz Blei, Eduard Stucken<br />

und zahlreichen Abbildungen<br />

212 S., 36 Abb., br., € 22.-<br />

ISBN-13: 978-3-936298-85-7<br />

Albrecht Wetzel<br />

Über Massenmörder<br />

Eine Kasuistik des Massenmords<br />

Herausgegeben von <strong>Michael</strong> <strong>Farin</strong> und Florian Mildenberger<br />

172 S., Broschur, € 20.-<br />

ISBN-13: 978-3-936298-34-0<br />

Erscheint Juni <strong>2008</strong>


Thomas Harlan<br />

Theater<br />

Ich selbst und kein Engel<br />

Bluma<br />

Lux<br />

<strong>belleville</strong><br />

Thomas Harlan<br />

Theater<br />

Ich selbst und kein Engel<br />

Bluma<br />

Lux<br />

212 S., br., € 22,-<br />

ISBN-13: 978-3-936298-75-8<br />

Armin Müller-Stahl und Cipé Lincovsky<br />

Ich selbst und kein Engel<br />

Thomas Harlan zu Ich selbst und kein Engel: »Ich hatte bis dahin immer davon ausgehen<br />

wollen, daß Schreiben nichts anderes ist als Schreiben, daß es keine andere Aufgabe hat,<br />

daß es frei ist, zu nichts verpflichtet, und jetzt, plötzlich, schien es mir, daß der Gedanke<br />

falsch war, daß Schreiben sehr wohl eine Aufgabe hatte, daß es eine gesellschaftliche Aufgabe<br />

hatte, daß es dazu zu dienen hatte, daß du deinen Platz in der Gesellschaft<br />

bestimmst, deinen Platz in deiner Klasse, und so reihte sich plötzlich der jüdische Widerstand<br />

gegen das britische Protektorat in Palästina in die Reihe des antiimperialistischen<br />

Widerstands ein und trug die Züge eines Befreiungskampfes mit einem Antlitz, das sich auf<br />

den verzweifelten, weil mit Sicherheit schon längst verlorenen Befreiungskampf des<br />

jüdischen Volkes im zweiten Weltkrieg übertragen ließ, auf das Aufbegehren der zum Tode<br />

Verurteilten im Aufstand des Warschauer Ghettos 1943, und so war Bluma ein erster Versuch,<br />

die Gestalt einer Frau als Inkarnation des Widerstands nachzuzeichnen und in Ich<br />

selbst und kein Engel in einer Chronik des Warschauer Ghettos die Geburt des<br />

antifaschistischen Widerstands der HaShomer HaZair.«<br />

»Der Titel ist ein Zitat aus der Haggada, einer Erinnerung an den Auszug aus Ägypten.<br />

Gott spricht: ›Ich selbst und kein Engel führe Euch aus Ägypten durch das Rote Meer‹.«<br />

»Die Theaterproben hören auf, es folgen die Vorstellungen, es beginnt die Verteidigung.<br />

Vielleicht sogar der Angriff. Kurz: Anfang 1959 explodieren die ersten Stinkbomben im<br />

Theater, es kommt zu Demonstrationen Berliner Studenten, zur Festnahme der Nazigruppe<br />

Jungbluth, die für dieses Attentat verantwortlich war, und es kommt zur Verschärfung der<br />

Widersprüche in einem Theater, das in der von der John-Foster-Dulles-Stiftung vermieteten<br />

Kongreßhalle spielt, in dem aber die Hälfte des Personals aus der DDR stammt. Manfred<br />

Krug und Armin Müller-Stahl und andere. Glückwunsch von Walter Ulbricht, als das Brechtsche<br />

Theater, das Berliner Ensemble, unser West-Theater einlädt, Übertragung von Ich selbst<br />

und kein Engel im DDR-Fernsehen, Veröffentlichung des Stücks im Henschel-<strong>Verlag</strong> in<br />

Ostberlin. Und danach war Schluß.«<br />

Bluma und Lux werden erstmals veröffentlicht.<br />

Thomas Harlan, Filmemacher und Autor, wurde 1929 in Berlin geboren. Bei Eichborn Berlin<br />

erschienen die Romane Rosa (2000) und Heldenfriedhof (2006) sowie der Erzählungsband<br />

Die Stadt Ys (2007) sowie der von Jean-Pierre Stephan ebenfalls 2007 publizierte Gesprächsband<br />

Das Gesicht deines Feindes. Ein deutsches Leben.


Nachts wenn der Teufel kam<br />

»Monster in Menschengestalt« titelte die Neue Zeit 1946, als der Fall Bruno Lüdke nach dem<br />

Ende der Nazizeit langsam ans Licht kam. 1950, in einem Artikel in Der Spiegel über Kriminalfälle<br />

der NS-Zeit, wurde er dann erstmals aufgerollt. Noch sehr viel ausführlicher dargestellt,<br />

mit erstaunlichem Fotomaterial, wurde diese historische Kriminalgeschichte des<br />

weiteren 1956/1957 in der Zeitschrift Münchner Illustrierte, in einem »Dokumentarbericht«<br />

in Fortsetzungen. Verfaßt hatte die Story, nach Original-Polizeiakten, der Autor und Journalist<br />

Will Berthold, unter dem Titel Nachts, wenn der Teufel kam. Der Stoff wurde noch<br />

1957 von dem Remigranten Robert Siodmak unter demselben Titel mit Mario Adorf in der<br />

Titelrolle verfilmt, dieser Film wurde 1958 mit zehn Bundesfilmpreisen ausgezeichnet.<br />

Aus heutiger Sicht erweist sich der Fall Bruno Lüdke als historische Phantomatisierung eines<br />

Serienmörders. Umfangreiche Aktenuntersuchungen haben ergeben, daß die Geständnisse<br />

in den vielen Fällen von dem geistig Behinderten Lüdke erpreßt worden sind.<br />

1908 in Berlin geboren, galt Bruno Lüdke bereits vor seiner Verhaftung als Außenseiter der<br />

Gesellschaft: Wegen kleinerer Diebstähle vorbestraft, war er vom Erbgesundheitsgericht in<br />

Berlin 1939 als unzurechnungsfähig erklärt und zur Unfruchtbarmachung verurteilt worden.<br />

Als er dann im März 1943, im Alter von 35 Jahren, unter dringendem Tatverdacht des<br />

Mordes an einer Witwe in Köpenick von dem Berliner Kriminalkommissar Heinrich Franz<br />

festgenommen wurde, soll er während des Verhörs 20 weitere Morde und im Verlauf der<br />

viermonatigen Untersuchungen durch eine Berliner Sonderkommission nochmals 31 Morde<br />

(überwiegend an Frauen) im Zeitraum zwischen 1924 und 1943 an etwa 40 verschiedenen<br />

Tatorten gestanden haben.<br />

Bereits 1943 hatte die Hamburger Kriminalpolizei eine Reihe von diesen Geständnissen, die<br />

den Norddeutschen Raum betrafen, eindeutig widerlegt. Ein offizieller Geständniswiderruf<br />

wurde aber verhindert, da man bereits Himmler und Goebbels mittels Lichtbild- und Filmdemonstrationen<br />

von dem großen Erfolg berichtet und Goebbels gar die »Vierteilung der<br />

Bestie« angedroht hatte.<br />

Bruno Lüdke wurde isoliert und alsbald nach Wien überführt, wo man ihn extremen kriminalmedizinischen<br />

und kriminalanthropologischen Untersuchungen unterzog. Auf ungeklärte<br />

Weise (wahrscheinlich durch Luftinjektion) ist Lüdke im April 1944 im Polizeigefängnis in<br />

Wien gestorben.<br />

Die vorliegende Publikation ermöglicht erstmals den uneingeschränkten Blick auf dieses<br />

»Paradebeispiel« der faschistischen NS-Kriminologie und Entartungstheorie und dokumentiert<br />

das Entstehen eines Phantasmas: Die Mythisierung Bruno Lüdkes zum berüchtigsten<br />

deutschen Serienmörder.<br />

Edition Emil Kraepelin Band VI<br />

Obwohl Emil Kraepelin glaubte, durch die Übernahme des Münchner Lehrstuhls für Psychiatrie<br />

1903 sein »persönliches Glück der Wissenschaft zum Opfer« gebracht zu haben,<br />

erreichte er während seiner Jahre als Direktor der Universitätsnervenklinik den Höhepunkt<br />

seines Einflusses und seiner internationalen Bedeutung.<br />

Emil Kraepelin (1856-1926) zählt zu den bedeutendsten Psychiatern an der Wende vom 19.<br />

zum 20. Jahrhundert.<br />

Will Berthold<br />

NACHTS WENN DER TEUFEL KAM<br />

Bruno Lüdke – ein deutsches Phantom<br />

<strong>belleville</strong><br />

Will Berthold<br />

Nachts wenn der Teufel kam<br />

Bruno Lüdke – ein deutsches Phantom<br />

Roman und Dokumentation<br />

Herausgegeben von <strong>Michael</strong> <strong>Farin</strong><br />

ca. 380 S., 60 Abb. € 29.-<br />

ISBN-13: 978-3-936298-36-4<br />

Emil Kraepelin<br />

Kraepelin in München I<br />

1903 – 1914<br />

<strong>belleville</strong><br />

Emil Kraepelin<br />

Kraepelin in München I<br />

1903–1914<br />

Herausgegeben von W. Burgmair,<br />

E. Engström und M. Weber<br />

444 S., 23 Abb., br., € 24,90<br />

ISBN-13: 978-3-933510-95-2


Laurens Straub<br />

So soll es sein<br />

Laurens Straub<br />

So soll es sein<br />

Mein Kino<br />

Herausgegeben von <strong>Michael</strong> Töteberg<br />

128 S., diverse Fotos, br., € 14.-<br />

ISBN-13: 978-3-936298-83-3<br />

Erscheint Februar <strong>2008</strong><br />

Mein Kino<br />

<strong>belleville</strong><br />

»Laurens Straub ist ein Heiliger des Neuen<br />

Deutschen Films. Als Zeuge und Mitstreiter hat<br />

er die Anfänge von Herzog, Wenders, Fassbinder<br />

und vielen anderen begleitet.«<br />

(Andreas Kilb, Die Zeit)<br />

Laurens Straub (1944–2007) war der umtriebige<br />

Organisator des Filmverlags der Autoren,<br />

er brachte die Filme von Fassbinder und<br />

Wenders, von Herzog und Achternbusch ins<br />

Kino. Unorthodox und innovativ, ein Vordenker<br />

ohne (typisch deutschen) ideologischen<br />

Ballast, ein Marketing-Genie mit unkonventionellen<br />

Ideen und Witz, der das Publikum<br />

für sein Kino gewinnen wollte, ohne dem<br />

Zeitgeist hinterher zu hecheln.<br />

Der Band versammelt verschollene Artikel<br />

und Aufsätze, meist aus der sog. »grauen<br />

Literatur« (Programmheften, Underground-<br />

Blättern, Katalogen) sowie Texte aus dem<br />

Nachlass, den Notizbüchern und andere Aufzeichnungen.<br />

Andrea Ressel<br />

Zwischen politischem Engagement<br />

und künstlerischer Freiheit<br />

die Macht verbot man Malern das Malen, Schriftstellern das Schreiben, und<br />

riß die <strong>Verlag</strong>e und Filmstudios an sich. Aber selbst diese Anschläge auf das<br />

e Leben des deutschen Volkes waren nur ein Beginn. Sie wurden ersonnen<br />

stige Vorbereitung des totalen Kriegs, welcher der totale Feind der Kultur ist.<br />

Lieder und Stücke zu schreiben, welche wiedergaben, was das Volk fühlte,<br />

angriffen, die nun offen unter dem Hakenkreuz Adolf Hitlers marschierten.<br />

Bertolt Brecht<br />

im amerikanischen Exil<br />

<strong>belleville</strong><br />

Andrea Ressel<br />

Bertolt Brecht im amerikanischen Exil:<br />

Zwischen politischem Engagement und<br />

künstlerischer Freiheit<br />

ca. 138 S., Fotos, br., € 19.-<br />

ISBN-13: 978-3-936298-91-8<br />

In ihrer Studie handelt die Verfasserin von<br />

Brechts Exilzeit in den USA zwischen 1941<br />

und 1947. Sie folgt Brecht auf seiner Flucht,<br />

widmet sich seinen Lebensumständen in<br />

Kalifornien und stellt sein künstlerisches<br />

Schaffen dieser Jahre dar – anhand des Films<br />

Hangmen Also Die! sowie der Theaterstücke<br />

Schweyk in the Second World War und The Private<br />

Life of the Master Race. Die Arbeit versteht<br />

sich als Beitrag zur amerikanischen<br />

Kulturwissenschaft, die den antifaschistischen<br />

Aktivitäten Brechts, seinen politischen<br />

Schriften und seine Vorladung vor das House<br />

Committee on Unamerican Activities 1947 bislang<br />

kaum gerecht geworden ist.<br />

Namen- und Stadtlandschaften<br />

rtelhose saß er bequem und luftig am Tisch und fing an zu schreiben. Zuerst<br />

st störte ihn noch der Gedanke an das Kommen Räders, aber bald vergaß er<br />

en Pflaumenweich ganz und ließ seine Feder laufen. Er schrieb von seinem<br />

bißchen schnoddrig, ein bißchen flapsig, wie man eben schreibt, wenn man<br />

dzwanzig Jahre alt ist und nicht zugeben will, daß einem etwas Spaß macht.<br />

Beiträge des<br />

Hans-Fallada-Symposiums<br />

2006 in Carwitz<br />

Hrsg. von Petra Ewald<br />

und Lutz Hagestedt<br />

<strong>belleville</strong><br />

Petra Ewald/Lutz Hagestedt (Hrsg.)<br />

Namen- und Stadtlandschaften<br />

Beiträge des Hans-Fallada-Symposiums 2006 in Carwitz<br />

Ca. 138 S., br., € 19.-<br />

ISBN-13: 978-3-936298-90-1<br />

Im Unterschied zur »Realität« sind Namen<br />

in literarischen Texten in spezifischer Weise<br />

bedeutungstragend und erklären sich nicht<br />

aus der Bezugnahme auf die Autor-Biographie.<br />

In gleicher Weise referiert die dargestellte<br />

Topographie nicht direkt auf außerliterarische<br />

Realitäten, sondern stiftet<br />

semantische Räume, zu deren Konstituenten<br />

wesentlich auch die Namen und ihre Verwendungsformen<br />

gehören. Beide Aspekte<br />

werden in Aufsätzen zur literarischen Onomastik<br />

thematisiert, münden in eine Kritik<br />

der Fallada-Biographik oder rekonstruieren<br />

den Literatur- und Realitätsbegriff des<br />

»Kritikers« Hans Fallada. Der Tagungsband<br />

versammelt Beiträge des gemeinsamen<br />

Kolloquiums der Universität Rostock und der<br />

Hans-Fallada-Gesellschaft e.V. im Hans-<br />

Fallada-Museum Carwitz 2006.


Breitengrad<br />

radiobuch N o 1<br />

Auslandsreportagen<br />

Herausgegeben von Ulrich Encke<br />

Breitengrad<br />

Auslandsreportagen<br />

Ulrich Encke (Hg.)<br />

200 S., geb., € 19,80<br />

ISBN-13: 978-3-923646-60-4<br />

<strong>belleville</strong><br />

Es sind bunte Reportagen, deren<br />

Informationswert oft ebenso groß ist wie ihr<br />

Unterhaltungswert.<br />

Gott<br />

und die Welt<br />

radiobuch N o 4<br />

Ortsbeschreibungen<br />

Herausgegeben von<br />

Wolfgang Küpper und Hartmut Weber<br />

<strong>belleville</strong><br />

Gott und die Welt<br />

Ortsbeschreibungen<br />

Wolfgang Küpper und Hartmut Weber (Hg.)<br />

242 S., geb., € 19,80<br />

ISBN-13: 978-3-923646-63-5<br />

»Was uns unbedingt angeht«, soll in diesem<br />

Buch zur Sprache kommen, genau so wie die<br />

Welt um uns herum, so wie sie nun einmal<br />

ist.<br />

edition BR radiobuch<br />

Herausgegeben von Johannes Grotzky und Christoph Lindenmeyer<br />

Weshalb sollte Radio nicht auch (nach-)gelesen werden können? Weshalb sollten Bücher nicht<br />

gehört werden können? Die Kultur- und Mediengeschichte in Deutschland ist seit mehr als<br />

einem halben Jahrhundert von der Partnerschaft beider Medien geprägt: dem Buch wie dem<br />

Rundfunk – bis hin zum Hörbuch und zu den neuen Bänden der Edition BRradiobuch.<br />

Reisen<br />

radiobuch N o 2<br />

Impressionen<br />

Herausgegeben von Margot Litten<br />

Reisen<br />

Impresssionen<br />

Margot Litten (Hg.)<br />

220 S., geb., € 19,80<br />

ISBN-13: 978-3-923646-61-1<br />

<strong>belleville</strong><br />

Dieses Buch lädt Sie ein zu Reisen im Kopf<br />

… sofern Sie Unterwegs-Sein nicht mit dem<br />

banalen all inclusive Tourismus unserer Tage<br />

verwechseln!<br />

Identitäten<br />

radiobuch N o 5<br />

MusikWeltDenken<br />

Herausgegeben von Wolf Loeckle<br />

Identitäten<br />

MusikWeltDenken<br />

Wolf Loeckle (Hg.)<br />

275 S., geb., € 19,80<br />

ISBN-13: 978-3-923646-65-9<br />

<strong>belleville</strong><br />

Sehen ist hören ist sehen ist hören: In<br />

diesem Buch geht es um das Erklingen von<br />

Musik, immer seriös, zuweilen satirisch.<br />

Bayerisches<br />

Feuilleton<br />

radiobuch N o 3<br />

Exkursionen<br />

Herausgegeben von Gabriele Förg<br />

Bayerisches Feuilleton<br />

Exkursionen<br />

Gabriele Förg (Hg.)<br />

210 S., geb., € 19,80<br />

ISBN-13: 978-3-923646-62-8<br />

<strong>belleville</strong><br />

Es ist immer Zeit zum Zuhören, wenn eine<br />

radiophone Geschichte Gedankenstoff bietet<br />

und emotionale Spielräume öffnet.<br />

Nachtstudio<br />

radiobuch N o 6<br />

Radioessays<br />

Herausgegeben von<br />

Barbara Schäfer und Antonio Pellegrino<br />

<strong>belleville</strong><br />

Nachtstudio<br />

Radioessays<br />

Barbara Schäfer und Antonio Pellegrino (Hg.)<br />

242 S., geb., € 19,80<br />

ISBN-13: 978-3-923646-64-2<br />

Wie auch das »Nachtstudio« ist dieses Buch<br />

für alle, die den Diskurs, das Gedankenspiel<br />

und die Kontroverse lieben. Eine ZeitGeist-<br />

Reise.


Klaus Theweleit<br />

Philosophische Salons<br />

Frankfurter Dialoge III<br />

Elisabeth Schweeger (Hg.)<br />

<strong>belleville</strong> schauspielfrankfurt<br />

Kapfer/Schäfer/Agathos (Hg.)<br />

Intermedialität und offene Form<br />

Hörspiel und Medienkunst im<br />

Bayerischen Rundfunk<br />

Gesamtverzeichnis 1996–2005<br />

Mit Fotodokumentationen, Diskursbeiträgen<br />

sowie den Filmen von<br />

Nicolas Humbert/Werner Penzel: Why<br />

should I buy a bed when all that I<br />

want is sleep? und Eva Meyer/Eran<br />

Schaerf: Flashforward auf DVD<br />

448 Seiten, ca. 400 Abbildungen,<br />

Hardcover-Ausgabe mit 2 DVDs, € 48.-<br />

ISBN-13: 978-3-936298-47-5<br />

Paperback-Ausgabe ohne DVDs, € 28.-<br />

ISBN-13: 978-3-936298-46-8<br />

Klaus Theweleit<br />

Philosophische Salons<br />

Frankfurter Dialoge III<br />

Mit Friedhelm Brebeck, Katajun<br />

Amirpur, Udo Steinbach, Ulrich<br />

Gooß, Nanna Heidenreich, Rainer<br />

Herrn, Heide Schlüpmann, Käthe<br />

Trettin, Bazon Brock<br />

Herausgegeben von<br />

Elisabeth Schweeger<br />

141 S., mit teils farbigen Abb., br.,<br />

€ 15.-<br />

ISBN-13: 978-3-936298-38-3<br />

Politik ist der Versuch, zwischenmenschliche Beziehungen, also auch<br />

Leidenschaften, zu regeln.<br />

Dieses Gesamtverzeichnis der zwischen 1996 und 2005 entstandenen<br />

radiokünstlerischen Produktionen und intermedialen Projekte<br />

dokumentiert u.a. die intermedium Festivals sowie die großen Hörspielproduktionen<br />

Der Zauberberg, Moby-Dick und Der Mann ohne<br />

Eigenschaften. Remix nach den Romanen von Thomas Mann, Herman<br />

Melville und Robert Musil. Mit Register, Diskografie, Bibliografie,<br />

Videografie und zwei Filmen auf DVD.<br />

Werner Hamacher<br />

Philosophische Salons<br />

Frankfurter Dialoge IV<br />

Elisabeth Schweeger (Hg.)<br />

<strong>belleville</strong> schauspielfrankfurt<br />

Werner Hamacher<br />

Philosophische Salons<br />

Frankfurter Dialoge IV<br />

Mit Jan Ritsema, Gerhard Gamm,<br />

Klaus Günther, Bernhard<br />

Waldenfels, Raphael Urweider,<br />

André Kieserling, William Forsythe,<br />

Christoph Türcke<br />

Herausgegeben von Elisabeth<br />

Schweeger<br />

125 S., mit teils farbigen Abb., br.,<br />

€ 15.-<br />

ISBN-13: 978-3-936298-39-0<br />

»Wir haben uns eine Gesellschaft gebaut, die uns im Augenblick in<br />

einen Zustand der Paralyse versetzt, uns der Fähigkeit zur konstruktiven<br />

Negation beraubt hat, so dass wir Geiseln dieser Realität<br />

geworden sind.« Elisabeth Schweeger<br />

Elisabeth Schweeger (Hg.)<br />

Fluchtpunkt Kunst<br />

Mit Heiner Goebbels, Wanda<br />

Golonka, Nikolaus Hirsch, Peter<br />

Kroher, Vanessa Joan Müller,<br />

Elisabeth Schweeger, Susanne Traub<br />

und den Gästen<br />

Hartmut Häußermann, Thomas<br />

Hauschild, Klaus Heid, Heiko<br />

Idensen, Detlev B. Linke, Martina<br />

Löw, Jean Odermatt, Otto E. Rössler,<br />

Joseph Vogl.<br />

Nebst Camera Obscura Aufnahmen<br />

von Christof Leistl<br />

407 S., 44 Abb., br., € 24.-<br />

ISBN-13: 978-3-936298-41-3


Vlado Kristl (1923–2004), geboren in Zagreb. Lebte in Jugoslawien, Westeuropa, Chile, München,<br />

Hamburg, Fanjeaux, München. Maler & Zeichner, Dichter, Filmemacher. Schuf Werke unerlaubter<br />

Schönheit.<br />

»Kunst ist nur außerhalb der Menschengesellschaft.« (V.K., 2002)<br />

»Ich bin ein Mensch-Versuch.« (V.K., 2004)<br />

»Das ist der Mann, der das Buch macht.« So stellte Vlados Freund und Weggefährte, der Künstler<br />

Ivan Picelj, ihm Zoran Senta vor. Er hatte ihn aus Zagreb mitgebracht. Drei Tage später fuhren<br />

die beiden zurück, Senta mit dem Entwurf des Buchs unterm Arm. Wann das Buch fertig sein<br />

würde, war ungewiss. Es könne Jahre dauern, aber es würde es geben. Das war im März 2004.<br />

Im Juli starb Vlado. Schnell, überraschend, unerwartet, wie sein Leben verlaufen war.<br />

Vlado produzierte sein Leben lang Bücher und Hefte. Viele davon sind in Copy-Shops hergestellt<br />

worden. Von »dem Buch« – unmäßigen Umfangs, farbig, wild, schön und unbezahlbar –<br />

hat er immer geträumt und oft gesprochen. Es schien unrealisierbar, wurde immer wieder Gegenstand<br />

gnadenloser Auseinandersetzungen, deren folgenschwere Konsequenzen Vlado nicht<br />

scheute. Wie er keine Unannehmlichkeit je scheute, die seine Freiheit einschränken würde.<br />

Kompromiss war für ihn der Tod. Kunst darf sich nicht beugen, sie muß frei sein. Diese Freiheit<br />

hat er sich ein Leben lang genommen und war bereit, dafür jeden Preis zu zahlen.<br />

Bis zu seinem Tod am 7. Juli 2004 verging kein Tag, an dem er nicht malte, zeichnete, Gedichte<br />

oder Geschichten schrieb. Aus dem unerschöpflichen Vorrat all dessen könnten noch viele große<br />

Bücher entstehen. Doch wird dieses das einzige bleiben. »Ende der Ordnung«.<br />

Zoran Senta sagt über seinen <strong>Verlag</strong> DAF, »es sei ein anarchistischer <strong>Verlag</strong>. Dass ENDE DER<br />

ORDNUNG jetzt vorliegt, ist der Beweis dafür.«<br />

Carola Regnier<br />

Kugelschreiber und Lackstiftzeichnungen. Strenge<br />

und Leichtigkeit wechseln sich ab. Serielle<br />

Linienzeichnungen hoher Konzentration, absurde<br />

Gestik und überraschende Stilmixturen folgen<br />

aufeinander – wie eine Abfolge verschiedener<br />

Sprachen.<br />

Bodo Buhl<br />

Zeichnungen 1999–2005<br />

Mit einem Essay über Bodo Buhl von Heinz Schütz<br />

119 S., vierfarbig, Hardcover, € 24.-<br />

ISBN-13: 978-3-936298-45-1<br />

Bodo Buhl<br />

Zeichnungen<br />

1999 – 2005<br />

<strong>belleville</strong><br />

Vlado Kristl<br />

ENDE DER<br />

ORD<br />

NUNG<br />

München 2004<br />

Kunstheft 4<br />

Vlado Kristl<br />

Carola Regnier<br />

Johanna Pauline M. (Maier)<br />

Zagreb 2007<br />

DAF/Zoran Senta<br />

Auflage: 300, Format: 50,4 x 42,4 cm 64 S.,<br />

Fadenheftung, im Schuber, € 128.-<br />

ISBN-13: 978-3-936298-89-5


y p y<br />

László Almásy<br />

László Almásy<br />

Mit Rommels Korps in Libyen<br />

Aus dem Ungarischen von Adrienne Kloss-Élthes<br />

Herausgegeben von <strong>Michael</strong> <strong>Farin</strong><br />

ca. 188 S., 12 Fotos, br., € 18.-<br />

ISBN-13: 978-3-936298-17-8<br />

Auch in diesem Buch erweist sich die Libysche Wüste als Almásys<br />

wahre Geliebte. In jenen Jahren aber (1941/42) sind die Vorzeichen<br />

andere, der Krieg potenziert die Gefahren und führt den »englischen<br />

Patienten« in ganz andere »Abenteuer«.<br />

Mit einem Dossier und neuen, aufregenden Informationen über das<br />

Leben des László Almásy.<br />

Vertreter<br />

Mit Rommels Korps<br />

in Libyen<br />

<strong>belleville</strong><br />

Berlin, Brandenburg,<br />

Mecklenburg-Vorpommern<br />

Erik Gloßmann<br />

Kaulsdorfer Str. 11 • 15366 Hönow<br />

Tel/Fax: 030/9932089<br />

E-Mail: erik.glossmann@t-online.de<br />

corniche<br />

Bayern/Baden-Württemberg<br />

Ingrid Augenstein<br />

Kemnik GmbH<br />

Dammgasse 8 • 78462 Konstanz<br />

Tel: 07531/29576•Fax: 07531/9189949<br />

E-Mail: Ingrid.Augenstein@Kemnik.org<br />

László Almásy<br />

László Almásy<br />

Mythos Zarzura<br />

Aus dem Französischen von Klaus Kurre<br />

Mit Texten von R.A. Bagnold, J. Ball, H.J.L. Beadnell, R. Bermann, W.J. Harding<br />

King, N.B. de Lancey Forth, Johnson Pasha und O. Wingate<br />

Herausgegeben von Klaus Kurre und <strong>Michael</strong> <strong>Farin</strong><br />

ca. 188 S., 20 Fotos, br., € 18.-<br />

ISBN-13: 978-3-936298-18-5<br />

»Legenden, die sich auf die Existenz tief in der Libyschen Wüste verborgener,<br />

sagenhafter Oasen beziehen, sind genau so alt wie die Wüstenvölker<br />

selbst. Von den Überlieferungen der alten Ägypter bis zu den<br />

noch heute erzählten Märchen haben die verschwundene Stadt oder die<br />

verschollene Oase immer ihre Rolle der ewigen Verführung gespielt.«<br />

Alles über Zarzura!<br />

Christof Leistl<br />

corniche<br />

ca. 290 Bildtafeln im Duotone, Format: 24 x 23 cm, Hardcover, € 99.-<br />

ISBN-13: 978-3-936298-99-4<br />

Der manchmal schmale, manchmal breite Streifen zwischen dem Land<br />

und dem Meer ist ein Niemandsland der Sehnsüchte. Nicht Wasser,<br />

nicht Erde, verheißt er immer zugleich das jeweils Andere. Führt in<br />

eine Andere Welt. Die Menschen darin promenieren, oder sie entspannen,<br />

bisweilen verschwinden sie auch. Durch Christof Leistl Fotos<br />

werden sie festgehalten – gebannt in ein Zwischenreich, zeitlos und<br />

gegenwärtig.<br />

www.leistls.org<br />

Auslieferung<br />

Mythos Zarzura<br />

<strong>belleville</strong><br />

Auslieferung Deutschland<br />

SoVa Sozialistische <strong>Verlag</strong>sauslieferung<br />

Friesstr. 20-24<br />

60388 Frankfurt/Main<br />

Tel 069/41 02 11<br />

Fax 069/41 02 80<br />

<strong>belleville</strong><br />

Verkehrsnr. 12057<br />

ISBN 3-923646-<br />

ISBN 3-933510-<br />

ISBN 3-936298-<br />

<strong>belleville</strong> <strong>Verlag</strong> <strong>Michael</strong> <strong>Farin</strong> Hormayrstr. 15 • 80997 München • Tel 089/149 27 99 • Fax 089/140 45 85 • ISDN 089/143 498 22 • e-mail: <strong>belleville</strong>@t-online.de

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