JAHRESBERICHT 2008 - Berufliche Schule H20 Hamburg
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<strong>H20</strong> Staatliche Handelsschule mit Wirtschaftsgymnasium Gropiusring<br />
4.4 Beratungsdienst<br />
Von Christiane Severin, Pieter Vollandt<br />
Zum Selbstverständnis einer engagierten Pädagogik im schulischen Kontext gehört ein aktiver Beratungsdienst.<br />
Dieser spielt insbesondere an einer multikulturell geprägten <strong>Schule</strong> wie der unseren eine<br />
große Rolle, denn Probleme treten nicht nur da auf, wo viele Menschen aufeinander treffen, sondern<br />
zusätzlich dort, wo sich viele verschiedene Kulturen begegnen.<br />
Ein Schwerpunkt unserer Arbeit lag in diesem wie auch in den vergangenen Jahren auf der so genannten<br />
Einzelhilfe. Die Anliegen gestalteten sich sehr vielfältig und kamen von Schülern aller Schulformen,<br />
mit kleinem Überhang der Vollzeitformen. Im Fokus standen in zunehmendem Maße Mobbing, individuelle<br />
Krisen (Depression, depressive Verstimmungen, familiäre schwierige Situationen aufgrund von psychischen<br />
und somatischen Erkrankungen der Eltern mit Verhaltensauswirkungen auf ihre Kinder etc.),<br />
Bulimie und andere Essstörungen (vornehmlich Schüler) oder aber häusliche und familiäre Gewalt wie<br />
Zwangsheirat, Schulbesuchs- und Umgangsverbote (muslimische Schüler), Identitätsproblematik sowie<br />
die Schwierigkeit von wenigen Schülern, <strong>Schule</strong> als Ort zu akzeptieren,<br />
wo man im sozialen Kontext zueinander Lernprozesse<br />
erfolgreich initiiert und nicht boykottiert. Anliegen zu Drogenmissbrauch<br />
scheinen ein wenig zurückgegangen zu sein.<br />
4.5 Elternrat<br />
Von Meike Busche, Elternrats-Vorsitzende<br />
Einmal mehr hat sich unsere gute Vernetzung und Kommunikation<br />
zu anderen Beratungsstellen bewährt. Zu nennen sind hier<br />
REBUS <strong>Berufliche</strong> <strong>Schule</strong>n (Herr Vogel), Lâle oder i.bera bei<br />
interkulturellen Konflikten und Gewalt, die Psychoseambulanz<br />
des UKE, das Asklepios Westklinikum mit seinen Tageskliniken<br />
für Essstörungen, der Weiße Ring oder aber Isis als Beratungsstelle<br />
für Mädchen und Frauen in Krisensituationen sowie Psychologen<br />
mit ihren Therapieangeboten.<br />
Wie üblich traf sich der Elternrat auch im Jahr <strong>2008</strong> im sechs- bis achtwöchigen Rhythmus. Es besteht<br />
ein starkes gegenseitiges Interesse, sowohl von Seiten der Schulleitung und dem Lehrerkollegium als<br />
auch von Seiten des Elternrates, über die laufenden Ereignisse des Schullebens, die Veränderungen der<br />
Landschaft der <strong>Berufliche</strong>n <strong>Schule</strong>n und die daraus sich ergebenden Veränderungen der schulischen<br />
Arbeit zu informieren bzw. informiert zu werden.<br />
Der Elternrat stellt hierbei fortlaufend fest, dass die <strong>H20</strong> einen aktiven Prozess der Qualitätsentwicklung<br />
betreibt und somit Veränderungen und Verbesserungen bereits vor schulpolitischen Novellierungen einleitet,<br />
einen regen Austausch für die praktischen Umsetzungen anstrebt, und gleichermaßen in Symbiose<br />
mit gesellschaftlichen und innerfamiliären Entwicklungen agiert. Insbesondere die Einführung der<br />
Stadtteilschule, die den Schülern das Abitur im 13. Schuljahr anbietet und eine wesentlich stärkere berufliche<br />
Orientierung fördern soll, stellt aus Sicht des Elternrates eine besondere Herausforderung dar,<br />
woraus sich ein dringlicher Informationsbedarf für den Elternrat ergibt. Die zunächst geplante Integration<br />
des Wirtschaftsgymnasiums in die Stadtteilschule erwies sich als nicht praktikabel, jedoch ist auch<br />
die praktische Umsetzung der Kooperation mit den Stadteilschulen noch völlig unklar. Die sich hieraus<br />
ergebenden Irritationen geben dem Elternrat Anlass zur Besorgnis, da sie eine Belastung für das Schulleben<br />
darstellen.<br />
Der Elternrat wurde ausführlich über innerschulische<br />
Prozesse, wie die Kooperation mit der H7, die<br />
Ausarbeitung des Leitbildes, ein Leitungsfeedback,<br />
der Verlauf der Ziel- und Leistungsvereinbarungen,<br />
das Qualitätsmanagement, die Abbruchquoten, die<br />
Diskrepanz von Lehrerüberhang und fehlenden Lehreraufträgen<br />
in fachlichen Bereichen, schulinterne<br />
Fortbildungsangebote, Projekte, informiert. Das<br />
Schülercoaching im Wirtschaftsgymnasium hat gute<br />
Erfolge erbracht, soll noch weiter verbessert und auf<br />
die Höhere Handelschule und die Berufsfachschule<br />
für Wirtschaft und Verwaltung ausgedehnt werden.<br />
<strong>JAHRESBERICHT</strong> <strong>2008</strong> - 28 -