ALFRED HIRSCHMEIER - Szenografie
ALFRED HIRSCHMEIER - Szenografie
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<strong>ALFRED</strong> <strong>HIRSCHMEIER</strong><br />
Alfred Hirschmeier wurde am 19. März 1931 in Berlin-Pankow als Sohn des<br />
Schumachers Felix Hirschmeier und seiner Frau Hedwig geboren.<br />
Er absolvierte die Mittlere Reife und bestand 16-jährig 1947 die<br />
Aufnahmeprüfung an der Hochschule für Angewandte Kunst in Berlin-<br />
Weißensee, wurde aber aufgrund der Änderung der<br />
Studienzugangsbedingungen wieder exmatrikuliert.<br />
1948 begann er ein Maler-Volontariat bei dem Bühnenmaler Willy Eplinius und<br />
dem Filmarchitekten Willy Schiller im DEFA-Studio Potsdam-Babelsberg.<br />
Von 1949 bis 1953 studierte Alfred Hirschmeier an der Meisterschule für<br />
Kunsthandwerk in Berlin.<br />
Danach kehrte er ins DEFA-Studio für Spielfilme zurück und arbeitete als<br />
Assistent bei Willy Schiller und Otto Erdmann. Er wirkte dabei unter anderem<br />
an Kurt Maetzigs Thälmann-Filmen mit, zudem entwarf er Filmplakate.<br />
JUNGES GEMÜSE (1956) unter der Regie von Günter Reisch war sein erster<br />
eigenständiger Film als Szenenbildner.<br />
Alfred Hirschmeier arbeitete mit den Regisseuren Kurt Maetzig (DER<br />
SCHWEIGENDE STERN 1960), Frank Beyer (KÖNIGSKINDER 1962),<br />
Konrad Wolf (GOYA 1971), Horst Bonnet (ORPHEUS IN DER UNTERWELT<br />
1974), Lothar Warneke (EINER TRAGE DES ANDEREN LAST… 1988),<br />
Rainer Simon und Roland Gräf.
Seit den 80er Jahren war er auch an ausländischen Produktionen, die in den<br />
Studios von Potsdam-Babelsberg entstanden, beteiligt und arbeitete mit den<br />
Regisseuren Bernhard Wicki und Peter Schamoni zusammen. So entwickelte<br />
er Szenenbilder für die Filme DIE GRÜNSTEIN-VARIANTE (1984),<br />
FRÜHLINGSSINFONIE (1983) und CASPAR DAVID FRIEDRICH - GRENZEN<br />
DER ZEIT (1986).<br />
Seit Ende der 60er Jahre stattete er auch populärwissenschaftliche TV-Serien<br />
aus.<br />
Für das Fernsehen der DDR entwarf er das Szenenbild für zahlreiche<br />
Märchenfilme, wie DER KLEINE UND DER GROßE KLAUS (1971), DIE<br />
SCHWARZE MÜHLE (1975), DIE REGENTRUDE (1976), GRITTA VON<br />
RATTENBEIUNSZUHAUS (1984).<br />
Von 1977 bis 1982 war Alfred Hirschmeier Präsidiums-Mitglied des Verbandes<br />
der Film- und Fernsehschaffenden der DDR.<br />
Nach der Wende gestaltete er auch unter anderem Bühnenbilder für die<br />
Deutsche Staatsoper Berlin.<br />
Alfred Hirschmeier arbeitete in den meisten Fällen mit einem festen Team:<br />
Gisela Schultze, dem Architekten Willi Schäfer sowie den Bühnenmeistern<br />
Gustav Kandzia und Dietrich Tillack.<br />
1990 gründete er den Fachbereich <strong>Szenografie</strong> an der Filmhochschule<br />
"Konrad Wolf" in Potsdam-Babelsberg und übernahm eine Professur.<br />
Alfred Hirschmeier starb am 27. März 1996 in Potsdam.
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Während seiner mehr als vierzigjährigen Tätigkeit als Filmszenograf<br />
entstanden hunderte Collagen, Skizzen, Aquarelle, optische Drehbücher,<br />
Arrangementskizzen, Bau- und Detailzeichnungen.<br />
Er war einer der produktivsten Künstler der DEFA und zuletzt Chefarchitekt im<br />
Studio Babelsberg.<br />
Alfred Hirschmeier begriff sich als Mittler zwischen Regisseur, Kameramann<br />
und den Fachabteilungen seines Babelsberger Filmbetriebes.<br />
„Man sieht sofort die eigene Handschrift, das, was ich mit Worten schwer<br />
beschreiben kann – das Hirschmeiersche, das Durchsichtige, das Klare,<br />
gedanklich Feine und Delikate.“ Kurt Maetzig über den der damals 25-jährigen<br />
Hirschmeier<br />
Auszeichnungen<br />
1961: Heinrich-Greif-Preis I. Klasse im Kollektiv für Fünf Patronenhülsen<br />
1963: Nationalpreis der DDR I. Klasse im Kollektiv für Nackt unter Wölfen<br />
1969: Heinrich-Greif-Preis I. Klasse im Kollektiv für Ich war 19<br />
1971: Nationalpreis I. Klasse im Kollektiv für Goya – oder der arge Weg der<br />
Erkenntnis<br />
1978: Nationalpreis II. Klasse<br />
1980: Nationales Spielfilmfestival der DDR in Karl-Marx-Stadt: Preis für das
Beste Szenenbild für Addio, piccola mia und Solo Sunny<br />
1981: Internationale Filmfestspiele Moskau: Preis für das Beste Szenenbild<br />
des sowjetischen Verbandes Bildender Künstler für Unser kurzes Leben<br />
1984: Nationales Spielfilmfestival der DDR in Karl-Marx-Stadt: Preis für das<br />
Beste Szenenbild für Der Aufenthalt<br />
1988: Nationales Spielfilmfestival der DDR in Karl-Marx-Stadt: Preis für das<br />
Beste Szenenbild für Wengler & Söhne<br />
1996: Filmband in Gold: für hervorragende Verdienste um den deutschen Film<br />
Kinofilme<br />
1954 Ernst Thälmann - Sohn seiner Klasse<br />
1954 Alarm im Zirkus<br />
1955 Ernst Thälmann - Führer seiner Klasse<br />
1956 Schlösser und Katen. 1. Teil: Der krumme Anton<br />
1956 Schlösser und Katen. 2. Teil: Annegrets Heimkehr<br />
1956 Junges Gemüse<br />
1957 Die Schönste<br />
1957 Vergeßt mir meine Traudel nicht<br />
1957 Zwei Mütter<br />
1959 SAS 181 antwortet nicht<br />
1959 Im Sonderauftrag
1960 Der schweigende Stern<br />
1960 Ärzte<br />
1960 Septemberliebe<br />
1960 Fünf Patronenhülsen<br />
1960 Das Stacheltier - Die Ballade vom freien Friederich (Kurzfilm)<br />
1961 Der Tod hat ein Gesicht<br />
1961 Das Film-Magazin Nr. 1 - Die Vogelscheuche<br />
1962 Ach, du fröhliche...<br />
1962 An französischen Kaminen<br />
1962 Königskinder<br />
1963 Nackt unter Wölfen<br />
1963 Preludio 11<br />
1964 Karbid und Sauerampfer<br />
1964 Der geteilte Himmel<br />
1965 Wenn du groß bist, lieber Adam<br />
1965 Das Stacheltier - Salon Pitzelberger (Kurzfilm, auch Drehbuch)<br />
1965 Nichts als Sünde (auch Drehbuch)<br />
1967 Geschichten jener Nacht. Episode 3 "Materna"<br />
1967 Hochzeitsnacht im Regen<br />
1968 Mit mir nicht, Madam!<br />
1968 Ich war neunzehn<br />
1968 Mord am Montag
1971 Goya – oder der arge Weg der Erkenntnis<br />
1973 Der nackte Mann auf dem Sportplatz<br />
1973 Orpheus in der Unterwelt<br />
1974 Greta Heckenrose<br />
1974 Jakob der Lügner<br />
1976 Mama, ich lebe<br />
1978 Addio, piccola mia<br />
1979 Don Juan, Karl-Liebknecht-Str. 78<br />
1980 Unser kurzes Leben<br />
1980 Solo Sunny<br />
1982 Der Aufenthalt<br />
1983 Bockshorn<br />
1983 Frühlingssinfonie<br />
1984 Die Grünstein-Variante<br />
1984 Gritta von Rattenzuhausbeiuns<br />
1985 Das Haus am Fluß<br />
1985 Tier-& Jagdgeschichten vier (Dokumentarfilm)<br />
1986 Caspar David Friedrich – Grenzen der Zeit<br />
1987 Einer trage des anderen Last...<br />
1987 Wengler & Söhne. Eine Legende<br />
1988 Willkommen in der Kantine (Kurzfilm)<br />
1989 Die Besteigung des Chimborazo
1990 Der Tangospieler<br />
1990 Das Licht der Liebe<br />
1991 Bis ans Ende der Welt<br />
1991 Der Verdacht<br />
Ungedrehte Filme<br />
1980 „Simplicius Simplicissimus“<br />
Fernsehfilme- und Serien<br />
1966 English for you (Schulfernsehen)<br />
1967 Rosen<br />
1971 Zwischen Freitag und morgen<br />
1973 Die sieben Affären der Doña Juanita<br />
1975 Die schwarze Mühle<br />
1976 Die Regentrude<br />
1976 Der Hasenhüter<br />
1977 Die zertanzten Schuhe<br />
1992 Das große Fest<br />
1995 Nikolaikirche<br />
1995 Wenn alle Deutschen schlafen
Ausstellungen<br />
1990 im Filmmuseum Potsdam:<br />
Aus der Werkstatt des Filmszenographen Alfred Hirschmeier<br />
1999 Ausstellung im Filmmuseum Potsdam:<br />
Film(t)räume - Der Szenograph Alfred Hirschmeier<br />
Stipendien<br />
Die Akademie der Künste Berlin vergibt jährlich das von dem Berliner<br />
Bühnenbildner und Filmarchitekten Jan Schlubach gestiftete Alfred-<br />
Hirschmeier-Stipendium an begabte junge Filmszenografen.<br />
Akademiemitglieder der Sektion Film- und Medienkunst treffen hierbei die<br />
Auswahl.<br />
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