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Ein dynamischer Zugang zu „einfachen“ algebraischen Kurven

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math.did. 25 (2002), Bd.1 79<strong>Ein</strong> <strong>dynamischer</strong> <strong>Zugang</strong> <strong>zu</strong><strong>„einfachen“</strong> <strong>algebraischen</strong> <strong>Kurven</strong>vonHeinz Schumann, WeingartenZusammenfassung: Das Desiderat „Algebraische <strong>Kurven</strong>“ hat trotz seiner geringen Lehrplanrelevanzimmer schon eine methodisch-didaktische Pflege erfahren, die in diesem Beitragunter Berücksichtigung der Weiterentwicklung von Dynamischen Geometriesystemen(Cabri II+) und im Hinblick auf außerplanmäßigen und projektartigen Mathematikunterrichtfortgesetzt werden soll.Summary: Despite its low relevance for teaching the desideratum „Algebraic curves“ hasalways been an issue within mathematical didactics. This article aimes to continue this traditionby applying current dynamic geometry software (Cabri II+) and with respect to a projectoriented mathematics instruction.Didaktische Theorie und Praxis des computerunterstützten Mathematikunterrichtsist stets ein Reflex auf den jeweilig als Nonplusultra gepriesenen Software-Entwicklungsstand.H. Schumann, 19961 <strong>Ein</strong>leitungAngesichts der zeitlichen und damit inhaltlichen Reduktion der mathematischenBildung im gymnasialen Bereich von 9 auf 8 Schuljahre und der <strong>Ein</strong>führung so genanntermathematischer Bildungsstandards als auch Kerncurricula ist es problematisch,einen Unterrichtsgegenstand <strong>zu</strong> propagieren, der zwar immer schon eine gewissemethodisch-diadaktische Traditionspflege erfahren, aber in den Lehrpläneneigentlich keine Berücksichtigung gefunden hat.Das Thema „Algebraische <strong>Kurven</strong>“ kann für einen allgemein bildenden Unterrichtim Hinblick auf Projektarbeit, Facharbeiten, Arbeitsgemeinschaften und Begabtenförderungunter dem <strong>Ein</strong>druck weiterentwickelter adäquater Computerwerkzeugeneu bewertet werden. Dabei gelten nach wie vor die bei Schumann 1991, Weth1993, Schupp u. Dabrock 1995 u.a.m. im Zusammenhang mit dem Computereinsatzangeführten Argumente, die wir hier schlagwortartig wiederholen. Für eineBehandlung algebraischer <strong>Kurven</strong> sprechen:• ihre Brückenfunktion zwischen (synthetischer) Geometrie und Algebra• ihre Problemhaftigkeit, Bearbeitungsvielfalt und Beziehungshaltigkeit


80 H. Schumann• ihr verallgemeinender und weiterführender Charakter• ihre Anwendungs- und Modellierungsfunktion• ihre Verstärkungsfunktion für das funktionale und operative Denken• ihre mathematikgeschichtliche Bedeutung• ihr ästhetischer Reiz.Computerwerkzeuge sind ausgezeichnete Explorations- und Rekonstruktionsmedien,mit denen wir uns den Gegenstand „Algebraische <strong>Kurven</strong>“ <strong>zu</strong>gänglichmachen können. Deshalb betrachten wir algebraische <strong>Kurven</strong> im Kontext ihrer Behandlungmittels entsprechender Computerwerkzeuge, die auch für den Unterrichtverfügbar sind. Dabei beschränken wir uns im Wesentlichen auf Werkzeuge die –wegen ihrer temporären Nut<strong>zu</strong>ng durch Novizen – menüsteuerbar sein müssen undschließen deswegen kommandogetriebene Werkzeuge aus. Natürlich sind entsprechendemathematische Vorkenntnisse Vorausset<strong>zu</strong>ng, um eine computerunterstützteBehandlung erfolgreich durchführen <strong>zu</strong> können.Algebraische <strong>Kurven</strong> haben folgende wesentliche Repräsentationsformen: <strong>Ein</strong>e algebraischeKurve ist die Nullstellenmenge eines Polynoms in x und y:( k l)⎪⎧⎪⎫⎨( ) ∑∑k li jx ; y | aijxy = 0 ⎬ mit a ij ∈ R ;⎪⎩ i= 0 j= 0 ⎪ ⎭n = + mit a kl ≠ 0 ist der Grad der <strong>algebraischen</strong> Kurve. Diese algebraischeGleichung ist ein Objekt der Algebra; die <strong>zu</strong>gehörige grafische Darstellung(Graph) ist ein Objekt der synthetischen Geometrie.Unsere methodisch-didaktischen Überlegungen rahmen wir durch das folgendeDiagramm (Schumann 2001), anhand dessen wir die derzeitigen Darstellungs- undInteraktionsmöglichkeiten mittels verfügbarer Computerwerkzeuge erläutern.R×R


<strong>Ein</strong> <strong>dynamischer</strong> <strong>Zugang</strong> <strong>zu</strong> <strong>„einfachen“</strong> <strong>algebraischen</strong> <strong>Kurven</strong> 81Die Pfeile im Diagramm besitzten folgende Bedeutung: Die „klassischen“ <strong>algebraischen</strong> <strong>Kurven</strong> sind mit Zirkel- und Linealkonstruktionengrafisch erzeugbar; dabei besitzen diese Konstruktionen höchstens zweiform- bzw. lagebestimmende Parameter. Mittels Dynamischer Geometriesysteme(DGS) kann die punktweise Erzeugung durch den „Spurmodus“ veranschaulichtwerden, der die Punktmengenauffassung von <strong>Kurven</strong> unterstützt(vgl. u.a. Schumann 1991). Für die dynamische Variation der Parameterwerte(etwa <strong>zu</strong>r Untersuchung von Fallunterscheidungen und <strong>zu</strong>r Erzeugung von<strong>Kurven</strong>scharen) ist aber ihre Erzeugung als Objekt und nicht nur als Bildschirm<strong>zu</strong>standerforderlich. Die entsprechende Grafik wird aus Stützpunkten(natürlich nur mit in der Systemarithmetik gerundeten Koordinaten) dynamischinterpoliert. Oft existieren für solche <strong>Kurven</strong> verschiedene geometrische Konstruktionsvorschriftenbzw. -verfahren für ihre Erzeugung. Man kann unterscheidenzwischen der Erzeugung als Lotfußpunktkurve, Gleitpunktkurve, Kissoide,Konchoide, Rollkurve, Bildkurve bei besonderen Abbildungen usw. (dieHüllkurven-Erzeugung, etwa die durch Geraden, schließen wir hier aus). Umgekehrt kann aus so erzeugten grafischen <strong>Kurven</strong> mit Hilfe der Option„Konstruktionswiederholung“ die jeweilige Konstruktionsvorschrift nachträglichoffen gelegt werden. Beim jetzigen Stand der gängigen DGS (Cabri Géomètre II, Cinderella, Dyna-Geo, Geone x t, The Geometer’s Sketchpad, Zirkel und Lineal) gestattet nur CabriGéomètre II+ (www.cabri.com) 1 die betreffende Brücke <strong>zu</strong>r Algebra <strong>zu</strong>schlagen, nämlich die Darstellung einer <strong>algebraischen</strong> Kurve als Nullstellenmengeeines Polynoms in x und y in einem relativ <strong>zu</strong> wählenden Koordinatensystem<strong>zu</strong> bestimmen. Da<strong>zu</strong> benutzt Cabri Géomètre II+ einen numerischeni jAlgorithmus, der für algebraische <strong>Kurven</strong> P( x; y) = ∑∑aij x y = 0kli= 0 j=0etwa bis<strong>zu</strong>m Grad 8 <strong>zu</strong>friedenstellende Ergebnisse liefert. (Der Algorithmus lässt sichgrob folgendermaßen beschreiben: Zufallsbestimmte Auswahl von ca. 100Stützpunkten der erzeugten Kurve, aus denen mittels eines entsprechendenGleichungssystems die ( n + 1 )( n + 2 ) Koeffizienten von P ( x; y) = 0 vom Grad2n, beginnend mit n = 1 , bestimmt werden, bis die Punktproben für die restlichender ausgewählten Punkte „näherungsweise“ Nullstellen ergeben.) <strong>Ein</strong> visueller Test für die Richtigkeit der ausgegebenen <strong>algebraischen</strong> Kurvekann mit einem mathematischen Assistenzprogramm oder Funktionenplotter,das implizite Funktionen plotten kann, erfolgen. Unter den menüsteuerbarenAssistenzprogrammen verfügt auch DERIVE über eine solche Option.1Cabri II+ mit einer deutschsprachigen Oberfläche wird 2003 erscheinen.


82 H. Schumann Natürlich ist es möglich, mittels geeigneter Funktionsplotter, die für sich alleinstehen oder die Bestandteil von Assistenzprogrammen sind, aus einer Parameterdarstellungoder einer Polarkoordinaten-Darstellung auf statische Weise eine(algebraische) Kurve grafisch ad hoc dar<strong>zu</strong>stellen. <strong>Ein</strong>sichtsvoll gegenüber einersolchen Black-Box-Generierung ist aber die dynamische Erzeugung der<strong>Kurven</strong>grafik mittels DGS aus solchen Darstellungen durch benutzergesteuerteVariation der Werte der Laufparameter. Dabei kann man im Spurmodus dasEntstehen der Grafik bei Verwendung der „Schiebertechnik“ beobachten. Es existiert wohl kein (veröffentlichtes) Computerwerkzeug, dass <strong>zu</strong> einer adäquatencomputergrafischen <strong>Kurven</strong>darstellung die Parameter- bzw. Polarkoordinaten-Darstellungausgibt.Vom mathematischen Gesichtspunkt aus ist die Herleitung der <strong>algebraischen</strong> GleichungP ( x; y) = 0 in x und y aus den jeweiligen Konstruktionsvorschriften für diesynthetisch-geometrische <strong>Kurven</strong>erzeugung interessant und fruchtbar. Denn dieseHerleitung liefert – unabhängig von den experimentell-induktiven Erkenntnismöglichkeiten– die <strong>Ein</strong>sicht und die Begründung für die betreffende von Cabri II+angegebene algebraische Gleichung. Bei <strong>algebraischen</strong> <strong>Kurven</strong> 2. Ordnung, den sogenannten Kegelschnitten, gelingt es, bei entsprechender Konstruktion, die algebraischeGleichung direkt analytisch-geometrisch her<strong>zu</strong>leiten. Falls eine solcheHerleitung bei <strong>algebraischen</strong> <strong>Kurven</strong> höherer Ordnung nicht möglich ist, läuft sieüber die Herleitung einer Parameterdarstellung bzw. Polarkoordinaten-Darstellung;dabei kann sich die anschließende Elimination bzw. Substitution der Laufparameterallerdings schwierig gestalten.2 <strong>Ein</strong>e Behandlungsmethode für einfache algebraische <strong>Kurven</strong>Die folgende Methode verbindet sowohl Geometrie und Algebra als auch induktiveund deduktive Methoden der Erkenntnisfindung und -sicherung. Sie beanspruchtnur elementarmathematische Kenntnisse.Wir nennen im Hinblick auf diese Methode eine algebraische Kurve „einfach“,wenn bei ganzzahlig gewählten Konstruktionsparametern die Koeffizienten ihrer<strong>algebraischen</strong> Gleichung bezüglich eines geeigneten Koordinatensystems ganzzahligsind. 2 Damit erfassen wir weitgehend den Bereich der klassischen <strong>algebraischen</strong><strong>Kurven</strong>.1) Konstruktion der <strong>algebraischen</strong> Kurve nach einer Konstruktionsvorschrift miteinem DGS (hier mit Cabri II+) und phänomenologische Beschreibung.2Man könnte solche <strong>algebraischen</strong> <strong>Kurven</strong> auch „diophantisch“ nennen.


<strong>Ein</strong> <strong>dynamischer</strong> <strong>Zugang</strong> <strong>zu</strong> <strong>„einfachen“</strong> <strong>algebraischen</strong> <strong>Kurven</strong> 832) Variation der konstruktiven Parameterwerte, um Lage und Formänderung der<strong>algebraischen</strong> Kurve <strong>zu</strong> beobachten und <strong>zu</strong> beschreiben. Gegebenenfalls Erstellungeiner entsprechenden Animationsgrafik.3) <strong>Ein</strong>bettung der konstruktiv erzeugten <strong>algebraischen</strong> Kurve in ein geeignet gewählteskartesisches Koordinatensystem.4) Automatische Bestimmung der <strong>algebraischen</strong> Gleichung ( x; y) 0P = der <strong>algebraischen</strong>Kurve bezüglich des gewählten Koordinatensystems und Punktprobedieser Gleichung.5) Bindung der konstruktiven Parameterobjekte an das ganzzahlige Gitter des Koordinatensystems(mit Gitterpunktfang für Beschränkung auf ganzzahlige Konstruktionsparameter).6) Experimentell-induktives Herausfinden der Koeffizienten in ( x; y) 0P = undKontrolle derselben in Abhängigkeit von den konstruktiven Parametern. (Evtl.auch induktive grafische Verifikation von P ( x; y) = 0 für nicht ganzzahlige Parametermit einem mathematischen Assistenzprogramm z.B. mit DERIVE.)7) Mathematische Verifikation von ( x; y) 0Herleitung von ( x; y) 0P = : Direkte analytisch-geometrischeP = aus der Konstruktionsvorschrift. Oder, wenn dasnicht möglich ist: Herleitung der Parameterdarstellung bzw. Polarkoordinatendarstellungaus der Konstruktionsvorschrift; dynamische Erzeugung der <strong>algebraischen</strong>Kurve gemäß dieser Darstellungen <strong>zu</strong>r Kontrolle; anschließende Eliminationbzw. Substitution der Laufvariablen bzw. Parameter, auch mit Unterstüt<strong>zu</strong>ngeines CAS (z.B. DERIVE).3 Anwendung der BehandlungsmethodeIm folgenden wenden wir diese Behandlungsmethode auf vor allem klassische algebraische<strong>Kurven</strong> 3., 4. und 6. Grades an. Die Kegelschnitte, die auch mit dieserMethode behandelt werden können, sparen wir hier aus. Die Ausführung der einzelnenHandlungsanweisungen der Methode werden dabei nicht immer vollständigbeschrieben bzw. eingehalten; auch gehen wir nicht auf die Details des <strong>Ein</strong>satzesder Computerwerkzeuge ein.3.1 KissoideDie Kissoide („Efeu-Kurve“) gibt einer ganzen Klasse nach dem gleichartigenPrinzip erzeugbaren <strong>algebraischen</strong> Kurve den Namen. Sie dient u.a. der geometrischenLösung des Delischen Problems (Problem der Würfelverdoppelung).Konstruktionsvorschrift:• Konstruiere einen Kreis mit dem Durchmesser OA (konstruktiver Parameter).


84 H. Schumann• Konstruiere in A eine Senkrechte (Tangente) auf den Durchmesser OA.• Lege einen auf dem Kreis beweglichen Punkt K.• Konstruiere einen Strahl mit dem Anfangspunkt O durch K, der die Tangente inG schneidet.• Trage die Strecke KG auf dem Strahl von O aus ab.Welche Ortskurve beschreibt P, wenn K auf dem Kreis umläuft? Wir erhalten alsOrtskurve die Kissoide (Abb. 1), die symmetrisch <strong>zu</strong> OA liegt, in O eine Spitzeund die Tangente als Asymptote hat. 3Die <strong>Ein</strong>bettung in das kartesische Koordinatensystem mit Ursprung O und demDurchmesser OA auf der positiven x-Achse liefert in Cabri II+ eine algebraischeKurve dritten Grades (Abb. 2), die wegen der Symmetrie <strong>zu</strong>r x-Achse nur y-Gliedermit geraden Exponenten hat und für die wir die Punktprobe machen (Abb. 3).Erst wenn A an das ganzzahlige Gitter gebunden wird und die ganzzahligen Wertedes Formparameters a variiert werden (Abb. 4/5), erkennt man den Zusammenhang2zwischen a und den Gleichungskoeffizienten. Nur das y -Glied hat einen vom Parametera abhängigen Koeffizienten; er ist gleich a und die <strong>Kurven</strong>gleichung lautet:3 2 2x + xy − ay = 0(1)was durch weitere Variation ganzzahliger Werte für a bestätigt werden kann.Abb. 1 Abb. 23Die den Abbildungen <strong>zu</strong>grunde liegenden Dateien sind verfügbar unter:http://www.mathe-schumann.de


<strong>Ein</strong> <strong>dynamischer</strong> <strong>Zugang</strong> <strong>zu</strong> <strong>„einfachen“</strong> <strong>algebraischen</strong> <strong>Kurven</strong> 85Abb. 3Abb. 4 Abb. 5Wir extrapolieren das Ergebnis für nicht ganzzahlige Parameterwerte, indem wirz.B. mit DERIVE <strong>zu</strong>r Gleichung (1) gehörende <strong>Kurven</strong> plotten lassen (Beispiel inAbb. 6 für einen Näherungswert von a = 10 ).


86 H. SchumannAbb. 6Abb.7 Abb. 8Anhand von Abbildung 7 kann die analytisch-geometrische Herleitung der <strong>algebraischen</strong>Gleichung vorgenommen werden: Der Strahl OG hat die Steigung xyund dementsprechend hat G die Koordinatendie Koordinatenalso giltyx = a − x k und y = a − y k ,xx ky= a − x und y k = a − y .x⎛ y ⎞⎜a; a ⎟ . Nach Konstruktion hat P⎝ x ⎠


88 H. SchumannAbb. 103.2 Pascalsche SchneckeDie Pascalsche Schnecke (benannt nach Stephan Pascal, dem Vater des berühmtenBlaise Pascal) kann auf verschiedene Weise konstruiert werden. Wir beginnen mitder Lotfußpunkt-Konstruktion (Abb. 11):• Konstruiere einen Kreis um M durch R und dann einen Punkt P (Pol), <strong>zu</strong>erst imKreisäußeren, also mit PM > MR = r .• Lege einen beweglichen Punkt B auf den Kreis und konstruiere in B die Kreistangente.• Fälle von P das Lot auf die Kreistangente: Lotfußpunkt F.Welche Ortskurve beschreibt F, wenn B auf dem Kreis umläuft? Wir erhalten alsOrtskurve die Pascalsche Schnecke (Abb. 11), deren Form- und Lageänderung wirdurch eine Variation der Parameterwerte für PM und für MR = r untersuchen(Abb. 12; eine Animationsgrafik bei Variation von PM ) .Die Konstruktion betten wir nun so in ein Koordinatensystem ein, dass M mit demKoordinatenursprung <strong>zu</strong>sammenfällt und P auf der x-Achse <strong>zu</strong> liegen kommt (Abb.13). Für diese Kurve lassen wir uns bezüglich dieses Koordinatensystems die GleichungP ( x; y) = 0 angeben, die den Grad 4 hat und gemäß ihrer Symmetrieeigenschaftnur gerade Exponenten bei y aufweist. Außerdem machen wir einePunktprobe, um uns von der Richtigkeit der Black-Box-Ausgabe <strong>zu</strong> überzeugen.


<strong>Ein</strong> <strong>dynamischer</strong> <strong>Zugang</strong> <strong>zu</strong> <strong>„einfachen“</strong> <strong>algebraischen</strong> <strong>Kurven</strong> 89Abb. 11 Abb. 12Abb. 134 2 2 4 2 2Man erkennt sofort, dass der Teilausdruck x 2x y + y = ( x + y ) 2+ nicht vonden Parametern p und r abhängt. Die Variation der ganzzahligen Parameterwertefür p (beispielsweise wie in Abb. 13; Abb. 14 zeigt für p = r die Kardiode oder„Herzkurve“) − und für r lässt erkennen,32• dass jeder der Koeffizienten von x und von xy gleich 2p,22• dass der Koeffizient von y gleich − r ,2• mit etwas arithmetischem Spürsinn, dass der Koeffizient von x gleich 2 pr


<strong>Ein</strong> <strong>dynamischer</strong> <strong>Zugang</strong> <strong>zu</strong> <strong>„einfachen“</strong> <strong>algebraischen</strong> <strong>Kurven</strong> 912 2 2 3 2 2 2 2 2 2 2( x y ) + 2px + 2pxy + ( p − r ) x − r y + 2pr x − ( pr) = 0+ (2)Jetzt kann man die Gleichung auch für nicht ganzzahlige Koeffizienten überprüfen,indem man wie in Beispiel 1 in DERIVE entsprechende <strong>Kurven</strong>gleichungen eingibtund die <strong>zu</strong>gehörige Kurve plotten lässt. Wie ist nun die obige Gleichung (2)auf mathematische Art <strong>zu</strong> verifizieren? Da<strong>zu</strong> leiten wir die Parameterdarstellunggemäß der Lotfußpunktkonstruktion her, um durch Elimination des Laufparametersdie entsprechende Gleichung <strong>zu</strong> gewinnen. Aus Abbildung 15 entnehmen wirx B = r cosβund yB= r sin β , (3)die Tangentengleichungy − yB cosβ= −(4)x − x B sin βund die Lotgleichungy sin β= . (5)x − p cosβNach Auflösen von (4) bzw. (5) nach y und Gleichsetzen erhalten wir für die x-Koordinate des Lotfußpunktes F:2x = psin β + r cosβ(6a)und durch Erset<strong>zu</strong>ng von x in (5) mit (6a) die y-Koordinate von F:y = sin β ( r − p cosβ)(6b)Ist die Parameterdarstellung (6) wirklich die der Pascalschen Schnecke? Da<strong>zu</strong> erzeugenwir die <strong>zu</strong>gehörige Kurve auf dynamische Weise mittels „Schiebertechnik“(Abb. 16). Wir verfügen über Schieber für die Form- bzw. Lageparameter p, r undüber einen Schieber für den Laufparameter β. Jetzt kann man das Entstehen derKurve benutzergesteuert oder per Animation beobachten, während mit den entsprechendenPlotfunktionen von mathematischen Assistenzprogrammen bzw.Funktionsplottern die Kurve als Black-Box-Ergebnis erscheint.Die Elimination des Laufparameters β gestaltet sich schwieriger. Sie führt über einequadratische Gleichung für cos β und nach mühsamer Rechnung, am besten mitCAS-Unterstüt<strong>zu</strong>ng, z.B. mit DERIVE, auf eine Gleichung, die <strong>zu</strong> der in (2) äquivalentist. Mit dem mächtigen Werkzeug MATHEMATICA erhalten wir mittelsdes Eliminationskommandos sofort das gewünschte Ergebnis, wenn wir vorher denSinus noch durch den Cosinus ausdrücken (Abb. 17).


92 H. SchumannAbb. 16Abb. 17Im Folgenden skizzieren wir noch die entsprechende Behandlung der PascalschenSchnecke als Konchoide („Muschellinie“) des Kreises (vgl. Abb. 18). Die Konchoideeiner Kurve k bezüglich eines Pols O besteht aus allen Punkten P für diegilt: Ist K ein beweglicher Punkt auf k und l eine fest gewählte Länge, so liegenOKP auf einer Geraden und es ist OP = OK + 1 bzw. OP = OK −1. Die konstruktivenParameter sind der Kreisdurchmesser a und die Länge l. Man erkenntbzw. findet heraus, ähnlich wie bei der Lotfußpunktkurve durch Variation ganzzahligerParameterwerte (Abb. 19; Variation der Werte von l), folgende Abhängigkeitder Koeffizienten bezüglich des gewählten Koordinatensystems:2 2 2 3 2 2 2 2 2 2( x y ) − 2ax − 2axy + ( a − l ) x − l y = 0+ (7)Der konchoidalen Konstruktion lesen wir sofort die Polarkoordinaten-Darstellungρ = a cos ϕ ± 1(8)


<strong>Ein</strong> <strong>dynamischer</strong> <strong>Zugang</strong> <strong>zu</strong> <strong>„einfachen“</strong> <strong>algebraischen</strong> <strong>Kurven</strong> 93ab (Abb. 20), nach der wir wiederum auf dynamische Weise die Kurve der PascalschenSchnecke erzeugen können (Abb. 21). Aus (8) folgt nun − im Gegensatz <strong>zu</strong>rElimination des Laufparameters bei der Parameterdarstellung − mühelos mitϕ =x2 2cos und ρ = x + y die Gleichungρdie <strong>zu</strong> (7) äquivalent ist.2 2 2 2 2 2 2( x y − ax ) = l ( x + y )+ ,Abb. 18 Abb. 19Abb. 20


94 H. SchumannAbb. 213.3 AstroideAls Beispiel für die Erzeugung einer <strong>algebraischen</strong> Kurve als Rollkurve wählenwir die Astroide, die durch Abrollen eines Kreises auf einem Kreis entsteht (Kreis-Zykloide) und deren Punkte folgendermaßen konstruiert werden können (Abb. 22):• Kreis um M durch R ( r = MR )• auf dem Kreis beweglichen Punkt P mit M verbinden• von P aus ( MP 4 auf MP in Richtung M abtragen: M′• Kreis um M′ mit dem Radius MP 4• Parallele <strong>zu</strong> MR durch M′• Spiegelung von P an dieser Parallelen, Spiegelung dieses Spiegelpunkts an MPund Spiegeln dieses Radius an der Parallelen liefert A, dessen Winkel gegen dieParallele dreimal so groß ist wie der gegenläufige Winkel RMP (Begründung?).Welche Ortskurve erzeugt A, wenn P auf dem Kreis mit dem Mittelpunkt M umläuft,d.h. der Kreis um M′ mit dem Punkt A abrollt?Nach <strong>Ein</strong>bettung der Konstruktion in das Gitter des Koordinatensystems mit M alsKoordinatenursprung lassen wir uns die betreffende algebraische Gleichung anzeigen,die von der Ordnung 6 ist und in der der Symmetrie der Ortskurve entsprechendalle Exponenten von x und y gerade sein müssen (Abb. 23).


<strong>Ein</strong> <strong>dynamischer</strong> <strong>Zugang</strong> <strong>zu</strong> <strong>„einfachen“</strong> <strong>algebraischen</strong> <strong>Kurven</strong> 95Abb. 22Abb. 23Bei Variation der Größe des konstruktiven Parameters r durch Verziehen von R(wie in Abb. 23) entdecken wir, dass2 2• die Glieder der Ordnung 6 von r unabhängig sind und in ( y ) 3x + <strong>zu</strong>sammengefasstwerden können,•4 42x und y den Koeffizienten − 3r besitzen,• x 2 y 2 den Koeffizienten 3r2 ⋅ 7 besitzen,•2 24x und y den Koeffizienten 3 r besitzen und6• das konstante Glied gleich − r ist.Die algebraische Gleichung in x und y kann also folgendermaßen geschriebenwerden:


96 H. Schumann322 2 2 4 2 2 4 4 22( x y ) − 3r ( x − 7x y + y ) + r⎛3x 3y r⎞⎜ + − ⎟ = 0+ (9)⎝⎠Wir verifizieren nun diese Gleichung mathematisch, indem wir die Parameterdarstellungder Astroide aufstellen und aus dieser den Laufparameter eliminieren.Nach Abbildung 24 gilt mit r′ 1= r und ϕ′ = 3 ϕ :alsound mitfolgt daraus:x =y =4( r − r′) cos ϕ + r′cos( r − r′) sin ϕ − r′sin ϕ′x =r4y =r4cos 3ϕ = 4 cosϕ′( 3cos ϕ + cos 3ϕ)( 3sin ϕ − sin 3ϕ)ϕ − 3cos ϕsin 3ϕ = 3sin ϕ − 4 sin3x = r cosy = r sinDiese Parameterdarstellung führen wir dynamisch aus und kontrollieren so unserErgebnis (Abb. 25). Wir eliminieren ϕ durch Ziehen der 3. Wurzel und Quadrierender Gleichungen (10) und deren anschließendes Addieren:2 2x3 333ϕϕ2+ y = r .Die Umformung <strong>zu</strong> einer <strong>algebraischen</strong> Gleichung in x und y erleichtern wir unsbeispielsweise mit Hilfe von DERIVE.3ϕ(10)Abb. 24


<strong>Ein</strong> <strong>dynamischer</strong> <strong>Zugang</strong> <strong>zu</strong> <strong>„einfachen“</strong> <strong>algebraischen</strong> <strong>Kurven</strong> 97Abb. 253.4 <strong>Ein</strong>e „einfache“ KoppelkurveAus der Vielzahl der Koppelkurven-Konstruktionen wählen wir die folgende aus:• Kreis um F 1 durch K• Punkt P auf diesem Kreis beweglich wählen mit Kurbel F 1 P• Punkt F 1 an O spiegeln: F 2• Gelenk-Parallelogramm F 2 F 1 PQ mit Koppel PQ• Q an F 2 P spiegeln: Q′• Mittelpunkt von PQ′: M.Welche Ortskurve beschreibt M, wenn P auf dem Kreis umläuft?Die Abbildungen 26 und 27 zeigen besondere Fälle der Kurve auf. Wie hängen dieKoeffizienten der <strong>algebraischen</strong> Gleichung für diese Kurve von den konstruktivenParametern a = F 1 F 2 und k = OK ab? Wie kann die betreffende Gleichung mitden von a und k abhängigen Koeffizienten hergeleitet werden? (Aufgaben für denLeser)


98 H. SchumannAbb. 26Abb. 274 Schlussbemerkungen4.1 Beschränktheit der MethodeDie vorstehende Methode versagt, wenn• die betreffende algebraische Kurve einen höheren Grad als 8 hat, also wenn derbetreffende numerische Algorithmus nur ungenau arbeitet bzw. der Rechenaufwand<strong>zu</strong> hoch wird;


<strong>Ein</strong> <strong>dynamischer</strong> <strong>Zugang</strong> <strong>zu</strong> <strong>„einfachen“</strong> <strong>algebraischen</strong> <strong>Kurven</strong> 99Abb. 28• die Abhängigkeit der Koeffizienten von den ganzzahligen konstruktiven Parameternnicht rational ist;• keine ganzzahlige Parametrisierung der geometrischen Konstruktion der <strong>algebraischen</strong>Kurve <strong>zu</strong> erwarten ist, was z.B. bei den von besonderen Dreieckspunktenerzeugten Ortskurven der Fall ist, wenn Eckpunkte auf entsprechendenBahnen laufen. So zeigt die Abbildung 28 eine solche (punktsymmetrische)Ortskurve, die durch den Schnittpunkt der Parallelen <strong>zu</strong> den Winkelhalbierendendes (rechtwinkligen) Dreiecks ABC erzeugt wird, wenn C auf dem Umkreisläuft.4.2 Ungelöste Probleme?Im Zusammenhang mit der in den Abschnitten 2 und 3 entwickelten und konkretisiertenBearbeitungsmethode tritt folgendes Problem auf: Wie lassen sich unter denmit Zirkel und Lineal, oder weiter gehend, unter den mittels Kegelschnitten erzeugbaren<strong>algebraischen</strong> <strong>Kurven</strong> jene kennzeichnen, deren Gleichungskoeffizientenganzrationale Funktionen ihrer ganzzahligen Konstruktionsparameter sind?Unter den klassischen <strong>algebraischen</strong> <strong>Kurven</strong> kommen keine vom Grad 5 oder 7vor. Ist das der Fall, weil die <strong>algebraischen</strong> <strong>Kurven</strong> von größerem Primzahlgrad als3, die Nullstellenmengen irreduzibler Polynome sind, nicht mit Zirkel und Linealoder mittels Kegelschnitten generiert werden können?Für mit Zirkel und Lineal oder mit Kegelschnitten erzeugte algebraische <strong>Kurven</strong>lassen sich wohl mittels Gröbnerbasen bezüglich eines Koordinatensystems ihrealgebraische Gleichungen exakt berechnen. Welche (algebraische) Charakterisierunghaben solche algebraische <strong>Kurven</strong>?


100 H. Schumann4.3 Weiterentwicklung der WerkzeugeOliver Labs (2002) hat ein neues menüsteuerbares Computerwerkzeug des Namens„SPICY“ für die Behandlung von <strong>algebraischen</strong> <strong>Kurven</strong> und Flächen programmiert,das unter Linux läuft und auf das wir hier nicht eingehen, weil es noch nichtin einer entsprechend brauchbaren Windows-Version <strong>zu</strong>r Verfügung steht.Reinhard Oldenburg (2003) hat ein im experimentellen Entwicklungsstadium befindlichesWerkzeug des Namens „Feli-X“ entwickelt, das auf MATHEMATICAaufsetzt und aus einer dynamischen Geometrie-Komponente besteht, die kompatibelmit der Computeralgebra-Komponente von MATHEMATICA arbeitet. Mit Feli-Xkann die exakte Gleichung der konstruierten <strong>algebraischen</strong> Kurve bezüglichdes absoluten Koordinatensystems exakt berechnet werden. Die Umkehrung, <strong>zu</strong>einer <strong>algebraischen</strong> Gleichung in x und y nicht nur die <strong>zu</strong>gehörige Kurve <strong>zu</strong> plotten,sondern ein im Sinne der dynamischen Geometrie referenzierbares Objekt <strong>zu</strong>erzeugen, ist mit prinzipiellen Problemen der „Bidirektionalität“ zwischen CASund DGS verbunden.4.4 Theoretische VertiefungGawlick (2001) zeigt vertiefende theoretische Aspekte geometrischer Konstruktionenim Kontext Dynamischer Geometriesysteme auf, die über unseren naivenschulpraxisorientierten methodisch-didaktischen Ansatz hinausgehen.4.5 Komplexitätsreduktion der Thematik für die Schüler/-innenUm die Komplexität der Thematik auf<strong>zu</strong>lösen, können z.B. Facharbeiten oder Referatearbeitsteilig vergeben werden:• Geometrische Konstruktionen für algebraische <strong>Kurven</strong> (differenziert nach bestimmtenKonstruktionsverfahren)• Algebraische Gleichung algebraischer <strong>Kurven</strong>• Parameterdarstellung algebraischer <strong>Kurven</strong>• Polarkoordinaten-Darstellung algebraischer <strong>Kurven</strong>• …Dann muss aber die Zusammenschau vom Lehrer/von der Lehrerin oder in einerweiteren Arbeit bzw. einem Schlussreferat durchgeführt werden.LiteraturGawlick, Th. (2001): Exploration reell algebraischer <strong>Kurven</strong> mit DGS und CAS. In: Elschenbroich,H.-J. et al.: Zeichnung – Figur – Zugfigur. Mathematische und didaktischeAspekte <strong>dynamischer</strong> Geometrie. Hildesheim: Franzbecker, S. 69–76


<strong>Ein</strong> <strong>dynamischer</strong> <strong>Zugang</strong> <strong>zu</strong> <strong>„einfachen“</strong> <strong>algebraischen</strong> <strong>Kurven</strong> 101Labs, O. (2002): SPICY – Mehr als dynamische Geometrie mit Hilfe von Computeralgebra.Vortrag auf der Fachtagung „Computeralgebra in Lehre, Ausbildung und WeiterbildungIII“, 2.-5. April 2002, Kloster Schöntal (www.oliverlabs.net/spicy)Oldenburg, R. (2003): Feli-X: <strong>Ein</strong> Prototyp <strong>zu</strong>r Integration von CAS und DGS. Erscheint in:Bender, P. et al.: Lehr- und Lernprogramme für den Mathematikunterricht. Berichte ü-ber die 20. Arbeitstagung des Arbeitskreises „Mathematikunterricht und Informatik“ inder GDM vom 27. bis <strong>zu</strong>m 29. September 2002 in SoestSchumann, H. (1991): Schulgeometrisches Konstruieren mit dem Computer. Stuttgart:Metzler und Teubner (auch im Archiv von www.mathe-schumann.de)Schumann, H. (1996): Zum Entwicklungsstand geometrischer Unterrichtssoftware. In: Beiträge<strong>zu</strong>m Mathematikunterricht 1996. Hildesheim: Franzbecker, S. 403–406Schumann, H (2001): Die Behandlung von Funktionen einer reellen Variablen mit Methodender dynamischen Geometrie. In: Elschenbroich, H.-J. et al.: Zeichnung – Figur –Zugfigur. Mathematische und didaktische Aspekte Dynamischer Geometrie. Hildesheim:Franzbecker, S. 173–182Schupp, H./Dabrock, H. (1995): Höhere <strong>Kurven</strong> – Situative, mathematische, historische unddidaktische Aspekte. Mannheim: BI WissenschaftsverlagWeth, Th. (1993): Zum Verständnis des <strong>Kurven</strong>begriffs im Mathematikunterricht. Hildesheim:FranzbeckerAnschrift des VerfassersProf. Dr. habil. Heinz SchumannPH Weingarten, Fakultät III, Mathematik/InformatikInstitut für Mediendidaktik und BildungsinformatikKirchplatz 2, D-88250 WeingartenEmail: schumann@ph-weingarten.de, Homepage: http://www.mathe-schumann.de

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