TESTTrucksDer ZusammenbauDer Aufbau des Modells beginnt mit demRahmen. Bereits hier fällt die sehr solideAusführung des Bausatzes auf, die sich fastvollständig durchzieht. Der Rahmen ist aus3-mm-Alu, der Festpunkt für den Kipper hateinen Durchmesser von 8 mm und die Alu-Grundplatte des Kippaufbaus ist 4 mm stark.Man merkt, dieser Auflieger ist für den rauenEinsatz konstruiert, und bereits das Gefühlsagt einem, dass er mehr als 10 kg Zuladungvertragen dürfte.Sehr stabil ist auch die Befestigung derRückleuchten. Sie werden mit einem Metallwinkelfest am Rahmen verschraubt. ImGegensatz zum Planenauflieger sind dieRückleuchten jetzt innen verchromt, wasdie Lichtausbeute beim Einsatz der passendenMini-LED-Platine erhöhen dürfte.Nicht ganz so solide wie der Rest ist lediglichdie Ausführung der Kotflügel. Sieund die Halterungen sind hauptsächlich ausKunststoff und werden ineinandergesteckt. DieHalterung wird mit einer Mutter am Rahmenverschraubt, ein Zapfen verhindert, dass sichder Kotflügel verdreht. Diese Befestigung istnicht unbedingt schlecht – aber eben nicht sorobust wie der restliche Kipper. Der Dauertestwird zeigen, ob hier eine Schwachstelle ist.Mit LuftfederungEines der Highlights ist zweifellos die Luftfederungdes Aufliegers. Endlich gibt es nichtmehr nur Blattfedern, sondern sehr vorbildgetreueLuftfederattrappen mit Schwingenund Federbälgen. Aus etlichen Einzelteilenwerden sie zusammengesetzt und am Rahmenmontiert. Die Wahl des Materials verwundertjedoch zunächst: Alles außer der durchgehendenAchse selbst und dem Federbalg istaus Kunststoff. Auch hier ist der erste Zweifelan der soliden Bauweise jedoch schnell ausdem Weg geräumt: Die Achsen sind ausgesprochenstabil und halten auch Fahrten mitLadung problemlos aus. Tatsächlich sind dieFederschwingen aus glasfaserverstärktemKunststoff, der deutlich höheren Belastungenstandhält und ausgesprochen zäh ist. DerDie Einzelteile fürdie Arbeitsplattformmüssen aus denPVC-Platten herausgetrenntwerden. Einoszillierendes Sägeblattist hier Goldwert. Anschließendden Grat abfeilenAls Klebstoff empfiehltsich TangitPVC-U von Henkel.Mit einer offenenZeit von vier Minutenbleibt genug Zeitfür KorrekturenDie Arbeitsplattformbesteht ausMetallstäbenund PVC-TeilenSchnell gemacht –die verzahnten Kunststoffteiledes Aufbauswerden miteinanderverklebtwww.TRUCKmodell.de • 4/200977
Sehr originalgetreu wirkt der Kipper – hier noch mit provisorischer Motorsteuerung. Allerdings blockierte die Verriegelung der Heckklappe gelegentlich,was sich aber im Laufe der Zeit einspielen dürftetschlechte Ruf, den Kunststoffbauteile häufighaben, ist also auch hier nicht gerechtfertigt.Die Luftfederung eignet sich problemlosselbst für den rauen Baustelleneinsatz undsieht einfach super aus.Die Federbälge sind aus Gummi. Andersals beim Original sorgt aber nicht Luftdruckim Balg für die nötige Federwirkung, sonderndas Material selbst. Im Balg ist ein zusätzlicherGummistempel untergebracht, der abeinem gewissen Federweg die Dämpfung bewirkt.Ein voll beladener Kipper liegt so aufden Gummistempeln, die das hohe Gewichtproblemlos abstützen. Manko allerdings: DieFederung ist dadurch ausgesprochen hart. Imunbeladenen Zustand führt dies dazu, dassUnebenheiten in der Fahrbahn kaum ausgeglichenwerden und bei einem etwas schrägstehenden Auflieger auch nicht unbedingt alleRäder Bodenkontakt haben. Dies ist jedochbei dieser Ausführung der Federung der Preis,den man für eine solide Ausführung mit hoherZuladungsmöglichkeit bezahlen muss.Nach dem bekannten Prinzip bietet <strong>Carson</strong>auch Luftfederachsen einzeln als Komponentefür Eigenbauten an. Mit den vorliegendenFederbälgen sollte man es sich aber gutüberlegen, ob ein relativ leichter Aufliegerohne große Zuladung damit ausgerüstet wird.Vielleicht gibt es in Zukunft ja verschiedenharte Varianten ...Der KipperaufbauDer spannende Moment steht an: die Montagedes Kippers und der Arbeitsplattformaus PVC-Platten. Die Platten sind 4 mmstark – die massive Bauweise vom Rahmensetzt sich also fort. Die einzelnen Bauteilesind gefräst und müssen noch vollständigherausgelöst und geschliffen werden. DieseBauweise kennt man bereits vom Planenauflieger.Da die PVC-Teile jedoch sehr hartsind, lassen sie sich nur schlecht mit einemTeppichmesser herauslösen. Sehr gut funktionierthat bei mir eine schnell oszillierendeSägeklinge am Multimaster. Das Sägeblatteiner einfachen Bügelsäge tut es jedoch mitSicherheit auch.Einen Minuspunkt kassiert leider die Anleitung– sowohl an dieser Stelle als auchinsgesamt. Zwar verrät sie, dass ein PVC-Klebstoff zur Verbindung der Teile nötig ist,für die Auskunft, welche Marke man ambesten verwendet, muss man jedoch erst beiVeroma anrufen. Auch insgesamt schweigtsich die Anleitung leider an vielen Stellenmit hilfreichen Tipps aus. Im späteren Verlauffehlt z.B. bei der Kippspindel der Hinweis,ob zwei Madenschrauben daran festgezogenwerden müssen oder nicht. Auch die möglichenPositionen des Königsbolzens (es gibtdrei Bohrungen in der Platte dafür) werdennicht ausgeführt. Den Hinweis, dass für dieKippfunktion ein 7,4-V-LiPo-Akku empfohlenwird, bekommt man auch nur telefonischoder kann ihn aus der Produktbeschreibungdes optionalen Schalterkabels von <strong>Carson</strong>erahnen. Hier liegt also einiges an Verbesserungspotenzial,um vor allem Einsteigernden maximalen Spaß mit dem Modell zubieten. Die grundlegende Montage klapptjedoch auch mit dem vorliegenden Heft gut.Zum Zusammenkleben der PVC-Teileempfiehlt sich der Tangit-Klebstoff PVC-Uvon Henkel. Er hat eine offene Zeit von vierMinuten, in der die Teile gut korrigiert undgehalten werden können. Schraubzwingenund Klammern sind eine gute Hilfe für diemehrstündige Aushärtezeit.Das Arbeitspodest ist filigran, aber stabilaus diversen PVC-Teilen konstruiert. Nebender Plattform selbst wird hier die Halterungvorne am Rahmen angebracht, die dem Kippersein charakteristisches Aussehen verleiht.Auch die Heckklappe überzeugtdurch die stabile AusführungDie Einzelteile der Kippmechanik sindschnell zusammengebautwww.TRUCKmodell.de • 4/2009